PRESSEINFORMATION PRÄSENTATION SPIELPLAN 2016/17 „ENTWÜRFE“ PRESSEKONFERENZ, 11. MAI 2016 Das Spielzeitmotto Die Highlights Die Premierentermine im Grossen Haus Die neuen Produktionen Im Repertoire Dirigent, Regisseurinnen & Regisseure, Leitende Dramaturgin Rück- und Ausblick Die Pressemappe sowie Fotos von der Pressekonferenz stehen unmittelbar nach der Pressekonferenz im Online-Pressebereich unter http://landestheater.org/presse/aktuelles/pk-2016-17.html zur Verfügung. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 1/ 20 PRESSEINFORMATION DAS SPIELZEITMOTTO 2016/17 „ENTWÜRFE“ Unter dem Motto ENTWÜRFE präsentiert Intendant Alexander Kubelka einen Spielplan, der auf das Prozesshafte fokussiert und sich u.a. mit unterschiedlichen Lebens- oder Gesellschaftsentwürfen auseinandersetzt. DIE WELT IST EIN ENTWURF. SPIEL MIT ENTWÜRFEN. Die Welt als Entwurf, als Skizze. Nicht der einmalig vollendete Plan, sondern Spiel- und Experimentierfeld. Ein Raum der Möglichkeiten. Und in der Welt: jeder Mensch ein Entwerfender. Im Entwurf wird eine Idee greifbar. Die Ausgestaltung der Idee zwingt im Entwurf zur Konkretion. Beim Entwerfen gilt es zu berücksichtigen, was gegeben ist, um die Möglichkeiten auszuloten. Es gilt abzuwägen, Details zu bedenken, Möglichkeiten zu verwerfen, Neues zu erfinden. Dabei zeigt sich erst im spielerischen Umgang mit der Idee die Freiheit der Möglichkeiten. Das Theater präsentiert immer Entwürfe. Die Bühne ist ein unendliches Experimentierfeld, ein Labor, in dem sich das Tabuisierte, das Geheime, das Radikale oder auch das Schmerzhafte, Banale und Primitive entfalten dürfen. Im Spiel werden Möglichkeitsräume real. Im theatralen Entwurf werden Verbindungen zwischen Menschen, Objekten und Kulturen denkbar, greif- und begreifbar. Das Theater als performative Quelle wird zum Imaginationsverstärker und entwirft Bilder von unzähligen Welten. Entwürfe können uns an- und aufregen. Entwürfe, die es im Theater zu erleben gibt, sind freier und radikaler als vieles, was den Zwängen der Realität unterliegt. Einen Entwurf zu machen, heißt Neues und Ungewohntes in das eigene Denken und Handeln zu integrieren. In Zeiten, in denen sich eine Gesellschaft unsicher ist, wohin Umbrüche und Neuerungen sie führen, können Entwürfe eine Perspektive geben. Die Spielzeit 2016/17 lädt zur Erkundung der vielfältigen Entwürfe des Seins ein. Gerade heute in einer Welt im Umbruch kann das Spiel mit Entwürfen unerwartete Perspektiven auf diese Welt werfen. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 2/ 20 PRESSEINFORMATION DIE HIGHLIGHTS 2016/17 16 neue Produktionen und 5 Produktionen im Repertoire 4 Ur- und Erstaufführungen DAS PARADIES ODER NACH EDEN (UA, Auftragsarbeit), DIE HÖLLE (UA, Auftragsarbeit), NACHTS – WARUM ERWACHSENE SO LANGE AUFBLEIBEN MÜSSEN (UA), UND JETZT: DIE WELT! und UND DANN KAM MIRNA (ÖEA) Eine Übernahme aus dem Düsseldorfer Schauspielhaus JOSEF UND MARIA (Regie: Alexander Kubelka) Eine Produktion im Grossen Haus mit Einbindung des Jugendclubs 16+ JUGEND OHNE GOTT 2 Produktionen außer Haus JUDAS, DIE JUNGFRAU VON ORLEANS Die Theatralisierung der beiden Seitenteile des Bosch-Triptychons DER GARTEN DER LÜSTE DAS PARADIES ODER NACH EDEN (UA, Auftragsarbeit), DIE HÖLLE (UA, Auftragsarbeit) 4 neue Regisseurinnen und Regisseure, davon 3 Frauen Bettina Bruinier, Sara Ostertag, Milena Paulovics, Igor Pison 7 Regisseurinnen und Regisseure, die bereits am Haus inszenierten Heike Frank, Marcus Harms, Steffen Jäger, Alexander Kubelka, Bernd Liepold-Mosser, Matthias Rippert, Nele Weber Die Oper mit neuem Dirigenten Michael Hofstetter PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 3/ 20 PRESSEINFORMATION DIE PREMIEREN IM GROSSEN HAUS DAS PARADIES ODER NACH EDEN, Maja Haderlap/Nana Forte (UA) 22/09 2016 DER GEIZIGE, Molière 08/10 2016 JOSEF UND MARIA, Peter Turrini 04/11 2016 PIPPI LANGSTRUMPF, Astrid Lindgren, ab 6 Jahren 27/11 2016 MEIN KAMPF, George Tabori 14/01 2017 ORPHEUS UND EURYDIKE, Christoph Willibald Gluck 01/02 2017 JUGEND OHNE GOTT, Ödön von Horváth 10/03 2017 FELLINIS SCHIFF DER TRÄUME, nach Federico Fellini 01/04 2017 UND JETZT DIE WELT!, Sibylle Berg sowie UND DANN KAM MIRNA, Sibylle Berg (ÖEA) 06/05 2017 DIE JUNGFRAU VON ORLEANS, Friedrich von Schiller Außenspielstätte in Bildstein 24/05 2017 PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 4/ 20 PRESSEINFORMATION DIE NEUEN PRODUKTIONEN T GROSSES HAUS DAS PARADIES ODER NACH EDEN Libretto von Maja Haderlap T Komposition Nana Forte Eine musikdramatische Reprise Uraufführung, Auftragsarbeit Das Libretto wurde vom Verein der TheaterFreunde Vorarlbergs finanziert. Musikalische Leitung & Dirigat: Benjamin Lack, Regie: Igor Pison, Bühne: Petra Veber, Kostüm: Sanja Grcic Inspirationsquelle: Hieronymus Boschs Triptychon DER GARTEN DER LÜSTE / DAS PARADIES Maja Haderlaps Libretto nimmt die linke Innentafel von Hieronymus Boschs Triptychon DER GARTEN DER LÜSTE auf und beginnt mit einem theatralen Prolog, der den Garten Eden wieder entstehen und bevölkern lässt. Adam und Eva sind schon älter, sie bekommen eine letzte Chance, noch einmal an den Anfang zu gehen und sich neu zu verlieben. Ihr Gang in diesen Garten Eden ist eine Reise ins Innere. In der Wiederholung suchen sie ihre ursprüngliche Liebe, in Wahrheit jedoch folgen sie ihrem Begehren, ihren Befürchtungen und geraten in alte emotionale Konflikte. Nachdem sie erkennen müssen, dass es keinen Weg zurück gibt, verlassen sie das Paradies. Im Epilog wird der Garten Eden wieder abgebaut, das Paradies gleitet ins Nirgendwo zurück. Die Musik von Nana Forte öffnet den Raum des Imaginären, sie lässt einerseits die Natur, den Garten, den Wald, aber auch die persönlichen Ängste und Sehnsüchte, den Kosmos der Gefühle entstehen. DER GEIZIGE Molière Komödie Regie: Heike Frank, Bühne: Ralph Zeger Harpagons Geiz trägt nachgerade pathologische Züge. Seine Habgier scheint alle natürlichen Empfindungen ausgelöscht zu haben, das Anhäufen von Geld ist der einzige Beweggrund seines Tuns und Handelns: Leben und Geldbesitz sind für ihn ein und dasselbe. Geld bedeutet ihm mehr als das Glück seiner Kinder, und so verspricht er dem alten, wohlhabenden Anselme seine Tochter Elise zur Frau, sein Sohn Cléante soll aus ähnlichen finanziellen Erwägungen eine betagte Witwe ehelichen. Und er selbst hat ein Auge auf die anmutige Marianne geworfen; er will sie heiraten, „falls sie nur etwas Vermögen besitzt“. Gnadenlos nutzt Harpagon seine moralische, rechtliche und ökonomische Macht als Familienoberhaupt aus, und auch sonst ist er zu allen unsauberen Geschäften bereit, wenn sie nur dazu dienen, seinen Besitz zu vermehren. Er ist von krankhafter Angst, bestohlen zu werden, geplagt, durch umständliche, ausgeklügelte, lächerliche Sicherheitsmaßnahmen versucht er sich vor Verlusten zu schützen. Seiner kalten Raffgier gegenüber steht die Liebe: Elise ist in Valère verliebt, Cléante in Marianne. In Molières bissiger Komödie steht hässliche Gewinnsucht gegen die schönen Gefühle, Unmenschlichkeit gegen Herzenswärme. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 5/ 20 PRESSEINFORMATION JOSEF UND MARIA Peter Turrini Schauspiel Eine Übernahme aus dem Düsseldorfer Schauspielhaus Regie: Alexander Kubelka, Bühne: Florian Etti , Kostüm: Elisabeth Strauß, Musik: Boris Fiala Mit: Manuela Alphons und Winfried Küppers Ein Weihnachtsabend im Kaufhaus. Die letzten Kunden eilen nach Hause. Für die Putzfrau Maria, eine ehemalige Artistin, in der Nazizeit nicht ohne Verehrung für Hitler, beginnt die Schicht. Im Personalraum begegnet sie Josef, dem Mann von der Wach- und Schließgesellschaft. Ihn, einen ehemaligen Kommunisten, haben die Faschisten gequält, die Drangsal jener Jahre, aber auch unerfüllte Hoffnungen schleppt er immer noch mit sich herum. Im leeren Kaufhaus kommen die beiden miteinander ins Gespräch, zögerlich erzählen sie sich die Stationen ihres Lebens, ihre Sehnsüchte und Träume. Tragisches und Komisches, Vergangenheit und Gegenwart, Sentiment und Härte spielen ineinander. Zwei Verlierer der Wohlstandsgesellschaft blühen im Bemühen um den anderen noch einmal auf und feiern ihr ganz eigenes Fest der Liebe. Das Vorarlberger Landestheater zeigt Turrinis Stück in einer Inszenierung von Alexander Kubelka, die am 15. Dezember 2015 im Düsseldorfer Schauspielhaus Premiere feierte. PIPPI LANGSTRUMPF Astrid Lindgren Familienstück zur Weihnachtszeit ab 6 Jahren Regie: Milena Paulovics, Bühne & Kostüm: Pascale Arndtz Pippi — Pippilotta Victualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter — Langstrumpf ist das frechste, verrückteste und stärkste Mädchen der Welt. Rechnen kann sie nicht sehr gut, dafür kann sie Pferde hochheben und ganze Torten verschlingen. Sie macht, was sie will und lässt sich nichts gefallen — erst recht nicht von Erwachsenen. Mit ihrem Pferd und dem kleinen Affen Herrn Nilsson wohnt sie in der Villa Kunterbunt, triumphiert über Lehrerinnen, Ganoven, Polizisten und ist für Tommy und Annika eine wunderbare Freundin. Außerdem ist Pippi auch noch unfassbar großzügig und gerecht, schenkt dem Einbrecher Donner-Karlsson Goldstücke, wuchtet den fiesen Jungen, der einen Schwächeren geärgert hat, kurzerhand auf den Baum. Das starke Stück für starke Kinder wird am Vorarlberger Landestheater mit Schauspielern, Figuren und viel Musik inszeniert. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 6/ 20 PRESSEINFORMATION MEIN KAMPF George Tabori Schauspiel Regie: Matthias Rippert, Bühne & Kostüm: Selina Traun In einem Männerwohnheim in der Wiener Blutgasse mietet sich der junge Künstler Adolf Hitler ein, der sich an der Wiener Kunstakademie bewerben will. Er trifft dort auf den jüdischen Buchhändler Schlomo Herzl. Ausgerechnet der sanftmütige Schlomo richtet den nervenschwachen, verklemmten Hitler — seinen zukünftigen Mörder — auf, gibt ihm zu essen und unterhält ihn mit Sprachspielen und Witzen. Rührend kümmert er sich um den klein-karierten Provinzler, verhilft ihm zu gesellschaftsfähigem Aussehen — er stutzt ihm den Bart zum bekannten Hitlerbärtchen — und gibt ihm schließlich den Rat, in die Politik zu gehen. Dankbarkeit erntet er nicht, im Gegenteil: Hitlers Antisemitismus bricht immer stärker hervor. „Schlomo und Hitler”, betonte Tabori einmal, „sind Teile von einem Traum. Sie besitzen ihre Autonomie und tauschen die Rollen. Man hat so viele Ichs in sich, so viele Figuren, es ist das große Welttheater, jedes Leben.” Mit groteskem Witz, ohne moralisierend und anklagend zu werden, seziert der Dramatiker und Theatermacher George Tabori in seinem „theologischen Schwank“ die banalen, schrecklich normalen Mechanismen, die zu Weltkrieg und Vernichtungslager führen. ORPHEUS UND EURYDIKE Christoph Willibald Gluck, Libretto Ranieri de' Calzabigi Oper in drei Akten In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung & Dirigat: Michael Hofstetter, Regie: Alexander Kubelka, Bühne: Florian Etti, Kostüm: Andrea Hölzl In Kooperation mit dem Symphonieorchester Vorarlberg Es ist eine der größten Liebesgeschichten, die unsere Kultur kennt: die Sage um Orpheus und Eurydike. Orpheus sucht seine geliebte Eurydike, die am Hochzeitstag an einem Schlangenbiss verstarb. So begibt er sich in die Unterwelt, wo er versucht, die Toten und den Gott Hades mit seinem Gesang umzustimmen, damit sie ihm seine Gattin wieder herausgeben. Und glücklicherweise gelingt ihm dies. Jedoch darf er sich auf dem Weg nach oben, ins Reich der Lebenden, nicht nach Eurydike umdrehen. Sollte er es doch wagen, müsse sie für immer im Reich der Toten bleiben. Und so nimmt die Tragödie ihren Lauf. Orpheus wendet sich auf dem langen beschwerlichen Weg nach Eurydike um, weil er sich unsicher ist, ob sie ihm folgt... Orpheus ist eine der ersten Figuren der Operngeschichte überhaupt. Christoph Willibald Gluck wählte diesen Stoff nahezu programmatisch für seine erste italienische Reformoper, denn im Zentrum steht als Held ein Sänger. Und so bietet diese Oper viel Raum für Reflexionen über die Oper an sich. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 7/ 20 PRESSEINFORMATION JUGEND OHNE GOTT Ödön von Horváth Schauspiel Regie: Steffen Jäger, Bühne: Sabine Freude, Kostüm: Aleksandra Kica Mit Einbindung des Jugendclubs 16+ „Auch Neger sind doch Menschen.” Mit diesem Satz zieht ein 34-jähriger Lehrer für Geschichte und Geographie den Unmut seiner Klasse auf sich. Die faschistischen Prinzipien der Nationalsozialisten haben bereits gefruchtet. Der Lehrer sieht sich gezwungen, seine humanistischen Ideale zu verleugnen, will er nicht seine sichere Stellung mit Pensionsanspruch aufs Spiel setzen. Als die Jugend, die man „moralisch zum Krieg“ erzieht, ins Zeltlager geschickt wird, eskaliert die Situation: Ein Junge wird erschlagen. Für den Lehrer stellt sich jetzt die Frage nach persönlichem Engagement, Verantwortung und Moral erneut. Und er bezieht schlussendlich eine klare, aber unbequeme Position. Ödön von Horváth zeichnet in seiner packenden Kriminalgeschichte ein scharfes und erschütterndes Bild seiner Zeit und beschreibt den Weg einer jungen Generation vom Nationalsozialismus in den Krieg. Die Fragen nach Empathie und Zivilcourage, die er dabei aufwirft, sind bis heute aktuell geblieben. FELLINIS SCHIFF DER TRÄUME nach dem gleichnamigen Film von Federico Fellini Schauspiel mit Musik Regie: Bernd Liepold-Mosser, Bühne & Kostüm: Karla Fehlenberg Im Sommer 1914, der Erste Weltkrieg ist ausgebrochen, sticht ein Luxusdampfer in See. Grund der Fahrt ist eine Art Leichenbegängnis: Die an Bord versammelte illustre Künstlergesellschaft und ihre Entourage will ihrer Göttin, einer Primadonna assoluta, die letzte Ehre erweisen, die Asche der Toten dem Meer übergeben. Die Reisenden, überzeugt von ihrer künstlerischen Mission, in Anspruch genommen von persönlichen Eitelkeiten und Ängsten um die eigene Zukunft, sind nicht in der Lage, das sich anbahnende Desaster der politischen Wirklichkeit zu bemerken. Als sich der Kapitän gezwungen sieht, die Passagiere eines schiffbrüchigen Flüchtlingsbootes aufzunehmen, nimmt die Bestattungsreise einen ungeplanten Verlauf: In der Begegnung mit den seltsamen Fremdlingen scheitern liebgewonnene eurozentrische Illusionen. Das hält die feinen Herrschaften nicht von ihrem Auftrag ab. In einer opernhaften Zeremonie von verzweifelter Grandezza übergibt die Trauergesellschaft die Asche der Primadonna dem Meer. Kaum hat der Wind die Asche der gefeierten Toten davongetragen, bricht der Geschützdonner los. Das Belcanto leitet über ins Inferno. FELLINIS SCHIFF DER TRÄUME ist ein nostalgisches Requiem auf die Realitätsblindheit der bürgerlichen Gesellschaft und ihres Künstlertums, das — berauscht vom eigenen Wohlklang — zur Apokalypse die Begleitmusik gibt. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 8/ 20 PRESSEINFORMATION UND JETZT: DIE WELT! sowie UND DANN KAM MIRNA Zwei Stücke von Sibylle Berg an einem Abend Schauspiel Regie: Nele Weber UND JETZT: DIE WELT! Sie sind klug, gut ausgebildet und leben in prekären Verhältnissen, weil auch das x-te Praktikum kein Geld bringt. Sie verkaufen selbstgekochte Drogen im Internet, schreiben Mode-Blogs und steigern den Marktwert ihres Körpers im Fitnessstudio, obwohl sie den Markt verachten. Sie kommunizieren per Skype, SMS, Chat oder Telefon, und doch bleibt da ein Gefühl von Einsamkeit. Eine junge Frau bilanziert in Sibylle Bergs Text ihr bisheriges Leben: früher Mitglied einer brutalen Mädchengang, heute friedlich Yoga, früher unbeholfenes Knutschen mit Jungs im Zeltlager, heute Gender-Fragen, früher hochfliegende Ideale, heute Pragmatismus. Sehnsucht ist etwas, das man hauptsächlich aus Filmen kennt, Familie ein Verbund, den man sich selbst zusammenstellt, und immer lauert draußen die Welt, stellt Forderungen und diktiert Bilder, denen man unmöglich genügen kann. UND DANN KAM MIRNA Aus den jungen Frauen in UND JETZT: DIE WELT! sind inzwischen überforderte Thirtysomethings geworden. Wesentliches hat sich in ihrem Leben verändert: Die rotzigen Girls sind nun Mütter, und spätestens jetzt müssten sie erwachsen werden, oder zumindest so tun. Die glanzvolle Karriere ist ausgeblieben, stattdessen wächst die Einsicht, erschütternd durchschnittlich zu sein. Mürrisch und leicht angewidert schauen die jungen Frauen sich selber zu. Eben lag das Leben noch vor ihnen, und das soll es jetzt gewesen sein? Nein, es wird weitergeträumt. In dem diffusen Wunsch nach einem Neuanfang könnten die Frauen ihre gentrifizierten Wohnviertel verlassen und fortziehen aufs Land, weg von Sozialhilfe oder Betreuungsgeld, hin zur autonomen Selbstversorgung. Doch die Begeisterung ihrer Kinder hält sich in Grenzen: Im höhnischen Kontrast zu ihren müden Müttern haben die scharfzüngigen, mitleidlosen, altklugen Töchter nur Spott für die altbackenen, peinlichen Sehnsüchte ihrer Eltern. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 9/ 20 PRESSEINFORMATION DIE JUNGFRAU VON ORLEANS Friedrich von Schiller Eine romantische Tragödie Regie: Bettina Bruinier Außenspielstätte in Bildstein Geradezu verzaubert fühlte sich Schiller von der Legende um die Jungfrau von Orléans, einem 17jährigen Bauernmädchen, das sich mitten im Hundertjährigen Krieg seiner göttlichen Sendung gewahr wird und sich als Retterin Frankreichs ankündigt. Sie zieht in den Krieg und führt das französische Heer von Sieg zu Sieg. Sie vollbringt, was sie vorhergesagt hat: Sie geleitet Karl VII. nach Reims, der dort als König von Frankreich gekrönt wird. Doch ausgerechnet für einen feindlichen Ritter, den Engländer Lionel, entwickelt sie Gefühle. Zwischen dieser weltlichen, allzu menschlichen Liebe und ihrer Liebe zu Gott gerät sie in einen harten, inneren Kampf. In der Liebesverwirrung endet ihre Inspiration, sie erwacht aus ihrer geschichtsmächtigen Trance — und stürzt ab. Zerworfen mit sich selbst, wird sie der Hexerei angeklagt und in Ketten gelegt. Abweichend vom historischen Stoff folgt bei Schiller eine zweite Apotheose: Johanna zerreißt ihre Ketten, wirft sich erneut in die Schlacht und siegt. Verwundet stirbt sie, die Vision des himmlischen Reiches vor Augen. Schiller untersucht in diesem romantischen Zauberspiel das komplexe Ineinander von Sanftheit und Barbarei, des Schrecklichen und des Schönen. Virtuos spielt Schiller mit der Form, mit religiösen Symbolen, antiker Mythologie, biblischen Motiven und Allegorien. Nach dem großen Erfolg von Calderóns DAS GROSSE WELTTHEATER im Sommer 2014 zieht das Vorarlberger Landestheater wieder auf den Vorplatz der Wallfahrtskirche Maria Bildstein. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 10/ 20 PRESSEINFORMATION DIE NEUEN PRODUKTIONEN T KLEINES HAUS/T-CAFÉ DIE HÖLLE Rafael Spregelburd Schauspiel Auftragsarbeit, Uraufführung Regie: N.N. Inspirationsquelle: Hieronymus Boschs Triptychon DER GARTEN DER LÜSTE / DIE HÖLLE Die Kirche hat das Höllenfeuer nicht gelöscht, aber vergeistigt. Aus den Qualen der in Ewigkeit strafenden Flammen sind Worte geworden. Sind dies Worte der Gnade oder sind die Worte selbst eine noch viel schlimmere Strafe? Jetzt, da es die Hölle nicht mehr gibt, wir nicht mehr an sie glauben, kann sie überall sein. Überall, wo die Worte sind. Um die Tugend zu erproben, muss man der Worthölle erst entkommen. Aber die sieben Tugenden, die himmlischen und die klassischen, bieten ein schwieriges Menü. Glaube, Hoffnung, Liebe, Gerechtigkeit, Klugheit, Tapferkeit und Mäßigung vertragen sich vielleicht gar nicht, lassen sich nicht zugleich pflegen. DIE HÖLLE als zeitgenössische Reflexion einer spiegelbildlich verkehrten Ethik stellt die Frage, ob immer nur das Gute zu tun der sichere Weg ist, um der Hölle zu entkommen. WENN MEIN GLÜCK AUSSETZT, BIN ICH VERLOREN Manuela Alphons spielt Bertolt Brecht und singt Weill, Dessau und Eisler Text- und Liederabend Mit: Manuela Alphons, Am Klavier: Klaus-Lothar Peters Die Schauspielerin, Sängerin und Diseuse Manuela Alphons beschäftigt sich seit „Neunzehnhundertlassmichüberlegen“ mit dem Theaterschriftsteller und Poeten Bertolt Brecht. Brecht ist nicht nur der innovative Dramatiker, der zum Ende der Goldenen Zwanziger Jahre das Theater revolutionierte und das Publikum sensibilisierte. Für den Lyriker Brecht ist das Gedicht auch eine dokumentarische Momentaufnahme: über 2.000 Gedichte beleuchten Szenen und Eindrücke seines bewegten Lebens. Manuela Alphons, die seit Jahren zu den führenden Schauspielerinnen des Düsseldorfer Schauspielhauses gehört, ist eine leidenschaftliche Brecht-Interpretin und fühlt sich in der Musik von Hanns Eisler, Kurt Weill und Paul Dessau daheim: „Eisler, Weill und Dessau sind toll zu singen und diese Komponisten passen einfach zu meiner Stimme“, sagt Manuela Alphons, die die Musik der BrechtKomponisten interpretiert und immer neu entdeckt. WENN MEIN GLÜCK AUSSETZT, BIN ICH VERLOREN ist ein poetisch-musikalischer Abend über das Fremdsein in der Liebe, im Exil, in der Welt und in sich selbst. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 11/ 20 PRESSEINFORMATION MICHAEL KOHLHAAS nach Motiven von Heinrich von Kleist Schauspiel Regie: Helene Vogel, Mit: Daniel F. Kamen Eine Arbeit der Wuppertaler Bühnen Michael Kohlhaas ist der Mann, der „in einer Tugend ausschweift“, ein Räuber und Mörder wird aus beleidigter Rechtlichkeit. Kleist zeigt ihn nicht als kleinlichen Zänker, sondern als mustergültigen Staatsbürger, den der Staat selbst in die Gesetzlosigkeit, zu „schnöder Selbstrache“ drängt und ihn so zum Märtyrer seines natürlichen Rechtsgefühls macht. Nicht eine Folge von Beleidigungen wandelt den geduldigen Rosshändler in einen Amokläufer des Rechts; es ist der pervertierte Rechtsbegriff selbst, der den Schwachen zum Unruhestifter stempelt. Wie weit darf der Einzelne gehen, um seine berechtigten Ansprüche zu verfolgen? Diese so aktuelle Frage kommt als dramatisches Szenario der Wahrheitsfindung auf die Bühne. In Form eines fiktiven Tribunals, bei dem Opfer und Täter in ein und derselben Haut stecken, erklingt Kleists Novelle in einem vielstimmigen Monolog, der die verschiedenen Seiten erleuchtet und verfinstert. Eine Arbeit der Wuppertaler Bühnen. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 12/ 20 PRESSEINFORMATION DIE NEUEN PRODUKTIONEN T JUNGES VORARLBERGER LANDESTHEATER TSCHICK nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Ein Roadmovie ab 14 Jahren TSCHICK ist ein Roadmovie, das von Freundschaft, Liebe, Aufbruch und einer Rückkehr handelt, von Außenseitertum und Coolness. TSCHICK ist ein Abenteuer- und Heimatroman. Die Geschichte eines großen, unvergesslichen Sommers, in der es auch — je nachdem, von welcher Seite man es sieht — um das Erwachsenwerden oder Jungsein geht. Maik, ein wohlstandsverwahrloster Außenseiter, bleibt in den Ferien allein zu Hause, hängt zwischen Swimmingpool und Playstation seiner Schwärmerei für die Klassenqueen Tatjana Kosic nach. Am ersten Tag der Sommerferien bekommt er Besuch von Andrej, genannt Tschick, einem russischen Klassenneuzugang mit allerhand Problemen. In der Einfahrt hat Tschick einen himmelblauen Lada („geliehen, nicht geklaut!“) geparkt; er überredet Maik, loszufahren. Wohin? „In die Walachei“, sagt Tschick. „Die Walachei gibt’s nicht“, sagt Maik. Gibt es sie, die magischen Orte? Ohne Plan und Kompass brechen die beiden auf zu einer abenteuerlichen Irrfahrt durch die ostdeutsche Provinz. Und irgendwann taucht dann noch Isa auf. Gemeinsam reisen sie weiter, durch ein vertrautes, fremdes Land, entdecken sich selbst, die Freundschaft, die Liebe, die Welt. Die Walachei finden sie am Ende nicht, aber das ist dann auch egal. ATLAS DER ABGELEGENEN INSELN nach Judith Schalansky Musiktheater ab 10 Jahren Regie: Sara Ostertag, Komposition: Hannes Dufek, Ausstattung: Christian Schlechter, Choreografie: Martina Rösler, Spiel: Michèle Rohrbach Eine Koproduktion mit makemake & eine Kooperation mit dem Vorarlberger Landeskonservatorium Was heißt es, 2.500 km entfernt vom nächsten Festland zu leben, und wie entdeckt man eine Insel, die man gar nicht entdecken wollte? Warum ist Europa auf Weltkarten immer oben, wieso ist Amerika so groß abgebildet und warum haben Eisberge dieselbe Farbe wie die Alpen? Zwei Musiker, eine Schauspielerin und ein Sänger erzählen eine Geschichte des Reisens, auch von den Reisen, die man im Zimmer machen kann, ganz ohne sich vom Fleck zu bewegen, von Reisen mit dem Finger über Landkarten, von der Erkundung abgelegenster Inseln, von Abenteuern, die man erlebt, wenn man sich ganz auf die eigene Vorstellungskraft einlässt. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 13/ 20 PRESSEINFORMATION NACHTS - WARUM ERWACHSENE SO LANGE AUFBLEIBEN MÜSSEN Alexandra Helmig Nach dem Bilderbuch von Katharina Grossmann-Hensel / ab 5 Jahren Uraufführung Regie: Marcus Harms Was machen die Erwachsenen denn so lange, nachdem sie die Kinder ins Bett gebracht haben? Die Geschichte ist den Geheimnissen der Nacht auf der Spur. Dass der Bäcker für den nächsten Tag die Brötchen backen muss, ist klar und natürlich muss auch die Feuerwehr immer einsatzbereit sein. Und schließlich wollen auch die Wolken wieder weiß gewaschen werden, die Vögel müssen wieder aufgezogen, die Blätter wieder in die Bäume gehängt, die Sonne aus dem Meer gezogen werden. Das alles muss schließlich jemand machen. Aber manchmal spielen, streiten oder feiern die Erwachsenen auch, sehen sich seltsame, gefährliche Filme an, essen eine ganze Menge verbotener Süßigkeiten, tanzen, machen großen Lärm und ein großes Durcheinander. Und manchmal wird es ganz still, dann küssen sie sich, überall! Am andern Morgen sind sie dann furchtbar müde. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 14/ 20 PRESSEINFORMATION IM REPERTOIRE JUDAS Lot Vekemans Ein Monolog Regie: Markus Trabusch, Ausstattung: Davy van Gerven, Mit: Toomas Täht Eine Produktion außer Haus Nach 2000 Jahren fängt Judas an zu sprechen. Sein Name steht für Verrat, er ist der Mensch der jahrhundertelang geschmäht, verachtet wurde. In jedem Zeitalter gab und gibt es Spekulationen über Judas und sein Motiv. Das Bild, das man sich von ihm zu machen versuchte, wurde immer böser, so wie seine Porträts ihn immer hässlicher darstellten. Judas ist auch der Stellvertreter, er wird von Menschen verhöhnt, damit sie ihre eigenen Seelen rein waschen können. Doch vielleicht wäre ohne diesen Menschen und ohne seinen Judaskuss das Christentum nie zu einer der großen Weltreligionen geworden, hätten Christi Tod und Auferstehung nie stattgefunden. In einer selbstinszenierten Show begeht nun Judas einen letzten Versuch, seine Tat zu erklären, sie wieder in eine menschliche Skala zu rücken und sein Publikum dahin zu geleiten, wo es lieber nicht sein möchte: zu dem Judas, der in jedem von uns wohnt. JUNGES VORARLBERGER LANDESTHEATER KOSMONAUTIN WALENTINA Flo Staffelmayr / ab 6 Jahren Regie: Marcus Harms, Ausstattung: Nicole Kantner, Mit: Bo-Phyllis Strube Mit den Sternen fliegen, Planeten umkreisen und auf Kometen reiten. Die kleine Walentina wünscht sich nichts mehr, als ganz hoch oben im Weltraum bei den Sternen zu sein. Für diesen Traum arbeitet sie hart. Erst als Näherin, dann als Fallschirmspringerin und schließlich im Trainingszentrum für Kosmonauten in der Sowjetunion. Klingt nach einer schönen Geschichte, aber die Kosmonautin Walentina gibt es wirklich! Walentina Tereschkowa flog 1963 als erste Frau in den Weltraum und lebt heute noch in Russland. Sie bekam jede Menge Ehrungen, Medaillen und Orden für ihren Flug ins All und noch mehr Verdienstorden ihres Heimatlandes. Sie wünscht sich jedoch nichts sehnlicher, als noch einmal ins All zu starten. Zu ihrem Lieblingsplaneten: dem Mars! PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 15/ 20 PRESSEINFORMATION PIRATENMOLLY AHOI! Eva-Maria Stüting / ab 6 Jahren Regie: Michael Schiemer, Ausstattung: Andrea Hölzl, Mit: Alexandra Maria Nutz Molly muss schon früh ihr Leben in die Hand nehmen und sie hat einen Traum... einen großen, leuchtenden, blitzeblanken Riesentraum... sie will Seemann werden. Aber es heißt Seemann und nicht Seemädchen! So wird aus Molly Kelly kurzerhand Olly Kelly, „der“ auf der Poseidon anheuert. Wie aus Olly dann die Piratenmolly wird, das erzählt, singt und spielt Alexandra Maria Nutz, die in vielen verschiedenen Rollen und als ganze Schiffsmannschaft auftritt. Ein Stück, das Mut macht und zeigt, dass es sich lohnt, nicht aufzugeben. Eva-Maria Stüting wurde für das Stück mit dem Paul Maar Stipendium ausgezeichnet. TITUS Jan Sobrie / ab 12 Jahren Regie: Marcus Harms, Ausstattung: Anne Schaper-Jesussek, Mit: Maximilian Anton Berlinger Jungsein ist hardcore. Titus sein ist hardcore. Die ersten Verluste zu verkraften ist hardcore. Zum Wegrennen. Aber am Ende ist die Welt doch eine Kugel, und alles scheint sich im Kreis zu drehen. Das muss man erstmal verkraften. Titus Andronicus kann das. Dieser römische Held, den sich Titus selbst als Namenspatron auswählt, aus Trotz gegen seinen Vater, der Schlachter ist und ihn nach seinem Lieblingsschwein benannt hat. Obwohl Titus doch Vegetarier ist. Doch von dem legendären römischen Feldherrn unterscheidet Titus viel. Er ist längst nicht der Held, an dessen Brust alles abprallt. Seine Waffen sind nicht aus hartem Stahl, sondern blitzschnell dahinfließende Wortspiele, Reime und Sprüche, mit denen er seine Feinde in die Ecke treibt. Ein Stück über das Erwachsenwerden, die Last der Verantwortung und die Angst loszulassen. KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER! Janne Teller / ab 15 Jahren Regie: Holger Schober, Mit: Yannick Zürcher Stell dir vor, es ist Krieg – nicht irgendwo weit weg, sondern hier, mitten in Europa. Die demokratische Politik ist gescheitert und faschistische Diktaturen haben die Macht übernommen. Eine Familie mit ihrem vierzehnjährigen Jungen muss fliehen, im Nahen Osten landen sie in einem Auffanglager für unwillkommene Flüchtlinge aus dem Westen. Weil der Junge keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Er ist ein Fremdling und sehnt sich nach Hause. Auch als dem Asylantrag stattgegeben wird, will er am liebsten wieder zurück nach Deutschland. Doch wo ist Heimat? Die explosive Geschichte ist ein eindringliches Gedankenexperiment. Durch den Perspektivwechsel, die Umkehrung der Verhältnisse wird klar, was es bedeutet, ein Kriegsflüchtling zu sein. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 16/ 20 PRESSEINFORMATION DIRIGENT, REGISSEURINNEN & REGISSEURE, LEITENDE DRAMATURGIN NEUE LEITENDE DRAMATURGIN BRITTA KAMPERT Die diplomierte Schauspieldramaturgin studierte Dramaturgie in München und Leipzig und Volkswirtschaftslehre in Heidelberg und Berlin, außerdem war sie Stipendiatin der Masterclass Schauspiel der Salzburger Festspiele. Nach einem Jahr als Persönliche Referentin am Schauspielhaus Bochum folgte ein Engagement am Wiener Burgtheater, zunächst als Assistentin, dann als Dramaturgin. Dort leitete sie zudem die Autoren-Werkstatttage. Es folgten Engagements als Leitende Dramaturgin am Theater Neumarkt und als Karenzvertretung am Münchner Volkstheater. Zuletzt war sie Dramaturgin am Schauspielhaus Graz. Ab der Spielzeit 2016/17 ist sie Leitende Dramaturgin am Vorarlberger Landestheater. NEUER DIRIGENT MICHAEL HOFSTETTER Dirigiert an renommierten Opernhäusern, bei Orchestern und Festivals weltweit, zuletzt in Houston, Paris, London und Toronto. Als Chefdirigent prägte er von 2005 bis 2012 die Ludwigsburger Schlossfestspiele und von 2006 bis 2013 das Stuttgarter Kammerorchester. Seit Herbst 2012 ist er General-musikdirektor des Theater Giessen sowie Chefdirigent des recreation – Großes Orchester Graz und des styriarte FestspielOrchesters. Im Fachmagazin Opernwelt wurde er mehrmals als Dirigent des Jahres nominiert. ORPHEUS UND EURYDIKE ist sein erstes Dirigat am Vorarlberger Landestheater. NEUE REGISSEURINNEN & REGISSEURE BETTINA BRUINIER Wurde 1975 in Wiesbaden geboren und studierte an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München Opern- und Schauspielregie. Danach arbeitete sie als Regieassistentin u. a. mit Dimiter Gotscheff, Michael Thalheimer, Armin Petras und Jürgen Kruse. Seit 2005 ist sie als freie Regisseurin tätig, u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Volkstheater München, am Schauspiel Bochum, am Schauspiel Frankfurt (2009 bis 2011 Hausregisseurin), am Nationaltheater Weimar und am Staatsschauspiel Dresden. 2016/17 inszeniert sie erstmals am Vorarlberger Landestheater. SARA OSTERTAG Wurde 1985 in Wien geboren und arbeitet als Regisseurin, Choreografin und Theaterpädagogin in Österreich und Deutschland. In ihrer Arbeit besteht ein Fokus auf transdisziplinären Projekten sowie der Entwicklung von Vermittlungsformaten und Theater für junges Publikum. Sie hat 2011 ihren Master in Theaterregie an der Zürcher Hochschule der Künste und der School for New Dance Developement Amsterdam abgeschlossen. Ihre letzten Produktionen entstanden am Dschungel Wien Theaterhaus für junges Publikum, dem Oldenburgischen Staatstheater sowie der Philharmonie Luxemburg und dem Festspielhaus St. Pölten. 2011 gründet sie mit unterschiedlichen KünstlerInnen aus Wien das Kollektiv makemake produktionen, aus dem heraus ein Großteil ihrer letzten Arbeiten entstand. ATLAS DER ABGELEGENEN INSELN ist Ostertags erste Arbeit am Vorarlberger Landestheater. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 17/ 20 PRESSEINFORMATION MILENA PAULOVICS In Berlin geboren, aufgewachsen in Berlin und Frankfurt am Main, war drei Jahre Regieassistentin und Abendspielleiterin am Staatstheater Oldenburg. Anschließend studierte sie Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. 2002 machte sie ihren Abschluss mit Diplom und ist seitdem freiberufliche Regisseurin. Sie inszenierte mehrfach am Staatstheater Cottbus, Theater Pforzheim, Volkstheater Rostock, Theater der Jungen Welt Leipzig, Theater Bremerhaven, Theater Lüneburg, Nordharzer Städtebundtheater und am Jungen Theater Göttingen. 2016/17 inszeniert sie erstmals am Vorarlberger Landestheater. IGOR PISON Wurde 1982 in Triest geboren und studierte Opern- und Theaterregie an der Theater-akademie August Everding in München. 2012 inszenierte er in München Luigi Dallapiccolas IL VOLO DI NOTTE und in Triest eine Bühnenfassung von Claudio Magris' VERSTEHEN SIE MICH BITTE RECHT. 2014 erarbeitete er eine Bühnenfassung von Maja Haderlaps ENGEL DES VERGESSENS, mit der er 2016 in Klagenfurt gastierte. Des Weiteren inszenierte er an der Nationaloper in Zagreb, am Staatstheater in Triest und am Nationaltheater in Ljubljana. 2016/17 gastiert Igor Pison erstmals am Vorarlberger Landestheater. REGISSEURINNEN & REGISSEURE, DIE BEREITS AM HAUS INSZENIERTEN HEIKE FRANK 1960 in Bremen geboren. Studium in München, danach Regieassistentin bei Hans Neuenfels an der Freien Volksbühne in Berlin. Dramaturgin an den Wuppertaler Bühnen, am Theater Ulm, am Nationaltheater Mannheim, am Bremer Theater, Chefdramaturgin am Schauspielhaus Graz und am Schauspiel Köln. Dort begann sie zu inszenieren und gewann mit KAMPF DES NEGERS UND DER HUNDE auf dem NRW Theatertreffen den Preis für die „Beste Inszenierung”. Freie Regisseurin, u.a. am neuen theater halle, am Theater Augsburg, am Landestheater Linz und am Theater Ulm. Lehraufträge u.a. an der HfMT Leipzig und dem Mozarteum Salzburg. Am Vorarlberger Landestheater inszenierte sie bereits IN ALLER RUHE. MARCUS HARMS Arbeitet seit 2003 am Vorarlberger Landestheater, zunächst als Regieassistent und seit 2013/14 zusammen mit Nina Fritsch im Jungen Vorarlberger Landestheater. Als Regisseur am Vorarlberger Landestheater inszenierte er das mobile Stück KOSMONAUTIN WALENTINA die Theaterclub 30+ Produktion YVONNE, DIE BURGUNDERPRINZESSIN und gemeinsam mit Nina Fritsch die Jubiläumsproduktion DIE REISE DER ARGONAUTEN vom Jugendclub 10+, 13+ und 16+. STEFFEN JÄGER Jahrgang 1983, ist Schauspieldozent am Max Reinhardt Seminar, Wien. Vor seinem Studium der Schauspielregie studierte er Philosophie, Kunstgeschichte und Mathematik an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität Berlin. Am Vorarlberger Landestheater inszenierte er DER LEBKUCHENMANN, TARTUFFE, BUNBURY ODER ERNST SEIN IST ALLES, die Uraufführung von RASKOLNIKOV IM OSTROGG, DER ZERBROCHNE KRUG, LANTANA und DEMETRIUS / ZEIT DER WIRREN. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 18/ 20 PRESSEINFORMATION ALEXANDER KUBELKA Leitet das Vorarlberger Landestheater seit 2009. Neben dem klassischen Schauspiel und der Oper etablierte er Auftragswerke für Musik und Sprechtheater sowie Außer-Haus-Produktionen im Spielplan. Das Junge Vorarlberger Landestheater entwickelte sich zur eigenständigen Sparte. Als Regisseur inszenierte er u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, dem Volkstheater Wien, dem Schauspielhaus Graz, am Theater Basel, am Theater der Stadt Heidelberg, am Stadttheater Klagenfurt. Er war Gastprofessor am Max Reinhardt Seminar, erhielt den Karl-SkraupPreis und den Landespreis zur Förderung dramatischer Kunst. Am Landestheater eröffnete er 2009 mit Pirandellos DIE RIESEN VOM BERGE. Inszenierungen wie Ibsens PEER GYNT, Handkes DIE STUNDE DA WIR NICHTS VON EINANDER WUSSTEN oder Operninszenierungen wie DER LIEBESTRANK, LA TRAVIATA, RIGOLETTO und CARMEN folgten und wurden wichtiger Bestandteil der künstlerischen Setzung des Hauses. Seine Inszenierung von JOSEF UND MARIA vom Düsseldorfer Schauspielhaus wird in der Spielzeit 2016/17 am Vorarlberger Landestheater zu sehen sein. BERND LIEPOLD-MOSSER Geboren 1968 in Griffen, Studium der Philosophie in Wien, Mag. Dr. phil., arbeitet als Autor und Regisseur für Theater, Oper und Film. Uraufführungen und Inszenierungen u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, Stadttheater Klagenfurt, Staatstheater Oldenburg, Stadttheater Heidelberg, Schauspielhaus Wien, Theater Regensburg. Auszeichnungen: Österreichisches Dramatikerstipendium 2001, Wiener Dramatikerstipendium 2007, NestroyPreis 2011 „Beste Bundesländeraufführung“, Publikumspreis der DIAGONALE 2012 für den Film GRIFFEN. Am Vorarlberger Landestheater realisierte er ALCIN@, 1984 und DEKALOG – DIE ZEHN GEBOTE. MATTHIAS RIPPERT Geboren 1988 in Heidelberg, studierte Regie am Max Reinhardt Seminar in Wien. Mit seinen Inszenierungen im Rahmen des Studiums war er auf zahlreiche Festivals eingeladen: Seine Inszenierung MAGGIE T. von Nolte Decar gewann beim 25. Theatertreffen der Schauspielschulen in München 2014 gleich drei Preise. Es folgte seine Diplominszenierung DER VOLKSHAI von Nolte Decar am Theater Bonn, eingeladen zum Körber Studio Hamburg 2015, und JENNY JANNOWITZ von Michel Decar am Marstall des Münchner Residenztheaters. Am Vorarlberger Landestheater inszenierte er 2015/16 DIE KAHLE SÄNGERIN. NELE WEBER Assistierte nach dem Studium der Germanistik und Politikwissenschaft (M.A.) am Maxim Gorki Theater Berlin und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Neben eigenen Projekten initiierte sie in dieser Zeit das Festival REALITY KILLS – KRIEGSBILDER IM COMIC UND AUF DER BÜHNE. 2013 wurde ihre Inszenierung MAX UND MORITZ FSK 16 zum Kaltstart Festival nach Hamburg eingeladen. Seitdem arbeitet sie als freie Regisseurin u.a. für das Düsseldorfer Schauspielhaus (DIE ZOFEN) und für das Anhaltische Theater Dessau (DRAUSSEN VOR DER TÜR). 2016 inszenierte sie ROSENKRANZ UND GÜLDENSTERN SIND TOT am Vorarlberger Landestheater. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 19/ 20 PRESSEINFORMATION RÜCK- UND AUSBLICK Mit der Spielzeit 2015/16 wurde ein mutiger und künstlerisch zukunftsweisender Weg beschritten, der insgesamt knapp ein Drittel an Ur- und Erstaufführungen aufweist und auf das vermehrte Engagement von jungen aber auch profilierten Regisseurinnen und Regisseuren setzt. So zeichnet sich die aktuelle Spielzeit 2015/16 durch insgesamt fünf Ur- und Erstaufführungen, davon zwei Auftragswerke, aus. Dieser Weg wird in der kommenden Saison 2016/17 mit vier Ur- und Erstaufführungen, davon ebenfalls zwei Auftragswerke, konsequent fortgesetzt. Im Vergleich dazu bereicherten 2014/15 zwei Uraufführungen den Spielplan. Das Angebot an neuen und vielfältigen Regiehandschriften wurde 2015/16 mit gleich acht erstmals am Haus arbeitenden Regisseurinnen und Regisseuren stark ausgeweitet. Für 2016/17 wurden mit Bettina Bruinier, Sara Ostertag, Milena Paulovics und Igor Pison weitere vier Regiepersönlichkeiten engagiert, die erstmals am Haus inszenieren werden. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit Heike Frank, Steffen Jäger, Bernd Liepold-Mosser, Matthias Rippert und Nele Weber fortgesetzt. Eine Regiearbeit für das Junge Vorarlberger Landestheater wird auch Marcus Harms übernehmen und Intendant Alexander Kubelka wird die Oper inszenieren. Besonders erfreulich ist auch, dass die Inszenierung des Vorarlberger Landestheaters BIOGRAPHIE: EIN SPIEL von Max Frisch in der Regie von Günther Beelitz seit 8. April am Düsseldorfer Schauspielhaus zu sehen ist, die Inszenierung von Markus Trabusch ICH ZARAH ODER DAS WILDE FLEISCH DER LETZTEN DIVA von Franzobel, ein Auftragswerk des Landestheaters, ab der kommenden Spielzeit am Mainfranken Theater Würzburg zu sehen sein wird und es für den Monolog JUDAS von Lot Vekemans vom Theaterfestival in Tallinn / Estland eine Anfrage gibt. Erwartungsgemäß konnte die Besucherzahl im Kalenderjahr 2015 nicht auf dem außerordentlich hohen Niveau von 2014 gehalten werden, was nicht zuletzt dem besonders guten Ergebnis von 2014 und der mutigen Spielplanausrichtung geschuldet ist. Die ökonomische Entwicklung ist nach wie vor erfreulich positiv, das Jahr 2015 wurde mit positivem Jahresergebnis ausgewiesen, die Betriebsleistung liegt unverändert bei rund 5 Millionen Euro. Gemeinsam mit dem Verein der TheaterFreunde Vorarlbergs, der das Vorarlberger Landestheater seit sechs Jahren finanziell und ideell tatkräftig unterstützt und jüngst dankenswerter Weise die Finanzierung des Librettos von Maja Haderlap übernommen hatte, freuen wir uns auf an- und aufregende „Entwürfe“ in der Spielzeit 2016/17. PRESSEKONTAKT: BEATE SCHNEIDER T: +43 (0)5574 42870 614 M: +43 (0)664 62 55 438 [email protected] KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 [email protected] www.landestheater.org SEITE 20/ 20