Schall und Hören - Widex Costa Rica. Clinica Dinamarca.

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Schall und Hören
Wie wir Schall wahrnehmen und wie das Ohr funktioniert.
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Diese Broschüre ist die erste in einer Reihe, die Widex über
die Themen Hören und HörSysteme herausgibt.
Was ist Schall?
Schall ist ein wichtiger Bestandteil unseres modernen Alltags. Bei der Arbeit, im Verkehr, in der Freizeit, in der Tagesstätte und in der Schule. Dank Schall können wir
mündlich mit anderen Menschen kommunizieren, Informationen erhalten und in der
Natur vorkommende Klänge genießen. Zudem kann Schall auch eine Alarm- oder
Warnfunktion haben (z. B. die Telefonklingel oder Sirenen). Jeder Schall fängt mit
einer Bewegung an. Und jede Bewegung klingt anders. Sei es ein Blatt im Wind, ein
Stuhl, der über den Boden gezogen wird, das Anstoßen der Gläser beim Zuprosten
oder der Anschlag einer Klaviersaite.
Durch diese Bewegungen wird die Luft in Schwingungen versetzt. Diese Schwingungen können stark oder schwach, kurz oder lang sein. Eine heftige Bewegung ruft
einen hohen Schalldruck (ein lautes Schallsignal) hervor, während eine kleine Bewegung einen niedrigen Schalldruck (ein leises Schallsignal) hervorruft. Kurze Schwingungen ergeben hohe Töne, lange Schwingungen tiefe Töne. Das Ohr nimmt die
Schwingungen wahr und wandelt sie um, damit wir sie als Schall hören können.
Dezibel-Barometer dB (SPL)
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Lautstärke und Hörschwelle
Der Schalldruck wird in dB SPL gemessen (siehe
Abb.). Normale Sprache erreicht durchschnittlich
65 dB SPL. Die Hörschwelle wird in dB HL gemessen. Eine Hörschwelle zwischen 0 und 20 dB HL
wird als normal betrachtet. Zusätzlich zur Messung
der Hörschwelle wird oft auch die Unbehaglichkeitsschwelle gemessen. Die meisten empfinden
Unbehagen bei Schallpegeln zwischen 120 und
140 dB HL. Hohe Lautstärken über längere Zeit
sollten vermieden werden, da dies dem Gehör
schaden kann. Bei sehr großen Lautstärken besteht
die Gefahr, dass das Trommelfell platzt.
Frequenz
Wenn es um Schall geht, wird sehr oft der Begriff Frequenz verwendet. Die Frequenz
gibt die Schallhöhe an und wird in Hertz (Hz) gemessen, was die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde ausdrückt. Hohe Töne haben eine hohe Frequenz, d. h. viele
Schwingungen pro Sekunde; entsprechend haben tiefe Töne eine niedrige Frequenz,
also weniger Schwingungen pro Sekunde. Das menschliche Ohr ist in der Lage,
Schallsignale zwischen 20 und 20.000 Hz wahrzunehmen. Unsere Sprache beinhaltet
im Normalfall hauptsächlich Frequenzen zwischen 100 und 6.000 Hz.
Das menschliche Ohr
Das Ohr ist ein hochentwickeltes, feinfühliges und kompliziertes Organ, das aus drei
Hauptbereichen aufgebaut ist:
Das Außenohr
Das Außenohr besteht aus dem äußeren knorpeligen Teil des Ohrs und dem Gehörgang. Der Gehörgang endet mit dem Trommelfell, das den Übergang zum Mittelohr
bildet. Das Außenohr fungiert als eine Art „Parabolantenne“, welche die Schallwellen
auffängt und zum Trommelfell leitet, das durch diese in Schwingungen versetzt wird.
Das Mittelohr
Das Mittelohr ist mit Luft gefüllt. Die Eustachische Röhre, die das Mittelohr mit dem
Nasenrachenraum verbindet, sorgt im Mittelohr für neutrale Luftdruckverhältnisse
(d. h. der Luftdruck im Mittelohr entspricht dem Luftdruck der äußeren Umgebung).
Im Mittelohr befinden sich drei kleine Knöchelchen: Hammer (Malleus), Amboss
(Incus) und Steigbügel (Stapedius). Diese Gehörknöchelchen bilden zusammen ein
„Hebelsystem“, welches die Bewegungen des Trommelfells aufnimmt und sie auf das
Innenohr überträgt, das auch Schnecke genannt wird. Zwei kleine Muskeln sind mit
den Knöchelchen verbunden. Diese Muskeln werden reflexartig aktiviert, wenn lauter
Schall auf das Ohr trifft. Dieser Abwehrmechanismus reduziert den Schalldruck im
Innenohr.
Das Innenohr
Das Innenohr hat zwei Teile: das Hörorgan und das Gleichgewichtsorgan, welches aus
drei mit Flüssigkeit gefüllten Bogengängen besteht. Das Hörorgan ist eine knöcherne,
ebenfalls mit Flüssigkeit gefüllte Struktur, die wie ein Schneckenhaus geformt ist. Den
Übergang zwischen dem Mittelohr und dem Innenohr bildet das sogenannte ovale
Fenster. Die Fußplatte des Steigbügels führt eine kolbenartige Bewegung auf das ovale Fenster aus, welche wiederum die Innenohrflüssigkeit in der Schnecke in Bewegung versetzt.
Gehörgang
Hammer
Trommelfell
Gleichgewichtsorgan
Schnecke
Steigbügel
Amboss
3
1
1. Außenohr
2
2. Mittelohr
3. Innenohr
In der Schnecke gibt es etwa 20.000 Haarzellen („Sinneszellen“), die durch die Wellenbewegungen der Flüssigkeit aktiviert werden. Wenn die Haarzellen aktiviert werden, übermitteln sie Impulse ans Gehirn, das diese Impulse als Schall wahrnimmt.
Auf diese Weise kann das Ohr auf verwunderlichen und gewundenen Wegen Schallwellen auffangen, sie in Bewegungen in Knöchelchen umsetzen, sie in Wellenbewegungen im Wasser umwandeln, um schließlich als Nervenimpulse zu enden, die vom
Gehirn gedeutet werden. Die kleinste Änderung in Teilen dieses sehr komplexen
Systems ist mit einer Verringerung des Gehörs verbunden.
Hörnerv
Hörschädigung
Hörverluste, Hörschädigungen und Tinnitus (Rauschen oder Pfeifen im Ohr) sind heute ein sehr
weitverbreitetes Problem auf der ganzen Welt –
mehr als 500 Millionen Menschen leiden darunter. 2015 werden schätzungsweise über 700 Millionen Menschen hörgeschädigt sein. Dieser riesige
Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass wir im
Alltag immer mehr Lärmbelastungen ausgesetzt
werden. Eine Hörschädigung hängt deshalb nicht
nur mit dem Alter zusammen. Auch immer mehr
junge Leute haben Hörprobleme.
Die meisten Hörgeschädigten haben Probleme, in
schwierigen Hörsituationen Sprache zu verstehen.
Dies kann z. B. in Situationen mit Hintergrundgeräuschen oder Nachhalleffekten der Fall sein.
Auch Fernsehen kann problematisch sein, wenn
das Sprachsignal mit Musik und Geräuscheffekten
gemischt wird oder die Lautstärke des Sprachsig­
nals sehr variiert. Genau in solchen Situationen
wünschen sich die meisten Hilfe durch Hörgeräte.
Um in dieser Situation dem Hörgeschädigten zu
helfen, können nicht alle Schallsignale einfach nur
verstärkt werden. Die Verstärkung der Schallsig­
nale muss die Sprachverständlichkeit optimieren,
aber gleichzeitig die Hintergrundgeräusche unterdrücken. Nur so wird die allgemeine Klangqualität
eines HörSystems möglichst gut.
Sowohl für Kinder als auch für Ältere ist ein Hörverlust nicht nur eine Frage des
Hörens. Hörprobleme bedeuten oft, dass es schwierig ist, den Zusammenhang eines
Gesprächs zu verstehen, und die Konsequenz mag sein, dass der Schwerhörige müde
wird, sich isoliert oder einsam fühlt. Ein anderes Problem ist, dass Hörverluste irrtümlich mit dem Altwerden und einer schlechten Auffassungsgabe verbunden werden.
Das kann sowohl die Schule als auch das Berufsleben, die sozialen Kontakte und die
Lebensqualität beeinträchtigen. Es ist deshalb sehr wichtig, möglichst früh etwas zu
unternehmen, denn moderne Hilfsmittel wie HörSysteme sind heute weit entwickelt
und damit von unschätzbarem Wert für die Lebensqualität.
Abhilfe bei Hörverlusten
Eine chirurgische oder medizinische Behandlung kann in einigen Fällen einem Hörverlust abhelfen. In vielen Fällen ist jedoch die Versorgung mit modernen HörSystemen
die zu empfehlende Lösung.
Moderne HörSysteme können ein normales Gehör noch nicht ersetzen, sie können
jedoch den Hörverlust kompensieren und fehlende Wahrnehmung wiederherstellen.
Die HörSysteme werden dazu entsprechend den individuellen Bedürfnissen des Hörgeräte-Trägers präzise angepasst.
Weitere Informationen über Hörgeräte finden Sie in dem Heftchen „Was ist ein Hörgerät?“.
www.widex.com
www.hear-it.org
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