Krebserkrankungen - Tierarztpraxis Bahnhofmatte

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Tierarztpraxis Bahnhofmatte, 3312 Fraubrunnen, Tel: 031 7677880, haslivet.npage.ch
Merkblatt für Katzenbesitzer
Krebserkrankungen bei Ihrer Katze
Krebs ist das unkontrollierte Wachstum von Körperzellen. Die Geschwindigkeit, mit der der
Krebs fortschreitet, sowie die Schwere der Symptome hängen von der Art des betroffenen
Gewebes ab. Etwa jede fünfte Katze entwickelt zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens eine
der vielen verschiedenen Arten von Krebs. Das Risiko nimmt mit steigendem Alter zu. Da die
durchschnittliche Lebenserwartung durch bessere tiermedizinische Versorgung in den letzten
Jahre ständig gestiegen ist, hat auch die Zahl der Krebserkrankungen zugenommen.
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Wie entsteht Krebs?
Genau wie beim Krebs des Menschen, sind auch bei der Katze die Ursachen und Vorgänge
einer Krebserkrankung noch nicht vollständig geklärt. Mögliche Ursachen sind:
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Giftige Chemikalien oder krebserregende Strahlung
Felines Leukämie Virus (eine sehr häufige Krebsursache bei der Katze)
Abweichungen im Immunsystem, das normalerweise gegen Infektionskrankheiten
schützt
Genetische Veränderungen
Woher weiß ich, dass meine Katze Krebs hat?
Die Symptome von Krebs sind sehr unterschiedlich und hängen von der Art des betroffenen
Gewebes, dem Ort des Auftretens und dem Stadium der Erkrankung ab. Fortgeschrittene Fälle
zeigen häufig Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit. Ihre Katze kann niedergeschlagen sein,
erbrechen, Durchfall oder Verstopfung oder auch Fieber haben. Möglicherweise ermüdet Ihre
Katze auch schnell auf Grund einer Anämie (Blutarmut).
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Besteht auch bei meiner Katze das Risiko, dass sie Krebs bekommt?
Krebs kann bei jeder Katze und in jedem Alter auftreten, aber manche Katzentypen sind für
bestimmte Krebsformen empfänglicher als andere. Katzen mit weißem Fell und heller Haut,
die gerne ein Sonnenbad nehmen, sind besonders empfänglich für Hautkrebs, insbesondere an
den Ohren, der Nase, den Lippen und anderen Stellen, an denen die Haut direkt dem
Sonnenlicht ausgesetzt ist. Einen gewissen Schutz bieten Sonnencremes, mit denen Sie die
weißen Stellen Ihrer Katze an sonnigen Tagen einreiben sollten. Felines Leukämie Virus
(FeLV) ist bei der Katze die häufigste Krebsursache, wenn auch nicht alle mit dem Virus
infizierten Katzen Krebs entwickeln. Die meisten Katzen können das Virus erfolgreich
bekämpfen, aber diejenigen, die dies nicht schaffen, entwickeln eine dauerhafte Infektion.
Drei von zehn Katzen, die an FeLV erkranken, entwickeln schließlich eine Krebserkrankung.
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Kann Krebs behandelt werden?
Ja, Krebs ist behandelbar. Die Behandlung ist jedoch abhängig von der Art des betroffenen
Gewebes und vom Stadium der Erkrankung. Manchmal ist die Euthanasie die einzige humane
Alternative zu einem langsamen und schmerzhaften Tod. In anderen Fällen kann die
Behandlung eine vollständige Heilung bewirken oder zumindest das Leben deutlich
verlängern bzw. die Lebensqualität Ihrer Katze verbessern. Grundsätzlich gibt es drei
Möglichkeiten, Krebs zu behandeln. Sie sind jedoch nicht alle für jeden Fall geeignet.
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Manchmal hat auch eine Kombination verschiedener Behandlungsmethoden die besten
Aussichten auf Erfolg. Die folgenden Möglichkeiten einer Behandlung gibt es:
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Operation: Hierbei wird das veränderte Gewebe chirurgisch entfernt. Gewöhnlich ist
das die beste Möglichkeit für solche Tumore, die festes Gewebe betreffen. Ist der
Krebs relativ gutartig oder hat sich ein eher bösartiger Tumor noch nicht auf andere
Teile des Körpers ausgebreitet, dann erzielt eine chirurgische Gewebe-Entfernung
häufig sehr gute Ergebnisse.
Chemotherapie: Bei dieser Methode wird der Krebs mithilfe von Medikamenten
bekämpft. Dies ist die beste Behandlungsmethode für Krebsarten, die das Blut oder
bereits mehrere Körperteile betreffen. Sie kann auch das Auftreten von weiteren
Tumoren in anderen Organen verhindern oder zumindest verzögern, nachdem der
Hauptknoten chirurgisch entfernt worden ist. Chemotherapie führt bei Katzen meist
auch zu einer Verbesserung der Lebensqualität und glücklicherweise treten die beim
Menschen zu beobachtenden Nebenwirkungen bei ihnen selten auf.
Strahlentherapie: Dabei wird der Tumor radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Diese
Behandlungsmethode ist häufig wirkungsvoll, wenn Untersuchungen zwar deutlich
die Ausdehnung und Größe des Tumors gezeigt haben, er aber chirurgisch nicht
entfernt werden kann. Die Strahlung kann durch eine außen liegende Strahlenquelle
verabreicht werden oder aber die radioaktiven Substanzen selbst werden in den Körper
gespritzt. Eine Strahlenbehandlung, bei der das veränderte Gewebe von außen
bestrahlt wird, wird vor allem bei einer Krebserkrankung der Beine oder am Kopf
eingesetzt, wo die Strahlen nur durch sehr wenig Gewebe dringen müssen, bevor sie
den Tumor erreichen. Somit ist die Gefahr der Schädigung von gesundem Gewebe
durch die radioaktive Strahlung sehr gering. Die zur Strahlentherapie notwendige
Ausrüstung ist nur in wenigen spezialisierten Zentren vorhanden und Ihre
Tierärztin/Ihr Tierarzt muss Sie zu dieser Behandlung an einen Krebsspezialisten
überweisen.
Wird meine Katze Schmerzen leiden?
Manche Katzen leiden tatsächlich sehr, wenn der Krebs fortgeschritten ist. Die durch den
Krebs erzeugten Schmerzen sind aber meist durch Medikamente unterdrückbar. Ihre
Tierärztin/Ihr Tierarzt wird wahrscheinlich anfangs ein mildes Schmerzmittel einsetzen und
falls es später erforderlich wird zu stärkeren Medikamente greifen. Diese Art der Behandlung
zielt darauf ab, die Leiden Ihrer Katze zu vermindern. Sie dient nicht dazu, ihr Leben zu
verlängern.
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Was muss ich bei der Fütterung meiner krebskranken Katze beachten?
Wenn Sie der Ernährung Ihrer Katze besondere Aufmerksamkeit schenken, kann das ihre
Lebensqualität verbessern. Katzen brauchen eine Extraportion Futter, um mit den Folgen
eines schnell wachsenden Tumors fertig zu werden. Häufig haben diese Katzen jedoch wenig
Appetit und verlieren folglich an Gewicht. Eventuell können Sie Ihre Katzen zum Fressen
überreden, wenn Sie das Futter anwärmen oder sie aus der Hand füttern. Es gibt auch
spezielle Diäten, die selbst bei Katzen mit schlechtem Appetit eine ausgewogene Ernährung
gewährleisten.
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Wie lange wird meine Katze überleben?
Das ist die Frage, die jeden Katzenbesitzer am meisten bewegt. Wie beim Krebs des
Menschen ist es jedoch auch bei der Katze nicht möglich, genau vorauszusagen, wie lange sie
überleben wird. Die Überlebenschancen hängen nicht nur von Art und Stadium der
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Krebserkrankung ab, sondern auch vom allgemeinen Gesundheitszustand Ihrer Katze. Sie
sollten diese Frage mit Ihrer Tierärztin/Ihrem Tierarzt besprechen, sodass Sie gemeinsam
einen angemessenen Behandlungsplan für Ihre Katze ausarbeiten können. Es ist verständlich,
dass Sie sich im Angesicht einer Krebsdiagnose um die Zukunft Ihres Haustiers sorgen wenn Sie Ihre Ängste Ihrer Tierärztin/Ihrem Tierarzt mitteilen, kann sie/er Sie zum einen
beruhigen und zum anderen sachlich und objektiv mit Ihnen bereden, was für Ihr Tier das
Beste ist.
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Weitere Merkblätter hierzu:
Felines Leukämie Virus (FeLV)
Abschied nehmen - wann ist eine Euthanasie erforderlich?
Falls Sie sonstige Fragen bezüglich der Gesundheit Ihrer Katze haben, wenden Sie sich bitte
an Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt. Sie helfen Ihnen gerne weiter.
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