Neues Projekt soll sibirischen Tiger vor dem Aussterben bewahren Die größte lebende Katze der Welt war einmal Herrscher der Wälder Nordostchinas und Sibiriens an der fernöstlichen Ecke Russlands. Aber durch Wilderei und Zerstörung des Lebensraumes hat sich die Zahl des Amur-Tigers drastisch reduziert. Der Artenbestand dieser faszinierenden Tiere, auch als „Sibirischer Tiger“ bekannt, ging 1960 auf ein kritisches Niveau zurück. Seitdem hat sich die Population allmählich erholt. In der Region wurden zuletzt 450 Exemplare registriert, die meisten davon im Südosten Russlands. Aber Tigerschutzberater Joseph Vattakaven, der für die „Tiger Alive Initiative“ von WWF arbeitet, sagt, dass man aufgrund von Auswertungen seltenen Bildmaterials von WWFÜberwachungskameras Ende 2013 von einem Comeback des Tigers sprechen konnte. „Ich denke, dass dies ein weiblicher Rothirsch ist, weil wir den Kopf oder das Geweih nicht gesehen haben. Normalerweise essen die Tiger das Geweih nicht. Und das ist einer der besten Typen von Beute für den Tiger. Sollte der Tiger den Hirsch gegessen haben, müsste er mehr als 100 Kilo oder 120 Kilo wiegen und das Fleisch reicht ihm für zwei oder drei Tage.“ In einem Programm, das 2012 ins Leben gerufen wurde, haben der WWF und das chinesische staatliche Amt für Forstwirtschaft damit begonnen, Huftiere wie zum Beispiel den Rothirsch in Schutzgebieten in Nordostchina zu züchten und anzusiedeln. Dazu Vattakaven: „Der Rothirsch ist eine sehr wichtige Beuteart hier in dieser Gegend, und er ist wahrscheinlich die Lieblingsbeute des Tigers, weil er im Vergleich zu einem Sika Reh viel größer ist.“ Das Team hofft, dass die angesiedelte Beute ausreichen wird, um die vorhandene Tigerpopulation zu ernähren. So soll die auf der chinesischen Seite des Territoriums dringend notwendige Fortpflanzung der Tiger beschleunigt werden. Laut WWF bieten die russischen Wälder nördlich vom Fluss Amur zirka 200 sibirischen Tigern eine Heimat. Zwischen 18 und 22 von ihnen leben in China in freier Wildbahn, größtenteils entlang dem Fluss Heilongjiang. Vattakaven sagt: „Wir wissen, dass es ungefähr 200 Amur Tiger in Russland gibt. In China leben vielleicht nur noch 20. Aber es gibt ein Habitat für Tiger in China. Das Programm zielt darauf ab, das Habitat zu optimieren und die Beute zu verbessern. Es ist ein sehr kritischer Bestandteil des Programms zur Wiederansiedelung der Tiger, denn das optimale Gebiet für die Zunahme der Population liegt in China.“ Das langfristige Ziel ist es, einen Öko-Korridor und ein geeignetes permanentes Habitat für die Amur Tiger zu errichten, damit diese abwandern können. [CRI-Online] wieder von Russland nach China