Kraft zum Weitermachen - Baptistengemeinde Schaffhausen

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2015-05-23 (Pfingsten)
Baptistengemeinde Schaffhausen
Apostelgeschichte 2, 1-13
Zum Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren alle Jünger wieder beieinander. Plötzlich kam vom Himmel her
ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten.
Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ. So wurden
sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten in fremden Sprachen, jeder so, wie der Geist es ihm eingab.
Zum Fest waren viele fromme Juden aus aller Welt nach Jerusalem gekommen. Als sie das Brausen hörten, liefen sie von allen Seiten herbei. Fassungslos hörte jeder die Jünger in seiner eigenen Sprache reden. »Wie ist
das möglich?«, riefen sie außer sich. »Alle diese Leute sind doch aus Galiläa, und nun hören wir sie in unserer
Muttersprache reden; ganz gleich, ob wir Parther, Meder oder Elamiter sind. Andere von uns kommen aus
Mesopotamien, Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, aus Phrygien, Pamphylien und aus Ägypten,
aus der Gegend von Kyrene in Libyen und selbst aus Rom. Wir sind Juden oder Anhänger des jüdischen Glaubens, Kreter und Araber. Doch jeder von uns hört diese Männer in seiner eigenen Sprache von Gottes großen
Taten reden!«
Bestürzt und ratlos fragte einer den anderen: »Was soll das bedeuten?«
Einige aber spotteten: »Die haben doch nur zu viel getrunken!«
Kraft zum Weitermachen
Wie soll es weitergehen? Diese Frage ist jedem hier bekannt und sie bewegt täglich Millionen von Menschen,
zudem allzu oft mit Zittern und Zagen. Denkt an die grossen Katastrophen, die unaussprechliche Ängste verursachen: Krieg und Terror , die Flüchtlingsströme auslösen; Erdbeben wie in Nepal oder China, die obdachlos machen; Dürre, die Ernten vernichtet und Hungersnot bringt; die Liste könnte noch unendlich verlängert werden.
Die Schicksale ganzer Völker und Nationen machen uns betroffen. Und dann werden wir erinnert an viele einzelne Schicksale in unserer Umgebung. Arbeitsplatzverlust – wie weiter? Ehe zerbrochen – und die Kinder? Unfall – Invalidität – wie soll es weiter gehen? Eine junge Mutter stirbt von ihrem zweiwöchigen Kind weg und hinterlässt die quälende Frage: Wie soll es weitergehen? Es ist die Frage, die aufs engste mit unserem Leben verbunden ist.
Auch die Jünger von Jesus stellten sich bestimmt die Frage: Wie soll es weitergehen? Wenn wir daran denken,
was sie in der Zeit zwischen Karfreitag und Pfingsten erlebt haben, dann wird uns bewusst, dass sie durch ein
Wechselbad der Erfahrungen, der Gefühle und Empfindungen, gingen. Ihr Meister wurde gefangen genommen,
wie ein Schwerverbrecher zum Tod verurteilt und gekreuzigt. Sie mussten die Welt und Gott nicht mehr verstanden haben. Mit welch innerer Überzeugung hatte Petrus einmal bekannt: „Du bist Christus, der von Gott gesandte Retter!“ (Lukas 9,20) Für ihn, wie für die andern Jünger war die Kreuzigung von Jesus deshalb ein Fiasko.
Sie alle waren voller Angst und Verzweiflung. Und weil Petrus im Hof des Hohepriesters, als Jesusjünger bezeichnet wurde, leugnete er, Jesus überhaupt zu kennen. Als ihm bewusst wurde, was er getan hatte, wurde er vom
heulenden Elend gepackt. Ja, Petrus und den andern Jüngern stellte sich die Frage, wie konnte das geschehen?
Jesus ist doch der Messias. Aber Jesus starb und wurde in ein Grab gelegt, obwohl er gesagt hatte, dass er das
Leben sei. Ungestraft von Gott blieb die Mordtat an Gottes Sohn. Auf die Verzweiflung und Angst folgte dann am
Ostermorgen noch die Verwirrung durch die Nachricht von der Auferstehung Jesu. Erst als der Auferstandene
sich seinen Jüngern zeigte, löste sich die Spannung etwas. Aber was nun? Er blieb ja nicht wie vorher mit ihnen
zusammen, sondern so wie er plötzlich erschien, so verschwand er auch wieder. Die Jünger blieben schwankend
zwischen Angst und Hoffnung, zwischen Resignation und erwachender Verantwortung für die ihnen neu zufal1
lende Aufgabe. Der Auftrag ihres Herrn, den er ihnen vor seiner Himmelfahrt deutlich aufs Herz gelegt hatte,
klang in ihnen nach: „Geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen in meine Nachfolge!“ (Apg. 28,19)
Dieser Missionsbefehl hat bis heute seine volle Gültigkeit. Die Jahre an der Seite ihres Meisters hatten die Jünger
geprägt. Jesus war Lehrer und Vorbild gewesen. Entsprechend verstanden sie auch ihren Auftrag.
Verbunden mit dem Auftrag, die frohe Botschaft in die Welt hinaus zu tragen, erhielten die Jünger auch das Versprechen, dass sie mit dem Heiligen Geist ausgerüstet würden, mit der Kraft zum Weitergehen, mit der Kraft
Land einzunehmen. Apg 1,8 Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen
sein in Jerusalem und Judäa, in Samarien und auf der ganzen Erde.
An Pfingsten hatte sich diese Verheissung erfüllt. Diese Pfingstgabe ist noch heute die treibende Kraft für Evangelisation und Mission, denn Jesus hat sie nicht zurück genommen. Diese Kraft des Heiligen Geistes, die Kraft zu
glauben und dem Herrn zu vertrauen, von ihm alles zu erwarten – sie ist da. Darum lebt die Gemeinde von Jesus
Christus in dieser Welt nicht von ihren eigenen Ideen, nicht aus eigener Kraft. Es zählen auch nicht in erster Linie
die Leistungen ihrer Mitglieder. Sie lebt von der Gegenwart und dem Wirken ihres Herrn. Gott hat an Pfingsten
seinem Volk den Heiligen Geist gegeben und es dadurch mit der Gewissheit beschenkt, dass es in dieser Welt
nicht allein gelassen, dass es nicht auf seine eigenen Möglichkeiten beschränkt ist. Im Heiligen Geist ist Gott gegenwärtig. Er ist die Mitte seiner Gemeinde, ihre Kraft, ihr Halt, ihr Leben und ihre Zukunft.
Das Geschehen von Pfingsten ist ein Wunder. Niemand konnte das so erwarten. Und kein Augen- und Ohrenzeuge war imstande, dieses Wunder zutreffend zu beschreiben. Wo Gottes Geist, wo seine Macht am Werk ist,
versagen unsere menschlichen Verstehens- und Ausdrucksmöglichkeiten. Wir können nur staunend vor diesem
Wunder stehen bleiben. Wir können nur dem Wirken des Geistes hinten nachsehen und seine Aktionen, seine
Wirkungen an Menschen erkennen. Ihn selbst bekommen wir nicht in die Hand. Wir können nicht über ihn verfügen.
Es ist mit Gottes Heiligem Geist ähnlich wie mit der Elektrizität. Wir können den elektrischen Strom nicht sehen.
Er bleibt unsichtbar. Sehr wohl aber können wir seine Wirkungen wahrnehmen. Wir können sie sogar am eigenen Leib verspüren, im schlimmsten Fall in ihrer tödlichen Kraft. Wer je einmal einen Stromstoss bekommen hat,
der weiss, dass Elektrizität eine kraftgeladene Wirklichkeit ist. Wenn wir die Saalbeleuchtung einschalten oder
eine Kochplatte am Herd, das Fernsehgerät oder eine Lautsprecheranlage, dann haben wir es immer mit den
Wirkungen der Elektrizität zu tun, die einmal als Licht oder dann als Wärme erscheint, die einmal das Sehen, ein
anderes Mal das Hören oder Spüren ermöglicht.
So ist es mit dem Heiligen Geist. Von ihm ist in der Bibel dann die Rede, wenn sie von den Aktionen Gottes
spricht, von den mächtigen Taten, die er zu unserem Heil tut. Denn der Heilige Geist ist Gottes Exekutive.
Wenn wir nach der Wirkung des Heiligen Geistes am ersten Pfingstfest fragen, dann entdecken wir ein dreifaches Wunder.
1. Gottes Kraft wirkt Veränderung, Verwandlung
Die Pfingstgeschichte erzählt von Menschen, die überraschend die Kraft des Heiligen Geistes erfahren haben.
Diese Erfahrung war für sie ganz neu. Diese Menschen waren an einem Ort versammelt. Nach dem Tod von Jesus hatten sie sich immer wieder so zusammengefunden. Sie waren wohl etwas ratlos. Was sollte jetzt werden?
Zwar hatte der Herr verheissen, sie nicht allein zu lassen. Aber vor Augen hatten sie bisher nichts, das sie die Erfüllung dieser Verheissung wahrnehmen liess.
In diese Versammlung hinein platzte nun ein Ereignis, in einer unbekannten Dimension. Der Erzähler konnte sich
nur in Bildern ausdrücken: ein gewaltiger Sturm und Feuerzungen.
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Wir lernen aus diesen Worten, dass wo Gottes Geist am Werk ist, die Verfügungsgewalt der Menschen souverän
übergangen werden kann. Da wird nichts, gar nichts von Menschen erdacht und geplant. Gottes Geist setzt sich
über alle menschlichen Ängste, Vorurteile und Widerstände hinweg und sucht sein Ziel. Und dieses Ziel erreicht
er auch. Er schafft einen neuen Anfang, durch das Wunder der Verwandlung.
Verwandlung – das ist der erste Schritt zum Neuwerden eines Menschenlebens. Durch Gottes Kraft kann Altes
und Gewohntes völlig neu werden.
Aber wie geschieht das? Die Bildersprache des Erzählers drückt aus, dass er an Grenzen stösst. Es ist weder fassbar noch erklärbar. So stützte er sich auf Vergleiche.
Der erste Vergleich, mit dem Sturm, erinnert an herbstliche Stürme, die das welke und dürre Laub von den Bäumen zerren. Oder an den unvergessenen Lotharsturm, der mit seiner Kraft ganze Wälder in weiten Teilen von
Westeuropa niedergewalzt hat. Wenn Gottes Kraft durch den Heiligen Geist Menschen verwandelt, dann wird
ihr altes Lebensgebäude bis auf den Grund erschüttert. Ich erinnere an Saulus von Tarsus, der zum Paulus wurde. Gott will unser Leben nicht nur ein wenig ausbessern. Er will es erneuern. Dazu muss er unser Selbstvertrauen und unsere Selbstsicherheit erschüttern. Bei diesen Erschütterungen bekommt unsere Leistungsfrömmigkeit
Risse und sie fällt in sich zusammen. Nur so kommen wir zu neuen Zielen, zu den Zielen des Herrn für unser Leben.
Feuer – ist der andere Vergleich. Das Feuer setzt alles in Brand, was es erreicht. Das Alte, Morsche und alles, was
von Spinnweben und Staub bedeckt ist, fällt ihm zum Opfer. So vernichtet und verbrennt das Feuer des Heiligen
Geistes alles, was in Gottes Licht nicht bestehen kann, was als Schuld zwischen Gott und uns Menschen steht
und uns von ihm trennt. Im Feuer sehen wir auch die reinigende Kraft. Ich erinnere an die Beispiele in der Bibel,
die vom geläuterten Silber oder Gold handeln. Das Feuer des Gerichtes schafft Raum für das Leben und Wesen,
das allein Gott schaffen und schenken kann. So muss alles Versagen und alle Versäumnisse durch dieses Feuer
der Klärung und Reinigung hindurchgehen.
Durch dieses Wunder der Verwandlung, das Gottes Kraft bewirkt, entsteht neues Leben und eine neue Gemeinschaft. Darum spricht man von Pfingsten, als der Geburtsstunde der Gemeinde der Christusgläubigen. Blockaden
werden weggeräumt und verhängnisvolle Bindungen gelöst. Da werden Menschen frei von sich und frei für Gott.
Der Geist dieser Welt beeinflusst in gegenteiliger Richtung. Ihr kennt alle die entsprechenden Einflüsterungen:
Das bin ich mir wert…. Das leiste ich mir…. Das gönne ich mir…. So wird der Mensch zum Mittelpunkt und zum
Konkurrent für den Nächsten. Wer frei wird von sich selber und von der eigenen Wichtigkeit, frei vom ständigen
Kreisen um das eigene Ich, wird frei für Gott und die Menschen, frei für die Aufgaben, die uns in dieser Welt gestellt sind. Das alles geschieht durch das Wunder der Verwandlung.
In den Vorinformationen zum Schweizer Pavillon an der Weltausstellung in Mailand habe ich gelesen, dass für
die Besucher Apfelringli bereit stehen, offenbar zur freien Bedienung. Aber man solle daran denken, dass es
auch noch für die anderen Besucher reichen sollte. Trotzdem war die Abnahme der Vorräte bisher überproportional. Wie sehr liegt es doch in der menschlichen Natur, zusammen zu raffen, was es zu holen gibt. Zwei unserer
Enkel, zehn und zwölf jährig, waren zum ersten Mal mit ihren Vätern am Autosalon in Genf. Bald hatten sie erkannt, dass es an gewissen Ständen etwas zum Mitnehmen gab. Sie machten mit ihren Vätern einen Treffpunkt
aus für die Heimfahrt und trabten los zu einer Sammeltour von Stand zu Stand.
Da muss wirklich an uns Menschen das Wunder der Verwandlung geschehen.
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2. Gottes Kraft wirkt das Wunder der Verständigung
Ein weiteres Wunder wird recht ins Detail gehend noch berichtet. Nicht nur Einheimische waren in Jerusalem
zum Pfingstfest versammelt. Sechzehn verschiedene Völkergruppen werden aufgezählt, also Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Prägung. Menschen, die es schwer hatten, einander zu verstehen und sich
gegenseitig anzunehmen. Es war ja nicht nur die Barriere der verschiedenen Sprachen, die trennend zwischen
ihnen stand. Nicht weniger schwer zu überwinden waren die Barrieren der unterschiedlichen Rassen- und Volkszugehörigkeit, dazu kam die verschiedenen Stile der Ausübung der Religion. Von all diesen so grundverschiedenen Menschen heisst es nun, dass sie sich auf einmal persönlich angesprochen wussten.
Dass es ein Wunder war, macht auch das negative Beispiel von Babel deutlich. Dort wird berichtet, dass die
Menschen aneinander vorbei redeten. Sie konnten sich nicht mehr verstehen. Die Brücken zwischen ihnen waren zerstört. Sie gingen sich aus dem Weg. Wir wissen bestimmt aus eigener Erfahrung, wie oft es an der gegenseitigen Verständigung fehlt, nicht einmal aus sprachlichen Gründen. Wie schwer scheint es zu sein, einander
anzunehmen, den andern gelten zu lassen, ja zu sagen zum andern. Das ist so im Kleinen, wie im Grossen, in der
Politik, in der Wirtschaft, ja sogar unter christlichen Gemeinschaften.
Zeigt nun nicht gerade das Verständigungswunder von Pfingsten, dass der Geist Gottes etwas Neues gewirkt hat.
Und durch diesen Heiligen Geist kann das Wunder der Verständigung ständig neu passieren. Das wünsche ich
mir für heute! Ich erwarte das Wunder, dass Menschen einander achten, dass sie sich verstehen und annehmen
können. Und das trotz all den verschiedenen Anschauungen, Überzeugungen und Lebensstile. Der Ort, wo das
geschehen kann, ist die Gemeinde von Jesus Christus. Leider sind die entsprechenden Zeugnisse noch nicht allzu
zahlreich. Viele eifrige Christen sind fleissig am Mauern aufrichten. Wir leiden darunter, dass es auch unter
Christen oft nur ein kurzer Weg ist zur Aufkündigung der Bruderschaft. Trotzdem bleibt die Tatsache fest, dass
unter den Nachfolgern von Jesus der Ort ist, an dem durch das Wirken des Heiligen Geistes dieses Wunder der
Verständigung immer aufs Neue geschieht, dass Mauern niedergelegt und Brücken gebaut werden. Der Heilige
Geist führt in die Gemeinschaft der Glaubenden.
Wenn uns also die Verständigung mit andern Christen schwer scheint, dann bitten wir doch den Heiligen Geist
um seine Hilfe. Das ist offensichtlich seine Aufgabe, uns die Augen und Herzen zu öffnen für die Nächsten (Brüder und Schwestern).
3. Gottes Kraft wirkt das Wunder, dass Menschen durch die Verkündigung zum Glauben kommen
Das dritte Wunder, das uns im Bericht über das Pfingstgeschehen begegnet, ist die Begabung der Zeugen des
Evangeliums durch den Heiligen Geist. Einmal sind durch das Wirken des Geistes durch das Zeugnis des Petrus
Tausende zum lebendigen Glauben gekommen. Und diese junge Gemeinde hat sich nicht ins Schneckenhaus zurückgezogen. Sie hat ein Erlebnis gemacht, von dem sie reden konnte. Das war grundlegend anders, als nach der
Kreuzigung von Jesus Christus. Da hatten sich die Jünger aus lauter Angst vor erwarteter Verfolgung versteckt.
Nach Pfingsten, erfüllt mit der Kraft von oben, hatten die Gläubigen offene Häuser, offene Türen, offene Fenster
für andere. Die Jünger mussten über das reden, was sie erlebt hatten. Wichtig scheint mir, dass wir begreifen,
dass nicht die bildliche, gleichnishafte Schilderung des Ereignisses entscheidend ist, sondern die Auswirkung. Es
geht weder darum, dass eine religiöse Erfahrung in den Mittelpunkt gerückt wird, noch sollen Menschen gross
heraus kommen. Wo Gottes Geist am Werk ist, geht es darum dass Gottes Taten gerühmt werden, dass sein
Wort Bedeutung bekommt und nicht eigene Erlebnisse und Gefühle. Die Heilsereignisse, die Gott mit der Menschwerdung seines Sohnes und durch sein Leben, Leiden und Sterben, sowie Auferstehen gesetzt hat, heisst es
weiterzusagen, zu bezeugen und zu erklären.
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Wo das geschieht, passiert das gleiche wie damals in Jerusalem: Die einen sind betroffen und öffnen sich dem
Zeugnis, sie glauben und freuen sich am neuen Lebensfundament, an der neuen Beziehung zu Gott und Jesus
und die andern spotten. Für mich ist schwer verständlich, dass nach einem so gewaltigen Zeichen, Menschen
sich ablehnend verhalten konnten. Und doch geschieht es auch heute. Sie reden sich heraus: Ich bin halt nicht
religiös. Sie wollen nicht verstehen, dass Jesus der Heiland der Welt ist, auch ihr Heiland.
Als Christen aber haben wir gerade dieser Welt das zu sagen Wir vertreten eine Sache, für die wir uns nicht zu
schämen brauchen. Gott hat durch Jesus Christus eine neue Lebensmöglichkeit eröffnet, ein Leben mit geordneter Vergangenheit, ein Leben in sinnerfüllter Gegenwart und ein Leben mit Zukunft in Gottes starken Händen.
Das dürfen wir vertreten. Dazu sollen wir auch einladen.
Wir Menschen können über Gottes Wundertaten nicht verfügen. Wir können sie nicht herbei zwingen. Denn
Gott ist frei und souverän in dem, was er gibt oder versagt. Aber wir dürfen darum bitten. Das Pfingstgeschehen
erinnert uns, dass Gott Kraft gibt zur Verwandlung, zur Veränderung und zur Erneuerung. Er gibt auch Kraft zum
Wachstum und zur Entfaltung und nicht zuletzt Kraft zum wirkungsvollen Zeugnis. Ganz persönlich dürfen wir die
göttliche Kraft erleben, die uns weiterhilft, in jeder Lebenslage. Da ist kein Grund zu Verzweiflung oder Resignation, auch wenn wir schwierige Situationen erleben. Ob es um das Erleben im Alltag geht oder um die Glaubensbeziehung zu Gott und Jesus Christus. Die verheissene und geschenkte Kraft steht uns zur Verfügung. Amen.
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