PS-13.10 Einweisungsdiagnose “Dyspnoe mit Hautemphysem” bei

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PS-13.10 Einweisungsdiagnose “Dyspnoe mit Hautemphysem” bei gedeckt
perforierter Sigmadivertikulitis
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G. Grannas , M. Winny , N. Emmanouilidis , N. Richter , J. Klempnauer
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MH-Hannover
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Neben
den
typischen
Krankheitsverläufen
und
Symptomen
einer
Sigmadivertikulitis (mit und ohne Perforation), gibt es simmer wieder untypische
Verläufe bzw. Symptome, welche mitunter zu Fehldiagnosen oder gar
Fehlbehandlungen.
Insbesondere
bei
Patienten
mit
eingeschränter
Kommunikatiosfähigkeit, immunsuppressiver Behandlung oder unter chronischer
Schmerztherapie treten derartig untypische Verläufe und Fehldiagnosen gehäuft
auf. Wir berichten über eine Patientin mit langjähriger Polyarthritis und
chronischem Schmerzsyndrom sowie Typ II Diabetes mellitus, die Hausarzt mit seit
2 Tagen zunehmender Dyspnoe und neu aufgetretenem Hautemphsem linksseitig
in die Notaufnahme unter der Verdachtsdiagnose eines “Pneumo/Emphysemthorax” in unserer zentralen Notaufnahme vorgestellt wurde.
Befund: Orientierte 72jährge Patientin, nichtdeutscher Herkunft und geringen
Deutschkenntnissen, mit eingeschränktem AZ, Dyspnoe, Fieber von 39°C,
Atemfrequenz von 12/min mit SpO2 von 89%, HF 84/min, RR 110/60mmHg.
Hautemphysem links zervikal und periaurikulär sowie entlang der linken Thoraxund Bauchwand. Leichte Rötung und Überwärmung der linken Flanke. Labor:
Leukozyten 17,1 Tsd/ul, Hb 11 g/dl, Thrombozyten 179 Tsd/ul, normwertige
Gerinnung, CRP 309 mg/l, Glucose 9,2 mmol/l, eGFR 56 ml/min.
CT Thorax/Abdomen: Ausgedehntes cervikales und mediastinales Emphysem
ohne
Pneumothorax.
Freie
retroperitoneale
Luft
und
Flüssigkeit,
Weichteilemphysem im Bereich der linken Flanke.
Procedere: Kontaktaufnahme der Radiologie mit der Allgemein- und
Viszeralchirurgie
zur
Befunddemonstration
und
Diskussion.
In
der
abdominalchirurgischen Untersuchung auffälliger Druck- und Loslassschmerz im
linken
Mittelund
Unterbauch
ohne
Abwehrspannung.
Unter
der
Verdachtsdiagnose
einer
gedeckt
perforierten
Sigmadivertikulose
mit
retroperitonealer Infektion durch gasbildende Erreger bzw. Ausbildung einer
nekrotisierenden Fasziitis wurde die Indikation zur explorativen Laparotomie
gestellt. Hierbei Bestätigung der gedeckten Perforation mit retroperitonealer
Abszedierung und Fettgewebsnekrose. Es erfolgte eine Sigmaresektion mit
zunächst Blindverschluss von Rektum und Kolon deszendens mit
retroperitonealem Debridement sowie Spülung mit Aqua bidest. und Anlage eines
temporären Bauchdeckenverschlusses unter breiter antibiotischer Abdeckung mit
Vancomycin, Meronem und Metronidazol
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