- Kantonsspital Baselland

Werbung
WochenBlatt, Schwarzbubenland,
Laufental, Birseck und Dorneck
Mai 2016
Nierensteine — Gut zu wissen
Dr. med. Mario
Bianchetti:
Facharzt für Nierenkrankheiten und
Allgemeine Innere
Medizin. Chefarzt
Medizin Kantonsspital Baselland,
Standort Laufen
Nierensteine sind steinartige Gebilde,
die im Kelchsystem der Nieren und im
Nierenbecken durch Auskristallisation
gewisser Stoffe (meist Kalziumoxalsäure ) auftreten können. Der Urin wird in
den Nieren kontinuierlich produziert
und über die beiden Harnleiter in die
Blase transportiert. Eine plötzliche Unterbrechung dieses Urinflusses durch
Nierensteine löst — infolge Rückstau
des Urins mit Drucksteigerung im Nierenbeckenkelchsystem — die extrem
schmerzhaften Nierenkoliken aus. Neben den wehenähnlichen Schmerzen
können weitere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, gestörte Darmtätigkeit
und blutiger Urin auftreten. Je nach Lage des Nierensteins können die
Schmerzen in einer Flanke, im Ober-,
Mittel- oder im Unterbauch verspürt
werden und sind oft so stark, dass ärztliche Hilfe erforderlich ist. Die speziellen Schmerzmittel werden gelegentlich
zur raschen Schmerzlinderung in eine
Vene gespritzt.
Nierensteine und deren Komplikationen können meist mit Ultraschall und
/oder. der Computertomographie diagnostiziert werden, mit Ausnahme von
sehr kleinen Steinen (‹ 3 mm) respektive. bei fehlendem Kalziumsteingehalt
(z.B. bei reinen Harnsäuresteinen).
Kommt es im Therapieverlauf trotz
Medikamenten zu keinem Steinabgang, können diese heute mit schonenden urologischen Techniken behoben werden, z.B. endoskopische
Entfernung, Entlastung der Nieren
mittels eines Drainageschlauches,
Steinzertrümmerung. Die seltenen
Infektsteine müssen vollständig operativ entfernt werden. Nach Nierensteinabgang ist der Patient rasch
schmerzfrei.
Männer sind häufiger betroffen als
Frauen. Auch unser zunehmender
Wohlstand führt gehäuft zu Nierensteinen. Als Prophylaxe gelten folgende Ernährungsempfehlungen:
Täglich mind. 2,5 – 3 Liter trinken
(ungesüsste Getränke über den ganzen Tag verteilt, inkl. vor dem Schlafengehen). Bei starkem Schwitzen
muss dies entsprechend erhöht werden.
Meiden von oxalsäurereichen Getränken/Nahrungsmitteln wie Eistee,
Schwarztee, Cola, Schokoladengetränke, Bier.
Auf eine ausreichende Kalziumzufuhr achten, d.h. mind. täglich 800
mg Kalzium aus Milchprodukten
(z.B. Milch, Joghurt, Käse).
Max. 5 Portionen Fleisch/Fisch
pro Woche à je 100–120 g (nicht 2
Mal täglich).
Salzkonsum max. 4–6 g pro Tag,
d.h. möglichst nicht zusätzlich salzen.
Täglich total 5 Portionen Gemüse/Früchte essen.
Das Kantonsspital Baselland und
die Hausärzte der Region stehen im
Notfall jederzeit für rasche Hilfe zur
Verfügung.
Herunterladen