Elektroautos s

Werbung
Elektroautos s
Kasse machen nur
die Verkäufer
Internet-Kleinanzeigen: Kostenlose
Alternativen zu Ricardo und Ebay
Die Auktionsplattform Ricardo hat
die Preise kürzlich
massiv erhöht.
Der K-Tipp sagt,
wo man im Internet kostenlos
eine Kleinanzeige
schalten kann.
W
er gebrauchte Sachen nicht wegwerfen will, kann sie
heute auch im Internet
versteigern. Ricardo
gilt als Platzhirsch unter den Auktionsplattformen. Entsprechend
gross war das Echo, als
Ricardo am 20. August
die Verkaufsgebühren
für Mitglieder massiv
erhöhte.
Verkaufte man bisher
einen Artikel für 150
Franken, fiel eine
Abschlussgebühr von
Fr. 5.25 an. Neu muss
der Verkäufer Fr. 9.75
zahlen. Bei einem Artikel, der 4000 Franken
kostet, beträgt die Gebühr neu 100 statt 40
Franken. Ebay ist etwas
günstiger als Ricardo.
Das sind die
Alternativen
Aber es gibt auch kostenlose Verkaufsplattformen. Zum Beispiel
Gratis-Inserate.ch. Die
Plattform gibt es schon
seit 15 Jahren. Sie ist
mit rund 60 000 Inseraten zwar eher klein,
besticht aber mit Übersichtlichkeit und Tipps
für sicheres und erfolg6
reiches Handeln. Die
Risiken werden ohne
Umschweife beim Namen genannt. Weitere
kostenlose Verkaufsplattformen sind Anibis.ch und Tutti.ch, in
die demnächst noch
Piazza.ch
integriert
werden soll. Auch Ricardo mischt mit Ricardolino.ch im Markt
der Gratis-Kleinanzeigen mit. Alle diese
Plattformen geben an,
mehrere Hunderttausend Angebote aufgeschaltet zu haben.
Die Vorteile einer
Kleinanzeige
l Kostenlos: Das Geschäft ist für Käufer
und Verkäufer gratis.
Der Erlös fliesst zu 100
Prozent in die eigene
Tasche.
l Einfach:
Formular
ausfüllen, Foto hinzufügen, fertig. Im Unterschied zu Auktionsplattformen müssen
keine Preiserhöhungsschritte und andere
Details definiert werden. Der künstliche
Wettlauf gegen die Zeit
entfällt.
l Transparent: Durch
festgelegte Preise wird
Klarheit
geschaffen.
Kein Warten auf das
Auktionsende. Vorteil
für Käufer: Viele Inserenten können telefonisch kontaktiert werden. Das gibt eine gewisse Sicherheit und
beseitigt Unklarheiten.
Vergleich: Die G
Berechnungen von K-Tipp und TCS zeigen:
Die Gesamtkosten für das aktuell günstigste
Elektroauto sind pro Jahr nur noch 200 Franken
höher als bei einem vergleichbaren Dieselauto.
K
äufer von Elektroautos
mussten lange Zeit
sehr tief in die Tasche greifen. Beispiel: Die Elektrovariante des Kleinwagens
Fiat Panda kostete vor fünf
Jahren noch rund 44 000
Franken. Mit diesem Geld
hätte man damals gleich
drei vergleichbar grosse
Benziner oder Dieselautos
kaufen können. Vor zwei
Jahren kam der elektrische
Vierplätzer i-MiEV von
Mitusbishi auf den Markt,
Preis: 46 000 Franken.
Doch jetzt ist Bewegung
in den Elektroautomarkt
gekommen: Die Importeure senkten die Preise
deutlich. Den Mitsubishi
i-MiEV gibts mittlerweile
rund 20 000 Franken
günstiger. Und: Seit zwei
Monaten bietet Renault
mit dem Kleinwagen Zoe
das günstigste Elektroauto
in der Schweiz an. Preis:
24 100 Franken.
Der Trick beim Renault
Zoe: Die Kunden kaufen
den Akku nicht mehr, sondern mieten ihn. Dadurch
sinkt der Anschaffungspreis fast auf das Niveau
eines vergleichbaren Dieselautos. Durch die Batteriemiete steigen allerdings
die fixen monatlichen Kosten. Beispiel: Bei 15 000
gefahrenen
Kilometern
und einer Batteriemietdauer von drei Jahren muss ein
Zoe-Fahrer mit Mietkos-
ten von 1260 Franken pro
Jahr rechnen.
Der K-Tipp wollte wissen: Wie teuer ist der Zoe
mit gemieteter Batterie unter dem Strich? Die Experten der Mobilitätsberatung
des Touring Clubs Schweiz
(TCS) haben dafür die
jährlichen Gesamtkosten
berechnet und diese mit
einem vergleichbaren ClioModell mit Dieselmotor
verglichen (siehe Kasten
«So wurden die Kosten
berechnet»).
Resultat: Im Alltag kostet der Zoe pro Kilometer
57 Rappen (siehe Tabelle
rechts oben). Das ist im
Vergleich zum Clio-Diesel
trotz der Batteriemiete nur
2 Rappen mehr. Für einen
Durchschnittsfahrer, der
jährlich 15 000 km zurücklegt, bedeutet das konkret
jährliche Mehrkosten von
rund 200 Franken.
So wurden die Kosten berechnet
l Batteriekauf/-miete: Der
Touring Club Schweiz
(TCS) hat für den K-Tipp
die jährlichen Gesamtkosten von Elektroautos berechnet – je nachdem, ob
man die Batterie gekauft
oder gemietet hat.
Als Grundlage diente
dabei die Kilometerkostenberechnung des Touring Clubs. Ausgegangen
wurde von 15 000 zurückgelegten Kilometern pro
Jahr.
Das
entspricht
einem durchschnittlichen
Autofahrer.
Elektroauto/Diesel: Die
jährlichen Gesamtkosten
des Elektroautos Renault
Zoe, Variante Zen, hat der
TCS dann mit denen des
ähnlich starken Clio-Dieselmodell von Renault
verglichen. Der Clio ist wie
der Zoe in der Energieeffizienzklasse A eingestuft.
Bei der Batteriemiete
nahm man eine Vertragsdauer von drei Jahren und
15 000 Kilometer Fahrleistung pro Jahr an.
Bei der Berechnung
wurden basierend auf
l
dem Kaufpreis die gesamten jährlich anfallenden
Kosten zusammengestellt.
Hierzu zählen unter anderem Service, Abgaswartung, Reparaturen, Abschreibung,
Versicherungsprämien, Verbrauch,
Steuer, Garage/Parkplatzgebühren und Reifenverschleiss.
l Mehr Infos: Nähere Angaben zur Berechnung
der Kosten findet man auf:
www.tcs.ch/de/automobilitaet/autokosten/
kilometerkosten.php
Roger Doëlly
K-Tipp Nr. 14
4. September 2013
sind günstiger geworden
e Gesamtkosten für ein Elektro- und ein Dieselmodell
Die Kosten für einen Elektro- und einen Diesel-Kleinwagen
Modell
Renault Zoe
Renault Clio Swiss Edition
Antrieb
Ausführung
Katalogpreis
Gesamtkosten pro Jahr 3
Kosten pro Kilometer
Elektroauto
Zen, 5 Türen, 88 PS
26 600.– 1
8530.–
–.57
Diesel
Energy dCi 90, 5 Türen, 90 PS
24 150.– 2
8322.–
–.55
1 Inklusive Ladestation Wallbox und 300.– für Lautsprecher, Batterie gemietet
2 Inklusive 750.– für Multimediasystem R-Link
3 Bei 15 000 km pro Jahr
Stand 30. Juni 2013
Kostenvergleich: Batteriekauf oder -miete
Modell
Nissan Leaf
Ausführung
Batterie
Katalogpreis mit Zubehör
Gesamtkosten pro Jahr1
Kosten pro Kilometer
Visia, 5 Türen, 109 PS
Inklusive
35 690.–
8678.–
–.58
Smart Fortwo
Gemietet
27 990.–
8830.–
–.59
Electric Drive, 3 Türen, 75 PS
Inklusive
29 900.–
7590.–
–.51
1 Bei 15 000 km pro Jahr
Der Vergleich zeigt weiter:
l Das Dieselmodell ist in
der Anschaffung rund
2500 Franken günstiger als
das Elektroauto.
l Eine
100-KilometerFahrt kostet mit dem Zoe
rund Fr. 3.26 (Strompreis:
20 Rp./kWh). Mit dem
Clio-Diesel zahlt man hingegen rund Fr. 6.40 (Dieselpreis: Fr. 1.87).
K-Tipp Nr. 14
4. September 2013
Gemietet
24 500.–
8037.–
–.54
Stand 30. Juni 2013
l Die Batteriemiete senkt
den
Anschaffungspreis,
erhöht aber die Gesamtkosten. Das zeigen auch
weitere TCS-Berechnungen mit den Modellen von
Nissan und Smart, welche
die Batteriemiete ebenfalls
anbieten (siehe untere
Tabelle). Allerdings: Mit
dem Alter nimmt die
Ladekapazität der Batterie
ab. Während der Mietdauer versprechen Hersteller, Batterierisiken zu
übernehmen. Gehen sie
kaputt oder laden sie sich
zu wenig auf, ist zum Beispiel bei Renault ein AkkuErsatz vertraglich zugesichert.
Beim Kauf eines Elektroautos gilt es weitere
Punkte zu beachten:
Um ein Elektroauto zu
Hause innert nützlicher
Frist aufzuladen, braucht
es eine Heimladestation.
Dies kann zu zusätzlichen
Kosten führen. Beispiel:
Beim Mitsubishi i-MiEV
kostet das 1890 Franken
(ohne Installation).
l Bei Elektroautos sind
Reparatur- und Servicekosten rund zwei Drittel
l
niedriger. Gründe: Ein
Elektroauto benötigt zum
Beispiel keinen Ölwechsel.
Es muss keine Kupplung
repariert und kein Auspuff
ersetzt werden.
l Die
Reichweite ist
begrenzt und beträgt je
nach Modell, Beladung
und
Aussentemperatur
zwischen 100 und 150
Kilometer. Darko Cetojevic
7
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