2MB - Marketing Club Berlin

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no 3 : 2008
das magazin des
marketing club berlin e.v.
schutzgebühr
7€
USP
menschen im marketing
Themenschwerpunkt: Sportmarketing II
Welche Defizite hat die
deutsche Sportmarketing-Praxis?
Interview mit Prof. Dr. Gerd Nufer
und Dr. André Bühler
Wie wirbt man richtig
mit (Sport-)Celebrities?
Was Unternehmen
beachten sollten
Welche Wirkung haben
Markenemotionen auf Konsumenten?
Starke versus schwache Marken
im Gehirn
Das müssen
Sie erleben!
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Mitarbeiter beantworten Ihnen jede Frage – zum Beispiel zum Apple
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Kommen Sie vorbei, und probieren Sie es aus.
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editorial
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
003
Editorial
Liebe Mitglieder und Freunde,
haben Sie es auch dieses Jahr wieder
gespürt? Das Sommerloch? In Blogs und
Foren, in den Medien insgesamt gab es
wieder mal nicht viel Neues und darum
habe ich mir mal die Frage gestellt, was ist
das eigentlich, das Sommerloch? Hier mal
die Definition auf Wikipedia:
„Das Sommerloch … bezeichnet eine nachrichtenarme Zeit, die vor allem durch die
Sommerpause der politischen Institutionen bedingt ist. … es finden nur wenige
politisch relevante Ereignisse und Termine
statt. Der Nachrichtenumsatz der Presseagenturen geht spürbar zurück.“
Michael T. Schröder
Präsident des Marketing Club Berlin e. V.
Alle Jahre wieder kommt es, das Sommerloch: in (fast) allen Branchen und in allen
Funktionen; ob Sie Chefin sind oder Mitarbeiter, Selbstständige oder „fester Freier“,
die Auftrags- wie Absatzlage sinken, alle
außer Ihnen sind in Urlaub oder jedenfalls
nicht zu erreichen.
Was tun, wenn Sie nicht auch in Urlaub
fahren können oder wollen? Nutzen Sie die
Zeit – mit dem, wozu Sie Lust haben oder
mit Sinnvollem, am besten mit Sinnvollem.
Werben Sie, treiben Sie
Marketing – für sich
„Verrückt“, meinen Sie. „Im Sommer ist
doch keiner da.“ Sie haben Recht. Viele
sind verreist; Papier stapelt sich in
Briefkästen. Prospekte gehen unter in Beilagen zum Sommerschlussverkauf oder
alle gucken Olympia.
sind. Hier Ihr persönlicher Schritt für
Schritt ins Sommerloch:
1. Machen Sie ein Brainstorming, zu welchem inhaltlichen Bereich Sie Interessantes zu sagen hätten.
2. Sichten Sie Ihre Liste von guten Pressekontakten. Wen könnten Sie wieder einmal anrufen? Wer ist Ihrer Einschätzung
nach vom Sommerloch betroffen.
3. Nehmen Sie Kontakt auf: per Telefon
oder E-Mail, je nachdem, was Ihrem Kontakt am ehesten zusagt. Signalisieren
Sie dabei Verständnis nach dem Motto
„Gemeinsam leiden im Sommerloch“.
4. Machen Sie ein attraktives Angebot:
Verabreden Sie sich zum Eiskaffee oder
zum Telefongespräch oder gleich zum
Interview.
5. Denken Sie nachhaltig: Das nächste
Sommerloch kommt bestimmt. Bedanken Sie sich, halten Sie Kontakt;
machen Sie sich Notizen fürs nächste
Mal.
Es hat nicht geklappt?
Woran lag es? Vielleicht waren Sie einfach
zu spät? Oder Ihr Thema passte nicht? Denken Sie im nächsten Jahr frühzeitig daran.
Denn das nächste Sommerloch kommt
bestimmt.
Nur, wir vom Marketingclub Berlin und USP
kennen dieses Phänomen nicht. Wir haben
immer Themen, setzen diese und planen
die nächsten Attraktionen für Sie.
Aber haben Sie schon mal daran gedacht?
Redakteure leiden unter dem Sommerloch.
Es passiert einfach nichts. Man greift aus
Not zu den Sommerinterviews vor attraktiver Kulisse.
In diesem Sinne viel Spaß mit der vorliegenden Ausgabe vom USP – frei von jeglichem Sommerloch-Thema, denn dieses
schließt sich eh in dem Augenblick, wenn
das USP vor Ihnen liegt. Schluss mit
Urlaub und Sommer.
Die Chance für Sie, in die Öffentlichkeit zu
kommen. Auch wenn Sie nicht prominent
Ihr
Michael T. Schröder
004
clubleben :: m-award 2009
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Jetzt bewerben!
M – BERLIN MARKETING AWARD 2009
„M“ ist der Ehrenpreis, mit dem der
Marketing Club Berlin seit 2008 jährlich
ein Unternehmen für erfolgreiches Marketing auszeichnet. Entscheidend für die
Preisvergabe ist, dass ein integriertes
Marketingkonzept und der Einsatz der
Techniken und Instrumente des Marketing den wirtschaftlichen Erfolg eines
Unternehmens begründet haben. Bewertet werden ganzheitliche Unternehmensstrategien ebenso wie spezifische Produkt- oder Markenführungsstrategien.
Wer kann sich für „M“ bewerben?
Bewerben können sich Unternehmen
aus den Bereichen Industrie, Handel
oder Dienstleistung. Der Erfolg Ihrer
Bewerbung ist nicht abhängig von
Unternehmensgröße, Marketingbudget
oder Mitgliedschaft im Marketing Club
Berlin. Entscheidend ist ausschließlich
die Qualität und Überzeugungskraft
Ihres Marketingkonzeptes.
Die Preisverleihung
Der Berlin Marketing Award 2009 wird am
20. Februar 2009 in Berlin im Rahmen einer
Gala im „Belle et Fou“ unter der Schirmherrschaft des Senators für Wirtschaft
Harald Wolf und des Ministers für Wirtschaft Brandenburg Ulrich Junghanns stattfinden.
Die Bewerbungsunterlagen
Legen Sie Ihre Bewerbung als pdf, Wordoder Powerpoint-Datei an. Die Anlagen sollten integraler Bestandteil Ihrer Unterlagen
sein. Bitte beachten Sie, dass Sie bei Ihrer
Einreichung zu jedem hier aufgeführten Kriterium Stellung nehmen.
Die Kriterien
Die Marketingleistung muss in ihrer Konzeption beispielhaft für eine konsequente Marktorientierung sein.
Die Marketingleistung kann national,
international oder global angelegt sein,
muss jedoch einen Bezug zum Standort
Berlin haben.
Die Marketingleistung muss in ihrer ökonomischen Relevanz nachvollziehbar sein.
Die Marketingleistung darf nicht im
Widerspruch zu dem ethisch-gesellschaftlichen Selbstverständnis des Deutschen Marketing-Verbandes stehen.
Das eingereichte Marketingkonzept
muss im Zeitraum 2007 / 2008 umgesetzt worden sein.
Sonderpreis „M – FÜR DIE REGION
BERLIN-BRANDENBURG“
Für besondere Marketingleistungen in
Bezug auf das Standortmarketing der
Region Berlin-Brandenburg werden die Marketing Clubs Potsdam und Berlin zusätzlich
gemeinsam einen Sonderpreis vergeben.
Dieser Preis richtet sich sowohl an Unternehmen wie aber auch an Institutionen, Verwaltungen, freie Träger (wie z. B. ZAB, Berlin Partner, Berlin Tourismus, Wirtschaftsförderung Potsdam, BBI u. a.) und steht unter
der Schirmherrschaft des Ministers für Wirtschaft Brandenburg Junghanns.
Sonderpreis „M – FÜR DEN BESTEN
IN BERLIN GEDREHTEN WERBESPOT“
Berlin wird zunehmend Kommunikationsstadt und Drehort für nationale wie internationale Filmproduktionen. Aber auch
mehr und mehr Produktionsort und Kulisse für Werbespots führender Unternehmen. Eben diese Spots will dieser Sonderpreis erstmalig prämieren. Spots die in
Berlin produziert oder Berlin als Kulisse
genutzt haben.
Senden Sie 3 gedruckte Exemplare sowie
eine elektronische Version (auf CD-ROM) an:
Marketing Club Berlin e.V.
Geschäftsstelle: Sabine Demuth
Schumannstr. 5 · 10117 Berlin
Tel.: 030 27594500
Fax: 030 27594513
[email protected]
Einsendeschluss: 15. Dezember 2008
Dieser Termin ist verbindlich. Es werden
keine Fristverlängerungen gewährt. Bis
Montag, 15. Dezember 2008, 18:00 Uhr
muss Ihre komplette schriftliche Einsendung beim MC Berlin eingetroffen sein.
Teilnahmegebühr
280 EUR zzgl. MwSt. pro Einreichung.
Mehrfacheinreichungen sind möglich.
inhalt
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
005
Inhalt
Porträts
AUMA
AUMA baut in Berlin Institut der Messewirtschaft auf .......................................... 011
Investitionsbank Berlin
008 Defizite in der
deutschen Sportmarketing-Praxis
Interview mit Prof. Dr. Gerd Nufer und
Dr. André Bühler über die Besonderheiten des
Sportmarketings und Fehler, die deutsche
Sportklubs häufig machen.
Investitionsbank Berlin als Partner der Creative Industries .................................. 022
Marketing & Unternehmen
Große Dynamik im Sportmarketing
Gastkolumne von Arne Reinbold ............................................................................ 007
Was gibt's Neues?
Neuigkeiten aus den Unternehmen des MC Berlin.................................................. 032
Marketingwissen
„Erhebliche Defizite in der deutschen Sportmarketing-Praxis“
Interview mit Prof. Dr. Gerd Nufer und Dr. André Bühler........................................ 008
Dolmetscher zwischen Sport und Wirtschaft
von Marcus Meyer .................................................................................................. 012
Führung von Sportvereinsmarken
von Prof. Dr. Christoph Burmann, Dr. Michael Welling und Michael Schade ........ 014
Das Dopingphänomen betrachtet durch die ökonomische Brille
von Prof. Dr. Frank Daumann .................................................................................. 016
Werben mit (Sport-)Celebrities
016 Doping aus
ökonomischer Sicht
Prof. Dr. Frank Daumann zu den Fragen, warum
Athleten dopen und was man tun kann, um
Doping wirksam zu unterbinden.
von Roland Bischof .................................................................................................. 020
Starke versus schwache Marken im Gehirn
von Dr. Thorsten Möll und Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch .......................................... 024
Megathema Konvergenz
von Christian Prill .................................................................................................... 026
Power im Persönlichkeitsmarketing
von Dr. Christiane Gierke ........................................................................................ 028
Rechts-Tipps
Markenschutz
von Dr. Frank Steinbach .......................................................................................... 030
Clubleben
M – BERLIN MARKETING AWARD 2009...................................................... 004
Who is Who?........................................................................................................ 006
020 Werben mit
(Sport-)Celebrities
Roland Bischof beschreibt, was Unternehmen
beachten müssen, um den Einsatz dieses
Marketingtools erfolgreich zu gestalten.
MC-Fotoimpressionen
Menschen im Marketing bei MC-Veranstaltungen.................................................... 018
Buchempfehlung ................................................................................................ 031
Herzlich Willkommen!
Neue Mitglieder ........................................................................................................ 034
Impressum ............................................................................................................ 034
006
clubleben :: who is who?
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Who is Who?
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen Mitglieder des Marketing-Club vor
Steffen Seifert
Prokurist, Leiter
Marketing & Vertrieb
Druckhaus
Schöneweide GmbH
Was bringt Sie herzhaft zum Lachen?
Mein Humor ist recht vielseitig ausgeprägt
... besonders zum Lachen bringt mich
jedoch wirklich inspirierte und intelligente
Situationskomik, die wir alle schon selbst
erlebt haben. Loriot ist für mich der Meister
darin.
Was ist Ihre schönste Erinnerung?
Da kann ich mich nicht festlegen. Aber die
Geburten meiner beiden Kinder zählen zu
den größten Momenten meines Lebens.
Haben Sie ein „Motto fürs Leben“?
„Es gibt nichts, was nicht lösbar wäre ...!“
Diese Erfahrung durfte ich in meinem persönlichen und beruflichen Leben oft genug
machen. Ich habe mir angewöhnt, nach diesem Motto mein Leben zu gestalten und
habe feststellen dürfen, dass es tatsächlich
funktioniert.
Sie denken an die Zukunft; was macht
Ihnen Angst?
Ganz klar die Klimaveränderung auf unserer
Erde. Ich glaube, jeder hat es inzwischen
bemerkt, dass wir umdenken müssen. Ich
bin fest davon überzeugt, dass diese globale Gefahr in den nächsten Jahren dramatische gesellschaftliche und wirtschaftliche
Prozesse in Gang setzen wird. Das beunruhigt mich vor allem, wenn ich an die
Zukunft meiner Kinder denke.
Andererseits: Was macht Ihnen Hoffnung
auf die Zukunft?
Zum Beispiel meine Kinder, die ebenso wie
wir ihren Weg gehen werden und eine
gesunde Lebensauffassung haben. Wir können mehr von ihnen lernen, als wir manchmal bereit sind zuzugeben.
Welche Träume haben Sie?
In der Arbeitswoche keine, da ich die paar
Stunden pro Nacht ausschließlich zum
Schlafen brauche ... aber so haben Sie
sicher Ihre Frage nicht gemeint, oder?
Welche Wünsche erfüllen Sie sich mit einem
6er im Lotto zuerst?
Ich spiele grundsätzlich kein Lotto, weil ich
an die Gewinnchancen nicht glaube. Das ist
eine der wenigen Matheübungen meiner
Schulzeit, die mir wirklich im Gedächtnis
geblieben ist: Die Wahrscheinlichkeit des
Gewinns rechtfertigt den Einsatz der Mittel
definitiv nicht.
Gibt es für Sie Vorbilder im Marketing?
Mir imponieren Unternehmer, die ihre Strategien im Marketing konsequent verfolgen.
Es ist operativ nicht immer so einfach,
seine Strategie im Auge zu behalten. Apple
wäre eine Marke, die mir da spontan positiv einfallen würde. Oder auch Nike.
Erkennen Sie Zuhören als eine Form der
Kommunikation?
Zuhören ist für mich eine der entscheidenden Faktoren für erfolgreichen Vertrieb. Es
kommt doch nicht darauf an, unsere Kunden ständig verbal von unseren Vorzügen
überzeugen zu wollen, sondern zu erfahren,
was sie für Bedürfnisse haben. Das
bekommt man durch aufmerksames Zuhören am besten heraus. Das trifft übrigens
auf alle Lebensbereiche zu.
Nennen Sie uns Ihre größten „Zeitdiebe“
im Berufsalltag.
Diskussionen, die nicht lösungsorientiert
sind. Mir sind Gespräche willkommen, die
effektive Vorschläge für Problemlösungen
im Berufsalltag beinhalten. Pure Problemdiskussionen bringen nicht vorwärts und
rauben wertvolle Arbeitszeit.
Vertrauen und Respekt: Hat das heute
noch einen Wert?
Geht es anders als mit Respekt und Vertrauen? Bei unserer Unternehmensgröße wäre
ich erschossen, wenn ich beides nicht hätte.
Aber natürlich ist Kontrolle auch wichtig
Wo möchten Sie leben?
Nur in Berlin. Hier habe ich das Licht der
Welt erblickt, vieles erlebt und bin ein
schwer Infizierter des Pulses dieser Stadt.
Und ich bin davon überzeugt, dass es in
den kommenden Jahren noch viel spannender wird, hier zu leben. Mein Traumalterssitz wäre jedoch ein lauschiges Reetdachhaus irgendwo an der Ostsee.
Josef
Westermaier
Geschäftsführer
EXPOWARE
GmbH & Co. KG
Was bringt Sie herzhaft
zum Lachen?
Die Preisvorstellungen meiner
Lieferanten.
Was ist Ihre schönste Erinnerung?
Die Geburt meiner Töchter.
Haben Sie ein „Motto fürs Leben“?
Das Urbayrische „Passt scho“.
Sie denken an die Zukunft;
was macht Ihnen Angst?
Der Werteverlust speziell in
Deutschland: mangelnde Leistungsbereitschaft, dafür hoher
Erfindungsreichtum im Ausnutzen
von Sozialsystemen.
Andererseits: Was macht Ihnen
Hoffnung auf die Zukunft?
Die Erkenntnis, dass die Menschheit,
auch in Deutschland, auf ökonomischen Druck ökologisch reagiert.
Gibt es für Sie Vorbilder
im Marketing?
Ford: Sie könnnen jede Farbe von
mir haben, solange sie Schwarz ist.
Erkennen Sie Zuhören als eine
Form der Kommunikation?
Oh ja, sie ist allerdings nicht sehr
verbreitet.
Nennen Sie uns Ihre größten
„Zeitdiebe“ im Berufsalltag.
Wenn schon alles gesagt ist, aber
noch nicht von jedem.
Vertrauen und Respekt:
Hat das heute noch einen Wert?
Unbedingt, ist immer noch die
Basis einer (auch Geschäfts-) Beziehung. Allerdings muss ich auch
schon eine ganze Reihe von
Geschäftsbeziehungen ohne diese
beiden Werte unterhalten.
Wo möchten Sie leben?
In Berlin.
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Ein favorisierter Turner greift bei seiner
Kür an der Reckstange vorbei, eine Sprinterin gewinnt Gold mit einer HundertstelSekunde Vorsprung, oder ein Stürmer
erzielt in der letzten Minute der Nachspielzeit das entscheidende Tor. Egal ob Drama,
Tragödie oder Aufstieg zum Helden, der
Sport ist ein extrem zuverlässiger Lieferant
von Emotionen. Ihm gelingt es kontinuierlich, Menschen – vielleicht nur für einen
kurzen Moment und im besten Falle für
Jahre – mit großer Intensität an sich zu
binden.
Bindende Emotionen
Emotionen und Bindung sind zwei elementare Bestandteile jedes guten Marketings.
Die intensive Darstellung in den Medien ist
dabei ausgesprochen hilfreich und zieht
immer wieder Millionen Menschen in ihren
Bann. Gerade in Deutschland finden sich in
der Liste der 20 TV-Events mit der größten
Reichweite nur Sportveranstaltung – mit
einer Ausnahme: Einzig der ZDF-Klassiker
„Wetten, dass ...?“ schafft es, in diesem
Ranking Aufnahme zu finden.
Das Sportmarketing befindet sich aktuell
in einer sehr spannenden Phase. Lange
vorbei sind die Zeiten, in denen der Dreiklang „Logo auf Trikot, Bande und Sponsorenwand“ ausreichte, um sich von anderen Unternehmen abzusetzen und wahrgenommen zu werden. Die Sponsorings sind
heute hoch individualisiert und haben vor
allem das Ziel, über Exklusivität – wie das
Präsentieren des Top-Spielers oder dem
Aussuchen von Kinder, die an der Hand
der Fußball-Profis das Spielfeld betreten –
dem Unternehmen USPs zu verschaffen.
Dopingdebatte bleibt aktuell
Eine Entwicklung ist in den letzten Jahren
ganz offensichtlich: Die Anzahl der Themenfelder, mit denen das Sportmarketing
zusammenhängt, wird größer. Und zugleich
wird ihr Einfluss auf die Aktivitäten der
sponsoringtreibenden Wirtschaft immer
stärker. War das Thema Doping in einer
Sportart wie Radsport früher ein Thema
unter vielen, so kommt heute kein Medienbericht mehr daran vorbei.
Die Dopingdebatte hat den Sport und speziell den Radsport verändert. Unternehmen
mussten feststellen, dass die – egal ob
gerechtfertigte oder ungerechtfertigte –
Verbindung zum Doping ihr Sponsoring
schmälert und sie zwei Ziele nicht mehr
marketing & unternehmen :: gastkolumne
007
Große Dynamik
im Sportmarketing
von Arne Reinbold
wie gewünscht erreichen können: ihre
Marke ständig mit Attraktivität aufzuladen
und das Image von Marke und Unternehmen zu steigern. Das Resultat war bereits
im zurückliegenden Jahr, dass sich vor
allem die großen Player im Sponsoringbereich aus dieser Sportart zurückziehen. Und
nur wenige haben nun den Weg in Richtung
Dopingbekämpfung eingeschlagen und
unterstützen Organisationen wie die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) oder
haben eigene Programme.
Ebenso haben die Tibetkrise und die Menschenrechtsdebatte zu den Olympischen
und Paralympischen Spielen in Peking viele
Unternehmen auf der ganzen Welt eingeholt. Waren Sponsorings vor den Spielen
mit dem klaren Ziel der Absatzsteigerung
abgeschlossen worden, sahen einzelne
Unternehmen ihre Bemühungen nun durch
negative Assoziationen torpediert, die
potentielle Käufer zeitweise mit den Veranstaltungen hatten.
Sport und rechtliche Aspekte
Wettbewerbsrechtliche Aspekte haben vor
allem in diesem Jahr bewiesen, wie stark
sie mit dem Marketing zusammenhängen.
Spätestens seitdem das Bundeskartellamt
vermeintliche Absprachen von DFB und DFL
bei der Sponsorenakquise untersuchte
oder das Ausschreibungsmodell der TVRechte der Fußball-Bundesliga auf den
Prüfstand stellte, ist für alle Akteure die Brisanz des Themas offensichtlich.
Das Bild komplettieren steuerliche und
europarechtliche Aspekte. Die FIFA berührt
mit ihrem aktuellen „6+5-Vorschlag“ ganz
klar europäisches Recht. Demnach sollen
sechs Spieler pro Mannschaft auf dem
Spielfeld stehen, die auch für das Nationalteam des Landes spielberechtigt wären, in
dem gespielt wird. Nach derzeitiger Rechtslage würde eine Umsetzung dieser Regelung gegen das Gebot der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU verstoßen. Wäre die
Regelung jedoch mit der Rechtslage vereinbar, hätte sie auch Auswirkungen auf das
Marketing. Richten sich momentan viele
Klubs auf ausländische Topspieler aus,
müsste wahrscheinlich eine weitere Säule
mit Spielern aus dem eigenen Land in die
Marketingkonzeption aufgenommen werden. Heiß diskutiert im Bereich der Steuern
sind Abzugsfähigkeit von Business-Logen
und die Steuerbefreiung. Viele Sportverbände haben zumindest den Wunsch, diese
Anforderung in den Kanon der Regierungsgarantien bei der Bewerbung für SportEvents aufzunehmen. Auswirkungen auf die
Ertragsseite haben sie in jedem Fall.
Die Kreativität und Umsichtigkeit der sponsoringtreibenden Akteure wird in der
Zukunft immer stärker gefragt sein. Dass
sich die Vielzahl der Themen im Sportmarketing verringert, ist nicht abzusehen. Im
Gegenteil: Die Dynamik der Veränderungen
im Sportmarketing wird weiter zunehmen.
Arne Reinbold
Arne Reinbold, 38, kam 2004 zur Bundesregierung. Seit 2007 arbeitet er im
Bundeskanzleramt in der „Zentralabteilung, Innen- und Rechtspolitik“ im
Referat für nationalen und internationalen Sport. Zuvor war der gebürtige Berliner in verschiedenen Funktionen für
Deutschlandradio, Premiere, Coca-Cola
und das Bundesinnenministerium in
den Bereichen Kommunikation, Sport
und Strategie tätig. Arne Reinbold ist
aktives Mitglied des Marketing Club
Berlin. Im Artikel gibt er seinen persönlichen Standpunkt wieder.
[email protected]
008
marketingwissen :: deutsche sportmarketing-praxis
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
„Erhebliche Defizite
in der deutschen
Sportmarketing-Praxis“
Interview von manfred Remitz mit Prof. Dr. Gerd Nufer und Dr. André Bühler
„Management und Marketing im Sport“
heißt das neue Werk von Prof. Dr. Gerd
Nufer und Dr. André Bühler, in dem die
beiden Herausgeber alle Facetten des
modernen Sportmanagements und Sportmarketings beleuchten. Im Interview mit
dem USP erklären die beiden Autoren,
inwiefern sich Sportmarketing von allgemeinem Marketing unterscheidet, wie
Sportmarketing in der Praxis abläuft und
welche Fehler deutsche Sportklubs häufig
machen.
Inwiefern unterscheidet sich Sportmarketing vom allgemeinen Marketing?
Gerd Nufer: Wir sind der Meinung, dass
Sportmarketing eine eigenständige – ja fast
autonome – Form des Marketings darstellt.
Natürlich kommen auch im Bereich des
Sports gängige Marketinginstrumente zum
Einsatz, aber man muss bei allen Marketingentscheidungen immer auch die Besonderheiten des Sports berücksichtigen.
Und welche Besonderheiten wären das?
Gerd Nufer: Zum einen die Unvorsehbarkeit
der Ereignisse und Ergebnisse. Wenn Sie
ins Kino gehen und dort eine Komödie, ein
Drama, einen Thriller oder einen Horrorfilm
anschauen, dann wissen Sie im Vorfeld
zumindest ungefähr, was Sie erwartet.
Wenn Sie aber zu einem Fußballspiel
gehen, dann wissen Sie nicht, wie das
Spiel ausgehen und ob es ein Nervenkitzel, eine Komödie, ein Drama oder gar der
Horror für Sie wird. Daher können Sportorganisationen auch kein Qualitätsversprechen abgeben, weil die Qualität von der
Tagesform der am Spiel beteiligten Sportler abhängt. Der sportliche Erfolg ist eine
weitere Besonderheit des Sportbusiness,
da von ihm so gut wie alles abhängt. Sie
können eine noch so gute Marketingstrategie entwerfen, wenn der sportliche Erfolg
ausbleibt, hat das auch Einfluss auf ihren
wirtschaftlichen Erfolg. Im Gegensatz dazu
kann der sportliche Erfolg auch den einen
oder anderen Managementfehler kaschieren. Dann gibt es noch das Phänomen der
„assoziativen Konkurrenz“: Die Klubs stehen zwar in Konkurrenz zueinander, brauchen sich gegenseitig aber auch, um ein
vermarktungsfähiges Produkt herzustellen.
Gegen wen würde denn Bayern München in
der Bundesliga spielen, wenn es keine
anderen guten Klubs mehr geben würde?
Dann haben wir als weitere Besonderheit
dieses unglaubliche öffentliche Interesse
am Sport. Wenn die Deutsche Bank einen
leitenden Angestellten entlässt, dann ist
das eher eine Randbemerkung in der Wirtschaftspresse wert. Wenn aber ein FußballBundesligist seinen Trainer vor die Tür
setzt, berichten sämtliche Fernsehsender
live von der Pressekonferenz. Für Sportorganisationen ergibt sich dadurch ein gewaltiger Druck, da jeder ihrer Entscheidungen
in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert
wird. Und schließlich ist die größte Besonderheit des Wirtschaftsmarktes Sport der
Kunde ...
André Bühler: und damit die Fans. Es gibt
keine Industrie, keinen Wirtschaftszweig,
wo Sie so viele emotionale und loyale Kunden haben wie im Sport. Für die meisten
Fans ist ihr Sport, ist ihre Mannschaft kein
Produkt, sondern eine Art Religion, für die
sie alles machen würden. Daraus ergeben
sich dann oftmals irrationale Kaufentscheidungen.
Was viele Klubs nutzen, um die eigenen
Fans auszubeuten?
André Bühler: Das könnte man in gewisser
Weise tatsächlich so sehen. Allerdings ist
die Grenze zwischen Ausbeutung und
Added-Value-Angeboten für Fans fließend.
Wo fängt Ausbeutung an und wo hört sie
auf? Die erfolgreichsten Unternehmen versuchen ihre Kunden zu verstehen, um
ihnen dann das zu geben, was sie wollen.
Das nennt man proaktive Kundenorientierung. Im Sport herrscht aber oftmals noch
ein Kundenverständnis aus dem letzten
Jahrhundert. Da wird dem Fan etwas vorgegeben, das er gefälligst zu kaufen hat. Am
besten auch noch ein Einheitsbrei, weil die
Kundschaft ja sowieso nichts mehr als eine
homogene Masse ist. Die Wirklichkeit sieht
aber anders aus: In einem Fußballstadion
sitzen die unterschiedlichsten Menschen,
die auf unterschiedlichste Art und Weise
angesprochen werden müssen. Dazu müsste man seinen Kundenstamm aber genau
analysieren. Aber Marktforschung ist auf
Seiten der meisten Sportanbieter leider
noch zu häufig ein Fremdwort. Und selbst
wenn Fans loyal sind, ist diese Loyalität
keine blinde Loyalität. Der Großteil der
Fans ist durchaus in der Lage, zwischen
guten Angeboten und schlechter Abzocke
zu unterscheiden. Das sollten bald auch die
letzten Sportklubs merken, ansonsten
sägen sie den Ast ab, auf dem sie sitzen.
Welche Fehler werden bei deutschen
Sportklubs außerdem noch gemacht?
André Bühler: Im Marketingbereich gibt es
teilweise erhebliche Defizite in Sachen Markenführung, Kundenorientierung und Kommunikationsmanagement. Da werden die
elementarsten Dinge wie Marktforschung,
Kundensegmentierung oder Beziehungsmanagement vernachlässigt oder gänzlich
ignoriert.
Worauf sind diese Defizite Ihrer Meinung
nach zurückzuführen?
Gerd Nufer: Es gibt eine Reihe von Ursachen. Viele Sportklubs und Sportverbände
werden immer noch ehrenamtlich geführt,
obwohl sie nach Umsatz und Mitarbeiter-
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
marketingwissen :: deutsche sportmarketing-praxis
009
Management und
Marketing im Sport
Betriebswirtschaftliche Grundlagen
und Anwendungen der Sportökonomie
von Prof. Dr.
Gerd Nufer und
Dr. André Bühler
(Hrsg.).
Ca. 600 Seiten.
Erich-SchmidtVerlag.
zahl schon längst mittelständische Betriebe sind. Auch wenn ehrenamtlich Tätige
sehr viel Zeit in die Führung und das
Management einer Sportorganisation stekken, reicht das in vielen Fällen heute einfach nicht mehr aus. Außerdem gibt es teilweise erschreckende betriebswirtschaftliche Wissenslücken, die zu Managementfehlern führen. Dinge werden eben falsch
gemacht, weil man es nie richtig gelernt
hat oder sie werden gar nicht erst angegangen, weil die handelnden Personen
einfach nicht wissen, dass es dazu passende Managementinstrumente gibt.
André Bühler: Eine andere Ursache ist in
der Ressourcenverteilung zu sehen: Heutzutage wird immer noch viel zu wenig Geld
und Personal in den nicht-sportlichen
Bereich gesteckt. Es wird lieber sehr viel
Geld in einen mittelmäßigen Bankdrücker
investiert als in einen Marketingprofi.
Außerdem ist im deutschen Sport immer
noch die Unsitte weit verbreitet, dass man
Spielern nach Ablauf ihrer Karriere wichtige
Positionen im Marketingbereich des Klubs
verschafft. Eine solche Personalpolitik
führt nur in den seltensten Fällen zum
Erfolg.
Kann man das als Akademiker überhaupt
beurteilen?
Gerd Nufer: Die Vermutung liegt natürlich
nahe, dass wir im akademischen Elfenbeinturm völlig unrealistische Konzepte entwerfen und der Praxis unsägliche Ratschläge geben. Aber das stimmt nicht. Um ein
erfolgreicher Akademiker im Bereich Sportmanagement/Sportmarketing zu sein, muss
man heutzutage eng mit der Praxis zusammenarbeiten. Im Idealfall befruchten sich
beide. Wir lernen von der Praxis und die
Praxis lernt von uns.
André Bühler: Unser Buch ist doch ein
gutes Beispiel für die Verbindung zwischen
Theorie und Praxis: In jedem Kapitel werden zunächst die Grundlagen der jeweiligen BWL-Disziplin vorgestellt und danach
wird anhand von praktischen Beispielen
der Bezug zum Sport hergestellt. Zusätzlich enthält jedes Kapitel eine anschauliche
Fallstudie, die am realen Beispiel erläutert,
wie Sportmanagement und Sportmarketing
in der Praxis funktioniert.
Zu guter Letzt, können Sie uns noch ein
paar Beispiele für positives Sportmarketing in der Praxis geben?
Gerd Nufer: Im deutschen Profifußball gibt
es einige Vereine, die mittlerweile höchst
professionelle Strukturen im Managementund Marketingbereich implementiert haben.
Als Beispiel sei hier der VfB Stuttgart
genannt, der mit der Balanced Scorecard
ein wichtiges Steuerungs- und Kontrollinstrument eingeführt hat und mithilfe eines
ausgeklügelten Customer Relationship
Prof. Dr.
Gerd Nufer
Management Programms die Kundenbeziehungen effektiv managt. Bei Bayern München ist das Thema Neue Medien sehr gut
angegangen und umgesetzt worden. Auch
der VfL Bochum hat über Jahre hinweg ein
beeindruckendes Leitbild entwickelt.
André Bühler: Im deutschen Profi-Basketball gibt es außerdem einige Klubs, die
sehr gute Marketingideen haben und durch
relativ einfache Aktionen die Beziehungen
zu ihren Fans und Sponsoren verbessern.
Und das, was der FC St. Pauli mit einem
geringen Marketingbudget in Sachen Markenführung leistet, ist schon aller Ehren
wert. Da kann sich so manch anderer
Sportklub Anschauungsunterricht nehmen.
Insgesamt gibt es punktuell sicherlich Vereine und Verbände, die aus ihren Mitteln
das Beste machen. Der Großteil der deutschen Sportorganisationen hat im Marketing-Bereich jedoch noch einiges zu verbessern.
Dr. André Bühler
Prof. Dr. Gerd Nufer ist Professor für
Marketing & Management an der ESB
Reutlingen. Seine Forschungs- und
Beratungsschwerpunkte sind EventMarketing und -Management, Sponsoring, Ambush Marketing sowie Sportmarketing und -management.
Dr. André Bühler ist seit August 2008
als Research Manager bei der weltweit
führenden Sport-Research-Beratung IFM
tätig. Seine Forschungs- und Beratungsschwerpunkte sind Sportmanagement
und Sportmarketing mit besonderem
Fokus auf Sportsponsoring, Marktforschung im Sport sowie Beziehungsmarketing im Sport.
[email protected]
[email protected]
FISCHEN LOHNT
SICH NUR, WO ES WAS
ZU HOLEN GIBT.
Muss man denn alles selber machen? Keineswegs. Für professionelle Verwaltungshilfe gibt es Creditreform.
Mit Hilfe unserer umfassenden Datenbanken erfahren Sie nicht nur vorher, ob etwas zu holen ist – auch in der
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porträt :: auma
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
011
AUMA baut in Berlin
Institut der Messewirtschaft auf
Forschung, Bildung und Literatur für die Messewirtschaft
Fast alle Entscheider in der deutschen
Wirtschaft besuchen Messen, genau sind
es 86 %. Aus Sicht dieser Zielgruppe gehören Messen zu den wichtigsten Instrumenten im Einkaufs- und Beschaffungsprozess.
Diese Ergebnisse sind Teil einer Studie, die
das Institut der Deutschen Messewirtschaft
im AUMA gerade veröffentlicht hat. Dieses
Institut baut der AUMA_Ausstellungs- und
Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
seit dem Frühjahr 2008 an seinem Sitz in
Berlin auf. Der Stellenwert von Messen im
Marketing ist ausgesprochen hoch: Laut
AUMA_MesseTrend fließen 40 % der Marketing-Budgets der Unternehmen in Messebeteiligungen – ein guter Grund für das
AUMA-Institut, der Wirtschaft diese und
andere Forschungsergebnisse in einer
eigenen Schriftenreihe zur Verfügung zu
stellen, der AUMA_Edition.
Im Institut der Deutschen Messewirtschaft
bündelt der AUMA seine bisherigen Aktivitäten zur Förderung von messewirtschaftlicher Forschung und zur Weiterentwicklung
von Berufsbildern in der Messe- und Veranstaltungswirtschaft in Deutschland. Darüber hinaus soll das Thema Messe in den
wirtschaftswissenschaftlichen Studienfächern an den Hochschulen stärker verankert werden und eine Plattform für Wissenstransfer entstehen. Das AUMA-Institut
will Marketinglehrstühlen verstärkt Gastvorträge anbieten und sie ermuntern, mehr
wissenschaftliche Arbeiten mit dem
Schwerpunkt Messewirtschaft zu vergeben.
Das Institut unterstützt im Rahmen seines
Engagements für die messefachliche Ausund Weiterbildung Lehrer an Berufs- und
Fachschulen mit Schwerpunkt Messe- und
Veranstaltungswirtschaft. Dazu gehört die
Qualifizierung des Lehrpersonals, aber auch
die Curriculum-Beratung für Bildungsträger.
Das Institut wirkt mit an der Erstellung von
Lehr- und Unterrichtsmaterialien, organisiert
Fachvorträge und Seminare und unterstützt
einen simplen Kreislauf: Nur gut ausgebildete und engagierte Lehrer können die Auszubildenden maximal motivieren und ihnen für
ihre berufliche Karriere die besten fachlichen
Voraussetzungen mitgeben.
Wenn Forschung und Aus- und Weiterbildung der Kopf des Deutschen Messeinstituts sind, so ist die Deutsche Messebibliothek das Herz, denn die Präsenzbibliothek
in Berlin pumpt das Wissen aus über
6000 Medien aus den Bereichen Messe,
Kongress und Event in die Branche. Hier
finden Nutzer vor Ort ideale Recherchebedingungen. Nutzer, die nicht selbst kommen können, werden ebenfalls qualifiziert
unterstützt. Vor allem bietet die Bibliothek
Zeitschriftenartikel und Messefachliteratur
jüngeren Datums einschließlich aller Neu-
erscheinungen auf dem Buchmarkt in
diesem Wissenszweig. Darüber hinaus stellt
die Bibliothek Diplomarbeiten und Dissertationen zu marketing- und messewirtschaftlichen Themen zur Verfügung – derzeit 800 Arbeiten. Außerdem beschäftigen
sich 440 Bände des Antiquariats mit der
Geschichte des Messewesens – der älteste
Titel ist von 1780. Der gesamte Bestand der
Bibliothek ist im Internet recherchierbar
unter www.deutsche-messebibliothek.de.
Alle veröffentlichten Studien können
über die AUMA-Website bestellt werden, überwiegend sind sie auch als
PDF-Dateien herunterladbar.
www.auma-messen.de
Littenstraße 10 · 10719 Berlin
Tel.: 030 24000-0
[email protected]
Die Bibliothek im Institut steht
Interessenten kostenlos zur Verfügung.
012
marketingwissen :: deutsche sport-marketing gmbh
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Dolmetscher zwischen
Sport und Wirtschaft
von Marcus Meyer
Seit über 20 Jahren agiert die Deutsche
Sport-Marketing, Wirtschaftstochter der
Stiftung Deutsche Sporthilfe und des
Deutschen Olympischen Sportbundes,
erfolgreich für den Spitzensport. Nun
hat sich das Aufgabenfeld erweitert.
Man könnte sie wie die Altersringe an
einem Baum deuten: Elf Olympische
Spiele hat die Deutsche Sport-Marketing (DSM) mittlerweile erlebt, oder
übersetzt: Während die Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) im vergangenen
Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feierte,
blickte die DSM auf 21 Jahre Lebenszeit
zurück.
Als die Agentur 1986 auf Initiative des
Deutschen Sportbundes (DSB), des
Nationalen Olympischen Komitees
(NOK) und der Deutschen
Sporthilfe
gegründet
wurde, lautete die
Aufgabe, den durch
die Organisationen
vertretenen Sport
zu
vermarkten.
Nach dem Ausschei-
den des DSB stand die Tätigkeit zunächst
vor allem im Zeichen der Ringe, was konkret hieß: Olympiavermarktung und ab
1988 das Deutsche Haus bei den Olympischen Spielen.
Bis sich die Institution gegen Konkurrenzhäuser behaupten konnte und im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu einer Marke heranreifte, verging allerdings rund ein Jahrzehnt. Insbesondere der Schulterschluss
mit den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD
und ZDF seit Athen sowie eine weitere Professionalisierung als Kommunikationsplattform haben das Deutsche Haus in der
Alleinstellung als Marke befördert.
Den erfolgreichen Anfangsjahren und einer
Struktur mit zehn gleichberechtigten Sponsoren der Olympiamannschaft im so
genannten „Team Olympia“ folgte, nach
einer kleinen Krise Ende der 90er
Jahre, schließlich das „Partner
Programm“ – entwickelt und
aufgesetzt zur Jahrtausendwende. Die inhaltliche und
strukturelle Neugestaltung
des Portfolios war der Beginn einer
Metamorphose des Angebots von der
nahezu reinen Lizenzvergabe zu substanziellen Partnerschaftsmodellen.
Neben einem neuen, zeitgemäßen Vermarktungslogo bekamen die Sponsoren
eine Reihe von Instrumenten an die
Hand, mit denen sie die olympische
Zusammenarbeit kreativ gestalten und
umsetzen konnten. Ergänzend zur
Umsatzvergleiche im VierjahresZeitraum von 2001 bis 2008
Umsatzentwicklung 1989 bis 2008
Bücher mit
„Bizz“
Einnahmen und erzielte Überschüsse, die
durch die Vermarktung erwirtschaftet werden, fließen in den Sport, vornehmlich an
den Deutschen Olympischen Sportbund
und die Stiftung Deutsche Sporthilfe. Mit
dem wirtschaftlichen Erfolg einhergegangen ist eine deutliche Bekanntheitssteigerung des Vermarktungssignets, dessen
gestützte Bekanntheit sich von 2001 (33
Prozent) bis 2006 (64 Prozent) fast verdoppelte. Ein Beleg, dass das Thema auch im
öffentlichen Bewusstsein Fuß gefasst hat.
Neben dem inhaltlichen Ausbau der bestehenden Partnerschaften und der Erschließung weiterer Geschäftsfelder wie zum
Beispiel Athletenvermarktung und -vermittlung sowie der Zusammenarbeit mit den
Sportfachverbänden haben zwei einschneidende Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit für große Dynamik gesorgt: Nach
dem Zusammenschluss von NOK und DSB
zum DOSB hat die Deutsche Sport-Marketing die Aufgaben der Gesamt-Vermarktungsagentur übernommen. Auch wenn es
in einzelnen Bereichen in der Umsetzung
eine Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern gibt, wie zum Beispiel mit Burda
Sports im Breitensport, bedeutet diese
reiz- und ehrenvolle Aufgabe eine umfangreiche Erweiterung der bisherigen
Geschäftstätigkeiten. Auf der anderen Seite
fand durch die Repositionierung der Deut-
Mit dieser Aufgabenstellung ist der Bogen
geschlagen zu den Motiven, die im Jahre
1986 zur Gründung der DSM führten: nämlich der deutschen Wirtschaft bei der
Unterstützung des Sports einen kompetenten Partner an die Hand zu geben. Neben
den Bereichen Olympia, Sporthilfe, Breitensport und Athleten liegt das Augenmerk in
der Arbeit der Deutschen Sport-Marketing
künftig besonders auf dem Bereich Beratung und Services. Genau an dieser
Schnittstelle kann die DSM als Mittler zwischen Sport und Wirtschaft ihre Kontakte,
Kompetenzen und ihr Know-how für den
gesamten deutschen Sport einsetzen.
Marcus Meyer
Deutsche SportMarketing GmbH,
Frankfurt/Main
PR, Kommunikation und
Medienkooperationen
[email protected]
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Buchh
9-23463-9
ISBN 978-3-58
Sport hat große gesellschaftspolitische
Aufgaben und soll unter anderem Gesundheit, Integration und das Miteinander fördern. Damit er seinen Platz in der Mitte der
Gemeinschaft wahrnehmen und Spitzenwie Breitensport in Zukunft noch intensiver
gefördert werden können, bedarf es neben
intensiven Anstrengungen mehr denn je
ganzheitlicher Vermarktungskonzepte. Sie
müssen garantieren, dass neben klassischen Formen des Sponsorings, Wirtschaftsunternehmen die Möglichkeit erhalten, das Engagement im Sport als Teil
eines nachhaltig unternehmerischen Handelns umsetzen und kommunizieren können. Ein wichtiger Aspekt, der unter dem
Schlagwort „Corporate Social Responsibility“ (CSR) firmiert, und die Sporthilfe
gleichermaßen tangiert wie den Deutschen
Olympischen Sportbund, der eine Vielfalt
von Themen zu transportieren hat.
Geschenkbücher zu
Businessthemen
*unverbindl. Preisempf.
e pf
Das qualitative Plus durch eine klar gegliederte Produktpalette erhöhte die Attraktivität der Partnerschaften, was sich unter
anderem in gesteigerten Lizenzeinnahmen
widerspiegelt. In der Olympiade 2001 bis
2004 verzeichnete die DSM einen Umsatz
von 24,9 Millionen Euro, ein Sprung von
91,5 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Vierjahreszeitraum. Für die laufende
Periode bis zu den Olympischen Spielen
2008 in Beijing wurde das prognostizierte
Wachstum von rund 30 Prozent in den
ersten beiden Jahren bereits übertroffen.
Der Umsatz 2005 und 2006 betrug insgesamt rund 16,5 Millionen Euro und liegt
damit rund 60 Prozent über dem des Vergleichszeitraumes 2001 und 2002.
schen Sporthilfe – manifestiert durch die
Ende 2006 gestartete Markenkampagne –
eine Intensivierung und ein Ausbau der
gemeinsamen Aktivitäten zwischen Tochter
und Mutter statt.
ISBN 978-3-589-23455-4
Modifikation von Signet und Prädikaten
betraf der Umbau vor allem die Bereiche
Kommunikation, Athleten und Events.
Anerkennung fand die Agenturleistung
auch durch den Branchenpreis „Player des
Jahres“ 2006 des Fachmagazins Horizont
Sportbusiness.
ISBN 978-3-589-23454-7
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
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014
marketingwissen :: führung von sportvereinsmarken
Führung von
Sportvereinsmarken
Besonderheiten und Herausforderungen
von Prof. Dr. Christoph Burmann, Dr. Michael Welling und Michael Schade
Professionalisierung und Kommerzialisierung schreiten in der Welt des Sports
immer weiter voran. Vor allem Vereine im
professionellen Ligasport stehen vor der
Herausforderung, den wirtschaftlichen
Erfolg vom sportlichen abzukoppeln, um
somit weniger anfällig für die nicht planbaren Überraschungsmomente des Sports
zu sein. In diesem Zusammenhang wird
häufig die Notwendigkeit zur Professionalisierung der Markenführung betont. In der
Fußball Bundesliga gibt es in letzter Zeit
kaum einen Vorstand oder Geschäftsführer,
der in Interviews nicht von seinem Verein
als Marke spricht. Denn eine starke Marke
schafft Präferenzen für das eigene Leistungsangebot und eröffnet gleichzeitig die
Möglichkeit, sich von den Wettbewerbern
zu differenzieren.
Eine starke Marke wirkt sich positiv auf die
verschiedenen Einnahmequellen des Vereins aus. So schaffte es bspw. der FC St.
Pauli auf Grund seiner starken Marke auch
in der drittklassigen Regionalliga pro
Heimspiel über 15.000 Fans anzulocken
und zählte beim Merchandising-Umsatz zu
den Top-Vereinen im deutschen Profifußball. Ein weiterer Vorteil der Markenstärke
St. Paulis gegenüber Vereinen mit vergleichbaren sportlichen Leistungen ist die
leichtere Sponsorenakquise.
Das Management von Sportvereinsmarken steht vor der Herausforderung, die
unterschiedlichsten internen (Spieler,
Trainer, Betreuer, Mitarbeiter der
Geschäftsstelle, Fanclubverantwortliche
etc.) und externen Zielgruppen (Fans,
Sponsoren, Medien, Vermarktungsagenturen etc.) zu berücksichtigen. Für die
Führung von Sportvereinsmarken ist der
identitätsbasierte Ansatz besonders
geeignet, da dieser sowohl die interne
als auch die externe Perspektive gleichermaßen berücksichtigt.
Die identitätsbasierte Markenführung
Die Markenidentität bringt diejenigen Merkmale einer Marke zum Ausdruck, für welche
die Marke zunächst nach innen und später
auch nach außen steht bzw. zukünftig stehen soll. Demnach handelt es sich bei der
Markenidentität um ein Aussagenkonzept.
Das Markenimage ist als ein Marktwirkungskonzept zu verstehen. Die Abbildung
stellt die Beziehungen zwischen Identität
und Image zusammenfassend dar.
Grundidee des identitätsbasierten
Markenmanagements
Der Schlüssel zum Aufbau einer starken
Marke liegt in der Markenpositionierung.
Unter Positionierung wird die Verdichtung
der Identität zu einem Marken(nutzen)versprechen verstanden, welches sich aus
funktionalen und symbolischen Komponenten zusammensetzt. Dabei ist eine Fokussierung auf wenige, für die Zielgruppen verhaltensrelevante Dimensionen notwendig.
Ziel der Positionierung ist es, eine dominierende Stellung der eigenen Marke in der
Psyche der Nachfrager und eine hinreichende Differenzierung gegenüber den Marken
der Wettbewerber zu erreichen.
Durch die Positionierung werden bei den
Konsumenten Erwartungen aufgebaut.
Damit diese beim Markenerlebnis an allen
Brand Touch Points (z. B. im Stadion) nicht
enttäuscht werden, muss das Verhalten der
internen Zielgruppen der Markenpositionierung entsprechen. So kommt etwa der
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Dienstleistungsqualität im Stadion, dem
Umgang mit den Fans und den medialen
Auftritten von Spielern, Trainern sowie der
Vereinsführung eine besondere Bedeutung
zu. Bleibt unklar wofür die Marke steht,
kann ein konsistentes Verhalten der unterschiedlichen internen Akteure nicht erreicht
werden. Ein konfuses Markenimage und
fehlende Differenzierung sind die Folge.
Die Ergebnisse aller Markenführungsaktivitäten spiegeln sich in der Marke-NachfragerBeziehung wider. Deren Stärke zeigt sich
meist direkt im Verhalten der Nachfrager.
Im weiteren Verlauf werden die wichtigsten
Besonderheiten und die daraus resultierenden Herausforderungen bei der Führung
von Sportvereinsmarken vor allem im Hinblick auf die Markenpositionierung dargestellt. Bei den folgenden Ausführungen wird
vorwiegend auf Beispiele aus dem Fußball
zurückgegriffen, dies ist damit zu begründen, dass dem Fußball in Deutschland
besonders große Bedeutung zukommt. Die
Aussagen sind aber ohne weiteres auf Vereine anderer Ligasportarten übertragbar.
Die Zielgruppe der Fans ist in besonderer
Weise bei der Positionierung zu berücksichtigen
Sportvereine stehen vor der Herausforderung eine Positionierung zu realisieren, welche den Erwartungen sämtlicher externer
Zielgruppen (von den so genannten „UltraFans“ bis hin zu fußballverrückten Familienvätern, vom kleinen Geschäftskunden im
VIP-Bereich bis hin zum international agierenden Hauptsponsor, vom lokalen Printjournalisten bis hin zum nationalen TVBerichterstatter) entspricht und gleichzeitig
zum Selbstbild der verschiedenen internen
Gruppen passt. Den Fans kommt dabei eine
besondere Bedeutung zu: Auf Grund des
Dienstleistungscharakters eines Sportevents
nimmt der Fan die Rolle eines „doppelten“
Prosumers (zusammengesetzt aus Consumer und Producer) ein. Nicht nur, dass die
Fans im Sinne der klassichen Integrativität
bei Dienstleistungen an der Leistungserstellung mitwirken und durch ihr Verhalten am
Austragungsort die Qualität des Sportevents beeinflussen. Darüber hinaus tragen
sie durch das Anfeuern der Mannschaft oder
ihre Fangesänge maßgeblich zur Stimmung
im Stadion bei – eine Leistung, die die Vereine de facto an Sponsoren und Medien
verkaufen. Die Fans sind somit ein, wenn
nicht gar der entscheidende Multiplikationsfaktor für die Positionierungsbemühungen
des Vereins. Daher sind die Erwartungen
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
der Fans bei der Positionierung in besonderer Weise zu berücksichtigen.
Für eine starke Sportvereinsmarke sind
treue Fans von zentraler Bedeutung. Einmal gebundene Fans zeichnen sich durch
eine sehr große Loyalität aus. So bleiben
die meisten Fußballfans ein Leben lang
Anhänger ihres Vereins. Ein Fan von Borussia Dortmund würde selbst bei dauerhaftem sportlichem Misserfolg niemals Anhänger vom VfL Bochum 1848 oder gar Schalke 04 werden – und umgekehrt. Die Fanbindung im Profifußball erfolgt häufig
schon im Alter zwischen 6 und 14 Jahren.
Daher ist diese Zielgruppe für Sportvereinsmarken von besonderer Bedeutung.
Starker Regionenbezug schränkt die
Positionierungsmöglichkeiten ein
Viele professionelle Sportvereine werden
als lokale oder regionale „Aushängeschilder“ wahrgenommen, man denke bspw. an
Schalke 04 oder Borussia Dortmund.
Zudem wird der Regionenbezug dadurch
verstärkt, dass alle Vereinsmarkennamen
eine Ortsbezeichnung beinhalten, die entweder auf einen Stadtteil (Schalke), eine
Stadt (Berlin) oder ergänzend auf eine
Region (Bayern) verweist. Es bestehen
zwei regionenbezogene Positionierungsalternativen: Die Verstärkung bzw. Beibehaltung des Regionalbezugs oder das Aufbrechen des Bezugs; wobei die zweite
Alternative große Risiken in sich birgt
(Ablehnung durch die Anhänger auf Grund
eines zu geringen Fits zur bisherigen Ausrichtung) aber auch große Chancen beinhaltet (Differenzierungspotential). Bei einer
Anreicherung der Marke mit nicht-regionenspezifischen Merkmalen richten viele
Vereine ihre Positionierungsbemühungen
auf sportliche Erfolge aus. Da aber alle
Vereine sportlichen Erfolg anstreben, kann
dieses Ziel zwangsläufig nur von wenigen
erreicht werden. Es zeigt sich somit die
Notwendigkeit, bei der Positionierung
andere Attribute zu berücksichtigen. Als
Positivbeispiel kann hier wieder der FC St.
Pauli angeführt werden, mit dem die Merkmale „alternativ“, „tolerant“ und „kreativ“
verbunden werden und der damit eine differenzierende Stellung in der Psyche vieler
Fußballanhänger erreicht hat.
Ligamarke als Dachmarke ist bei der
Positionierung zu berücksichtigen
Im Ligasport sind alle Ligateilnehmer aufeinander angewiesen. Auch ein Verein wie
der FC Bayern München braucht einen Part-
marketingwissen :: führung von sportvereinsmarken
ner wie Energie Cottbus für die Erstellung
der Kernleistung Fußballspiel. Für die Markenführung bedeutet dies, dass die Leistung mit zwei Marken versehen ist (konstitutives Co-Branding). Dies verstärkt die Notwendigkeit einer eigenständigen Positionierung, um unabhängig vom Gegner eine
hohe Auslastung des Stadions zu erreichen.
Neben dem vom Spieltag zu Spieltag variierenden Co-Branding ist auch die Ligamarke
zu berücksichtigen, die einen eigenen Reputationsaufbau anstrebt (bspw. die BundesLIGA im Fußball oder die DEL im Eishockey).
Für die Vereinsmarkenführung ergeben sich
daraus positive Effekte (z. B. durch eine
höhere Attraktivität der gesamten Liga).
Allerdings muss bei der Positionierung der
eigenen Marke stets die Ligamarke als
Dachmarke berücksichtigt werden.
Umsetzung der Positionierung
am Brand-Touch-Point Stadion
Für die Umsetzung der Positionierung ist
die Sportstätte am Spieltag von zentraler
Bedeutung. Die Qualität der Kernleistung
(Spiel der beiden Mannschaften) ist nicht
unmittelbar steuerbar. Vor diesem Hintergrund besteht die Notwendigkeit, die Kernleistung in ein umfangreiches Rahmenprogramm zu integrieren (Halbzeitshow, AfterGame-Party, Catering etc.). Hierdurch wird
die Erlebnisqualität eines Sportevents
unabhängig von der sportlichen Leistung
erhöht. Einige dieser Zusatzleistungen werden von externen Dienstleistern erbracht
(bspw. Catering). Die Stadionbesucher
schreiben jedoch die positiven und negativen Erfahrungen mit diesen externen
Dienstleistern in der Regel dem ausrichtenden Klub zu. Deshalb sollten die externen
Dienstleister Produkte mit konstant hoher
Qualität anbieten. Zudem sollten deren
Mitarbeiter im Idealfall als Mitarbeiter der
Klubmarke erkennbar sein und sich konform zur Positionierung der Vereinsmarke
verhalten. Auch hier wird einmal mehr
deutlich, dass die interne Markenführung
auch im Bereich des (Profi-)Sports von herausragender Bedeutung ist, dass sie einen,
wenn nicht den Stellhebel für externe
Excellence darstellt.
015
Zielgruppen entspricht. Gelingt es, diese
Positionierung in ein konsistentes Verhalten der unterschiedlichen internen Akteure
und externen Dienstleister umzusetzen,
kann eine starke Marke aufgebaut werden,
die zur Abkopplung des wirtschaftlichen
Erfolgs vom sportlichen in entscheidender
Weise beiträgt.
Literatur
Burmann, C./Piehler, R. (2007): Identitätsbasiertes Markenmanagement in der 1. Basketball-Bundesliga – dargestellt am Beispiel der Eisbären Bremerhaven, Berlin.
Welling, M. (2005): Markenführung im professionellen
Ligasport, in: Meffert, H./Burmann, C./Koers, M (Hrsg.):
Markenmanagement – Identitätsorientierte Markenführung und praktische Umsetzung, Wiesbaden.
Welling, M. (2004): Die (Fußball-)Vereinsmarke – Konzeptionelle Grundlagen und ausgewählte Besonderheiten der Markenführung von Fußballvereinen, in: Hammann, P./Schmidt, L./Welling, M (Hrsg.): Ökonomie des
Fußballs – Grundlegungen aus volks- und betriebswirtschaftlicher Perspektive, Wiesbaden.
Prof. Dr.
Christoph
Burmann
Prof. Dr. Christoph Burmann ist Inhaber
des 2002 gegründeten Lehrstuhls für
innovatives Markenmanagement an der
Universität Bremen. Er hat unter anderem an der Harvard Business School
und am Judge Institute of Management
Studies der Universität Camebridge
geforscht.
[email protected]
Dr. Michael Welling hat mit einer
Schrift zur Markenführung promoviert.
Er war Assistent des Vorstands beim
VfL Bochum 1848, wo er die Entwicklung des Vereinsleitbildes verantwortete. Seit Oktober 2007 ist er Manager
Brand Conception bei Sportfive.
Michael Schade ist wissenschaftli-
Fazit
Das Management von Sportvereinsmarken
wsteht vor der zentralen Herausforderung,
aus der Markenidentität eine klare und differenzierende Positionierung zu entwikkeln, welche so weit wie möglich den
Erwartungen der verschiedenen externen
cher Mitarbeiter am Lehrstuhl für innovatives Markenmanagement an der Universität Bremen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Markenführung im Sport, Sponsoring und
Stadtmarketing.
016
marketingwissen :: doping aus ökonomischer sicht
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Das Dopingphänomen
betrachtet durch die
ökonomische Brille
von Prof. Dr. Frank Daumann
ebenfalls Teilnehmer an Senioren-Wettkämpfen (Daumann 2008).
Aus ökonomischer Sicht stellen sich u. a.
die Fragen, warum dopen Athleten und –
unterstellen wir einmal, man sollte das verhindern – was kann man tun, um Doping
wirksam zu unterbinden.
Riccardo Ricco, Ben Johnson, Kelli White –
nahezu für jede Sportart lässt sich ein
spektakulärer Dopingfall nennen. Doping
ist dabei kein neues Phänomen und findet
sich in praktisch allen Sportdisziplinen:
Seit sich Athleten im sportlichen Wettkampf messen, versuchen sie sich einen
Vorteil vor den Konkurrenten zu verschaffen und greifen dabei immer wieder in die
Trickkiste der verbotenen Mittel. Dass dies
nicht nur im Bereich des Spitzensports der
Fall ist, ist inzwischen ein offenes Geheimnis. Mit der gegenwärtigen Professionalisierung vieler Disziplinen bis hinab in
untere Ligen wächst auch dort der Anreiz,
sich einen regelwidrigen Vorteil zu verschaffen. Und selbst im Breitensport ist
Doping keine Randerscheinung mehr. So
zeigen Untersuchungen und Berichte, dass
davon nicht etwa nur Besucher von Bodybuilding-Studios betroffen sind, sondern
Gehen wir zunächst einmal davon aus, es
ließe sich genau abgrenzen, was Doping
sei, nämlich der Einsatz von Maßnahmen
zur Verbesserung der Leistungen eines
Sportlers, die aus sportethischen Gesichtspunkten verwerflich sind. Betrachten wir
nun einmal zwei Sportler in einem Wettkampf einer Individualsportart und nehmen
wir vereinfachend an, es gebe kein Dopingverbot. In diesem Wettkampf werde ein
Preisgeld von 100 Euro verteilt und die
Siegchancen seien, wenn keiner der beiden
Sportler dopt, jeweils 50%. Gehen wir weiterhin davon aus, dass durch Doping dem
Athleten Kosten etwa in Form eines
schlechten Gewissens, von Gesundheitsschäden und durch den Kauf der Dopingmittel in Höhe von 10 Euro entstehen. Und
zu guter Letzt wollen wir folgendes annehmen: Wenn beide Sportler dopen, dann sei
ihre jeweilige Gewinnchance ebenfalls wieder 50%; wenn allerdings nur einer dopt,
dann solle der Sünder eine höhere Gewinnchance haben (hier: 90%) und der „saubere“ Athlet eben 10%. Damit können wir folgende Auszahlungsmatrix identifizieren (die
Auszahlungen des Sportlers B sind kursiv
gesetzt):
Betrachten wir nun den Athleten A: Im Falle
B dopt nicht, ist es für A sinnvoll zu dopen,
da er seine Auszahlung aufgrund der
gestiegenen Siegchancen durch Doping von
50 Euro auf 80 Euro erhöht. Sollte B
dopen, dann wäre es für A ebenfalls wieder
sinnvoll zu dopen, denn auch hier könnte
A seine Auszahlung erhöhen, nämlich von
10 Euro auf 40 Euro. Das gleiche läßt sich
für den Sportler B zeigen. Doping ist demzufolge für die Sportler eine dominante
Strategie: In einer Situation ohne Verbot ist
der Anreiz zu dopen sehr hoch. Es würden
also beide Sportler dopen, obgleich sie
sich besser stellen könnten, wenn sie beide
darauf verzichteten.
Dieser Vorteil könnte bei wiederholt stattfindenden Wettkämpfen zu einer automatischen Lösung des Problems führen. Der
Grundgedanke ist dabei der folgende: In
unserem Beispiel würden sich beide Athleten um je 10 Euro besser stellen, wenn sie
auf Doping verzichten würden. Theoretisch
könnten beide Sportler also vor dem
Wettkampf vereinbaren, dass sie nicht
dopen. Allerdings hat derjenige Sportler,
der sich daran hält, bei einem einmaligen
Wettkampf keine Möglichkeit, denjenigen
zu sanktionieren, der die Vereinbarung
bricht. Wiederholen nun die Sportler den
Wettkampf mehrmals, entsteht eine Sanktionsmöglichkeit: Der Sportler, der im
ersten Wettkampf betrogen worden ist,
wird sich in den folgenden Wettkämpfen
auch nicht mehr an die Vereinbarung halten. Dadurch stellt sich auch der im ersten
Wettkampf betrügende Sportler schlechter. Er wird daher immer abwägen, ob der
Gewinn aus dem erstmaligen Vertragsbruch den daraus resultierenden Schaden
in den folgenden Wettkämpfen übersteigt.
Ist dies nicht der Fall, so hat der Wettkämpfer ein Interesse daran, nicht zu
dopen.
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Damit eine derartige Vereinbarung funktioniert, müssen im wesentlichen drei Bedingungen erfüllt sein:
1. Es müssen stets die gleichen Athleten
aufeinander treffen.
2. Der Wettkampf muss aus Sicht der Athleten unendlich oft wiederholt werden.
Würden die Athleten von einer endlichen Anzahl ausgehen, dann würden sie
im letzten Wettkampf dopen, da sie
danach keine Sanktion in Form entgangenen Nutzens befürchten müßten.
Wenn allerdings im letzten Wettkampf
gedopt würde, wäre es für die Athleten
auch sinnvoll, im vorletzten zu dopen
usw.
3. Die Strategiewahl der Athleten muss ex
post beobachtbar sein; ein Wettkämpfer muss also feststellen können, ob
sein Gegner gedopt hat. Dies ist die
Voraussetzung, um Sanktionen sinnvoll
einzusetzen.
Tatsächlich sind die genannten Voraussetzungen in der Realität kaum erfüllt: So
trifft der einzelne Athlet stets auf neue
Konkurrenten, da der Pool an Spitzensportlern in den meisten Sportarten sehr
groß ist. Zudem können die Athleten aufgrund der physischen Gegebenheiten von
vornherein nur von einer begrenzten Zeitdauer ihrer Karriere ausgehen. Schließlich
kann der Wettkämpfer die Strategiewahl
des Gegners ohne Test nur ungenügend
einschätzen, da die beobachtbare Leistung
nicht nur von der Strategie, sondern auch
von anderen nicht kontrollierbaren Einflussfaktoren abhängt, die einen eindeutigen Rückschluss auf die gewählte Strategie verwehren.
Insgesamt kann daher wohl mit großer
Sicherheit davon ausgegangen werden,
dass in der Realität eine Vereinbarung zwischen den Athleten, auf Doping zu verzichten, zum Scheitern verurteilt ist.
Wir wollen wieder eine Annahme treffen:
Es sei wünschenswert, Doping im Sport zu
unterbinden. Als Gründe werden hier häufig die Vorbildfunktion des Sports oder der
Gesundheitsschutz der Athleten benannt.
Um dieses Ziel zu erreichen, bieten sich
verschiedenen Maßnahmen an (Daumann
2008). Das favorisierte Instrument ist
dabei das strafbewehrte Dopingverbot auf
Grundlage einer Negativliste, auf der sich
die verbotenen Substanzen und Methoden
marketingwissen :: doping aus ökonomischer sicht
wiederfinden: Athleten werden getestet,
ob sie eine sich auf der Negativliste
befindliche Substanz einsetzen. Falls dies
der Fall ist, werden sie bestraft (Startsperren etc.). Auf diese Weise sollen die
Dopingkosten für die Athleten so erhöht
werden, dass sich die Strategie Doping für
sie nicht mehr lohnt. In unserem Beispiel
müßten also die vom Athleten erwarteten
Kosten des Dopings den Schwellenwert
von 40 Euro überschreiten. Diese Maßnahme hat jedoch zwei gravierende Mängel:
den Anreiz zur Umgehung der Liste und die
Mängel der Tests.
Eine Negativliste regt die Sportler an, Verfahren einzusetzen, die sich leistungssteigernd auswirken und die nicht auf der Liste
genannt werden; mit deren Einsatz haben
die dopenden Athleten keine Sanktionen zu
befürchten. Dieser Innovationsanreiz führt
dazu, dass stets nach neuen leistungssteigernden Substanzen gesucht wird, um
durch deren Verwendung einen zeitlich
begrenzten Monopolgewinn einzufahren. Ist
die Liste wieder aktualisiert und der entsprechende Tests entwickelt, verschwindet
der Vorsprung. Um dieses Problem zumindest teilweise zu entschärfen, bietet sich
die Einführung eines Innovationsbonus an:
Jeder, der eine leistungssteigernde Substanz anmeldet, die sich nicht auf der
Dopingliste befindet, erhält einen Bonus
ausgezahlt. Dadurch läßt sich die Dauer der
Monopolgewinne reduzieren; die Mängel
der Tests werden jedoch auf diese Weise
nicht beseitigt: Neben den aus der Statistik
bekannten Fehlern der 1. und der 2. Art
(Doper werden nicht erkannt bzw. NichtDoper werden als vermeintliche Doper identifiziert) ist das größte Problem in diesem
Zusammenhang das Fehlen wirksamer
Tests. So hat beispielsweise lange ein entsprechender Test auf Epo gefehlt, was etwa
die nun aufgedeckten Dopingvergehen im
Radsport begünstigte. Dieses Problem läßt
sich jedoch nicht mit vertretbarem Aufwand
beseitigen. Insgesamt erscheinen damit die
Möglichkeiten der Dopingbekämpfung nicht
besonders günstig.
Vor diesem Hintergrund muss die Frage
nach einer Liberalisierung des Dopings
erlaubt sein, zumal die für ein Verbot angeführten Gründe wenig stichhaltig sind: So
kann kaum von einer Vorbildfunktion des
Spitzensports gesprochen werden, wenn
der Zuschauer davon ausgehen kann, dass
ein Gutteil der Athleten dopt. Ebenso
017
erweist sich das Argument des Gesundheitsschutzes bei mündigen Athleten als
inkonsistent, denn in nahezu allen anderen
Lebensbereichen ist die Möglichkeit, im
Sport als Doping deklarierte Substanzen
einzunehmen, ohne große Einschränkungen gegeben. Eine Freigabe würde Doping
entkriminalisieren und dazu führen, dass
die Wirksamkeit und die Gesundheitsschädigung von Dopingmitteln mit wissenschaftlichen Methoden geprüft würden.
Eine höhere Transparenz würde die Athleten veranlassen, qualitativ hochwertiger zu
dopen und auf qualitativ minderwertige
Substanzen, also Substanzen, die kaum
Wirkung hätten oder extreme Gesundheitsgefährdungen nach sich zögen, zu verzichten. Eine Liberalisierung erfordert jedoch
flankierende Maßnahmen des Jugendschutzes etwa in Form der Verschreibungspflicht,
um auf diese Weise den Einsatz von
Dopingmitteln bei unmündigen Sportlern
zu verhindern. Insgesamt könnte sich durch
eine Freigabe die Situation im Vergleich
zum heutigen Zustand verbessern und wäre
damit zumindest eine Handlungsoption,
über die man nachdenken sollte.
Die Ökonomie
des Dopings
von Frank Daumann.
merus-Verlag.
Hamburg, 2008.
Prof. Dr.
Frank Daumann
Prof. Dr. Frank Daumann ist Professor
für Sportökonomie am Institut für
Sportwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen
Sportökonomie und Gesundheitsökonomie. So setzt er sich u. a. intensiv
mit der ökonomischen Analyse der
Dopingproblematik im Hochleistungssport auseinander.
[email protected]
018
mc-fotoimpressionen
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
MC-Fotoimpressionen
MC-Get together Sommerfest IFA Red Lounge (02.09.2008)
Fotos von Manfred Remitz. Mehr Fotos zu diesen und anderen Events finden Sie auf unserer Internetseite www.marketingclubberlin.de
Angela Peter und Sabine Demuth von der MC-Geschäftsstelle
MC-Finanzvorstand Jürgen Tech
Andrea Preuss und Götz Th. Friederich,
und Norbert Roseneck
Präsident MC Potsdam
Dr. Anselm Franz, Dirk Lemke, Gerhard Buchholz und
Petra Strache
MC-Präsident Michael Schröder
Dr. Falko von Falkenhayn
Juniorensprecher Philip Spohr und Christina Arend
USP-Drucker Steffen Seifert (Druckhaus Schöneweide),
Gastgeber: MC-Vizepräsident
mit MC-Medienvorstand Frank Nehring (Mitte)
Peggy Zimmermann, USP-Macher Claudia & Siegbert Mattheis
Jens Heithecker von der Messe Berlin
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usp – menschen im marketing. 3 : 2008
mc-fotoimpressionen
019
Anna Katharina Korte und
Manfred B. Geisler
Shamsey Oloko
Innenansicht IFA Red Lounge
Andrea Klyscz
Arne Reinbold, Catrin Duesterbeck,
Karin Schmidt, Prof. Dr. Jürgen Thorbeck, Andreas Scholz,
MC-Online-Redakteur Thorsten Doil
Wolfgang R. Schmidt
MC Geschäftsführender Vorstand Prof.
Carola Anna Elias und Annette C. Müller
rbb-Moderator Gerald Meyer
Prost!
Terry Morris und
Charles Greybrook
Nadine Jüdes und René Sittner
Prof. Dr. Wolfgang L. Brunner
Unterhaltung mit Businesstheater: www.inszenio.de
Dirk und Sabine Babendererde
Dr. Frank Steinbach
020
marketingwissen :: werben mit (sport-)celebrities
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Werben mit (Sport-)Celebrities
von Roland Bischof
Sie begegnen uns in zahlreicher Form –
Prominente, die für Produkte oder Marken
werben. Diese Werbeform, bekannt unter
Testimonial- oder Celebritywerbung bzw.
Emotional Brand Building, ist weit verbreitet – aber ist sie auch erfolgreich? Professionell aufgebautes Marketing mit Celebrities ist oft sehr erfolgreich; allerdings gibt
es auch zahlreiche Beispiele, bei denen das
Ergebnis enttäuschend ist. Diese Tatsache
ist jedoch weniger in der Wahl dieser Werbeform begründet, sondern hängt vielmehr
mit handwerklichen Fehlern bei Planung
und Umsetzung zusammen. Werben mit
(Sport-)Celebrities – was müssen Unternehmen beachten, um den Einsatz dieses
Marketingtools erfolgreich zu gestalten?
1. Phase: Auswahl des richtigen
Testimonials anhand allgemeiner Kriterien
Die Auswahl des richtigen Testimonials ist
von grundlegender Bedeutung und entscheidend für den Erfolg der geplanten
Aktion. Entscheider sollten sich hierbei
von persönlichen Vorlieben distanzieren
und unbedingt rationale Kriterien in die
Selektionsphase integrieren. Die wichtigsten Kriterien in der ersten Phase sind:
Fitting/Affinität: Passgenauigkeit
zwischen Celebrity und Marke/Produkt
Glaubwürdigkeit: Kann der Prominente
seine „Vorliebe“ für die Marke/Produkt
glaubhaft besetzen bzw. darstellen?
Akzeptanz in der Zielgruppe: Hat das
Celebrity in der Zielgruppe ein Standing
bzw. wird eine Werbeaktion des Testimonials dort akzeptiert?
Bekanntheitsgrad: Verfügt das Celebrity
über einen ausreichenden Bekanntheitsgrad sowohl im Bezug zur bewerbenden Region, als auch im Bezug zur
angesprochenen Zielgruppe sowie zum
geplanten medialen Konzept?
Aufmerksamkeit: Erreicht das Testimonial einen bestimmten Grad an
Aufmerksamkeit und falls ja, ist diese
Wirkung positiv besetzt?
Dies sind nur einige Parameter, die in der
ersten Phase kritisch hinterfragt werden
müssen. Werden hierbei Fehler gemacht,
wird es fast unmöglich sein, diese bei der
operativen Umsetzung wieder auszuglei-
chen. Viele Fragen lassen sich mit einiger
Erfahrung schnell beantworten; ansonsten
gibt es für all diese Werte Benchmarks einzelner Celebrities bzw. man kann die Ergebnisse auch individuell durch ein Marktforschungsinstitut relativ kostengünstig herausfiltern lassen. Man erhält so eine erste
Selektionsgruppe in Frage kommender
Wunschkandidaten.
2. Phase: Feintuning des
selektierten Celebritypools
Die in der ersten Phase ausgewählten Celebrities müssen nun einer individuellen Feinprüfung unterzogen werden. Hierbei kommt
es insbesondere auf folgende Kriterien an:
Charakteristik des Celebrities: Könnten
durch bestimmte Charaktereigenschaften
im Bezug zum geplanten Einsatzgebiet
Schwierigkeiten auftreten bzw. gereichen
sie zum besonderen Vorteil? Hierzu gehört
sicherlich auch „divenhaftes Verhalten“.
Professionalität: Wie professionell verhält sich das Testimonial in bestimmten
Bereichen, z. B. der Produktionsphase?
Planungssicherheit: Wie hoch ist der Grad
der Planungssicherheit z. B. im Bezug auf
Terminfestigkeit? Dies ist ein besonderes
Problem bei aktiven Sportlern.
Sponsorenexklusivität/Branchenausschlüsse: Ist das Celebrity bereits
anderweitig „besetzt“ bzw. hat es zeitnah mit einem Wettbewerber geworben?
Persönliches/familiäres Umfeld: Ist mit
unwillkommenen bzw. negativ behafteten Überraschungen zu rechnen?
Persönliche Überzeugung: Ist die
Marke/Produkt affin mit der wirklichen
persönlichen Vorliebe des Prominenten?
3. Phase: Ansprache des Testimonials
Anhand der recherchierten Vor- und Nachteile (und natürlich auch der Ausschlusskriterien) ergibt sich eine Rangliste der in
Frage kommenden Celebrities. Normalerweise verlangen Unternehmen dann von
ihren Agenturen gern „mal alle abzuchecken“; dies tue ich grundsätzlich nicht
und rate auch davon ab. Empfehlenswerter
ist – das zeigt auch die praktische Erfahrung –, die in Frage kommenden Testimonials nur „one-by-one“ abzufragen, denn
so werden unnötig produzierte Absagen
vermieden und die Anfrage wird auch beim
nächsten Mal noch mit der gebotenen
Ernsthaftigkeit vom Celebrity behandelt.
4. Phase: Preisverhandlung
Nirgends kann man so schnell Geld verlieren wie bei schlecht geführten Preisverhandlungen. Es ist in der Praxis keine Seltenheit, dass für nahezu identische Leistungen eines Testimonials sehr unterschiedliche Preise bezahlt wurden. Frei nach dem
berühmten Sprichwort: „Der Wert einer
Sache ergibt sich aus dem Preis, den man
dafür zu zahlen bereit ist“. Die Kosten für
den Einsatz eines Testimonials sind sehr
unterschiedlich, da es keine „Tarifverordnung“ gibt. Der Marktwert setzt sich aus
verschiedenen Faktoren zusammen und ist
meist verhandelbar. Daher sind die Verhandlungen über den Einsatz des Celebrities eminent wichtig – Erfahrung zahlt sich
hier immer aus. Daher nutzen Unternehmen
sehr gern die Unterstützung erfahrener
Marktkenner. Um das Risiko unnötiger Budgetbeanspruchung zu minimieren, sollten
zuerst die exakten Einsatzgebiete des Testimonials geprüft werden. Diese Prüfung
beinhaltet u. a. folgende Bereiche:
Persönliche Anwesenheit des Celebrities
(Tage, Dauer pro Tag, Ort usw.)
Aufgabenstellung bei diesen Terminen
(Fotoshooting, Pressekonferenz,
Autogrammstunde ...)
Geographische Ausdehnung des
Einsatzes (Achtung: hierbei zählen
auch der Einsatz der Nutzungsrechte
und das Spezialthema Internet)
Nutzungsrechte im Bezug auf die
zu bedienenden Marketingtools
Nutzungsrechte im Bezug zu den
Inhalten / Umfängen (Rechte am Bild,
Namen ...)
Gesamtdauer, Optionen, Branchenausschlüsse / Exklusivitäten
Wie Profis
Sponsoren gewinnen
Basiswissen und
Leitfaden für die Praxis
von Roland Bischof.
BusinessVillage.
Göttingen, 2007.
Roland Bischof
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022
porträt :: ibb
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Investitionsbank Berlin
als Partner der
Creative Industries
Chef. Dieser enge finanzielle Handlungsspielraum führe in der Konsequenz dazu,
dass die den Creative Industries innewohnenden Wachstums- und Beschäftigungseffekte nicht realisiert werden können.
Ohne Kreativität ist wirtschaftliche Prosperität nicht denkbar. Deshalb wird es für
Wirtschaftsregionen immer wichtiger, ihr
kreatives Potenzial zu identifizieren, zu
entwickeln und auszuschöpfen. Tatsächlich nehmen die Creative Industries im
Wirtschaftsleben eine immer bedeutendere Rolle ein. So lagen die Umsätze der
Kreativwirtschaft in Deutschland im Jahr
2004 bei insgesamt 58 Milliarden Euro.
Das waren 4,4 Prozent mehr als im Jahr
zuvor.
„Rückgrat der Creative Industries sind vor
allem kleine und mittlere Unternehmen,
kurz: KMU, und Freiberufler“, sagt Prof. Dr.
Dieter Puchta, Vorsitzender des Vorstands
der Investitionsbank Berlin (IBB). Als Förderbank des Landes Berlin hat die IBB vor
allem die monetäre Förderung von Berliner
KMU im Fokus. Puchta zufolge verfügen
diese KMU, die etwa in den Bereichen IT,
Medien, Film, Design, Kunst oder Bildung
tätig sind, oft nur über eine sehr geringe
Eigenkapitalbasis. „Nicht nur, dass hierdurch die Grundlage für die Abfederung
von Geschäftsrisiken fehlt, vielmehr ist
gleichzeitig auch der Zugang zu Fremdkapital stark eingeschränkt“, erklärt der IBB-
Eine geeignete Möglichkeit, für Unternehmen der Creative Industries den Zugang zu
externen Finanzierungsquellen zu verbessern, stellt die Bereitstellung von Venture
Capital (VC) dar. Die Creative Industries
spielen gerade in der deutschen Hauptstadt eine große Rolle. So bescheinigt zum
Beispiel das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW/Berlin) der Stadt
eine Spitzenstellung in punkto Kreativität.
„Deshalb hat die IBB 2007 mit dem VC
Fonds Kreativwirtschaft Berlin einen VC
Fonds entwickelt, der ausschließlich auf die
Unternehmen der Creative Industries ausgerichtet ist“, sagt Prof. Dr. Puchta. Während ähnliche Kreativfonds in England
bereits erfolgreich arbeiten – wenn auch
mit deutlich geringeren Beträgen –, stellt
das IBB-Produkt für Deutschland eine
Premiere dar.
Hauptziel des seit Anfang 2008 am Markt
aktiven Fonds ist die Verbesserung des
Zugangs zu privatem Beteiligungs- und
Fremdkapital. Durch das Engagement des
öffentlichen VC Fonds sollen die Unternehmen in die Lage versetzt werden, positive
Wachstums- und Beschäftigungseffekte zu
erzielen. Hierfür stehen dem Fonds sowohl
offene als auch stille Beteiligungen sowie
Gesellschafterdarlehen als Finanzierungsinstrumente zur Verfügung. Seit Anfang
2008 haben bereits mehrere Berliner Unternehmen, so etwa das Sportlernetzwerk
„sportme GmbH“, die TV- und Web-Plattform für Haus und Garten „XXHome“ sowie
die DFW Deutsche Fernsehwerke GmbH
und
die
TV-Produktionsgesellschaft
south&browse GmbH Finanzierungsmittel
aus dem neuen Fonds bekommen.
„Um eine Finanzierung durch den VC Fonds
Creative Industries Berlin erhalten zu können, müssen die KMU allerdings bestimmte Kriterien wie Gewinnerzielungsabsicht,
hohes Wertsteigerungs- und Wachstumspotenzial sowie eine Exit-Perspektive erfüllen“, erläutert Puchta. Das gesamte Fondsvolumen beläuft sich auf 30 Millionen Euro.
Es speist sich zu 50 Prozent aus Mitteln
des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) sowie zu 50 Prozent aus
kapitalmarktrefinanzierten Eigenmitteln der
IBB. Durch das Engagement des VC Fonds
Kreativwirtschaft Berlin sollen private CoInvestoren für eine Investition in die Berliner Creative Industries gewonnen werden.
Auf diese Weise soll das gesamte durch die
Erstauflage des Fonds resultierende Finanzierungsvolumen auf 60 Millionen Euro
ansteigen.
„Es werden Unternehmen dabei sein,
die sich als Glücksfälle für die Region
erweisen werden.
Das Terrain hierfür
ist in Berlin
sehr gut.“
Prof. Dr. Dieter Puchta,
IBB-Vorstandsvorsitzender
Den VC-Gebern bieten sich durch ein
Engagement große Chancen, die sich aus
der Bedeutung der Kreativwirtschaft in der
Hauptstadtregion ergeben. Puchta: „So
waren bereits im Jahr 2005 nahezu 170.000
Personen, einschließlich der Selbstständigen und freien Mitarbeiter, in der Kreativwirtschaft Berlins tätig und haben dort
einen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt
von rund einem Fünftel erarbeitet. Gemessen an der Anzahl der Erwerbstätigen ist
porträt :: ibb
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
dieser Wirtschaftszweig inzwischen größer
als das verarbeitende Gewerbe mit
135.000 Erwerbstätigen.“ Bemerkenswert
ist nach seinen Worten auch der Anstieg
der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen
in Berlin von 2000 bis 2005 um fast 30 %.
Er geht davon aus, dass nach dem Gesetz
der großen Zahl über kurz oder lang Unternehmen dabei sein werden, die sich als
Glücksfälle für die Region erweisen würden. Das Terrain hierfür sei in Berlin auf
jeden Fall sehr gut.
beabsichtigt, die dem Fonds wieder zufließenden Mittel auch weiter für VC-Investitionen in die Berliner Creative Industries
einzusetzen“, sagt der Banker. Hierdurch
solle zum einen die Kapitalbeteiligung als
Element der monetären Wirtschaftsförderung weiter voran gebracht werden. Zum
anderen müssten bereits in Berlin gebundene EFRE-Mittel dann nicht mehr an die
EU zurück überwiesen werden.
023
Investitionsbank Berlin
Unternehmenskommunikation
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Tel.: 030 21252950 · Fax: 030 21252902
www.ibb.de
Er verhehlt aber nicht, dass es auch Risiken gibt: „Diese liegen zum Beispiel in der
Portfolioauswahl und dem Exit-Zeitpunkt.“
Ein spezifisches Risiko für öffentliche VCGeber bestehe zudem darin, dass wegen
wettbewerbsrechtlicher Restriktionen die
Finanzierung ohne private Co-Investoren
nur in stark eingeschränktem Umfang möglich sei. Somit könnten Investitionsmöglichkeiten eventuell nicht wahrgenommen
werden. Unter Umständen resultiere hieraus ein Reputationsschaden, der wiederum das Nachfragerisiko erhöht.
Der von der IBB aufgelegte „VC Fonds
Kreativwirtschaft Berlin“ richtet sich nicht
nur an KMU der Creative Industries, vielmehr ist auch seine Konstruktion selbst
kreativ. „Das herausragende kreative Element ist dabei die Verknüpfung von EFREMitteln und kapitalmarktrefinanzierten
Eigenmitteln der IBB“, erklärt Puchta.
„Hierdurch werden in Deutschland erstmals EU-Mittel durch eine Landesförderbank zielgerichtet in die wachstumsträchtigen Creative Industries gelenkt und gleichzeitig auf Fondsebene eine angemessene
Risikodiversifikation erreicht.“ Ein weiteres
„kreatives Element“ stelle die Einbindung
privater Investoren dar, die sich grundsätzlich entweder auf Fondsebene oder auf
Ebene der Einzelinvestition engagieren
können.
Der Fonds begleitet auch die Umstellung
der Wirtschaftsförderung, die den Mentalitätswechsel in Berlin nachhaltig unterstützt. Statt der jahrzehntelang üblichen
Zuschuss- und Subventionspolitik werden
nun die staatlichen Mittel der EU revolvierend eingesetzt.
Und was geschieht, wenn die Laufzeit des
VC Fonds Kreativwirtschaft Berlin im Jahr
2013 beendet ist? „Nach dem Ende der
jeweiligen Beteiligungsverhältnisse ist
Die Berliner Kreativwirtschaft
Die Tabelle zeigt, wie sich die Umsätze, die Unternehmen und die
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf die Teilmärkte der Berliner
Kreativwirtschaft verteilen, aber auch welchen Anteil der jeweilige Teilmarkt
an der Kreativwirtschaft hat.
Anzahl
Unternehmen
Anteil Teilmarkt in %
Umsätze
in T€
Anteil Teilmarkt in %
Beschäftigte
Anteil Teilmarkt in %
Buch- und
Pressemarkt
4.800
21,2
4.522.005
24,3
27.074
16,2
Film- und
Fernsehwirtschaft
1.986
8,8
2.535.195
13,6
35.997
21,5
Kunstmarkt
5.401
23,9
1.799.915
9,7
17.481
10,4
Software/ Telcos
2.732
12,1
6.613.604
35,6
27.871
16,6
Musikwirtschaft
1.515
6,7
1.033.338
5,6
13.564
8,1
Werbung/PR
2.103
9,3
907.106
4,9
17.857
10,7
Architektur
2.874
12,7
650.698
3,5
10.120
6
Darstellende
Kunst
1.218
5,4
518.106
2,8
17.623
10,5
22.629
100
18.579.967
100
167.587
100
Kreativwirtschaft
Berlin 2005
Gesamt
Quellen: Statistisches Landesamt Berlin und DIW, Darstellung SenWTF
024
marketingwissen :: starke versus schwache marken im gehirn
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Starke versus
schwache Marken
im Gehirn
Emotionen machen den Unterschied
von Dr. Thorsten Möll und Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch
Marken sind Vorstellungsbilder in den
Köpfen der Konsumenten. Denken wir an
eine Marke, so ruft unser Gedächtnis die
Informationen über diese Marke aus verschiedenen Bereichen des Gehirns ab. Das
entspricht einer ganz speziellen Kombination von Nervenzellen, die in einem
bestimmten Rhythmus feuern. Neurologisch betrachtet sind Marken also nichts
anderes als gespeicherte synaptische Verbindungen zwischen Neuronen. Deshalb
liegt es nahe, die Wirkung von Marken
mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT), einer neuronalen Messung
als „Fenster“ zum Gehirn zu messen.
Die fMRT ermöglicht die Unterscheidung
aktiver Gehirnregionen von jenen Regionen, die bei bestimmten Aufgaben weniger
oder gar nicht aktiviert sind. Mittels fMRT
ist somit auch messbar, wodurch sich Marken im Kopf der Konsumenten unterscheiden. Den Markenemotionen kommt dabei
eine entscheidende Rolle zu. Viele Entscheidungen werden im Unterbewusstsein
getroffen, in dem Emotionen einen großen
Einfluss ausüben. Sie ersetzen langwierige
Informationsbeschaffungs- und Entscheidungsprozesse. Marken mit einem emotionalen Zusatznutzen können sich zudem
von funktional gleichwertiger Konkurrenz
abheben.
Welche Wirkung haben Marken und
Markenemotionen auf Konsumenten? Um
dieser Frage nachzugehen, wurden in dieser Studie unbekannte Marken, (bekannte)
neutrale Marken und (bekannte) emotionale Marken mittels klassischer Meßmethoden und mittels fMRT untersucht. Zur Messung der Markenwirkungen im Gehirn wurden drei Stufen vollzogen: In Stufe 1 wur-
den 66 bekannte Marken von 950 Testpersonen hinsichtlich ihrer Emotionalität eingeschätzt. Es wurden 16 Marken für die
nächsten Stufen ausgewählt – acht neutrale und acht emotionale Marken. Emotionale Ausprägungen lassen sich z. B. über die
beiden Dimensionen Gefallen und Erregung
erfassen. Die acht emotionalen Marken
wiesen positive Valenz- und hohe Erregungswerte auf (BMW, Coca-Cola, eBay,
Ferrari, Harley-Davidson, Lamborghini,
Langnese und Porsche) und die acht neutralen Marken wiesen neutrale Valenz- und
geringe Erregungswerte auf (KIA, Motorola,
Oettinger, Opel, Privileg, koda, Württembergische Versicherung und Yahoo). In
Stufe 2 wurden die 16 Marken der ersten
Stufe von 240 Probanden hinsichtlich ihrer
Markenstärke beurteilt. Emotionale Marken
unterschieden sich von neutralen Marken
in allen Bewertungsdimensionen (Markenbekanntheit, Markenimage, Markeneinstellung, Markenbindung, Markenvertrauen
und Markenbegehrlichkeit) signifikant. In
Stufe 3 erfolgte die neuronale Messung bei
insgesamt 24 Marken. Neben den acht
schwachen Marken und acht starken Marken aus Stufe 2 wurden zusätzlich acht
unbekannten Marken (Enersul, Hidell, Kayser-Threde, Oriel, Ovid, tatasolusi, Ville de
Rouyn-Noranda und Xenpak) untersucht.
Die drei Cluster lassen sich kurz wie folgt
charakterisieren:
unbekannte Marken: neutrale Bewertung,
geringe Erregung, kein Markenwissen
schwache Marken: neutrale Bewertung,
geringe Erregung, geringes Markenwissen
starke Marken: positive Bewertung,
hohe Erregung, umfangreiches Markenwissen
Es wurden die Gehirnaktivitäten der Probanden mittels fMRT erfasst, um die Wirkung der Marken direkt im Gehirn zu messen. Dadurch sollten Erkenntnisse gewonnen werden, ob das reine Denken an eine
Marke zu unterschiedlichen Gehirnaktivitäten führt. Im Ergebnis aktivieren starke
Marken Gehirnregionen, die für die Verarbeitung positiver Emotionen zuständig
sind. Da mit den starken Marken auch das
umfangreichste Markenwissen verbunden
ist, aktivieren diese auch Gehirnregionen,
die für den Abruf von Wissen zuständig
sind. Schwache Marken aktivieren interessanterweise Gehirnregionen, die für die
Verarbeitung negativer Emotionen zuständig sind. Da auch mit schwachen Marken
Markenwissen verbunden ist, aktivieren
diese ebenfalls Gehirnregionen für den
Abruf von Wissen. Unbekannte Marken
aktivieren – wie schwache Marken – Gehirnregionen, die für die Verarbeitung negativer
Emotionen zuständig sind. Da mit den
unbekannten Marken kein Markenwissen
verbunden ist, aktivieren diese zudem
Gehirnregionen für Lesen und Sprechen
sowie für den Aufbau von Wissen. Unbekannte, schwache und starke Marken aktivieren somit weitestgehend unterschiedliche Gehirnregionen. Erschütternd ist dabei
vor allem die Erkenntnis, dass schwache
Marken sich nur durch den Wissensabruf
von unbekannten Marken unterscheiden.
Beide lösen jedoch gleichermaßen negative
Gefühle aus. Offensichtlich ist der Aufbau
positiver Emotionen konstituierend für den
Aufbau einer starken Marke.
Starke Marken wie Coca-Cola, Porsche oder
ebay weisen eine große Konsistenz und
Kontinuität in ihren Maßnahmen im Markt
auf. Sie stehen im Zeitablauf für klar fass-
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
bare Inhalte und vermitteln diese durchgängig. Ganz anders bei schwachen Marken wie Opel, KIA oder Motorola, bei
denen vor allem Opel mit wechselhaften
Auftritten glänzte und kaum klare positive
Vorstellungsbilder bei Kunden aufbauen
konnten. Offensichtlich waren die Investitionen in Kommunikation und Produktdesign weitestgehend erfolglos, wenn man
bedenkt, dass am Ende des Tages mit solchen Marken negative Emotionen verknüpft sind. Die durch Marken ausgelösten
Emotionen unterscheiden sich (abgesehen
von der Intensität) kaum von Emotionen
gegenüber anderen Reizen. Marken können in ähnlichen Gehirnregionen Vorstellungen aufbauen wie Menschen oder andere Objekte. Dies kann auch als physiologischer Beweis der emotionalen Konditionierung bei Marken angesehen werden.
Anfänglich unbekannte Marken entwickeln
sich im Laufe unseres Lebens zu konditionierten Stimuli. Nach einer gewissen Zeit
ist die Marke so konditioniert, dass sie
bestimmte Gefühle hervorruft und sich
dadurch von unbekannten Marken oder
Konkurrenzmarken unterscheidet. Was
folgt aus den Ergebnissen für die Praxis?
1. Die Ergebnisse unterstreichen die
Bedeutung der konsumentenorientierten
Markenwertmodelle. Es wurden spezifische Verbraucherreaktionen auf Marken
direkt im Gehirn durch reines Denken an
die Marken nachgewiesen. Dabei handelt
es sich um einen differenzierenden Effekt
aufgrund des erworbenen Markenwissens.
Somit konnte ein positiver konsumentenorientierten Markenwert im Gehirn gemessen werden. Dieses reagiert nachweislich
auf Marken und auf eine starke Marke wiederum günstiger als auf eine schwache
oder fiktive Marke.
2. Emotionen machen den Unterschied
zwischen starken und schwachen Marken.
In der Studie wurde der Aufbau starker
Marken simuliert, von anfänglich unbekannten über schwache hin zu starken
Marken. Starke Marken evozieren positive
Emotionen, die mit positiver Markeneinstellung, starker Markenbindung, hohem
Markenvertrauen und großer Markenbegehrlichkeit einhergehen. Schwache und
unbekannte Marken evozieren hingegen
negative Emotionen. Somit müssen Emotionen als Schlüsseldimension für den Markenwert und den Aufbau starker Marken
angesehen werden.
marketingwissen :: starke versus schwache marken im gehirn
3. Der Mere-exposure Effekt, nach dem
Marken nur durch eine wiederholte Darbietung positiver bewertet werden, wurde in
Teilen widerlegt. Schwache Marken werden
trotz hoher Markenbekanntheit durch
mehrfache Darbietung nicht positiver wahrgenommen als unbekannte Marken. Weiterhin bedeutet der Aufbau eines Markenwerts
einen großen Aufwand für das Gehirn, da
die Enkodierung neuer Marken über die
Sprachverarbeitung erfolgt. Unbekannte
Marken werden gelesen und gelernt und
nicht ganzheitlich verarbeitet wie bekannte
Marken. Daraus lässt sich folgern, dass
anstelle bedeutungsloser eher konkrete
Markennamen und -logos verwendet werden sollten, die leichter zu enkodieren und
zu lernen sind und zu denen schneller Markenwissen und ein Markenwert aufgebaut
werden kann.
4. Emotionsmessungen mittels herkömmlicher Skalen sagen nicht die ganze Wahrheit. Schwache Marken wurden hier neutral
bewertet, bei der fMRT-Messung lösten sie
hingegen im Vergleich zu starken Marken
negative Emotionen aus. Offensichtlich
messen Skalen nach unten nicht valide.
Somit gab es Bewertungsunterschiede zwischen bewusster und unbewusster Messung. Dem unbewussten und impliziten
Wissen kommt daher eine große Bedeutung zu. Der Studie zufolge liefern zudem
qualitative Methoden (etwa freie Assoziation) genauere Ergebnisse als quantitative
Methoden. Hier gab es eine Übereinstimmung zwischen positiven, negativen und
neutralen Assoziationen zu den Marken
und den neuronalen Messungen. Das
bedeutet nicht, dass ab jetzt in jeder Studie die fMRT zum Einsatz kommen soll.
Künftig sollte allerdings ein verstärkter Einsatz von impliziten und qualitativen Messverfahren erfolgen.
Die Stärke starker Marken sind die mit
ihnen verknüpften Emotionen. Also muss
es ein zentrales Ziel von Markenmanagern
sein, die Marke mit positiven Emotionen
aufzuladen. Wichtig sind nicht nur schöne
Erlebniswelten sondern alle Kontaktpunkte
mit einer Marke. Es ist zu prüfen, ob diese
positive und konsistente Gefühle wecken.
Trotz aller Euphorie dürfen die Erwartungen
an das Neuromarketing jedoch nicht überschätzt werden. Die Suggestivkraft der bildgebenden Verfahren durch die Darstellung
der Ergebnisse als eingefärbte Punkte im
Gehirn ist groß, doch diese Gehirnbilder
025
sind mit Vorsicht zu interpretieren. Sie spiegeln nicht das tatsächliche Geschehen im
Gehirn wider, sondern es handelt sich um
aufwendige statistische Aufbereitungen.
Das direkte Lesen menschlicher Gedanken
ist auch mit den neuen Gehirnforschungsmethoden nicht möglich. Allerdings steckt
das interdisziplinäre und zukunftsträchtige
Neuromarketing noch in den Kinderschuhen und eröffnet künftig interessante Einblicke in die Black Box Mensch.
Dr. Thorsten
Möll
Dr. Thorsten Möll ist Senior Research
Manager am MAFO-Institut in Schwalbach und war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Marketing an
der Justus-Liebig-Universität Gießen
sowie Projektmitarbeiter am Institut für
Marken- und Kommunikationsforschung
Gießen. Für die Arbeit „Messung und
Wirkung von Markenemotionen – Neuromarketing als neuer verhaltenswissenschaftlicher Ansatz“ erhielt Möll in
diesem Jahr den Wissenschaftspreis des
Deutschen Marketing-Verbandes (DMV)
und belegte den ersten Platz beim Preis
der deutschen Marktforschung in der
Kategorie Nachwuchsforscher des Jahres beim Bundesverband Deutscher
Markt- und Sozialforscher (BVM).
[email protected]
Prof. Dr. FranzRudolf Esch
Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch ist Universitätsprofessor für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Marketing an
der Justus-Liebig-Universität Gießen,
Direktor des dortigen Instituts für Marken- und Kommunikationsforschung
und Gesellschafter von ESCH. The
Brand Consultants, Saarlouis.
[email protected]
026
marketingwissen :: megathema konvergenz
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Megathema Konvergenz
Medienmarken zwischen Angst und Verheißung
von Christian Prill
Neue Chancen durch
gewohnte Bedürfnisse
Wird jetzt wirklich alles anders? In der Diskussion um On- und Offline-Medien entsteht mitunter der Eindruck, dass die Welt
schon morgen nicht mehr wiederzuerkennen sein wird. Bei allem Pioniergeist: Ein
Nachmittag am Strand, eine Bahnfahrt
nach Hause und eine Stunde im Wartezimmer wird es weiterhin geben. Auch mit
dem Bedürfnis, durch eine interessante
Zeitschrift zu blättern. Es ist nicht ratsam,
diese gewohnten Bedürfnisse als traditionell und damit als gestrig abzuqualifizieren, denn dies sind soziale Tatsachen, die
sich weiterhin in barer Münze auszahlen
werden.
Seit Web 2.0 in aller Munde ist, schlägt
der Puls bei Medienmachern deutlich
schneller. Angst und Verheißung liegen für
die Verlage dicht beieinander. Einerseits
scheint für viele Printmedien die Luft
angesichts der Internet-Entwicklung dünner zu werden. Papier, so mutmaßen viele
trotz gegenteiliger Beschwörungen der
Druckindustrie, ist das Vehikel von
gestern. Aber die Online-Verheißung bleibt
auch nicht ungetrübt. Dafür ergibt die Analyse viel zu viel „Anything goes“. Alte
Gewissheiten und Grenzen lösen sich auf:
Website-Nutzer sind jetzt auch gleichzeitig
Content-Produzenten. Zeit und Raum spielen in der Online-Welt praktisch keine
Rolle mehr. Alles ist immer und überall
verfügbar.
Dennoch müssen in dieser unübersichtlichen Situation die Verlage weiter wachsen,
Anzeigenkunden und Leser on- und offline
bei der Stange halten. Die Kanäle gegeneinander auszuspielen macht wenig Sinn.
Besser ist es, das wirtschaftliche Potenzial
starker Marken endlich für sich konsequent
in beiden Welten zu nutzen. Denn starke
Marken sind am besten in der Lage, im
Wettbewerb zu überleben und auch offene
Situationen zu meistern. Wie BertelsmannChef Hartmut Ostrowski kürzlich auf dem
Hamburger Mediendialog unterstrich: Sein
Haus denke nicht mehr in Medienprodukten, sondern in Medienmarken. So manche
Hürde wird niedriger, wenn dabei markentechnische Prinzipen kreativ eingesetzt
werden.
Besser ist es, diese Situationen für Print
und Marke gleichermaßen zu nutzen. Es
bieten sich durchaus neue Chancen für die
Verbreitung von Printmedien. Aber eigenständig sollten sie sein. Nur ein Beispiel:
Corporate Publishing beweist seit Jahren,
wie man mit eigener Gestalt in die ungenutzten Zeitlücken der Leser vordringen
kann. Kundenmagazine wie mobil von der
Deutschen Bahn oder das Lufthansa Exclusive-Heft für die Vielflieger sind interessant
zu lesen und machen zudem etwas für die
Marke. Die Mediadaten zeigen, wie attraktiv so ein Blatt sein kann: Eine Seite Werbung im Bahn-Magazin mobil kostet nach
Preisliste ähnlich viel wie dasselbe in der
Vanity Fair. Interessant übrigens, dass auch
reine Online-Marken durchaus in die Offline-Welt gehen und dort zusätzliche Chancen zur Markenstärkung sehen. Ebay hat
inzwischen ein erfolgreiches Print-Magazin,
und www.einestages.de, das Angebot aus
dem Hause Spiegel, wird bald schon einen
Print-Ableger erhalten wie man munkelt.
Barrieren abbauen
Dass online immer noch so ungern bezahlt
wird, liegt auch an einer frühen Fehlstel-
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
lung der Online-Angebote insgesamt. Das
breite Publikum ist von Beginn an auf
kostenfreie Inhalte konditioniert worden.
An Wikipedia und andere wertvolle Content-Quellen, die keinen Cent kosten, hat
man sich gewöhnt. Da fällt es schwer, das
Gegenteil zu akzeptieren. Selbst gute
inhaltliche Qualität und ein unverwechselbares Markenprofil sind kein Garant, um
private Nutzer zum Bezahlen zu bewegen.
Umso wichtiger, dass die technischen Barrieren abgebaut werden. Einfacher Zugang
und einfache Nutzung sind die Schlüsselwörter für Publikumsmedien und insbesondere für Fachverlage, die ihre etablierten Print-Angebote online erweitern wollen. Innovation an sich ist aber noch kein
Pluspunkt. Zur technischen Einfachheit
gehört zwingend, dass die Nutzer beim
Wechseln von einem Kanal auf den anderen die Marke auch wiedererkennen. Wenn
online schon die Haptik der Papierausgabe
verloren geht, sollten wenigstens die
gelernten Wege und Namen beibehalten
werden. Das Architekturmagazin Häuser in
ein Dachportal mit dem Namen Livingathome.de zu integrieren, lässt einen Markentechniker die Stirn runzeln. Erst recht, weil
sich hier ein optisches Durcheinander
zeigt, das vom Erscheinungsbild des Hefts
sehr weit entfernt ist. Die vom Print-Heft
gelernte Optik und Typografie sind kaum
wiederzuerkennen.
Inhalte selbstähnlich
gestalten, nicht identisch
Gut recherchierte Inhalte verpuffen aber
auch dann, wenn sie unterschiedslos im
Print und in der Online-Version erscheinen.
Insbesondere für Tageszeitungen ist die
Substitutionsgefahr an dieser Stelle groß.
Denn warum sollten Leser noch das Blatt
kaufen, wenn sie online exakt dasselbe
haben können – noch dazu kostenfrei?
Dass inhaltliche Trennungen nicht der Integrität der Marke schaden müssen, sondern
diese sogar stärken können, zeigt das
Nachrichtenmagazin Spiegel. Heft und
Internet-Auftritt haben getrennte Redaktionen und Inhalte, beide Auftritte tragen
aber dennoch unverkennbar die Handschrift des Spiegel. Im Magazin gehen die
Geschichten in die Tiefe, online gewinnen
topaktuelle Nachrichten an Bedeutung,
ohne jedoch an Recherche-Qualität einzu-
marketingwissen :: megathema konvergenz
büßen. Der Spiegel weiß, dass Cut and
Copy-Journalismus der größte Fehler für
die Marke wäre. So ist mit Spiegel online
eine Markenerweiterung geglückt, die das
Wort Nachrichtenmagazin auf interessante
Weise selbstähnlich, aber nicht identisch
interpretiert.
Nicht alles lässt sich jedoch von einem
Kanal auf den anderen übertragen. Eine
Bottega Veneta-Handtasche lässt sich am
besten bewerben, wenn die Haptik und
Druckqualität eines hochwertigen Papiers
die Wertklasse und Anmutung des Produkts vermittelt. Und bei einer Marke wie
Geo, die von großen, hochwertigen Bildstrecken lebt, ist die selbstähnliche OnlineUmsetzung in dieser Qualität auch nicht
immer möglich. Dann empfiehlt sich,
online die Archiv- und Datenbankfunktionen in den Mittelpunkt zu stellen und die
hochwertigen Bildstrecken im Print zu lassen. Einen interessanten Weg geht National Geographic: Die Marke ergänzt ihr
Online-Angebot mit Videos und aktiviert
so die Marke mit einem selbstähnlichen
Angebot, das im Print nicht möglich ist.
Vertrackte Communities
Und wie kann man die Nutzer bzw. Kunden
aktiv mit in die Markenbildung und –aktivierung einbeziehen? Hier erfährt der
Gedanke einer autonomen Kundschaft seit
einiger Zeit unter dem Namen Blog- und
Community-Marketing einen enormen
Schub.
Nirgends sonst scheint der NetzwerkGedanke besser umsetzbar zu sein als im
Netz selbst. Aber Vorsicht: So schön es ist,
wenn Menschen sich freiwillig für eine
Marke interessieren und sogar engagieren,
sie möchten nicht das Gefühl haben, für
kommerzielle Interessen eingespannt zu
werden. Dann fühlen sie sich gegängelt
und spielen nicht mehr mit. Als die Holtzbrinck-Gruppe bei ihrer Marke StudiVZ
Werbung mit ins Spiel bringen wollte,
musste sie den Aufstand der Community
konstatieren. Das zeigt, dass Communities
als autonome Kundschaften nicht grenzenlos verfügbar und managebar sind, sondern ihren eigenen Willen haben. Auch
Blogs haben ihre Mucken. So manche
Redaktion musste schon feststellen, dass
viele Blog-Beiträge nicht die notwendige
Qualität erreichen. Ohne teuren redaktionellen Filter ist dann die Marke in Gefahr.
027
Wer seine Marke mit Hilfe von Communities
stärken will, sollte geeignetes Material liefern, das als Bild oder Text dazu taugt, von
Nutzer zu Nutzer weitergereicht zu werden.
Statt folgenloser Unterhaltung, die keine
Meinung erzeugt, oder der Abbildung austauschbarer Emotionen wird in diesem Feld
strategisches Storytelling verlangt. Zum
Weitererzählen braucht es Pieces of Conversation, konkrete, kurze Erzähleinheiten, die
von einem Gehirn auf das nächste überspringen können. Das Rohmaterial dazu findet man in der eigenen Firma. Ihr unschätzbarer Vorteil: Man kann diese Geschichten
auf allen Kommunikationskanälen erzählen,
intern, in der PR, im Internet wie in der Werbung. Die Mauern zwischen privater und
öffentlicher Markenkommunikation fallen.
Die Vernetzung und Selbstvermehrung aller
kommunikativen Anstöße wird erleichtert,
weil alles an alles anknüpft.
Marken
stark
machen
Techniken der
Markenführung
von Klaus
Brandmeyer,
Peter Pirck,
Andreas Pogoda,
Christian Prill.
Christian Prill
Christian Prill ist Gesellschafter der
Brandmeyer Markenberatung. Von den
Analysen, Strategien und Ideen der
Brandmeyer Markenberatung profitieren
ganz unterschiedliche Marken – von der
Bild am Sonntag über die Deutsche
Krebshilfe bis zur im Bau befindlichen
Elbphilharmonie Hamburg. Zusammen
mit seinen Partnern hat Christian Prill
soeben das Sachbuch „Marken stark
machen – Techniken der Markenführung“ im Wiley-Verlag veröffentlicht. Es
wurde von der Zeitschrift Absatzwirtschaft zum „Titel des Monats“ gekürt.
[email protected]
028
marketingwissen :: power im persönlichkeitsmarketing
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Power im
Persönlichkeitsmarketing
Verwurzelt in Ihren eigenen Werten
von Dr. Christiane Gierke
Menschen wie Sie müssen oft nicht nur
100 % Leistung geben – sie geben 110 %.
Sie bauen eine Firma auf oder leiten einen
Betrieb, sie setzen sich mit den Bedürfnissen und Anforderungen Ihrer Mitarbeiter
auseinander, Sie kämpfen gegen die
schlechte Konjunktur, Sie bauen ein Haus,
kümmern sich um Ihre Familie und und
und. Manche Menschen scheinen dies mit
nahezu unerschöpflicher Kraft zu tun – sie
powern auch bei 110 % nicht aus. Wie auch
Sie das schaffen können?
Sie können mit Spaß 110% Leistung bringen, wenn Sie an das glauben (können),
was Sie tun! Nur dann können Sie das
Feuer der Begeisterung in sich und in anderen entfachen! Und dann haben Sie die
Kraft, Ihre Ziele in Beruf, Firma und Privatleben zu erreichen. Ziele sind „Wunderdinge“, denn sie bilden die Motoren ihrer
(eigenen) Umsetzung. Sie tragen quasi die
Kraft zu ihrer Erfüllung in sich, da sie Sie
motivieren, all Ihre Kraft dafür aufzubringen, zu sammeln und zu bündeln. Wenn es
die richtigen Ziele sind, d. h., wenn es
„wert-volle“ Ziele sind. Wenn es Ziele sind,
die Sie wirklich im Innersten erreichen wollen – weil sie mit dem übereinstimmen,
was Sie wirklich wollen.
Persönliche Ziele kongruent
zu persönlichen Werten
Kurz: Persönliche Ziele beruhen auf persönlichen Werten. Wenn Sie sich – beruflich
oder privat – Ziele setzen, die nicht mit
Ihren innersten Wertvorstellungen übereinstimmen, dann werden sie nur schwer die
Kraft aufbringen, diese zu erreichen. Oder
Sie werden sie erreichen und dann womöglich nicht glücklich über den Erfolg sein.
„Mögen all deine Wünsche wahr werden“,
ist deshalb ein alter chinesischer Fluch.
Denn was Menschen sich wünschen und
was sie wirklich erreichen sollten, um ihrem
„inneren Weg“ zu folgen und kongruent zu
ihren inneren Einstellungen und Werten zu
leben, ist häufig ganz unterschiedlich. Wer
kennt nicht die Geschichten von ausgebrannten Jungmanagern, die in kurzer Zeit
viel Geld verdient, tolle Autos gekauft, schöne Frauen geheiratet, große Häuser gebaut
... und dann tiefe Krisen durchlebt haben.
Sinnkrisen. Klar! Denn wenn diese Dinge
nicht den eigentlichen (in dem Sinne, dass
sie dem Menschen nicht wirklich „eigen“
sind) Werten entsprechen, wird ihre Erlangung auch nicht als glücklichmachender
Erfolg empfunden. Erfolg heißt einfach, die
richtigen Ziele zu erreichen. Die richtigen
Ziele sind die, die mit Ihren persönlichen
Werten in Übereinstimmung stehen.
Sind Sie sich Ihrer innersten
Beweggründe bewusst?
Obwohl also diese Werte die innersten
Beweggründe jedes Menschen sind, scheinen sich die wenigsten dieser Werte
bewusst zu sein. Machen Sie selbst den
Test: Können Sie spontan die drei Werte
nennen, die Ihnen in Ihrem Leben am wichtigsten sind? Das kann nämlich fast niemand! Obwohl es so wichtig ist, sich darüber im Klaren zu sein!
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Übung
Stellen Sie eine Liste der zehn Werte auf,
die Ihnen für ihr Leben wirklich wichtig
sind. Nehmen Sie sich mindestens 20
Minuten Zeit dafür, denn es ist wirklich
viel schwieriger als es klingt. Achten Sie
darauf, Worte zu nutzen, die grundlegende Werte und Geisteshaltungen ausdrükken – also nicht: „ein schönes Leben
haben“, sondern „Freiheit, Anerkennung,
Begeisterung, Disziplin, Verlässlichkeit,
Macht, Toleranz etc.“. Es geht in dieser
Aufstellung nur um Sie selbst, nehmen
Sie keine Rücksicht auf vermutete
Ansprüche der Familie oder der Gesellschaft an sie. Ganz wichtig: Bewerten Sie
diese Werte nicht nach „erwünscht“,
„besser oder schlechter“ oder „unerreichbarer Wunschtraum“. Wenn Frieden für
Sie ein Wert ist, dann schreiben Sie ihn
auf.
Meine zehn wichtigsten Werte
für mein (privates) Leben:
........................
........................
........................
........................
........................
........................
........................
........................
........................
........................
Wertesysteme sind auf
Erfolg hin angelegt
Wenn Sie jetzt die Ergebnisse der Listen
abgleichen, dann werden Sie sich vermutlich erst einmal wundern. Aus der Erfahrung mit der „Wertearbeit“ kann man
sagen, dass die meisten Menschen nahezu
erstaunt darüber sind, was ihnen wirklich
wichtig ist. Weil sie
marketingwissen :: power im persönlichkeitsmarketing
Stellen Sie jetzt eine zweite Liste von zehn
Werten auf, die Ihnen in beruflicher Hinsicht
wichtig sind. Machen Sie sich dabei frei von
Vermutungen nach dem von Ihrem jetzigen
oder künftigen Arbeitgeber erwünschten
Wertesystem und von dem, „was der Markt
verlangt“. Seien Sie auch hier möglichst
präzise, indem Sie grundlegende Vokabeln
suchen wie „Abwechslung, Gerechtigkeit,
Kompetenz, Führung, Kreativität, Teamgeist, Gestaltungsfreiheit, Freizeit, Tradition,
Prestige, Pünktlichkeit etc.“. Sie sollten sich
auch für diese Aufstellung mindestens 20
Minuten Zeit nehmen.
Meine zehn wichtigsten Werte für mein
berufliches Leben und meine Arbeit:
........................
........................
........................
........................
........................
........................
........................
........................
........................
........................
Gleichen Sie diese beiden Listen miteinander ab. Finden sich Werte gleichermaßen
auf beiden Listen? Finden sich widersprechende Werte? Wenn Ihnen im privaten
Leben die Familie ein wichtiger Wert ist, im
beruflichen Leben aber Abwechslung, Freiheit oder Wettbewerb kann das auf einen
Wertkonflikt hindeuten.
bisher vieles von anderen
übernommen haben,
in einer bestimmten Richtung
erzogen wurden
und sie daher Wertesysteme
als „passend“ oder „positiv
sanktioniert“ empfunden haben.
Denken Sie daran, dass Werte nicht „gut“
oder „schlecht“ sind. Das Wertesystem
Ihrer Umwelt, Ihres Partners oder Ihres
029
Arbeitgebers ist genauso plausibel und
„wahr“ wie Ihres, es ist auf einen gewissen
Erfolg hin ausgerichtet. Und das ist Ihres
auch – vielleicht ohne dass Sie sich dessen
bewusst sind – denn Erfolg macht Freude.
Und die menschliche Natur ist einfach darauf ausgerichtet, Freude zu erleben.
Ziele – in Aktion
umgesetzte Werte
Sie haben jetzt ein genaueres Verständnis
davon, was wirklich kostbar in Ihrem Leben
ist, was Sie selbst im Innersten wirklich
antreibt – und ob Sie diese Werte leben
(können). Ob Sie eine Übereinstimmung zwischen Ihren eigentlichen Werten und den
gelebten persönlichen und beruflichen Zielen
erleben. Und was Sie tun können, um diese
Übereinstimmung herzustellen, lesen Sie im
Buch „Persönlichkeitsmarketing“. Damit Sie
110 % leisten können, wenn’s drauf
ankommt. Und zwar mit Spaß und Kraft.
Persönlichkeitsmarketing
von Christiane Gierke.
GABAL 2005. Inklusive
Internetworkshop.
Dr. Christiane
Gierke
Dr. Christiane Gierke, Unternehmerin,
Autorin und Expertin für Persönlichkeitsmarketing®, leitet mit der text-ur textund relations agentur (www.text-ur.de)
eine erfolgreiche KommunikationsAgentur und Unternehmensberatung,
die mittelständische Kunden in ganz
Europa in den Bereichen Positionierung,
Marketing und PR, Content und Medienentwicklung sowie Corporate Publishing
(Kundenzeitschriften,
Buchreihen,
Ghostwritings etc.) unterstützt. Ihre Spezialität ist die Entwicklung von ideenreichen Positionierungskonzepten für den
Aufbau erfolgreicher Marken.
[email protected]
030
rechts-tipps
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Rechts-Tipps
von Dr. Frank Steinbach
Vergleichende Werbung
trotz(t) Markenschutz
Inwiefern darf ich als Werbender bei vergleichender Werbung die Marke des Konkurrenten benutzten, um dessen Produkt
oder Dienstleistung zu identifizieren? Diese
Frage beantwortete der Europäische
Gerichtshof (EuGH) in einer aktuellen Entscheidung (Az.: C-533/06).
Im aktuellen Fall wollte ein Mobilfunkanbieter seinem Konkurrenten die Ausstrahlung eines Werbespots verbieten lassen, in
dem der Konkurrent seine Dienstleistungen mit einem Preisvergleich beworben
Rechtzeitig an
den Markenschutz
denken!
Viele Unternehmen planen zwar bei Produkteinführungen oder Gründungen neuer
Gesellschaften
einen
Markenschutz,
berücksichtigen aber nicht, wieviel Vorlauf
dies bei gewissenhafter Durchführung
benötigt.
So ist zunächst zu prüfen, ob nicht ein
sogenanntes absolutes Schutzhindernis
der Eintragung der Marke entgegensteht.
Von der Eintragung ausgeschlossen sind
bspw. Marken, die für die Waren oder
Dienstleistungen beschreibend sind oder
die eine Irreführung der Verbraucher verursachen können.
Weiterhin ist zu überlegen, in welchen
Ländern Markenschutz benötigt wird.
Dabei gibt es verschiedene internationale
Anmeldestrategien, die sich nach Kosten,
Geschwindigkeit und Rechtssicherheit
unterscheiden. Anschließend sollte eine
und sich bewegende Bilder von Blasen
gezeigt hatte. Diese Blasen hatten Ähnlichkeit mit der Bildmarke des Mobilfunkanbieters. Die Berufungsinstanz legte die Sache
dann dem EuGH vor, der klären sollte, ob
dem Markeninhaber ein Unterlassungsanspruch zusteht.
Nach Ansicht des EuGH steht einem Markeninhaber kein Unterlassungsanspruch zu,
wenn die vergleichende Werbung alle Voraussetzungen der Zulässigkeit erfüllt.
Gemäß der EU-Richtlinie ist vergleichende
Werbung dann zulässig, wenn sie nicht irreführend ist, durch sie weder die Marke noch
der Handelsname des Konkurrenten herabgesetzt oder verunglimpft wird, der Ruf
einer Marke nicht unlauter ausgenutzt wird,
sie keine Nachahmung einer Ware oder
Dienstleistung darstellt und insbesondere
keine Verwechslungsgefahr besteht. Damit
scheidet ein Unterlassungsanspruch des
Markeninhabers aus, wenn durch die Verwendung der Marke in der vergleichenden
Werbung keine Verwechslungsgefahr entsteht. Allerdings weist der EuGH auch darauf hin, dass eine bestehende Verwechslungsgefahr zwangsläufig zur Unzulässigkeit
der vergleichenden Werbung führt.
Im vorliegenden Fall lag eine solche Verwechslungsgefahr bei den Blasen im Werbespot nicht vor, weil sie nicht suggeriert
hatten, dass zwischen den konkurrierenden
Unternehmen eine Geschäftsbeziehung
besteht.
Recherche nach entgegenstehenden älteren Markenrechten in den betreffenden
Ländern durchgeführt werden. Dabei müssen nicht nur identische sondern auch
ähnliche ältere Marken berücksichtigt werden, da schon eine hinreichend große Ähnlichkeit eine Markenverletzung begründen
kann.
Schließlich muss die Marke bei der zuständigen Behörde (z. B. dem Deutschen
Patent- und Markenamt) angemeldet werden. Bis zur Eintragung der Marke vergehen dann noch einige Monate (in Deutschland typischerweise 3 bis 6 Monate), sollte
der Markenprüfer nicht noch Einwände
erheben, die die Eintragung weiter verzögern. Ist die Marke dann eingetragen, können die Inhaber einer älteren Marke noch 3
Monate nach Eintragung einen Widerspruch
dagegen erheben. Um eine gewisse Sicherheit zu haben, sollte man daher die Widerspruchsfrist abwarten bevor man die Marke
tatsächlich verwendet.
Daher sollte man für den oben beschriebenen Prozess mindestens 1 Jahr Vorlaufzeit
einplanen. Es heißt also, rechtzeitig an den
Markenschutz zu denken!
Dr. Frank
Steinbach
Dr. Frank Steinbach ist Patentanwalt
und European Patent and Trademark
Attorney. Für die Kanzlei Zimmermann
& Partner berät er in- und ausländische
Mandanten im Patent-, Marken- und
Designrecht.
[email protected]
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
clubleben :: buchempfehlung
031
Mitglieder empfehlen Bücher
von Manfred Remitz
Lob der Elite
Warum wir
sie brauchen
Heike Schmoll.
Verlag C. H. Beck.
München, 2008.
Das Thema Elite wird immer wieder zum
Diskussionsgegenstand erhoben. Oft ist
der Gedankenaustausch im Ergebnis wenig
ergiebig, weil es den Teilnehmern an vorurteilsfreiem Dialogwillen und fundiertem
Wissen fehlt. - Im Vergleich dazu besitzt
der Essay von Heike Schmoll, Redakteurin
der FAZ, einen besonders hohen Stellenund Erkenntniswert.
Grundsätzlich geht es in diesem Buch
darum, wie Eliteförderung und Persönlichkeitsbildung miteinander verbunden werden können. Die Autorin blickt zurück auf
die Geschichte von Eliten und jeweilige
philosophische Sichtweisen. Darüber hinaus nimmt sie „die ewigen Elitekritiker
ebenso aufs Korn wie die Wissenschaftsplaner“. Führte die Historie in Deutschland
zur Tabuisierung des Themas Elite, so
spricht man in der Gegenwart unüberhörbar z. B. von Elitehochschulen oder von
der Wirtschaftselite.
Die Position von Heike Schmoll manifestiert sich deutlich im differenzierten, ausgewogenen Schlusskapital: „Eliten in der
Demokratie“. Sie formuliert: „Für keine
Staatsform sind Eliten unentbehrlicher als
für die Demokratie“. Dazu muss allerdings
der Zugang zu allen Eliten zumindest prinzipiell offen bleiben. Gesellschaftliche Freiräume entstehen durch die Konkurrenz von
Eliten, gewahrt werden sie wiederum
durch ihre Kooperation.
Die Autorin erwähnt im Vorwort den Philosophen Max Scheler, der Anfang der zwanziger Jahre „die Chancen und die gefährlichen Verwechslungen von beruflichen und
gesellschaftlichen Positionen mit Eliten
ebenso vorausgesehen (hat) wie die Gleichsetzung von Elite mit Prominenz oder
Bekanntheit.“ Heike Schmoll: Wenn also
Prominenz „allein von Beifall und augenblicklicher
Wertschätzung
abhängig
gemacht und das Prinzip der Selektion
durch Leistung untergraben wird.“ So werden in einer öffentlich-medialen Ereignisgesellschaft sehr gern Sportler, Sänger und
Musiker aus der Rockszene zu elitären Figuren stilisiert. Oder: Überdimensionierte
Gehälter, Abfindungen und Pensionszusagen werden in Teilen der Wirtschaft mit
dem Begriff Elite etikettiert und dann
genau damit legitimiert. Die Selbstreproduktion von Eliten geschieht zum Teil auch
über „Kleidungs- und Benimmcodes, eine
breite bildungsbürgerliche Allgemeinbildung, persönliche Souveränität und Parkettsicherheit“. „Nieten in Nadelstreifen“
erhebt sich daraus – frei nach Georg Büchmann – in die Kategorie der „geflügelten
Worte“. Kommen Dünkel, Selbstgefälligkeit, Überlegenheitsgebaren und Einbildung hinzu, kann das zu Machtmissbrauch
führen, worauf sich jedoch gerade Eliten
nicht einlassen sollten, betont die Autorin.
„Sobald Eliten sich selbst für das Maß aller
Dinge halten, machen sie sich zum Gegenteil dessen, was sie zu sein beanspruchen“.
In der Warenwelt suggeriert das Elite-Etikett dem Käufer eindrucksvoll, sich über
den Erwerb des Produkts statusgerichtet
definieren und positionieren zu können.
Nach Heike Schmoll sollten mit Elite folgende Aspekte assoziiert werden: Die Auswahlkriterien müssen vom Leistungsprinzip und
Wettbewerbsdenken
bestimmt werden.
Priorität haben – im produktiven Wechselverhältnis – Bildung und Selbstbildung, eigene
Einsichten und Erkenntnisse als Ergebnis aus
Aneignung, Verarbeitung und Auseinandersetzung. Das so verstandene, assimilierte
Wissen macht das reife Persönlichkeitsbild
mit großem Wahrnehmungs-, Unterscheidungs- und Urteilsvermögen aus. Demokrati-
sche Systeme brauchen Unabhängigkeit im
Denken und Urteilen; es geht um Mündigkeit
und individuelle Entscheidungsfähigkeit. Aus
alledem ergibt sich die elitäre Persönlichkeit
mit eigenständigem Charakter, damit ist
diese gewappnet gegenüber Diktaten der
Denkmoden, flüchtigem Stückwerkwissen
oder notorischem Konformismus. Wichtig
bleiben als kennzeichnende Elite-Charakteristika: Überzeugungsfähigkeit, Argumentationskunst, sprachliches Differenzierungsvermögen, die Fähigkeit des genauen Zuhörens,
persönliche Integrität und die Bereitschaft,
für Überzeugungen offen einzutreten.
Management und Marketing im Sport
Betriebswirtschaftliche Grundlagen und
Anwendungen der Sportökonomie
Prof. Dr. Gerd Nufer und Dr. André Bühler (Hrsg.)
2008, IX, 559 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen,
fester Einband, Euro (D) 59,95. ISBN 978 3 503 11007 0
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032
unternehmen im mc berlin
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Was gibt’s Neues?
Kurznachrichten aus den Unternehmen der Marketing-Club-Mitglieder
:: KircherBurkhardt: Mehr Kundenbindung durch das „dialogisierte
Magazin“
Gemeinsam setzen sich Prof. Dr. Ralf T.
Kreutzer, Lehrstuhlinhaber für Marketing
an der Berlin School of Economics und
Thomas A. Kramer, Geschäftsführer der
Berliner Medienagentur KircherBurkhardt,
für mehr erfolgsversprechenden Dialog im
Marketing durch Kundenmagazine ein. Ihr
Artikel „Das dialogisierte Magazin“
erscheint im September 2008 im „Leitfaden Dialogmarketing“ als Nachschlagewerk
für Profis und Lernende im marketingBÖRSE Verlag.
www.kircher-burkhardt.com
:: Die BARMER mit
mobilem Fitnessdienst
Die BARMER bietet ihren Versicherten ab
2008 erstmals einen mobilen Fitnessdienst.
Während des Sports übermittelt ein Brustgurt Daten wie etwa die Herzfrequenz an
das Handy des Sportlers. Beim Laufen, Walken oder Radfahren bringt ihn das Handy
wie ein Navigationsgerät auf den richtigen
Weg. Nach dem Training sendet das Mobiltelefon die ermittelten Werte zum Webportal. Hier erfolgt die sportmedizinische Analyse und die Erstellung des neuen Trainingsplans. www.barmer.de
:: Stadtschloss Berlin Initiative
launched Schlossschokolade
:: 20 Jahre TransFair
Das ist ein Grund zum Feiern sagten sich
die beiden Geschäftsführerinnen, Ingrid
Kleinert-Bartels und Cathrin Wüst. Es
wurde ein schönes Fest. Bei herrlichem
Sommerwetter bot das Hoffest in der
Albrechtstraße in Steglitz den perfekten
Rahmen für viele gute Gespräche und altes
und neues Netzwerken für Kunden und
Geschäftspartner. Auch in Zukunft steht der
Name TransFair für ein hochwertiges Angebot in Kommunikation- und Prozessberatung, Coaching und Strategieentwicklung.
www.transfair.de
:: Andersen Marketing mit
neuen Kooperationspartnern
Die Andersen Marketing KG konnte als
neue Kooperationspartner die FlexiGuided
GmbH (Shop- und Warenwirtschaftssysteme auf SaaS-Basis: www.flexiguided.de)
und Wulff Politz (www.roundshots.de)
gewinnen. „Damit wurde das Angebot
professioneller Dienstleister im innovativen IT-Bereich für meine Kunden deutlich
erweitert“, freut sich der Geschäftsführende Gesellschafter, Dipl.-Kfm. Thomas
Andersen. www.andersen-marketing.de
Aus Anlass der Grundsteinlegung des
Stadtschlosses vor 565 Jahren bringt die
Initiative eine handgeschöpfte Bio Zartbitter Schokolade der Berliner Schokoladenmanufaktur Kruck auf den Markt. Die Schokolade wird aus kontrolliert biologisch
angebauten und fair gehandelten Rohstoffen ohne den Zusatz von Fremdstoffen hergestellt. Die Zielsetzung der Initiative, den
Wiederaufbau ohne Steuergelder zu erreichen, wird dadurch wesentlich unterstützt.
www.stadtschloss-berlin.de
:: Interaktive Firmenpräsentation
bei www.gelbeseiten.de
GelbeSeiten Berlin bieten im Internet jetzt
weitere interessante Werbeformen: Das Firmenpanorama gibt einen beeindruckenden
multimedialen Einblick in das werbende
Unternehmen. Das Firmenvideo, ein
30sekündiger Imagefilm, erlaubt eine direkte, professionell gefilmte Kundenansprache, und per Foto-Slideshow kann gewissermaßen ein Schaufenster im Internet eingerichtet werden. Kontakt: BFB – Ihr GelbeSeiten-Verlag, Fon: 030 863030
:: DIE DRAUSSENWERBER
stellen Showpark vor
Vorhang auf für die Werbemedien der
Draussenwerber. Die Live-Präsentation aller
Medien wurde vollständig erneuert. Kunden und Besucher können auf dem Firmengelände Litfaß- und Kultursäulen, U-Bahn
und Wartehallenvitrinen besichtigen. Im
Gebäude können Mastenschilder, Floor Graphics, Brückenbanner oder Treppenstufenfolien begutachtet werden. So bleiben
keine Fragen offen und die breite Produktpalette ist immer präsent.
www.draussenwerber.de
:: asdirekt erhält TÜV-Zertifizierung
:: design akademie berlin:
Ausstellung vom 31.10. – 21.11.2008
asdirekt ist von der Arbeitsgemeinschaft
Berliner & Brandenburger Call Center e. V.
(ABCC) in Kooperation mit dem TÜV Nord
Cert mit dem Qualitätssiegel für Customer
Service Center zertifiziert worden. Die Zertifizierung dokumentiert verbindlich die
Anforderungen der Branche in Anlehnung
an DIN EN ISO 9001:2000. Zertifiziert wird
nur, wer grundlegende Standards in den
Bereichen Management, Datenschutz, Personal und technische Ausstattung einhält.
Das Qualitätssiegel ist damit ein Gradmesser für Qualität, Professionalität und Seriosität eines Unternehmens. www.asdirekt.de
Die Ausstellung zum Monat der Fotografie
vom 31.10. – 21.11.2008 an der design
akademie berlin, Hochschule für Kommunikation und Design (FH) präsentiert
einen Einblick in studentische Arbeitsergebnisse: Produktfotografie, Werbefotografie, Mode, Editorial, Food und freie
Arbeiten. Bei Rundgängen mit Besuch des
Fotostudios kann man die analoge sowie
digitale Weiterbearbeitung von fotografischen Aufnahmen bis hin zum fertigen
Layout verfolgen. Alle Informationen auf
www.design-akademie-berlin.de oder unter
Tel.: 030 6165820.
unternehmen im mc berlin
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
:: Extrajetzt launcht Community
mit Sat.1 Spiele
Der Dienstleister für Kreation und Produktion von digitalem Entertainment hat mit
der Livearena für Sat.1 eine herausragende
Internetanwendung für die Sat.1 Online
Community realisiert. Die Community Mitglieder können innerhalb der Livearena
verschiedene Spiele wie das „Clever-Quiz“
und
weitere
Geschicklichkeitsspiele
gemeinsam live miteinander spielen. Dem
Nutzer werden für die Interaktion mit anderen Communitymitgliedern zahlreiche Tools
kostenlos bereitgestellt. www.sat1.de/spiele
sowie www.extrajetzt.de
:: spreeproduktion mit
neuen Projekten
Die Werbeproduktions- und Beratungsagentur spreeproduktion GmbH hat für die
französische
Botschaft
das
Buch
„Deutsch-Französische Chronik 20072008“ realisiert. Dieser Rückblick auf die
deutsch-französischen Beziehungen wird
aktuell über die Generalkonsulate vertrieben. Für die Werbeagentur Römer Wildberger, Berlin, übernimmt spreeproduktion
GmbH die Umsetzung der Werbemaßnahmen für „American Natural Spirit“. Die Produktion umfasst Anzeigen, Plakate, Displays und weitere Werbemittel am Point of
Sale. www.spreeproduktion.de
:: BECK'S wirbt auf Scootern
und per Bluetooth für „Ice“
Mit rollenden Citylightpostern und batteriebetriebenen Bluetooth Sendern von
Hiwave setzt die Ambient Media Agentur
Scoorilla die neue BECK’S-Marke „Ice“ in
Szene. CitylightScooter fahren durch deutsche Großstädte, um das neue Getränk
bekannt zu machen. Die rollenden Plakate
und übergroßen Flaschenmodelle schaffen
extreme Aufmerksamkeit und laden nicht
nur zum Gratisdrink ein, sie machen auch
den Bluetooth-Download des BECK’S
Video möglich. www.hiwave.de
:: MAEX & COM. wird Veranstalter
der b2d in der Hauptstadtregion
Bereits zum dritten Mal findet im November 2008 die branchenübergreifende regionale Mittelstandsmesse b2d BUSINESS TO
DIALOG im Velodrom statt. Die Unternehmensberatung und Marketingagentur
MAEX & COM. hatte das Messeformat, welches bereits an 10 Standorten in Deutschland erfolgreich durchgeführt wird, im Jahr
2006 in die Hauptstadtregion geholt. Für
dieses Jahr erwarten die Veranstalter mehr
als 160 Aussteller und mehr als 2.000 Fachbesucher. Ab 2009 übernimmt MAEX &
COM. die Organisation und Durchführung
der b2d-Messen Berlin und Potsdam in
alleiniger Verantwortung.
www.maexandcom.de
:: WE DO gewinnt
Grimme Online Award
Sieben Monate nach Start des „Störungsmelder“ ist das Weblog mit dem GRIMME
ONLINE AWARD ausgezeichnet worden.
WE DO unterstützt das Projekt als Partner
und konnte sich gegen knapp 1.900 weitere Einreichungen durchsetzen. Unter
www.stoerungsmelder.org
diskutieren
Experten, Journalisten und Jugendliche mit
prominenten Bloggern wie Markus Kavka,
Ole Tillmann, Klaas Heufer-Umlauf und Thomas Hitzlsperger unter dem Motto „Wir
müssen reden. Über Nazis.“? www.we-do.eu
:: Weihnachten im Historischen
Frühstückssaal im Sony Center
Seit April 2008 hat ALL SENSES Eventmarketing die Vermietung des HF übernommen
und bietet diesen erstmalig für exklusive
Weihnachtsfeiern an. Beginnend mit einem
Glühweinempfang auf der dazugehörigen
Terrasse und in weihnachtlicher Umgebung
des Sony Centers geht es weiter über ein
ausgefallenes weihnachtliches Buffet und
Cocktails an der Bar bis hin zu sinnlichem
oder feurigem Entertainment. Für 50-110
Personen ist optimal Platz. Zeit zu planen!
www.historischer-fruestueckssaal.de
:: Die ehotel AG überzeugt als
innovatives Unternehmen
Die ehotel AG gehört zu den 100 innovativsten Unternehmen im deutschen Mittelstand. Sie überzeugte bei der 16. Auflage
des renommierten Unternehmensvergleichs
„Top 100“ mit ihrem systematischen, gut
durchdachten und entsprechend erfolgreichen Innovationsmanagement. Lothar
Späth, ehemaliger Ministerpräsident des
Landes Baden-Württemberg, zeichnete das
Berliner Unternehmen mit dem begehrten
„Top 100“-Gütesiegel aus. Mehr Informationen auch auf der Website www.top100.de.
033
:: Folien zum Abheben
wdiBERLIN wird Lieferant für das Großprojekt Flughafen Berlin Brandenburg International. Für den Bau des Terminals wurden
Qualitäts-Baufolien geordert. Sie werden
vielseitig auf der Baustelle in Schönefeld
eingesetzt. „Wir sind stolz darauf als Lieferant aus der Region unseren Beitrag für
den Erfolg des Airports zu leisten“, erklärt
Benjamin Weide anlässlich der Auftragsvergabe. Bereits vor der ersten Nutzung durch
die Fluggäste hat der neue Flughafen BBI
seinen Teil für Wachstum und Arbeit in der
Region beigetragen. www.wdiberlin.com
:: Gallup Consulting
entwickelt HumanSigma®
Dass von Gallup Consulting entwickelt Konzept HumanSigma® ermöglicht die Messung und Steuerung der Beziehungen zwischen Kunden und Mitarbeitern in Dienstleistungs- und Handelsunternehmen sowie
überall dort, wo die Begegnung Mitarbeiter-Kunde entscheidend ist für den
Geschäftserfolg. HumanSigma® trägt einem
besonderen Umstand Rechnung: dass nämlich die Entwicklung von Mitarbeitern und
die Pflege von Kundenkontakten innerhalb
eines Unternehmens an getrennten Orten
erfolgt, z. B. in einer Personalabteilung
einerseits und im Vertrieb andererseits.
www.gallup.de
:: Die Fundraising Factory bietet
neue Wege im Seniorenmarketing
Mit der Übernahme des Exklusivvertriebs
von Infotainments für den Spartensender
ETOS TV, ergänzt die Fundraising Factory
das eigene Portfolio und bietet Kunden die
Möglichkeit, zielgerichtet mit Senioren zu
kommunizieren.Das Angebot eignet sich für
gemeinnützige Organisationen, wie auch
ertragswirtschaftliche Unternehmen. Informationen unter www.fundraising-factory.org
oder direkt bei Marc Rosenfeld.
Was gibt’s Neues in Ihrem Unternehmen?
Senden Sie uns Ihren Text (maximal
500 Zeichen inkl. Leerzeichen, keine Fotos).
Die Redaktion behält sich die Auswahl und
ggf. die redaktionelle Bearbeitung der
eingesandten Beiträge vor. Pro Mitglied
werden maximal zwei News pro Jahr
veröffentlicht. Kontakt: Claudia Mattheis,
[email protected]
034
clubleben :: herzlich willkommen
usp – menschen im marketing. 3 : 2008
Herzlich Willkommen!
Neue Mitglieder seit Juli 2008
Tobias Händler
SCHOLZ & FRIENDS
International
geb. 22.01.1981
Tue Gutes –
und rede darüber:
im nächsten USP!
Das USP 4/08 erscheint am
25. November 2008 und wird den
Themenschwerpunkt Sozial Marketing
haben. Geplant sind Beiträge namhafter
Autoren u. a. zum Fundraising, über
Non-Profit-Organisatoren, Stiftungen,
Sponsoring etc.
:: Impressum ::
USP – Menschen im Marketing,
Magazin des Marketing-Club Berlin e.V.,
erscheint viermal im Jahr
Herausgeber:
Marketing-Club Berlin e.V.
Schumannstr. 5, 10117 Berlin
Tel.: 030 27594500, Fax: 030 27594513
www.marketingclubberlin.de
MC-Vorstand Medien: Frank Nehring
[email protected]
Anschrift der Redaktion und für Leserbriefe:
Redaktion „USP“, c/o mattheis. werbeagentur gmbh
Saarbrücker Str. 36, 10405 Berlin
Tel.: 030 3480633-0, Fax: 030 3480633-33
[email protected]
Redaktion:
Claudia Mattheis (cm): Leitung und V.i.S.d.P.,
zuständig u. a. für News, Buchempfehlungen,
Porträts – [email protected]
Manfred Remitz (MRe, ehrenamtlich):
Themenscout und Autorenbetreuung, zuständig
für Fotoimpressionen, Buchempfehlungen –
[email protected]
Dr. Jens Alexander
Hartmann
Director of Marketing
Gallup GmbH
geb. 19.05.1969
Aber wir wollen auch die Spender- bzw.
Sponsoren-Seite vorstellen. Denn laut einer
Forsa-Umfrage sind neun von zehn Unternehmen in Deutschland sozial engagiert.
Doch meist wirkt das Gute im Verborgenen
– und darum geben wir allen Mitgliedern
des MC Berlin im USP die Möglichkeit,
darüber zu berichten.
Schreiben Sie uns, welche soziale Organisation Sie unterstützen. Nach welchen
Kriterien haben Sie diese ausgesucht? Was
ist Ihre Motivation? Wie sieht Ihr Engage-
Heft-Konzeption:
Claudia Mattheis, mattheis. werbeagentur gmbh
www.mattheis-berlin.de
Mediadaten, Vermarktung von Anzeigen
und Porträts:
Bettina Mützel – Büro- und Telefonservice
Marburger Straße 2, 10789 Berlin
Tel.: 030 859946-0, Fax: 030 859946-100
[email protected]
Franz Schubert
Student
geb. 18.04.1977
ment aus (z. B. ehrenamtliche Arbeit,
Geld- oder Sachspenden)? Berichten Sie
darüber in Ihrer internen bzw. externen
Unternehmens-Kommunikation?
Bitte schicken Sie uns Ihren Beitrag mit
max. 1.500 Zeichen (inkl. Leerzeichen)
bis zum 13. Oktober 2008 an:
[email protected]
Die USP-Redaktion behält sich die Auswahl und ggf. die redaktionelle Bearbeitung der eingesandten Beiträge vor.
Druck:
Druckhaus Schöneweide
Ballinstraße 15, 12359 Berlin
Tel.: 030 63957-166, Fax: 030 6310067
[email protected]
Papier:
Tempo (Inhalt 135 g/qm, Umschlag 250 g/qm),
ein Bilderdruckpapier der Igepa group
www.igepagroup.com
Online-Redaktion MCB-Medien:
Thorsten Doil – [email protected]
Die Autoren dieser Ausgabe:
Manfred Remitz, Marcus Meyer, Prof. Dr. Christoph
Burmann, Dr. Michael Welling, Michael Schade,
Prof. Dr. Frank Daumann, Roland Bischof, Dr. Thorsten Möll und Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch, Christian
Prill, Dr. Christiane Gierke, Dr. Frank Steinbach
Fotos:
Manfred Remitz (S. 18 /19),
Thorsten Doil (Foto Lounge S. 19),
S. 21: vom Autor zur Verfügung gestellt
Gestaltung:
Anke Klein, mattheis. werbeagentur gmbh
www.mattheis-berlin.de
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion
wider. Wir freuen uns auch über unverlangt eingesandte Manuskripte, Illustrationen und Fotos,
übernehmen aber dafür keine Haftung. Ebenso
behalten wir uns das Erscheinen und Kürzungen
vor. Die Urheberrechte liegen beim Herausgeber
und der Redaktion. Reproduktionen des Inhaltes
ganz oder teilweise bedürfen der schriftlichen
Genehmigung.
Schutzgebühr 7,00 € (für Mitglieder des Marketing-Club Berlin e.V. im Jahresbeitrag enthalten)
Das nächste USP erscheint am 25.11.2008.
Activities in Berlin? Construction in Dresden? Equity fund in Frankfurt?
Gain sharing in Holland? Investing in Jewels? Known risks in Liability?
Master cover for New subsidiary? Office space in Palma? Quick buy in
Rome? Solar power in Tasmania? Unsecured bonds in Valencia?
Wide open opportunities in XL movers? Yield curve risk in Zurich?
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zu ca. 90%
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ideal für Dekobanner im
Innen-und Außenbereich,
Raumteiler, Messewandverkleidung,Deckenabhängungen,
Displaysysteme usw.
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Transparente, Raumteiler,
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