LANDLEBEN REGION 30. OKTOBER 2015 B AUERN Z EITUNG 13 Licht in den Arbeitsalltag bringen Bäuerinnentreff / Das kaputte Leuchtmittel sofort auswechseln und dem Bügeleisen Zeit lassen: Am LZ Liebegg wurde über das Arbeiten nachgedacht. GRÄNICHEN n Maximal 15 Kilogramm – mehr soll eine Frau im besten Alter nicht heben, so empfiehlt es die Suva. Ab fünfzig Jahren reichen sogar schon zehn Kilo. Da staunt manche Bäuerin und überlegt sich, wie oft sie in ihrem Alltag gegen diese Richtlinie verstösst. Und streicht sich dabei vielleicht übers Kreuz, das bei diesem feuchtkalten Herbstwetter mehr schmerzt als auch schon. Ergonomie und Arbeitssicherheit «Es lohnt sich, Abläufe in Haus und Hof zu überdenken», erklärte Manuela Isenschmid am Liebegger Bäuerinnentreff. Zusammen mit Marlis Hodel und Lisa Vogt beleuchtetet sie an den regional durchgeführten Abendanlässen die Themen Ergonomie und Arbeitssicherheit und brachten damit Licht in den Arbeitsalltag der Bäuerinnen. Gerade in strengen Zeiten sei es wichtig, einmal Pause zu machen und durchzuatmen, denn viele Unfälle würden in der Hektik passieren, erinnerten sie die Aargauer Bäuerinnen. Wer mit viel Schwung und Tempo durch Haus und Hof dampft, braucht auf jeden Fall viel Energie – ist aber nicht unbedingt schneller. Kleinere, ruhige Bewegungen – beispielsweise beim Bodenaufnehmen – sind oft effizienter und schonen den Körper. Gewisse Vorgänge brauchen auch einfach ihre Zeit, so müssen beim Bügeln die Fasern die Wärme aufnehmen können; ruhige, gezielte Bewegungen sind sinnvoller als kurze hektische. «Arbeiten Sie nicht schneller als Ihr Staubsauger», zitierte Manuel Isenschmid in diesem Zusammenhang die Putzphilosophin Katharina Zaugg. Diese plädiert für einen genussvolleren, entspannteren Umgang mit Hausarbeit. Denn wenn die Arbeit leichter von der Hand geht, entlastet das den Körper und den Geist. Alltagtipps In der Küche die Schrankordnung überdenken, häufig verwendete Utensilien auf Griffhöhe verstauen, schwere Gegenstände auf bequemer Höhe lagern. Abwechseln zwischen stehen und sitzen. Sich am Bürotisch öfter mal recken und strecken. Bei Reinigungsarbeiten keine Drehbewegungen aus der Hüfte machen, sondern den ganzen Körper einbeziehen; körpernah arbeiten, Lasten auf beide Arme verteilen. Rollen statt schleppen, Hilfe holen statt alleine murksen. rae Muskeln bilden sich schnell zurück Doch vom Hansdampf zur Phlegmatikerin sollte frau doch nicht werden. Den Körper zu schonen bedeutet nämlich nicht, nichts zu tun: Muskeln bilden sich sehr schnell zurück – Bewegung ist Training. Wobei gerade der Rücken-, Bauch- und Rumpfbereich im Alltag zwar stark belastet wird, aber oft auch falsch. Vielleicht wäre für die Bäuerin mit dem schmerzenden Kreuz jetzt der Zeitpunkt für einen Winterkurs in Rückengymnastik, um diese wichtigen Muskeln zu stärken? Fahrzeuge und Maschinen sind grösste Risikofaktoren Nach dem Inputreferat tauschten die Frauen an der Liebegg Erfahrungen und Tipps aus. Auf einer Gefahrenkarte verteilten sie Risikopunkte. Gut beleuchtet und Lasten beidseitig verteilt: Die Arbeit einer Bäuerin ist streng, auf Gesundheit und Sicherheit muss sie achten. (Bild rae) REKLAME Tormentill, das blutstillende Wunder P UNTERWEGS MIT otentilla erecta, das Allerweltskraut – für mich jedenfalls. Ihre verkehrt herzförmigen Blütenkronenblätter erfreuen mich in den Sommermonaten von Juni bis Septem- Chrüterhäx Aeriki ber, heuer wars auch etwas länger. In diesen Tagen merke ich mir, wo diese wachsen, und dann warte ich ganz ungeduldig bis Oktober oder März und April. Wieso? Das erkläre ich Ihnen später. U rsel Bühring, Heilpraktikerin und Gründerin der Freiburger Heilpflanzenschule, schreibt in ihrem Buch: «Wer unwissend über die Wiesen geht, ahnt oft nicht, welcher Schatz sich hier verbirgt, zu gerne wird die Blutwurz übersehen.» Diese Meinung teile ich sehr gerne. Denn auch heuer habe ich auf Wanderungen das Rosengewächs bewundert. Ich weiss inzwischen, wie diese Blüte aussieht und vor allem: Die Blutwurz gehört zur Familie der Rosengewächse. Ihre Blüte ist jedoch nur vierblättrig, was für Rosengewächse nicht üblich ist. E ben. In den zu Anfang erwähnten Monaten ist die Erntezeit der Wurzeln. Dann grabe ich den unregelmässigen, knolligen und fingerdicken Wurzelstock aus. Habe mir natürlich in den Sommermonaten vorgemerkt, wo diese wachsen. Denn im Oktober sind die Blüten meist verblüht – was das Erkennen erschwert. Zu Hause wasche ich die Rhizome (Wurzelstock) und schneide die feinen Würzelchen ab. Man könnte diese zum Trocknen in dünner Schicht auslegen oder an Schnüren aufhängen. Tue ich nicht. Denn ich verwende diese jeweils für die Tinktur. Hierfür schneide ich die Wurzel klein. Und siehe da. Da kommt es zum Vorschein, wieso die Blutwurz so heisst. L ateinisch heisst die Blutwurz Potentilla erecta, sie wurde, vor allem früher, auch Tormentill genannt. Tor mentillrot färbt sich auch ihre Wurzel, wenn man sie anschneidet (siehe Bild nebenan). Tormentill leitet sich von Kolik/ Qual ab und weist auf die schmerzlindernde Wirkung bei Koliken Die Bereiche «mangelnde Beleuchtung» und «Fahrzeuge und Maschinen» beurteilten sie als grösste Risikofaktoren, gefolgt von der Strasse, Silos und Gasen, Kerzen und Feuer. Und sammelten in Diskussionsrunden gleich selber Gegenmassnahmen: Die kaputte Birne heute noch auswechseln. Das gibt nämlich genau gleich viel zu tun wie in einem Monat, dafür ist es erledigt, bevor sich jemand auf der düsteren Treppe das Bein bricht. Einen ­ Bewegungsmelder mon­ tieren, damit das Tappen im Dunkeln nach dem Lichtschalter ein Ende hat. An die Handylampe denken und sie auch benutzen. Ruth Aerni hin. Der hohe Anteil (bis zu 20%) von Gerbstoff in der Wurzel macht dieses Pflanze zur Gerbstoffdroge Nummer eins und wirkt vor allem gegen Durchfall. Der Farbstoff Tormentillrot hat zusätzlich hemmende Eigenschaften gegen Bakterien. Die Wirkstoffe helfen auf natürliche Weise und schädigen weder die Darmflora noch die Magenschleimhaut. Denn normalerweise kommen Gerbstoffe schon im Magen zur Wirkung und können die Schleimhaut angreifen, so dass es zu Magenbeschwerden kommt – nicht so bei der Blutwurz. Hält jedoch ein Durchfall länger als 3 bis 7 Tage an, müssen Sie unbedingt zum Arzt. Z urück zur Tinktur, welche ich vor allem bei Aphten (bekomme ich bei zu vielen frischen Baumnüssen) oder bei Zahnfleischbluten, als Mundspülung verwende. Seit ich die Blutwurztinktur herstelle, habe ich auch immer ein kleines Fläschchen auf Reisen dabei. Bis jetzt, zum Glück, nur prophylaktisch. Denn bei Durchfall kann man diese Tinktur 3- bis 5-mal täglich mit 20 bis 30 Tropfen in Wasser oder Tee einnehmen. Äusserlich, da verwende ich meist den Spray, wirkt der Tormentill bei schlechtheilenden Wunden, nässenden Ekzemen, Hämorrhoiden oder auch leichten Verbrennungen. Z u Pestzeiten galt die Pflanze als Universalmittel und sollte sogar die Pest heilen: «Esst Tormentill und Bibernell, so sterbts ned so schnell», soll ein Vogel gepfiffen haben. Bis bald, eure Chrüterhäx Aeriki <wm>10CAsNsjY0MDCx0LUwNbMwNwIAMGaSLg8AAAA=</wm> <wm>10CFXKoQ6AMAxF0S_q8jr22sIkwREEwc8QNP-vGDiSe91Z18qE73nZjmWvCpSQoIXnWsA0WDWNDhTZM5QTgo7RLX5YQIKw9hpRSPaGELLXzCPd5_UAIMrpHG8AAAA=</wm> Amrein Ruedi, Malters | Aregger Brigitte und Hanspeter, Rothenburg | Baumli Ruedi, Rain | Boog Peter, Knutwil | Brun Kurt, Schüpfheim | Brun-Bühlmann Astrid, Ebnet | Brunner Peter, Rain | Brunner Richard, Rain | Bucher Franz, Baldegg | Buck Toni, Nunwil | Burri Josef, Luzern | Christen Josef, Alberswil | Deubelbeiss Stefan, Schlierbach | Fischer Werner, Triengen | Fuchs Beat, Schwarzenberg | Furrer Bernadette und Benedikt, Oberkirch | Furrer Sepp, Malters | Gut Walter, Hohenrain | Häfeli Roland, Rickenbach | Häfliger Sepp, Reiden | Ineichen Beat, Neudorf | Isenschmid Othmar, Alberswil | Iten Rosa und Sepp, Retschwil | Jung Patrick, Müswangen | Kaufmann Pius, Escholzmatt-Marbach | Keller Ruth, Schongau | Kilchmann Josef, Luzern | Koller Balz, Neuenkirch | Leisibach Alois, Retschwil | Leu Lukas, Hohenrain | Limacher Silvia, Flühli | Lütolf Jakob, Wauwil | Mattmann Josef, Inwil | Maurer Markus, Fischbach | Meier Peter, Alberswil | Muff Marius, Sulz | Niederberger Josef, Eschenbach | Oehen Thomas, Lieli | Portmann Daniel, Escholzmatt | Roth Marcel, Entlebuch | Scherer Josef, Meggen | Schmid Anton, Schüpfheim | Schmidli Rosy und Walter, Ruswil | Schöpfer Urs, Rain | Steiger Franz, Schlierbach | Stofer Ruedi, Bad Knutwil | Streit Hanspeter, Steinhuserberg | Suter Hans, Rain | Waldispühl Nicole, Ballwil | Wermelinger Anton, Hergiswil | Wermelinger Josef, Hitzkirch | Wermelinger Klaus, Egolzwil | Widmer Albert, Gelfingen | Wiederkehr Thomas, Aesch | Winiger Ivo, Sulz