Neues für die Bibliothek

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14BUCHERBUCHE
Neues für die Bibliothek
Francis Gradoux
Während die anderen «Patrizzi
Pocket Expert»-Büchlein für
die Sammler sich auf ein
einziges Modell beschränken,
nennt dieses die seriell
hergestellten CartierArmbanduhren, im Gegensatz
zu den verzierten QuasiUnikaten. Der Katalog zeigt,
dass die Marke zu zahlreichen
Variationen über ein Thema
imstande ist. Cartier bleibt
seiner gewohnten
geometrischen Schlichtheit und
leichten Bedienbarkeit treu und
erreicht doch eine erstaunliche
Vielfalt: Die Variationen reichen
bis zur Extravaganz, wie die
sehr verformte «Crash Watch»
beweist, die wie von Dali
entworfen wirkt. Wie gewohnt
machen Fotos den Hauptteil
des Buches aus. Störend sind
einige Druckfehler, wie
«trottose » statt « trotteuse »
oder « Forward» statt
«Foreword ».
The magical white Cartier.
Zweisprachig E und I.
Erschienen bei Patrizzi & Co.
388 Seiten. CHF 30 - € 25
«Ewige Uhren» nannte man
solche, die ihre Energie von den
Bewegungen des Trägers
bezogen. Schritt für Schritt ist
diese Verbesserung der
mechanischen Uhr zu einer
wesentlichen Besonderheit
geworden, die die Uhrmacherei
seit dem 18. Jahrhundert stark
beeinflusst. Angesehene
Uhrmacher wie Breguet, Perrelet
oder Jaquet-Droz erfanden,
perfektionierten und fabrizierten
automatische Werke, wie Eugène
Jaquet und Alfred Chapuis in
ihrem Buch von 1952, das
inzwischen zum Klassiker
geworden ist, erzählen. Doch
seitdem hat man neue Systeme
geschaffen und die alten
verbessert. Es war also nötig,
das Thema wieder aufzugreifen,
wie es Jean-Claude Sabrier
ausgezeichnet gelungen ist. Sein
Buch ist spannend, sehr
vollständig, gut illustriert und wird
für alle Liebhaber authentischer
Uhrmacherkunst ein Muss sein.
The Self-Winding Watch.
Von Jean-Claude Sabrier.
Herausgegeben von Le cercle
d’art. 305 Seiten,
CHF 73 - € 59
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watch around Nr. 013 Frühling-Sommer 2012
Er hat es gewagt! Beat
Haldimann, Erbe einer langen
Familientradition (das Historische
Museum Bern besitzt eine
Pendule von 1650 signiert Hans
Haldimann), hat eine Uhr ohne
Zeiger und Zifferblatt geschaffen.
Unter der Lünette ist ein
handgemachtes Werk zu sehen,
das den besten Uhrmachern
Ehre macht. Tourbillon und
Hemmung tragen Haldimanns
Namen. Dafür hat er ein Patent
und den Prix Gaia erhalten, der
als «Nobelpreis der Uhrmacher»
gilt. Die paradoxe Uhr, die er
«Skulptur fürs Handgelenk»
nennt, birgt seine Philosophie:
ein Nachdenken bewirken über
die Zeit. Zeit also für ein Buch,
das zeigt, wie dieser
besondere Uhrmachertickt!
Diskret, vornehm, in Schwarz
ohne Glanzpapier, versucht es
mit Photos, Zeichnungen und
vorzüglichen Texten Werdegang
und Denken eines Mannes zu
umreissen, der die Grenzen
der Uhrmacherei auslotet.
Horology Haldimann. Von
Beat Haldimann. Erschienen
bei Stämpfli. 205 Seiten.
CHF 69 - € 57
BUCHERBUCHERB
In Zürich lockt die Sammlung
Beyer die Kunden ins Geschäft
an der Bahnhofstrasse. Sie
interessiert jedoch alle
Uhrenfreunde und wurde deshalb
am Salon de la haute horlogerie
Genf 2011 dem Publikum
präsentiert. Dieses Buch ist der
Katalog zur Ausstellung.
Bescheiden aber exquisit
entspricht sie Theodor Beyers
Wunsch, die schönsten Uhren zu
sammeln, als Zeugen der
Entwicklung der mechanischen
Uhrmacherei. Anhand der
78 Exponate wird die ganze
Geschichte der Uhrmacherei
lebendig, vorzüglich kommentiert
vom Spezialisten Dominique
Fléchon. Bei manchen Stücken
geraten nicht nur die Sammler
ins Träumen, sondern alle, die
sich von Geduld und vom
Erfindergeist der Uhrmacher
berühren lassen.
Schätze aus dem Uhrenmuseum
Beyer Zürich. Von Dominique
Fléchon. Herausgegeben vom
Salon international de la haute
horlogerie in Genf. 165 Seiten,
CHF 29 - € 25
Dieses Buch basiert auf dem
Skript eines Lehrers am
Technikum von La-Chaux-deFonds zur Kunst der Pendulerie.
Man wird darin vor allem
Gleichungen und Schemata,
den Abakus und Fomeln und
selbst Musiknoten antreffen. Der
Verfasser stellt Probleme vor
und präsentiert Lösungen. Vor
allem auch nennt er klassische
Pannen und weist auf
Schwierigkeiten hin.
All dies wird den meisten
potenziellen Lesern zu hoch
sein, jedoch die erfahrenen
Sammler und Reparateure
begeistern. Der Neuling wird
eine Selbstverständlichkeit
bestätigt finden: Pendulen sind
grosse Kleinuhren und ebenso
komplex.
Nebenbei wird manchen das
sonderbare Vokabular der
Penduliers gefallen, wie das
«Gesperr der Schnecke» und
die «Fadenaufhängungen.»
Pendulerie. Von Jean-Claude
Nicolet. Erschienen bei
Editions Simonin. 208 Seiten.
CHF 75 - € 63
Am liebsten würde man in diesen
drei Prachtbänden mit weissen
Baumwollhandschuhen blättern.
Denn dieses Werk ist so
vollkommen wie die präsentierten
Objekte. Wunderbare Photos auf
schwarzem Grund, raffinierter
Einband, gehaltvolle Texte… Das
Werk wird zudem von 3D-Videos
begleitet, die die Objekte in
Bewegung zeigen. Die Bände
wurden sehnsüchtig erwartet,
doch Perfektion braucht eben
seine Zeit. Das hätte Maurice
Sandoz, dem reichen Erben,
Doktor der Chemie, Schriftsteller
und Komponist, gefallen, dessen
Sammlung diese Publikation
gewidmet ist. Die komplizierten
Uhren und Automaten, Symbole
des Strebens nach Innovation
und Perfektion, das Maurice
Sandoz so wichtig war, werden
hier in einem Schrein präsentiert,
der ihrer würdig ist.
Watches & Automata, The
Maurice Sandoz Collection. Von
Bernard Pin. Herausgegeben von
der Fondation Edouard et
Maurice Sandoz. 3 Bände,
987 Seiten. CHF 1180 - € 980
In Partnerschaft mit Watchprint können die besprochenen Bücher auf www.watch-around.com bestellt werden
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watch around Nr. 013 Frühling-Sommer 2012
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