Papua Neuguinea Offizieller Name: Independent State of Papua New Guinea Geographie • südwestlichen Pazifik • östlich Indonesien • nördlich Australien • östliche Hälfte der Insel Neuguinea, die das „Festland” genannt wird = 80 Prozent Fläche • PNG grenzt im Norden an die Bismarcksee, • im Osten an die Salomonsee • im Süden an die Korallensee, den Golf von Papua und die Torresstraße • im Westen an die indonesische Provinz Irian Jaya. • Landesfläche von 462 840 Quadratkilometern ein , Weltrag 53, Dtl 356.970 ¼ mehr • wichtigsten Inselgruppen: Bismarck-Archipel, der Louisiade-Archipel, die Trobriand-Inseln, die D’Entrecasteaux-Inseln und die Insel Woodlark • weitere wichtige Inseln: Bougainville und Buka • Küstenstreifen Flachland • im Süden ist er durch Flussmündungen und eine Reihe von Buchten tief eingeschnitten • Fluss Daru bildet im Südwesten eine riesige, niedrig gelegene sumpfige Deltaebene • Von hier aus steigt das Gelände zu den zerklüfteten Gebirgen im Landesinnern hin an, zu denen die Bismarck- und die Owen-Stanley-Kette gehören. • höchste Punkt ist Mount Wilhelm (4 509 Meter) vergleich Zugspitze • Festlandsflüsse sind u. a. der Fly, der auch im Südwesten liegt, der Purari im Süden und der, Markham und Ramu im Norden • Sepik längster Fluss mit über 1000 Km • Fly ist in seinem Unterlauf schiffbar • einige wichtige Inseln Neubritannien, Neuirland und Bougainville vulkanischen Ursprungs • Erdbebengefährdetes Gebiet • viele der kleinen Inseln sind flache Korallenatolle. Allgemeines • Hauptstadt: Port Moresby 193.242 • Lae 80,655; Madang 27,057; Wewak 23,224; Goroka 17,855 • offizielle Sprache: englisch • 820 Sprachen, nicht Dialekte(!) • Tok Pisin wir von etwa 50% der Einwohner gesprochen + Englisch • Zeitzone: MEZ + 9h • Staatsflagge: offiziell am 01.07.1971 eingeführt • Paradiesvogel im roten Feld symbolisiert die Einheit des Landes • Vogel sitzt auf Kundutrommel • Kundutrommel ist vor liegendem Zeremonialschwert wagerecht angeordnet • Farben Rot und Schwarz spielen in der Volkskunst eine bedeutsame Rolle Klima • tropisch-feucht und durch Monsunregen gekennzeichnet • das ganze Jahr über ist es heiß, Warmtropen, Berge Kalttropen • In den Tieflanden reichen die Temperaturen von 21 bis 32,2 °C • In den Gebirgsregionen wurden auch Temperaturen von 3,3 °C gemessen. • 10-12 humide Monate • Jahresniederschläge liegen in der Milne-Bay-Region bei fast 5 080 Millimetern • an der Mündung des Flusses Fly bei etwa 5 840 Millimetern. • Port Moresby, das zwischen diesen beiden Punkten liegt, liegt im Schutz der Owen-StanleyKette und erhält lediglich etwa 1 145 Millimeter Jahresniederschlag, Temp Januar: 26°C Juli: 28°C Umwelt • 81,6 Prozent der Fläche Papua-Neuguineas sind von dichtem Regenwald bedeckt = Fläche Deutschlands • jährlich durch Rodungen fast 60 000 Hektar Wald verloren. Mittlerweile ist ein Waldschutzprogramm entwickelt worden, etwas mehr als Dänemark • Daneben sind Savannen und an Teilen der Küste des Festlandes Mangrovensümpfe ausgebildet • Bergen: Kiefernbestände sowie Laubwälder • Fauna PNGs ist arten- und individuenreich. • zu Beuteltieren: Baumkängurus, Gleitbeutler und Kletterbeutler • Kleinsäuger: Rattenarten (Riesenratten, Pazifikratten), sowie durch Spitzmäuse und Fledermäuse • Zahlreiche Arten von tropischen Vögeln wie Paradiesvögel, Salanganen, Papageien und Nashornvögel leben hier. • Papua-Neuguinea ist außerdem die Heimat des Herkulesspinners, des größten Schmetterlings der Welt. BEVÖLKERUNG • Papua-Neuguinea hat etwa 4,81 Millionen Einwohner (2000) • Bevölkerungsdichte von 10 Einwohnern pro Quadratkilometer • auf Inseln bis zu 200 je qKm • Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 58,9 Jahren, Rang 145 • Die Bevölkerung besteht zu knapp 90 Prozent aus Melanesiern • Die verschiedenen ethnischen Gruppen sind unter der Sammelbezeichnung Papua zusammengefasst. • Geburtsrate je 1000 Menschen: 32,4 (Weltdurchschnitt. 25.0). • Todesrate je 1000 Menschen: 10,0 (Weltdurchschnitt 9.3). • Kindersterblichkeit: 6,1% Dtl: 0,6% = 1/10 • Einwohner pro Arzt: 12.750 • kein Staatsreligion • Religionszugehörigkeit: 95% Christentum: Protestanten 58.4%; Katholiken 32.8%; Anglikaner 5.4% örtliche 2.5%; Baha 0.6%; andere 0.3% • eine Tageszeitung: <Papua New Guinea Post> seit 1969, Auflage 30.000, gehört zu australischen News Corporation (R. Murdoch) • staatliches Radio- und Fernsehprogramm in englisch und anderen Sprachen BILDUNG • keine allgemeine Schulpflicht • Bildungssystem wie in Australien: umfasst alle Einrichtungen von der Vorschule bis zur Universität • Schulbesuch ist kostenpflichtig, die Schulpflicht umfasst 5 Jahre • Da die Landbevölkerung durch das Schulsystem nicht vollständig erreicht wird, ist der Alphabetisierungsgrad mit 76 Prozent relativ niedrig, steigend 46% 1985 • = Rang 85 im internationalen Vergleich VERWALTUNG UND POLITIK • PNG wird gemäß einer Verfassung regiert, die 1975 in Kraft trat • Unabhängigkeitstag: 16. September 1975 • Da der Staat Mitglied des Commonwealth of Nations ist, übt die britische Königin das Amt des Staatsoberhauptes aus; sie wird von einem Generalgouverneur vertreten • Staatsform: konstitutionelle Monarchie, wie in England • Die gesetzgebende Gewalt übt das Nationalparlament aus, dessen 109 Abgeordnete für eine Amtszeit von fünf Jahren vom Volk gewählt werden DEMOKRATIE • Die wichtigste Exekutivkörperschaft ist der Nationale Exekutivrat, der dem Parlament verantwortlich ist • Den Vorsitz über den Rat führt ein Premierminister • Wichtige politische Gruppierungen sind u. a. die Pangu Pati (1967 gegründet), die ihre Basis in den Städten und an der Küste hat; •die konservative People’s Progress Party (1970) • die Melanesian Alliance (1978), die ihre Basis auf Bougainville hat • die National Party (1979), deren Basis in den Hochlanden liegt • People’s Democratic Movement (1985), eine Splittergruppe der Pangu Pati. •Das höchste Gericht ist der Oberste Gerichtshof, dazu Bezirks-, Orts- und Vormundschaftsgerichte • Papua-Neuguinea gliedert sich verwaltungsmäßig in 19 Provinzen und den Hauptstadtbezirk. • Aufteilung in 19 Provinzen mit Provinzverwaltungen seit 1976 • PNG ist Mitglied folgender Organisationen: Commonwealth, UNO, Weltbankgruppe, IWF WTO uvm. Verteidigung • Freiwilligenarmee ca. 3200 Mann •paramilitärische Grenzpolizei: 4600 • wird in ihrer langwierigen Offensive gegen die sezessionistische Revolutionsarmee von Bougainville von Australien unterstützt (Art Bürgerkrieg) • Heer 88,4%; Marine 9,3%; Luftwaffe 2,3% WIRTSCHAFT • Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 3 746 Millionen US-Dollar •1998; Dienstleistungen 33,3 Prozent, Industrie 42,3 Prozent, Landwirtschaft 24,4 Prozent • BIP pro Kopf 1992: 1.058 US$, Rang 101 , Dtl:24.157 US$ = Mittelfeld • große Teile der Bevölkerung leben noch auf neolithischer Kulturstufe, die kein Geldverkehr kennen • Inflation: 11,6% • Die Handelsbilanz ist seit 70ern ziemlich ausgeglichen • die Einnahmen aus Exporten überwiegen die Ausgaben für Importe •Währungseinheit: 1Kina, 100 Toea • Die Fertigungsindustrie des Landes beschränkt sich vornehmlich auf die Produktion von grundlegenden Konsumgütern wie Lebensmittelkonserven und Bekleidung. • Die führenden Exportgüter sind Gold, Kaffee, Kakao und Holz Regenwaldabholzung • Bedeutung von Kupfer, dem wichtigsten Exportgut in den achtziger Jahren, ist seit der Schließung der Bergwerke auf Bougainville 1989 drastisch zurückgegangen • Hauptimportgüter sind Maschinen und Transportausrüstungen, Erdölprodukte und Lebensmittel • wichtigste Handelspartner: Australien, Japan, Deutschland, Großbritannien, Singapur, Südkorea und die USA • Landwirtschaft wichtigster Wirtschaftssektor, 79 Prozent der Erwerbstätigen • Böden nur in den Tieflandgebieten und auf manchen entlegenen Inseln fruchtbar • Ackerbauerträge reichen zumeist gerade zur Eigenversorgung • Kokosnüsse, Süßkartoffeln, Bananen und Yams sind wichtige Anbaufrüchte • vorherrschenden Marktfrüchte, die auf Plantagen angebaut werden, sind Kaffee, Kakao und Kopra. • Tierhaltung: Rinder, Schweine, Ziegen und Geflügel • Produktion großer Mengen an Holz, • Fischfang (Süßwasser- und Meeresfische) bedeutender Wirtschaftszweig • Industrie: kaum entwickelt neben Verarbeitung von Land- und Forstwirtschaft gibt’s Ziegeleien, Brauereien, Zementwerke, Werften und ein Walzwerk in Port Moresby • Kleinindustrie und Handwerk überwiegen Bodenschätze •Ressourcen: Gold, Kupfer (hauptsächlich auf Bougainville), Silber, Nickel, Bauxit, Erdgas, Öl alles in geringen Mengen sie Seite 229 • Seit siebziger Jahren hat die wirtschaftliche Bedeutung des Bergbaus + Abbaus der Bodenschätze zugenomme • Bougainville und auf dem Festland nahmen große Kupfer- und Goldbergwerke den Betrieb auf. Die Kupferbergwerke von Bougainville wurden 1989 aufgrund von Unruhen auf der Insel geschlossen. Infrastruktur • große Höhenunterschiede des Geländes erschweren den Bau von Transportwegen zu Wasser und zu Land • daher besitzt das Land nur ein sehr begrenztes Netz an befestigten Straßen (4 Prozent von insgesamt 19 600 Kilometern) • keine Eisenbahn • Luftverkehrslinien sind für die Anbindung vieler Gebiete unentbehrlich • Air Niugini, die staatliche Fluggesellschaft, bietet Inlandflüge und internationale Flüge einziger „großer“ Flughafen in Port Moresby • Port Moresby ist ein bedeutender Seehafen. GESCHICHTE • erster Europäer sichtete der portugiesische Seefahrer Antonio d’Abreu 1511 die Insel • der erste Europäer, der sie 1526 betrat, war der spanische Forscher Jorge de Menezes. • Spanier erhoben 1546 Anspruch auf die Insel und nannten sie Novo Guinea, weil die Ureinwohner ihrer Meinung nach Ähnlichkeit mit den westafrikanischen Stämmen hatten. • 1793 beanspruchte die Britische Ostindische Kompanie die gesamte Insel für Großbritannien. • 1828 nahm die Niederländische Ostindische Kompanie die Westhälfte Neuguineas in Besitz. • Osthälfte wurde zunächst zwischen Deutschland und Großbritannien aufgeteilt • nordöstliche Teil wurde 1884 von Deutschland annektiert und bildete nun als DeutschNeuguinea einen Teil des Kaiser-Wilhelm-Landes (noch zu Bismarks Zeiten) • Im gleichen Jahr wurde der südöstliche Teil von Großbritannien übernommen, 1906 jedoch als Teil des Territoriums Papua an Australien abgetreten. • 1914 besetzten australische Streitkräfte das deutsche Gebiet • 1921 wurde es als Völkerbundsmandat (Treuhandgebiet) von Australien verwaltet und in Territory of New Guinea umbenannt. •Im 2. Weltkrieg griff Japan Neuguinea an, und ein großer Teil der japanischen Streitkräfte hielt das Innere der Insel bis zum September 1945 besetzt • 1946 wurde das Neu Guinea, also der Nordostteil der Insel, zum Treuhandgebiet der Vereinten Nationen und gemeinsam mit dem Südostteil der Verwaltung Australiens unterstellt • 1962 geben Niederlande ihre Herrschaft im Westteil auf und diese Inselhälfte kam unter die Verwaltung Indonesiens • Seit 1969 bildet sie die indonesische Provinz Irian Jaya • Die Osthälfte wurde 1975 zum Hauptgebiet des unabhängigen Staates Papua-Neuguinea • Um das Land auf die politische Unabhängigkeit vorzubereiten, versuchten die Australier, demokratische Einrichtungen nach westlichem Vorbild zu unterstützen. • 1950 wurden Dorfräte gegründet, und im folgenden Jahr wurde ein landesweiter Legislativrat gebildet • Dieser wurde 1964 von einem House of Assembly abgelöst. • 1972 wurde eine von Papua kontrollierte Zentralregierung gegründet • am 1. Dezember 1973 wurden die beiden Territorien Papua und Neuguinea zu dem selbst verwalteten Staat Papua-Neuguinea. • Am 6. September 1975 wurde das Land vollständig unabhängig, mit Michael T. Somare, Führer der Pangu Pati, als erstem Premierminister. • 1980 wurde er durch ein Misstrauensvotum seines Amtes enthoben und durch Sir Julius Chan, den Führer der People’s Progress Party, abgelöst. • Nach den Wahlen von 1982 kam Somare erneut an die Macht. • Seine Regierung wurde 1985 gestürzt und durch eine Koalitionsregierung unter der Führung von Paias Wingti ersetzt. • 1988 wurde Rabbie Namaliu Premierminister • schon 1992 kam Wingti wieder an die Macht • Seit 1975, der Unabhängigkeit ist der Sezessionismus = Abspaltungsbewegungen für PapuaNeuguinea ein Problem gewesen • Einführung von dezentralisierten Provinzregierungen 1976 verringert Problem zeitweise • 1988 trat es auf Bougainville jedoch wieder zutage. Die Insel hat eine starke separatistische Tradition, die sich bis zum Ende der achtziger Jahre durch die Umweltauswirkungen von 15 Jahren Kupferabbau noch verstärkt hatte; zu Beginn der siebziger Jahre waren riesige Kupfervorkommen auf Bougainville entdeckt worden. • 1989 rief eine Sezessionistenbewegung, die Bougainville Revolutionary Army, einen Aufstand ins Leben, der schnell zur Schließung der Kupferbergwerke führte. Die Truppen Papua-Neuguineas wurden im März 1990 dazu gezwungen, sich von der Insel zurückzuziehen, und zwei Monate später erklärte die Revolutionary Army Bougainville zur unabhängigen Republik • Januar 1991: Friedensabkommen • Die Kämpfe wurden wieder aufgenommen, als im Oktober 1992 erneut Regierungstruppen auf die Insel kamen • Seit Anfang 1994 kontrollierten die Streitkräfte Papua-Neuguineas wieder Bougainvilles Hafen und Flughafen sowie die Hauptstadt Arawa. • März 1996 wurde der seit September 1994 geltenden Waffenstillstand auf der Insel Bougainville beendet • blutige Auseinandersetzungen • 27. März 2000 unterzeichneten Vertreter der Regierung von Papua-Neuguinea und Führer der nach Unabhängigkeit strebenden Insel Bougainville ein Abkommen über die Gewährung der Autonomie • Das Abkommen sieht eine nach papuanischem Recht zusammengesetzte Provinzregierung auf der Insel vor • Wahl einer autonomen Provinzregierung soll erfolgen