Zum Manuskript der Predigt - Theologische Fakultät

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Oberpfarr - und Domkirche zu Berlin
Prof. Dr. Rolf Schieder, Theologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
Dritter Sonntag im Advent, 12.12.2010, 18 Uhr
Predigt über Lukas 3, 1-16
Gnade sei mit Euch und Friede von dem, der das ist und der da war und der da kommt. Amen.
1 Im fünfzehnten Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter in Judäa war und Herodes
Landesfürst von Galiläa und sein Bruder Philippus Landesfürst von Ituräa und der Landschaft Trachonitis und
Lysanias Landesfürst von Abilene,
2 als Hannas und Kaiphas Hohepriester waren, da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in
der Wüste.
3 Und er kam in die ganze Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden,
4 wie geschrieben steht im Buch der Reden des Propheten Jesaja (Jesaja 40,3-5): »Es ist eine Stimme eines Predigers
in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn und macht seine Steige eben!
5 Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden; und was krumm ist, soll gerade
werden, und was uneben ist, soll ebener Weg werden.
6 Und alle Menschen werden den Heiland Gottes sehen.«
7 Da sprach Johannes zu der Menge, die hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Ihr Schlangenbrut, wer hat
denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet?
8 Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße; und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum
Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken.
9 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen
und ins Feuer geworfen.
10 Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir denn tun?
11 Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer zu essen hat,
tue ebenso.
12 Es kamen auch die Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun?
13 Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist!
14 Da fragten ihn auch die Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem
Gewalt oder Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!
15 Als aber das Volk voll Erwartung war und alle dachten in ihren Herzen von Johannes, ob er vielleicht der Christus
wäre,
16 antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der ist stärker als ich,
und ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit
Feuer taufen.
Liebe Gemeinde,
wie würden Sie wohl reagieren, wenn die Domprediger Sie nicht mit einem sanften „Liebe Gemeinde“
anreden würden, sondern die Predigt mit der Anrede „Ihr Giftschlangenbrut!“ beginnen würde? Würden
Sie empört den Dom verlassen? Oder fänden Sie es interessant, den Prediger dabei zu beobachten, wie
er es hoffentlich schafft, am Ende seiner Ansprache Ihnen doch noch eine gute Nachricht mit auf den
Weg zu geben? Wären Sie zwar peinlich berührt - aber in gewisser Weise doch bereit, diese Anrede als
eine zwar krasse, aber letztlich doch zutreffende Charakterisierung unseres Daseins als Sünder zu
akzeptieren?
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Es ist bemerkenswert, dass Johannes der Täufer mit seinen harschen Worten die Menschen nicht
vertrieb - ganz im Gegenteil: sie pilgerten scharenweise an den Jordan um seine Drohpredigt willig über
sich ergehen zu lassen. Dabei blieb es nicht bei der Anrede „Giftschlangenbrut!“, die Provokation ging
munter weiter. Würden wir das, was Johannes seinen Zuhörern auf den Kopf zusagt, in unsere Zeit
übertragen, dann könnte es sich etwa so anhören: „Wer hat Euch eigentlich eingeredet, dass Gott nur
ein ‚lieber‘, nicht aber ein ‚gerechter‘ Gott ist? Bildet Ihr Euch ein, dass er euch quasi automatisch
gnädig ist? Glaubt Ihr wirklich an eine solch billige Gnade? Ihr müsst Euer Leben ändern - und jeder
einzelne von Euch weiß sehr genau, wo er oder sie anzufangen hat. Bringt endlich gute Früchte! Doch
Ihr weicht der Herausforderung aus - Ihr seid so unerträglich bequem geworden. Seht der Wirklichkeit
ins Auge: Es ist später als Ihr glaubt! Worauf wartet Ihr eigentlich noch?“
Ein sanfter, mit weniger prophetischer Unruhe ausgestatteter Theologe könnte nun einwenden, dass
solche Bußrufe heute doch von überall her erschallen! Die Umweltschützer geißeln uns mit dem Vorwurf
eines verschwenderischen Lebensstils. Die Gesundheitspolitiker und die Gesundheitsindustrie
überschütten uns mit widersprüchlichen Ratschlägen. Die Werbeindustrie hält uns tagtäglich vor
Augen, dass wir viel zu dick, viel zu hässlich, viel zu alt und viel zu langweilig sind. Wozu braucht es
noch einen zur Buße rufenden Pfarrer, wenn jede Illustrierte Woche für Woche voll von Aufrufen und
guten Ratschlägen zur Umkehr ist. Das althergebrachte Wort „Buße“ heißt heute „Optimierung“ Optimierung unserer Performance, Optimierung unseres Body-Maß-Index, Optimierung unserer
kommunikativen Kompetenzen. Endzeitpropheten und Lebensoptimierer gibt es also mehr als genug.
Jeder bastelt unablässig an seinem Leben herum - und das in der scheinbar gebotenen Hast, weil es stets
fünf vor - was sage ich: fünf nach zwölf ist.
Apokalyptische Szenarien nutzen sich schnell ab. Ihre aktivierende Wirkung hält nicht lange an. Unser
heutiger Predigttext ist dafür das beste Beispiel. Denn Johannes hält seinen apokalyptischen Stil selbst
nicht durch. Nachdem er seinen Hörern zunächst Saures gegeben hat - und die Menschen ihn
zerknirscht fragen: „Was sollen wir also tun?“, wird er bemerkenswert zahm. Da ist plötzlich nichts
mehr von Endzeitstimmung zu spüren. Vielmehr vertritt Johannes nun eine ziemlich vernünftige
Alltagsethik. Helft den Armen! Seid nicht gierig! Keine unnötige Gewalt! Für alle diese Lebensregeln
braucht es nicht einmal eine religiöse Begründung. Sie verstehen sich von selbst. In unsere Zeit
übertragen könnten sie vielleicht so lauten: „Habt Ihr schon Eure ‚Brot für die Welt‘ -Überweisung
ausgefüllt?“ „Braucht jemanden in Eurer Nähe Hilfe?“ Als heutige Zöllner stellt man sich am besten
Finanzmarktexperten vor. Auch sie würde Johannes lediglich zur Mäßigung ermahnen. Nicht einmal als
Anführer einer neuen Friedensbewegung würde Johannes taugen. Die von ihm getauften Soldaten
können ihren Beruf getrost weiterhin ausüben - sie müssen sich lediglich an Regeln halten, die heute in
internationalen Konventionen niedergeschrieben sind.
Die Alltäglichkeit der Forderungen des Johannes springt dann besonders ins Auge, wenn man sie mit
den Forderungen Jesu vergleicht. Der reiche Jüngling wird nicht nur zum Teilen seines Besitzes
aufgefordert - er soll alles verkaufen, was er hat. Die Jünger fordert Jesus auf, alles stehen und liegen zu
lassen und ihm nachzufolgen. Als ihn einer bittet, erst noch seinen Vater begraben zu dürfen, erhält er
zur Antwort: „Lass die Toten ihre Toten begraben!“ Im 9. Kapitel des Lukasevangeliums sagt Jesus: „Wer
mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehmen Tag für Tag sein Kreuz auf sich und folge mir
nach.“
Wie müssen wir uns also das Verhältnis von Jesus zu Johannes vorstellen? Der letzte Abschnitt der
heutigen Predigttextes gibt uns eine erste Antwort: Johannes ist nicht der Messias, er ist nicht der
Christus, auf den so viele damals warteten. Johannes ist ein wortgewaltiger Prophet, der seine
Gerichtsrede mit einem Taufritual unterstützt. Die Taufe soll ein Zeichen für die Entschlossenheit zur
Umkehr sein. Aber seine Taufe unterscheidet sich fundamental von der christlichen Taufe.
Geht es denn nicht in beiden Fällen um die Vergebung der Sünden? Durchaus! Aber offensichtlich hat
der Johannes unseres Predigttextes ein klares Bewusstsein davon, dass seine Weise der
Sündenvergebung letztlich unzureichend ist. Seine Taufe zur Vergebung der Sünden wirkt lediglich im
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Bereich unserer Tatsünden - sie bleibt aber gegenüber der Sünde als einer Macht, über die der Mensch
keine Kontrolle mehr hat, unwirksam. Das Christentum unterscheidet strikt zwischen Sünden, von
denen wir genau wissen, dass wir sie hätten vermeiden können - und solchen Sünden und solcher
Schuld, von denen wir hinterher sagen, dass wir das doch keinesfalls gewollt hatten und wir die Folgen
zutiefst bedauern. Für unsere alltäglichen Nachlässigkeiten und Gemeinheiten reicht eine prophetische
Drohpredigt aus. Man weiß ja selbst, was man besser müsste.
Ganz anders verhält es sich mit jener Sorte von Sünde und Schuld, die niemand wollte, die aber doch in
der Welt ist. Beginnen wir mit einem aktuellen Beispiel: Der tragische Unfall bei der Sendung „Wetten,
dass…?“ am vergangenen Wochenende hat viele Menschen erschüttert. Ein 23-jähriger junger Mann
erlitt bei einer gefährlichen Wette so schwere Halswirbelverletzungen, dass er vermutlich Zeit seines
Lebens gelähmt bleiben wird. Das hat niemand gewollt. Strafrechtlich wird niemand verantwortlich zu
machen sein - und doch steht die Schuldfrage - unbeantwortet - im Raum. Wir helfen uns mit der
Formulierung, es habe sich um einen „tragischen Unfall“ gehandelt. Das Wort „Unfall“ ist ja durchaus
merkwürdig. Vom Philosophen Ludwig Wittgenstein kennen wir die Formulierung: „Die Welt ist alles,
was der Fall ist.“ Auch Unfälle sind Teil unseres In-der-Welt-Seins - aber eben doch von solch
bedrängender Zudringlichkeit, dass wir sie nicht „Fälle“, sondern „Un-Fälle“ nennen.
Obwohl die Verantwortlichen für diese Sendung im juristischen Sinne nicht zur Verantwortung gezogen
werden können, so hat dieses Ereignis doch ihr Leben verändert. Man möchte das Geschehene
ungeschehen machen, überlegt, ob eine Wiedergutmachung möglich ist, betet für den Verletzten - und
muss am Ende doch einsehen, dass es eine Schuld gibt, die weder abbezahlt noch wieder gut gemacht
werden kann.
Wem das „Wetten, dass...?“-Beispiel zu banal ist, der wird nicht lange in seinem eigenen Leben suchen
müssen, um sich größerer und kleinerer Ereignisse zu erinnern, in denen er oder sie in nicht wieder gut
zu machender Weise schuldig geworden ist. Jeder, der schon einmal in einen schwereren Autounfall
verwickelt war, weiß wovon ich spreche. Oder ich denke an eine Freundin, die sich nach dem Tod ihres
Mannes heftige Vorwürfe macht, dass sie ausgerechnet in seiner Todesstunde vor Erschöpfung
eingeschlafen war. Vieles, was nicht wieder gut zu machen ist, verdrängen wir - und das scheint ein
psychologisch durchaus sinnvoller Mechanismus zu sein. Nur soll man nicht glauben, dass auch
verdrängte Schuld sich nicht auf unser Seelenleben auswirken würde. Schuldgefühle können ein ganzes
Leben in ein dunkles oder trübes Licht tauchen und sich schwer auf unsere Seele legen.
Für nicht wieder gut zu machende Schuld und für die Sünde als unkontrollierbare Macht ist die Taufe
auf Jesus Christus jenes Heilmittel, das Erlösung verspricht.
Wie macht sie das? Die Erklärung ist nicht ganz einfach und
ich will ein Bild dazu zu Hilfe nehmen. Es handelt sich um
ein Gemälde von Michelangelo Caravaggio aus dem Jahre
1602. Und Sie werden sich vielleicht verwundert fragen, was
ein nackter Lustknabe, der sich mit einem freundlich
dreinblickenden Widder vergnügt, mit dem ernsten Thema
der Sündenvergebung zu tun hat. In der Tat gibt das Bild
den Fachleuten aus der Kunstgeschichte bis heute Rätsel
auf. Es trägt den Titel Johannes der Täufer, es findet sich
auch der rote Märtyrermantel und das Kamelhaarfell. Aber,
so die Fachleute, es fehle das Lamm, die Taufschale und der
Fingerzeig auf Jesus Christus.
Aus biblischer Sicht lässt sich die Lammfrage freilich leicht
klären. Das Alte Testament kennt eine ganze Reihe von
Opfertieren: Lämmer, Ziegen, Widder, Tauben, Stiere - eine
ganze Sühnopferfarm. Allerdings spielt der Widder bei der
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sogenannten Opferung Isaaks eine zentrale Rolle. Und so gibt es einige Kunstgeschichtler, die die
Vermutung geäußert haben, es handle sich hier gar nicht um Johannes den Täufer, sondern um einen
lachenden Isaak, der sich darüber freut, dass nicht er selbst, sondern der Widder an seiner Stelle
geopfert wird. Dem widersprechen aber alle anderen Bildelemente, so dass wir von dieser Interpretation
lediglich die Anregung aufnehmen, die Opferung Isaaks und das Selbstopfer Jesu Christi als zwei
zentrale Ereignisse der Religionsgeschichte in einer Linie zu sehen. Die Geschichte der Opferung Isaaks
markiert das Ende von Menschenopfern und der Tod Jesu markiert das Ende von Tieropfern.
Wir können den Widder auf Caravaggios Bild also durchaus als Symbol für Jesus Christus deuten. Nicht
wie der Widder in der Isaaksgeschichte, der sich mit seinen Hörnern unfreiwillig im Gestrüpp verfangen
hat, sondern in freiwilliger Selbsthingabe bietet sich Christus als das Opfer an, das ein für allemal
unsere Sünden tilgt. Fast liebevoll umarmt Caravaggios Johannes das Opfertier. Wer die
alttestamtlichen Opferriten genau studiert, der stellt fest, dass der Moment der Berührung eines
Opfertieres von zentraler Bedeutung ist. Die Berührung soll zum Ausdruck bringen, dass jeder, der am
Opferritus teilnimmt, sehr genau weiß, dass nicht das Tier, sondern jeder der Anwesenden den Tod
verdient hätte. Wer opfert, legt das Geständnis ab, ein Sünder zu sein. Und dass er als solcher mit Gott
versöhnt werden möchte. Der Begriff der „Sühne“ ist uns deshalb unverständlich geworden, weil wir
vergessen haben, dass Sühne nichts mit Wiedergutmachung zu tun hat. Ganz im Gegenteil: Sühne ist
dort nötig, wo untilgbare, nicht mehr wieder gut zu machende Schuld vorliegt! Mit der Berührung des
Opfertieres wird diesem nicht unsere Schuld aufgeladen - ganz im Gegenteil: im Opfertier erkennen sich
die Opfernden wieder. Es stirbt stellvertretend für uns.
Nun kann man freilich fragen: Warum muss überhaupt geopfert werden? Das Leben ist doch ohnehin
grauenhaft genug. Warum dann noch unschuldiges Blut vergießen? Die Theo-logik des Opfers ist freilich
eine andere: Im Opfer begegnet das Unheilige dem Heiligen - und diese Begegnung tötet das Unheilige.
Der Tod unserer Sünden hat freilich nicht unseren Tod zum Ziel, sondern ein neues, versöhntes Leben in
Gott. Trotzdem wurden sich die Menschen zunehmend des Ungenügens der Opfertierriten bewusst.
Indem Jesus Christus als das Opferlamm bezeichnet wird, ist zugleich das Ende von Tieropfern markiert.
Denn im Opfertod Jesu Christi opfert sich Gott selbst - und zwar ein für alle Mal! Seither opfern wir auch
keine Tiere mehr. Wenn wir denn etwas opfern, dann nur noch uns selbst - in der Nachfolge Jesu
Christi.
Durch die Taufe findet eine Identitätsübertragung der besonderen Art statt: In der Taufe identifizieren
wir uns mit Jesus Christus und seinem stellvertretenden Opfer. Wir bekennen damit einerseits unsere
Sündhaftigkeit und Schuldbeladenheit - und glauben andererseits wirklich und wahrhaftig daran, dass
auch die nicht wieder gut zu machende Schuld unser Leben nicht zu verdunkeln braucht, dass wir der
Trübheit tragischer Verstrickungen wirklich und wahrhaftig entkommen können, ja eigentlich schon
entkommen sind. Viele von uns können es nur noch nicht so recht glauben, dass sie wirklich erlöst sind.
Und so handeln so viele Menschen aus einem schlechten Gewissen oder aus Schuldgefühlen heraus - und
erzeugen damit wie in einem Teufelskreis immer neues Unheil.
Werfen wir noch einmal einen theologisch informierten Blick auf unseren so ungewöhnlichen Johannes
des Michelangelo Caravaggio. Indem Johannes das Opfertier, das Jesus Christus symbolisiert, umfängt,
vollzieht auch er einen Identifikationsakt. Seine Sünde und Schuld sind auf Jesus Christus übergegangen
und getilgt. Und so kann er in unschuldiger Nacktheit vor uns sitzen. Er hat nichts zu verbergen. So
wie er ist, kann er sich an diesen Christus halten.
Zum Schluss möchte ich Ihre Aufmerksamkeit noch auf den Blick des Täufers lenken. Das ist weder der
schamlose oder verführerische Blick eines Exhibitionisten, noch der verschämte Blick dessen, der sich in
seiner Nacktheit beobachtet fühlt. Es ist ein fragender Blick. Ein Blick, der uns, die Betrachter zu fragen
scheint: Und was ist mit Euch? Woran haltet ihr Euch? Wovon erhofft Ihr Euch Befreiung? Wer erlöst
Euch?
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in
Christus Jesus. Amen.
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