Fussball und Informatik: Abseits oder nicht? - IT

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Fussball und Informatik:
Abseits oder nicht?
Stephan Würmlin Stadler, 32,
Dipl. Informatik-Ing. / Dr. sc. techn., ETH Zürich,
CEO LiberoVision AG
Computer faszinieren Stephan Würmlin seit der frühen Kindheit, als er den Commodore 64 kennen lernte. «Heute ist die
Informatik allgegenwärtig, von der Waschmaschine über das
Kino bis zum Verkehrsflugbetrieb. Die Anwendungsgebiete
sind unbeschränkt. Man kann mit einem Informatikstudium an
der ETH die eigenen individuellen Bedürfnisse und Wünsche
ideal verwirklichen. Bei mir ist das die Verknüpfung von Informatik mit dem Spezialgebiet Computergrafik und meinen
Hobbys Medien, Fernsehen und Sport.»
Laufbahn P Gymnasium MNG, Basel (mit Informatik-
praktikum) P Informatikstudium ETH Zürich
P Praktikum bei Roche, Basel P Praktikum bei UBS, Basel
P Praktikum und Teilzeitarbeit bei Siemens Verkehrstechnik,
Wallisellen P Doktorat ETH Zürich P Jungunternehmer
und CEO, LiberoVision AG, Zürich
Sportfernsehen
LiberoVision, ein Spin-off-Unternehmen der ETH Zürich,
wurde von Stephan Würmlin und seinem Kollegen Christoph
Niederberger, zwei Basler ETH-Informatikern, gegründet. Es
beschäftigt sich mit revolutionären Visualisierungstechnologien für das Sportfernsehen. War es ein Hands oder nicht?
War es Offside? Fussballsituationen sind vom Sofa aus oft
schwierig zu beurteilen, wenn die Kameras im Stadion nicht
optimal platziert sind.
Dank der neuen Technologie der LiberoVision AG können Fussballfans bald auch zu Hause sehen, wie es auf dem Spielfeld
genau ablief. Stephan Würmlin erklärt: «Konkret können wir
vorhandene Kameraströme analysieren und daraus Bilder für
Orte generieren, an denen keine wirkliche Kamera steht. Als
Beispiel können wir eine Abseitssituation schlüssig auflösen, indem wir diese ‘virtuelle’ Kamera in die Augen des Linienrichters platzieren. Unsere Technologie verwendet dabei nur
die vorhandenen TV-Kameras als Eingabe und generiert daraus
virtuelle Bilder so realistisch, dass kaum ein Unterschied zu den
TV-Bildern erkennbar ist.»
Vom Programmieren zum Management
Als CEO übt Stephan Würmlin vor allem eine Managementfunktion aus. Das Programmieren hat für ihn persönlich keinen hohen Stellenwert mehr, auch wenn er immer noch an
Brainstorming-Meetings zu Entwicklungsproblemen teilnimmt
und Lösungsansätze beisteuert.
Seine Hauptaufgaben sind Unternehmensführung, Administration, Personalmanagement, Geschäftsentwicklung und
Gespräche mit Partnern und Kunden. Dem Marketing kommt
ein hoher Stellenwert zu, denn ein tolles Projekt entwickeln
und es im Markt erfolgreich positionieren sind zwei völlig
verschiedene Dinge.
LiberoVision ist international ausgerichtet, hat aber starke
Schweizer Wurzeln. Das Geschäft findet vor allem in Europa
und in den USA statt, neu auch in Asien. Die Firmenkultur ist
inspiriert vom akademischen Umfeld, wo Freiheit, Dynamik
und freundschaftlicher Umgang wichtig sind.
Ehrgeizige Pläne
Stephan Würmlin weiss, was er will: «Meine Pläne hängen
eng mit unserer Firma zusammen. Wir wollen bis in drei
Jahren führend sein in unserem Geschäftsfeld.» Dies bedingt viele Arbeitsstunden, ein hohes Verantwortungsbewusstsein und Freude an der Tätigkeit: «Die Informatik gibt
uns Möglichkeiten, neuartige Dinge zu erforschen und zu
entwickeln. Mit diesen neuen Technologien können wir vielen Menschen im Bereich Entertainment Freude und Spass
bereiten.»
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