GEOMAR NEWS 01 | 2016 Magazin des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel Expedition vor El Hierro, der geo­logisch aktivsten Kanareninsel Mit JAGO zum UnterwasserVulkan Seegras Wissenschaftsteam entschlüsselt das Erbgut einer Wunderpflanze Gold aus heißem Meerwasser Hohe Konzentrationen von Edelmetall in Geothermal-Systemen auf Island RUBRIK 00 GEOMAR News 01 | 2016 4 Directors’ Corner Foto: H.-J. Hoving, GEOMAR Inhalt Meeresfauna vor der Kamera: Mit dem am GEOMAR entwickelten neuen Kamerasystem PELAGIOS können Organismen mengenmäßig bis in eine Tiefe von 1.000 Metern erfasst werden. Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in der Helmholtz Gemeinschaft als Ganzes, aber auch im Forschungsbereich Erde und Umwelt und am GEOMAR wird es in naher Zukunft zu einigen Veränderungen kommen. Angestoßen wurde dieser Prozess zum einen durch ein Gutachten des Wissenschaftsrates zum Verfahren der Programmorientierten Förderung, das im vergangenen Herbst veröffentlicht wurde. Zum anderen streben die Helmholtz-Zentren im Bereich Erde und Umwelt an, stärker zu kooperieren und ihre Forschungsprogramme noch besser zu verzahnen. Für das GEOMAR wären hierbei insbesondere die Programmplanung, mögliche neue Förderinstrumente auf der Ebene des Forschungsbereichs Erde und Umwelt sowie eventuelle Neuerungen im Begutachtungsverfahren relevant. Der hier innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft und auch im Austausch mit dem BMBF angestoßene Diskussionsprozess ist noch nicht abgeschlossen, erste Ergebnisse werden aber noch in diesem Jahr vorliegen. EXPEDITON JAGO erkundet Unterwasser-Vulkan auf El Hierro: Spanisch-deutsche Kooperation eröffnet Einblick in einen seismologischen Hotspot 4-5 Abgetaucht – Neue Einblicke in den offenen Ozean: PELAGIOS liefert sensationelle Bilder von der tropischen Meeresfauna 6 Aktuelle METEOR Expeditionen: M121, M1227 Im Rahmen unserer zweitägigen Leitungsklausurtagung, die zum nunmehr 13. Mal stattfand, wurden diese Themen ebenfalls intensiv diskutiert. Darüber hinaus standen auch erste Diskussionen zur strategischen Weiterentwicklung der Forschungsbereiche 1 und 3 im Fokus, da es hier in den nächsten Jahren altersbedingte Veränderungen im Führungspersonal geben wird. Im Haus haben wir einige wichtige Neuregelungen auf den Weg gebracht. Hierzu zählen die Verstetigungsrichtlinie für den wissenschaftlichen Mittelbau und die Doktorandenrichtlinie, die für die mehr als 200 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mehr Planungssicherheit schafft. Ferner wurden in intensiven Diskussionen wichtige Eckpunkte für die Flächennutzung im Erweiterungsneubau festgelegt, so dass wir auch auf diesem Gebiet optimistisch in die Zukunft schauen. Überdies schreiten auf dem Ostufer einerseits die Abrissarbeiten an den Gebäuden 5 und 6, aber auch die Bauarbeiten am Zentralen Probenlager und der Parkpalette weiter voran, es geht jetzt sichtbar vorwärts! 2016 verspricht also in vielerlei Hinsicht ein spannendes und ereignisreiches Jahr für das GEOMAR zu werden. Gut neun Monate davon liegen noch vor uns... GEOMAR News ist das Magazin des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Andreas Villwock, GEOMAR, Wischhofstr. 1-3, 24148 Kiel Tel +49 431 600-2802, [email protected] Autoren: Andreas Villwock, Maike Nicolai, Jan Steffen, Michael Stauske Layout: Christoph Kersten Auflage: 1.200 Exemplare Druck: Dräger+Wullenwever, Lübeck Herzliche Grüße Prof. Dr. Peter Herzig, Direktor Impressum Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide ­Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die derzeit noch üblichere männliche Form verwendet wird. Michael Wagner, Verwaltungsdirektor GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel 12 3D-Modell eines Goldkorns aus über 1.000 Einzelaufnahmen mit einem focused-ion beam Elektronenmikroskop. Mit modernsten Mitteln sucht Helmholtz-Postdoc Sebastian Fuchs Edelmetalle im Nanobereich. Seegras spielt als Lebensraum für Fische und andere Tiere sowie als natürlicher Filter eine zentrale Rolle in Küstenökosystemen. Ein Wissenschaftsteam hat nun den genetischen Bauplan des Großen Seegrases entschlüsselt. FORSCHUNG EVENTS Genom einer Wunderpflanze entschlüsselt: Multinationales Forscherteam untersucht Evolution des Großen Seegrases8 Gender Equality Day 2016 Gleiter-Schwarm auf Wirbelspur 9 Das Rätsel der Pottwale 9 Gold aus heißem Meerwasser: Meeresforscher finden auf Island extrem hohe Edelmetall-Konzentrationen in Geo­ thermal-Systemen10 Kurz berichtet: Ozeanversauerung Marine Baumeisterin verliert Stabilität, Abbau von Plastiktüten im Sediment 10 11 Kurz berichtet: Allianz für innovative marine Produkte startet in Kiel, System Laptewsee – den Wandel der Arktis im Blick, PalMod – 130.000 Jahre Erd­ geschichte im Klimamodell 11 Neue Mitarbeiter im Portrait: Conny Dieckmann, Ute Büther, René Dettmann, Susann Tegtmeier, Sebastian Fuchs12-13 Bescherung für exzellente GEOMARDoktoranden13 Nachdem der Winter im Großen und Ganzen wieder grün gewesen ist, bleibt die Frage, ob wir dann vielleicht noch die Ostereier im Schnee suchen dürfen?! Schon im letzten Jahr sind weltweit wieder viele Temperaturrekorde gebrochen worden, ein Trend, der auch in diesem Jahr, zumindest global gesehen, anhält – nicht nur Dank El Niño. Der Klimawandel bleibt deshalb eines der großen Zukunftsthemen, neben weiteren Einflüssen des Menschen auf die (marine) Umwelt, Fragen nach den Ressourcen für zukünftige Generationen oder dem Wunsch, sich gegen Naturgefahren zu schützen. Alles Themen, bei denen der Ozean eine entscheidende Rolle spielt – dies sind auch die Themen des GEOMAR, die an Aktualität nichts eingebüßt haben. Über neue Ergebnisse unserer Forscherinnen und Forscher werden wir auch in diesem Jahr, dem „Jahr der Meere und Ozeane“, berichten, denn es gibt weiterhin noch viel zu erforschen und zu entdecken. Vermissen Sie etwas? Haben Sie vielleicht eigene Beiträge oder Verbesserungs­vorschläge für GEOMAR News? Schreiben Sie uns: [email protected] Kurz berichtet: Mikroplastik und Hitze – eine gefährliche Kombination?, Internationale Meeresforschung zwischen Halifax und Kiel, Vollversammlung der Promovierenden der Meereswissenschaften 14 Mitarbeiter: Dez. 2015 bis Feb. 201614 15 Das GEOMAR DokTeam 2016: Anlaufstelle für mehr als 200 Doktoranden 15 KALEIDOSKOP Echolot-Austellung in Oldenburg, Deutscher Meerespreis online, Kunstausstellung „beyond the sea“, Aktuelles zum Neubau 16 14 Editorial Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Andreas Villwock Es geht voran: Die ersten Pfeiler des neuen Zentralen Probenlagers (ZPL) wurden am 04. März auf der Baustelle am Ostufer aufgestellt. ISOS Doing Science INTERN Fördergesellschaft wählt neuen Vorsitzenden Dr. Peter Gimpel 16 Foto: M. Stauske GEOMAR 08 Visualisierung: A. Murray Foto: J. L. Olsen GEOMAR News 01 | 2016 Titel Zurück an Bord: Das Forschunstauchboot JAGO nach einem Tauchgang vor El Hierro. Im Februar 2016 haben zum ersten Mal Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. Mark H ­ annington vom GEOMAR den untermeerischen Vulkan, der 2011 vor der Kanaren-Insel entstand, direkt in Augenschein genommen. Mehr darüber finden Sie auf den Seiten 4 und 5. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR EXPEDITION 4 GEOMAR News 01 | 2016 Satellitenaufnahme des Vulkanausbruchs nahe der südlichen Küste von El Hierro. Foto: NASA Earth Observatory JAGO erkundet UnterwasserVulkan auf El Hierro Bathymetrische Karte der Küste vor El Hierro. Die gelben Punkte markieren die Positionen der seismischen Landstationen. Visualisierung: Melissa Anderson, GEOMAR Vulkanspitze Zum ersten Mal haben Wissenschaftler den untermeerischen Vulkan, der 2011 vor der Kanaren-Insel El Hierro entstand, direkt in Augenschein genommen. Auf Tauchgängen mit JAGO konnten spanische Experten einen vermutlich jüngeren Krater des Unterwasser-Vulkans genau betrachten, in dem noch immer warmes Wasser austritt. Zeitgleich zur Expedition mit JAGO und dem Forschungsschiff POSEIDON sammelten Seismologen und Geologen Daten auf der Insel, die ebenfalls helfen, Prozesse rund um den noch immer aktiven Vulkan besser zu verstehen. Der Küstenort La Restinga. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR D ie jüngste Insel der Kanaren ist zurzeit die geologisch aktivste: 500 Jahre lang war keine vulkanische Aktivität mehr auf El Hierro zu beobachten – bis am 10. Oktober 2011 ein untermeerischer Vulkan etwa zwei Kilometer vom Küstenort La Restinga entfernt ausbrach. Angetrieben von Bedenken, der neue Vulkan gefährde die Insel, wurden umfangreiche Forschungsarbeiten initiiert. Doch erst mehr als vier Jahre später konnten Wissenschaftler das Gebiet tatsächlich in Augenschein nehmen: Auf der Expedition POS494/2 mit dem Forschungsschiff POSEIDON (7. bis 15. Februar 2016), die unter der Leitung von Prof. Mark ­ Hannington vom GEOMAR stand, dokumentierten sie mit dem Tauchboot JAGO die Entwicklung des Gebiets und die noch immer andauernde hydrothermale Aktivität. Sie sammelten Proben von Gasen, Flüssigkeiten und anderen Produkten vulkanischen und hydrothermalen Ursprungs. Die Reise fand im Rahmen der 2014 geschlossenen Kooperation zwischen der Universität von Las Palmas de Gran Canaria (ULPGC), der Plataforma Oceánica de Canarias (PLOCAN) und des GEOMAR statt. Maßgeblich beteiligt war diesmal auch das Instituto Español de Oceanografía, Centro Oceanográfico de Canarias (IEO) und das spanische Forschungsprojekt VULCANO. Juana Magdalena Santana Casiano (ULPGC) und Eugenio Fraile Nuez (IEO) füllen nach ­einem JAGO-Tauchgang Wasser- und Gas­ proben ab. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR „VOLCANO erfasst die vulkanische Aktivität El Hierros seit der Eruption im Oktober 2011. Aber auf der aktuellen Expedition profitierten wir von der einmaligen Gelegenheit, die Entwicklungen am Meeresboden mit dem Tauchboot JAGO zu untersuchen“, fasst Prof. Dr. Juana Magdalena Santana Casiano zusammen. Die chemische Ozeanografin des Instituts EXPEDITION JAGO wird wird nach einem Tauchgang vor El Hierro zurück an Bord des Forschungsschiffs POSEIDON gebracht. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR für Ozeanografie und globalen Wandel an der Universität Las Palmas untersucht die physikalischen und chemischen Störungen, mit denen der untermeerische Vulkan die Zusammensetzung und die Aktivität der lokalen Plankton-Gemeinschaft beeinflusst. „Unsere Erkenntnisse verdeutlichen, dass die Phase der Gasaustritte wie ein natürliches Labor funktioniert, in dem sich Auswirkungen des globalen Wandels auf die marine Umwelt beobachten lassen.“ Probennahme am Unterwasser-Vulkan. Foto: JAGO-Team, GEOMAR 2014 lieferte das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug ROV Liropus 2000 des Instituto Español de Oceanografía Bilder von ausgedehnten Eisenoxid-Krusten, Bakterienmatten und Gasaustritten nahe der Spitze des Vulkans. 2015 hatten sich die Gas-Wolke und stark versauerte Wassermassen jedoch in den Südosten des Gipfels verlagert. Jetzt konzentrieren sie sich in einer jüngeren Senke an der oberen Flanke des Vulkans. Sehr frisch entstandenes vulkanisches Glas, das JAGO im Krater gesammelt hat, weist darauf hin, dass diese Struktur die neueste ist. Auf ihren Tauchgängen mit JAGO untersuchten Prof. Santana Casiano und Dr. Fraile Nuez diesen zweiten, etwa zehn Meter tiefen Krater erstmals im Detail. Zu erkennen waren sehr frische Aschen und Schlacken, die mit einer Schicht aus Eisenoxid überzogen waren. Über einen Prof. Dr. Mark Hannington und Dr. Sven Petersen (GEOMAR) sichten die Proben, die mit JAGO gesammelt worden sind. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR mehrere 100 Quadratmeter großen Bereich am Boden des Kraters verteilt trat bis zu 39 Grad Celsius warmes Wasser aus. Einige der Austritte konzentrierten sich in etwa fünf Zentimeter großen Schloten. Eine dünne Bakterienschicht bedeckte alle umliegenden Oberflächen, und das Wasser über dem Krater wurde von einer milchig-weißen Wolke getrübt. Im Gegensatz zu diesem noch relativ unbelebten, etwa vier Jahre alten Gebiet waren die älteren Laven bereits leicht verwittert und von Fischen, Garnelen, Polychaeten und Algen bevölkert. „Den aktuellen Beobachtungen nach ‚schwimmt’ der Vulkan seit 2011 in warmem Wasser, während das Magma unter ihm abkühlt“, folgert Prof. Mark Hannington, Meeresgeologe am GEOMAR und wissenschaftlicher Leiter der Expedition POS494/2. „Darum ist es wichtig, ihn weiterhin zu beobachten und die laufenden Veränderungen zu bewerten.“ GEOMAR, IEO und ULPGC arbeiten derzeit gemeinsam daran, die Prozesse am Meeres­ boden genauer zu entschlüsseln. Bei der Interpretation helfen auch Messdaten von neun seismischen Stationen, mit denen das GEOMAR das Netzwerk des Instituto Geográfico Nacional (IGN) auf El Hierro ergänzt. Diese Geräte wurden jetzt ausgelesen und mit neuen Speichern versorgt. Die Wissenschaftler hoffen, anhand der Mikro-Seismizität und kleinerer Erdbeben, die ihre Instrumente aufgezeichnet haben, Deformation zu erkennen, die von Magmenbewegungen ausgelöst wurden. So können sie mehr über die vertikale und horizontale Verteilung des Magmas lernen. „Seit fünf Jahren ist noch immer eine anhaltende seismische Aktivität zu verzeichnen. Wir erkennen horizontale Schwärme von kleineren Erdbeben, die sich unter der ganzen Insel ausbreiten“, erklärt Dr. Dietrich Lange. Der Seismolo- Dietrich Lange beim Auslesen der Messdaten einer seismischen Station. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR ge am GEOMAR ist zuständig für die zusätzlichen deutschen Mess-Stationen auf El Hierro. „Wir nehmen an, dass sich dort Magma ausbreitet, das nicht an die Oberfläche gelangen kann. Hierdurch hebt sich das Gebiet außerdem wenige Zentimeter weit an. Momentan ist es ruhig, aber es hat bereits mehrere dieser Phasen gegeben, und wir versuchen, herauszufinden, ob die seismische Aktivität räumlichen oder zeitlichen Mustern folgt.“ Mehr: www.geomar.de/n4290 Das Forschungsprojekt VULCANO: www.vulcanoelhierro.es FILM Mit Tauchboot JAGO zum Unterwasser-Vulkan auf El Hierro: www.geomar.de/go/elhierro Gesteinsprobe aus dem Vulkankrater. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR 5 6 EXPEDITION GEOMAR News 01 | 2016 Fotoscheu: Tentakel des Tiefseekalmars Taningia danae. Fotos aller Organismen: Henk-Jan Hoving, GEOMAR Abgetaucht – neue Ein­blicke in den offenen Ozean + Qualle der Gattung Solmissus + + Rippenqualle der Gattung Bathyceroe + PELAGIOS liefert auf der Reise MSM49 mit der MARIA S. MERIAN sensationelle Bilder von der tropischen Meeresfauna Der offene Ozean ist der größte Lebensraum der Erde und Heimat unzähliger Organismen, darunter winzige Algen, Würmer, Krebse, große Fische, aber auch eine Vielzahl von Quallen und Weichtieren. Aufgrund des riesigen Volumens der Ozeane gibt es bisher kaum Erkenntnisse über die Verteilung und Anzahl bestimmter Arten. Um das zu ändern, entwickelte Dr. Henk-Jan Hoving mit seinen Mitarbeitern aus der Forschungseinheit Evolutionsökologie mariner Fische und Kollegen aus der Forschungseinheit Chemische Ozeanographie sowie dem Team des Technik-­und Logistikzentrums das System PELAGIOS (Pelagic in Situ Observation System). Bei dem Gerät handelt es sich um ein vom Schiff gezogenes Kamerasystem, mit dem die verschiedensten Lebensräume im freien ­Wasser der Ozeane untersucht werden können. Außerdem ist PELAGIOS mit Umgebungs­ sensoren ausgestattet, welche Tiefe, Temperatur sowie Salz- und Sauerstoffgehalt messen können. Die Finanzierung erfolgte durch den Exzellenz-Cluster „Ozean der Zukunft“. Auf der Expedition MSM49 im östlichen tropischen Atlantik wurde mit dem Gerät der Einfluss von Sauerstoffminimumzonen auf die Anzahl und Verteilungsmuster der im freien Wasser lebenden Organismen untersucht. Sinn und Zweck des Geräts ist die mengenmäßige Erfassung von Medusen und anderen gelatinösen Organismen, die mit Plankton- + Staatsqualle der Gattung Rosacea + zeigen. Auf den bisher ausgewerteten Teilen sind zahlreiche Vertreter von Rippenquallen, Staatsquallen und Tintenfischen zu sehen, über die es bisher kaum Bild- oder Filmdokumente gab. Erste Analysen zeigen, dass Vielfalt und Fülle der Arten in unterschiedlichen Regionen des tropischen Atlantiks stark variieren. Vor dem Einsatz: Ausbringen von PELAGIOS von Bord des Forschungsschiffs MARIA S. MERIAN. Foto: B. Christiansen netzen kaum unversehrt zu fangen sind. Die Zählung bei PELAGIOS geschieht mittels einer HD-Kamera sowie einer neuartigen Lichttechnik, die am GEOMAR entwickelt wurde. Während der Expedition kam PELAGIOS in verschiedenen Wassertiefen bis 1.000 Meter zum Einsatz. Dabei erfasste die Kamera hauptsächlich Organismen, die größer als ein Zentimeter sind. „Jetzt sichten wir das Videomaterial, um Aussagen über Menge und Art der aufgenommenen Organismen treffen zu können“, sagt Dr. Hoving. Planktonnetz und PELAGIOS wurden auf der Expedition MSM49 ergänzend eingesetzt. Dabei sind ungefähr 80 Stunden Filmmaterial entstanden, die eine Vielzahl von Organismen Die endgültige Analyse der Videos ist noch in Arbeit, Dr. Hoving prognostiziert jedoch, dass die aktuellen Beobachtungen der Fauna vollkommen neue Erkenntnisse über die ökologische Zonierung des tropischen Pelagials, also des Lebens im freien Wasser des tropischen Atlantiks liefern werden. „Dann können wir auch die Auswirkungen von Sauerstoffminimumzonen auf die Organismen besser erfassen“, sagt der Biologe. Derzeit ist geplant, PELAGIOS auf dem Forschungsschiff ISLANDIA bei den Kapverdischen Inseln einzusetzen, um dort ebenfalls Informationen über den pelagischen Lebensraum zu erhalten. Dabei geht es sowohl um die Auswirkungen von Sauerstoffminimumzonen auf die pelagische Fauna als auch um Verbreitungsmuster von kleinen, kommerziell genutzten Fischarten. Kontakt: Dr. Henk-Jan Hoving [email protected] EXPEDITION GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel 7 itionen +++ M122 +++ +++ Aktuelle METEOR Expeditionen +++ M121 +++ Aktuelle METEOR Exped kulation im heutigen Ozean zu verfolgen und in der Vergangenheit aus den Sedimenten des Ozeanbodens zu rekonstruieren. Ein weiteres Ziel der Reise war es, die Einträge der Spurenmetalle von Land und deren Auswirkungen auf die biologische Produktivität und den Nährstoffkreislauf, beispielsweise im hochproduktiven Benguela-Auftrieb vor Namibia, besser zu METEOR M121 erfassen und zu verstehen. Hierbei standen der Staubeintrag aus der Namibwüste, der Fluss­ + Fahrtzeit: 22.11.2015 - 27.12.2015 eintrag über den Kongo und der Austausch mit + Gebiet: Angolabecken und den Sedimenten des Kontinentalrands im Vor nördliches Kapbecken dergrund der Untersuchungen. Neben Proben + Fahrtleiter: Prof. Dr. Martin Frank, GEOMAR der suspendierten Partikel im Wasser und des Sie sind unsichtbar und wegen ihrer niedrigen Staubs stand die kontaminationsfreie BeproKonzentrationen nur schwer zu messen, doch bung der Wassersäule im Zentrum der Fahrt. im Wasser gelöste Spurenmetalle wie Eisen, Um dies sicherzustellen, wurde erstmalig die Cadmium oder Kupfer bilden wichtige Grund- am GEOMAR gerade neu angeschaffte mobilagen des Lebens im Ozean. Seit sieben Jahren le Winde mit einem plastikummantelten Kabel untersucht das internationale Forschungspro- sowie speziell beschichteten Wasserschöpfern gramm GEOTRACES ihre genaue Herkunft und erfolgreich eingesetzt. Zur Spezialausrüstung ihre Verteilung in den Weltmeeren anhand von gehörte ferner ein Container mit Reinraumlabor, in dem die Wasserproben weiterverarbeitet Schnitten durch die Hauptozeanbecken. wurden. Nach fünf Wochen Die METEOR-Reise M121, die und 9.500 Kilometern, wähin Walvis Bay, Namibia mit 28 rend der auch noch vier GleiWissenschaftlerinnen und Wister der vorhergehenden Reise senschaftlern aus Kiel, Bremen, M120 aufgenommen wurden, Großbritannien und Angola an endete die Fahrt kurz nach Bord begann, hat nun eine große Weihnachten wieder in Walvis Datenlücke im Südostatlantik Bay. Die eigentlichen Messungeschlossen. Ein Schwerpunkt gen der Spurenmetallkonzender Reise waren die Zusammentrationen und deren Isotope hänge zwischen der Verteilung an den vielen gesammelten der Spurenmetalle in der Was Spurenmetallsaubere Winde. Proben werden die Teilnehmer sersäule und den Hauptwasser- Foto: Martin Frank, GEOMAR nun in den nächsten Monaten massen, welche die Spurenstoffe transportieren. Die spezifischen Signaturen in den Laboren an Land beschäftigen. der Spurenmetalle und deren isotopische ZuMehr: www.geomar.de/e334343 sammensetzungen erlauben es, die Ozeanzir- Abgetaucht – Neue Ein­blicke in den offenen Ozean Spuren­ metallsauberer Wasserschöpfer. Foto: Martin Frank, GEOMAR METEOR M122 + Fahrtzeit 30.12.2015 - 31.01.2016 + Gebiet Kontinentalhänge vor Angola und Namibia, Walvis Ridge + Fahrtleiter Prof. Dr. Dierk Hebbeln, Dr. Claudia Wienberg, MARUM Eine große Kolonie Kaltwasserkorallen der Art Madrepora oculata vor Angola. Foto: MARUM Die Preisträger des Norddeutschen Wissenschaftspreises 2015 (GEOMAR News 4/2015), Prof. Dirk Hebbeln (MARUM), Prof. André Freiwald (Senckenberg) und Prof. Wolf-Christian Dullo (GEOMAR), die für ihre langjährigen Studien über Kaltwasserkorallen und deren Riffstrukturen sowie deren Ökologie und Umweltempfindlichkeit im Nordatlantik ausgezeichnet wurden, haben während der Gemeinschaftsexpedition METEOR 122 erstmalig bislang nur teilweise bekannte Vorkommen im Südatlantik untersucht. Das zunächst ausgewählte Arbeitsgebiet vor Namibia war durch sehr niedrige Sauerstoffkonzentrationen gekennzeichnet. Dort wurden auch nur tote Kaltwasser­ korallen gefunden, die vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden gelebt haben. Ganz anders vor Angola: Dort zeigten die Kaltwasserkorallen ein blühendes Leben, trotz geringer Sauerstoffkonzentrationen mit Werten unter 1ml/l, die damit deutlich unter den bisher beschriebenen Toleranzwerten liegen. Durch den Einsatz eines ferngesteuerten Tiefseeroboters konnten vielfältige Einblicke in die atemberaubende Schönheit der Kaltwasserkorallenriffe, die sich bis zu hundert Meter über den umgebenden Meeresboden erheben, gewonnen werden. Mit Hilfe hochauflösender Fächerecholote gelang es, einen ersten Eindruck über die Ausdehnung dieses einzigartigen Ökosystems zu gewinnen. Der Nachweis dieser offenbar weit ausgedehnten lebenden Vorkommen muss als sensationell eingestuft werden. Mehr: www.marum.de/FS_Meteor_M122.html 8 FORSCHUNG GEOMAR News 01 | 2016 Genom einer Wunderpflanze entschlüsselt Multinationales Forscherteam untersucht Evolution des Großen Seegrases Beim Baden am Strand wird das Seegras oft als störend wahrgenommen, jedoch unterschätzen viele seine enorme ökologische und wirtschaftliche Bedeutung. Seegraswiesen bilden unter anderem Brutplätze für Fische, Verstecke für Jung­ fische und Lebensraum für Muscheln, Schnecken und Krebse. Ein europäisch-­ amerikanisches Konsortium hat nun in einem achtjährigen Projekt den geneti­ schen Bauplan des Großen Seegrases (Zostera marina) entschlüsselt. An der Arbeit waren 20 Arbeitsgruppen aus neun Ländern beteiligt, darunter ­federführend die Universi­ täten Groningen­(Nieder­ lande) und Gent (Belgien) sowie das GEOMAR und der Kieler Exzellenzclus­ ter „Ozean der Zukunft“. „Über die Genomsequen­ zierung wollten wir Auf­ schlüsse über die einzigar­ tige Evolution der Seegräser gewinnen“, sagt Prof. Dr. Thorsten Reusch vom ­GEOMAR, einer der drei Koordinatoren und Mit­autor der Studie, die in der Fach­ zeitschrift Nature erschienen ist. Als ursprüngliche Landpf lanze, die sich evolutionär wieder an das Meeres­ leben anpassen konnte, ist das Seegras für die Wissenschaft besonders interes­ sant. Die Vorfahren des heutigen Zostera marina­ sind einkeimblättrige Pf lanzen, zu denen auch Weizen gehört. Dank der Entschlüsselung des Genoms konnte das Team nach­ vollziehen, wie im Lauf der Entwick­ lungsgeschichte zahlreiche Anpassungen an das Landleben wieder verloren gingen, zum Beispiel der Aufbau von Stützgewebe oder Mecha­ nismen, um sich gegen Verdunstung zu schützen. Im gleichen Maße sind neue Gene erschienen, die Anpassungen an den Lebensraum Meer darstel­ len. So konnten die Forscher Genfami­ lien identifizieren, die eine Bestäubung unter Wasser ermöglichen und den Pf lanzen helfen, mit hohen Salzgehal­ ten, geringen Lichtstärken sowie einer veränderten Parasitenzusammenset­ zung zurechtzukommen. Weitere Ana­ lysen zeigten, dass die Ausbreitung der Seegräser mit dem Ende der Kreidezeit vor etwa 67 Millionen Jahren zusam­ menfällt. Damals starben rund 70 Pro­ zent aller Tiere und Pf lanzen aus. „Mit Seegras ist der Meeres­boden ein reich strukturierter, drei­ dimensionaler Lebensraum“ „Diese Studie zeigt das enorme Potenzial der vergleichenden Genomforschung und demons­ triert gleichzeitig, dass in den Seegraswiesen bilden einen Lebensraum für Krebstiere, Jungfische und viele andere. Foto: Thorsten Reusch, GEOMAR Biowissenschaften grundlegende Er­ kenntnisse vielfach nur noch in großen, internationalen Teams zu erzielen sind“, sagt Professor Reusch. Ferner betont er: „Ohne Seegras handelt es sich beim Mee­ resboden nur um einen zweidimensiona­ len Sandgrund. Mit Seegras hingegen ist er ein reich strukturierter, dreidimen­ sionaler Lebensraum.“. In den vergan­ genen Jahren sind Seegraswiesen – vor allem durch Überdüngung und direkte Zerstörung des Lebensraums – weltweit stark zurückgegangen. Die allgemeine Klimaerwärmung bedroht die Pf lanzen ebenfalls. „Eine ,genetische Rettung‘ für nördlichere Bestände könnten wärmeto­ lerante Bestände aus südlichen Regionen darstellen“, so Reusch. Das nun publi­ zierte Genom kann dabei eine wichtige Grundlage bilden, um die am besten ge­ eigneten Genotypen auszuwählen. Auch für die Biotechnologen ist die Ge­ nomsequenzierung interessant, denn See­­gräser können anders als alle anderen Nutz­pf lanzen unter hohen Salzgehalten (vor allem Natrium- und Chlorid-Ionen) existieren. „Somit bietet das Genom eine wertvolle Ressource für Biotechnologen, um Anpassungen an Versalzung bei Nutzpf lanzen zu untersuchen“, erklärt Reusch. Mehr: www.geomar.de/n4227 FORSCHUNG GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel Gleiter-Schwarm auf Wirbelspur Ausbringen eines Gleiters vor der Küste von Peru. Foto: Anna Reichel, GEOMAR Einem Team von Wissenschaftlern des GEOMAR, des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI) und des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen ist es 2013 im Rahmen des Kieler Sonderforschungsbereichs (SFB) 754 „Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean“ erstmals gelungen, einen Ozeanwirbel von knapp 100 Kilometern Durchmesser vor der Küste Perus während seiner Entstehung direkt zu vermessen. Dazu setzten sie vom deutschen Forschungsschiff METEOR aus sieben autonomen Mess­ sonden, sogenannte Gleiter, ein. Die Ergebnisse der Beobachtungen sind jetzt in der internationalen Fachzeitschrift Journal of Geophysical Research – Oceans erschienen. Der beobachtete Wirbel entstand glücklicherweise genau in dem Gebiet, in dem das Team die Gleiter ausschwärmen ließ. Dadurch konnte es dessen Auswirkungen auf die Salz-, Sauerstoff- und Nährstoffverteilung deutlich detaillierter untersuchen, als es bei einer rein schiffsbasierten Messkampagne möglich gewesen wäre. Das Wasser innerhalb des Wirbels weist deutlich Arbeitsplattform der Wissenschaftler: FS METEOR. Foto: Hermann Bange, GEOMAR andere Eigenschaften als das Wasser im offenen Ozean auf. „Die küstennahen Bereiche sind biologisch sehr produktiv. Deshalb zersetzen Bakterien aber auch viel Biomasse. Diese Pro- zesse beeinflussen natürlich auch das Wasser“, erklärt Sören Thomsen vom GEOMAR, Erstautor der Studie. Es bestehen große chemische und physikalische Unterschiede zwischen den Wirbeln und dem Umgebungswasser, weil zwischen dem Wirbelinneren und dem umgebenden Ozeanwasser kaum Austausch stattfindet. Da die Wirbel Wasser vom peruanischen Kontinentalhang wegtransportieren, schaffen sie gleichzeitig Platz für nährstoffreicheres Wasser, das aus der Tiefe nachrückt. Sie spielen also auch eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung der hohen biologischen Produktivität vor den Küsten Perus. „Das hat ganz unmittelbare Bedeutung für die Menschen. Schließlich ist die Fischerei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region“, betont Dr. Marcus Dengler vom GEOMAR, Co-Autor der Studie. Mehr: www.geomar.de/n4225 Das Rätsel der Pottwale Eine Mischung aus Betroffenheit und Faszination klingt in Uwe ­Piatkowskis Stimme mit, wenn er von der Pottwal-Obduktion in Dithmarschen berichtet. „Der Geruch war ziemlich unangenehm. Aber der Einsatz war spannend und sehr beeindruckend. So etwas erlebt man nicht alle Tage”, sagt der Biologe aus dem Forschungsbereich Marine Ökologie des GEOMAR. Zusammen mit insgesamt zehn Kolleginnen und Kollegen beziehungsweise Studierenden aus Kiel hat Piatkowski Anfang Februar unter Leitung des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) und des Instituts für terrestrische und aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Tierärztlichen Hochschule Hannover bei der Sektion von zehn Walen im Speicherkoog in Dithmarschen geholfen. Die Tiere waren einige Tage vorher aus bisher unbekannten Gründen gestrandet und verendet. Dr. Piatkowski, der sich mit der Verbreitung und dem Vorkommen von Tintenfischen beschäftigt, fragte spontan beim ITAW an, ob er Proben aus den Mägen der Wale erhalten könne. „Pottwale fressen Tintenfische in Massen, deshalb sind sie für uns quasi Probensammler“, erklärt er. Die Leiterin des ITAW, Prof. Dr. Ursula Siebert, fragte daraufhin zurück, ob die Kollegen aus Kiel nicht Lust hätten, auch bei der Obduktion zu helfen. „Zuerst habe ich mich kaum getraut, die Studenten zu fragen. Aber die waren total begeistert“, berichtet Piatkowski. Zwei Tage arbeitete das Team – ausgestattet mit entsprechender Schutzausrüstung – an den stinkenden Kadavern. „Die gute Organisation vom LKN und des ITAW haben die Arbeit deutlich erleichtert“, erinnert sich Piatkowski. Der Lohn der Mühen: Zehn­tausende Gestrandete Wale im Speicherkoog. Foto: Uwe Piatkowski, GEOMAR von Tintenfischschnäbeln und anderer Nahrungsreste, die jetzt in den Kieler Laboren ausgewertet werden können. Sie belegen unter anderem, dass die Wale nicht verhungert sind. Darüber hinaus wollen die Kieler ihr Material nutzen, um mehr über die gefressenen Tintenfischarten und ihre Verbreitung im Nordatlantik zu erfahren. „Wir wissen noch so wenig über das Leben in der Tiefsee, deshalb sind solche Daten extrem wertvoll – für die Nahrungsökologie der Pottwale und für die Biogeographie der Tintenfische“, betont Piatkowski. Kontakt: Dr. Uwe Piatkowski, [email protected] 9 FORSCHUNG GEOMAR News 01 | 2016 Gold aus heißem Meerwasser INFO Meeresforscher finden auf Island extrem hohe Edelmetall-Konzentrationen in Geothermal-Systemen Schematische Darstellung des tiefen geothermalen Reservoirs unterhalb der Reykjanes-Halbinsel. In der „Boiling Zone“ fallen Goldpartikel aus der Fluidlösung aus und sorgen so für eine Goldanreicherung darunter. Illustration: Mark Hannington, GEOMAR Forscher des GEOMAR, vom Geologischen Dienst Island und von der Universität Kiel haben sehr hohe Gold-Konzentrationen in Meerwasser tief unterhalb von heißen Quellen auf der Reykjanes Halbinsel auf Island gemessen. Wie sie in der Fachzeitschrift Nature Geoscience berichten, waren die Konzentrationen 500.000-fach höher als in normalem Meerwasser und mindestens 100-fach höher als an Schwarzen Rauchern in der Tiefsee. „Die Konzentrationen reichen aus, um innerhalb der Lebensdauer eines Geothermalsystems bedeutende Goldlagerstätten zu bilden“, sagt Prof. Dr. Mark Hannington, Erstautor der Studie und Leiter der Arbeitsgruppe Marine Rohstoffforschung am GEOMAR. Die Wissenschaftler haben die Proben aus tiefen Geothermalbrunnen mit einem speziell aus Titan angefertigten Gerät gewonnen. Die präzisen Analysen erfolgten dann im Massenspektrometrie (ICP-MS)-Labor des Instituts für Geowissenschaften der Universität Kiel. Das Team schätzt den Goldgehalt im Reykjanes-Reservoir auf mindestens 10.000 Kilogramm. „Wir schließen aus unseren Ergebnissen, dass sich das Gold im Meerwasser in einem GeothermalReservoir erst über längere Zeiträume angereichert haben muss, bevor es das Reservoir wieder verlässt und dann mit sehr hohen Goldkonzentrationen in den Bohrlöchern austritt.“so Hannington. Dr. Dieter Garbe-Schönberg, Leiter des ICP-MS-Labors an der Universität Kiel, ergänzt: „Dieses Gold kommt möglicherweise in Form von feinstverteilten Gold-Nanopartikeln in den Fluiden vor.“ Die Forschungsergebnisse weisen auf einen bisher unbekannten Mechanismus zur Anreicherung von Gold in Hydrothermalsystemen hin, der die Bildung von metallreichen Lagerstätten erklären könnte. Geothermalbrunnen C 0° 10 BOILING C 0° 20 ZONE 1.500 m C 0° 30 Kolloidale Suspension 14 ppb Gold 3.000 m Geothermales Reservoir in der Grundwasserzone ~1 ppb Gold Fluidquelle wie am Mittelozeanischen Rücken Foto: F. Ragazzola Mehr: www.geomar.de/n4284 <0.1 ppb Gold Ozeanversauerung Abbau von Plastiktüten im Sediment Marine Baumeisterin verliert Stabilität Wird der Meeresboden zur Plastikdeponie? Die Korallinen Rotalgen (Lithothamnion glaciale) zählen zu den bedeutendsten Baumeistern im Lebensraum Meer. Die rot-violetten Algen, deren Strukturen eine Vielzahl an marinen Organismen beherbergen, bilden bei steigenden Kohlendioxid-Konzentrationen und zunehmender Ozeanversauerung weniger stabile Zellen. Denn bei einem höheren Kohlendioxid-Gehalt wird weniger Magnesium eingelagert und die Algen verlieren dadurch an Elastizität und Härte, was sie anfälliger gegen Erosion und Fraß macht. Damit wäre eine wichtige Grundlage der artenreichen Ökosysteme am Meeresboden in Gefahr. Wissenschaftler haben dies am GEOMAR in Experimenten zeigen können und ihre Ergebnisse im Fachmagazin Scientific Reports veröffentlicht. Eine Studie in der internationalen Fachzeitschrift Marine Pollution Bulletin zeigt, dass sich Plastiktüten aus Polyethylen, aber auch kompostierbare Plastiktüten in Meeressedimenten nur sehr langsam abbauen. Wissenschaftler des GEOMAR, der Uni Kiel und des Kieler Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ haben dafür in einem Laborexperiment die beiden Tütensorten in Sedimentproben aus der Eckernförder Bucht für rund hundert Tage eingelagert. Anschließend nutzte das Team verschiedene Analysemethoden, um mögliche Veränderungen des Materials nachzuweisen. Das Material beider Tüten hat sich in dieser Zeit nicht verändert. Die Befürchtung, dass der Meeresboden zur Langzeitdeponie für Plastik wird, liegt nahe. Mehr: www.geomar.de/n4269 Mehr: www.geomar.de/n4274 Mikroskopaufnahme einer Tüte nach 100 Tagen. Foto: Joachim Oesert, CAU 00 10 EVENTS GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel 11 GENDER EQUALITY DAY 2016 GEOMAR-Verwaltungsdirektor Michael Wagner eröffnete den öffentlichen Teil des Gender Equality Day und betonte die zunehmende Bedeutung von Chancengleichheit und Diversität für die Personalrekrutierung. Ferner gelte der Anspruch sich nicht auf Erreichtem auszuruhen, sondern stetig zu verbessern. Im Anschluss referierte Dr. Claudia Neusüß aus Berlin als international anerkannte Expertin auf diesem Gebiet zum Thema ‚Gender Diversity als Teil einer neuen Führungskultur‘. Sie veranschaulichte, dass Organisationen von gelebter Vielfalt nur profitieren können. „Der erste Gender Equality Day am GEOMAR gab wertvolle Impulse für die weitere Gleichstellungsarbeit und eröffnete neue Sichtweisen auf bekannte Probleme‘‘, resümierte Dr. Hela Mehrtens. Kontakt: [email protected] Foto: J. Steffen, GEOMAR Anfang Februar fand der erste Gender Equality Day am GEOMAR statt. Erster Programmpunkt war die Frauenvollversammlung, zu der die Gleichstellungsbeauftragte, Dr. Hela Mehrtens, und die Vorsitzende des Women’s Executive Board (WEB), Prof. Dr. Katja Matthes, eingeladen hatten. Im Kreis der weiblichen Beschäftigten informierten Hela Mehrtens und ihre Stellvertreterin Imke Jungjohann über Aktivitäten, aktuelle Frauenanteile in den verschiedenen Bereichen des GEOMAR im Jahr 2015 sowie über die aktuelle Planung. Die Gleichstellungsbeauftragten arbeiten gemeinsam mit dem WEB weiterhin intensiv daran, den im vergangenen Jahr verabschiedeten Gleichstellungsplan umzusetzen. Katja Matthes belegte in ihrer Präsentation über die Aktivitäten des WEB, dass Work-Life-Balance ein wichtiges Thema für viele Frauen und Männer am GEOMAR ist. Foto: J. Steffen, GEOMAR Die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte Imke Jungjohann (li.), die GEOMAR-Gleichstellungs­ beauftragte Dr. Hela Mehrtens (2. v. li.) und Prof. Dr. Katjes Matthes vom GEOMAR-WEB (re.) mit GEOMAR-Verwaltungsdirektor Michael Wagner und der Gleichstellungsexpertin Dr. Claudia Neusüß. Eine Allianz für innovative marine Produkte startet in Kiel Foto: J. Steffen, GEOMAR Neue Konzepte für Chancengleichheit Die marine Biotechnologie hat ein großes Potenzial, zum Wohlbefinden der Gesell­ schaft, zum ökonomischen Wachstum und zur nachhaltigen Entwicklung bei­zu­tragen. Ihre Möglichkeiten werden aller­dings in der Ostseeregion (Baltic Sea Region, BSR) noch längst nicht ausgeschöpft. Für eine volle Entfaltung des Sektors sind strategische Ansätze nötig. Das Interreg-BSRProjekt „Baltic Blue Biotechnology Alliance ­(ALLIANCE)“ mit der Forschungseinheit Marine Naturstoffchemie des GEOMAR als Konsortialführer bringt alle relevanten Akteure für die erfolgreiche Entwicklung nachhaltiger und innovativer Produkte aus marinen Ressourcen der Ostsee zusammen. Die EU finanziert ALLIANCE mit insgesamt 3,5 Millionen Euro. Das Projekt startete Anfang März mit einem ersten Treffen am GEOMAR. Mehr: www.geomar.de/n4297 System Laptewsee – den Wandel der Arktis im Blick In kaum einer Region ist der globale Wandel so deutlich zu sehen wie in der Arktis. Ende Januar­haben sich über 80 Expertinnen und Experten aus zehn Ländern am GEOMAR in Kiel getroffen, um sich über den aktuellen Stand der Forschung auszutauschen und neue Projekte zu planen. Anlass war der Abschluss des Projekts System Laptewsee- Das transpolare System des Nordpolarmeeres. Dieses Projekt wurde in den vergangenen drei Jahren vom BMBF, dem russischem Ministerium für Bildung und Forschung, dem AWI und vom GEOMAR gefördert. Es hat unter anderem neue Erkenntnisse zur Ozeanographie und Ökologie der arktischen Randmeere erbracht. In dem anschließenden Symposium Biogechmical Studies in the Siberian Shelf Seas tauschten die Forscher neuestes Wissen über biochemischen Systeme der Arktis aus. Foto: T. Bruecher GEOMAR Mehr: www.geomar.de/n4235 PalMod – 130.000 Jahre Erdgeschichte im Klimamodell Anfang Februar startete das deutsche Verbundprojekt PalMod mit einem Kick-Off-Meeting in Hamburg. Insgesamt 18 wissenschaftliche Einrichtungen aus ganz Deutschland wollen darin einige Schwachstellen in den bisherigen Klima- und Ozeanmodellen ausräumen und so die Klimamodellierung entscheidend voranbringen. Die Forscher nutzen dafür die gesammelten Daten der letzten 130.000 Jahre der Klimageschichte. Das Bundesforschungsministerium fördert die erste, vierjährige Projektphase mit 18 Millionen Euro. Davon entfallen 1,6 Millionen Euro auf das GEOMAR, an dem neben einigen Teilprojekten auch das Programmbüro eingerichtet ist. Die Koordination teilen sich Prof. Dr. Mojib Latif als Sprecher sowie Prof. Dr. Martin Claussen (MPI für Meteorologie) und Prof. Dr. Michael Schulz (MARUM). Mehr: www.geomar.de/n4261 INTERN Foto: J. Steffen, GEOMAR Foto: J. Steffen, GEOMAR 12 + Ute Büther + + Conny Dieckmann + Der lange Weg ans GEOMAR Neue Assistenz des Verwaltungsdirektors Haus und Bau in Frauenhand Neue Abteilungsleiterin der Technischen Dienste Auf die Frage, ob es ihr schwer falle, sich in einem doch oft männlich dominierten Bereich wie Haustechnik und Bauangelegenheiten zu behaupten, schüttelt Conny Dieckmann lächelnd den Kopf. Die studierte Architektin, die schon seit vielen Jahren erfolgreich in diesem Bereich tätig ist, hat seit Beginn dieses Jahres die Abteilungsleitung der Technischen Dienste am GEOMAR übernommen. Zuvor war die gebürtige Kielerin elf Jahre lang für Imtech Contracting (jetzt GETEC Contracting) als Standortleiterin auf dem 54 Hektar großen MAK Gelände in Friedrichsort tätig. Neben dem normalen FacilityManagement und verschiedenen Bauaufgaben sorgte sie dort mit ihrem 18-köpfigen Team dafür, dass Energie und andere Medien rund um die Uhr erzeugt und bei ihren Kunden (wie zum Beispiel Caterpillar) störungsfrei zur Verfügung standen. Hierfür hat sie sich nach ihrem Architekturstudium an der Muthesius Kunsthochschule­ einiges an zusätzlichem Know-how aneignen müssen. Wissen, das ihr jetzt auch am GEOMAR zugute kommt, denn sie ist für die Bereiche Liegenschaften (Kai Bellmann), Betrieb (Uwe Decker) und Neubau (Tina Rudat) verantwortlich. Conny Dieckmann freut sich auf die neuen Herausforderungen. An die für sie neuen Spielregeln im öffentlichen Dienst müsse sie sich manchmal erst gewöhnen, aber man lernt ja nie aus, meint sie lachend. Ausgleich findet sie am Meer und bei ihrer Leidenschaft, entspannt, aber gut motorisiert auf zwei Rädern übers Land zu cruisen. Kontakt: Conny Dieckmann, [email protected] Eigentlich sei sie ziemlich „straight“, sagt Ute Büther über sich. Der Weg zum GEOMAR war für die neue Assistentin von Herrn Wagner allerdings ein sehr langer und nicht immer einfacher. Ihr Berufsleben begann mit einer kaufmännischen Ausbildung zur Industriekauffrau bei Daimler-Benz in Bremen, die sie bereits mit knapp 17 Jahren nach einem sehr frühzeitig abgelegten Abitur begann. Daran schloss sich ein Jurastudium in Kiel an, das sie aus privaten Gründen aber leider nicht beenden konnte. Ute Büther startete an der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein als Dozentin wieder durch und half insbesondere arbeitslosen Akademikern bei ihrer beruflichen Weiterbildung. Als es auch dort nicht mehr weiterging, sattelte sie erneut um und arbeitete als Assistentin der Geschäftsführung für mehrere international tätige Unternehmen im Kieler Raum, darunter mehr als zwölf Jahre für L-3 Communications ELAC Nautik, wo über die Fächerecholote in Forschungsschiffen das GEOMAR das erste Mal auf ihren Radarschirm gelangte. Als nun eine Elternzeitvertretung für Daniela Krellenberg im Bereich des Verwaltungsdirektors Michael Wagner gesucht wurde, gelang ihr auch beruflich der Sprung ans Ostufer. Besonders glücklich ist Ute Büther über die außer­ ordentlich freundliche Aufnahme und das gute Klima. „Ich freue mich ungemein, so aufgeschlossen, kollegial und hilfsbereit von allen Kolleg(inn)en hier im Hause begrüßt und aufgenommen zu sein“, sagt die 57-jährige. Bei ihrer freundlichen und humorvollen Art ist das aber auch kein Wunder: Denn so, wie man in den Wald hineinruft, schallt es bekanntlich auch heraus. Kontakt: Ute Büther, [email protected] Wachwechsel im Videolabor Foto:Wolfgang Stahr Maike Nicolai übergibt Staffelstab an René Dettmann + René Dettmann + Im Videolabor in Gebäude 15A am Ostufer ist ein Neuzugang zu verzeichnen. Seit Jahresbeginn verstärkt René Dettmann das Team von Kommunikation & Medien. Herr Dettmann ist ausgebildeter Dipl.-Pädagoge mit einem Schwerpunkt in Medienpädagogik und hat sich nach seinem Hochschulabschluss auf den Bereich Film/Video spezialisiert. Zuletzt war er acht Jahre lang Video­redakteur bei Zeit Online. René Dettmann wird sich neben seinen „Pflichtaufgaben“, wie Bereitstellung von Videomaterial bei Anfragen oder Organisation und Begleitung von Dreharbeiten insbesondere der Erstellung neuer (Kurz)-Filme zu verschiedenen aktuellen Forschungsthemen des GEOMAR widmen. Unser Ziel ist es, künftig von allen größeren Expeditionen unter Leitung des GEOMAR einen Kurzfilm zu erstellen. In Zukunft wird es also noch öfter heißen: Bitte Ruhe – Kamera läuft! – Und Maike Nicolai? Sie ist bis Ende 2017 für die Öffentlichkeitsarbeit im Projekt BIOACID verantwortlich und sorgt dafür, dass die Ergebnisse des deutschen Forschungsverbunds zur Ozeanversauerung national wie international noch bekannter werden. Kontakt: René Dettmann, [email protected] Kurzfilm zur Expedition SO244/2: www.geomar.de/go/geosea INTERN Foto: J. Steffen, GEOMAR GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel 13 Dr. Susann Tegtmeier etabliert neue Emmy-Noether Nachwuchsgruppe am GEOMAR Spurensuche zwischen Ozean und Atmosphäre Susann Tegtmeier studierte zunächst Mathematik an der Humboldt Universität in Berlin und promovierte mit Auszeichnung im Fach Physik an der Universität Potsdam als Doktorandin des Alfred Wegener Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Danach verbrachte sie einige Jahre als Postdoc in Toronto, Kanada, wo sie sich verstärkt dem Gebiet der Atmosphärenchemie und deren klimarelevanten Prozessen zuwandte. Seit 2009 ist sie am GEOMAR tätig und arbeitete zunächst als Postdoc in der Gruppe von Kirstin Krüger (heute Uni Oslo). Der Wechsel in die wissenschaftliche Selbstständigkeit gelang ihr vor kurzem als sie im Rahmen des Emmy Noether Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine eigene Nachwuchsgruppe einwarb. Hinter der Bezeichnung AVeSH (A new Threat to the Stratospheric Ozone Layer from Anthopogenic very short-lived Halocarbons) verbirgt sich ein Projekt, welches ozeanische Spurenstoffe aus anthropogenen Aktivitäten und ihren Einfluss auf die Atmosphäre untersucht. Ein Beispiel sind die neuartigen Behandlungsverfahren von Ballastwasser großer Frachtschiffe, welche über chemische Oxidationsprozesse Bromverbindungen freisetzen können. Werden diese in die Atmosphäre entlassen und durch die Zirkulation bis in die Stratosphäre transportiert, können sie dort Ozon zerstören und sich zu einer neuen Bedrohung der schützenden Ozonschicht entwickeln. Für ihre Studien, die sie zusammen mit zwei Doktoranden und einem Postdoc in der Nachwuchsgruppe vorantreiben will, benutzt Susann Tegtmeier ein spezielles Lagrangesches Transportmodell, welches in den kommenden Jahren zu einem Chemie-Transportmodell weiterentwickelt wird. Die Modellstudien sollen auch durch direkte Messungen im Hamburger Hafen ergänzt werden. Das Ziel ist die Integration der entsprechenden Prozesse in das Kiel Climate Modell, um die zukünftige Wirkung der anthropogenen Spurenstoffe aus dem Ozean auf die Atmosphäre abzuschätzen. Neben ihren hohen beruflichen Herausforderungen gilt es für die zweifache Mutter auch noch ein Familienleben unter einen Hut zu bekommen. Während ihrer ersten Jahre in Kiel hat sich hier insbesondere das GEOMAR Programm zur Bereitstellung von Krippenplätzen als hilfreich erwiesen. Da sie durch ihren Partner tatkräftig unterstützt wird, gehört Susann Tegtmeier zu jenen Wissenschaftlerinnen, die zeigen, dass sich Familie und Beruf auch im Bereich der Forschung miteinander vereinbaren lassen. Foto: A. Villwock, GEOMAR Kontakt: Dr. Susann Tegtmeier, [email protected] Bescherung für exzellente GEOMAR-Doktoranden Die drei Preisträger Dr. Felicitas Hansen, Dr. Lionel Alejandro Arteaga Quintero und Dr. Ines Dumke (v.l. ) mit GEOMAR-Direktor Prof. Dr. Peter Herzig und Vertretern der Petersen-Stiftung. Mehr: www.geomar.de/n4181 Vier junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler wurden im Rahmen der Weihnachtsfeier des ­GEOMAR für ihre Promotions­arbeiten, die sie im akademischen Jahr 2014/15 mit Auszeichnung oder „sehr gut“ abgeschlossen hatten, von der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Foto: J. Steffen, GEOMAR + Susann Tegtmeier + + Sebastian Fuchs + Dem unsichtbaren Gold auf der Spur Helmholtz-Postdoc Sebastian Fuchs sucht Edelmetalle im Nanobereich Sebastian Fuchs könnte sich seinen Lebensunterhalt auch anders verdienen. Ein paar Jahr tingelte er als Berufsmusiker durch die Lande. Doch dann entschied er sich gegen die Gitarre und sucht seitdem lieber Gold, und zwar in mikroskopisch kleinen Fraktionen. Nach dem Studium der Geologie in Leipzig setzte er fast parallel auf sein deutsches Diplom noch einen Master an der University of the Free State in Bloemfontein in Südafrika drauf. Dafür scheute er auch nicht, sich selbst Proben aus den dortigen, bis zu 3.000 Meter tiefen Goldminen zu suchen, eine sehr spezielle Erfahrung, wie er heute meint. Bevor es ihn nach Kiel verschlug, promovierte er an der McGill University in Montreal, Kanada, in der Hydrothermal Geochemistry Group. Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, so der 35-jährige. Hier spezialisierte er sich auf die Suche nach Edelmetallen im NanoBereich, die den Schlüssel zum Verständnis für die Bildung vieler Gold- und Uranlagerstätten bilden. Nachdem er viele terrestrische Proben untersuchte, stehen nun Lagerstätten am Meeresboden im Fokus. „Hydrothermalquellen haben den unschätzbaren Vorteil, dass man einen Einblick in die Bildung neuer Lagerstätten bekommt“, so Sebastian Fuchs. Anders als in den zum Teil mehrere Milliarden Jahre alten Vorkommen an Land, kann man hier die Bildungsprozesse quasi vor Ort studieren. Dazu sind neben „Hilfsmitteln“ wie Forschungsschiffen und Tiefseerobotern auch noch sehr aufwändige Mikroskope notwendig. Solche TransmissionsElektronen-Mikroskope gibt es bisher am GEOMAR nicht, das nächste steht am Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam. Schön, dass wir in der Helmholtz-Gemeinschaft gut vernetzt sind. Sebastian Fuchs schätzt sich sehr glücklich, eines der sehr begehrten Helmholtz-Postdoc Fellowships ergattert zu haben. Das Schöne daran, so Fuchs, sei die Tatsache, dass man seine Forschung im Rahmen seines Antrags selbst definieren und gestalten könne und auch Verantwortung für sein Budget habe. Neben der Gelegenheit am GEOMAR arbeiten zu können, ist er der Liebe wegen nach Deutschland zurückgekehrt. In der Kombination: tolle Stadt, spannender Job und privates Glück – für Sebastian Fuchs ein Hauptgewinn. Kontakt: Dr. Sebastian Fuchs, [email protected] INTERN 14 GEOMAR News 01 | 2016 Fördergesellschaft wählt neuen Vorsitzenden Dr. Peter Gimpel tritt Nachfolge von Torsten Turla an Foto: Privat Auf der Jahresversammlung der Gesellschaft zur Förderung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung e.V., die am 15. Februar stattfand, wurde Dr. Peter Gimpel, Abteilungsleiter Vermessungssysteme bei Wärtsilä ELAC Nautik GmbH, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Dr. Gimpel ist Geophysiker und seit seiner Promotion im Jahre 1987 in verschiedenen leitenden Positionen in Forschung und Entwicklung bei der Firma ELAC Nautik GmbH tätig. Dr. Gimpel übernimmt das Amt von Torsten Turla, MBT, der wegen zu hoher beruflicher Belastung aus dem Vorstand ausscheidet. Dem Vorstand gehören ferner Dr. Thomas Müller und Dr. Andreas Villwock sowie als Schatzmeister Thorsten Bornhöft an. Zum zweiten Kassenprüfer neben Prof. Dr. Boris Culik wurde Bernd Carstensen bestellt. Die Gesellschaft hat gegenwärtig etwa hundert Einzel- und acht Firmenmitglieder. Als neue Aktivität wurde der gemeinsam mit der Reederei Briese ausgelobte Otto-Krümmel-Preis beschlossen. Mikroplastik und Hitze – eine gefährliche Kombination? Internationale Meeresforschung zwischen Halifax und Kiel Neuer Otto-Krümmel-Preis Die Auszeichnung, die mit insgesamt 1.000 Euro dotiert ist, richtet sich an Absolventen von Bachelor­ studiengängen aus dem Bereich der Meeresforschung und -technik. Besonders sollen Ergebnisse gefördert werden, die in engem Zusammenhang mit dem Einsatz von Forschungsschiffen und der Verwendung und Entwicklung von Technik und/oder der Datenerhebung auf See stehen. Bewerbungsfrist für den Preis, der 2016 erstmalig verliehen werden soll, ist der 1. September. Mehr: www.geomar.de/fileadmin/ content/zentrum/struktur/fverein/ krümmel-preis-ausschreibung-2016.pdf Vollversammlung der Promovierenden der Meereswissenschaften Foto: J. Steffen, GEOMAR Foto: J. Steffen, GEOMAR Am 25.11.15 haben über 70 Teilnehmer, darunter Promovierende der Meereswissenschaften sowie Betreuer und Vertreter verschiedener Institutionen, Rahmenbedingungen der Promovierendenausbildung diskutiert. Riesige Mengen an Plastik schwimmen im Ozean, das ist hinreichend bekannt. Aber ob und wie winzige Mikroplastik-Teilchen den Organismen im Meer schaden, ist nur unzureichend untersucht. Das Forschungs- und Trainingsprogramm GAME des GEOMAR Kiel untersucht in diesem Jahr genauer, ob Wärme die Auswirkungen von winzigen Plastikteilchen auf Organismen im Meer noch verstärkt. Zehn Studentinnen und Studenten aus sechs Ländern werden diese Forschungsfrage in den kommenden sechs Monaten eingehend bearbeiten. Das Projekt startete Anfang März. Mehr: www.geomar.de/n4300 Insgesamt elf Studierende aus Deutschland, Griechenland, Litauen, China, den Niederlanden und von den Philippinen haben zum Jahreswechsel ihr Promotionsstudium in der transatlantischen Graduiertenschule HOSST aufgenommen. Sie kommen aus verschiedensten Bereiche der Meeres­forschung und verfolgen doch ein gemeinsames Ziel: Den atlantischen Ozean besser verstehen. Damit geht HOSST/TOSST bereits in die zweite Runde. Anfang März hat der erste Doktorand des ersten HOSST-Durchgangs seine Promotion erfolgreich abgeschlossen. Zentrale Punkte waren dabei die Finanzierungsdauer von Doktorarbeiten und die Verantwortung der Institutionen, Betreuer und Promovierenden während einer Doktorarbeit. Aufgegriffen und diskutiert werden diese Themen aktuell auf institutioneller Ebene, zum Beispiel durch die neuen Leitlinien für die Beschäftigung von Promovierenden am GEOMAR, aber auch in der ISOS und in den Fakultäten der CAU. Ziel ist es, dass mehr Verantwortung für die Rahmenbedingung der Promotion übernommen wird – zum Beispiel in Form einer Empfehlung, dass die Vertragsdauer für Promovierende drei Jahre betragen soll, wie schon in den GEOMAR-Leitlinien umgesetzt. Die Promovierenden nutzten die Vollversammlung, um ihre Fragen und Anliegen mit den Vertretern der Institutionen zu diskutieren und betonten abschließend, dass sie es als positiv empfunden haben, dass sich alle Vertreter Zeit für diesen Austausch genommen haben. Mehr: www.geomar.de/go/hosst Mitarbeiter Januar bis März 2016 Wir begrüßen neu am GEOMAR: Wir verabschieden uns von: Philipp Brandl (FB 4/MuHS) Alexander Heuser (FB 2/MG) Beate Slaby (FB 3/MI) Hui Ding (FB 1/TM) Miriam Plöger (ROV-Team) Sarah Breimann (FB 3/EÖ-B) Peter Kohnert (FB 2/BI) Matthew Toohey (FB 1/ME) Anja Garbrecht (Finanzen) Nicholas Rogan (FB 2/CH) Ute Büther (Verwaltung/Direktorat) Carolin Löscher (FB 2/CH) Susanne Vietheer (Techn. Dienste) Helena Hauss (FB 3/EÖ-N) Tim Scheppeit (Rechenzentrum) René Dettmann (KM) Dirk Metz (FB 4/GDY) Martina Ikert (FB 4/GDY) Rolf Schmaljohann (FB 3/MI) Conny Dieckmann (Techn. Dienste) Daniela Niemeyer (FB 2/BM) Christopher White (Liegenschaften) Pierre Vandromme (FB 2/BM) Friederike Engel (FB 3/EÖ-N) Julian Oxmann (FB 2/MG) Jessica Stadil (Personal) Sieglinda Julius (Finanzen) Lisa Vielstädte (FB 2/MG) Ivy Frenger (FB 2/BM) Maude Poirier (FB 3/EV) Wuke Wang (FB 1/ME) Tobias Kracke (Direktorat) Yong Zhang (FB 2/BI) Sebastian Fuchs (FB 4/MuHS) Peer Rahlf (FB 1/P-OZ) Yu-Chen Wu (FB 3/MI) Alexandra Loginova (FB 2/BI) Henry Göhlich (FB 3/EV) Nadine Schattel (FB 4/MuHS-P) Yangling Wu (FB 1/ME) Martina Lohmann (FB 2/CH) Franziska Ziska (FB 2/CH) Mirja Heinrich (FB 4/MuHS-P) Michael Schlundt (FB 1/PO) Yong Zhang (FB 2/BI) Baro Joaquin Pampin (FB 2/CH) INTERN GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ISOS Doing Science Die Seminarreihe der Integrated­ School of Ocean Sciences ­beleuchtet Kernaspekte wissenschaftlichen Arbeitens. Zu Beginn des Jahres wurden die Themen Research Integrity und Research Impact diskutiert. Foto: ISOS Research Integrity Vorsätzliches wissenschaftliches Fehlverhalten ist selten – doch was ist mit Alltagsentscheidungen, für die die Trennlinie zwischen Integrität und wissenschaftlichem Fehlverhalten nicht klar ist? Am 20. Januar diskutierten 19 Teilnehmer mit den Professoren Eric Achterberg, Christian Berndt und Wilhelm Hasselbring angeregt Themen wie Autorenschaft und Umgang mit Daten und erarbeiteten Lösungsmöglichkeiten für Praxisbeispiele. Zum Thema Verantwortung schloss eine Teilnehmerin: „Ich habe bisher nicht darüber nachgedacht, wer die Konsequenzen für wissenschaftliches Fehlverhalten Foto: ISOS von Promovierenden trägt - nicht nur der Kandidat, sondern auch die Betreuer und Institutionen dahinter müssen mit Folgen rechnen, vielleicht sogar mit ernsteren“. Ständigen Diskurs identifizierten die Teilnehmer als grundlegend - durch kollegiale Gespräche können Entscheidungen überdacht werden, bevor die Trennlinie zu wissenschaftlichem Fehlverhalten überschritten wird. Research Impact Können wir messen, wie Forschung die Gesellschaft beeinflusst? Zu einer Podiumsdiskussion zum Transfer von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft kamen am 9. Februar Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaftler zusammen. Nach einem Impulsvortrag von Dr. Dagmar Simon, Expertin für Wissenschafts- und Evaluationsforschung, diskutierten Dr. Simon, Isabella Peters, Professorin für Web Science, Martin Quaas, Professor für Umwelt-, Ressourcen und ökologische Ökonomik und Martin Visbeck, Sprecher des Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“. Siren Rühs, Doktorandin und Moderatorin der Diskussion befragte das Publikum: „Ist Transfer in die Gesellschaft für Sie ein musthave Ihrer wissenschaftlichen Arbeit?“ Nur einzelne bejahten, ein Drittel der Anwesenden betrachtete Transfer in die Gesellschaft als „nettes Nebenprodukt“ ihrer Forschung. Welchen Wert hat Forschung für die Gesellschaft? (Wie) Sollen wir den Transfer von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft erhöhen? Welchen Stellenwert sollte Transfer zur Bewertung von Wissenschaft haben? - Es gab keinen finalen Konsens. Die Beziehung von Wissenschaft und Gesellschaft wurde als Gleichgewicht zwischen Vertrauen und Verantwortung gesehen. Metrische Evaluation von Transfer solle Expertenbewertungen ergänzen, auf keinen Fall ersetzen. Auch wurde der zeitliche Verlauf zwischen Erkenntnis und Transfer als wichtig bewertet: Für die Wissenschaft gelte es heute, die Probleme von morgen zu lösen. Kontakt: Nina Bergmann, [email protected] Das GEOMAR DokTeam 2016 - Anlaufstelle für mehr als 200 Doktoranden Eine wissenschaftliche Karriere startet erst so richtig mit der Doktorarbeit. Innerhalb von drei bis fünf Jahren fertigen die jungen Forscherinnen und Forscher ihre erste eigene größere wissenschaftliche Arbeit an. Beim GEOMAR gibt es zur Zeit mehr als 200 Doktoranden. Diese wählten Ende letzten Jahres das aktuelle sechsköpfige DokTeam 2016 zu ihren Vertretern. Das DokTeam steht als Ansprechpartner mit Rat und Tat zur Seite und möchten neben der ISOS, die mehr als formale Graduiertenschule fungiert, insbesondere für die Promovierenden am GEOMAR da sein. Ihr Ziel ist es auch, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und zum Beispiel Aktivitäten anzubieten. Neben dem schon existierenden Stammtisch, der einmal monatlich stattfindet, könnten dies auch andere Events, wie zum Beispiel ein Science Slam sein. Das Team steht im engen Kontakt mit der ISOS, mit der es gemeinsam einen Newsletter herausgibt, ist Gast im Wissenschaftlichen Rat und entsendet Vertreter zu den Helmholtz Juniors, der Vertretung der Promovierenden innerhalb der Helmholtz Gemeinschaft. Die jüngst verabschiedete Doktorandenrichtlinie wird vom DokTeam ausdrücklich begrüßt, weil sie wichtige Eckpunkte für die Laufzeit, Bezahlung und Betreuung der Promovierenden setzt. Allerdings gäbe es insbesondere für die Stipendiaten immer noch einige besondere administrative Hürden, für die noch zufriedenstellende Lösungen fehlen. If you have any questions about PhD life, Kiel, GEOMAR or want to get to know your fellow PhDs, then get in contact with the DokTeam: De: www.geomar.de/studieren/phd/dokteam/ En: www.geomar.de/en/studying/phd/dokteam/ E-Mail: [email protected] The new Guidelines for PhD students (internal) Deutsch: https://intranet.geomar.de/ fileadmin/content/leitung/Direktorium/ Beschlüsse/2015_12_09_Doktorandenleitlinie Unterschrieben_FINAL.pdf English: https://intranet.geomar.de/ fileadmin/content/leitung/Direktorium/ Beschlüsse/2015_12_09_PhDPolicy_English_ FINAL.pdf The DokTeam 2016: Dagmara Rusiecka, Marie Massmig, Insa Rapp, Christian Wengel, Kristin Burmeister, Meike Klischies (from left to right) 15 KALEIDOSKOP Foto: Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg, J. Tadge 16 GEOMAR News 01 | 2016 Echolot-Austellung in Oldenburg Das Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg zeigt noch bis zum 10. April die Ausstellung „Die Tiefe hören. Ein Jahrhundert Echolot“. Die Ausstellung präsentiert 4.000 Jahre Geschichte der Tiefenmessung im Meer. Die Bandbreite der Themen reicht dabei von den ersten Messungen mit Bleiloten bis hin zu aktuellen Forschungsanwendungen. Im Fokus steht der Kieler Physiker Alexander Behm, der Anfang des 20. Jahrhunderts das Echolot erfunden hat und damit die Tiefenmessung revolutionierte. Die Exponate reichen von Tiefenkarten über einen Nachbau des Behmlots bis hin zu einem Modell des autonomen Unterwasserfahrzeugs (AUV) ABYSS, mit dem heute hochpräzisen Karten des Meeresbodens in bis zu 6.000 Metern Wassertiefe erstellt werden können. Website des Landesmuseums: www.naturundmensch.de Deutscher Meerespreis online Der Deutsche Meerespreis ist eine Auszeichnung, die gemeinsam vom GEOMAR und der Deutschen Bank unter der Schirmherrschaft des ­Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein verliehen wird. Dieser Preis hat nun auch im Internet ein neues Zuhause gefunden. Hier finden Sie weitere Informationen zu den bisherigen Preisträgern von 2006 bis 2015. Die Auszeichnung, die aus dem Elisabeth-Mann-Borgese Preis und dem Deutsche Bank-GEOMAR Preis hervorgegangen ist, kann in diesem Jahr schon auf eine zehnjährige Geschichte zurückblicken. Aktuelles zur diesjährigen Verleihung werden wir in Kürze kommunizieren. Mehr: www.deutscher-meerespreis.de Kunstausstellung „beyond the sea“ Eine Reise zwischen Wissenschaft und Kunst können Besucher vom 25. März bis zum 22. April 2016 in der Reinhardt Galerie & Partner contemporary in Hamburg erleben. Sie zeigt zur Saisoneröffnung die Ausstellung “beyond the sea“ von der ehemaligen Ozeanographin Anja Witt. Foto: privat Der Fokus der dort gezeigten Bilder liegt auf den Prozessen und Kräften des Ozeans, die den Ausgangspunkt für Anja Witts künstlerische Tätigkeit darstellen. Inspiration und Anreize holte sich die ehemalige Meeres­ wissenschaftlerin während der Expedition M116 im letzten Jahr mit einem Team des GEOMAR auf dem Forschungsschiff METEOR. Nach Monaten der ­Arbeit an den gewonnenen Eindrücken, Skizzen sowie Fotos vom tropischen ­Atlantik, sind nun einige außergewöhnliche Bilder entstanden, die in Kürze in Hamburg präsentiert werden. Website der Galerie: www.reinhardt-contemporary.com Website der Künstlerin: www.anjawitt.de Aktuelles zum Neubau Gleichzeitig wurde mit dem Abriss der Gebäude 5 und 6 begonnen, der Seefischmarkt verändert sein Gesicht. Über eine Webcam können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Baufortschritt am ZPL verfolgen, demnächst wird es auch die Möglichkeit geben, das Baufeld des Erweiterungsneubaus zu betrachten. Ferner gibt es eine Visualisierung zum Erweiterungsneubau, die im Intranet verfügbar ist. Webcam Zentrales Probenlager (intern): https://intranet.geomar.de/aktuell/erweiterungsneubau/baucam01/ Visualisierung Erweiterungsneubau (intern): https://intranet.geomar.de/aktuell/erweiterungsneubau/ Foto: J. Steffen, GEOMAR Manche hatten kaum noch daran geglaubt, aber jetzt ist es für alle sicht­bar: am Ostufer wird gebaut und die ersten Pfeiler des neuen ­Zentralen Probenlagers (ZPL) stehen bereits.