Billette Vorverkauf Online-Vorverkauf 8. Juli bis 23. August | www.theaterspektakel.ch | www.starticket.ch | Keine Vorverkaufsgebühr Verkaufsstelle Bahnhofstrasse Pestalozzi­ anlage | 8. Juli bis 5. August | MO bis SO 11—14 und 16—20 Uhr | Keine Vorverkaufsgebühr Starticket-Verkaufsstellen 8. Juli bis 23. August | Adressen und Öffnungszeiten: www.star­ticket.ch | Vorverkaufsgebühr CHF 1.— bis 5.—/Billett Telefonischer Vorverkauf Starticket Callcenter 0900 325 325, CHF 1.19/Min. ab Festnetz | MO bis SA 8—22 Uhr Kasse Landiwiese Während des Festivals täg­ lich ab 17 Uhr | Keine Vorverkaufsgebühr Abendkasse Landiwiese Für alle Vorstellungen, auch Werft und Rote Fabrik | Täglich ab 17 Uhr, Vormittagsund Nachmittagsvorstellungen: eine Stunde vor Vor­stellungsbeginn Werft Keine Abendkasse vor Ort | Kasse Landi­ wiese ab 17 Uhr Rote Fabrik Für Fabriktheater, Aktionshalle und Short Pieces | Eine Stunde vor Vorstellungs­ beginn oder Kasse Landiwiese ab 17 Uhr Auskünfte Allgemeine Auskünfte Kein Ticketverkauf, keine Reservationen | 044 412 30 30 | Vor dem Festival (bis 5. August) MO bis FR 10—12 und 14—16 Uhr | Während des Festivals (6. bis 23. August) täglich 17—20 Uhr Vorstellungen Seebühne Auskunft über die Durchführung spätestens 2 Stunden vor Vor­ stellungsbeginn auf www.theaterspektakel.ch und www.facebook.com/theaterspektakel 53 Ermässigungen Wer eine gültige Legi oder Kulturlegi besitzt oder unter 20 Jahre alt ist, kann für den Eigenbedarf reduzierte Billette für alle Vor­ stellungen beziehen. Für BesitzerInnen einer Karte der Zürcher Kantonalbank oder einer Carte Blanche des Tages-Anzeigers steht ein beschränktes Kon­ tingent an ermässigten Billetten zur Ver­ fügung. Die Reduktion beträgt CHF 10.—/ Billett. Gilt im Online-Verkauf, an allen Vor­ verkaufsstellen und im telefonischen Vor­ verkauf. BezügerInnen von ermässigten Tickets müs­ sen sich beim Einlass mit der entsprechen­ den Karte (ID, Legi, ZKB-Karte oder Carte Blance) ausweisen können. Andernfalls ist die Differenz zum vollen Preis zu bezahlen. Billettrückgabe Billette können nicht zurückgegeben oder umgetauscht werden, ausser bei abgesagten Vorstellungen. Billette für Vorstellungen, die von der Festivalleitung abge­sagt werden, können bis SO 23. August, 21 Uhr, an der Kasse Landiwiese zurück­gegeben werden. Kein Nacheinlass Kein Einlass nach Vorstellungsbeginn. Rollstuhlplätze & Assistenzpersonen Für die Reservation eines Rollstuhlplatzes bitte spätestens 24 Stunden vor der Vor­ stellung im Festivalbüro anrufen: Telefon 044 488 18 80. Das Billett für jeweils eine Assistenzperson von Seh-, Hör- oder Mobilitätsbehinderten ist gratis und liegt nach telefonischer Vor­ anmeldung (Telefon 044 488 18 80) an der Kasse bereit. Impressum Festivalleitung Veit Kälin, Sandro Lunin, Delphine Lyner Programmgruppe Veit Kälin, Sandro Lunin, Delphine Lyner, Hanna Pfurtscheller, Dagmar Walser Gruppe Zentral-Bühne Klaus Geser, Ronja Rinderknecht, Miriam Walther Kohn Herausgeber Zürcher Theater Spektakel, Stadthausquai 17, Postfach, 8022 Zürich, [email protected] Mit freundlicher Unterstützung der Zürcher Kantonalbank und des Tages-Anzeigers Redaktion & Produktionsleitung Esther Schmid, Büro für Kommunikation, Zürich Texte Kati Dietlicher (kdi), Rob Neuhaus (ron), Esther Schmid (esc) Korrektur Patrizia Villiger, Denise Bohnert Gestaltung TBS & Partner AG — Kommunikation und Design Layout Michel Fries, Zürich Druck Schellenberg Druck AG, Pfäffikon ZH Zürich, Juni 2015 www.theaterspektakel.ch www.facebook.com/theaterspektakel Barrierefreie Informationen finden Sie auf: theaterspektakel.ch und zugangsmonitor.ch h c r ü Z t a e h T k e p S Programm 6. bis 23. August 2015 Dank Editorial Für ihre kontinuierliche grosszügige Unterstützung danken wir ganz b ­ esonders unseren Hauptpartnern Liebes Publikum dem Medienpartner sowie den weiteren Partnern DEZA Fachstelle des Bundes für Entwicklung und Zusammenarbeit Migros-Kulturprozent Gönnerverein Zürcher Theater Spektakel Folgende Institutionen unterstützen das Programm 2015 oder einzelne Auf­ führun­gen mit grosszügigen Beiträgen: · Ars Rhenia · AVINA Stiftung · Familien-Vontobel-Stiftung · Stiftung Denk an mich · Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia · Institut Français Folgende Firmen unterstützen das ­Festival mit grosszügigen materiellen und logistischen Leistungen: · KIBAG AG, Zürich · MerbagRetail — Mercedes-Benz Nutzfahrzeug-Zentrum Schlieren · Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft 02 Rot leuchtend wird Sie dieses Jahr das Zelt des Cirque Trottola auf der Landi­ wiese empfangen. Gezeigt wird dort das hinreissende Stück «Matamore»: Scheinbar aus aller Zeit gefallene, clowneske Wesen entlarven ebenso grandios wie herzzerreissend die Mechanismen der Machtausübung. Wie funktioniert Macht? Wie schrei­ ben sich die Aspekte von Macht in den Körper ein? Mehrere Choreografinnen und Choreografen des diesjährigen Pro­ gramms beschäftigen sich mit solchen Fragen. Simone Aughterlony knöpft sich in ihrer Arbeit «Uni * Form» die Polizei vor: Gemeinsam mit sieben Per­ formerInnen untersucht sie die Sprache von Disziplin und Autorität. «We Love Arabs» von Hillel Kogan ist ein frecher, höchst unorthodoxer Versuch, sich dem Machtgefälle zwischen Israelis und Palästinensern zu nähern, und Eisa Jocson zeigt in «Host», wie sich ihr Körper das Vokabular von Unterwerfung und Die­ nerschaft «einverleibt». In unterschiedlicher Form spielen Geschichten über die Aus­übung von Macht auch im Theater eine wichtige Rolle. Milo Rau inszeniert in «The Dark Ages» ein erschütterndes Panorama der letzten siebzig Jahre europäischer Geschichte. Zentrales Element bildet dabei die verheerende Bilanz des Balkan­ konflikts. Die chilenische Volkstheater­ truppe La Re-sentida dekon­struiert furios den Mythos um Salvador Allende. Ein weiteres Merkmal des Pro­ gramms 2015 ist die Auseinanderset­ zung mit klassischen Formsprachen: Rocío Molina rückt dem Flamenco zu Leibe, das Ballett erfährt durch Mamela Nyamza und Nelisiwe Xaba eine wider­ borstige südafrikanische Lesart. Volks­ tänze aus den Nordmolukken und Street­ dance aus den brasilianischen Favelas werden in energiegeladenen neuen Interpretationen gezeigt. All diese Arbei­ ten zeichnen sich nicht zuletzt dadurch aus, dass sie Bestehendes hinterfragen und Grenzen überschreiten, neugierig und offen für das andere. Ja, wir halten daran fest: Wir wollen weiterhin die Grenzen offen halten und heissen die engagierten Künstlerinnen und Künstler — seien sie aus Beirut, Colombo, Ouagadougou oder Kiew — herzlich willkommen. Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihnen, liebes Publikum, abzutauchen in Geschichten, die aktuel­ le Themen mit Schärfe und Witz bühnen­ wirksam verhandeln. Für das Leitungsteam Sandro Lunin 03 Inhalt Theater Tanz & Performance 06 Milo Rau & Residenztheater München 20 Mamela Nyamza & Nelisiwe Xaba SCHWEIZ | DEUTSCHLAND The Dark Ages 07 Teatro La Re-sentida CHILE La imaginación del futuro 08 Firma für Zwischenbereiche SCHWEIZ The Camouflage Project 09 600 HIGHWAYMEN USA Employee of the Year 10 Amir Reza Koohestani & Mehr ­Theatre Group IRAN Hearing 11 Gisèle Vienne, Dennis Cooper & ­Puppentheater Halle FRANKREICH | DEUTSCHLAND Das Bauchrednertreffen 12 Theater Sgaramusch SCHWEIZ ­Dingdonggrüezi 13 Schtärneföifi SCHWEIZ Im Märlisalat 14 Judith Nab NIEDERLANDE Mein Haus, der Rest der Welt und mehr SÜDAFRIKA The Last Attitude 21 Eisa Jocson PHILIPPINEN Host 22 Hillel Kogan ISRAEL We Love Arabs 23 Panaibra Gabriel Canda & Maria João MOÇAMBIQUE | PORTUGAL (Un)official Language 24 Marlene Monteiro Freitas CABO VERDE | PORTUGAL De marfim e carne — as está­ tuas também sofrem 25 Alice Ripoll BRASILIEN Suave 26 Rocío Molina & Rosario «La Tremendita» SPANIEN Afectos 27 Eko Supriyanto INDONESIEN Cry Jailolo 28 Simone Aughterlony & Jorge León SCHWEIZ | BELGIEN Uni * Form Short Pieces Zirkus & Musik­performance 29 Spielplan Short Pieces 30 Choy Ka Fai SINGAPUR | INDONESIEN 15 Cirque Trottola & Petit Théâtre 30 Alexandre Paulikevitch LIBANON Elgah 31 Ja Ha Koo SÜDKOREA | NIEDERLANDE ­Baraque FRANKREICH Matamore 16 Martin Zimmermann SCHWEIZ Hallo 17 Dakh Daughters UKRAINE 18 Bianca Casady & The C.i.A. USA 19 Laurence Yadi, Nicolas Cantillon & Cie. 7273 SCHWEIZ Beyrouth 1995 SoftMachine: Rianto ­Lolling and Rolling 31 Mallika Taneja INDIEN Thoda Dhyan Se 32 Venuri Perera SRI LANKA Traitriot 32 Cie. Désir Collectif BURKINA FASO Konzerte & Spoken Word 34 Aziza Brahim WESTSAHARA | SPANIEN 35 Gisela João PORTUGAL 36 Otto Lechner & Wiener Ziehharmoniker ÖSTERREICH | SLOWENIEN | SCHWEIZ 37 Oloid live & Ndima Aka-Pygmäen SCHWEIZ | ÖSTERREICH | KONGO 38 La Dame Blanche KUBA | FRANKREICH 38 Socalled KANADA 39 Matto Kämpf & Gerhard Meister SCHWEIZ Hirni 39 Fitzgerald & Rimini SCHWEIZ Grand Tour 40 Colin Vallon SCHWEIZ Piano solo 40 La Fanfare en Pétard FRANKREICH Installationen & mehr 41 Junges Schauspielhaus SCHWEIZ Das Haus: Mehr als Ferien am Theater Spektakel 41 Der trojanische Pegasus SCHWEIZ 42 Zentral-Bühne Kuratiertes Programm mit Strassenkunst und mehr 43 Bänninger & Wiskemann SCHWEIZ ZKB Förderpreis 2015 08 Firma für Zwischenbereiche SCHWEIZ The Camouflage Project 09 600 HIGHWAYMEN USA Employee of the Year 22 Hillel Kogan ISRAEL We Love Arabs 25 Alice Ripoll BRASILIEN Suave 27 Eko Supriyanto INDONESIEN Cry Jailolo 29 Short Pieces 44 Zum ZKB Förderpreis 2015 45 Nominationskriterien 46 Jury 2015 47 Preisverleihung Service 02 Partnerschaften & Unterstützungen 03 Editorial 29 Spielplan Short Pieces 48 watch & talk 48 Publikumsgespräche 49 Für Gäste mit Behinderungen 50 Spielplan 53 Vorverkauf & Abendkasse 54 Impressum Die Kunstpost LEGS seule en scène 33 Victoriya Myronyuk UKRAINE | BELGIEN Spells for a Foreign Groom 33 Dana Michel KANADA Uncanny Valley Stuff 04 05 SCHWEIZ | DEUTSCHLAND Milo Rau & Residenztheater München The Dark Ages CHILE Teatro La Re-sentida La imaginación del futuro WERFT FR 14. bis MO 17. August | CHF 47.— | THEATER | DAUER 1:30 Std. | SPRACHE Spanisch mit deutscher Übertitelung | PUBLIKUMSGESPRÄCH SO 16. August, mehr dazu Seite 48 WERFT DO 6. bis SO 9. August | CHF 47.— | THEATER | DAUER 2 Std. | SPRACHE Deutsch, Bosnisch, Serbisch, mit deutscher Übertitelung | PUBLIKUMSGESPRÄCH FR 7. August, mehr dazu Seite 48 Es ist ein Tabu. Doch die junge chilenische Theatergruppe wagt es, am Mythos rund um den sozialistischen Präsidenten Salvador Allende, der im September 1973 mit der Hilfe der CIA von der Armee gestürzt wurde, zu rütteln. Unverfroren, provokativ und mit scharfem Witz fragt die Gruppe in ihrem Stück: «Was wäre wenn ...?», und erfindet eine andere Zukunft für Chile. Dazu stellt sie einem leicht vertrottelt wirkenden Allende eine Gruppe von heutigen Politberatern zur Seite. Gelingt es diesen modernen Spin-Doctors, die Geschichte umzuschreiben? Die Regierung Allendes zu retten und so die nachfolgenden 17 dunklen Jahre der Militärdiktatur zu verhindern? Ein Stück politisches Volkstheater, dargebracht von einer Gruppe, die strotzt vor Engagement und Spiel­ freude. (esc) Ein persönlicher Abend mit politischem Nachhall: In «The Dark Ages», dem zweiten Teil seiner Europa-Trilogie, den er am Residenztheater München entwickelte, lässt Milo Rau fünf SchauspielerInnen aus Bosnien, Serbien, Deutschland und Russland ihre Erlebnisse von Flucht und Krieg, von Heimatlosigkeit und Verzweiflung erzählen und liefert dabei die bedrücken­ de Analyse eines vielfach gebrochenen Kontinents. «Hingehen! Zuhören!», schrieb spiegel.de nach der Premiere. (esc) 06 07 SCHWEIZ Firma für Zwischen­bereiche The Camouflage Project USA 600 HIGHWAYMEN Employee of the Year SÜD MO 17. und DI 18. August | CHF 35.— | THEATER | DAUER 1:10 Std. SPRACHE Englisch, mit deutscher Übertitelung SÜD MO 10. bis MI 12. August | CHF 35.— | THEATERPERFORMANCE Premiere, Koproduktion DAUER ca. 60 Min. | SPRACHE Deutsch, Tamil | PUBLIKUMSGESPRÄCH MI 12. August, mehr dazu Seite 48 NOMINIERT FÜR DEN ZKB FÖRDERPREIS 2015 Eine eigenartige Faszination geht vom Stück von Abigail Browde und Michael Silverstone und ihrer jungen New Yorker Gruppe 600 HIGHWAYMEN aus, deren Markenzeichen es ist, mit Laien zu arbeiten. In «Employee of the Year» lassen sie fünf Mädchen im Alter von zehn und elf Jahren die krude Lebensgeschichte einer Frau namens J erzählen, beginnend bei ihren ersten Erinnerungen als Dreijährige bis ins hohe Alter von 80 Jahren. Berührend ist zum einen das Drama von J, die ein Leben lang auf der Suche nach ihrer Mutter ist. Spannung und Irritation entstehen aber vor allem durch die in der Ich-Form redenden kindlichen Erzählerinnen und die Art ihres Vortrags: Sie sprechen schnell, fehlerlos, ungerührt und bewegen sich dabei in minimalistischen Choreografien auf einer leuchtenden quadratischen Spielfläche. (kdi) NOMINIERT FÜR DEN ZKB FÖRDERPREIS 2015 Wenn Gaya sich schminkt, Schicht um Schicht aufträgt, verwandelt sich die tamilische Jus-Studentin aus Basel langsam in eine BharatanatyamTempeltänzerin. Selbstverständlich bewegt sich die junge Frau zwischen den Polen ihrer kulturellen Identität, während sich der in Sri Lanka geborene Schauspielstudent Patrick schwertut damit. Die beiden stehen im Zentrum der dokumentarischen Theaterperformance, die sich mit dem Alltag junger, in der Schweiz aufgewachsener Tamilinnen und Tamilen befasst. Aufgrund ausführlicher Recherchen und gemeinsam mit den beiden Dar­stellerInnen und der Firma für Zwischenbereiche hat die Regisseurin Ute Sengebusch «The Camouflage Project» entwickelt. (kdi) 08 09 IRAN FRANKREICH | DEUTSCHLAND Amir Reza Koohestani & Mehr Theatre Group Gisèle Vienne & ­Puppentheater Halle ROTE FABRIK, AKTIONSHALLE MI 19. bis FR 21. August | CHF 41.— | THEATER Europa- NORD FR 21. bis SO 23. August | CHF 43.— | THEATER | DAUER 2 Std. Premiere | DAUER ca. 60 Min. | SPRACHE Farsi, mit deutscher und englischer Übertitelung SPRACHE Deutsch | SA 22.8. mit Audio-Deskription Hearing Das Bauchrednertreffen PUBLIKUMSGESPRÄCH DO 20. August, mehr dazu Seite 48 Männerbesuch in einem Wohnheim für Studentinnen? Unvorstellbar im Iran! In seinem neuen Stück nimmt Amir Reza Koohestani einen solchen Verdacht zum Anlass, in der Art eines Gerichtsfilms zu zeigen, welche lebenslangen Auswirkungen es hat, unter extremen Bedingungen auf­ zuwachsen. «Hearing», gespielt von einem Ensemble hervorragender Schauspielerinnen, allen voran Mahin Sadri als inquisitorische Wächterin, wird im Juli in Teheran uraufgeführt. Erste Station danach: Europa-­Premiere am Theater Spektakel. (esc) 10 Die französische Theatermacherin, Performance- und Puppenkünstlerin Gisèle Vienne ist bekannt für ihre «cineastischen Theaterüberwälti­ gungen», die sich zwischen Schön­ heit und Schrecken bewegen. Eine kurios anmutende Veranstaltung ist Ausgangspunkt der Produktion, die sie für das Puppentheater Halle kreiert hat. Jedes Jahr versammeln sich im amerikanischen Kentucky Bauchredner aus aller Welt zum internationalen Bauchrednertreffen. «Das Bauchrednertreffen» heisst denn auch das Stück, mit dem Gisèle Vienne das Innenleben dieser Menschen erforscht, die mit einer Puppe eine innige Bindung pflegen. Den Text, eine raffinierte Partitur für 27 Stimmen — Schauspieler, Puppen und «Dritte» — hat der in Paris lebende amerikanische Autor und Performancekünstler Dennis Cooper geschrieben. (kdi) 11 SCHWEIZ SCHWEIZ Theater Sgaramusch Schtärneföifi LIDO SA 8. und SO 9. August, MI 19. und SO 23. August | CHF E 25.— / K 13.— | THEATER SÜD FR 14. bis SO 16. August | CHF E 35.— / K 13.— | MUSIKTHEATER Premiere, Koproduktion DAUER 50 Min. | SPRACHE Schweizerdeutsch | ALTER für Kinder ab 5 Jahren DAUER ca. 1:10 Std. | SPRACHE Schweizerdeutsch | SA 15.8., 14 Uhr, mit Audio-Deskription Dingdonggrüezi Eine Hausbauschau Im Märlisalat ALTER ab 5 Jahren Vier Stockwerke hat das Haus, das Jäggi & Partner in einem unvergleich­ lich kreativen Schub aus einem Umzugskarton zimmern und dann auch gleich multikulturell und sozial durchmischt bevölkern. Die Geschwister Patrizia und Ennio sind die Hauptbewohner. Spielend holen Nora Vonder Mühll und Stefan Colombo in «Dingdonggrüezi» das farbige Leben einer Hausgemeinschaft auf die Bühne, die durch ein Missgeschick von Ennio neu sortiert wird. Das Theater Sgaramusch mit seinem breiten Spektrum an Themen und Spielformen ist ein gern gesehener Gast am Theater Spektakel. Es sorgte 2008 mit Gotthelfs mächtiger «Schwarzer Spinne» für Heulen und Zähneklappern, 2011 präsentierte es in einer schrill­ schrägen Aufführung alles, was «Verbotte!» ist. Und nun zeigt es ein kleines, feines Stück über das Zuhausesein. (kdi) Schtärnefoifi weiss, was Sache ist für Kinder. Das hat die Band um Boni Koller und Sibylle Aeberli schon mit ihrem allerersten Song klar gemacht: «Heicho — ohni Znacht is Bett» heisst der Ohrwurm, der seit zwanzig gloriosen Jahren durch Kinderzimmer rockt. Nun ist nach all den Liedern und Konzerten Zeit zum Feiern. Zum runden Geburtstag macht die Kult­ band Theater — unterstützt von den famosen Schauspielerinnen Fabienne Hadorn und Rahel Hubacher sowie der Regisseurin Meret Matter — und tischt ihrer Festgemeinde einen «Märlisalat» auf. Alles beginnt mit einer harmlosen Gutenachtgeschichte, die die drei Schwestern Luise, Liv und Laila unversehens in die Welt der Märchen katapultiert, wo es Flaschen­ geister, fliegende Teppiche, böse und nicht so böse Wölfe, dreiköpfige Drachen und traurige Riesen gibt. Und viel Musik. (kdi) 12 13 NIEDERLANDE FRANKREICH Judith Nab Mein Haus, der Rest der Welt und mehr WERFT FOYER FR 7. bis SA 22. August | CHF E 25.— / K 13.— | VIDEOINSTALLATION Cirque Trottola & Petit Théâtre Baraque Matamore DAUER 40 Min., die Vorstellungen beginnen jeweils zur vollen Stunde | SPRACHE Deutsch, Schweizerdeutsch und Englisch, ohne Sprachkenntnisse verständlich | ALTER ab 8 Jahren CHAPITEAU CIRQUE TROTTOLA SA 8. bis SA 22. August | CHF E 39.— / K 25.— | ZIRKUS DAUER 1:40 Std. | SPRACHE Deutsch und Französisch, ohne Sprachkenntnisse verständlich Vor zwei Jahren ist die Künstlerin Judith Nab mit einem Bus auf der Landiwiese vorgefahren und hat die Kinder zu einer «Grossen Reise» abgeholt. Jetzt lädt sie ihr Publikum ein zu einem Rundgang durch ein fantastisches Haus in einer fantas­ tischen Landschaft. «Mein Haus, der Rest der Welt und mehr» ist eine bezaubernde, theatrale Instal­ lation ganz ohne Schauspieler, mit Videos, Interviews, optischen Illu­ sionen und speziellen Effekten. Das Fundament des Hauses besteht aus Ideen, Visionen und Bildern von Kin­ dern, Wissenschaftlern und For­ scherinnen, die sich auf Anregung von Judith Nab gemeinsam Gedan­ ken machten über die Welt, wie sie ist und wie sie sein könnte. Und so betreten die Hausbesucherinnen und -besucher ein inspirierendes Universum, in dem Fantasie und Wirklichkeit aufs Schönste ineinan­ der fliessen. (kdi) 14 ALTER ab 10 Jahren Die Begeisterung über «Matamore» ist allgemein, schlichtweg ein «Meister­ werk» nennt ein französischer Kritiker das Stück. Die Gemeinschafts­ produktion der beiden kleinen, ebenso feinen wie furiosen französischen Compagnien Cirque Trottola und Petit Théâtre Baraque ist aus dem Geist des Nouveau Cirque geboren – und mit Herz und Seele der alten Zirkus­ tradition und dem derben Jahrmarktstheater verbunden. Das Publikum sitzt auf steilen Rängen im rot-goldenen Zelt und schaut hinab auf eine kleine, wie ein Orchestergraben vertiefte Manege, wo fünf Clowns ihr Letztes, Bestes und Bösestes geben. Sie zeigen artistische Glanzleistun­ gen am Boden und in der Luft, hantieren mit Peitschen und Pistolen, frotzeln und fetzen sich, dass es eine Art hat. (kdi) 15 SCHWEIZ Martin Zimmermann Hallo NORD FR 14. bis Mi 19. August | CHF 43.— | NOUVEAU CIRQUE Koproduktion UKRAINE Dakh Daughters SEEBÜHNE DO 6. bis SA 8. August | CHF 43.— | THEATRALES KONZERT, FREAK-CABARET DAUER 1:30 Std. | SPRACHE Ukrainisch, Französisch, Englisch, mit deutscher Übertitelung DAUER 60 Min. Niemand kämpft so vielsagend mit den Tücken des Objekts wie der ­Bewegungskünstler, Clown und Regisseur Martin Zimmermann. Wobei «kämpfen» und «Objekt» die Sache nicht eigentlich treffen. Denn seine Bühnen­requisiten sind nicht einfach dekorative Objekte, sondern eigent­ liche Bühnenpartner mit überraschendem, oftmals heimtückischem Eigen­leben. Sie sind die Welt, die sich immer wieder verändert, in der sich Abgründe auftun, Sackgassen und Falltüren lauern, wo das Oben zum Unten und das Innen zum Aussen wird und sich die Realität als Spiegelbild erweist. Kurz: eine Welt, in der es nicht einfach ist, sich selbst zu sein. In «Hallo» betreibt Zimmermann das uralte Narrenspiel um Sein und Schein erneut mit ungeahnter Perfektion, poetischem Zauber und künstlerischer Frische. Doch diesmal ganz allein. (esc) 16 Sie mischen hemmungslos ukrainische Folklore, französischen Rap, Progressive Rock, Klassik, Chanson und orientalische Rhythmen, greifen auf Texte von Brodsky, Bukowski und Shakespeare zurück und treten weiss geschminkt, mit Blumenkranz im Haar, in schwarzen Tutus, Seiden­ fähnchen oder zotteligen Flokatipelzen auf: Bei den Dakh Daughters, allesamt hochbegabte Schauspielerinnen und Instrumentalistinnen, wird jeder Auftritt zu einem hinreissend inszenierten theatralischen Musik­ spektakel. Lustvoll, schräg und mit unbändiger Spielfreude, appellieren die sieben Ukrainerinnen für Aufbruch und Freiheit. (ron) 17 USA | FRANKREICH Bianca Casady & The C.i.A. SEEBÜHNE MO 10. August | CHF 39.— | MUSIKPERFORMANCE | DAUER ca. 1:10 Std. SCHWEIZ Laurence Yadi, Nicolas Cantillon & Cie. 7273 Beyrouth 1995 SPRACHE Englisch SEEBÜHNE SA 22. August | CHF 39.— | TANZ & KONZERT | DAUER 60 Min. Versponnen, surreal, traumtänze­ risch, gleichzeitig politisch und feministisch war Bianca Casady schon immer — zusammen mit ihrer Schwester Sierra als Indie-PopBand CocoRosie, aber auch bei ihren Theater- und Soloprojekten unter anderem mit Robert Wilson. Für ihr neustes Projekt, eine Musik­ performance, hat sie sich mit einer Gruppe langjähriger Kollaborateure (The C.i.A.) zusammengetan. ­Flankiert vom Butoh-Tänzer Biño Sauitzvy und den expressiven Videos von Jean Marc Ruellan, wird Bianca Casady in bester Coco­ Rosie-Manier die Seebühne in ein geheimnisvolles Musik-Wunderland verwandeln. (ron) Es war im Dezember 1995 Beirut, als bei arabischer Musik und Tanz die Liebes- und Lebensgeschichte von Laurence Yadi und Nicolas Cantillon ihren Anfang nahm. Mit ihrer Compagnie 7273 entwickelten sie in den folgenden Jahren einen eigenständigen, FuittFuitt genannten Tanzstil, der stark von der ornamentalen Kultur des Nahen Ostens inspiriert ist. Nun kehren die beiden zurück, dahin, wo alles begann. «Beyrouth 1995» ist kein Tanzstück, sondern ein Stück für zwei Tänzer und zwei Musiker. Fliessend geht das Konzert der Maqam-Virtuosen Adel Dedgaïchia und Ammar Toumi über in den hinreissend schönen Pas de deux von Aline Lopes und Nicolas Cantillon. Musik und Tanz verbinden sich zu einem Fest der Liebe und der Lebensfreude. Genau wie damals in Beirut 1995. (esc) 18 19 SÜDAFRIK A Mamela Nyamza & ­Nelisiwe Xaba The Last Attitude PHILIPPINEN Eisa Jocson Host FABRIKTHEATER ROTE FABRIK DO 6. bis SO 9. August | CHF 32.— | PERFORMANCE Koproduktion | DAUER 50 Min. NORD DO 6. bis SA 8. August | CHF 41.— | TANZ Europa-Premiere | DAUER 60 Min. Ballett am Theater Spektakel!? Möglich machen das die beiden südafrika­ nischen «Primaballerinen» Mamela Nyamza und Nelisiwe Xaba, die beide schon einmal mit provokativen Solos am Theater Spektakel für Aufsehen sorgten. Die Ausnahmetänzerinnen gehören zu den spannendsten Choreo­ grafinnen Afrikas, die in ihren Performances schonungslos Missstände und Tabuthemen aufgreifen. Nun stehen sie erstmals seit Langem gemein­ sam auf der Bühne und nehmen mit Witz und Schärfe eine der letzten Bastionen elitärer weisser Hochkultur ins Visier: das Ballett. (esc) Wer sie einmal in Aktion gesehen hat, wird das nicht mehr so schnell ver­ gessen. Zu raffiniert, zu irritierend, zu konsequent sind die Arbeiten der philippinischen Performerin Eisa Jocson, in denen sie sich in eigenstän­ diger Weise mit Geschlechterrollen in der erotischen Unterhaltungs­ industrie auseinandersetzt. In ihrer dritten Arbeit «Host» beschäftigt sie sich mit den Filipinas, die in japanischen Clubs als Geishas arbeiten. Eisa Jocson dekliniert dabei als «one-woman-entertainment-service-machine» das gesamte Vokabular des weiblichen Unterhaltungstanzes durch und macht dabei für ihre Gäste erlebbar, wie die benutzten Stereotypien die Vorstellungen von Weiblichkeit prägen. (esc) 20 21 ISRAEL Hillel Kogan We Love Arabs SÜD FR 7. und SA 8. August | CHF 32.— | TANZPERFORMANCE | DAUER 40 Min. MOÇAMBIQUE | PORTUGAL Panaibra Gabriel Canda & Maria João (Un)official Language SPRACHE Englisch | PUBLIKUMSGESPRÄCH SA 8. August, mehr dazu Seite 48 ROTE FABRIK, AKTIONSHALLE SA 8. bis MO 10. August | CHF 39.— | TANZ Premiere, Koproduktion | DAUER ca. 1:10 Std. | SPRACHE Portugiesisch, ohne Sprachkenntnisse verständlich | PUBLIKUMSGESPRÄCH SO 9. August, mehr dazu Seite 48 Man fühlt in der einen Sprache und denkt in der anderen. Die Zerrissen­ heit zwischen offizieller und familiärer Sprache, die uns in der Schweiz nicht ganz unvertraut ist, ist andernorts, etwa in Moçambique, ein Erbe des Kolonialismus, das prägt — das Fühlen, das Reden, das Denken. Der Choreograf Panaibra Gabriel Canda, bereits mehrmals Gast am Theater Spektakel, geht diesem Thema zusammen mit der grossartigen portu­ giesischen Jazzsängerin Maria João nach. Gemeinsam erforschen die beiden die Sprache des Tanzes und der Musik und versuchen, sich mit dem Körper zu erinnern an das, was der Kopf vergessen hat. (esc) NOMINIERT FÜR DEN ZKB FÖRDERPREIS 2015 Kann Tanz choreografisch attraktiv, von politischer Brisanz und gleich­ zeitig höchst unterhaltend sein? Ja, er kann. Den Beweis erbringt der israelische Tänzer und Performer Hillel Kogan in seinem grandios sub­ versiven Duett zusammen mit seinem palästinensischen Kollegen Adi Boutrous. Kogan gibt den Choreografen, der eben daran ist, ein neues Stück zu erarbeiten. Da es um «Koexistenz» geht, kommt er — der sich als links, politisch korrekt und tolerant versteht — um ein arabisches Gegen­ über nicht herum. Das Publikum verfolgt, wie Hillel seinen Tanzpartner in die Hintergründe des Stücks einführt, ihn kritisiert und kommentiert. Und je länger je mehr wird der flauschige Teppich der politischen Korrekt­ heit zur Stolperfalle. Ein Meisterstück! (esc) 22 23 CABO VERDE | PORTUGAL BRASILIEN Marlene Monteiro Freitas Alice Ripoll NORD MO 10. und DI 11. August | CHF 41.— | TANZ | DAUER 1:20 Std. SÜD DO 20. bis SO 23. August | CHF E 35.— / K 25.— | TANZ | DAUER 50 Min. De marfim e carne — as estátuas também sofrem Suave ALTER ab 12 Jahren Erstarrung und Bewegung bedeu­ ten keinen Widerspruch in der Arbeit der jungen kapverdischen Choreografin und Tänzerin Marlene Mont­eiro Freitas, ebenso wenig wie Hässlichkeit und Schönheit. «Aus Elfenbein und Fleisch — auch Statuen leiden» ist inspiriert vom antiken Mythos um den Bildhauer Pygma­lion, der sich unsterblich in eine von ihm selbst geschaffene Figur verliebt und die Göttin Venus bittet, diese zum Leben zu erwe­ cken. Marlene Monteiro Freitas hat daraus eine eigenwillige, kraft­ volle, ebenso witzige wie provozie­ rende Choreografie für vier Tänze­ rinnen und Tänzer und drei Musiker über das Gefangensein im Körper und die Sehnsucht nach Liebe geschaffen. (kdi) 24 NOMINIERT FÜR DEN ZKB FÖRDERPREIS 2015 Passinho (Schrittchen) heisst der in der höchst lebendigen Tanzszene der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro derzeit angesagteste Tanzstil. Entstanden in Jugendcliquen der Favelas, erlebte der Passinho dank Youtube innert kürzester Zeit einen absoluten Hype weit über die urbanen Ballungsgebiete hinaus. Die brasilianische Choreografin Alice Ripoll hat mit einer zehnköpfigen Truppe von Passinho-Fans eine abwechslungs­ reiche, mitreissende Choreografie erarbeitet, die zeigt, dass die jugend­ lichen Tänzerinnen und Tänzer einiges mehr können als Schrittchen. (esc) 25 SPANIEN Rocío Molina & Rosario «La Tremendita» Afectos INDONESIEN Eko Supriyanto Cry Jailolo SEEBÜHNE MI 19. bis FR 21. August | CHF 43.— | TANZ | DAUER 60 Min. PUBLIKUMSGESPRÄCH MI 19. August, mehr dazu Seite 48 SEEBÜHNE MI 12. bis FR 14. August | CHF 43.— | FLAMENCO | DAUER 1:15 Std. SPRACHE Spanisch, ohne Sprachkenntnisse verständlich NOMINIERT FÜR DEN ZKB FÖRDERPREIS 2015 Er hat für Madonna getanzt, in den grossen Opernhäusern der Welt gearbeitet und in Filmen mitgewirkt — der Tänzer und Choreograf Eko Supriyanto ist eine herausragende Figur in der indonesischen Tanzwelt. Nicht nur wegen seines internationalen Renommees, sondern vor allem wegen seines durchaus auch politischen Engagements für die Verbin­ dung von traditioneller indonesischer Kultur mit zeitgenössischen Aus­ drucksformen. In «Cry Jailolo» tanzen sieben junge Männer, die in der traumhaft schönen, aber von Konflikten nicht unberührten Bucht von Jailolo in den Nord­molukken leben, eine moderne Interpretation eines alten Stammestanzes dieser Region. Eko Supriyanto versteht sein von fliessender Ruhe und luftiger Schönheit geprägtes Stück als Hommage an die Natur — und als Appell zum Schutz der von der Zerstörung bedrohten Korallenriffe von Jailolo Bay. (kdi) Es ist einfach sehr schön, ihr beim Tanzen zuzuschauen. Rocío Molina vereint in sich selbstbewusste Kraft, Eleganz und Schönheit und entfaltet ihr phänomenales Talent auf der Bühne mit grosser Leichtigkeit. Wo sie auftritt, ist das Publikum hingerissen. Und selbst Flamenco-Aficionados, die sich nach der reinen Form sehnen, müssen eingestehen, dass die junge andalusische Tänzerin und Choreografin mit ihren eigenwilligen Arbeiten ein Segen für die Zukunft des Flamenco ist. Auch in «Afectos» gelingt es ihr mühelos, die Tradition mit der Moderne, den Flamenco mit zeitgenössischem Tanz zu verbinden. Begleitet von der grossartigen Sängerin Rosario «La Tremendita» und dem Kontrabassisten Pablo Martín, erzählt sie in ihrer ungemein dichten und farbigen Choreografie von Liebe, Schmerz und Begehren – und von der Schwierigkeit und dem Glück gegenseitiger Verständigung. (kdi) 26 27 SCHWEIZ | BELGIEN Aughterlony & León Uni * Form WERFT DO 20. bis SA 22. August | CHF 43.— | TANZPERFORMANCE Premiere, Koproduktion DAUER 1:15 Std. Disziplin und Autorität sind Themen, die sich wie ein roter Faden durch die Arbeiten der Choreografin und Tänzerin Simone Aughterlony zie­ hen. Für ihr jüngstes Projekt hat sie sich erneut mit dem Filmema­ cher Jorge León zusammengetan, mit dem sie unter anderem die viel beachtete Produktion «To serve» über moderne Formen der Leib­ eigenschaft realisierte. In «Uni * Form» nimmt sich das Duo zusammen mit einer Gruppe exzel­ lenter Performer die Polizei als normierende und kontrollierende gesellschaftliche Instanz vor. Sub­ til drehen Aughterlony & León die Prämissen um 180 Grad: «Einge­ kesselt» und unter Beobachtung durch das Publikum, üben die uni­ formierten PerformerInnen ihre «Polizeiarbeit» aus. Zwischen Beobachtenden und Agierenden entwickelt sich ein höchst raffi­ niertes, vielschichtes Spiel um den Besitz, die Ausübung und den Missbrauch von Macht. (esc) 28 Short Pieces DO 13. bis SA 15. August, je CHF 13.– Die Short Pieces, 2012 erfolgreich lanciert, sind mittlerweile ein Kernstück des Festivals und tragen zur internationalen Profilierung des Theater Spektakels bei. Wir freuen uns, Ihnen auch dieses Jahr eine Auswahl kurzer Solos und Duos von jungen vielversprechenden KünstlerInnen zu präsentieren. Die Nachwuchsperformer stammen aus Burkina Faso, Indien, Kanada, Singapur, Sri Lanka, Südkorea, aus dem Libanon und aus der Ukraine. Das Programm umfasst acht Produktionen und ist so angelegt, dass es möglich ist, an einem Abend drei dieser Arbeiten anzuschauen. Stellen Sie Ihr eigenes Short-Pieces-Programm zusammen, und lassen Sie sich über­ raschen von der Kreativität und dem Ideenreichtum der jungen inter­ nationalen Tanz- und Performanceszene. Erstmals finden zudem zwei Einführungsveranstaltungen statt, an denen Mitglieder der Programmgruppe des Festivals die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler vorstellen. GRUPPESPIELORT Einführung Short Pieces * DO 13.08. FR 14.08. SA 15.08. RF Foyer Aktionshalle17.30 —18.1517.30 —18.15 Choy Ka Fai RF Aktionshalle 19.00 —19.4019.00 —19.4019.00 —19.40 Alexandre Paulikevitch RF Aktionshalle 21.30 —22.0021.30 —22.0021.30 —22.00 Ja Ha Koo RF Fabriktheater 19.00 —19.40 19.00 —19.40 19.00 —19.40 Mallika Taneja RF Fabriktheater 20.15 —20.3020.15 —20.3020.15 —20.30 Venuri Perera RF Fabriktheater21.30 —21.5021.30 —21.5021.30 —21.50 Cie. Désir Collectif RF Backstein Victoriya Myronyuk RF Shedhalle19.00 —19.3019.00 —19.3019.00 —19.30 Dana Michel RF Shedhalle 20.15 —20.4520.15 —20.4520.15 —20.45 21.30 —21.5021.30 —21.5021.30 —21.50 Alle Short Pieces sind nominiert für den ZKB Anerkennungspreis 2015 * Einführung FR 14. August Mit Choy Ka Fai, Alexandre Paulikevitch, Venuri Perera und Dana Michel | Moderation: Dagmar Walser und Hannah Pfurtscheller | Englisch * Einführung SA 15. August Mit Cie. Désir Collectif, Ja Ha Koo, Viktoriya Myronyuk und Mallika Taneja | Moderation: Dagmar Walser und Hannah Pfurtscheller | Englisch 29 SINGAPUR | INDONESIEN LIBANON SÜDKORE A INDIEN Choy Ka Fai Alexandre ­Paulikevitch Ja Ha Koo Mallika Taneja PERFORMANCE Premiere | 40 Min. PERFORMANCE Europa-Premiere | 15 Min. SPRACHE Englisch SPRACHE Englisch SoftMachine: Rianto TANZPERFORMANCE | 40 Min. SPRACHE Englisch Im Rahmen des Projektes SoftMachine ist der aus Singapur stammende Choreo­ graf und Performer Choy Ka Fai auf der Suche nach zeitgenössischen asiati­ schen Tanzformen. Mit Rianto präsen­ tiert er einen Tänzer aus Banyumas, ­einer ländlichen Region in Indonesien, der seit seiner Kindheit den traditionel­ len, an sich Frauen vorbehaltenen ero­ tischen Maskentanz Lengger beherrscht. Inzwischen lebt Rianto in Tokio, wo er mit verschiedenen zeitgenössischen Choreografen zusammenarbeitet. Für Choy Ka Fais Projekt kehrt er zu seinen tänzerischen Wurzeln zurück. Eine be­ törend schöne «dokumentarische Per­ formance» im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. 30 Elgah TANZPERFORMANCE | 30 Min. Im Dezember 2012, vom arabischen Frühling war nur mehr wenig zu spüren, hörte der libanesische Tänzer Alexandre Paulikevitch einen Kollegen sagen: «Ich glaube, wir werden ab jetzt nur noch in Privaträumen tanzen.» Für Paulikevitch, für den Tanz von existenzieller Bedeu­ tung ist, undenkbar. «Widerruf» ist denn auch seine Choreografie betitelt. Provo­ kativ tritt er in seinem Solo hinter dem Schleier hervor, tanzt als Mann in exzentrischen Abendroben den Baladi, leidet, büsst und kämpft für das Recht vor Publikum zu tanzen, als Mann, als Frau, als Mensch. Lolling and Rolling Südkorea hat eine grosse Liebe zur amerikanischen Kultur. Englischunter­ richt ist deshalb ein absolutes Must, dafür tun der Koreaner und die Korea­ nerin einiges. Zum Beispiel lassen Eltern bei ihren Kindern das Zungenband durch­ schneiden, damit sie das R besser aus­ sprechen können, das es im Koreani­ schen nicht gibt. In seiner Performance nimmt der junge Theatermacher und Komponist Ja Ha Koo dieses endemische gesellschaftliche Phänomen anhand einer fiktiven Familie aufs Korn. Mit­ hilfe von Video und CD-Player skizziert er — notabene auf Englisch — mit Ironie und scharfer Zunge eine Gesellschaft im Dilemma zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Thoda Dhyan Se Es war Wut, was die junge Schauspielerin Mallika Taneja zur ihrer Performance veranlasste. Wut nicht nur auf die Tat­ sache, dass Gewalt gegen Frauen und Gruppenvergewaltigungen in Indien all­ tägliche Realität sind, sondern vielmehr noch Wut auf die oberflächlichen, dum­ men und dennoch immer und immer wie­ der verbreiteten Erklärungen für diese Verbrechen. Ausgehend von der Anti­ vergewaltigungs-Regel Nr. 1 «Dezente, nicht zu aufreizende Kleidung», bringt sie in ihrer bitterbösen Kürzestperfor­ mance die frauenverachtende Absurdi­ tät solcher Empfehlungen auf den Punkt. 31 SRI LANKA BURKINA FASO UKRAINE | BELGIEN K ANADA Venuri Perera Cie. Désir ­Collectif Victoriya ­Myronyuk Dana Michel Traitriot PERFORMANCE | 20 Min. | SPRACHE Englisch LEGS seule en scène DOKU-THEATER Work in Progress, Koproduk- 2013 beeindruckte die Tänzerin Venuri Perera mit ihrem Short Piece «Thalattu» (Schlaflied), das ausgehend von singha­ lesischen Gedichten, das Leid der Mütter im Krieg zum Thema machte. In ihrem jüngsten Solo fragt sie, wo die Grenze zwischen Verrat und Patriotismus zu ziehen ist. Was für den einen Verrat, ist für den anderen ziviler Ungehorsam oder politisch motivierter Kampf. In ihrer dichten, eigenwilligen Performance benutzt Venuri Perera ihren Körper als Metapher von Anpassung und Wider­ stand. Sie findet mit einfachsten Mit­ teln ausdrucksstarke Bilder, die den Zuschauer dazu bringen, der eigenen Wahrnehmung nicht mehr zu trauen. 32 Spells for a Foreign Groom PERFORMANCE Koproduktion | 30 Min. tion | 30 Min. | SPRACHE Mòoré, mit deut- SPRACHE Ukrainisch, mit deutscher und scher und französischer Übertitelung französischer Übertitelung Für ihr sehr persönliches Solo hat die Schauspielerin Edoxi Gnoula, die am Theater Spektakel 2012 in einem Stück von Marielle Pinsard zu sehen war, sich in einem schwierigen und höchst emo­ tionalen Prozess mit ihrer Kindheit aus­ einandergesetzt. Sie wuchs bei ihrer Mutter auf, in einfachsten Verhältnissen. Mit dem nur sporadisch auftauchenden Vater sprach sie bei ihren Recherchen zum ersten Mal. «Warum bin ich hier?», fragt sie ihre Mutter. «Bin ich das Ergeb­ nis einer Zufallsbegegnung, ein unge­ wolltes Ereignis?» Ihre Recherchen ver­ dichtet Gnoula zu einem berührenden Monolog, gerichtet an den Vater, an die Mutter, an sich selbst. Uncanny Valley Stuff PERFORMANCE Work in Progress ca. 20 Min. | SPRACHE Englisch Ihre Arbeiten seien von einer «Art-BrutSensibilität getränkt», meint die kana­ dische Performancekünstlerin und ehe­ malige Spitzensportlerin, die in ihrer Heimat 2014 als ausserordentliches Nachwuchstalent ausgezeichnet wurde. Im Solo «Uncanny Valley Stuff» unter­ sucht die in Kanada aufgewachsene Afrikanerin wie ihre bi-nationale Identi­ tät ihr Denken, ihr Empfinden und ihre Haltungen prägt. Angelpunkte ihres Work in Progress sind dabei einerseits ihre harmlose Angst vor Affen, ande­ rerseits Freuds Theorie des Unheimli­ chen, die besagt, dass dem Menschen das unheimlich ist, was ihm zugleich vertraut und unvertraut ist. (esc) Den Traum vom Westmann träumen viele Osteuropäerinnen. Doch wie fin­ den? Die in Brüssel lebende ukrainische Performancekünstlerin Victoriya Myro­ nyuk weiss es. In ihrer tragikomischen Performance demonstriert sie traditio­ nelle ukrainische Zaubersprüche und Rituale, die helfen sollen, einen Wunsch­ bräutigam zu finden, und passt sie den aktuellen sozialen und politischen Gegebenheiten an. Dabei entlarvt sie subtil die Klischees, auf denen die Anziehungskraft des Fremden basiert. 33 WESTSAHAR A | SPANIEN PORTUGAL Aziza Brahim Gisela João SEEBÜHNE SO 9. August | CHF 39.— | KONZERT Sahara-Soul SEEBÜHNE SA 15. August | CHF 39.— | KONZERT Fado | SPRACHE Portugiesisch Gisela João ist die neue Stimme des Fado, der Musik der Sehnsucht, der Armut und der unglücklichen Liebe. Auf ihr erstes Album stürzten sich nicht nur Traditionalisten, sondern auch Pop-, Rock- und Hip-Hop-Fans und die 32-jährige mit der grossartigen Stimme wurde in kürzester Zeit zum Star in Portugal. Jetzt erobert sie die Herzen Europas und macht Halt auf der Seebühne. Eine wunderbare Gelegenheit, den Fado neu zu ent­ decken — und nach Herzenslust zu schmachten. (ron) Der neue Stern am Desert-Blues-Himmel heisst Aziza Brahim. Auf ihrem jüngsten Album «Soutak» («Deine Stimme») leiht die Sängerin ihre Stimme dem Volk der Sahraouis und dessen Kampf um Anerkennung. In den Songs vereint sie malische, spanische, afrokubanische und angloeuro­ päische Einflüsse, dennoch sind ihre musikalischen Wurzeln in der Klang­ welt der Sahraouis nie zu überhören. «Ihre Ausdruckskraft und die Ver­ bindung von politischem Kampf mit intimen Momenten erinnern an die Trauer und die Kraft von Billie Holiday», schrieb das Magazin Les Inrockuptibles. Unterstützt von ihren hervorragenden spanischen Musikern bringt Brahim mit ihrer kräftigen, warmen Stimme und ihrem Engagement alles mit, was es braucht für einen unvergesslichen Konzertabend auf der Seebühne. (ron) 34 35 ÖSTERREICH | SLOWENIEN | SCHWEIZ Otto Lechner & Wiener Ziehharmoniker featuring Hans Hassler und Fränggi Gehrig SCHWEIZ | ÖSTERREICH | KONGO Oloid live & Ndima Aka-Pygmäen SEEBÜHNE MO 17. August | CHF 41.— | KONZERT SEEBÜHNE SO 16. August | CHF 41.— | KONZERT Otto Lechner, der legendäre blinde Akkordeonist aus Österreich, gründete 2010 zusammen mit seinem Accordion-Tribe-Kollegen Bratko Bibič aus Slowenien die Wiener Ziehharmoniker: rund 15 Musikerinnen und Musiker unterschiedlichster Genres, deren einzige Gemeinsamkeit darin besteht, Akkordeon zu spielen. Für den Auftritt auf der Seebühne treten sie «nur» zu zwölft an, haben dafür zwei Schweizer Akkordeon-Virtuosen zu Gast: Hans Hassler und Fränggi Gehrig, denen beiden der Ländler über alles geht. So vielfältig das Personal, so facettenreich und unterschiedlich sind die Kompositionen: Experimentelles steht neben Gefälligem, Mitreissendes neben Melancholischem, Volksmusikalisches neben Rockigem. Freuen Sie sich auf ein grandioses musikalisches Alpenpanorama! (ron) Christian Zehnder (Stimmhorn) und Gregor Hilbe (Tango Crash, Vienna Art Orchestra) bewegen sich mit Oloid zwischen Jazz-Avantgarde, Elek­ tronik und Urmusik. Mit Matthias Loibner, dem «Jimi Hendrix der Dreh­ leier», haben sie eine eigenwillige Mischung von zeitgenössischer Musik, Folklore und Tonskulptur kreiert. Im Zusammenklang mit den Musikern und Sängern der aka-pygmäischen Gruppe Ndima, die wie unsere Natur­ jutzer den Obertongesang kennen, ist auf der Seebühne eine wahrhaft einzigartige Interpretation von Weltmusik zu hören! (ron) 36 37 KUBA | FRANKREICH K ANADA La Dame Blanche Socalled LIDO FR 7. August | CHF 32.— | KONZERT LIDO DO 13. August | CHF 32.— Urban Cumbia | SPRACHE Spanisch KONZERT Rap, Hip-Hop, Klezmer, Funk SPRACHE Englisch, Französisch, Jiddisch Als Tochter von Jesú «Aguaje» Ra­ mos, dem Orchesterleiter des Buena Vista Social Club, hat Yaite Ramos Rodriguez die kubanische Musik mit der Muttermilch mitbekommen. In Paris, wo sie heute lebt, hat sie mit dem Produzenten und BeatMaker Marc «Babylotion» Damblé das Album «Piratas» aufgenommen, ein Konglomerat aus Dub, Hip-Hop, Cumbia und Elektro, angesiedelt zwischen grossstädtischer Club­ musik und karibischen Rhythmen. La Dame Blanche zeigt sich, wie zu seinen guten Zeiten der Màximo Líder, gerne mit Zigarre, doch im Gegensatz zu ihm macht sie ga­ rantiert jeden Auftritt zur funken­ sprühenden Party. (ron) 38 Kann einer, der Fotograf, Puppen­ spieler, Pianist, Cartoonist, Zaube­ rer und Rapper ist, einen Saal zum Tanzen bringen? Oh ja — wenn es sich dabei um Josh Dolgin, genannt Socalled, handelt. Der Kanadier mit ukrainischen Wurzeln entdeckte als Jugendlicher die schwarze Musik, dann den Hip-Hop und schliesslich die jiddische Musik. Letzterer fügte er seine Raps und Hip-Hop-Beats zu und erfand so den Jew-Funk: leidenschaftliche, übermütige, an­ steckende Musik, genau der richtige Sound für die grosse kosmopoliti­ sche Sause. (ron) SCHWEIZ SCHWEIZ Matto Kämpf & Fitzgerald & Gerhard Meister ­Rimini Hirni Grand Tour LIDO SA 15.und SO 16. August | CHF 32.— LIDO DO 20. August | CHF 32.— SPOKEN WORD | DAUER 60 Min. MUSIKPERFORMANCE, SPOKEN WORD SPRACHE Deutsch, Schweizerdeutsch SPRACHE Schweizerdeutsch, Deutsch, Englisch und Französisch Wo gehört ein Hirni hin? — Richtig, unter ein Schädeldach und zwischen zwei Ohren. Eigentlich wären Matto Kämpf und Gerhard Meister — «Haudegen der Berner Autorenund Theaterszene», «Spoken-WordRabauken», «Literatur­desperados» — am liebsten Dachdecker gewor­ den, doch das Schicksal hat sie zu Hirnforschern gemacht. Nun reisen sie im Auftrag der Schweizer Stif­ tung Science et Cité durchs Land, um Wissenschaft auf leicht verdau­ liche Art unters Volk zu bringen. In dieser Mission servieren sie dem Publikum auf einem silbernen Tab­ lett das Hirn eines Zürcher Stadt­ fuchses. Es dient der Intelligenz­ forschung, die Kämpf und Meister hingebungsvoll bis zum Selbst­ versuch betreiben. Ein exquisiter Spoken-Word-Abend mit musika­ lischen, theatralischen und filmi­ schen Einlagen. (kdi) Die Spoken-Word-Poetin Ariane von Graffenried (Fitzgerald) und der Musiker Robert Aeberhard (­ Rimini) bewegen sich an der Schnittstelle von Literatur, Musik und Perfor­ mance. Für ihre «Grand Tour» haben sie in ganz Europa Geschichten und Töne gesammelt. Die gesampelten Klangcollagen aus harten Gitarren­ riffs, Bässen, Chörli und Bläser­ sätzen ergeben zusammen mit dem Sprechgesang ebenso atmosphä­ rische wie rockende und rollende Minihörspiele. (ron) 39 SCHWEIZ FRANKREICH SCHWEIZ Colin Vallon La Fanfare en Pétard Junges Der trojanische ­Schauspielhaus Pegasus NORD MO 17. August | CHF 32.— | KONZERT Jazz, Piano-Solo | DAUER 1:15 Std. LIDO SO 23. August | CHF 32.— | KONZERT Das Haus: Mehr als Ferien am Theater Spektakel SCHWEIZ SAFFA-INSEL SA 8. bis SO 16. August Eintritt frei | INSTALLATION Freudiges Wiedersehen mit dem virtuosen welschen Jazz-Pianisten Colin Vallon in einem speziellen Rahmen: 2011 begleitete er Elina Duni bei ihrem Auftritt am Theater Spektakel, jetzt spielt er solo im Bühnenbild von Martin Zimmer­ manns Stück «Hallo», zu dem er die Musik komponierte. Seine Sprache ist der Jazz, den er virtuos und im­ mer wieder verblüffend erweitert. Der französische Musikjournalist Arnaud Robert sagte über ihn: «Sein eigentliches Genie besteht darin, einfache Geschichten zu ­erzählen, ohne den ganzen ­Dictionnaire zu bemühen.» (ron) 40 Die sechs Vollblut-Musiker der Fanfare en Pétard bieten ordentlich Spektakel. Ihre anarchistischunbändige Blasmusik reicht vom sattem Groove bis zu clownesken, kakofonischen Einlagen. Ob auf der Strasse oder auf der Bühne — sie pumpen einen Ragga-Ska-DubElectro-Hip-Hop auf den Dancefloor und gewähren ihren Gefühlen von Freude bis Frust vollen Auslauf. Erprobt haben sie das auf Festivals von Frankreich bis Kasachstan, von Spanien bis Kroatien. Es funkt! (ron) LANDIWIESE & WERFT FOYER MO 10. bis SPRACHE Deutsch, Französisch, Italienisch FR 14. August | WORKSHOP FÜR KINDER und Romanisch INFOS & ANMELDUNG www.junges.schau- spielhaus.ch Während der letzten Sommerferien­ woche haben Kinder zwischen 9 und 12 Jahren Gelegenheit, Theater auf ganz neue Art zu entdecken. Ausgangspunkt des Workshops ist «Mein Haus, der Rest der Welt und mehr», eine begehbare Videoinstal­ lation für Kinder und Familien der holländischen Künstlerin Judith Nab, die im Werft-Foyer zu sehen ist (siehe Seite 14). Die Kinder ­unternehmen mit den Mitteln des Theaters Reisen in die Tiefen des Ozeans, ins Erdinnere, ins Gebirge und vielleicht auch in den Rest der Welt. Die Resultate ihrer fünftägi­ gen Theater-Expedition präsentie­ ren die kleinen Fernreisenden am Freitag, 14. August, um 16 Uhr. Treffpunkt Haupteingang Landi­ wiese. (esc) Nein, dieses trojanische Pferd dient nicht der Kriegslist. Schliesslich steht es im Dienst von Kultur und Wissenschaft und trägt den Namen des Dichterrosses. Aber auch sein Innenleben birgt reichlich Überra­ schung. Die riesige mobile Pferd­ skulptur beginnt ihre Reise durch das Land auf der Landiwiese und macht auf das Schweizer Freilicht­ theater aufmerksam. Diese vor ­allem im ländlichen Raum sehr ­lebendige Tradition hat hierzulande eine sehr lange Geschichte. Der Trojanische Pegasus bringt sie nun erstmals unter ein städtisches Pub­ likum. Gucklöcher geben Einblick in diese vitale Laienkultur, die an­ hand von mehr als 20 Freilicht­ theater-Inszenierungen und O-TonHörproben präsentiert wird. Ver­ tiefte Informationen vermittelt die Begleitpublikation. (esc) 41 Die Zentral-Bühne PROGRAMM täglich ab 18 Uhr, MI, SA und SO ab 16 Uhr | Eintritt frei, Hutsammlung Die Zentral-Bühne ist Treffpunkt und Auftrittsort der Strassenkunst am Zürcher Theater Spektakel. Doch das Programm umfasst weit mehr als traditionelle Strassenkunst. Zu sehen sind Produktionen aus den Berei­ chen Physical Theatre, Nouveau Cirque, Figurentheater, Tanz, Clownerie und Performance. Einige wenige Highlights seien hier schon verraten, aber bereits sie zeigen: Die Zentral-Bühne kann es an Internationalität, Vielfalt und Spannung durchaus mit dem Hauptprogramm aufnehmen. Aus Japan kommen die schrill schrägen Performancekünstlerinnen to R mansion. Bei der Slapstick-Komik des Amerikaners Nakupelle lachen Gross und Klein Tränen. Wie gut sich Plastiktöpfe für ein Zirkusprogramm 42 eignen, beweist die spanische Gruppe La Trócola, das ArtistenDuo Mac Fly aus Frankreich reist mit Pantoffeln an, und der deutsche Matthias Romir, selbsternannte Mischung aus expressivem Jong­ leur, depressivem Clown und Spin­ ner, kämpft hinreissend mit den Tücken des Objekts. Ja sogar eine Uraufführung ist anzukündigen: Die beiden in der Schweiz leben­ den, ungarischen Tänzer József Trefeli und Gábor Varga zeigen ihre neue Choreografie «Creature», in der sie Elemente aus dem Volks­ tanz ihrer Heimat «recyclen», als Premiere. Das abendliche Freiluftprogramm wird erweitert mit Teasern von Produktionen aus dem Hauptpro­ gramm. Mittwoch, Samstag und Sonntag findet jeweils ab 16 Uhr ein Kinder- und Familienprogramm statt. Und das ist noch lange nicht alles: Auf www.theaterspektakel.ch und vor Ort wird jeweils das Tages­ programm bekannt gegeben. József Trefeli und Gábor Vargas werden am Samstag, 22. August einen Volkstanz-Workshop unter dem Stichwort «fake-lore» im Tanz­ haus Zürich geben. Infos & Anmel­ dung: www.tanzhaus-zuerich.ch > Workshop. (esc) SCHWEIZ ­ änninger & B Wiskemann Die Kunstpost LANDIWIESE MO 17. bis SO 23. August INSTALLATION | Eintritt frei «Herzliche Grüsse vom Theater Spektakel 2015»: Das Künstlerpaar Christine Bänninger & Peti Wiske­ mann macht mit seiner interaktiven Installation «Die Kunstpost», mit der es seit vier Jahren unterwegs ist, für einmal in seiner Heimat­ stadt halt. Jeweils ab 18 Uhr (Mitt­ woch, Samstag und Sonntag be­ reits ab 15 Uhr) ist die «Kunstpost» geöffnet. Während der Schalter­ stunden überzeichnen und bema­ len die beiden alte Postkarten, und lassen sich dabei vom Ort, vom Publikum und von dem, was gerade aktuell um sie herum passiert, ­inspirieren. Ihre spontan entstan­ denen Kunstwerke können direkt am Schalter gekauft und beschrie­ ben werden. Frankiert und abge­ stempelt von der «Kunstpost», ­machen sich die Postkartenunikate danach auf die Reise in die weite Welt hinaus. (esc) 43 ZKB Förderpreis 2015 Aller Anfang ist schwer. Das gilt sowohl im ökonomischen Umfeld als auch im Theater-, Kunst- oder Musikbereich. Mit ihren Nachwuchspreisen bietet die Zürcher Kantonalbank Hand zur Start­ hilfe, indem sie herausragende Leistun­ gen auszeichnet. Der ZKB Pionierpreis beispielsweise honoriert ein technisches Projekt an der Schwelle zum Markt­ eintritt, das sich durch besondere Inno­ vationskraft und gesellschaftliche Relevanz auszeichnet. Dabei handelt es sich um Förderkriterien, die im über­ tragenen Sinn auch im kulturellen Um- 44 feld gelten. Die Zürcher Kantonalbank engagiert sich für ein vielfältiges und lebendiges Zürcher Kulturleben. Ihr Augenmerk gilt nicht nur Arriviertem und Bewährtem, sondern auch jungen Künstlerinnen und Künstlern, die auf eine grosszügige Unterstützung ange­ wiesen sind. Bereits zum 20. Mal ver­ gibt die Zürcher Kantonalbank im Rah­ men des Zürcher Theater Spektakels den ZKB Förderpreis in der Höhe von 30 000 Franken und den mit 5000 Fran­ ken dotierten ZKB Anerkennungspreis. Die Auszeichnungen werden auch 2015 ihrem Namen gerecht und fördern inno­ vative und noch unbekannte Gruppen oder einzelne Kunstschaffende, die durch das Festival ein Schaufenster erhalten. Die Zürcher Kantonalbank versteht ihr Engagement langfristig und vielseitig: gegenüber den jungen Künstlerinnen und Künstlern, um ihnen eine substan­ zielle Anerkennung zukommen zu lassen. Darüber hinaus nimmt sie gesellschaft­ liche Verantwortung wahr und möchte einen nachhaltigen Beitrag zur Kultur­ förderung leisten, neue Impulse setzen und dem Publikum auf lustvolle Art Möglichkeiten zur kritischen Auseinan­ dersetzung mit der gesellschaftlichen Realität bieten. (ZKB) ZKB ­Förderpreis CHF 30 000.— Der ZKB Förderpreis versteht sich als Auszeichnung für eine Gruppe, einen Einzelkünstler oder eine Einzelkünstle­ rin aus dem Bereich T­ heater, Tanzthea­ ter oder Performance, der/die einen innovativen und unverwechselbaren Umgang mit neuen ­T heaterformen pflegt. Der Preis ist dazu bestimmt, eine Gruppe oder einzelne ihrer Mit­ glieder bei einer geplanten Arbeit zu unterstützen. Er wird einer Aufführung zugesprochen, deren Ur­­aufführung nicht länger als zwei ­Jahre zurückliegt und die das freie ­Theaterschaffen auf besondere Weise repräsentiert. Die Festivalleitung nominiert aus dem Pro­ gramm des Zürcher Theater Spektakels fünf bis sieben Produk­tionen, welche den genannten Kriterien entsprechen. Bevorzugt ­werden Produktionen von KünstlerInnen, deren Arbeit noch nicht auf all­gemeine An­­erkennung stösst. Frühere GewinnerInnen des Preises sind von einer er­­neuten Nominierung ausgeschlossen. Nominationen 2015 Firma für Zwischenbereiche SCHWEIZ The Camouflage Project 600 HIGHWAYMEN USA Employee of the Year Hillel Kogan ISRAEL We Love Arabs Eko Supriyanto INDONESIEN Cry Jailolo Alice Ripoll BRASILIEN Suave ZKB Anerkennungspreis CHF 5000.— Der Preis erlaubt eine zusätzliche Wür­ digung oder Förderung eines der Nomi­ nierten. Er wird einer Gruppe, einem Einzelkünstler oder einer Einzelkünst­ lerin für eine ausserordentliche Leistung verliehen, zum Beispiel im Bereich Choreografie, Dramaturgie, Publikums­ einbezug oder Schauspielkunst. Alle im Rahmen des Schwerpunktes Short Pieces gezeigten Produktionen sind für den Anerkennungspreis nominiert, sofern die KünstlerInnen nicht bereits einmal PreisträgerInnen des Förder­ preises oder des Anerkennungspreises der Zürcher Kantonalbank waren. Nominationen 2015 Choy Ka Fai SINGAPUR | INDONESIEN SoftMachine: Rianto Alexandre Paulikevitch LIBANON Elgah 45 Ja Ha Koo SÜDKOREA | NIEDERLANDE Lolling and Rolling Mallika Taneja INDIEN Thoda Dhyan Se Venuri Perera SRI LANKA Triatriot Cie. Désir Collectif BURKINA FASO LEGS seule en scène Victoriya Myronyuk UKRAINE | BELGIEN Spells for a Foreign Groom Dana Michel KANADA Uncanny Valley Stuff Jury 2015 Mohammad Al Attar DAMASKUS (*1980) Theaterautor und Dramaturg. Er studierte englische Literatur und Theaterwissenschaften in Damaskus und vervollständigte seine Ausbildung am Goldsmiths, University of London. Seit 2007 hat er acht Theaterstücke veröffentlicht, die in Damaskus, aber auch in London, New York, Berlin, Brüssel und weiteren grossen Städten auf­geführt wurden. Mohammad Al Attar schreibt regelmässig für Zeit­ schriften und Magazine, in jüngster Zeit vornehmlich über den Aufstand in Syrien, und ist ein gefragter Kommen­ tator. Daneben führt er seine Theater­ projekte weiter. Eben hat er zusammen mit Omar Aboussada (Jury 2012) mit einer Gruppe von syrischen Flüchtlings­ frauen eine international beachtete Inszenierung von «Antigone» realisiert. Nicoleta Esinencu CHIS�INĂU (*1978) Theaterautorin und Regisseurin. Seit dem Abschluss ihres Studiums in Drama und Theater spielt Nicoleta Esi­ 46 nencu als Autorin und Regisseurin eine aktive Rolle in der Theaterszene Osteu­ ropas und in ihrer Heimat, der Republik Moldau. 2005 führte ihr Stück «FUCK YOU, Eu.ro.Pa!», das im Reader zum rumänischen Pavillon der Biennale in Venedig veröffentlicht wurde, zu inter­ nationalem Aufsehen. Sie ist Mitbe­ gründerin und Leiterin des 2010 eröff­ neten Offspace Teatru Spălătorie in Chis�inău. Ihre Theaterstücke werden in ganz Europa aufgeführt, unter ande­ rem war 2014 am HAU Hebbel am Ufer in Berlin ihr Stück «Dear Moldova, can we kiss just a little bit?» zu sehen. | www.spalatorie.md Daniel Hellmann ZÜRICH (*1985) Tanz- und Theaterschaffender, Sänger und Performer. Er studierte Philosophie, klassischen Gesang sowie Theater und Performance in Zürich, Lausanne und Bern. Nach diversen Opernproduktionen gründete er 2012 die interdisziplinäre 3art3 Company. Für das erste Projekt «K.», eine Zusam­ menarbeit mit dem Choreografen Quan Bui Ngoc, gewann er verschiedene Preise. In jüngster Zeit entstanden der Musiktheaterabend «Nach Lampedusa — Wandererfantasien» zum Asylwesen in der Schweiz und die interaktive Perfor­ mance «Full Service». Im Juni 2015 hatte seine Solo-Performance «Traumboy» Premiere in der Gessnerallee Zürich. Daniel Hellmanns Stücke wurden an verschiedenen Theatern und Festivals gezeigt. | www.daniel-hellmann.com Myriam Prongué BERN (*1960) Sie studierte Slawistik, allge­ meine Linguistik und Geschichte in Bern, Lublin und Prag. In den Neunzigerjahren Jahren war sie bei der Schweizer Kultur­ stiftung Pro Helvetia mitverantwortlich für das Kulturaustauschprogramm mit den Ländern Mittel- und Osteuropas. Von 2003 bis 2014 war sie Co-Leiterin des Schlachthaus Theaters Bern. Daneben gehörte sie dem Vorstand des Festivals Belluard in Freiburg an. Seit März 2014 leitet sie den Bereich Theater bei der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. | www.pro-helvetia.ch Makiko Yamaguchi TOKIO (*1965) Nach dem Jurastudium und einem Abstecher ins Bankwesen, begann sie, im internationalen Kulturbe­ reich zu arbeiten. Am Goethe-Institut in Tokio und im Japanischen Kulturins­ titut in Köln war sie für den Austausch zwischen der Theater- und Tanzszene Japans und jener der deutschsprachigen Länder zuständig. 2011 wurde sie von der Kulturstiftung der Stadt Tokio beauftragt, ein internationales Netzwerk im Kunst- und Kulturbereich aufzubauen. Seit Mai 2015 ist sie im Asia Center der Japan Foundation unter anderem ver­ antwortlich für die Förderung der Zusammenarbeit innerhalb Asiens im Bereich Performing Arts durch TPAM (Per­ forming Arts Meeting in Yokohama). | jfac.jp/en | www.tpam.or.jp Preisverleihung Der ZKB Förderpreis und der ZKB Anerken­ nungspreis 2015 werden am Samstag, 22. August, im Rahmen einer Feier, moderiert von Rahel Hubacher, von Stadtpräsidentin Corine Mauch und Dr. János Blum, Mitglied des Bankpräsidiums der Zürcher Kantonal­ bank, verliehen. Neben dem Preisgeld erhalten die Preis­ träger eine Bronze-Skulptur des Zürcher Künstlers Max Grüter, die «das Kultur­ engagement der Zürcher Kantonalbank sym­b olisiert». Der Entscheid der Jury wird am Samstag, 22. August, um ca. 18 Uhr bekannt gegeben auf www.theaterspektakel.ch > Aktuell und www.facebook.com/theaterspektakel 47 watch & talk Residenzprojekt des Migros-Kulturprozent DAUER DO 13. bis SO 23. August Migros-Kulturprozent und Zürcher Theater Spektakel laden auch dieses Jahr neun junge Künstlerinnen und Künstler aus allen Teilen der Welt und aus der Schweiz für eine zehntägige Residenz ans Festival ein. Im Zentrum stehen dabei der gemeinsame Besuch von Produktionen aus dem Festival­ programm sowie der Austausch über das Gesehene. Ohne Produktionsoder Präsentationsdruck hat die Gruppe Zeit und Raum, Wahrgenommenes zu reflektieren, zu hinterfragen und ihm Sprache zu geben. Unterschiedli­ che politische Hintergründe, ästhetische Präferenzen und Dogmen wer­ den offengelegt, Ideen entwickelt und Netzwerke geknüpft. Moderiert wird das Projekt von der Theaterwissenschaftlerin Rahel Leupin. (RL) Publikumsgespräche AM SPIELORT im Anschluss an die Vorstellung | Eintritt frei | DAUER 30 Min. Milo Rau SCHWEIZ | DEUTSCHLAND Moderation: Dagmar Walser | Werft, FR 7. August Hillel Kogan ISRAEL Moderation: Hannah Pfurtscheller | Englisch | Süd, SA 8. August | In Zusammenarbeit mit Omanut Panaibra Gabriel Canda MOÇAMBIQUE Moderation: Dagmar Walser | Englisch | Rote Fabrik, Aktionshalle, SO 9. August Firma für Zwischenbereiche SCHWEIZ Ute Sengebusch (Regie) | Moderation: Hannah Pfurtscheller | Süd, MI 12. August Short Pieces FR 14. und SA 15. August, 17.30—18.15 Uhr | Details: Seite 30 La Re-sentida CHILE Moderation: Hannah Pfurtscheller | Spanisch mit Überset­ zung | Werft, SO 16. August Eko Supriyanto INDONESIEN Moderation: Dagmar Walser | Englisch | Seebühne, MI 19. August Amir Reza Koohestani IRAN Moderation: Dagmar Walser | Englisch | Rote Fabrik, Aktionshalle, DO 20. August 48 Ein inklusiver Anlass Eigentlich sollte es diese Seite ja gar nicht geben müssen. Inklusion im Kultur­ bereich sollte so selbstverständlich sein wie ein Fussgängerstreifen im Strassen­ verkehr. Doch dem ist noch nicht so. Das Zürcher Theater Spektakel achtet seit drei Jahren verstärkt darauf, dass das Festival für Menschen mit Behinde­ rungen zugänglich ist. Dafür haben wir, unterstützt von den Hauptpartnern Swiss Re und Zürcher Kantonalbank, der Stiftung Denk an mich und Procap Schweiz, verschiedene Massnahmen im Programmbereich und bei der Infra­ struktur unternommen: Für Hörbehinderte sind die Spiel­ orte Werft, Nord und Süd fest mit einer Induktionsschleife ausgerüstet. Für Men­ schen mit einer Sehbehinderung gibt es Vorstellungen mit Live-Audiodeskripti­ on, darunter eine, die sich speziell für Kinder eignet. Assistenzpersonen, die Hör-, Seh- und Mobilitätsbehinderte zu einer Vorstellung begleiten, erhalten nach Voranmeldung eine Freikarte. Das gesamte Festivalgelände, aber auch die Spielorte und Gastrobetriebe sind für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich. Alle Spielorte ver­ fügen über Rollstuhlplätze, die auf Vor­ anmeldung reserviert werden können. Zudem ist mit drei Behindertentoiletten — zwei davon mit Euro-Key — dafür ge- sorgt, dass auch der sanitäre Bereich den spezifischen Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen ent­ spricht. Anhand taktil fassbarer Gelände­ modelle in den beiden Eingangsberei­ chen können sich Blinde auf der Landi­ wiese orientieren. Die inklusiven Programmangebote sind in der Programmzeitung sowie auf der Website www.theaterspektakel.ch aufgeführt. Barrierefreie Informationen zum Festival sind auf www.zugangs­ monitor.ch zu finden. Die Radioschule klipp+klang führt am Theater Spektakel einen Workshop für Kinder mit und ohne Beeinträchtigung durch. Termin: Samstag, 15. August von 11 bis 17.30 Uhr. Mehr dazu auf www. klippklang.ch | Anmeldung bis 2. August über [email protected] 49 Open-Air: Auskunft über die Durchführung der Vorstellung auf ­ www.theaterspektakel.ch und www.facebook.com/theaterspektakel DO 06.08. Werft FR 07.08. SA 08.08. SO 09.08. MO 10.08. ✱ Die Vorstellungen beginnen zu jeder vollen Stunde und dauern 40 Min. Publikumsgespräch nach der Vorstellung DI 11.08. MI 12.08. DO 13.08. FR 14.08. SA 15.08. Milo Rau & Residenztheater München 19.00—21.00 47.— 19.00—21.00 47.— 19.00—21.00 47.— 14.00—16.40 25.—/13.— 13.00—16.40 25.—/13.— Dakh Daughters Seebühne Nord 21.15—22.45 43.— 21.15—22.45 43.— 21.15—22.45 43.— 19.00—20.30 47.— 19.00—21.00 47.— 19.00—20.00 41.— 16.00—20.40 25.—/13.— Aziza Brahim Bianca Casady 21.00 39.— 21.00—22.10 39.— Marlene 19.00—20.00 41.— 21.00—22.20 41.— Hillel Kogan 19.30—20.10 32.— Süd Firma 19.30—20.10 32.— 19.30—20.30 35.— 16.00—20.40 25.—/13.— Rocío Molina 21.00—22.15 43.— 21.00—22.15 43.— Monteiro 21.00—22.15 43.— 19.00—20.30 47.— 21.30 32.— Lido 19.00—20.30 47.— DI 18.08. MI 19.08. DO 20.08. FR 21.08. 19.00—20.30 47.— für Zwischenbereiche 21.00—22.00 35.— Gisela João Ziehharmoniker Oloid & Ndima 21.00 39.— 21.00 41.— 21.00 41.— 19.00—20.15 43.— 19.00—20.15 43.— 18.00—19.10 35.—/13.— 14.00—15.10 35.—/13.— 19.00—20.15 43.— 11.00—14.40 25.—/13.— Eko Supriyanto 21.00—22.00 43.— Colin Vallon 19.00—20.00 43.— 19.00—20.15 32.— 11.00—12.10 35.—/13.— 19.30—20.40 35.— Schtärneföifi 19.30—20.30 35.— SO 23.08. Judith Nab ✱ 11.00—17.40 25.—/13.— 19.00—20.00 43.— SA 22.08. Aughterlony & León 13.00—16.40 25.—/13.— Martin Zimmermann 19.00—20.00 43.— 19.00—20.20 41.— 23.00—23.40 32.— Dame Blanche MO 17.08. Judith Nab ✱ 11.00—16.40 25.—/13.— Mamela Nyamza & Nelisiwe Xaba 19.00—20.00 41.— SO 16.08. Teatro La Re-sentida Judith Nab ✱ Werft Foyer Nominiert für den ZKB Förderpreis 2015 oder den ZKB Anerkennungspreis 2015 21.00—22.00 43.— Cie. 7273 21.00—22.00 43.— Martin Zimmermann 19.00—20.00 43.— 21.00—22.00 39.— Gisèle Vienne & Puppentheater Halle 19.00—20.00 43.— 19.00—21.00 43.— 600 HIGHWAYMEN 19.00—21.00 43.— 19.00—21.00 43.— Alice Ripoll 19.30—20.40 35.— 19.30—20.20 35.—/25.— 22.30—23.20 35.—/25.— 19.30—20.20 35.—/25.— 18.00—18.50 35.—/25.— 18.00—19.10 35.—/13.— Theater Sgaramusch 16.00—16.50 25.—/13.— Kämpf & Meister Socalled 16.00—16.50 25.—/13.— 21.30 32.— 23.00—24.00 32.— 21.00—22.00 32.— Sgaramusch Fitzg. & Rimini Sgaramusch 16.00—16.50 25.—/13.— 21.30 32.— 11.00—11.50 25.—/13.— La Fanfare 21.30 32.— Panaibra Gabriel Canda & Maria João Rote Fabrik Aktionshalle Rote Fabrik Fabriktheater 20.30—21.40 39.— 19.30—20.40 39.— 19.30—20.40 39.— Eisa Jocson 21.00—21.50 32.— 21.00—21.50 32.— 22.00—22.50 32.— 21.00—21.50 32.— Backstein Rote Fabrik weitere Spielorte Shedhalle Shedhalle Cirque Trottola Chapiteau Trottola Zentral Landiwiese Specials 21.00—22.40 39.—/25.— 21.00—22.40 39.—/25.— Cirque 21.00—22.40 39.—/25.— Trottola 21.00—22.40 39.—/25.— Amir Reza Koohestani Einführung Short Pieces 17.30 Choy Ka Fai 19.00 | 13.— Alexandre Paulikevitch 21.30 | 13.— Ja Ha Koo 19.00 | 13.— Mallika Taneja 20.15 | 13.— Venuri Perera 21.30 | 13.— Cie. Désir Collectif 20.15 | 13.— Victoriya Myronyuk 19.00 | 13.— 19.00—20.00 41.— Dana Michel 21.30 | 13.— Cirque Trottola 21.00—22.40 39.—/25.— 21.00—22.40 39.—/25.— Cirque Trottola 21.00—22.40 39.—/25.— 21.00—22.40 39.—/25.— 21.00—22.00 41.— 21.00—22.00 41.— Cirque Trottola 21.15—22.55 39.—/25.— 21.15—22.55 39.—/25.— Kuratiertes Programm mit Strassenkunst und mehr | Tagesprogramm siehe www.theaterspektakel.ch täglich ab 18.00, MI, SA und SO Familienprogramm ab 16.00, Eintritt frei, Hutsammlung Der trojanische Pegasus | täglich 14.00—23.00 | Saffa-Insel Junges Schauspielhaus Die Kunstpost | täglich 18.00—21.00, MI, SA und SO ab 15.00