Überblick über die Bereiche Teil II, Wissenschaftstheorie

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Überblick über die Bereiche
Teil II, Wissenschaftstheorie
Wutke WS 2005-2006
Stunde 2
06.02.2006
Überblick Wutke WS 05/06
Stunde 2
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Einteilung der Wissenschaften nach
Inhalten
Typen von
Wissenschaften
Naturwissenschaften
'sciences'
Lebenswissenschaften
'life sciences'
Kultur- und Geisteswissenschaften
'humanities'
z.B. Physik,
Chemie
z.B. Biologie,
Medizin
z.B. Soziologie,
Geschichte
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Es gibt mehrere mögliche Klassifikationen für die verschiedenen Wissenschaften. Man kann man
Wissenschaften bezüglich einer Reihe verschiedener Merkmale unterscheiden, z.B. nach
•ihren Zielen (z.B. Erklärungen geben oder Vorhersagen machen zu können)
•ihren Methoden (z.B. Experiment und systematische Beobachtung)
•ihren Untersuchungsgegenständen (z.B. natürliche Phänomene, Lebewesen oder Artefakte)
•ihrem logischen Status
Neben solchen wissenschaftlich begründeten Unterscheidungen gibt auch soziologische
Unterscheidungen, etwa nach der historisch gewachsenen Zugehörigkeit einer Wissenschaft zu
einer Fakultät oder der Zugehörigkeit zu einer Universität oder einer Fachhochschule. In
Saarbrücken etwa gehört die Psychologie zu den Empirischen Humanwissenschaften. Zudem
sind alle Klassifikationen einem historischen Wandel unterworfen. Die Psychologie ist deshalb
oft an der Philosophischen Fakultät angesiedelt, weil dieses Fach Ende des 19.Jahrhunderts aus
der Philosophie hervorgegangen ist. Die Begründung der modernen Psychologie als empirischexperimentelle Wissenschaft hat aber auch dazu geführt, dass einige psychologische Institute
heute an naturwissenschaftlichen Fachbereichen angesiedelt sind.
Nach der sog. kognitiven Wende vor 25 Jahren hat sich die Psychologie den
Kognitionswissenschaften und der Informatik genähert. Evolutionäre Psychologen sehen die
Psychologie in der Nähe der Biologie. Die neuesten Entwicklungen bildgebender Verfahren
bringen die Psychologie in die Nähe der Neurowissenschaften.
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Als Beispiel: Sexualität
(1) aus Sicht der Biologie
¾ Welches sind die evolutionären Vorteile und Risiken
zweigeschlechtlicher Fortpflanzung?
¾ Wann taucht Sexualität in der Phylogenese auf?
¾ Sind unsere Körper nur Überlebenswerkzeuge der Gene?
¾ Haben Frauen und Männer biologisch die gleichen Ziele?
(Anzahl möglicher Nachkommen)
¾ Welchen evolutionären Regeln folgt die Partnerwahl?
(Rolle von Attraktivität und Status)
¾ Der Attraktor für sekundären Bindungen: Sexualität
¾ Der Kitt in primären Bindungen: Attachment
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Als Beispiel Sexualität
(2) aus Sicht der Psychologie
¾ Können Tiere "verliebt" sein oder "lieben" oder "sich selbst
lieben" (Narzissmus)?
¾ Wie hängen die physischen Komponenten der Sexualität und
die psychischen Komponenten zusammen?
¾ Warum sind so viele menschliche Formen der Sexualität
dysfunktional und dienen nicht der Fortpflanzung?
¾ In welchen Relationen stehen Sexualität, Liebe und Beziehung?
¾ Welche moralischen Regeln für Sexualität gelten in
Beziehungen (Treue)?
¾ Welche gestörten und pathologischen Formen der Sexualität
gibt es?
¾ Was ist überhaupt eine "normale" Sexualität?
06.02.2006
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Psychische Komponenten, welche die Psychoanalyse diskutiert: Libido als
psychische Repräsentanz der Sexualität, Sexualität und Phantasie, Lust und
Begehren, Lust und Schmerz
Kernberg: drei Dinge können Paare verbinden: Libido (sexuelles Begehren),
Objektbeziehung (gegenseitige Akzeptanz als Mensch), Überich (geteilte Werte)
Freud: regelt Sexualität "nur" die Fortpflanzung oder auch noch andere
zwischenmenschliche Bereiche? Ist Sexualität ein "Trieb" (oder ein
Motivationssystem oder ein Grundbedürfnis oder was)? In welcher Relation
stehen Libido und Aggression?
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Als Beispiel Sexualität
(2) aus Sicht der Entwicklungspychologie
¾ Wann taucht das Thema Sexualität
(Zweigeschlechtlichkeit) in der Ontogenese auf?
¾ Ab wann kann Sexualität gelebt werden (Pubertät
und Adoleszenz)?
¾ Wie entwickeln sich sexuelle Präferenzen
(Modus, Praktiken usw.)?
¾ Welchen typischen Verlauf hat das "Lebensthema"
Sexualität?
¾ Bis wann kann Sexualität im Alter gelebt werden?
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Als Beispiel Sexualität
(3) aus Sicht von Soziologie und Recht
¾ Welche kulturell definierten Formen für Sexualität gibt es?
(monogame Ehe, Vielehe, Partnerschaften)
¾ Was sind Rollenbilder (Traditionen, Emanzipation)?
¾ Welche Normen und Heiratsregeln gibt es (sexueller
Missbrauch, Inzesttabu)?
¾ Welche Rituale haben sich entwickelt (Hochzeit, Sakramente)?
¾ Welche Rechtsformen haben sich entwickelt (Eheverträge,
Scheidung)?
¾ Wer bestimmt ein Paar: das Paar selbst, die Familie, andere
Institutionen, Heiratsvermittler?
¾ Warum regelt die Ehe neben biologische Fragen (Sexualität,
Kinder) auch ökonomische Fragen (Eigentum)?
¾ Warum gibt es Prostitution und wie organisiert sie sich
(Rotlichtviertel, Ökonomie, Kriminalität)?
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Beispiele für Perversionen
Transsexualismus
Der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden. Dieser geht meist mit Unbehagen oder dem Gefühl der
Nichtzugehörigkeit zum eigenen anatomischen Geschlecht einher. Es besteht der Wunsch nach chirurgischer und hormoneller Behandlung, um den eigenen
Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen.
Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen
Tragen gegengeschlechtlicher Kleidung, um die zeitweilige Erfahrung der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben. Der Wunsch nach dauerhafter
Geschlechtsumwandlung oder chirurgischer Korrektur besteht nicht; der Kleiderwechsel ist nicht von sexueller Erregung begleitet.
Störung der Geschlechtsidentität des Kindesalters
Diese Störung zeigt sich während der frühen Kindheit, immer lange vor der Pubertät. Sie ist durch ein anhaltendes und starkes Unbehagen über das zugefallene
Geschlecht gekennzeichnet, zusammen mit dem Wunsch oder der ständigen Beteuerung, zum anderen Geschlecht zu gehören. Es besteht eine andauernde
Beschäftigung mit der Kleidung oder den Aktivitäten des anderen Geschlechtes und eine Ablehnung des eigenen Geschlechtes. Die Diagnose erfordert eine tief
greifende Störung der normalen Geschlechtsidentität; eine bloße Knabenhaftigkeit bei Mädchen und ein mädchenhaftes Verhalten bei Jungen sind nicht
ausreichend.
Fetischismus
Gebrauch toter Objekte als Stimuli für die sexuelle Erregung und Befriedigung. Viele Fetische stellen eine Erweiterung des menschlichen Körpers dar, z.B.
Kleidungsstücke oder Schuhwerk. Andere gebräuchliche Beispiele sind Gegenstände aus Gummi, Plastik oder Leder. Die Fetischobjekte haben individuell
wechselnde Bedeutung. In einigen Fällen dienen sie lediglich der Verstärkung der auf üblichem Wege erreichten sexuellen Erregung (z.B. wenn der Partner ein
bestimmtes Kleidungsstück tragen soll).
Fetischistischer Transvestitismus
Zur Erreichung sexueller Erregung wird Kleidung des anderen Geschlechts getragen; damit wird der Anschein erweckt, daß es sich um eine Person des anderen
Geschlechts handelt. Fetischistischer Transvestismus unterscheidet sich vom transsexuellem Transvestitismus durch die deutliche Kopplung an sexuelle
Erregung und das starke Verlangen, die Kleidung nach dem eingetretenen Orgasmus und dem Nachlassen der sexuellen Erregung abzulegen. Er kann als eine
frühere Phase in der Entwicklung eines Transsexualismus auftreten.
Exhibitionismus
Die wiederkehrende oder anhaltende Neigung, die eigenen Genitalien vor meist gegengeschlechtlichen Fremden in der Öffentlichkeit zu entblößen, ohne zu
einem näheren Kontakt aufzufordern oder diesen zu wünschen. Meist wird das Zeigen von sexueller Erregung begleitet und im allgemeinen kommt es zu
nachfolgender Masturbation.
Voyeurismus
Wiederkehrender oder anhaltender Drang, anderen Menschen bei sexuellen Aktivitäten oder intimen Tätigkeiten z.B. Entkleiden, zuzusehen ohne Wissen der
beobachteten Person. Zumeist führt dies beim Beobachtenden zu sexueller Erregung und Masturbation.
Pädophilie
Sexuelle Präferenz für Kinder, Jungen oder Mädchen oder Kinder beiderlei Geschlechts, die sich meist in der Vorpubertät oder in einem frühen Stadium der
Pubertät befinden.
Sadomasochismus
Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder Fesseln bevorzugt. Wenn die betroffene Person diese Art der Stimulation
erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn man sie jemand anderem zufügt, um Sadismus. Oft empfindet die betroffene Person sowohl bei
masochistischen als auch sadistischen Aktivitäten sexuelle Erregung.
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Eine klassische Kontroverse:
Psychologie als Naturwissenschaften oder
Psychologie als Geisteswissenschaften
¾ Ziel der Psychologie als Naturwissenschaft
• Erfassung der Wirklichkeit über abstrahierendes
Denken und deduktiv-hypothetisches Erklären
• Zitat von Dilthey: die Natur erklären wir
¾ Ziel der Psychologie als Geisteswissenschaft oder
als Kulturwissenschaften:
Kulturwissenschaften
• Erfassung der Wirklichkeit über das eigene Erleben
psychischer Zustände und über rekonstruierendes
Verstehen des Fremdpsychischen oder der Artefakte
• Zitat von Dilthey: das Seelenleben verstehen wir
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Naturwissenschaft ist ein Oberbegriff für jene empirischen Wissenschaften, die sich mit
der Erforschung der Natur, ihren Gesetzmäßigkeiten sowie den technischen
Umsetzungen ihrer Erkenntnisse beschäftigen. Gegenstand der Naturwissenschaften
sind Fakten (Tatsachen, Sachverhalte)
Es gibt allerdings keine eindeutigen Abgrenzungskriterien von anderen Arten von
Wissenschaften. Der gemeinsame Forschungsgegenstand 'Natur' ist unscharf (und
selbst einem historischem Wandel unterworfen). Der Grad der Mathematisierung ist
kein eindeutiges Kennzeichen, denn mathematisiert wird z.B. auch in der Ökonometrie,
während in der Botanik kaum mathematische Verfahren eingesetzt werden. Auch die
Anwendung experimenteller Methoden ist kein eindeutiges Kriterium, denn in der
Geologie, der Botanik oder der Astronomie wird nur wenig experimentiert, wohl aber z.B.
in Psychologie und Pädagogik.
Der Begriff der Geisteswissenschaft ist mehrdeutig, er leitet sich ab von Mill's Begriff
der 'moral science' und wird oftmals nur in Abgrenzung zur Naturwissenschaft benutzt.
Manche verstehen unter Geisteswissenschaft alle Wissenschaften vom Menschen und
seiner Handlungen (engl. 'humanities'), neben Psychologie und Soziologie fallen dann
beispielsweise auch Jura und Ökonomie in diese Kategorie. Dilthey unterscheidet
Erklären und Verstehen und betont die Wichtigkeit des methodischen Verstehens (der
Hermeneutik) von Lebensäußerungen in den Geisteswissenschaften, deren Sinn und
Bedeutung es aufzuklären gilt.
Die Unterscheidung in 'Erklären' und 'Verstehen' geht zurück auf Dilthey und basiert auf
den unterschiedlichen Mechanismen, wie Wissenschaftler die Wirklichkeit zu erfassen
suchen, sowie auf den Zielen, die eine Wissenschaft haben kann: Erklären (und
Vorhersagen) oder Verstehen (und Interpretieren).
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Einteilung der Wissenschaften nach
Zielen
Wissenschaften
nomothetische
Wissenschaften
ideographische
Wissenschaften
suchen Erklärungen durch Gesetze
wenden objektive Methoden an
experimentieren gern
Prototyp: Physik
beschäftigen sich mit Einzelfällen
wenden individualisierte Methoden an
Prototyp: Geschichte
06.02.2006
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Diese – heute etwas veraltete - Unterscheidung basiert auf dem Versuch,
Wissenschaften vornehmlich nach Zielen, aber auch nach Methoden zu
klassifizieren, und geht zurück auf Windelbrand (1894), der die
Erfahrungswissenschaften in ideographisch und nomothetisch unterschied.
Idiographische Wissenschaften wollen das Einzigartige, das Besondere (eines
Ereignisses, eines Menschen, einer Epoche, eines Kunstwerks usw.)
beschreiben, sie sind individualisierend – sie machen hauptsächlich Aussagen
über Einzelfälle.
Das Erkenntnisziel einer nomothetischen Wissenschaft ist die Aufstellung
allgemeiner Gesetze (sog. Allaussagen) und damit generalisierend – sie streben
an, Aussagen über alle Fälle zu machen.
Ein Phänomen, ein Gegenstand der Erfahrung kann gleichzeitig Gegenstand
einer idiographischen wie auch nomothetischen Betrachtungsweise sein. Ein
Beispiel ist die Archäologie, bei der sich naturwissenschaftliche und historischkulturwissenschaftliche Methoden ergänzen. Ein weiteres Beispiel ist die
Psychoanalyse, die sich sowohl der am Einzelfall orientierten hermeneutischen
Methoden bedient als auch der erklärenden Ansätze aus der empirischen
Grundlagenforschung (z.B der Affektforschung).
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Grundannahmen des
wissenschaftlichen Realismus
¾ die (vorläufig bewährten) Theorien der empirischen
Wissenschaften sind (zumindest näherungsweise)
wahr
¾ die zentralen Begriffe dieser Theorien beziehen sich
auf real existierende Objekte und Prozesse
¾ die Welt in ihren wesentlichen Charakteristika ist der
wissenschaftlichen Erforschung und Erkenntnis
zugänglich
06.02.2006
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Quelle: Mittelstraß, Jürgen (Hrsg.) Enzyklopädie Philosophie und
Wissenschaftstheorie 3 (S. 500f.)
Der erkenntnistheoretische Realismus bezieht sich auf die Möglichkeiten
menschlicher Erkenntnis allgemein, der wissenschaftliche Realismus
bezieht sich auf die speziellen Möglichkeiten wissenschaftlicher
Erkenntnis und damit vornehmlich darum, wie zutreffend und gut
wissenschaftliche Theorien und Modelle ihre Erkenntnisgegenstände
wiedergeben (oder abbilden oder repräsentieren).
Gute Theorien erlauben gute Vorhersagen, als beste Erklärung für diesen
Vorhersagerfolg gilt, dass die Theorien die Phänomene im wesentlichen
korrekt beschreibt und dass die postulierten theoretischen Entitäten
tatsächlich existieren.
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Grundannahmen des
erkenntnistheoretischen Realismus
¾ es gibt eine real existierende Außenwelt
¾ diese Außenwelt ist für alle Menschen gleich
¾ es gibt darin eine Menge von objektiv existierenden
Sachverhalten, unabhängig von menschlicher
Wahrnehmung, Denken und Sprache
¾ diese Sachverhalte können Gegenstand
menschlicher Erfahrung sein
06.02.2006
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Quelle: Mittelstraß, Jürgen (Hrsg.) Enzyklopädie Philosophie und
Wissenschaftstheorie 3 (S. 500f.)
Die beiden ersten Annahmen sind ontologische Thesen (die Ontologie
ist die Lehre vom Seinenden), die dritte Annahme ist eine
epistemologische These (die Epistemologie ist die Lehre von der
Erkenntnis). Der erkenntnistheoretische Realismus basiert auf dem
ontologischen Realismus, der den Objekten unabhängig von
menschlichen Erkenntnisfähigkeiten Existenz zuschreibt. Die Welt existiert
und ist so, wie sie ist (und sie ist nicht etwa durch Menschen 'konstruiert')
Im engeren Sinne wird darunter auch verstanden, dass diese
Existenzbehauptung nicht für konkrete Dinge oder Einzelgegenstände gilt,
sondern auch für Allgemeinbegriffe (Universalien, Ideen).
Der naive Realismus nimmt zusätzlich an, dass die durch (sinnliche)
Erfahrung begründete Erkenntnis ein zutreffendes Abbild des
Erkenntnisgegenstandes ist – die Welt ist so, wie wir Menschen die
sehen, hören usw.
Der repräsentative Realismus unterscheidet zwischen Sinnesdaten
(sense data), Vorstellungen und mentalen Repräsentationen einerseits
und dem externen, materiellen Gegenstand andererseits – letztere werden
als Ursache für erstere angesehen.
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Eine junge oder eine alte Frau?
06.02.2006
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Bei diesem Bild handelt es sich um ein sog. "Kippbild". Das bedeutet, je nach
Betrachtung kann man zwei unterschiedliche Objekte erkennen. Was sieht man
auf dem Bild? Je nach Betrachtung erkennt man eine junge Frau oder alte Frau.
Die Nase der alten Frau entspricht dabei dem Unterkiefer der jungen Frau. Das
Halsband der jungen Frau ist der Mund der alten Frau
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Was kann man hier erkennen?
06.02.2006
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Bei diesem Bild handelt es sich ebenfalls um ein so genanntes "Kippbild". Das
bedeutet, je nach Betrachtung kann man zwei unterschiedliche Objekte
erkennen. Entweder erblickt man das Gesicht einer Frau, oder man sieht einen
Mann, mit einer ziemlich großen Nase, der gerade Saxophon spielt.
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Hase oder Ente?
06.02.2006
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Bei diesem Bild handelt es sich auch um ein so genanntes "Kippbild". Das
bedeutet, je nach Betrachtung kann man zwei unterschiedliche Objekte
erkennen. Je nach Betrachtung erkennt man eine Ente oder ein Hase. Die Ente
ist nach links gerichtet. Der Schnabel der Ente entspricht den "Löffeln" des
Hasen. Der Hase ist nach rechts gerichtet.
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Noch einmal: Hase oder Ente?
06.02.2006
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Was kann man hier erkennen?
06.02.2006
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Was kann man hier erkennen?
06.02.2006
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Wir sehen eine Frau! Wir sehen genau ihren Umriss. In Wirklichkeit sind nur
schwarze Linien gemalt, ein Umriss existiert gar nicht. Unser Gehirn hat den
Umriss zu einer Frauenfigur ergänzt!
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Ist dieser Hut höher als breit?
06.02.2006
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Gerade oder schief?
06.02.2006
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Linkes Bild: Eine Gerade kreuzt die beiden Stäbe
Rechtes Bild: Die obere der beiden Linien rechts wird links unten fortgesetzt
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Parallel?
06.02.2006
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Stunde 2
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Die Diagonalen sind wirklich exakt gerade, und nicht gebogen
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Parallel – jetzt auch in der Wahrnehmung
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Löschen wir beidseits der horizontalen Linien die schrägen Linien, so wird
deutlich:
die waagrechten Linien sind tatsächlich parallele Linien!
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