Infoblatt Freie Demokratische Partei (FDP)

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Infoblatt Freie Demokratische Partei (FDP)
Entwicklung und Aufbau der liberalen Partei
Entwicklung
Die Freie Demokratische Partei (FDP bzw. 1968 - 2001 F.D.P) wurde 1948 in Heppenheim als ein Zusammenschluss aller
liberaler Parteien der westlichen Besatzungszone gegründet. Ihr erster Vorsitzender war Theodor Heuss, der spätere erste
Bundespräsident der Bundesrepublik. Grundgedanke für den Zusammenschluss war, dass die von Otto von Bismarck
verursachte Spaltung der Liberalen überwunden werden sollte. Sie versteht sich als Programmpartei und als ein gelungener
Versuch des Liberalismus. Sie will, im Gegensatz zu den Volksparteien, unabhängig sein.
Von 1949 - 1956 war die FDP an der Bundesregierung des Koalitionspartners CDU/CSU beteiligt, ebenso 1961 - 1966. Bei den
Bundestagswahlen 1961 erzielte die FDP mit 12,8 % ihr bestes Ergebnis, das zu den Bundestagswahlen 2009 mit 14,6 %
übertroffen wurde. Zur Zeit der Großen Koalition (1966 - 69) stand sie in Opposition zu SPD und CDU/CSU. Unter dem
Parteivorsitzenden Walter Scheel fand 1968 eine linksliberale Umorientierung der FDP statt.
Im Grundsatzprogramm (Freiburger Thesen der FDP zur Gesellschaftspolitik, 1971) sprach sich die Partei für eine
Liberalisierung von Staat und Gesellschaft aus und betonte die steigende Bedeutung der Marktwirtschaft. Die Mitglieder und
Anhänger der FDP lassen sich in eher links-liberale (treten für die Bürgerrechte ein) und eher konservativ-liberale (treten für
die Belange der Wirtschaft ein) Sparten aufteilen. Gemeinsam haben beide Gruppierungen den Gedanken der "Unteilbarkeit
von Freiheit". Die Anhänger eint eine eher kritische Einstellung zum Staat, frei nach dem Motto "so viel Staat wie nötig, so
wenig Staat wie möglich" kämpfen sie für den Abbau von Bürokratie. Die Eingriffe des Staates in das Leben des Einzelnen
sollen so weit wie möglich beschränkt werden.
Seit den 1980er Jahren hat sich der Schwerpunkt des liberalen Gedankens immer stärker auf die Idee des Freihandels
konzentriert (Wirtschaftsliberalismus).
Zwischen 1969 und 1982 war die FDP Koalitionspartner der SPD. Durch das Verlassen der Koalition (1982) war sie
maßgeblich am Sturz des SPD-Bundeskanzlers Helmut Schmidt beteiligt.
Seit 1982 stand die FDP in Koalition mit der CDU/CSU und war somit auch Regierungspartei. Von 1998 bis 2009 war die FDP
in der Opposition.
Seit 2009 ist die FDP an der Seite der CDU wieder Regierungspartei.
Im Februar 2011 war die FDP kurzzeitig in allen Landesparlamenten repräsentativ vertreten, doch in den folgenden Monaten
verfehlte bzw. verlor sie die Beteiligung in den Landesparlamenten in sieben Bundesländern (Sachsen-Anhalt, RheinlandPfalz, Baden-Württemberg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Saarland); teilweise scheiterte die Partei gar an
der Fünf-Prozent-Hürde.
Aufbau
Die FDP hat rund 63.120 Mitglieder, die sich auf 16 Landesverbände und die sog. "bundesunmittelbaren Mitglieder"
verteilen.
Die Mitglieder organisieren sich in Orts-, Kreis- oder Stadtverbänden im jeweiligen Wohnort. Mehrere Ortsverbände bilden
einen Kreisverband, mehrere Kreisverbände einen Bezirks- oder Landesverband. Bundesunmittelbare Mitglieder sind solche,
die sich nicht in Landesverbänden engagieren, weil sie z. B. nicht an ihrem Wohnort Mitglied sind, da sie im Ausland leben.
Es gibt Überlegungen, für die bundesunmittelbaren Mitglieder einen 17. "Internetlandesverband" zu begründen.
TERRASSE online,© Ernst Klett Verlag
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Bundesregierungen mit FDP-Beteiligung
1. Wahlperiode (1949 - 1953): Bundeskanzler Konrad Adenauer
2. Wahlperiode (1953 - 1956): Bundeskanzler Konrad Adenauer
4. Wahlperiode (1961 - 1965): Bundeskanzler Konrad Adenauer (bis 15. Oktober 1963), Bundeskanzler Ludwig Erhard (ab 16.
Oktober 1963)
Wahlperiode (1969 - 1972): Bundeskanzler Willy Brandt 6.
Wahlperiode (1972 - 1974): Bundeskanzler Willy Brandt 7.
8. Wahlperiode (1974 - 1982): Bundeskanzler Helmut Schmidt
10. Wahlperiode (1983 - 1987): Bundeskanzler Helmut Kohl
11. Wahlperiode (1987 - 1990): Bundeskanzler Helmut Kohl
12. Wahlperiode (1990 - 1994): Bundeskanzler Helmut Kohl
13. Wahlperiode (1994 - 1998): Bundeskanzler Helmut Kohl
17. Wahlperiode (2009 - 2014): Bundeskanzlerin Angela Merkel
Amtierender Bundesvorsitzender ist seit Mai 2011 Philipp Rösler, der Guido Westerwelle ablöste, welcher von 2001 bis 2011
das Amt des Bundesvorsitzenden innehatte.
Literatur
Gabriel, Oskar W., Oskar Niedermayer und Richard Stöss (Hrsg.): Parteiendemokratie in Deutschland. Opladen 1997.
Mintzel, Alf und Heinrich Oberreuter (Hrsg.): Parteien in der Bundesrepublik Deutschland. Sonderausgabe der Landeszentrale
für politische Bildung NRW. Bonn 1990.
Pötzsch, Horst: Die deutsche Demokratie. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 2004.
Sontheimer, Kurt und Wilhelm Bleek: Grundzüge des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. München 1997.
Quellen:
Quelle: Geographie Infothek
Autor: Christine Reinke, Kristian Uhlenbrock, Wiebke Hebold
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2004
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 23.08.2012
Autor/Autorin:
Christine Reinke, Kristian Uhlenbrock, Wiebke Hebold
http://www.klett.de/terrasse
Letzte Änderung: 09.10.2015
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