Betontechnologie für Betonpumpen

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Betontechnologie für Betonpumpen
Betontechnologie
für Betonpumpen
BP 2158-6
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:37 Seite 1
Betontechnologie
für Betonpumpen
Impressum
Impressum
Herausgeber
Herausgeber
Putzmeister
ConcretePumps
Pumps
GmbH
Putzmeister Concrete
GmbH
Max-Eyth-Straße
10,72631
72631
Aichtal,
Deutschland
Max-Eyth-Straße 10,
Aichtal,
Deutschland
Überarbeitung
aktuelle
Ausgabe
Überarbeitung aktuelle
Ausgabe
Dr.-Ing.
KnutKasten,
Kasten,Putzmeister
Putzmeister
Engineering
GmbH
Dr.-Ing. Knut
Engineering
GmbH
Fachliche Unterstützung
Fachliche
Unterstützung
Dipl.-Ing.Dieter
H.-Jürgen
Wirsching,
Dr.-Ing.
Bergemann
Betontechnologe, V+O Valet u. Ott Transportbeton GmbH & Co. KG, Albstadt
Dipl.-Ing.
H.-Jürgen Wirsching,
Betontechnologe,
V+O ValetKlafszky,
u. Ott Transportbeton GmbH & Co. KG, Albstadt
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christian
Geschäftsführer, Betonpumpenunion
GmbH & Co. KG, Ulm
Dipl.-Wirtsch.-Ing.
Christian Klafszky,
Geschäftsführer, Betonpumpenunion GmbH & Co. KG, Ulm
Satz und Druck
Offizin Scheufele GmbH & Co. KG
Satz
und Druck
70597 Stuttgart, Deutschland
Offizin Scheufele GmbH & Co. KG
70597 Stuttgart, Deutschland
© 2011 by Putzmeister Concrete Pumps GmbH
Alle Rechte vorbehalten
© 2011 by Putzmeister Concrete Pumps GmbH
6. Auflage 12/2011
Alle Rechte vorbehalten
BP 2158-6
6. Auflage 12/2011
BP 2158-6
2
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Inhalt
Inhalt
Vorbemerkungen
5
1
Betonbestandteile –
Ausgangsstoffe und ihre Einflüsse
9
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
Zement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Zugabewasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Gesteinskörnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Zusatzstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Zusatzmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Betonzusammensetzung – Rezepturberechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
2
Frischbetoneigenschaften (allgemein)
2.1
2.2
Rohdichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Verarbeitbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
3
Festbetoneigenschaften
3.1
3.2
3.3
3.4
Expositionsklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Druckfestigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Korrosionsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Sonstige Festbetoneigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
4
Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
Pumpbarkeit und Pumpwilligkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Entstehung und Eigenschaften der Randzonen-Gleitschicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Frischbetonverhalten in der Betonpumpe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Frischbetonverhalten in der Förderleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Ermittlung des Konsistenzbeiwertes von Beton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
24
32
38
3
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Inhalt
Inhalt
5
Kurze Hilfestellung zur Fehlervermeidung und -beseitigung
5.1
5.2
Bei der Betonanlieferung und Beschickung der Betonpumpe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
Beim Pumpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
6
Vorschriften und Empfehlungen des Technischen Regelwerks
61
7
Weiterführende Literatur
63
4
59
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Vorbemerkungen
Vorbemerkungen
„Beton ist ein künstlicher Stein, der aus einem Gemisch aus Zement, Gesteinskörnung und
Wasser – gegebenenfalls auch mit Betonzusatzmitteln und Betonzusatzstoffen (Betonzusätze) – durch Erhärten des Zementleims (Zement-Wasser-Gemisch) entsteht.“ Durch die
Wahl seiner Zusammensetzung können sehr verschiedene Betoneigenschaften erreicht werden. Vor dem Erhärten ist der Frischbeton mehr oder weniger „flüssig“ und kann in nahezu
beliebige Form gebracht werden, die er im erhärteten Zustand als künstlicher Stein beibehält.
Aus den vielen Möglichkeiten der Zusammensetzung und Anwendung des Baustoffes Beton
ergeben sich verschiedene Unterscheidungen und Kategorien:
■ Nach der Bewehrung unterteilt man
• Stahlbeton
– schlaff bewehrter Beton
– Spannbeton
• unbewehrter Beton
• faserbewehrter Beton
■ Nach der Trockenrohdichte unterteilt man
• Leichtbeton leichter als 2,0 t/m3, jedoch nicht leichter als 0,8 t/m3
• Normalbeton schwerer als 2,0 t/m3, jedoch nicht schwerer als 2,6 t/m3
• Schwerbeton schwerer als 2,6 t/m3
■ Nach dem Erhärtungszustand unterscheidet man
• Frischbeton, solange er noch verarbeitet werden kann
– Nach seiner Konsistenz unterscheidet man den Frischbeton in
➞ steif (F1), plastisch (F2), weich (F3), sehr weich (F4), fließfähig (F5) und
sehr fließfähig (F6)
5
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Vorbemerkungen
– Nach der Art des Förderns und Einbringens kennt man
➞ Schütt-, Pump-, Unterwasser- und Spritzbeton
– Nach der Art der Verdichtung kennt man
➞ Stampf-, Stocher-, Rüttel-, Schock- und Schleuderbeton, leicht verarbeitbarer Beton, selbstverdichtender Beton
• Junger Beton
Beton nach Erstarrungsbeginn und während des Erhärtens,
ist nicht mehr verarbeitbar (Beginn der Festigkeitsentwicklung)
• Festbeton
nach dem Erhärten
– Nach der Art der Oberflächenbeschaffenheit unterteilt man den Festbeton in
➞ Sichtbeton, Waschbeton, Glättbeton usw.
■ Nach dem Ort der Aufbereitung unterscheidet man
• Baustellenbeton
die mobile Mischanlage befindet sich auf der Baustelle
• Transportbeton
ein stationäres Betonwerk stellt den Beton her, mit
Fahrmischern wird der Frischbeton einbaufertig auf die
Baustelle geliefert
■ Nach dem Ort des Einbringens unterscheidet man
• Ortbeton
Frischbetoneinbau und Erhärten am Ort seiner endgültigen
Lage
• Betonerzeugnisse in einem Fertigteilwerk oder auf der Baustelle hergestellte
Bauteile (Deckenelemente, Stützen etc.), die erst im erhärteten
Zustand eingebaut werden
6
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Vorbemerkungen
■ Nach den Anforderungen an Herstellung und Überwachung
unterscheidet man
Gegenstand
Überwachungsklasse 1
Überwachungsklasse 2
Überwachungsklasse 3
Festigkeitsklasse für Normal- und
Schwerbeton nach DIN EN 206-1
und DIN 1045-2
≤ C25/30
≥ C30/37 und
≤ C50/60
≥ C55/67
nicht anwendbar
≤ LC25/28
≤ LC25/28
LC30/33 und LC35/38
≥ LC30/33
≥ LC40/44
X0, XC, CF1
XS, XD, XA, XM,
XF2, XF3, XF4
–
Festigkeitsklasse für Leichtbeton
nach DIN 1045-2 und EN 206-1
der Rohdichteklassen
D1,0 bis D1,4
D1,6 bis D2,0
Expositionsklasse nach
DIN 1045-2
Besondere Betoneigenschaften
Beton für wasserundurchlässige Baukörper
(z.B. Weiße Wannen)
Unterwasserbeton
Beton für hohe Gebrauchstemperaturen T ≤ 250 °C
Strahlenschutzbeton (außerhalb des Kernkraftwerkbaus)
Für besondere
Anwendungsfälle (z.B.
Verzögerter Beton, Betonbau
beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) sind
die jeweiligen DAfStbRichtlinien anzuwenden.
Die Betontechnologie umfasst alle Aufgaben, die vor allem dazu dienen, mit den verfügbaren
Ausgangsstoffen die angestrebten baustofflichen Eigenschaften von Beton zu gewährleisten.
Vornehmlich betrifft dies nach der Festlegung der erforderlichen Mischungsanteile alle
Frischbetonprozesse beginnend beim Mischen über den Transport, den Einbau und die
Verdichtung bis zur erforderlichen Nachbehandlung des jungen Betons. Dabei obliegt es der
Betontechnologie, auch die Frischbetoneigenschaften gezielt für die vorgesehenen Verarbeitungsstufen in zweckdienlicher Weise zu beeinflussen, allerdings möglichst ohne negative Auswirkungen auf die späteren Festbetoneigenschaften.
7
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Vorbemerkungen
Das Pumpen von Frischbeton ist heute ein kaum noch wegzudenkendes Glied dieser Prozesskette. Beim heutigen Stand der Betonpumpentechnik ist pumpbarer Beton kein Spezialbeton mehr, sondern ein in der Betonnorm DIN EN 206-1 / DIN 1045-2 geregelter Baustoff
mit vorgegebener Zusammensetzung, wie er beim Stahlbeton für bewehrte Bauteile (ab
C16/20, Konsistenz F3) gefordert wird.
Dennoch sollte jeder Pumpenfahrer auch über ein Grundwissen in der Betontechnologie verfügen. Einerseits sollte er wissen, welche pumptechnischen Konsequenzen aus den verschiedenen stofflichen Eigenschaften resultieren. Andererseits muss er erkennen, welche baustofflichen Konsequenzen eine falsche Behandlung des Frischbetons beim Pumpen zur Folge
hätte. Diesem Zweck dient die vorliegende Schrift „Betontechnologie für Betonpumpen“.
Weiterführende Informationen findet man im Technischen Regelwerk (siehe Abschnitt 6)
sowie in einer Vielzahl weiterführender Fachliteratur (siehe Abschnitt 7).
Abb. 1: Putzmeister Autobetonpumpe M 42-5 in Bonn
8
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Betonbestandteile
1. Betonbestandteile –
Ausgangsstoffe und ihre Einflüsse
1.1 Zement
Zement ist meistens ein graues Pulver, das durch Brennen und Mahlen bestimmter kalk- und
tonhaltiger Gesteine erzeugt wird. Ein Gemisch aus Zement und Wasser, der Zementleim,
bindet (verkittet) während der Erhärtung die einzelnen Gesteinskörner starr aneinander zu
künstlichem Stein.
Allgemein gebräuchliche Zemente werden in 5 Hauptarten unterteilt:
■ CEM I Portlandzement
■ CEM II Portlandkompositzement (Hauptbestandteile neben PZ-Klinker: Hüttensand,
Kalksteinmehl, gebrannter Schiefer, Flugasche, u.a.)
■ CEM III Hochofenzement
■ CEM IV Puzzolanzement
■ CEM V Kompositzement
Die verschiedenen Zemente gibt es in unterschiedlichen Qualitätsstufen, eingeteilt nach
Festigkeitsklassen. Zum Beispiel:
■ CEM I 32,5 R (Portlandzement mit der Festigkeitsklasse 32,5 N/mm2 und schneller –
rapid Festigkeitsentwicklung)
■ CEM II/B-T 42,5 N (Portlandschieferzement der Festigkeitsklasse 42,5 N/mm2 und normaler Festigkeitsentwicklung)
Je nach chemischer Zusammensetzung und Mahlfeinheit entwickeln die Zemente ihre
Festigkeit unterschiedlich schnell. Portlandzemente gehören in der Regel zu den Zementen
mit höherer Frühfestigkeit. Hochofenzemente können die chemische Widerstandsfähigkeit
deutlich verbessern. Die maßgebenden Normen für Zement sind:
■ in Deutschland die DIN EN 197-1
■ diverse weitere länderspezifische Normen
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Betonbestandteile
Die Zahlenangaben der Festigkeitsklassen beziehen sich in der Regel auf die zu erreichende
Mindestfestigkeit von Probekörpern nach 28 Tagen bei einem bestimmten W/Z-Wert, gemessen in der jeweils landesüblichen Einheit (z. B. in Deutschland: N/mm2, in Österreich:
kp/cm2). Die Festigkeitsentwicklung ist nach 28 Tagen längst nicht abgeschlossen, jedoch
bildet dieser Wert meist die Basis für die Festigkeitsberechnung und die Freigabe des Bauwerkes für die Nutzung.
Das Abbinden des Zementes (Hydratation) ist ein recht komplizierter Vorgang, bei dem
Wasser chemisch und physikalisch gebunden wird: Beim Mischen von Zement und Wasser
entsteht Zementleim, wobei der Zement sofort beginnt, mit dem Wasser neue, mikroskopisch kleine Kristallverbindungen zu bilden. Diese feinen Kristalle verfilzen immer dichter,
es kommt zunächst zum Erstarren und schließlich zum Erhärten des Zementleimes zu Zementstein. Dieser hat folgende besondere Eigenschaften:
■ Er bleibt an der Luft wie unter Wasser fest und raumbeständig
■ Im Beton liegende Stahlteile (z.B. Bewehrung) werden vor Korrosion geschützt
■ Bei Temperaturerhöhungen dehnt er sich im gleichen Maß aus wie Stahl
Hierdurch sind grundlegende Voraussetzungen für die Dauerhaftigkeit von Stahlbeton gegeben.
Das Erstarren des Zementes darf frühestens 90 Minuten nach Herstellung der Mischung
beginnen. Deshalb ist der Beton innerhalb dieser Zeitvorgabe zu verarbeiten.
Zur vollständigen Hydratation benötigt man ca. 40 % der Zementmasse an Wasser. Etwa
25 % werden chemisch gebunden, während der Rest als verdampfbares Wasser in den
Gelporen, d. h. physikalisch gebunden, verbleibt. Bei einem Wasserzementwert unter 0,40
können die Zementkörner auch bei ständiger Wasserlagerung nicht vollständig hydratisieren, während bei einem W/Z über 0,40 auch nach vollständiger Hydratation feinste
Kapillarporen entstehen, die zunächst noch mit Wasser gefüllt sind, das später verdunstet.
Abbildung 2 veranschaulicht diese Verhältnisse. Der Durchmesser dieser Kapillarporen ist
etwa 1000 mal so groß wie der der Gelporen.
Zur Herstellung eines verarbeitbaren Betons wird meist mehr als nur 40 % der Zementmasse
an Wasser benötigt. Die erforderliche Wassermenge wird mit der Rezeptur festgelegt.
10
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Betonbestandteile
Achtung!
Jede unerlaubte Wasserzugabe auf der Baustelle hat drastische Einbußen
der Qualität zur Folge!
Dadurch werden bei Pumpbeton die Festigkeit (bis zu 30 %) und entsprechend auch die
Dichtigkeit und Dauerhaftigkeit des Betons beeinträchtigt.*
Wasser
Zu wenig
Wasser =>
ungenutzter
Zement übrig!
Vollständige
Hydratation bei
40 % Wasser!
Zu viel
Wasser =>
Kapillarporen!
Zement Korn
Pore
Hydratation
W/Z = 0,20
W/Z = 0,40
W/Z = 0,60
Kapillarporen
Abb. 2: Schema der Reaktion von Zement und Wasser (Hydratation)
*siehe Kapitel 1.5 und 3
11
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Betonbestandteile
1.2 Zugabewasser
Als geeignet gilt Zugabewasser nach DIN EN 1008. Hierin sind Richtlinien zur Begrenzung
des Gehalts schädlicher Stoffe, die korrosionsfördend oder erhärtungsstörend wirken, geregelt. Prinzipiell gilt: Trinkwasser ist als Zugabewasser immer geeignet.
Achtung!
Die Mischung von Wasser und Zement ist stark alkalisch und wirkt ätzend
auf Haut und Schleimhäute. Entsprechende Handschuhe, Schutzbrille und
festes Schuhwerk tragen. Bei versehentlichem direkten Kontakt sofort mit
reichlich sauberem Wasser spülen.
1.3 Gesteinskörnungen
Gesteinskörnungen sind im Normalfall natürliches Gestein aus Kiesgruben, Flüssen (Kies
und Sand) oder Steinbrüchen (Splitt) und verleihen dem Beton bestimmte Eigenschaften.
Die zu überwachenden Qualitätsanforderungen sind in entsprechenden Normen festgelegt:
■ in Deutschland die DIN EN 12620
■ diverse länderspezifische Normen
Diese Normen enthalten neben den Bezeichnungen der Gesteinskörnung und der gebräuchlichen Korngruppen die Anforderungen bezüglich
■ Kornzusammensetzung
■ Gehalt an Stoffen
■ Kornform
organischen Ursprungs
■ Widerstand gegen Zertrümmerung
■ Gehalt an Sulfaten
■ Widerstand gegen Polieren und Abrieb
■ Druckfestigkeit
■ Alkali-Kieselsäure-Reaktivität
■ Gehalt an quellfähigen Bestandteilen
■ Widerstand gegen Verschleiß
■ Gehalt an wasserlöslichem Chlorid
■ Widerstand gegen Frost und Taumittel
Man unterteilt Gesteinskörnungen nach Korngrößen in Korngruppen. Dabei werden jeweils
12
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Betonbestandteile
das Kleinst- und Größtkorn angegeben, z.B. 0/2; 0/4; 2/8; 8/16; 16/32. Normalerweise besteht die Gesteinskörnung eines Betons aus einem Gemisch feiner, mittlerer und grober Körnungen. Diese Zusammensetzung kann von Natur aus in einer Gewinnungsstätte vorhanden
sein. Meist werden jedoch die natürlich anstehenden oder beim Brechen von Felsgestein
entstehenden Korngemische gleich vor Ort klassiert, d.h. durch große Siebanlagen nach
Korngruppen getrennt, im Betonmischwerk angeliefert und in getrennten Boxen gelagert.
Bei der Betonaufbereitung im Mischer werden dann die Mengenanteile der verschiedenen
Korngruppen in der geforderten Zusammensetzung gemischt. Gemessen wird die Zusammensetzung eines Korngemisches mittels Siebanalyse und als Sieblinie grafisch dargestellt.
Hierzu wird im Labor eine zuvor gewogene Probemenge mit einem übereinander gestapelten,
vibrierenden Siebsatz aus vorgeschriebenen Maschen oder Quadratlochsieben in einzelne
Korngruppen getrennt. Abbildung 3 veranschaulicht diesen Vorgang. Das oberste Sieb hat
die größte Maschenweite, das unterste die kleinste. Ganz unten ist der Boden geschlossen
zur Aufnahme der feinsten Bestandteile. Auf diesen miteinander schwingenden Siebsatz wird
Siebanalyse und Sieblinie
Korngröße
32/64
99,7
31.5
16/32
25,9 Gew.-%
8/16
23
100
90
16
80
73,8
Ge
w.
-%
70
4/8
4
60
,7
%
w.Ge
2/4
2
5,3
0,25/0,5
0.25
8,2
0/0,125
%
w.Ge
1
0.5
50
5,6
1/2
50,7
40
36,0
Ge
w.%
30,4
Gew
.
30
Siebdurchgang (Gew. %)
,1
14
Sieblochweite (mm)
8
25,1
-%
11,
20
16,9
2G
ew.
-%
0,125/0,25
0.125
0
0/0,125
10
5,2 G
ew.-%
0,5
.-%
0,5 Gew
0.125
5,7
0
0.25
0.5
1
2
4
8
16
31.5
Sieblochweite (mm)
Abb. 3: Siebanalyse und Sieblinie
13
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Betonbestandteile
die zu untersuchende Probe gleichmäßig aufgegeben. Dabei fallen die einzelnen Körnungen
von Siebboden zu Siebboden nach unten, bis die Maschen- oder Lochweite für die jeweilige
Korngröße zu klein ist.
Die Verteilung von groben und feinen Gesteinskörnern im Korngemisch beeinflusst die zu
benetzende spezifische Oberfläche und damit direkt den Zementleimbedarf. Der Wasseranspruch sowie der Zementleimbedarf eines Zuschlaggemisches sind auch von der Kornform
abhängig. Abbildung 4 veranschaulicht diesen Umstand am Beispiel eines Würfels, stellvertretend für ein „gedrungenes“ Korn, und einer volumengleichen Platte, stellvertretend für ein
„plattiges“ Korn, dessen Oberfläche um 2/3 größer als die des „gedrungenen“ ist. Bei „gebrochenem“ Korn ist dieser Unterschied noch größer, wogegen die Oberfläche eines „Rundkorns“ (Kugel) bei gleichem Volumen um 1/5 kleiner als beim Würfel ist. Darüber hinaus
beeinflusst die Kornform (siehe Abbildung 5) auch unmittelbar die Verarbeitbarkeit des
Betons. Ein Beton aus runden, gedrungenen und glatten Körnern „fließt“ besser und lässt
sich leichter verdichten als ein solcher aus länglicher, plattiger oder einfach gebrochener
Gesteinskörnung mit rauer Oberfläche.
Normalerweise ist das Größtkorn der Gesteinskörnung für Beton auf 32 mm Durchmesser
begrenzt. Bei besonders massigen Bauteilen kann dieser Wert auf 63 mm heraufgesetzt werden
(lässt sich dann aber nur noch mit speziellen Pumpen fördern). Für feingliedrige und dicht
bewehrte Bauteile begrenzt man das Größtkorn auf 16 mm oder gar 8 mm Durchmesser.
Gedrungenes
Korn
Plattiges
Korn
V = Volumen
O = Oberfläche
V = 2 cm · 2 cm · 2 cm = 8 cm3
O = 6 · 2 cm · 2 cm = 24 cm2
V = 4 cm · 4 cm · 0,5 cm = 8 cm3
O = 2 · 4 cm · 4 cm + 4 · 4 cm · 0,5 cm = 40 cm2
Abb. 4: Unterschiedliche Geometrien ergeben unterschiedliche Oberflächen bei gleichem Rauminhalt
14
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Betonbestandteile
Gedrungenes Korn
Mehrfach gebrochenes Korn
Plattiges Korn
Abb. 5: Einfluss der Kornform auf die Oberfläche
15
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Betonbestandteile
1.4 Zusatzstoffe
Zusatzstoffe beeinflussen die Eigenschaften des frischen oder des festen Betons. Betonzusatzstoffe müssen in Deutschland entweder einer Norm entsprechen, ein Prüfzeichen des
Deutschen Instituts für Bautechnik besitzen oder eine CE Konformitätserklärung nachweisen.
Es sind meist pulverförmige Zusätze, die dem Beton zugegeben werden. Sie wirken hauptsächlich physikalisch und dienen meist als Hilfsmittel für bessere Verarbeitbarkeit, geringeres Wasserabstoßen (Bluten), höhere Gefügedichtheit oder der Farbgebung.
Zusatzstoffe werden in Typ I und Typ II unterschieden.
■ Bei Zusatzstoffen des Typs I handelt es sich um inerte, nicht reaktionsfähige Stoffe, die
hauptsächlich durch den Füllereffekt eine Verbesserung der Verarbeitbarkeit erzielen.
Bsp.: Gesteinsmehle, Farbpigmente.
■ Zusatzstoffe des Typs II sind reaktionsfähige, festigkeitsbildende Stoffe, die neben einer
Verbesserung der Verarbeitbarkeit auch die Veränderung physikalischer Eigenschaften
hervorrufen. Bsp.: Steinkohlenflugasche, Mikrosilica.
Abb. 6: Flugasche im Rasterelektronenmikroskop von SAFAMENT*
16
*Quelle: SAFA Baden-Baden
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 17
Betonbestandteile
1.5 Zusatzmittel
Betonzusatzmittel sind meist flüssig und werden nur in sehr kleinen Mengen beim Mischen
des Betons zugegeben. Sie wirken chemisch-physikalisch und werden nach ihrer Wirkung
im Frisch- oder Festbeton in sogenannte Wirkungsgruppen eingeteilt:
■ Betonverflüssiger (BV)
Diese Zusatzmittel entspannen das Wasser und man verbessert die Verarbeitbarkeit bei
gleichzeitiger Verminderung oder Einhaltung des vorgeschriebenen Wasserzementwertes.
■ Fließmittel (FM)
Diese Zusatzmittel sind weiterentwickelte Betonverflüssiger. Sie wirken besonders stark
verflüssigend und erlauben den effizienten Betoneinbau mit sehr weichen bis fließfähigen Konsistenzen. Üblicherweise werden Fließmittel als Betonverflüssiger behandelt
und im Transportbetonwerk zugemischt. Fließmittel auf der Basis von Polycarboxylatether weisen ein hohes Konsistenzvorhalten nach und brauchen nicht mehr auf der
Baustelle zugegeben werden.
Abb. 7: Beton vor und nach der Zumischung von Fließmittel
17
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Betonbestandteile
■ Luftporenbildner (LP)
Beton mit hohem Frost- und Tausalzwiderstand muss einen Mindestgehalt an Mikroluftporen (kleiner 0,3 mm) aufweisen, der nur durch die Zugabe von Luftporenbildner
erreicht werden kann. Eis hat ein größeres Volumen als Wasser. Wird die Ausdehnung
des gefrierenden Wassers im Beton behindert, kann es den Beton sprengen. Die zusätzlichen Luftporen bieten den nötigen Raum für diese Ausdehnung.
■ Dichtungsmittel (DM)
Sie sollen die Wasserundurchlässigkeit des Betons verbessern. Dichtungsmittel sollen
vor allem das Bauwerk vor eindringenden wassergefährdenden Stoffen schützen.
■ Erstarrungsverzögerer (VZ)
Sie schieben den Erstarrungszeitpunkt des Betons hinaus, was aus verschiedenen
Gründen erforderlich sein kann, z. B.: heißes Wetter oder große fugenlose, massige
Bauteile (Brückenüberbauten, starke Bodenplatten, Randsteinbeton). Eine Überdosierung
kann zum „Umschlagen“ des VZ, d. h. zur Erstarrungsbeschleunigung führen!
■ Erstarrungsbeschleuniger (BE)
Sie beschleunigen durch chemische Wirkung das Erstarren z. B. von Spritzbeton oder
Dichtungsmörtel bis auf wenige Sekunden nach dem Aufspritzen oder Einbringen. Als
Alternative ohne den Nachteil der erheblichen Verminderung der 28-Tage- und der
Endfestigkeit gilt physikalisch wirkender Microsilicastaub.
Achtung!
Eine Zugabe von bauseits gestellten Betonzusätzen auf der Baustelle ist
nicht ratsam, da der Betonabnehmer jeglichen Anspruch auf Gewährleistung
verliert.
18
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 19
Betonbestandteile
Abb.8: Erforschung von Zusatzmitteln im Labor
und vorschriftsmäßige Lagerung im Transportbetonwerk*
*Quelle: MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG
19
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 20
Betonbestandteile
1.6 Betonzusammensetzung – Rezepturberechnung
Die Zusammensetzung des Frischbetons wird durch festgelegte Grenzwerte aus DIN EN 206-1/
DIN 1045-2 vorgegeben. Entsprechend der angreifenden Umgebung werden Expositionsklassen* unterschieden, die sich auf Beton- und Bewehrungskorrosion beziehen.
Kein
Bewehrungskorrosion
Korrosions-
Nr. Expositionsklassen
durch Chloride verursachte Korrosion
oder
durch Karbonatisierung
Chloride außer aus
Chloride aus
Angriffsrisiko
verursachte Korrosion
Meerwasser
Meerwasser
XC1
XC2 XC3
XC4
XD1
XD2
XD3
1
Höchstzulässiger W/Z –
0,75
0,65
0,60
0,55
0,50
0,45
2
Mindestdruckfestig-
C16/20
C20/25 C25/30 C30/37d C35/45de C35/45d
240
260
280
300
320
320
240
240
270
270
270
270
keitsklasse
3
XOa
C8/10
b
Mindestzementgehaltc –
in kg/m3
4
XS1 XS2 XS3
Mindestzementgehaltc –
Siehe Siehe Siehe
XD1 XD2 XD3
bei Anrechnung von
Zusatzstoffen in kg/m3
5
Mindestluftgehalt in % –
–
–
–
–
–
–
6
Andere Anforderungen –
–
–
–
–
–
–
a
Nur für Beton ohne Bewehrug oder eingebettetes Metall.
b
Gilt nicht für Leichtbeton.
c
Bei einem Größtkorn der Gesteinskörnung von 63 mm darf der Zementgehalt um 30 kg/m3 reduziert werden.
d
Bei Verwendung von Luftporenbeton, z.B. aufgrund gleichzeitiger Anforderungen aus der Expostitionsklasse XF, eine
Festigkeitsklasse niedriger.
e
Bei langsam und sehr langsam erhärtenden Betonen r < 0,30) eine Festigkeitsklasse niedriger. Die Druckfestigkeit zur
Einteilung in die geforderte Druckfestigkeitsklasse ist auch in diesem Fall an Probekörpern im Alter von 28 Tagen zu
bestimmen.
Grenzwerte für Zusammensetzung und Eigenschaften von Beton – Bewehrungskorrosion
20
*siehe auch Kapitel 3.1 auf Seite 32
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 21
Betonbestandteile
Betonkorrosion
Aggressive chemische
Umgebung
Verschleißbeanspruchungh
XF4
XA1
XA2
XA3
XM1
XM2
0,45
0,55
0,55
0,45
0,45
Frostangriff
Nr. Expositions- XF1
klassen
XF2
1
Höchstzulässiger
W/Z
0,60
0,55g
0,50g
0,55
0,50
0,50g
0,60
0,50
2
Mindestdruckfestigkeits
klasseb
C25/30
C25/30
C35/45e
C25/30
C35/45e
C30/37
C25/30
C35/45de C35/45d
C30/37d
C30/37d
C35/45d
C35/45d
3
Mindestzementgehaltc
in kg/m3
280
300
320
300
320
320
280
320
320
300i
300i
320i
320i
4
Mindestzementgehaltc bei
Anrechnung von
Zusatzstoffen
in kg/m3
270
g
g
270
270
g
270
270
270
270
270
270
270
5
Mindestluftgehalt
in %
–
f
–
f
–
fj
–
–
–
–
–
–
–
6
Andere
Anforderungen
F4
MS25
MS18
–
–
l
–
Ober- –
flächenbehandlung des
Betonsk
bcde
f
XF3
F2
Gesteinskörnungen für die Expositionsklassen
XF1 bis XF4 (siehe DIN V 20000-103 und
DIN V 20000-104)
XM3
Hartstoffenach
DIN
1100
siehe Fußnoten Tabelle Seite 20.
Der mittlere Luftgehalt im Frischbeton unmittelbar vor dem Einbau muss bei einem Größtkorn der Gesteinskörnung von
8 mm ≥ 5,5 % (Volumenanteil), 16 mm ≥ 4,5 % (Volumenanteil), 32 mm ≥ 4,0 % (Volumenanteil) und 63 mm ≥ 3,5 %
(Volumenanteil) betragen. Einzelwerte dürfen diese Anforderungen um höchstens 0,5 % (Volumenanteil) unterschreiten.
g
h
Zuatzstoffe des Typs II dürfen zugesetzt, aber nicht auf den Zementgehalt oder den W/Z angerechnet werden.
Es dürfen nur Gesteinskörnungen nach DIN EN 12620 unter Beachtung der Festlegungen von DIN V 20000-103 verwendet
werden.
i
Höchstzementgehalt 360 kg/m3, jedoch nicht bei hochfesten Betonen.
j
Erdfeuchter Beton mit W/Z ≤ 0,40 darf ohne Luftporen hergestellt werden.
k
Z.B. Vakuumieren und Flügelglätten des Betons.
l
Schutzmaßnahmen
Grenzwerte für Zusammensetzung und Eigenschaften von Beton – Betonkorrosion
21
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 22
Betonbestandteile
Bei der Mischungsberechnung lautet die Aufgabe, entsprechend den vorliegenden Expositionsklassen, der erforderlichen Konsistenz und des geforderten Größtkorns eine Zusammensetzung festzulegen. Hierfür verwendet man zweckmäßigerweise die Stoffraumrechnung
eines baustofftechnischen Berechnungsprogrammes mit entsprechender Ergebnisausgabe.
Der Wasserzementwert als wichtigste Kenngrösse für die Qualität
Der Wasser/Zement-Wert wird durch das Mengenverhältnis von Gesamtzugabewasser zu
Zementgehalt bestimmt.
Mit zunehmendem Wasserzementwert
■ nimmt die Festigkeit des Betons ab
■ steigt die Wasserdurchlässigkeit
■ trocknet der Beton schneller aus und schwindet mehr, infolgedessen entstehen hohe
Schwindspannungen und die Gefahr der Rissbildung
■ kann der Beton stärker zum „Bluten“ und Entmischen neigen
■ sinkt die Dichtigkeit, Dauerhaftigkeit und Langlebigkeit
Mehlkorngehalt
Als Mehlkorn bezeichnet man den Feststoffanteil, dessen Korngröße kleiner als 0,125 mm
ist, d. h. der Mehlkorngehalt setzt sich zusammen aus Zement, dem im Betonzuschlag enthaltenen Kornanteil 0/0,125 mm und den möglicherweise zugegebenen Betonzusatzstoffen.
Mehlkorn verbessert die Verarbeitbarkeit des Frischbetons und bewirkt ein dichtes Gefüge
des Festbetons. Deshalb ist ein ausreichender Mehlkorngehalt wichtig für pumpbaren
Beton, Sichtbeton, bei Beton für dünnwandige, eng bewehrte Bauteile und für wasserundurchlässigen Beton.
Ein zu hoher Mehlkornanteil erhöht jedoch auch den Wasseranspruch und damit den
Wasser/Zement-Wert. Der Widerstand gegenüber Frost und Verschleiß sinkt. Deshalb wird
in DIN EN 206-1/DIN 1045-2 der Gehalt an Mehlkorn für Beton begrenzt:
22
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 23
Betonbestandteile
Zementgehalt (kg/m3)
Höchstzulässiger Mehlkorngehalt (kg/m3)
≤ 300
400
≥ 350
450
Höchstzulässiger Mehlkorngehalt für Beton mit einem Größtkorn der Gesteinskörnung von
16 mm bis 63 mm bis einschließlich der Betonfestigkeitsklasse C50/60 und LC50/55 bei
den Expositionsklassen XF und XM.
Mörtelgehalt
Als Mörtel werden die Anteile von Zement, Wasser, Luftporen und Zuschlag 0/2 mm bezeichnet. Sein Gehalt wird in dm3 pro 1 m3 verdichteten Frischbeton angegeben.
Der Mörtelgehalt beeinflusst die Pumpbarkeit und die Verarbeitbarkeit des Betons. Als
Richtwerte für einen pumpbaren Beton gelten:
Größtkorn (mm)
Mörtelgehalt (dm3/m3)
32
≥ 450
16
≥ 500
Rezepturberechnung
Für die abschließende Berechnung der Rezeptur für 1 m3 verdichteten Frischbeton ist für die
aus der Sieblinie entnommenen %-Anteile der einzelnen Korngruppen zu berücksichtigen,
dass diese sowohl untereinander verschiedene Rohdichten als auch eine gewisse, meist
voneinander verschiedene Eigenfeuchte aufweisen. Aus diesem Grund ist für jede Korngruppe ihre Trockenmasse, ihre Eigenfeuchte sowie ihre beim Mischen abzuwiegende Gesamtmasse zu berechnen. Die beim Mischen tatsächlich zuzugebende Wassermenge ergibt sich
aus dem um die Eigenfeuchte aller Korngruppen reduzierten Wassergehalt.
23
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 24
Frischbetoneigenschaften (allgemein)
2. Frischbetoneigenschaften
Die wichtigsten Frischbetoneigenschaften sind:
■ Rohdichte (einschl. Verdichtungsgrad und Porengehalt) und
■ Verarbeitbarkeit (einschl. Konsistenz, Verformungsverhalten, Homogenität usw.)
2.1 Rohdichte
Unter der Frischbetonrohdichte versteht man die Masse in kg pro m3 frischem, vorschriftsmäßig verdichtetem Beton, einschließlich der verbleibenden Luftporen.
Nach sorgfältiger Verdichtung beträgt der im Beton verbleibende Luftgehalt bei einem normalen Beton mit 32 mm Größtkorn noch 1 ... 2 Vol.-%, d. h. 10 ... 20 Liter je m3. Bei feinkörnigem Beton kann dieser Wert bis zu 60 Liter je m3 betragen. Ein zu hoher Luftgehalt,
gleich welcher Art, beeinträchtigt allerdings die Festigkeit des Betons.
Der in das Bauteil eingebrachte Frischbeton enthält je nach Konsistenz und Zuschlaggemisch mehr oder weniger viele Hohlräume. Diese zunächst mit Luft gefüllten Hohlräume
müssen durch die Verdichtung so weit wie möglich entfernt werden. Mittels Außenrüttler an
der Schalung oder Rüttelflasche, die in den Frischbeton eingetaucht wird, wird der Frischbeton so in Schwingungen versetzt, dass er innerhalb der Wirkungszone des Rüttlers
scheinbar flüssig wird und die Luft aus den Hohlräumen infolge natürlichen Auftriebs an die
Oberfläche steigt. Um diesen Weg an die Oberfläche nicht unüberwindbar weit werden zu
lassen, bzw. die Verdichtungsdauer und die damit verbundene Entmischungsgefahr nicht
unnötig zu vergrößern, sollte eine durch Rütteln zu verdichtende Betonierlage nicht höher
als ca. 0,5 m sein.
Die Frischbetonverdichtung beinhaltet aber noch mehr: An der durch eine Schalung gebildeten Bauteiloberfläche sowie an der Oberfläche der im Bauteil befindlichen Bewehrungsstäbe oder -matten müssen die Betonbestandteile so umsortiert werden, dass auch diese
24
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Frischbetoneigenschaften (allgemein)
Flächen vollständig mit Zementleim benetzt sind. Eine mangelhafte Verdichtung ist nicht
selten Ursache für spätere Bauwerksschäden bzw. Beanstandungen schon bei der Bauwerksabnahme. Messen lässt sich allerdings der Verdichtungsgrad eines gerade eingebauten und
verdichteten Betons nicht.
2.2 Verarbeitbarkeit
Die Konsistenz ist ein Maß für die Steife und damit für die Verarbeitbarkeit des Betons. Sie
hängt, bei sonst gleichbleibender Betongüte, nicht vom W/Z-Wert, sondern von der Menge
des Zementleims ab. Gemessen bzw. geprüft wird die Konsistenz mittels verschiedener,
genormter Prüfverfahren.
Die in Deutschland gebräuchlichsten Prüfverfahren sind der Ausbreitversuch nach DIN EN
12350-5 und für steifere Betone der Verdichtungsversuch nach Walz (DIN EN 12350-4).
Ausbreitmaßklassen
Klasse
Ausbreitmaß (Durchmesser mm)
Konsistenzbeschreibung
F1
≤ 340
steif
F2
350 bis 410
plastisch
F3
420 bis 480
weich
F4
490 bis 550
sehr weich
F5
560 bis 620
fließfähig
F6
≥ 630
sehr fließfähig
Bei Ausbreitmaßen über 700 mm ist die DAfStb-Richtlinie „Selbstverdichtender Beton“ bzw.
sind die Guidelines der EFNARC zu beachten.
25
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 26
Frischbetoneigenschaften (allgemein)
Verdichtungsmaßklassen
Klasse
Verdichtungsmaß
Konsistenzbeschreibung
C0
≥ 1,46
sehr steif
C1
1,45 bis 1,26
steif
C2
1,25 bis 1,11
plastisch
C3
1,10 bis 1,04
weich
C4
< 1,04
–
*
*
C4 gilt nur für Leichtbeton
Der Verdichtungsversuch nach DIN EN 12350-4 eignet sich zur Konsistenzbestimmung von steifem, plastischem und weichem Beton, nicht für fließfähigen Beton. In den Konsistenzklassen F2
und F3 kann bei Verwendung von Beton mit gebrochener Gesteinskörnung, sehr mehlkornreichem Beton sowie von Leicht- und Schwerbeton diese Methode zweckmäßiger sein als der
Ausbreitversuch.
Der Ausbreitversuch nach DIN EN 12350-5 wird in Deutschland gemäß Abbildung 10 unter
den gleichen Versuchsbedingungen zur Konsistenzbestimmung für die Konsistenzbereiche
F2 bis F6 angewandt. In den USA wird die Frischbetonkonsistenz üblicherweise mit dem
sogenannten Slump-Test (Setzmaß) nach Chapman/Abrams (ASTM) gemäß Abbildung 11
angegeben. Auch in vielen anderen Ländern ist dieser Test sehr verbreitet und bekannt. In
Deutschland ist diese Prüfung mittlerweile nach DIN EN 12350-2 genormt.
Die Konsistenz von Frischbeton verändert sich mit dem Verlassen des Mischers kontinuierlich bis zum Verarbeitbarkeitsende etwa wie in Abbildung 12 dargestellt ist. Dieser als
„Ansteifen“ bezeichnete Vorgang ist völlig normal und bildet die Voraussetzung für die spätere Festigkeitsentwicklung des Betons und ist nicht zu verwechseln mit der ebenfalls zeitlich begrenzten Wirkung von Fließmitteln (FM).
Die Frischbetontemperatur ist beim Betonieren während extrem kalter und extrem warmer
Außentemperaturen von Bedeutung. Sie soll beim Einbau zwischen +5 und +30 °C betragen.
Bei Lufttemperaturen unter -3 °C muss die Betontemperatur beim Einbau mindestens +10 °C
betragen.
26
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Frischbetoneigenschaften (allgemein)
Abb. 9: Verdichten des Betons mit Rüttelflasche
27
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Frischbetoneigenschaften (allgemein)
1
2
3
4
5
6
Abb. 10: Messung des Ausbreitmaßes gemäß DIN EN 12350-5
28
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Frischbetoneigenschaften (allgemein)
1
2
3
4
5
6
Abb. 11: Messung des Setzmaßes gemäß DIN EN 12350-2
29
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Frischbetoneigenschaften (allgemein)
Erhöhte Frischbetontemperaturen (deutlich über +20 °C) beschleunigen im allgemeinen das
Ansteifen. Hohe Sommertemperaturen oder künstlich erhöhte Frischbetontemperaturen
(Warmbeton für den Winterbau) verkürzen die Zeitspanne zwischen Anmachen und Erstarrungsbeginn stark.
Liegt ein längerer Zeitraum zwischen Herstellen und Verarbeiten des Betons, so muss sein
Ansteifen entsprechend berücksichtigt werden. Das bedeutet z. B., dass Transportbeton beim
Mischen im Werk unter Berücksichtigung der Fahrzeit und der Temperatur so weich eingestellt sein muss, dass er bei der Übergabe auf der Baustelle die gewünschte Konsistenz hat.
Achtung!
Eine unerlaubte Wasserzugabe auf der Baustelle zum erneuten „Weichmachen“ des Betons hat drastische Einbußen der Qualität zur Folge!
Die verschiedenen Konsistenz-Kennwerte widerspiegeln aber nur einen Teil der als Verarbeitbarkeit zu bezeichnenden Frischbetoneigenschaften. Hierzu gehören ferner das Wasserhaltevermögen, die Pumpbarkeit und Pumpwilligkeit (s. Abschnitt 4.1.), das Verformungsund Umordnungsverhalten bei der Verdichtung (s. Abschnitt 2.1.) usw.
30
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Frischbetoneigenschaften (allgemein)
Ausbreitmaß (mm)
Zeitlicher Konsistenzverlauf
Zeit nach Herstellung (min)
Abb. 12: Zeitabhängigkeit der Konsistenz
31
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Festbetoneigenschaften
3. Festbetoneigenschaften
3.1 Expositionsklassen
Mit Expositionsklassen werden chemische und physikalische Umgebungsbedingen, denen
der Beton ausgesetzt werden kann, beschrieben. Zur Sicherstellung einer beabsichtigten
Nutzungsdauer von mindestens 50 Jahren und einer Dauerhaftigkeit für die beabsichtigte
Verwendung werden in Abhängigkeit von den Expositionsklassen Anforderungen an die
Betonzusammensetzung festgelegt (siehe Abschnitt 1.6).
Abb. 13: Expositionsklassen im Wohnungsbau*
Expositionsklasse
Korrosions- und Angriffsart
X0
Kein Korrosions- oder Angriffsrisiko
XC1, XC2
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung
XC3
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung, mäßige Feuchte
XC4, XF1 oder
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung, Betonangriff durch Frost ohne Taumittel,
XC4, XF1, XA1
chemisch schwach angreifende Umgebung
XC4, XF1, XA1
Beton mit hohem Wassereindringwiderstand (WU-Beton) nach DIN 1045-2 und WU-Richtlinie
32
*Quelle: Publikation der Holcim (Baden-Württemberg) GmbH
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 33
Festbetoneigenschaften
Abb. 14: Expositionsklassen im Industriebau*
Expositionsklasse
Korrosions- und Angriffsart
X0
Kein Korrosions- oder Angriffsrisiko
XC1, XC2
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung
XC4, XF1 oder
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung, Betonangriff durch Frost ohne Taumittel,
XC4, XF1, XA1
chemisch schwach angreifende Umgebung
XC2, XM1 bzw. XM2
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung, Betonangriff durch mäßige bis starke
XC2, XM2
Verschleißbeanspruchung
XC4, XA2, XF3,
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung, Betonangriff durch chemisch mäßig angreifende
XM1, XM2
Umgebung, Frost und Verschleißbeanspruchung
XC4, XA2, XF3,
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung, Betonangriff durch chemisch mäßig angreifende
XM1, XM2
Umgebung, Frost sowie mäßige bis starke Verschleißbeanspruchung
XC4, XF4, XD3, XA2,
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung und Chloride, Betonangriff durch Frost mit Tau-
XM1, XM2
mittel, chemisch mäßig angreifende Umgebung sowie mäßige bis starke Verschleißbeanspruchung
*Quelle: Publikation der Holcim (Baden-Württemberg) GmbH
33
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 34
Festbetoneigenschaften
Abb. 15: Expositionsklassen im Ingenieurbau*
Expositionsklasse
Korrosions- und Angriffsart
XC4, XF1, XA1 oder
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung, Betonangriff durch Frost und chemisch schwach
XC4, XF1, XA1, XD1
angreifende Umgebung
XM1
XC4, XF3, XA1
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung, Betonangriff durch Frost und chemisch schwach
XC4, XD3, XF4
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung und Chloride, Betonangriff durch Frost mit und
angreifende Umgebung
ohne Taumittel
XC4, XD1, XD2, XF2,
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung und Chloride, Betonangriff durch Frost mit und
XF3, XA2, XM1, XM2
ohne Taumittel, chemisch mäßig angreifende Umgebung und Verschleißbeanspruchung
XF4, XM1 oder
Betonangriff durch Frost mit und ohne Taumittel, mäßige bis starke Verschleißbeanspruchung
XF4, XM2
XA1 oder XA2
Betonangriff durch chemisch mäßig bis stark angreifende Umgebung
XC2, XA1 oder
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung, Betonangriff durch chemisch mäßig bis stark
XC2, XA2
angreifende Umgebung
34
*Quelle: Publikation der Holcim (Baden-Württemberg) GmbH
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Festbetoneigenschaften
3.2 Druckfestigkeit
Die Druckfestigkeit ist die wichtigste Betoneigenschaft. Die Normprüfung zur Ermittlung der
Druckfestigkeit (DIN EN 12390, Teil 4) wird im allgemeinen nach 28 Tagen an Probewürfeln
von 15 cm Kantenlänge durchgeführt. Die Druckfestigkeit errechnet man aus der in der
Prüfpresse maximal (vor dem Bruch) aufgebrachten Last in Newton geteilt durch die dabei
belastete Fläche des Prüfkörpers in mm2. Je nach Druckfestigkeit wird der Beton einer der in
Kapitel 1.6 genannten Festigkeitsklassen zugeordnet. Eine bestimmte Würfeldruckfestigkeit
kann auch schon zu einem früheren Zeitpunkt als nach 28 Tagen erforderlich sein, z. B. beim
Ausschalen von Wänden oder Decken. Sie kann aber auch für einen späteren Zeitpunkt vereinbart werden, z. B. bei Verwendung von langsam erhärtendem Zement.
Ursachen für nicht erreichte Druckfestigkeiten können durch unsachgemässe Behandlung
des Betons beim Einbau hervorgerufen werden.
Dazu gehören vor allem:
■ unerlaubte Wasserzugabe auf der Baustelle
■ Frischbetoneinbau erst nach Erstarrungsbeginn
■ unzureichende Verdichtung, insbesondere infolge zu großer Schüttlagen
■ unsachgemäße Nachbehandlung, z. B. unzureichender Schutz gegen vorzeitiges
Austrocknen
Abb. 16: Druckfestigkeitsprüfung
35
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 36
Festbetoneigenschaften
3.3 Korrosionsschutz
Ein dauerhafter Korrosionsschutz der Bewehrung ist allein durch den ihn umgebenden Beton
gegeben, allerdings nur wenn der Zementstein ausreichend dicht und die Betondeckung dick
genug sind. Hier kommt es leider des öfteren schon bei der Festlegung des Größtkornes zu
einer Unterschätzung des beim Schütten tatsächlich noch verfügbaren Platzes zwischen den
Bewehrungsstäben für das „Hindurchschlüpfen“ des Betons.
Ebenso ist die beim Verdichten zum vollständigen Benetzen der Bewehrung erforderliche
„Mischarbeit“ nicht zu unterschätzen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Bewehrung
notwendigerweise in den oberflächennahen Bereichen konzentriert ist, wo der Beton beim
Verdichten auch noch so „umgeordnet“ werden muss, dass die Oberfläche durch Feinkornanreicherung geschlossen wird.
Die erforderliche Betondeckung, Voraussetzung für den ausreichenden Korrosionsschutz,
muss durch genügend Abstandhalter zur Schalung gewährleistet werden. Die Kräfte, die der
fallende bzw. fließende Frischbeton auf die Bewehrung ausübt, sind oft enorm und die nachträgliche Verschiebung einer korrekt eingebrachten Bewehrung wird vom Beton verdeckt.
Der Schaden offenbart sich dann erst erheblich später, wenn die Bewehrung rostet und der
Beton abplatzt.
Abb. 17/18: Abplatzen der Betondeckung durch Bewehrungskorrosion (starke Meersalzbelastung)
36
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 37
Festbetoneigenschaften
Die Wasserundurchlässigkeit von Beton dient nicht nur der Gewährleistung des Korrosionsschutzes für die Bewehrung, sondern verhindert auch das Ein- oder Durchdringen von Wasser,
das unter Druck steht, z. B. bei Talsperren oder Gebäudegründungen unterhalb des Grundwasserspiegels. Die Prüfung der Wasserundurchlässigkeit erfolgt nach DIN EN 12390-8
durch Einwirkung eines Wasserdrucks von 0,5 N/mm2 (5 bar) für drei Tage. Danach darf die
mittlere Eindringtiefe des Wassers nicht mehr als 50 mm betragen. Besonderes Augenmerk
ist hier neben der intensiven Verdichtung vor allem dem Vermeiden von Arbeitsfugen zwischen den einzelnen Betonierabschnitten zu widmen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass
die Betonierlagen „frisch auf frisch“ eingebracht werden. Betonierlagen von nicht mehr als
30 bis 50 cm gewährleisten, dass z. B. die Rüttelflasche bei normaler Eintauchtiefe auch
noch bis in die vorangegangene Schüttlage gelangt, bevor diese ihren Erstarrungsbeginn
erreicht hat.
3.4 Sonstige Festbetoneigenschaften
Der Widerstand gegen chemische Angriffe wird in drei Angriffsklassen unterteilt:
Chemisch schwach, chemisch mässig und chemisch stark angreifende Umgebung.
Bei starker Sulfatbelastung des angreifenden Wassers (mehr als 0,6 g je Liter) ist Zement mit
hohem Sulfatwiderstand (HS-Zement) zu verwenden. Beton, der allerdings längere Zeit „sehr
starken“ chemischen Angriffen ausgesetzt wird, muss vor Zutritt der angreifenden Stoffe
dauerhaft und zuverlässig durch einen Schutzüberzug geschützt werden.
Frostwiderstand setzt einen wasserundurchlässigen Beton, ausreichende Festigkeit und
gegen Frost widerstandsfähige Gesteinskörnungen voraus. Eine Verbesserung des Frostund Tausalzwiderstandes erreicht man durch luftporenbildende Zusatzmittel (LP).
Hohen Verschleißwiderstand benötigt ein Beton, dessen Oberfläche einer starken mechanischen Beanspruchung ausgesetzt ist, z.B. durch starken Verkehr, rutschendes Schüttgut, Bewegen schwerer Gegenstände oder durch stark strömendes und Feststoffe führendes
Wasser.
37
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
4. Frischbetoneigenschaften und
-zustände beim Pumpen
4.1 Pumpbarkeit und Pumpwilligkeit
Pumpbarer Beton ist kein Spezialbeton. Aber nicht jeder Beton erfüllt auch die Anforderungen an einen pumpbaren Beton. Die Frage nach der Pumpbarkeit von Frischbeton ist in
zwei Schritten zu stellen und zu beantworten:
1.
2.
Ist der Beton unter den gegebenen Bedingungen überhaupt pumpbar?
Wenn ja, wie lässt sich der Beton pumpen, d. h. mit welchem Aufwand?
Die Pumpbarkeit eines Frischbetons ist gegeben, wenn dieser während des gesamten
Pumpvorganges gefügedicht ist und bleibt. Gefügedichter Beton heißt, dass alle festen Bestandteile vollständig von Flüssigkeit (Wasser) umgeben und gegeneinander beweglich
sind. Die Druckübertragung im Beton darf also nur über die Flüssigkeit erfolgen. Dazu muss
also in jedem Querschnitt entlang des Förderweges das Gesteinskörnung-Zement-Gemisch
zumindest mit Wasser gesättigt sein. Der Strömungswiderstand innerhalb des
Gesteinskörnung-Zement-Gemisches muss größer als der Widerstand in der äußeren
Gleitschicht sein.
Abb. 19: Typischer Stopfer
38
Abb. 20: Pumpen von hochfestem Beton der
Druckfestigkeitsklasse C100/115
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Hieraus resultiert die besondere Bedeutung der Betonzusammensetzung im Feinstkornbereich.
Der Zement und die anderen Feinstkornanteile sorgen beim Pumpen von Beton also nicht nur
für die „Schmierung“ an der Rohrwand und damit für eine Reduzierung des Wandreibungswiderstandes, sondern ebenso für eine nahezu vollständige Packung des Korngefüges.
Die Pumpbarkeit bzw. Gefügedichtheit eines Frischbetons ist aber nicht nur eine Frage seiner Zusammensetzung, sondern auch des Rohrleitungsdurchmessers und der damit in
Zusammenhang stehenden „Randzonen-Gleitschicht“.
Aus Erfahrung gilt für die Pumpbarkeit:
■ eine Kornzusammensetzung für eine stetige Sieblinie zwischen den Grenzsieblinien A
und B nach DIN 1045-2
■ ein Zementgehalt von mindestens 240 kg/m3 bei Beton mit einem Größtkorn von 32 mm
■ ein Mehlkorn- und Feinstsandgehalt (≤ 0,25 mm) von mindestens 400 kg/m3 bei Beton
mit einem Größtkorn von 32 mm
■ ein Mörtelgehalt von mindestens 450 dm3/m3 mit einem Größtkorn von 32 mm
■ ein Rohrleitungsdurchmesser von mindestens dem 3-fachen des Größtkorndurchmessers
Die Pumpwilligkeit bei gegebener Pumpbarkeit beinhaltet nicht nur den von Konsistenzbeiwert
und Strömungsgeschwindigkeit abhängigen spezifischen Förderwiderstand, sondern auch die
innere Beweglichkeit des Frischbetons beim Ansaugen sowie beim Passieren von Rohrbögen
und Querschnittsveränderungen. Der relevante Parameter bezüglich der Pumpwilligkeit wird
über den Kosistenzbeiwert zahlenmäßig im sogenannten „Betondruck-Leistungs-Nomogramm“ (siehe Abschnitt 4.4) ausgedrückt. Mit dem Konsistenzbeiwert wird die Viskosität des
Betons bezüglich Rohrförderung erfasst. Das in der Literatur dem Beton häufig zugeordnete
„Bingham“-Modell erfordert neben der Viskosität zur Beschreibng zusätzlich noch eine so
genannte Fließgrenze des Materials. Diese Fließgrenze stellt den Widerstand dar, der zur
Bewegung des Materials mindestens überwunden werden muss. Die Einbeziehung der
Fließgrenze in das Nomogramm wurde noch nicht vollzogen. In der Praxis hat sich jedoch
gezeigt, dass die Berechnung des Rohrleitungswiderstandes von Beton über die dem
Nomogramm zu Grunde liegende Formel hinreichend genau berechnet werden kann.
Die Vielzahl der verschiedensten Verfahren zur Konsistenzbeschreibung und die breiten
Streubereiche beim Vergleich ihrer physikalisch nicht exakt beschreibbaren Messwerte lassen die Kompliziertheit erkennen. Nachfolgend soll jedoch versucht werden, auch eine
Vorstellung von dieser Eigenschaft zu vermitteln.
39
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
4.2 Entstehung und Eigenschaften der
„Randzonen-Gleitschicht“
Bei der Rohr- und Schlauchförderung von Beton wird stets die Notwendigkeit eines
„Schmierfilms“ aus Zementleim unmittelbar an der Rohrwand betont. Beim Austreten des
Betons aus der Rohrleitung erkennt man an der Außenseite der „Betonwurst“ auch deutlich
eine Feinkornanreicherung. Die Ursachen und Wirkungen dieser „Randzonen-Gleitschicht“
sind bisher nur wenig bekannt.
Wie schon erwähnt wurde, ist pumpbarer Frischbeton in jedem Teil der Förderleitung gefügedicht, d.h. das Gesteinskorn-Gemisch „schwimmt“ zwängungsfrei im „Betonbrei“. Die
Kornzwischenräume sind „satt“ mit Zementleim gefüllt. Die außerdem vorhandenen, verflüssigend wirkenden Luftporen werden durch den beim Pumpen erforderlichen Förderdruck auf
einen Bruchteil ihrer natürlichen Größe zusammengedrückt und verlieren so beim Pumpen
ihre verflüssigende Wirkung.
Abb. 21: Raumfüllung eines Rohrabschnittes (1 Liter) mit Kugelkörnern des Beispielgemisches:
a) Korngröße 16/32 b) Korngrößen 8/16 und 16/32
40
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
1000
900
800
700
VZu
j
VZu
600
500
VMörtel
j
VMörtel
400
300
200
100
0
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1
Zuschlaggehalt (dm3/m3)
mittl. Zuschlaggehalt
gem. Rezeptur: 710 dm3/m3
3
3
Mörtelgehalt (dm /m )
3
3
mittl. Mörtelgehalt gem. Rezeptur: 494 dm /m
Abb. 22: Randzonen-Entmischung bei einem Förderrohrdurchmesser von 100 mm für Beispiel-Beton
(Zusammensetzung in Abhängigkeit vom relativen Abstand von der Rohrmittelachse)
Beispielsweise sinkt der Luftporengehalt von 10 % in einem lose geschütteten Beton bei
einem Förderdruck von 85 bar auf einen Restanteil von nur 0,12 %. Die Zuschlagkörner des
Betons sind entsprechend ihrem Volumenanteil an der Raumfüllung beteiligt. Zur besseren
Veranschaulichung kann man z. B. ein Leitungsstück Ø 100 mm, 127 mm lang mit einem
Volumen von 1 Liter und alle Zuschlagkörner der Körnungen 8/16 und 16/32 als Kugeln
unterschiedlicher Größe betrachten. Abbildung 21 zeigt eine mögliche, zufällige Anordnung
dieser Kugelwolken in einem solchen Rohrabschnitt.
41
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 42
Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
100
DZu
j
DKern
j
90
80
70
D2
i
60
D025
i
50
0
40
DA32
i
30
20
DB32
i
10
0
0,1
1
10
100
Ausgangssieblinie gemäß Rezeptur
Sieblinie im Kernquerschnitt
Sieblinie im Randabstand 2,0 mm
Sieblinie im Randabstand 0,25 mm
Siebmaschenweite (mm)
Sieblinie A 32 nach DIN 1045-2
Sieblinie B 32 nach DIN 1045-2
Abb. 23: Sieblinienveränderung in Kern- und Randzone
Abb. 24: Axialer Schnitt durch den Betonstrang; links
Stopfer, rechts Durchfluss*
42
Abb. 25: Radialer Schnitt durch den Betonstrang; links
Stopfer, rechts Durchfluss*
* Kaplan, D.: Pompage des bèton, Laboratoire Central des Ponts et
Chaussees, Veröffentlichung 36, 2001, Paris
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 43
Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Die größten, „sperrigsten“ Körner weisen bekanntlich einen Durchmesser von bis zu 1/3 des
sie umschließenden Rohres auf. Jedes Korn kann sich der Rohrwand jedoch nur bis zur
Berührung mit seiner Oberfläche annähern. „Begibt“ man sich nun in eine zur Rohrwand
parallele Schicht, z. B. im Abstand von 1 mm, so „trifft“ man dort von den großen Körnern
auch nur auf deren äußere Schichten, während alle Körner mit einem Durchmesser kleiner
1 mm mit ihrem ganzen Volumen zur Raumfüllung beitragen und den „Mangel“ an Grobkorn
ausgleichen können. Mit anderen Worten, um den Rohrquerschnitt vollständig mit den
Betonbestandteilen zu füllen, müssen zumindest in den Randzonen die großen Körner nach
innen und ein entsprechender Anteil kleinerer Körner und Wasser nach außen gedrückt werden.
Dieser Vorgang ist vergleichbar mit dem Glattstreichen der Betonoberfläche mit einer Kelle.
Die „Randzonen-Entmischung“ erfolgt zwangsläufig bei jeder Raumfüllung mit Beton, also
bereits beim Füllen der Förderzylinder ebenso wie bei der abschließenden Einbringung z. B.
in eine Wandschalung. Voraussetzung hierfür ist allerdings die schon genannte innere Beweglichkeit des Frischbetons.
In der Randzone kommt es zu einer stetig zunehmenden Verfeinerung der Mischung bis hin
zum reinen Zementmörtel unmittelbar an der Rohrinnenwand. Dementsprechend ergibt sich
Scherspannung
Viskosität
Schergeschwindigkeit
Strömungsgeschwindigkeit
Randzone
Kernzone
Rohrlängsachse
Abb. 26: Strömungsverhältnisse bei der Rohrförderung von Frischbeton
a) Scherbeanspruchung b) Viskosität c) Schergeschwindigkeit d) Geschwindigkeitsprofil
43
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
für die Kernzone Grobkornanreicherung und Zementleimentzug. Für die Pumpbarkeit des
Betons ist jedoch Voraussetzung, dass die Gefügedichtheit der Kernzone trotz RandzonenEntmischung erhalten bleibt. Das erklärt, warum ein Beton nur bis zu einem bestimmten
Mindestrohrdurchmesser pumpbar ist. Abbildung 23 zeigt die Sieblinienveränderungen in
verschiedenen Abständen zur Rohrwand.
Diese im Rohrquerschnitt radiusabhängige Betonzusammensetzung zeigt, dass auch die
Frischbetoneigenschaften querschnitts- und radiusabhängig und während des Pumpvorganges entsprechenden Veränderungen unterworfen sind. Auf dem Weg durch die Förderleitung unterliegt der Frischbeton verschiedenen Beanspruchungen und Verformungen,
denen er einen bestimmten Widerstand entgegensetzt. Bei der Förderung im geraden zylindrischen Rohr erfolgt eine ausschließliche, mit dem Radius linear zunehmende Scherbeanspruchung τs gemäß Abb. 26a.
Dieser Beanspruchung setzt der Beton einen Scherwiderstand (Betonzähigkeit) τw entgegen,
der zwar geschwindigkeitsabhängig, aber nicht über den Querschnitt konstant ist. Vielmehr
entspricht die Viskosität des Betons der zur Wand hin stark abnehmenden „Verzahnung“ des
Zementleimes mit Zuschlagkörnern (s. Abb. 22): In der Kernzone ist der Gesteinskörnungs-
Abb. 27: Schematische Darstellung der Randzonen-Entmischung
44
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
anteil ein Mehrfaches vom Zementleimanteil, während zum Rand hin der Gesteinskörnungsanteil praktisch auf Null sinkt. Anhand des Vergleichs der mittlere Korngröße vom Zement
(ca. 0,01 mm) und dem Größtkorn (z. B. 32 mm) wird dieser Unterschied ebenfalls deutlich.
Insgesamt ergibt sich für die Viskosität der in Abbildung 26b dargestellte Verlauf: An der
Wand etwa entsprechend der des Zementleims wie sie aus rheologischen Messungen
bekannt ist, zur Kernzone hin ansteigend auf ein Vielfaches.
Die wesentlich größere Viskosität der Kernzone gegenüber der Randzone (s. Abb. 26b) und
die mit dem Radius zunehmende Scherbeanspruchung (s. Abb. 26a) ergeben eine zum Rand
.
hin sehr stark steigende Schergeschwindigkeit γ gemäß Abbildung 26c und ein der sogenannten Pfropfenförderung sehr ähnliches Geschwindigkeitsprofil für den Betonstrom im
Rohr nach Bild 26d. Die hierzu von RÖSSIG mit Normalbeton durchgeführten Versuche im
Labor zeigten innerhalb der Kernzone nach einer Förderstrecke von 10 m lediglich eine
Schubverformung von insgesamt 0,3 bis 0,5 m. Das entspricht einer um etwa 100- bis 200fachen Schubverformung der gesamten Randzone gegenüber der Kernzone. Hieraus folgt
auch, dass die gerade Rohrförderung von Frischbeton keine zusätzliche Mischwirkung
ergibt. Lediglich in Rohrbögen und nach dem Verlassen der Förderleitung erfolgt beim
Einbauen und Verdichten eine gewisse Nachmischung und gegebenenfalls, wie schon
erwähnt, eine erneute Randzonen-Entmischung, z. B. an den Schalungsflächen sowie an der
Bewehrung.
4.3 Frischbetonverhalten in der Betonpumpe
Die betontechnologische Aufgabe der Pumpe ist, den Frischbeton möglichst ohne Beeinträchtigung seiner vorgegebenen Zusammensetzung und Eigenschaften als geschlossenen,
kontinuierlichen Förderstrom in die Förderleitung und durch diese hindurch zur Einbaustelle
zu pressen. Das Frischbetonverhalten in der Betonpumpe umfasst einerseits sein passives
Verhalten infolge der aktiven Wirkungen der Betonpumpe auf ihn und andererseits seine
eigene, reaktive Wirkung auf die Betonpumpe und deren Verhalten. Dabei durchlaufen der
Frischbeton und die Betonpumpe verschiedene „Betriebszustände“.
45
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 46
Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Einerseits muss man nach dem Betriebszustand der Pumpe (Anpumpen, normaler Förderbetrieb, Leitung leeren und reinigen, Störungen) und andererseits nach dem Betriebszustand
des Betons (Übergabe und Verweilen im Trichter, Ansaugen, Füllen des Förderraumes,
Passieren des Schiebersystems und der Reduzierungen danach) unterscheiden. Die verwendete Betonpumpenbauart (Kolbenpumpe oder Schlauchquetschpumpe) und die bei einer
Kolbenpumpe verwendete Schieberbauart (z. B. Rüssel- oder S-Rohrweiche) können einen
Einfluss auf das Frischbetonverhalten innerhalb der Betonpumpe haben. Auf die Besonderheiten und Merkmale der beiden prinzipiellen Pumpenarten sowie der verschiedenen
Schiebersysteme von Kolbenpumpen (siehe Abb. 28) soll hier nicht näher eingegangen werden. Mit der vorliegenden Schrift soll lediglich versucht werden, die Vorgänge innerhalb der
Betonpumpe aus betontechnologischer Sicht verständlich zu machen.
a)
b)
c)
Abb. 28: Betonpumpen-Bauarten:
a) Kolbenpumpe mit Rüssel-Schieber, b) Kolbenpumpe mit S-Rohrschieber, c) Schlauchquetschpumpe
46
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Abb. 29: Putzmeister stationäre Betonpumpen der 1400 Serie
Beton lässt sich nur durch die Förderleitung drücken, wenn dieser vorher aus einem offenen
Behälter (Trichter) durch Volumenvergrößerung des Förderraumes (Kolbenhub) der Pumpe
angesaugt wurde und der Beton den Förderraum möglichst vollständig füllt. Durch
Volumenverkleinerung des Förderraumes wird der Beton unter Verdrängung der gesamten
in der Förderleitung befindlichen Betonsäule in die Förderleitung gedrückt. Das Ansaugen
ist bei genauerer Betrachtung ebenfalls ein Drücken: Bei der Volumenvergrößerung des
Förderraumes (d.h. Bewegung des Förderkolbens im Förderzylinder von der Ansaugöffnung
weg) bewirkt einen Unterdruck gegenüber der Atmosphäre, die mit maximal 1 bar den Beton
aus dem Trichter in den Förderraum drückt, allerdings vorausgesetzt, dass es keine durchgehende „Luftbrücke“ zwischen Förderraum und Atmosphäre gibt.
Das geringe Druckniveau beim Saugen und Füllen erfordert einen möglichst geringen Fließund Verformungswiderstand des Betons. Hierzu tragen das Rührwerk des Trichters und dessen geometrische Gestalt bei. Das Rührwerk dient nämlich nicht nur dazu, den Beton in
Förderpausen fließfähig zu halten und ein Absetzen zu vermeiden, sondern den Beton beim
Ansaugen so zu bewegen und nachzuschieben, dass der Beton „aus der Bewegung heraus“
und ohne Stau in die möglichst große Ansaugöffnung fließen kann. Der Füllgrad des
Förderraumes ist ein wesentliches Kriterium für die Leistungsfähigkeit einer Pumpe.
47
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Eine Erhöhung der Geschwindigkeit der Förderkolben bzw. des Rotors führt zu keiner
Verbesserung eines unzureichenden Füllgrades infolge schlecht fließenden Betons, denn die
atmosphärische Druckdifferenz von 1 bar kann nicht vergrößert werden. Im Gegenteil – der
Füllgrad und damit die Effizienz der Betonpumpe werden eher schlechter. Für optimale Ansaugbedingungen sollten die Ansaugöffnungen und Förderraumdurchmesser möglichst
gleich und möglichst groß sein. Hierin liegen auch die wesentlichen Unterschiede der
Kolben- und Schlauchquetschpumpen: Kolbenpumpen saugen den Beton durch große
Querschnitte an und reduzieren den Querschnitt druckaufwendig beim Ausdrücken, wobei
große Förderleistungen realisierbar sind. Schlauchquetschpumpen sind in ihrem
Förderdruck auf ca. 30 bar eingeschränkt und saugen den Beton deshalb vorzugsweise mit
dem gleichen Querschnitt an, wie er auch anschließend durch die Leitung gefördert wird.
Dadurch ist ihre Förderleistung vornehmlich durch die Ansaugleistung begrenzt.
Bei den Kolbenpumpen wird das Ansaugverhalten des Frischbetons aber nicht nur durch die
Größe der Ansaugöffnung und die Wirksamkeit des Rührwerktrichters bestimmt, sondern auch
durch die aus dem verwendeten Schiebersystem resultierende „Behinderung“ des Ansaugens.
Das Füllen des Förderraumes beinhaltet auch die im Abschnitt 4.2 beschriebene „Randzonen-Entmischung“ zur vollständigen Raumfüllung und der damit verbundenen Entstehung
der fließfähigeren Randzonen-Gleitschicht. Hierfür steht nur sehr wenig Zeit zur Verfügung,
denn mit der Bewegungsumkehr des Förderkolbens muss der Förderraum sofort gefügedicht gefüllt und der Beton pumpbar sein.
Beim Drücken des Betons aus den Förderzylindern einer Kolbenpumpe in die Förderleitung
erfährt der Betonstrom beim Passieren des Schiebers (Rüssel oder S-Rohr) und auch noch
danach eine Querschnittsreduzierung auf den Förderleitungsdurchmesser (100 bzw. 125 mm).
Für den Beton bedeutet dies nicht nur eine erhebliche Verformung (Längsstreckung und
Querstauchung) sondern auch eine starke Geschwindigkeitszunahme sowie eine entsprechende Zunahme der Randzonen-Gleitschicht je Volumeneinheit des Betons. Zur Reduzierung der hiermit verbundenen Förderwiderstände erfolgt die Querschnittsreduzierung möglichst kontinuierlich (ohne Absätze oder Stufen) über eine ausreichend lange Strecke. Diese
Querschnittsreduzierung innerhalb bzw. unmittelbar nach der Pumpe liefert nebenbei auch
noch einen Pumpbarkeits-Test für den Beton: Passiert ein schwieriger Beton dieses
„Hindernis“ problemlos, so ist er tatsächlich pumpbar und die Gefahr eines Stopfers infolge
falscher Betonzusammensetzung entlang der Förderleitung wenig wahrscheinlich.
48
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Abb. 30: Reduzierung von DN 150 auf DN 65
Eine wesentliche Bedingung für die Aufrechterhaltung der Pumpbarkeit des Betons innerhalb der Pumpe ist die zuverlässige Dichtheit des Schiebersystems während der Druckphase. Ein undichtes Schiebersystem bedeutet Wasser- bzw. Zementleimverlust in der Randzone und damit die Gefahr eines nicht mehr gefügedichten Betons, dessen Wandreibung
auch nicht mehr druckunabhängig ist, was zwangsläufig zum Stopfer führt. Ähnliches gilt
natürlich auch für die Schlauchquetschpumpe. Hier besteht die Gefahr, dass eine unzureichende Dichtheit des Quetschspaltes zum Abfließen von Wasser bzw. Zementleim führt und
so unmittelbar vor der Quetschrolle der Beton seine Pumpbarkeit verliert.
Unter hohem Druck entsteht im Beton an Leckagestellen ein Effekt, der im Baustellen-Jargon
„Kranzbildung" genannt wird. An den Spalten lagert sich Feinstmörtel an, durch den ein Teil
des Anmach-Wassers hindurchgedrückt wird. Unter dem Einfluss von Druck und Zeit vermehrt sich die Kranzbildung ringförmig von außen nach innen. Querschnittsverengungen
von mehr als 50 % sind keine Seltenheit. Stopferneigung ist die Folge. Da dieser Kranz während des Einsatzes aushärtet, ist es beim späteren Reinigen der Betonpumpe nicht möglich,
diesen Betonkranz mit üblichen Methoden zu entfernen. Wird der Betonkranz vom
Maschinisten nicht bemerkt, tritt beim nächsten Einsatz nach dem Wegpumpen der
Vorlaufschlempe häufige Stopferneigung auf.
49
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Abb. 31: Rohrverschleiß im Rohrbogen
Die möglichst vollständige Leerung des Förderraumes bei jedem Pumphub ist bei KolbenBetonpumpen besonders wichtig, da ein sogenanntes Totvolumen zumindest bis zur nächsten Reinigung der Pumpe im Förderraum, vornehmlich am Förderkolben verbleibt, dort erstarrt bzw. abbindet und u. U. zur Zerstörung von Dichtungen, des Förderkolbens bzw. der
Förderzylinderinnenwand führt. Bei Schlauchquetschpumpen besteht diese Gefahr nicht, da
der Beton den Förderraum (den Pumpschlauch) nur in einer Richtung durchströmt und
dieser damit immer von frischem Beton durchgespült wird. Die o.g. besonderen
Betriebszustände der Betonpumpe (Anpumpen, Leeren usw.) haben auf das Betonverhalten
innerhalb der Pumpe wesentlich geringeren Einfluss als auf das Verhalten in der
Förderleitung, weshalb diese Probleme auch erst im nachfolgenden Abschnitt erörtert werden. Neben den bereits erwähnten Rückwirkungen des Betonverhaltens auf die Betonpumpe
ist neben der Beanspruchung infolge Betonförderdruck vor allem die Verschleißwirkung des
Betons auf alle mit Beton in Berührung kommenden Teile zu nennen. Die Verschleißwirkung
des Betons in der Betonpumpe, wie auch danach in der Förderleitung ist ebenso wie der
Förderwiderstand vornehmlich konsistenz- und geschwindigkeitsabhängig, jedoch eher
druckunabhängig. Die enorme Abrasivität des Betons beruht in den Verschleißeigenschaften
sowohl des Zementmörtels als auch der darin eingebetteten Zuschläge, insbesondere
überall dort, wo der Beton nicht parallel zu der Bauteiloberfläche fließt, sondern der Beton
50
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
sich im Winkel auf die Oberfläche zu bewegt, also im Trichter, am Rührwerk, im Schiebersystem, in Reduzierungen und in Bögen (außen). Die Zuschläge weisen eine größere
Relativgeschwindigkeit auf, mit der sie auch durch die Rand-Gleitzone bzw. die
Mörtelschicht hindurch an der Kontaktfläche entlangkratzen. Ihre unregelmäßige Form und
die enge Verzahnung des Korngemischs behindern außerdem ein verschleißminderndes
Abrollen an der Kontaktfläche, sie führen vielmehr zu einer Verdrehwirkung auf benachbarte
Körner, die dadurch noch zusätzlich zur Kontaktfläche hingedreht werden.
Abb. 32: Rohrverschleiß-Messung: Für Zweilagenrohre eignet sich das Wandstärkenmessgerät (li.), für Einlagenrohre das Ultraschall-Messgerät (re.)
51
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
4.4 Frischbetonverhalten in der Förderleitung
Beim Durchströmen eines geraden, zylindrischen Rohres „beruhigt“ sich dieser Prozess
nach kurzer Zeit unter Nutzung des zwischen den Körnern vorhandenen „Verzahnungsspiels“, vorausgesetzt die Rohrstöße weisen keine Absätze oder sogar Undichtheiten auf.
Letztere führen im Extremfall zum Verlust der Pumpbarkeit und damit zum Stopfer oder auch
„nur“ zur Bildung eines festen, querschnittsverengenden Betonkranzes mit erhöhtem
Förderwiderstand. Bei großen senkrechten Förderhöhen mit qualitativ einwandfreien
Förderrohren kommt es zur teilweisen Reduzierung des Wandkontaktes grober Zuschläge
und damit sowohl zu geringeren Förderwiderständen als auch zu geringerem Verschleiß.
Bei horizontaler bzw. gegen die Vertikale geneigter zylindrischer Förderleitung kann der
Effekt nur entsprechend abgeschwächt auftreten, da bereits ein geringes Setzen der groben
Zuschläge wiederum zu den Wandkontakten mit allen bereits erwähnten Folgen kommt,
allerdings vorrangig an der unteren Rohrinnenwand.
Das Durchströmen von Rohrbögen bedeutet für den Frischbeton zusätzlich eine Biege- und
Scherbeanspruchung. Da ein Rohrbogen in der „Außenkurve“ eine größere Fläche als ein
gerades Rohr aufweist, wird hier die feinkornreiche Randzone dünner, in der „Innenkurve“
dagegen dicker. Die sehr zähe Kernzone verdrängt die weichere, geschwächte äußere
Randzone und wird beim Auftreffen auf die Rohrwand verschleißintensiv durch Scherung
und Biegung umgelenkt. Hierbei kann es durchaus zu örtlich nicht mehr gefügedichten
Zonen und damit zu noch höherem Förderwiderstand und Verschleiß kommen. Außerdem
bedarf der Betonstrom nach einem Rohrbogen erst wieder einer Konsolidierungs- und
Beruhigungsphase.
Der Frischbetondurchsatz durch eine Förderleitung ergibt sich aus dem Gleichgewicht von
Leistungsvermögen der Betonpumpe (Motorleistung [kW], eff. Fördermenge [m3/h], eff.
Förderdruck [bar]), Geometrie der Förderleitung (Durchmesser [mm], Leitungslänge [m],
Förderhöhe [m]) und Konsistenzbeiwert des Frischbetons (auch Zähigkeits-Beiwert oder
Reibwert genannt). Die gegenseitige Abhängigkeit dieser Parameter veranschaulicht das in
Abbildung 33 dargestellte, von der verwendeten Betonpumpe unabhängige BetondruckLeistungs-Nomogramm.
52
p [psi]
p [bar]
170
eff. Förderdruck
160
150
140
m
300
ft)
(1312
400 m
2276
2134
1991
Delivery pressure
69 ft)
600 m (19
(1641 ft)
500 m
ft)
1000 m (3281
25 ft)
800 m (26
2560
2418
2000 m (6562 ft)
ft)
922
4
(
m
1500
180
120
1707
110
m
200
1565
100
)
6 ft
(65
1422
90
0m
15
1280
=
80
1138
kW
1
6
20
kW
t)
2f
(49
N
5
23
80
)
PS
(2
20
)
PS
70
996
PS
20
(3
0
10
)
60
m
28
(3
853
ft)
)
)
PS
PS
50
711
)
40
569
)
30
427
)
)
10
142
20
eff. Fördermenge
284
105
91
78
65
52
39
26
13
0,43
0,87
1,3
1,7
2,2
2,6
80
70
60
50
40
30
20
10
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
dp/dl
[psi/ft]
118
90
dp/dl
[bar/m]
131
100
1
Förderleitung
Durchmesser
2
(
4
[104/h]
5 Q / D3
(2,5˝)
mm
(3˝)
Ø 65
m
0m
Ø8
m
m
Fließgeschw.
1,1
8
b = *10 -6
ba
1,5
r*h
7*
/m
10 -6
ba
r*h
/m
b=
3
Ø
0
10
)
4˝
-6
Leitungslänge
t)
20 f
m (8
250
ft)
(984
1849
130
Motorleistung N (KW)
p (bar)
16 Q · L
Q (m3/h)
p= b· · 3
π D
L (m)
10-6 · bar · h
)
Konsistenzbeiwert b (
m
Hochförderung: 1 bar pro
4 m Höhe addieren
16
2
kW
(2
13
2
kW
(1
11
0
)
PS
20
80
(1
88
kW
kW
40
(1
74
kW
(1
00
PS
kW
p·Q
N=
25
act. Output
Q
Q
[m3/h] [cu yd/h]
110 144
/s
0,5 m
50
/s
1m
L=
44
PS
0
(6
kW
29
PS
0
(4
22
0
PS
0
(3
kW
m(
164
ft)
(2
kW
15
m/s
1,5
PS
)
/s
2m
Fließwiderstand
v=
Flow-resistance
D = Ø 18
0 mm (7
˝)
Ø 15
0 mm
Ø1
40 m
(6˝)
Ø1
m (5
25
,5˝)
mm
(5˝)
Motorleistung
/m
r*h
ba
h/m
0
ar*
*1
-6 b
02
10
2,
/m
*
5
r*h
=
-6 ba
b
2,6
10
*
b=
0
3,8
b=
ar*h/m
0-6 b
,14*1
6
=
b
Konsistenz
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Abb. 33: Betondruck-Leistungs-Nomogramm
53
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Achtung:
Der Konsistenzbeiwert des Betons muss durch einen Pumpversuch oder
durch eine Messung mit dem Sliding Pipe Rheometer (siehe Kapitel 4.5)
ermittelt werden. Eine Herleitung der Pumpeigenschaften auf Grundlage
des Ausbreitmaßes oder Setzmaßes ist nicht mehr eindeutig möglich
Die alte Methode ist nur noch vereinzelt anwendbar, wo der Beton ohne bzw. fast ohne
Zusatzmittel hergestellt wird. Daher sollte man sich bezüglich der Pumpwilligkeit nicht mehr
auf das Ausbreitmaß bzw. Setzmaß verlassen. Die Formel zur Druckberechnung hat jedoch
nach wie vor Gültigkeit.
Das in Abb. 33 dargestellte Beispiel geht von einer effektiven Förderleistung von Q = 40 m3/h
aus. Für den angenommenen Förderrohrdurchmesser von D = 125 mm kann man im ersten
Quadranten eine mittlere Fließgeschwindigkeit von ca. 1 m/s ablesen. Die Abhängigkeit des
Förderdruckes vom Förderrohrdurchmesser ist noch stärker als die Abhängigkeit der
Fließgeschwindigkeit: Eine Reduzierung des Rohrdurchmessers von 125 mm auf 100 mm
entspricht z. B. einer Vergrößerung der Geschwindigkeit des Betons im Rohr auf knapp
1,5 m/s, während sich der erforderliche Förderdruck nahezu verdoppelt. Der dargestellte
Bereich entspricht langjährigen Erfahrungen mit vielen Betonrezepturen. Sind Werte für
einen bestimmten Anwendungsfall erforderlich, so bedarf es entsprechender Pump- oder
Rheometerversuche mit der vorgesehenen Betonrezeptur. Für das Beispiel in Abbildung 33
bei einem plastischen Beton mit einem Konsistenzbeiwert von 2 (*10^-6 bar*h/m) ergibt
sich ein Fließwiderstand von 0,21 bar je lfd. Meter Förderleitung. Die angenommene
Leitungslänge von L = 300 m ergibt einen abzulesenden Förderdruck von p = 63 bar, der
noch um den aus der Hochförderung resultierenden Anteil von 0,25 bar je Höhen-Meter zu
vergrößern ist, im Beispiel 20 bar für 80 m Förderhöhe. Der Förderwiderstand in Rohrbögen
sowie an tropfenden Rohrkupplungen mit Kranzbildung wird in der Praxis umgerechnet in
eine äquivalente Rohrlänge:
Bogenradius
äquiv. Rohrlänge
Großrohrbogen 90°
1000 mm
3m
Rohrbogen 90°
281 mm
1m
Tropfende Kupplung
–
1m
54
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Anpumpen
Das Frischbetonverhalten in der Förderleitung beim Anpumpen bedarf der besonderen Aufmerksamkeit des Pumpenfahrers. Das Problem besteht in der bis zum stationären Pumpbetrieb
erforderlichen Benetzung der Innenwand mit Zementleim. Die hierfür notwendige Menge je
lfd. Meter Förderleitung entspricht der Menge, die in einem 1 m-Stück verbleiben würde,
wenn man es zunächst vollständig mit Frischbeton füllt und diesen dann wieder herausgleiten lässt. (10 m einer 125-er Förderleitung haben eine zu benetzende Innenfläche von ca.
4 m2.) Diese Zementleimmenge wird beim Anpumpen ausschließlich dem ersten durch die
Förderleitung fließenden Beton „entnommen“. Aus diesem Grund sollte zum Anpumpen eine
mit Zementüberschuss angereicherte Anfahrmischung oder sogar ein im Pumpentrichter
extra angerührter Sandbeton/Glattstrich bis 30 m – 1/4 m3 und ab 30 m – 1/2 m3 dem ersten
Beton vorausgeschickt werden (s. Bedienungsanleitung).
Eine kostengünstigere und effektivere Lösung zur Erstellung einer Anfahrmischung ist die
Verwendung einer PM-Anpumpschlempe die in Pulverform vorliegt und mit Wasser angemacht wird. Die nach wenigen Minuten entstandene Substanz wird über die Reinigungsöffnung eingefüllt. Beim Anpumpen wird diese Substanz vor der Betonfront hergeschoben
und benetzt so die Rohrinnenwand.
Die in der Praxis verbreitete Methode der Benetzung der Förderstrecke vor dem Anpumpen
mit Wasser stellt nur einen Behelf dar und kann nur bei kurzen Förderrohrlängen zweckdienlich sein. Unterlässt man jedoch beides, ist bereits beim Anpumpen mit einem Stopfer zu
rechnen, denn es entsteht nach relativ kurzer Förderstrecke ein nicht pumpbarer, ausgemagerter und trockener Betonpfropfen, der den Betonstrom an einem der ersten Bögen oder
auch in einem langen geraden Rohrstück zum Stillstand bringt.
Wichtige Voraussetzung für einen störungsfreien Betonfluss ist auch das fachgemäße Leeren
und Reinigen der Förderleitung bei einer längeren Förderpause, damit keine alten, erhärteten
Beton- oder Zementleimreste zurückbleiben, die beim nächsten Anpumpen ebenfalls zu
Stopfern führen würden.
55
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
4.5 Ermittlung des Konsistenzbeiwertes von Beton
Auf Grund immer komplexerer Betonrezepturen kann mit Hilfe des Ausbreitmaßes kein realitätsnaher Konsistenzbeiwert des Betons mehr ermittelt werden. Diese Möglichkeit ergab sich
nur bei Beton ohne Betonzusatzmittel. Zur Ermittlung des Rohrleitungswiderstandes von
Frischbeton ist heute daher erhöhter Aufwand notwendig.
Das Standardverfahren zur Sicherstellung der Pumpfähigkeit und Pumpwilligkeit ist der
Pumpversuch. Beim Pumpen einer neu entwickelten Betonrezeptur durch einen definierten
Leitungsdurchmesser und einer optional verkürzten Leitungslänge bei einer gewünschten
Fördermenge kann der Druckverlust gemessen werden. Hieraus ergibt sich mit Hilfe des
Nomogramms der Konsistenzbeiwert, welcher zur Berechnung der Baustellensituation verwendet wird.
Dabei kann der Konsistenzbeiwert durchaus weit über den im Nomogramm dargestellten
Größtwert von 6 *10^-6 bar*h/m hinausgehen, obwohl das Setzfließmaß z. B. mehr als 650 mm
beträgt. In diesem Fall wird trotz Konsistenz F6 ein hoher Rohrleitungswiderstand erzeugt.
Da dieses Verfahren mittels Pumpversuch mit hohem Aufwand verbunden ist, wurde bei
Putzmeister ein Laborgerät entwickelt, welches die gleichen Ergebnisse liefert. Beim Sliding
Pipe Rheometer, kurz SLIPER genannt, wird mit einer kleinen Betonprobe das Rohrströmungsverhalten in kleinem Maßstab simuliert, so dass auch hier der Konsistenzbeiwert
berechnet werden kann.
Das robuste Gerät, welches schon in vielen Einsatzfällen seine exakte Funktion unter beweis
gestellt hat, kann sowohl im Labor als auch auf der Baustelle verwendet werden.
In Abbildung 34 ist dieses Gerät dargestellt. Das Messgerät ist aufgebaut aus einem stehenden Kolben, über den ein Rohr vertikal nach unten gleitet. Dabei übt der im Rohr befindliche
Dickstoff einen dynamischen Druck auf den Sensor im Kolben aus. Auf Grund des
Bewegungsablaufes – des abwärts gleitenden Rohres – entstand der Name GleitrohrRheometer oder Sliding Pipe Rheometer. Durch die Verwendung verschiedener Massen als
Zusatzgewichte wird die Gleitgeschwindigkeit variiert. Mittels Druck- und Wegmessung wird
beim Gleitrohr-Rheometer die Abhängigkeit zwischen Förderdruck und Fördermenge in
mehreren Punkten bestimmt. Hieraus lässt sich der Konsistenzbeiwert mit Hilfe eines ausgeklügelten Softwareprogramms errechnen.
Das System ist auch für andere Dickstoffe, wie z. B. Klärschlamm einsetzbar.
56
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Abb. 34: Messung des Konsistenzbeiwertes von Frischbeton mit dem Sliding Pipe Rheometer
57
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Frischbetoneigenschaften und -zustände beim Pumpen
Förderdruck
Betonrezeptur A
Betonrezeptur B
Fördermenge
Abb. 35: Auswirkung verschiedener Betonrezepturen beim Pumpen
Der Konsistenzbeiwert stellt einen Wert für die Viskosität des Betons bezüglich
Rohrförderung dar. In Abbildung 35 sind die Auswirkungen verschiedener Betonrezepturen
dargestellt. Die Abhängigkeit zwischen Förderdruck und Fördermenge ist in der Regel linear,
d.h. im Diagramm beschreibt eine Gerade das Verhalten des Betons. Je größer die Steigung
dieser Geraden ist, um so höher ist die Viskosität bzw. der Konsistenzbeiwert des Betons.
Bei einem maximal zur Verfügung stehenden Förderdruck kann z.B. Betonrezeptur A nur mit
viel geringerer Menge gefördert werden als Betonrezeptur B.
Insbesondere bei hochfesten Betonrezepturen wurde festgestellt, dass sich der
Konsistenzbeiwert allein durch Toleranzschwankungen im Mischwerk bis zu Faktor zwei
ändern kann. Dabei kann das Ausbreitmaß (oder Setzmaß bzw. Setzfließmaß) fast identisch
sein. Das bedeutet, dass bei hochwertigen Betonrezepturen kleine Änderungen in der
Zusammensetzung große pumptechnische Auswirkung haben können, obwohl auf dem
Ausbreittisch keine große Änderung festzustellen ist.
Bei Optimierungen bezüglich Pumpwilligkeit der Betonrezeptur müssen alle Bestandteile
und deren Wechselwirkungen in Betracht gezogen werden. Mit dem SLIPER können dabei
die Auswirkungen der Modifikationen bereits im Labor ermittelt werden. In der Regel sind
dabei die Modifikationen so zu gestalten, dass die geforderten Expositionsklassen nicht
beeinträchtigt werden.
58
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Fehlervermeidung
5. Kurze Hilfestellung zur
Fehlervermeidung und -beseitigung
5.1 Bei der Betonanlieferung und Beschickung der
Betonpumpe
Erkennbare Unregelmäßigkeit
Mögliche Ursachen
Empfohlene Maßnahmen
Kies- und Schottergeräusche
in der Fahrmischertrommel
Zu geringer Feinkornanteil
Lieferschein überprüfen
Auf- und abschwellende
Geräusche des Betons in der
Fahrmischertrommel
Zu flüssige Betonkonsistenz
Lieferschein überprüfen, ggf.
Ausbreitmaß feststellen
Beton bricht beim Verlassen
der Fahrmischertrommel scharfkantig ab
Zu steife Betonkonsistenz
Lieferschein überprüfen,
beim Anpumpen reichlich
Zementleim zugeben
Konsistenzveränderung während
der Betonübergabe
Entmischung
Übergabe unterbrechen und
Beton intensiv (mehrere
Minuten) nachmischen
Häufiges Blockieren der
Rührwerkswelle
Zu geringer Feinkornanteil
Lieferschein überprüfen
59
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Fehlervermeidung
5.2 Beim Pumpen
Erkennbare Unregelmäßigkeit
Mögliche Ursachen
Förderdruck deutlich oberhalb
des zu erwartenden Wertes
– Wirkungsdauer von BV, FM oder Abdeckung der Förderleitung
VZ überschritten oder verkürzt
(Sommerhitze, heiße Förderleitung)
– Ungünstige Betonrezeptur
Betonrezeptur modifizieren
für weniger Förderdruck
Schneller Druckanstieg
über normalen Wert hinaus
Stopfer in oder unmittelbar
nach der Betonpumpe
Parallel mit zweitem Fahrmischer befüllen, im Trichter aufmischen, langsam anpumpen
Langsamer Druckanstieg
über normalen Wert hinaus
Stopfer mehr am Ende der
Förderleitung
Einige Hübe zurückpumpen,
langsam weiter pumpen, ggf.
Stopfer mit Hammerstielprobe
orten und Leitung vom Ende
beginnend demontieren
Schlechter Füllgrad der
Förderzylinder
– zu steife Konsistenz
Lieferschein überprüfen,
ggf. Ausbreitmaß feststellen
Trichterfüllstand bis über
Rührwerkswelle
– Trichterfüllstand zu niedrig
Empfohlene Maßnahmen
Stopfer im Förderzylinder
der Pumpe
– zu geringer Feinkornanteil
– zu steife Betonkonsistenz
– Entmischung
– Schiebersystem undicht oder
schaltet nicht durch
siehe oben
siehe oben
siehe oben
Einstellung Schieber und
Umschaltung überprüfen
Stopfer in der Förderleitung
– alte Betonreste oder Fremdkörper in der Förderleitung
– undichte Rohrstöße oder
Schweißnahtrisse
– ungünstige Förderleitungsverlegung
– abgeknickter Endverteilerschlauch bzw. abgeknickte
Förderschläuche
– zu geringer Feinkornanteil
– zu steife Konsistenz
Entfernen der Behinderung
60
Rohrkupplung überprüfen,
Risse beheben
Alternative Verlegung
Abknickung beseitigen
siehe oben
siehe oben
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 61
Technisches Regelwerk
6.
Vorschriften und Empfehlungen des
Technischen Regelwerks
Kennung
Ausgabe
Titel
DIN-Fachbericht 100 „Beton”
03.10
Zusammenstellung von DIN EN 206-1 und DIN 1045-2
DIN EN 206-1
07.01
Beton Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und
Konformität, Deutsche Fassung EN 206-1:2000
DIN EN 206-1/A1
10.04
Beton Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und
Konformität, Deutsche Fassung EN 206-1:2000/ A1:2004
DIN EN 206-1/A2
09.05
Beton Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und
Konformität, Deutsche Fassung EN 206-1:2000/ A2:2005
DIN EN 206-9
09.10
Beton Teil9: Ergänzende Regeln für selbstverdichtenden
Beton (SVB)
DIN 1045-2
08.08
Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton –
Teil 2: Beton – Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und
Konformität – Anwendungsregeln zu DIN EN 206-1
DIN 1045-3
08.08
Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton –
Teil 3: Bauausführung
DIN EN 12350-2
08.09
Prüfung von Frischbeton – Teil 2: Setzmaß
DIN EN 12350-4
08.09
Prüfung von Frischbeton – Teil 4: Verdichtungsmaß
DIN EN 12350-5
08.09
Prüfung von Frischbeton – Teil 5: Ausbreitmaß
DIN EN 197-1
08.04
Zement – Teil 1: Zusammensetzung, Anforderungen und
Konformitätskriterien von Normalzement / A3:2007
DIN EN 197-4
08.04
Zement – Teil 4: Zusammensetzung, Anforderungen und
Konformitätskriterien von Hochofenzement
DIN 1164-10-12
08.04
11.03
06.05
Zement mit besonderen Eigenschaften, Teil 10, 11, 12
DIN EN 450-1
05.08
Flugasche für Beton – Teil1: Definition, Anforderungen
und Konformitätskriterien
DIN EN 12620
07.08
Gesteinskörnungen für Beton;
Deutsche Fassung EN 12620:2002 + A1:2008
61
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 62
Technisches Regelwerk
Kennung
Ausgabe
Titel
DIN EN 1008
10.02
Zugabewasser für Beton – Festlegung für die Probenahme, Prüfung und Beurteilung der Eignung von Wasser
DAfStb-Richtlinie
11.03
Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton
(WU-Richtlinie)
DAfStb-Richtlinie
11.06
Für Beton mit verlängerter Verarbeitbarkeitszeit
(Verzögerter Beton)
DAfStb-Richtlinie
11.03
Selbstverdichtender Beton
DAfStb-Richtlinie
04.10
Massige Bauteile aus Beton –
Teil 1: Ergänzungen zu DIN 1045-1
Teil 2: Änderungen und Ergänzungen zu DIN EN 206-1
und DIN 1045-2
Teil 3: Änderungen und Ergänzungen zu DIN 1045-3
FGSV 818
2004
Merkblatt für die Herstellung und Verarbeitung von
Luftporenbeton
EFNARC
05.05
The European Guidelines for Self-Compacting Concrete –
Specification, Production and Use
62
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 63
Weiterführende Literatur
7.
Weiterführende Literatur
1
„Betontechnische Daten“, Ausgabe 2009, Heidelberg Cement
2
Bauteilkatalog, Planungshilfe für dauerhafte Betonbauteile nach der neuen
Normengeneration, Schriftenreihe der Zement- und Betonindustrie,
Herausgeber: Betonmarketing Deutschland GmbH, Erschienen 02/2011
3
Teilnehmerunterlage „Vor-Ort-Seminar“, Putzmeister Akademie
4
Rössig, M.: „Fördern von Frischbeton, insbesondere von Leichtbeton, durch
Rohrleitungen“, Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, Nr. 2456,
Westdeutscher Verlag 1974
5
Weber: „Guter Beton, Ratschläge für die richtie Betonherstelllung“,
Verlag Bau und Technik, 2010
6
Pickhardt, Bose, Schäfer: „Beton – Herstellung nach Norm, Arbeitshilfe für
Ausbildung, Planung und Baupraxis“, Verlag Bau und Technik, 2009
7
Eifert, Bethge: „Beton – Prüfung nach Norm, die neue Normengeneration“,
Verlag Bau und Technik, 2005
8
Müller, H. S.: „Bauwerkserrichtung mit selbstverdichtendem pumpbarem
Leichtbeton“, Institut für Messivbau und Baustofftechnologie Karlsruhe,
ISBN: 3-8167-7006-1, 2004
9
Prof. Dr. Ing. K. Bergmeister: „Betonkalender 2005“, Kap. VIII Beton,
ISBN: 3-433-01670-4
10
Kasten, K. „Gleitrohr-Rheometer – Ein Verfahren zur Ermittlung der Fließeigenschaften von Dickstoffen in Rohrleitungen“, Shaker Verlag, 2010
11
In puncto Transportbeton GmbH: 10 Argumente für das Pumpen von Beton.
Erschienen 08/2005
63
BP_2158-6_D_Betontechnologie_BP_2158-6_D 15.12.11 10:38 Seite 64
Weiterführende Literatur
12
Zement-Merkblatt Betontechnik B4: Frischbeton Eigenschaften und Prüfungen,
Herausgeber: Verein Deutscher Zementwerke e. V., 01/2007
13
Zement-Merkblatt Betontechnik B29: Selbstverdichtender Beton, Eigenschaften
und Prüfungen, Herausgeber: Verein Deutscher Zementwerke e.V., 07/2006
14
Busson et al., Pompage des bétons, Guide technique, Laboratoire
Central des Ponts et Chaussés LCPC, 2002
15
Feys, D.: Interactions between Rheological Properties and Pumping of
Self-Compacting Concrete. Dissertation.
Fakultät Ingenieurwissenschaften, Universität, Gent, 2009
16
SIKA Betonhandbuch, SIKA Schweiz AG, 2004
17
Springenschmid, R.: Betontechnologie für die Praxis, Bauwerk Verlag, Berlin, 2007
18
Thomaseth, D., Lukas, W., Malfertheiner, A. / Niederegger, C.:
Bewertung der Klebrigkeit von Betonen – Neue Versuchseinrichtungen,
Zeitschrift Beton, 11/2005, pp. 548 – 549
64
BP_2158-6_D_Betontechnologie_TITEL_BP_2158-6_D_TITEL 20.12.11 07:13 Seite 1
Betontechnologie für Betonpumpen
Betontechnologie
für Betonpumpen
BP 2158-6
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