GOLFbusiness „Jedes Projekt stellt ein Unikat dar!“ INTERVIEW MIT DEN ARCHITEKTEN JOACHIM VOGELSBERG UND ALEXANDER FELDE von Rainer Lomen lange. Beim Golfen in Perelada sprachen wir oft über sein Engagement, einen eigenen Golfplatz zu betreiben. Konkret wurde die Zusammenarbeit 2012, als ich von Escheberg nach Wissmannshof wechselte. Den Wechsel habe ich keine Minute bereut. Vor allem das Sportliche und das Betreuungsangebot, die Möglichkeit, auf hochwertigen Anlagen spielen und die komplexen Nebenanlagen nutzen zu können, haben meine Entscheidung untermauert. 1978 gründeten Joachim Vogelsberg und Alexander Felde ihr gemeinsames Architekturbüro. Seither realisierte das aktuell sieben Mitarbeiter umfassende Guxhagener Team mit seinen Planungen europaweit Bauprojekte im Gesamtwert von rund 600 Millionen Euro. Zunächst dominierten die Entwicklung und der Bau erster Niedrigenergiehäuser sowie allgemeiner Wohnungsbau. Dann kamen Einkaufszentren, Baumärkte, Hotels, Warenhäuser sowie Shopping-Malls hinzu. Seit der Jahrtausendwende beschäftigen Vogelsberg und Felde sich mit Sozialimmobilien wie Pflegeheimen, betreutem Wohnen, regenerativen Energieprojekten sowie Büro- und Verwaltungsgebäuden. Das Architekturbüro ist Partner des TÜV Hessen für Immobilien, Gutachten und die Gebäude-Auditierung. In letzter Zeit rückte eine Golfdestination der Region immer stärker ins Blickfeld der Guxhagener. Herr Vogelsberg, seit wann sind Sie für Gut Wissmannshof aktiv? Vogelsberg: Seit 2012, als sich Hubert Landefeld Gedanken um die Realisierung der verschiedenen Hochbauprojekte auf Gut Wissmannshof machte. Die Bauleitplanung mit B-Plan war schon im Genehmigungsverfahren. Wie kam die Zusammenarbeit zustande? Vogelsberg: Hubert Landefeld kenne ich schon 26 www.golfnordhessen.de Worauf haben Sie Ihr besonderes Augenmerk gelegt, als es galt, die ersten Wohnhäuser für das Gut zu planen bzw. bauen? Vogelsberg: Die Aufgabe des ersten Abschnitts der Ferien- bzw. Wohnhausplanung lautete: Welche Bauform passt zu einem Gutshof? Hier hatte Hubert Landefeld den Grundgedanken zu Rundhäusern in Form von Silos. Wir haben daraus Wohnhäuser gestaltet und realisiert – mit hoher Wohnqualität, barrierefrei, ökologisch sinnvoll, geringem Energiebedarf und in der Gestaltung sicherlich einzigartig. Vier der sechs Häuser sind jetzt fertiggestellt. Was waren bzw. sind in dem Zusammenhang die ganz spezifischen Herausforderungen der Projekte? Felde: Die Herausforderung besteht nicht zuletzt darin, dass jedes Projekt auf Gut Wissmannshof ein Unikat darstellen soll – von der Golfplatzplanung über die Wohnhäuser, die Ferienhäuser und den Adventure-Golfplatz bis hin zu dem geplanten neuen Clubhaus mit Driving-Range und den weiteren Projekten. Wie ich Hubert Landefeld kenne, wird es da noch „Ganz oben stehen Alleinstellungsmerkmale und vor allem hohe Qualität. Diese Aufgaben reizen jeden Architekten“, unterstreicht Alexander Felde. einiges an Überraschungen und guten Gedanken geben. Bemerkenswert ist, dass hier nicht zwingend Preis/Leistung als Vorgabe gemacht wird, sondern die Genugtuung, dass vor allem die Qualität der Architektur und der verwendeten Bauteile im Vordergrund steht. Demnächst werden Sie den Bau der neuen Driving-Range betreuen. Welche besonderen Akzente sind zu erwarten? Vogelsberg: Mit dem neuen Clubhaus samt Driving-Range wird ein Gebäude realisiert, das in seinen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, zumindest in Deutschland, einzigartig ist. Unter einem Dach werden sich alle möglichen Einrichtungen befinden, an denen sich Golfer und Gäste erfreuen und diese ganzjährig nutzen können. Dazu zählen modernste Trainingsmöglichkeiten, ein Tee-Up-System auf der dreigeschossigen Range, Kombinationsmöglichkeiten verschiedener Abschlagboxen für Events, ProShop, neue Gastronomie und ein Fitnessstudio. Alles in allem handelt es sich um ein ganzjährig zu nutzendes Sport- und EventZentrum. Von den automatischen Tees sollen die ersten Bälle noch 2016 fliegen. Bis dahin wird auch ein zweigeschossiges Parkdeck für mindestens 150 Fahrzeuge entstehen – und zwar neben der Driving-Range. Fotos: nh Joachim Vogelsberg: „Mit dem neuen Clubhaus samt Driving-Range wird ein Gebäude realisiert, das in seinen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten in Deutschland einzigartig ist.“ Was macht aus architektonischer Sicht den besonderen Reiz der Aufgabe aus? Felde: Es ist eine architektonische Herausforderung, den hohen Ansprüchen und facettenreichen Planungsideen gerecht zu werden. Darin liegt der Reiz. Gerade weil mein Partner Joachim Vogelsberg und ich selbst aktive Golfspieler sind, unterliegt eine solche Planung einem besonderen Reiz. Ganz oben stehen Alleinstellungsmerkmale und vor allem hohe Qualität. Diese Aufgaben reizen jeden Architekten.