www.plan-m.wdr.de 2014 | 2015 Tan Dun – Ein Leben in Stichworten Tan Dun – Ein Leben in Stichworten 1957: Tan Dun wird am 18. August in der chinesischen Provinz Hunan geboren. Er wächst bei seinen Großeltern auf, da die Eltern während der Kulturrevolution Zwangsarbeit leisten müssen. Dun lernt verschiedene Instrumente, und zwar Kniegeige, Bambusquerflöte und Violine. 1974–76: Er wird als Reisarbeiter in die Provinz verschickt, wo er die lokale Peking-Oper kennenlernt. Als Mitglied der Peking-Operntruppe von Hunan schreibt er erste Arrangements. 1977–1982: Am Pekinger Musikkonservatorium studiert Dun Komposition und Formanalyse. 1979: Er komponiert die 1. Sinfonie »Li Sao«, die von der kommunistischen Partei abgelehnt wird. 1985: Komposition von »On Taoism« für Stimme und Orchester – ein Werk, in dem sich bereits Duns typischer Kompositionsstil zeigt: die Verbindung von westlicher Musik (Klassik, Avantgarde, Minimal Art, Pop u. a.) mit der schamanischen Tradition seiner Heimat. 1986–93: Ein Stipendium ermöglicht es ihm, an der Colombia University in New York zu studieren. Tan Dun nimmt seinen Wohnsitz in New York. Ab 1989: Dun komponiert das Musiktheaterstück »Nine Songs« sowie Stücke mit theatralischen und multimedialen Elementen, die er mit »Orchestral Theatre« (Teile I–IV) betitelt. Auch außermusikalische Geräusche (Wasser, Papier, Stein) werden Teil seiner Musik. »Silk Road« für Sopran und Schlagzeug entsteht. 1996: Stark beachtete Uraufführung der Oper »Marco Polo« bei der Musik-Biennale in München. 1997: Komposition der Sinfonie »Heaven Earth Mankind«, die in Hongkong uraufgeführt wird. 1998: In Wien Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Sellars an der Oper »Peony Pavilion«. Für »Marco Polo« wird Dun mit dem renommierten Grawemeyer Award ausgezeichnet. 2000: Am 1. Januar wird »2000 Today: A World Symphony for the Millennium« weltweit von 57 Fernsehstationen ausgestrahlt. Zur Erinnerung an Bachs 250. Geburtstag komponiert Dun »Water Passion after St. Matthew«. Seine Filmmusik zu »Tiger and Dragon« erhält einen Oscar. 2002: Er schreibt den Soundtrack zum Film »Hero«. Uraufführung der Oper »Tea: A Mirror of Soul« in der Suntory Hall in Japan. 2003: Uraufführung des Konzerts für Violoncello, Video und Orchester »The Map« mit Yo-Yo Ma und dem Boston Symphony Orchestra. Zur Eröffnung der Walt Disney Concert Hall in Los Angeles erklingt erstmals das »Paper Concerto«. 2004: Die Berliner Philharmoniker führen zum ersten Mal »Four Secret Roads of Marco Polo« auf. 2006: Uraufführung der Oper »The First Emperor« an der Metropolitan Opera in New York mit Placido Domingo in der Hauptrolle. Dun komponiert die Filmmusik zu »The Banquet«. 2008: Im Auftrag der New Yorker Philharmoniker entsteht das Klavierkonzert »The Fire« mit Lang Lang als Pianist. Tan Dun schreibt die Musik für die Medaillenvergabe bei den Olympischen Spielen in Peking. Er ist Composer in residence beim Zürcher Kammerorchester. 2009: Uraufführung des »Earth Concerto for stone and ceramic percussion with orchestra« beim Musikfestival in Grafenegg, wo er auch Composer in residence ist. Uraufführung der Internet Symphony No. 1 »Eroica« für das Youtube Symphony Orchestra. 2011: Tan Dun erhält den Hamburger Bach-Preis. 2012: Uraufführung des Konzerts für Schlagzeug und Orchester »The Tears of Nature« mit Martin Grubinger und dem NDR Sinfonieorchester. 2012/13: Composer in residence des MDR Sinfonieorchesters. Tan Dun, dessen Werke weltweit gespielt werden, hat als Dirigent auch viele Orchester geleitet, darunter das Concertgebouw-Orchester Amsterdam, die Münchner Philharmoniker, das BBC Symphony Orchestra, das London Symphony Orchestra, die Filarmonica della Scala sowie das Philadelphia Orchestra.