Ausgabe 2014 Remscheid Saniert Stadtmagazin für Immobilieneigentümer Energie sparen Kosten senken Umwelt schützen Fördermittel nutzen ...und Ihren persönlichen Beitrag dazu leisten, den CO2 Ausstoß zu verringern: Denn fast täglich erreichen die Preise für Heizöl, Erdgas und Benzin neue Rekordhöhen. Wir informieren Sie, welche Möglichkeiten es gibt die Kosten für Heizung und Warmwasserbereitung zu senken. Wir informieren Sie über: Holz-Pellets-/Öl- und Gasbrennwert-Heizungen Solaranlagen - Wärmepumpen - Blockheizkraftwerke und staatliche Förderprogramme. www.reinshagen-schroeder.de Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, ich freue mich, Ihnen die erste Ausgabe des neuen Stadtmagazins für Immobilieneigentümer „Remscheid Saniert“ vorzustellen. Mit vielen guten Tipps und Tricks sowie ganz konkreten Beispielen direkt aus unserer Stadt möchten wir Ihnen zeigen, welches Potenzial besonders in alten Gemäuern stecken kann. Denn: Untersuchungen der Wohngebäudestruktur im Stadtgebiet zeigen, dass Gebäude, die vor 1978 – also vor Inkrafttreten der 1. Wärmeschutzverordnung – errichtet wurden, energetisch sanierungsbedürftig sind. In Remscheid gibt es eine Vielzahl von diesen Wohngebäuden. Daraus ergibt sich ein hohes energetisches Sanierungspotenzial. Das ist auch vielen Remscheiderinnen und Remscheidern durchaus schon bewusst: Nicht nur Experten und Sachverständige, sondern auch Gebäudeeigentümer gehen mit gutem Beispiel voran und zeigen, wie man sinnvoll in die eigene Immobilie investiert. Von ihren Erfahrungen im Umgang mit Bestandsimmobilien und den durchgeführten energetischen Sanierungen wird in diesem Magazin berichtet. Darüber hinaus haben wir auf den folgenden Seiten nützliche allgemeine Tipps rund um die Immobilie zusammengestellt. Wir liefern Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Ansprechpartner in Remscheid und stellen Ihnen aktuelle Projekte aus dem Stadtgebiet vor. Fallbeispiele aus dem Bereich der öffentlichen Gebäude zeigen – wenn auch in leicht abgewandelter Form – welche Fragen bei der Planung eines Umbaus der eigenen vier Wände eine Rolle spielen. So liefert „Remscheid Saniert“ Anregungen und Inspiration zu Ihrem eigenen Vorhaben. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und ein gutes Gelingen, falls Sie sich selbst zum Umbau oder der Sanierung Ihrer Immobilie entschließen. Mit freundlichen Grüßen Burkhard Mast-Weisz Oberbürgermeister Remscheid Saniert 2014 3 Inhalt 6 Familie Kemmereit sanierte ihr denkmalgeschütztes Haus in Lennep. 10 In der Kita „Ahörnchen“ ler­nen schon die Kleinsten zukunftsweisendes, weil ressourcen­schonendes Heizen. 24 Ehepaar Götz entschied sich für ein kleines Maßnahmenpaket und erzielte trotzdem große Wirkung. Inhalt 6 Denkmalgeschütztes Schmuckstück in Lennep 10 Zukunftsweisendes und ressourcenschonendes Heizen für die Kleinsten in der Kita „Ahörnchen“ 14 Intelligent Energie und Kosten sparen – das Blockheizkraftwerk der Stadtsparkasse Remscheid 15 Gut gekoppelt: BHKW erzeugen Wärme und Strom 16 Ganztagsschule mit Eisspeicherheizung 19 Klimaschutz Hand in Hand – dank Netzwerkarbeit 20 Integriertes Klimaschutzkonzept für Remscheid 22 Stromspar-Check ist Verschwendern auf der Spur 24 Sanieren (auch) für zukünftige Generationen 27 Stadt Remscheid hilft mit ALTBAUNEU – Infos zur energe­tischen Gebäudesanierung online 28 Modernes Design ohne Fugen 30 GEWAG Remscheid saniert: barrierefrei und energiesparend 33 Neue energetische Anforderungen durch die EnEV 4 Remscheid Saniert 2014 Inhalt 28 Individuelle Lösung aus der Glaserei: Alte Fliesen verschwinden hinter Glaspaneelen. 34 Haustechnik wird jetzt smart und lässt sich auch via App ganz einfach steuern. 40 Dank Solarthermie spart Arno Olbertz jede Menge Energie und somit auch Kosten. 34 Herzstück Haustechnik 37 Aus zwei wird eins 38 Energie von der Sonne: Ist mein Haus geeignet? 40 Individuelles Heizen mit der Kraft der Sonne 42 Stromfresser Heizungspumpe 44 Brennstoff, Energie und Kosten sparen 46 Fördermöglichkeiten auf einen Blick 48 Luftkollektoren: Die Stadt heizt ein mit heißer Luft 49 Sanierung auf Neubauniveau 50 Nur die Dosis macht das Gift 52 Energetisch gut beraten 54 Ansprechpartner auf einen Blick 58 Schäden vorbeugen: fachgerechte Fenstermontage 59 Impressum Remscheid Saniert 2014 5 Denkmalgerecht sanieren Denkmalgeschützes Schmuckstück in Lennep Als das Ehepaar Kemmereit 2008 das traditionsreiche Gebäude des Café Grah an der Wetterauer Straße 1 – 5 kaufte, waren eigentlich nur kleinere Verschönerungsarbeiten geplant. Doch der Blick hinter die schmucke Fassade des Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert zeigte: Hier muss mehr passieren… „Schon als Junge stand ich auf dem Heimweg oft vor diesem Haus und habe es bewundert. Als sich dann 2008 die Chance ergab, den Komplex zu kaufen, haben meine Frau und ich zugegriffen“, sagt Hauseigen­ tümer Peter Kemmereit. „Und das obwohl sich die Wohnungen zum Teil in einem desolaten Zustand befunden hatten. Wir wollten die Wohnungen vermieten; aber selbst hätten wir da so nicht wohnen wollen“, ergänzt Petra Kemme­reit. Deshalb entschied sich das Ehepaar dafür, den Gebäude­ komplex umfassend zu sanieren. Der Ortskern in Lennep ist denkmalgeschützt 2009 begannen die Arbeiten aber erst einmal im Außenbereich der Immobilie mit dem Austausch der Fenster. „Zum Teil waren diese schon erneuert worden. Deshalb mussten nur die einfachverglasten Fenster ersetzt werden“, erklärt das Ehepaar. Zudem wurden die Schaufensterfronten des Blumenladens und des historischen Café Grah im Untergeschoss ersetzt. Um das Erscheinungsbild des Gebäudekomplexes aufzufrischen, wurde auch die Fassade saniert und restau6 Remscheid Saniert 2014 Ehepaar Kemmereit sanierte seine Immobilie in der Lenneper Altstadt mit viel Liebe zum Detail. riert. „Hier mussten wir einige Richtlinien beachten, da der gesamte Ortskern in Lennep unter Denkmalschutz steht. Deshalb haben wir hier eng mit der unteren Denkmalbehörde zusammengearbeitet“, sagt Peter Kemmereit. In Absprache mit der zuständigen Sachbearbeiterin Dr. Angela Koch fanden die Immobilieneigentümer umsetzbare Lösungen für jedes ihrer Anliegen. Bergisch Grün So wurde die vorhandene Schieferverkleidung zum Beispiel ausgebessert, Denkmalgerecht sanieren Im Erdgeschoss des Gebäudekomplexes an der Wetterauer Straße sind Blumenladen und Café ansässig. indem farblich abweichende Schieferplatten mit einer speziellen Farbe gestrichen wurden, welche die Substanz des alten Baumaterials nicht gefährdete. Zudem wurde der Anstrich der Holzelemente mit der Behörde abgestimmt. Nun erstrahlt die Fassa­ de in den historisch korrekten Far- ben (bergisch) Grün, Weiß und Grau und fügt sich optimal in das Straßenbild ein. Doch mit der Sanierung der Außen­fassade waren die Bauarbeiten noch längst nicht erledigt. Im Innenbereich wurden unter anderem kleinere Wohnungen zusam- mengelegt. „Sehr aufwändig war es, die Hausflurdecke anzuheben“, sagen die Bauherren. Dies war für eine adäquate Raumhöhe unumgänglich. Nach und nach wurden alle Wohnungen des Komplexes renoviert. Hier wurden zum Teil auch neue Thermen und Heizkörper installiert. Remscheid Saniert 2014 7 Denkmalgerecht sanieren Besonders stolz sind Petra und Peter Kemmereit auf das windgeschützte Atrium. Ursprünglich diente es als Kühlhaus des Cafés im Untergeschoss. Kompetenter Finanzpartner Während des gesamten Bauvorhabens hielt Familie Kemmereit engen Kontakt zu Dirk Eisenhuth, ihrem Finanzierungsberater bei der Volksbank Remscheid-Solingen eG. „Wir mussten während des gesamten Bauvorhabens mehrmals umdisponieren. Deshalb waren wir froh, jemanden an unserer Seite zu haben, der sich flexibel und kompetent auf die veränderten finanziellen Bedürfnisse einstellt“, sagen Peter und Petra Kemmereit. Verständnisvolle Mieterinnen und Mieter Aber auch die Mieter waren sehr verständnisvoll. Denn: Einige Wohnungen waren während der Bauarbeiten 8 Remscheid Saniert 2014 Freundliche Farben und hochwertige Materialien veredeln den Hausflur nach den Baumaßnahmen. Denkmalgerecht sanieren Trickreiches Detail: Da die Wände des alten Gemäuers schief waren, musste im Hausflur eine kleine Aussparung für die Briefkästen gestemmt werden – jetzt lässt sich die Haustür öffnen. noch bewohnt. „Eine Familie ist als Übergangslösung sogar aus ihrer alten Wohnung für vier Wochen in eine bereits renovierte – aber wesentlich kleinere – Wohnung im Nachbareingang gezogen. Als wir die Wohnung dann renoviert hatten, ging es wieder zurück“, freuen sich die Vermieter. Und auch die anderen Mieter zeigten viel Eigeninitiative, indem die Besitzer des Cafés zum Beispiel den Innenausbau der Räumlichkeiten selbst übernahmen. Lediglich der fachgerechte Bau der Brandschutzdecken wurde vom Vermieter in Auftrag gegeben. „Da ich selbst vom Fach bin, hatte ich natürlich viele Kontakte zu Handwerkern, deren Arbeit ich kannte und schätzte. Wir hatten also das Glück, nur mit Handwerkern unseres Vertrauens zusammenzuarbeiten“, sagt Peter Kemme­ reit. Dies würde der selbstständige Malermeister auch anderen Bauherren empfehlen. Wichtig sei es auch, die beauftragten Firmen „nicht einfach machen zu lassen“. „Auch wenn es anstrengend ist, sollte man Interesse zeigen und im Gespräch mit den Handwerkern bleiben“, sagt er. „Wir würden es wieder machen“ Und obwohl die Umbauzeit stressig für die Eheleute war, sind sie stolz darauf, tolle Mieter gefunden zu haben und genießen die Bestätigung von Bewohnern und Nachbarschaft. Sie sind sich einig: „Wir würden es wieder machen!“ Wir denken heute schon mit an morgen. Ihre Volksbank. Sonnenkraft nutzen, energetisch sanieren und die Finanzierung im grünen Bereich. Meine Bank kann! www.voba-rsg.de Remscheid saniert 2014 9 Mikro-Blockheizkraftwerk Große Freude in der Kita „Ahörnchen“: Zur Übergabe des „kleinen Kraftwerks im Keller“ gab es für Kita-Leiterin Maurien Heinz Blumen von Vaillant Vertriebsingenieur Karl-Heinz Nieland; mit dabei waren Marc Westhoff (li.) als Vorsitzender der Elterninitiative und SHK-Fachhandwerker Lars Dörschler. Zukunftsweisendes und ressourcenschonendes Heizen für die Kleinsten in der Kita „Ahörnchen“ Eine ressourcenschonende, sichere Energieversorgung ist zweifellos eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Für rund 80 Kinder der Remscheider Kindertagesstätte „Ahörnchen“ ist eine Variante dieser energetischen Zukunft aber bereits heute direkt erlebbar: Seit Neuestem produziert „ihre“ Kindertagesstätte Wärme und Strom fast komplett über das eigene mikro-BHKW. Die Kita hatte dieses kleine „Kraftwerk im Keller“ im Rahmen des Online-Wettbewerbs „Schenke Wärme und Strom“ ge­wonnen, den Vaillant im vergangenen Jahr zugunsten sozialer Einrichtungen bundesweit im Internet durchführte. Für viele Jungen und Mädchen war und ist der Kinder­ garten „Ahörnchen“ in Remscheid seit mehr als zwanzig Jahren so etwas wie ein zweites Zuhause: die hellen und freundlichen Räumlichkeiten, die großzügigen Spielmöglichkeiten rund um das stadtzentral gelegene Gebäude, außerdem die liebevollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das alles schafft ein Ambiente, in dem sich aktuell mehr als 80 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren wohlfühlen. Um den weiteren Bedarf an zusätzlichen Betreuungsplätzen für zweijährige Kinder zu erfüllen, wurden 2013 in der von einem Verein als Elterninitiative getragenen Kindertagesstätte zwei weitere U3-Gruppen mit zusätz­lichen zehn Plätzen eingerichtet. Allerdings: Damit stieß die Anfang der 90er Jahre errichtete Kindertagesstätte baulich an ihre Belastungsgrenzen. Es 10 Remscheid Saniert 2014 wurde ein über 110 m² großer Anbau notwendig. Dieser Anbau sorgte unter anderem dafür, dass auch die Haus­ technik angepasst werden musste – fast wie bei dem von den Kindern so geliebten Domino-Spielen. Denn die zusätzliche Fläche konnte von dem in die Jahre gekommenen Gas-Heizwertgerät leistungsmäßig einfach nicht mehr bedient werden. Vor allem, weil es gleichzeitig den gewachsenen Bedarf an Warmwasser durch die Erweiterung um die beiden U3-Gruppen gab. KWK war wirtschaftlichste Variante Der Online-Wettbewerb „Schenke Wärme und Strom“ von Vaillant kam genau zum richtigen Zeitpunkt – und dass die Kita „Ahörnchen“ dann auch noch zu den Gewinnern gehörte, sorgte an der Ahornstraße natürlich Mikro-Blockheizkraftwerk Beliebt, ausgebucht – und neuerdings mit einer Vaillant mikro-KWK-Anlage auch noch Vorreiter in mustergültiger Wärmetechnik: die Kindertagesstätte „Ahörnchen“ in Remscheid. Zur Inbetriebnahme durften auch die Kleinsten ein­mal in den Heizungsraum – und Fachhandwerker Dörschler erläuterte all die Fragen, die dann kamen. SHK-Fachmann Lars Dörschler (re.) und Elektro­meister Dursun Icer haben die KWK-Anlage thermisch und elektrisch „ans Netz gebracht“. Remscheid Saniert 2014 11 Trinkwasserhygiene ist ein zentrales Thema in der Kita. Die Sanierung der Wärmeerzeugung wurde genutzt, um auch hier auf den aktuellsten Stand der Technik zu kommen. für ganz großen Jubel. Vor allem, weil das „kleine Keller­ kraftwerk“ für die Kita deutlich vorteilhafter ist, als es ein reiner Austausch der alten Heizung gewesen wäre, so Lars Dörschler vom gleichnamigen SHK-Fachhandwerks­ unternehmen als zertifizierter Vaillant Kompetenzpartner: „Wir hätten sicherlich gewisse Effizienzsteigerungen erreicht. Angesichts des speziellen Nutzungsprofils der Kindertagesstätte ist eine vergleichsweise klein dimensionierte KWK-Anlage jedoch die wirtschaftlichere Variante.“ Die Begründung dafür ergibt sich zum einen aus der gleichmäßig abgeforderten Wärmeleistung: Die Kita ist an fünf Tagen die Woche durchgängig ausgelastet, in allen Räumen soll eine Temperatur von konstant etwa 22 Grad Celsius herrschen – die kontinuierliche Wärme­ abnahme ist für die mikro-KWK-Anlage „ecoPOWER 1.0“ also gewährleistet. Genauso intensiv wird zum anderen der gleichzeitig produzierte Strom gebraucht, insbesondere für Beleuchtung und Küche. Das kleine BHKW mit 1.0 kW elektrischer und 2,5 kW thermischer Leistung rechnet sich damit auf jeden Fall, weil dieser Strom – immerhin 50 bis 60 Prozent des Gesamt­ bedarfs – nicht zugekauft werden muss. 12 Remscheid Saniert 2014 Hygiene durch Trinkwasserstation Wird in der Kindertagesstätte im Winter deutlich mehr Wärme abgefordert, als die mikro-KWK-Anlage liefern kann, schaltet sich automatisch ein Gas-Brennwertgerät zu. Dessen Leistung von bis zu 35 kW sichert zugleich die Trinkwasser­­hygiene ab. Die ist bekanntlich ein sensibles Thema in Kindertagesstätten, denn das verzweigte Rohrleitungsnetz und die durch Ferien unterbrochenen Nutzungszeiten sorgen für ein gewisses Verkeimungsrisiko. Um die umlaufende Trinkwarmwassermenge in der Kita so gering wie möglich zu halten, hat Lars Dörschler deshalb einen 800 Liter-Speicher als Puffer für die Wärmespeicherung installiert. Die Warmwasserbereitung erfolgt nach dem Durchlaufprinzip über eine Trinkwasserstation. So werden alle Zapfstellen hygienisch optimal versorgt, denn das Wasser bleibt nirgendwo mehr „stehen“. Außerdem kann das gesamte Trinkwarmwassernetz kontinuierlich mit 65 °C gefahren werden – beides zusammen ideal, um Keime zu verhindern. Damit die Kinder nicht durch heißes Wasser gefährdet werden, kühlt an jeder Zapfstelle ein Verbrühschutz das Mikro-Blockheizkraftwerk Auslaufwasser auf angenehme 35 °C herunter – und der Hygieniker ist am Ende genauso zufrieden wie die spielenden Kinder, die sich nach dem Toben im Garten an den kindgerechten Spiel- und Waschlandschaften bequem die schmutzigen Händchen reinigen können. Dass die Installation einer solchen Wärmeversorgung in dem gewachsenen, zudem nach anspruchsvolleren Standards erweiterten Objekt mit erhöhten Schutz- und Komfortanforderungen keine einfache Aufgabe sein würde – das war allen Beteiligten von Anfang an klar. Dennoch konnte die energetische Renovierungsmaßnahme inklusive Anbau innerhalb von nur knapp vier Monaten abgeschlossen werden. Entsprechend positiv ist die Bilanz, die Architekt Dipl.-Ing. Tobias Winterpacht im Rückblick zieht: „Alle Beteiligten, vom Bauherrn über die Kita-Leitung und die ausführenden SHK- und Elektro­ unternehmen bis hin zum Hersteller der Anlagentechnik, haben sich hier von Anfang an sehr intensiv abgestimmt und an einem Strang gezogen.“ Fazit: Weniger Energiekosten, mehr „Kindergeld“ Der Wechsel vom konventionellen Wärmeerzeuger auf eine kleine KWK-Anlage wird sich für die Kita Ahörnchen auf jeden Fall lohnen, lassen die Berechnungen erwarten: Durch den verringerten Primärenergieeinsatz werde sich nicht nur der CO2-Ausstoß um mehr als die Hälfte reduzieren, sondern natürlich auch die Belastung durch Energiekosten sinken. Wie viel das tatsächlich in Euro und Cent sein wird, muss die erste Abrechnung zeigen. „Aber unabhängig von der genauen Höhe der Einsparung wird dieses Geld dann wieder für andere Pro­jekte in der Kinderarbeit zur Verfügung stehen“, freut sich Maurien Heinz, die pädagogische Leiterin der Kita. Weitere Informationen unter www.ahoernchen-ev.de www.vaillant.de Für die Kinder der Tagesstätte „Ahörnchen“ hat die energetische Zukunft schon begonnen: Umweltfreundlich sorgt hier ein mikro-Blockheizkraftwerk ecoPOWER 1.0 dafür, dass es in den Gruppenräumen immer schön warm ist. Remscheid Saniert 2014 13 Blockheizkraftwerk Intelligent Energie und Kosten sparen − das Blockheizkraftwerk der Stadtsparkasse Remscheid Die Nutzung von kleinen Blockheizkraftwerken ist auch für Industrie und Wirtschaft interessant. Die Stadtsparkasse Remscheid setzt nicht nur auf einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Geld ihrer Kundinnen und Kunden; sie will auch ein Vorbild für einen bewussten Umgang mit Klima und Umwelt sein. Deshalb tauschte die Sparkasse in Zusammenarbeit mit dem lokalen Energieversorger EWR die alten Gaskessel in der Hauptstelle gegen ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW) aus und produziert seit 2011 ihren eigenen Strom, ihr eigenes Warmwasser und ihre eigene Wärme. So konnte das Geldinstitut über 8 % Energiekosten mit Hilfe des BHKWs in den beiden vergangenen Abrechnungsjahren einsparen. „Mit gutem Beispiel voran“ Viertel des Stromverbrauchs gedeckt „Ein wichtiger Aspekt dieses Projekts ist für uns neben der Wirtschaftlichkeit die Übertragbarkeit auf andere Objekte“, erklärt Markus Kollodzey, Unternehmenssprecher der Stadtsparkasse Remscheid. „Wir wollen mit unserem BHKW als gutes Beispiel vorangehen und unsere Kunden von der umwelt- und klimafreundlichen Erzeugung von Strom und Wärme sowie den Einsparmöglichkeiten überzeugen.“ Schließlich rechne sich das nicht nur für den eigenen Geldbeutel sondern auch für die Umwelt. Das BHKW der Stadtsparkasse Remscheid erzeugt im Durchschnitt rund 320.000 kWh Strom pro Jahr und produziert damit gut ein Viertel des gesamten Stromverbrauches der Sparkasse selbst. „Damit erzielen wir eine jährliche CO2-Einsparung von rund 400.000 Tonnen“, erläutert Markus Kollodzey weiter. Dies entspricht dem Verbrauch von etwa 13 Vier-Personen-Haushalten. Über 30.000 Bäume müssten in Remscheid gepflanzt werden, um diese Menge CO2 aufzunehmen. 14 Remscheid Saniert 2014 Blockheizkraftwerk Gut gekoppelt: BHKW erzeugen Wärme und Strom Blockheizkraftwerke (BHKW) erzeugen nicht nur Wärme für Heizung und Warmwasser, sondern decken auch den Strombedarf für das Gebäude. Sie stellen durch die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung, KWK) eine effiziente Form der Energieumwandlung dar und eignen sich besonders für dezentrale Standorte. Remscheid ist mit Solingen und Wuppertal eine von sechs Modellkommunen des Landes NRW für diese zukunftsweisende Technik. Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Nutzwärme in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage kann der eingesetzte Brennstoff weitaus effizienter genutzt werden als bei der herkömmlichen Erzeugung in getrennten Anlagen. „Im Vergleich zu Öl- oder Erdgasheizungen sind Blockheizkraftwerke teuer in der Anschaffung und erfordern einen wesentlich höheren Wartungsaufwand. Die Installation von solchen Anlagen muss gut bedacht und geplant sein. Deshalb empfiehlt es sich, einen kompetenten Energieberater oder Installateur einzubeziehen“, rät Monika Meves vom städtischen Fachdienst Umwelt. „Trotzdem ist Kraft-WärmeKopplung (KWK) eine zukunftsorientierte Form der Energie­umwandlung, die als eine wichtige Brücke in das Zeitalter der erneuerbaren Energien fungieren kann“, so Meves weiter. Das hat auch die nordrhein-westfälische Landesregierung erkannt. Um durch den Ausbau der KWK die Energiewende in Nordrhein-Westfalen zu beschleunigen, hatte Umweltminister Johannes Remmel den Wettbewerb „KWK-Modellkommune 2012 – 2017“ ausgerufen, über den kommunale KWK-Projekte mit insgesamt 25 Millio­nen Euro gefördert werden sollen. Remscheid, Solingen und Wuppertal hatten als Region an diesem dreistufigen Wettbewerb teilgenommen. Nur 21 der insgesamt 48 Bewerbungen hatten sich Ende 2013 für die zweite Phase des Wettbewerbs qualifiziert – darunter auch die Bergischen Großstädte. Diese schon lange bestehende regionale Zusammenarbeit konnte damit im Themenfeld der Energieeffizienz gestärkt und weiter ausgebaut werden. Mit dem Konzept „KWK hoch3 – Integrierter Ansatz zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung im Bergischen Städtedreieck“ überzeugten die drei Städte auch beim Landeswettbewerb „KWK Modellkommune 2012 – 2017“ die Fachjury. Somit ist die Region eine von insgesamt sechs Modellkommunen in Nordrhein-Westfalen. Die Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal erhalten jetzt in der dritten Phase des KWK-Wettbewerbs Fördermittel für die Umsetzung ihres Konzeptes. 14 Maßnahmen fördern die verstärkte KWK-Nutzung Die Maßnahmenvorschläge des Konzepts machen den verstärkten Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung im Bergischen Städtedreieck möglich. „Unser Konzept umfasst insgesamt 14 Maßnahmenvorschläge, die von detaillierten technischen Ausbauplanungen in einzelnen Stadtquartieren bis hin zu übergreifend angelegten Beratungsangeboten, zum Beispiel für Unternehmen, reichen“, sagt Meves. Zahlreiche Institutionen und Akteure darunter die Wohnungsbaugesellschaften, Stadtwerke, die Bergische Entwicklungsagentur oder die Wirtschaftsförderungen waren in die Erstellung des Konzeptes eingebunden. Für Remscheid wurden die drei Gebiete „westliche Innenstadt“, Vömix und Honsberg näher betrachtet. Es handelt sich um sehr unterschiedliche Gebiete und unterschiedliche Akteure (Wohnungsbaugesellschaft, Eigentümergemeinschaften, Ein- und Mehrfamilienhausbesitzer), die näher für eine KWK-Eignung und -Erschließung untersucht wurden. Das Konzept zum Nachlesen gibt es im Internet: www.remscheid.de/leben/ umwelt-und-natur/umweltschutz/ Haustechnik.php Kontakt Stadt Remscheid Fachdienst Umwelt Monika Meves Telefon(02191) 16 - 33 13 E-Mail [email protected] Fördergeber: Die Erstellung des Feinkonzeptes erfolgte im Rahmen des aus dem EFRE kofinanzierten Operationellen Programm für NRW im Ziel „Regio­nale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ 2007 2013. Förderung im Rahmen des Programms „Rationale Energieverwendung, regenerative Energien und Energiesparen; progres.nrw, Programmbereich Innovation“ und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Ziel 2 Programm 2007 – 2013, Phase VI; KWK Modellkommune, Phase 2 Feinkonzepterstellung; Aktenzeichen: 64.65.69KWK-1031; Zuwendungsbescheid vom 31.7.2013 Remscheid Saniert 2014 15 Eisspeicherheizung Ganztagsschule mit Eisspeicherheizung Das Schulzentrum Rosenhügel wurde bis zum Jahre 2012 umfassend auf das Niveau eines Neubaus saniert. Das Jahr 2013 lieferte nun den Beweis: In Kombination mit einer innovativen Eisspeicherheizung spart die Schule enorm viel Energie, damit einhergehend auch CO2-Emissionen – und leistet einen vorbildlichen Beitrag zum Klimaschutz. Die Schule besteht aus vier Gebäuden: einem Altbau von 1956, einem Anbau aus dem Jahre 1975, einer zuvor sanierten Sporthalle und einer Mensa aus den 1990er Jahren. Der Altbau und der Anbau befanden sich in einem energetisch und baukonstruktiv schlechten Zustand. Die Außenwände waren ungedämmt, die Fenster veraltet und undicht. Das Flachdach des Anbaus war nur unzureichend gedämmt. Ebenso war das Schindeldach des Altbaus in schlechtem Zustand. Der an den Altbau anschließende Pausengang war kaum beziehungsweise gar nicht gedämmt und zu niedrig. Die Kosten für die energetische Sanierung der Schule auf Neubauniveau der Energieeinsparverordnung lagen – Förder­gelder nicht mit einberechnet – bei 1,9 Millionen Euro. 16 Remscheid Saniert 2014 Diesen Betrag konnte die Stadt, als eine Kommune mit laufendem Haushaltssicherungskonzept, nicht aufbringen. Aber: Rund 650.000 Euro waren – unabhängig von einer energetischen Sanierung – im Haushaltsplan für Instandhaltung eingeplant. Dieser Betrag wurde umgewidmet als Eigenanteil für die energetische Sanierung, so dass zusammen mit Fördermitteln von Bund und Land, die je 1/3 der Gesamtkosten übernahmen, die energetische Sanierung realisiert werden konnte. Bundes- und Landesmittel ersparten dem kommunalen Haushalt Mehrkosten Unter dem Strich konnte damit ohne Mehrkosten für die Stadt ein erhöhter Energiestandard erreicht werden, der EIsspeicherheizung sich zudem nun durch niedrigere Heizkosten für viele Jahre positiv für den kommunalen Haushalt auswirken wird. Im Frühjahr 2009 konnte mit den Umbaumaßnahmen begonnen werden. Insgesamt dauerte die Sanierung vier Jahre und erstreckte sich über mehrere Bauabschnitte. Zug um Zug wurden in den einzelnen Gebäuden Fenster mit einer 3-fach Wärmeschutzverglasung eingebaut und mit außen liegenden Jalousien mit Lichtsensoren ausgestattet. Die Fassade bekam ein zehn Zentimeter dickes Wärmedämmverbundsystem. Zuvor wirkte sie recht monoton, nun konnte sie bei der Sanierung durch farbige Akzente aufgelockert werden. Auf das bestehende Schindeldach wurde ein verzinktes Metalldach in Ziegeloptik aufgebracht. Diese Maßnahme dient dem Feuchteschutz. Sie schützt die gedämmte oberste Geschossdecke. Auch die marode Pausenhalle wurde komplett erneuert. Im Altbau wurden ungedämmte Heizkörpernischen geschlossen und mit neuen Heizflächen ausgestattet, die besser an die neue Heizungsanlage angepasst waren. Im Zuge der Umbauarbeiten konnten ebenfalls veraltete Elektrounterverteilungen und in Teilbereichen die Beleuchtung erneuert werden. Hinzu kamen brandschutztechnische Verbesserungen des Pausenganges und die Installation einer Sicherheitslichtanlage. Die bereits vorhandene Gebäudeautomation wurde weiter ausgebaut, so dass alle Klassenräume auch einzeln geregelt werden können. Hierdurch ist es nun möglich, für alle Bereiche des Gebäudes Nutzungszeitprofile zu erstellen, die von zentraler Stelle im Gebäudemanagement aus abgestimmt werden. sondern auch der Komfort im Gebäude selbst erhöht: Denn die gedämmte Gebäudehülle sorgt zugleich für mehr Komfort und Behaglichkeit. Raffinierte Heiztechnik: Eisspeicherheizung Das technische Highlight der Sanierung war der erstma­lige Einbau eines Primärquellenspeichers mit Wärmepumpe – umgangssprachlich auch Eisspeicherheizung genannt – im letzten Sanierungsabschnitt 2012. Bei dieser Technik handelt es sich um eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe, die der Umwelt Energie auf relativ niedrigem Temperaturniveau entzieht, um diese dann auf eine für die Beheizung des Gebäudes erforderliche Temperatur anzuheben. Zentraler Bestandteil der Technik ist ein betonierter Wasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von ca. 70 m³ im Pausenhof der Schule. In diesem befinden sich Wärmetauschersysteme, die dem Wasser Energie zum Heizen oder auch im Sommer zum Kühlen entziehen. Vor der Sanierung wirkte das Schulgebäude ein wenig trist. Nachher (rechts auf dem Bild) lässt der neue Anstrich das Gebäude strahlen. 70 Prozent weniger Heizenergie Die Heizenergieverbräuche des Gebäudes haben sich in den vergangenen Jahren sehr erfreulich entwickelt. 1997 bis 2007 gab es bereits erste Erfolge durch die Erneuerung der Wärmeerzeuger, den Einbau der Gebäudeautomation und die Teilnahme der Schule am Motivationsprogramm „Weniger ist mehr”. Im Jahre 2013, nach der energetischen Sanierung, lag der Endenergieverbrauch der Heizung mehr als 70 Prozent unter dem Ausgangswert. Insgesamt wurden 293.000 kWh Wärme und rund 24.000 kWh Wärmepumpenstrom verbraucht. Damit wird nicht nur die Umwelt jährlich um ca. 185 t CO2 entlastet, Remscheid Saniert 2014 17 Eisspeicherheizung Gespeicherte Wärme sorgt für konstante Temperaturen im Klassenzimmer Die auf dem Dach der Turnhalle installierten Solar-Luft-Absorber entziehen der Umgebungsluft Wärme und geben diese je nach Bedarf direkt an die Wärmepumpe weiter oder speichern sie im Wasserbehälter. Reicht die Umweltwärme der Absorber nicht mehr zur Versorgung der Wärmepumpe, entnimmt diese die gespeicherte Wärme aus dem Wasserreservoir. Der Primärquellenspeicher mit Wärmepumpe hält die Schule im Winter warm. Solar-Luft-Absorber auf dem Dach der Turnhalle. Die technische Finesse der Anlage besteht nun darin, den Speicher soweit abzukühlen, dass das darin enthaltene Wasser von der Mitte nach Außen gefriert und die latent enthaltene Wärme zur Verfügung stellt. Durch die Änderung des Aggregatzustandes wird dabei ebenso viel Wärme freigesetzt, wie bei der Abkühlung des Wassers von 80°C auf 0°C. Diesen physikalischen Effekt macht sich das System zu Nutze. Daher auch die Bezeichnung „Eisspeicher“. Voraussetzungen für die effiziente Nutzung des Systems sind die genaue Abstimmung der einzelnen Komponenten und ein ausgefeiltes Regelungssystem. Die Anlage soll jährlich ca. 140.000 kWh Wärme liefern und ist so ausgelegt, dass ein bestimmter Bauteil des Gebäudes ganzjährig mit Umweltwärme versorgt werden kann. Zum Betrieb benötigt die Wärmepumpe jährlich ca. 30.000 kWh Strom, der zum Teil durch eine auf dem Dach des Gebäudes installierte Photovoltaikanlage erzeugt wird. Energieverbrauch (kWh) 1.200.000 Strom Wärmepumpe (kWh) 1.000.000 Gasverbrauch (kWh) 800.000 600.000 400.000 200.000 0 1997 2008 2012 2013 Der Beweis: Das Balkendiagramm zeigt einen deutlichen Rückgang des Gasverbrauchs. 18 Remscheid Saniert 2014 Jahr Klima-Allianz Klimaschutz Hand in Hand − dank Netzwerkarbeit Die Klima-Allianz Remscheid ist ein loses Netzwerk verschiedener Akteure in der Stadt Remscheid, das die Weiterentwicklung des Klimaschutzes fördert. Viele Unternehmen und Institutionen sind in Remscheid bereits in Eigenregie aktiv für den Klimaschutz. Die Klima-Allianz Remscheid bündelt diese Tätigkeiten, die alle dem Wohl der Remscheider Bevölkerung dienen und mit positiven Impulsen für die heimische Wirtschaft verbunden sind, in einem Netzwerk. Die selbstgesteckten Aufgaben der Klima-Allianz sind die kontinuierliche Steigerung des effizienten Umganges mit Energie und Rohstoffen. So soll der Wandel der Stadt im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und die Gewinnung von Energie aus erneuerbaren Quellen gefördert werden. „Besonders freuen wir uns über die Projekte, die wir bisher schon gemeinsam realisieren konnten“, sagt Fred Schulz, Sprecher der Klima-Allianz. Neben der Beteiligung als Beirat am Integrierten Klimaschutzkonzept für Remscheid fand auf ihre Initiative Ende März 2014 erstmals die Earth Hour in Remscheid statt. So waren alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, eine Stunde lang ihre Beleuchtung zu löschen. Doch nicht nur in privaten Haushalten ging das Licht aus: Selbst bekannte Gebäude und Sehenswürdigkeiten blieben am Aktionstag dunkel. Erfolgreich war auch die erste Auslobung eines Klimaschutzpreises für Remscheider Schülerinnen und Schüler. In sehenswerten Beiträgen wurden vorbildliche Aktivitäten zur Energieeinsparung, zur effizienten Nutzung von Energie und erneuerbarer Energien dargestellt. Mitglieder Klima-Allianz Remscheid Stadtverwaltung Remscheid (Fachdienste Umwelt; Gebäudemanagement; Stadtentwicklung, Wirtschaft und Liegenschaften; Stadtforstamt) EWR GmbH GEWAG Stadtsparkasse Remscheid Kreishandwerkerschaft Remscheid Verbraucherzentrale NRW (Beratungsstelle Remscheid) Evangelische Stiftung Tannenhof Forstverband Remscheid Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Mieterverein Remscheid-Wermelskirchen e.V. Verein Haus und Grund Remscheid und Umgebung e.V. Effizienz-Agentur NRW Bergische Universität Wuppertal Bergische Gesellschaft für Ressourceneffizienz / Neue Effizienz Volksbank Remscheid-Solingen eG Kreisgruppe der Schornsteinfeger Remscheid-Solingen Die Allianz ist offen für alle Interessentinnen und Interessenten, die sich um den Klimaschutz bemühen und gerne im Netzwerk mitarbeiten. Um einer breiten Öffentlichkeit inno­ vative Klimaschutzaktivitäten von Betrieben und ortsansässigen Unternehmen vorzustellen, findet regelmäßig die sogenannte ,Klima-Drehscheibeʻ statt. Über diese und weitere Termine informiert die Webseite www.klima-allianz-remscheid.de. Hier gibt es auch Tipps für ein klima­ freundliches Verhalten, ausgewählte Projekte und Beispiele für Klimaschutzmaßnahmen. Kontakt Klima-Allianz Remscheid Geschäftsführung: Stadt Remscheid Fachdienst Umwelt Monika Meves Telefon(02191) 16-33 13 E-Mail [email protected] Remscheid Saniert 2014 19 IKSK Integriertes Klimaschutzkonzept für Remscheid Im August 2013 wurde das Integrierte Klimaschutzkonzept (IKSK) für die Stadt Remscheid fertiggestellt. Wir sprachen mit Wolfgang Putz, Leiter des Fachdienstes Umwelt bei der Stadt Remscheid, über Ziele und Umsetzung des IKSK. Was ist das Integrierte Klimaschutzkonzept für die Stadt Remscheid? Das Integrierte Klimaschutzkonzept ist zusammen mit zwei weiteren Konzepten, nämlich zu den Themen „Erschließung der Potenziale zum Ausbau der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen“ und „Anpassung an den Klimawandel“ die Richtschnur für die Arbeit der kommenden zehn Jahre auf dem Gebiet des Klima­schutzes. Alle drei Konzepte beinhalten eine Vielzahl von Maßnahmenvorschlägen. Zunächst ist mit allen Beteiligten zu klären, welche Projekte vorrangig angegangen werden können. Die vielfältigen laufenden Aktivitäten werden unterdessen natürlich fortgesetzt. Welche Ziele verfolgen Sie mit dem IKSK? Es geht darum, den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen im Stadtgebiet soweit wie möglich zu senken, um einen Beitrag dazu zu leisten, dass die zu erwartenden Änderungen des Klimas begrenzt werden. Zugleich sind die noch vorhandenen Ressourcen für die nachfolgenden Generationen so gut wie möglich zu schonen. Wie sollen diese Ziele erreicht werden? Die meisten der denkbaren Maßnahmen amortisieren sich zu einem bestimmten Zeitpunkt und führen anschließend zu finanziellen Einsparungen respektive zu sonstigen wirtschaftlichen Vorteilen. Dies ist für viele handelnde Personen ein Anreiz beziehungsweise ein zusätzlicher Aspekt aktiv zu werden. Daher wird ein Schwerpunkt unserer Arbeit darin liegen, auf diese Chancen aufmerksam zu machen und Wege aufzuzeigen, wie diese genutzt werden können. Durch viele Motivations- und Informationskampagnen sowie häufige Beratungsangebote hat der Fachdienst Umwelt bisher auf verschiedenste Art und Weise für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen geworben. Oftmals wurde dabei mit unterschiedlichen Partnern 20 Remscheid Saniert 2014 erfolgreich zusammengewirkt. Dies wird auch in Zukunft fortgesetzt. Dazu werden alle verfügbaren Möglichkeiten ausgeschöpft. Weiterhin besteht schon seit mehr als zwei Jahren mit vielen wichtigen Unternehmen und Organisationen in der Klima-Allianz Remscheid eine gute Zusammenarbeit. Durch die enge Kooperation werden Vorhaben möglich, die sonst nicht zustande gekommen wären. Das soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. Was konnte bisher schon erreicht werden? Der Fachdienst Umwelt bemüht sich seit nahezu 20 Jahren um den Klimaschutz. Welche CO2-Minderung dadurch bewirkt werden konnte, lässt sich naturgemäß nicht sagen. Dazu spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Sicher ist, dass diese Arbeit einen Beitrag dazu geleistet hat, dass sich die Bürgerinnen und Bürger verstärkt mit diesem Thema auseinandersetzen und selbst Maßnahmen ergriffen haben. Ein Beispiel für ein sehr gut gelungenes Projekt läuft unter dem Namen „Weniger ist mehr“. Es geht dabei um Energie- und Wassersparen an Remscheider Schulen, das in enger Zusammenarbeit mit dem städtischen Fachdienst Gebäudemanagement seit 1998 durchgeführt wird. In der Summe konnten dadurch bisher 7.842 t CO2 und 17.920.028 kWh Heizenergie, 2.402.719 kWh Strom und 60.097 m³ Wasser eingespart werden. Daneben haben die Schülerinnen und Schüler viel über den Klimaschutz und seine Hintergründe erfahren. Dieser Effekt ist sicher noch wertvoller als die realisierten Einsparungen. Etwas Vergleichbares wird auch für die Kindertagesstätten unter der Bezeichnung „Das Energiesparschwein“ mit ebenfalls besten Ergebnissen praktiziert. Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf für die Zukunft? Die CO2-Bilanz, die Bestandteil des Integrierten Klimaschutzkonzeptes ist, macht deutlich, dass in Remscheid zwei Schwerpunkte bestehen. Einmal handelt es sich um den Sektor „Gewerbe/Handel/Dienstleistungen/Industrie“, Thema Wolfgang Putz, Leiter des Fachdienstes Umwelt bei der Stadt Remscheid der infolge der hier stark vertretenden produzierenden Unternehmen rund die Hälfte der CO2-Emissionen verursacht. Hier gibt es ein großes Potenzial, das zusammen mit den Unternehmen erschlossen werden soll. Daneben hat sich gezeigt, dass es vor allem in älteren Gebäuden überdurchschnittlich viele Heizungsanlagen gibt, die bei weitem nicht mehr zeitgemäß sind. Sie haben einen unnötig hohen Brennstoffverbrauch und setzen somit zu viel Kohlendioxid frei. Zudem ist die Gebäudehülle, also Wände, Fenster, Dächer etc., oft unzureichend gedämmt. Durch die Sanierung solcher Gebäude beziehungsweise der Gebäudeteile auch in Kombination mit solarthermischen Anlagen können erhebliche CO2-Minderungen und eine oft gute Wirtschaftlichkeit erreicht werden. Meistens gibt es Alternativen, die sich weniger schädlich auf das Klima auswirken. Beispielsweise ist das beim Erwerb eines Elektrogerätes, eines Fahrzeuges oder sogar einer Wohnung bzw. eines Hauses der Fall. Auch bei der Wahl des Verkehrsmittels trifft dies zu. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Nutzung des öffentlichen Personennah- oder Fernverkehrs neben der deutlich geringeren Klimabelastung auch weitere Vorteile hat. So kommt man bei einer Reise mit der Bahn meist entspannter am Ziel an und konnte die Reisezeit zudem für andere Dinge nutzen. Welchen Beitrag leistet das Magazin „Remscheid Saniert“, das die Stadt Remscheid in diesem Jahr erstmalig herausgibt? Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten. In der Broschüre „Energieberatung in Remscheid“ sind alle Beratungsangebote übersichtlich zusammengefasst. Diese Broschüre liegt in vielen städtischen Einrichtungen aus und kann unter der Telefonnummer (02191) 16-32 77 bestellt werden. Sie ist auch im Internet unter diesem Link zu finden: www.remscheid.de/leben/umwelt-und-natur/ umweltschutz/146380100000081892.php. Spezielle Informationen zur Sanierung von Gebäuden können unter www.alt-bau-neu.de/remscheid eingeholt werden. Ich denke, dass „Remscheid Saniert“ allen Interessierten einen guten Einstieg in eigene Sanierungsüberlegungen bietet. Die Praxisbeispiele zeigen, was möglich und bereits umgesetzt ist. Sie machen Mut, selbst Ähnliches in Angriff zu nehmen. Die ergänzenden Informationen werden die weiteren Schritte erleichtern. Wie kann ich mich als Bürgerin oder Bürger selbst für den Klimaschutz und/oder das Konzept ein­bringen? Bei vielen kleinen und großen Entscheidungen im Alltag kann und sollte der Klimaschutz berücksichtigt werden. An wen wende ich mich, wenn ich Fragen zum Thema habe? Nicht zuletzt steht interessierten Bürgerinnen und Bürgern im Fachdienst Umwelt Frau Meves unter der Rufnummer (02191) 16-33 13 als Ansprechpartnerin gern zur Verfügung. Remscheid Saniert 2014 21 Stromspar-Check Stromspar-Check ist Verschwendern auf der Spur Der Caritasverband Remscheid e. V. bietet ein­ kommensschwachen Haushalten einen „Strom­spar-Check plus“, eine Energieberatung zur Reduzierung des Stromverbrauchs an. Ziel des Projektes ist es, die Stromkosten, und damit auch den CO2-Ausstoß, in einkommensschwachen Haushalten um bis zu 20 Prozent zu senken. Konkret werden mit dem Stromspar-Check Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld angesprochen. Im Rahmen des Angebots kommen die sogenannten „Stromsparhelfer“ direkt in den Haushalt. Hier wird zunächst der Bestand aller elektrischen Geräte aufgenommen; dann die Verbrauchswerte von Waschmaschine, Elektroherd, Kühlschrank & Co. gemessen. Anschließend geben die ausgebildeten Helfer maßgeschneiderte Tipps, wie man mit einfachen Mitteln den Verbrauch im eigenen Haushalt senken kann. Starthilfe mit kleinen, sparsamen Geschenken Beim zweiten Besuch bekommen die teilnehmenden Haushalte kostenlos Energiesparlampen, Wasserperlatoren oder schaltbare Steckdosenleisten eingebaut. Damit wird das Energiesparen auch praktisch möglich. „Eine kleine ,Starthilfeʻ fürs Energiesparen, da einkommensschwache Haushalte meist kein Budget übrig haben, um diese Geräte anzuschaffen“, erklärt Stromsparhelfer-Fachan­ leiter Tobias Schönhals von der Caritas. „Darum sprechen wir unsere Klienten gezielt im Rahmen verschiedener Angebote der Caritas und anderen sozialen Einrichtungen an; beispielsweise bei einem Besuch im Kaufhaus Remscheid. Damit erreichen wir eine Zielgruppe, die bisher noch nicht so im Fokus zum Thema ‚Klimaschutz‛ steht und vielleicht bis jetzt auch noch nicht von den verschiedenen Remscheider Beratungsangeboten angesprochen wurde“, so Schönhals weiter. Langzeitarbeitslose werden aktiv Das Besondere an der Aktion: Die vier Stromsparhelfer sind selbst Langzeitarbeitslose, die nun sozialversicherungspflichtig beim Caritasverband beschäftigt sind. Teil 22 Remscheid Saniert 2014 ihrer Ausbildung zum Stromsparhelfer: Eine spezielle theo­retische und praktische Einweisung durch qualifizierte Trainer der Caritas. Nach einer Einarbeitungsphase führen sie ihre Hausbesuche dann eigenständig durch. Dabei sind sie spezialisiert auf den Strom- und Wasserverbrauch. Bei umfassenderem Beratungsbedarf, beispielsweise zu Fragen der Raumheizung oder Gebäudedämmung, weisen sie auf weiterführende Angebote wie die Energieberatung der Verbraucherzentrale oder anderer Stellen hin. Finanzspritze für Kühlschrank Auch gibt es zusätzliche Anreize, an dem Programm teilzunehmen: „Im Rahmen eines Stromspar-Checks können Stromspar-Check Links: Stromspar-Helfer (v.l.n.r.) Tobias Schönhals, Viktor Anikeev, Helmut Wittig, Detlef Schmitz und Markus Scherer beraten einkommensschwache Haushalte in Energiefragen. Unten: Von der Energiesparlampe bis zur abschaltbaren Steckerleiste – viele kleine und nützliche Helfer erleichtern das Stromsparen im Haushalt und sparen dabei auch noch bares Geld. Interessenten einen 150 Euro-Gutschein für den Kauf eines energieeffizienten A+++-Kühlschrankes oder einer Kühl-Gefrier-Kombi erhalten“, sagt Schönhals. Bedingung dafür ist, dass das Austauschgerät älter als zehn Jahre sein muss und das Neugerät mehr als 200 kWh pro Jahr einspart. Allein durch diese Maßnahme kann man die Stromrechnung um 60 bis 120 Euro pro Jahr reduzieren. Der Stromsparcheck des Caritasverbandes Remscheid e.V. erfährt Unterstützung durch ein bundesweites Projekt, das bereits in vielen deutschen Städten angeboten wird. Zur Umsetzung stehen Mittel aus der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zur Verfügung. Auch örtliche Institutionen in Remscheid unterstützen das Projekt finanziell: Jobcenter Remscheid, EWR GmbH, GEWAG Wohnungsaktiengesellschaft Remscheid und GWG Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft eG. „Diese Institutionen machen die lokale Umsetzung erst möglich“, betont Dorothee Biehl, die beim Caritasverband für das Projekt verantwortlich ist. Terminvereinbarungen für einen kostenlosen StromsparCheck können Interessenten bei Fachanleiter Tobias Schönhals telefonisch oder persönlich vereinbaren. Kontakt Telefon (02191) 49 11 49 oder direkt in der Geschäftsstelle des Caritasverbandes, Blumenstraße 9 Remscheid Saniert 2014 23 Energetische Sanierung Sanieren (auch) für zukünftige Generationen Mit einem kleinen Maßnahmenpaket, das sie ganz an die Bedürfnisse ihrer Immobilie und das Renovierungsbudget anpassten, machte Familie Götz ihr 300 Jahre altes Einfamilienhaus energetisch wieder fit. „Nachdem einer unserer Söhne zu uns sagte, dass er das Familienheim in Zukunft einmal übernehmen möchte, entschieden wir uns dafür, in unsere Immobilie zu investieren“, sagen Ilona und Michael Götz. Denn: Das Elternhaus von Michael Götz war ein wenig in die Jahre gekommen und energetisch schon längst nicht mehr auf dem neuesten Stand. „Als wir das Haus 2006 von meiner Mutter übernahmen, lagen die Heizkosten hier jährlich bei rund 3000 Euro“, sagt der 53-Jährige. Schuld daran waren die mangelnde Isolierung und eine veraltete Heizungsanlage. „Der Hauptgrund waren aber die alten Holzrahmenfenster mit Einfachverglasung. Durch die zog es immens. Uns war sofort klar: Hier muss man etwas machen“, erklärt Götz. Deshalb wurden diese schon Ende 2006 – relativ kurz nach dem Einzug der vierköpfigen Familie – durch neue Fenster mit Dreifachverglasung ersetzt. alte Familienerbstück aber trotzdem auf ein energetisch gutes Level bringen sollte. „Da ich als Malermeister und Energie­berater beruflich Fassaden erneuere, habe ich unser Haus in Eigenleistung gedämmt, verputzt und neu gestrichen“, erzählt Götz. Vorab wurden die Fenster noch einmal ausgebaut und nach vorne gezogen. Diese schließen nun bündig mit der Hausfront ab. So können keine Wärmebrücken entstehen. Besonderheit: Fachwerk aus dem Jahre 1786 „Obwohl man die Holzbalken jetzt unter der Verkleidung nicht mehr sieht, mussten wir auf das Fachwerk aus dem Mit gutem Beispiel voran! „Als mein Mann 2012 die Weiterbildung zum Energieberater abgeschlossen hatte, wollten wir natürlich mit unserem eigenen Haus mit gutem Beispiel voran gehen und unser Haus sehr umfangreich mit KfW-Fördermitteln sanieren“, sagt Ilona Götz. Doch schnell wurde dem Ehepaar klar, dass die Sanierung zu einem Effizienzhaus 70 nach KfW-Standard – das entspricht einem Jahresprimär­ energiebedarf von nur 70 % eines vergleichbaren Neubaus nach Energieeinsparverordnung – den finanziellen Rahmen sprengen würde. „Wir hätten auch ein Platzproblem bekommen“, so Götz. So war es zum Beispiel nicht möglich, eine Pelletheizungsanlage zu installieren. „Wir hatten einfach nicht ausreichend Raum für einen Speicher“, erklärt das Ehepaar. Und auch auf eine Solaranlage haben sie verzichtet, da die Montage zu kompliziert und teuer geworden wäre. Kleines Maßnahmenpaket, große Wirkung So entschieden sich die Eheleute Götz für ein kleineres Maßnahmenpaket, das den Geldbeutel schonen, das 24 Remscheid Saniert 2014 Vorher: Schon in den 1970er Jahren wurde das alte Fachwerkhaus verkleidet. Da es nicht unter Denkmalschutz steht, mussten in dieser Hinsicht keine Auflagen beachtet werden. Thema Ilona und Michael Götz sind stolz auf ihr Heim. Als versierter Handwerker erledigte Michael Götz viele Arbeiten selbst. Laien rät er aber immer, sich vom Fachmann helfen zu lassen. Jahr 1786 Rücksicht nehmen und sehr genau auf die Wahl der Materialien achten“, sagt Götz. Die Balkenkonstruktion des Fachwerks erfordert nämlich einen Dämmstoff, der besonders atmungsaktiv ist. Deshalb wurde hier ein speziell geeignetes Styropor verwendet. „In meiner Berufspraxis habe ich da schon fatale Schäden gesehen, wenn ein Laie einfach mal darauf los gedämmt hat. Holzbalken können innerhalb weniger Jahre einfach wegfaulen“, warnt der Fachmann. verhindert werden. „Wir haben diese Arbeiten in der Winter­zeit kurz vor Weihnachten erledigt. So konnten wir besonders gute Konditionen – zum Beispiel mit dem Gerüstbauer – aushandeln, da das Gerüst zu dieser Jahreszeit nicht an einer anderen Baustelle gebraucht wurde“, erzählt das Ehepaar. Deshalb empfiehlt Götz auch anderen Bauherren immer einen Energieberater hinzuzuziehen, ehe man selbst Hand an die Dämmung legt. Wichtig sei zudem die gute Zusammenarbeit mit den ausführenden Handwerkern anderer Baubereiche. „Bei uns war das zum Beispiel der Dachdecker, der das Dach neu gedeckt hat. Da die Anschlussstellen zwischen Dach und Isolierung möglichst luftdicht werden sollten, mussten wir uns hier schon genau aufeinander abstimmen“, sagt der Immobilien­ besitzer. Nur so könne das Eindringen von Feuchtigkeit Remscheid Saniert 2014 25 Energetische Sanierung „In fünf Wochen war die Fassade fertig ...“ Insgesamt dauerten die Arbeiten an Dach und Fassade rund fünf Wochen. „Zusätzlich haben wir auch noch eine effi­ ziente Brennwerttherme einbauen lassen“, so der Familien­ vater. Rund 45.000 Euro investierte die Familie insgesamt in ihr Heim, die sie durch die NRW.Bank finanzierten. Durch die Sanierung senkte Familie Götz ihren Heizenergiebedarf von rund 355 kW/m² auf ca. 127 kW/m². „Jetzt sollen nur noch die Innenräume verschönert werden“, ist sich das Ehepaar einig. Dann steht zukünftig auch der vierten Generation im Hause Götz – zumindest bautechnisch – nichts mehr im Wege. Damit keine Wärmebrücken in Anschlussbereichen entstehen, muss hier besonders sorgfältig gearbeitet werden − so haben Schimmel & Co. keine Chance. Aus Platzgründen hat sich der Energieberater Michael Götz für eine sehr effiziente Brennwerttherme entschieden. Wäre mehr Platz vorhanden gewesen, hätte es auch gut und gerne eine Holzpelletheizung werden können. 26 Remscheid Saniert 2014 ALTBAUNEU Stadt Remscheid hilft mit ALTBAUNEU – Infos zur energetischen Gebäudesanierung online Mit ALTBAUNEU (www.alt-bau-neu.de/remscheid) werden zwar keine konkreten Baumaßnahmen gefördert, aber Bürger und Gebäudeeigentümer dabei unterstützt, sinnvolle Maßnahmen zur energetischen Modernisierung von Gebäuden umzusetzen. Dafür bringt das Portal Hausbesitzer und Sanierungsfachleute zusammen: In einer Internetdatenbank mit lokalen Experten finden Immobilienbesitzer den richtigen Planer, Handwerker oder Berater für das eigenen Projekt. Das Internet ersetzt nicht das persönliche Beratungsgespräch, das der wichtigste Schritt für eine erfolgreiche Sanierungsmaßnahme ist. Aber: Mit Hilfe einer Suchfunktion „spuckt“ die Internetplattform ALTBAUNEU für jede Fragestellung gleich mehrere lokal ansässige Experten und Fachfirmen aus. „Vielfach fehlt sanierungswilligen Gebäudebesitzern nämlich einfach nur die Kontaktadresse eines Energieberaters oder eines Handwerkers. Diese Lücke wird mit dem Internetportal geschlossen“ erklärt Monika Meves vom städtischen Fachdienst Umwelt. Informationen und Kontaktdaten im Netz Einerseits finden Gebäudebesitzer auf dieser Seite nützliche Kontaktdaten. Aber auch wichtige Informationen rund um die energetische Gebäudesanierung; darunter Erläuterungen zu den Möglichkeiten der Gebäudedämmung, zur Auswahl einer neuen Heizungs- oder Lüftungsanlage oder zu gesetzlichen Vorgaben bei der energetischen Sanierung werden Bauherren hier zur Verfügung gestellt. Auch alle relevanten Informationen zum Gebäudeenergieausweis sind hier zusammengefasst. ALTBAUNEU liefert außerdem einen ersten Überblick über mögliche Förderprogramme von Bund und Land. Übersichtlich und in knappen För- derblättern zusammengefasst, erkennen Bauherren mit einem Blick, welche Finanzmittel sie in Anspruch nehmen können. Neben diesen allgemeinen Rahmenbedingungen wird dort auch über die Aktivitäten im Stadtgebiet – vom Beratungsangebot bis zum Seminar – informiert. Enorme Einsparpotenziale Auf der anderen Seite will das Portal auch aufzeigen, welche wirtschaft­ lichen und klimarelevanten Einsparpotenziale in der energetischen Sanierung stecken. „In Remscheid sind mehr als 75 Prozent der Wohngebäude älter als 30 Jahre. Diese Immobilien wurden vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung 1978 errichtet. Demnach sind viele von ihnen nicht oder nicht ausreichend mit Wärmedämmung versehen und die Heizungsanlagen haben ihre übliche Nutzungsdauer von 18 bis 20 Jahren oft schon überschritten“, so Meves. Eine Sanierung dieser Gebäude auf einen heutigen Standard würde den Energieverbrauch und die CO2-Emission um die Hälfte verringern – und damit auch Energiekosten wesentlich reduzieren. Deshalb will die Stadt Remscheid mit dem Angebot des Internetportals ihrer Verantwortung gerecht werden und einen Beitrag dazu leisten, die Energiewende voran zu bringen. Kontakt Stadt Remscheid Fachdienst Umwelt Monika Meves Telefon(02191) 16 - 33 13 E-Mail [email protected] Remscheid Saniert 2014 27 Glaspaneele Modernes Design ohne Fugen Dank der großformatigen Glaspaneele der Glaserei Schütt sind schwierige Formate, die mit keiner Fliese richtig auskommen, kein Problem mehr. Und auch Fugen sucht man hier vergebens. „Wir bieten eine moderne Lösung an, um Badezimmern oder älteren Fliesenspiegeln in der Küche ein neues Gesicht zu verleihen“, sagt Tanja Winkler, Geschäftsführerin der Glaserei Schütt. Dazu fertigt die Glaserei passend für jeden Raum und jede Fläche Glasplatten an, hinter denen in die Jahre gekommene 28 Remscheid Saniert 2014 Fliesen versteckt werden können. Der Vorteil: Nicht immer müssen bei einer Renovierung alle Fliesen abgeschlagen werden. „So lässt sich eine Menge Schmutz vermeiden. Und man ist vielleicht eher bereit, mit der Modernisierung oder Umgestaltung einzelner Räume zu beginnen“, so Winkler. Einfache Montage Dank eines speziellen Klebers können die Platten zum Beispiel direkt auf Fliesen oder sogar auf Tapete geklebt werden. Dabei sind der Individualität kaum Grenzen gesetzt. „Aus einer breiten Farbpalette wählen unsere Kunden ganz nach ihren Glaspaneele Wünschen ihr Design aus“, erklärt die Geschäftsführerin. Auch Glasverkleidungen mit Digitaldruck sind möglich. „Theoretisch könnten wir jedes Foto, das eine entsprechende Auflösung hat, auf die Paneele drucken“, sagt Winkler. So sei auch eine Wandgestaltung mit dem Foto des geliebten Hundes denkbar. „In diesem Bereich kommen aber besonders gut Obst und Gemüse bzw. Kaffee­ bohnen für die Verkleidung von Küchenspiegeln bei unseren Kunden an“, verrät die Geschäftsführerin. aber durchaus. Besonders modern wird zum Beispiel ein Badezimmer, wenn nur Teilflächen mit dem Glas verkleidet werden. Deshalb eignet sich die Glaspaneel-Lösung im Badezimmer auch sehr gut für Neubauten oder größere Sanierungsmaßnahmen. Ein weiteres Plus: Durch die glatte Oberflächenstruktur, ist die verglaste Fläche ganz einfach sauber zu halten; Fugen in denen sich Schmutz oder sogar Schimmel sammeln können, entstehen bei dieser Lösung erst gar nicht. „Da die Haltbarkeit vergleichbar mit der Haltbarkeit von Fliesen ist, wird diese Lösung besonders gerne für den Duschbereich im Badezimmer oder als Spritzschutz über dem Herd verwendet“, erzählt Winkler. Sichere Sache Für diese Einsatzgebiete greift die Glaserei auf hitzebeständiges und bruchsicheres Glas zurück. So kann man die Paneele theoretisch für jeden Wohnbereich verwenden. Nur als Bodenbelag sind sie nicht geeignet. „Ich persönlich würde kein altes Badezimmer, das bis unter die Decke gefliest ist, komplett mit Glasplatten verkleiden – das muss man mögen“, so Winkler. Möglich sei das Geschäftsführerin Tanja Winkler zeigt den Kunden die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten der Glaspaneele. Remscheid Saniert 2014 29 Sanierung im Quartier GEWAG Remscheid saniert: barrierefrei und energiesparend Bis ins hohe Alter in der eigenen Wohnung leben und das auch noch möglichst kostengünstig − das ist der Wunsch vieler älterer Menschen. Auch junge Familien und Menschen mit Beeinträchtigungen schätzen Komfort. Zudem ist das Umwelt- und Kostenbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger gestiegen. Die GEWAG hat jetzt in einem großangelegten Bauvorhaben das Wohnquartier Hasenberg sowohl barrierefrei als auch energiesparend saniert. Eine Kombination, die sich für die Wohnungsbaugesellschaft aus Remscheid rechnet. „Dies war die erste derartige Kombination von Maßnahmen bei der GEWAG“, sagt Hans-Jürgen Behrendt, Vorstand der GEWAG. Das Sanierungspaket kann sich sehen lassen: Neben der Minimierung des Energieverbrauchs und des Abbaus des Kohlendioxidausstoßes durch verbesserte Isolierung der Gebäudehüllen von 10 Häusern mit insgesamt 80 Wohnungen und einer Gesamtwohnfläche von 5.200 m² wurden stufenlose Zugänge geschaffen und bauliche Barrieren reduziert. „Damit haben wir nicht nur direkt auf die Wünsche unserer Kunden reagiert, sondern zusätzlich das Wohnumfeld aufgewertet“, so Behrendt weiter. Hier steht nichts im Weg − und damit Barrierefreiheit im Mittelpunkt. Barrieren abbauen Alle zehn Häuser aus den 1960er Jahren erhielten jeweils eine Aufzugsanlage. „So sind nun erstmalig 30 Remscheid Saniert 2014 Ein heller, großzügiger Wohnraum ist modern und sichert in Zukunft die Vermietbarkeit. Sanierung im Quartier auch die oberen Geschosse sowohl für ältere Menschen als auch für Familien mit Kleinkindern leicht zugänglich“, erklärt Behrendt. Daneben wurden die Balkone durch neue Anlagen vergrößert sowie Fenster und Hauseingangstüren erneuert, Türsprecheinrichtungen installiert und die Treppenhäuser saniert. Diese Arbeiten konnten auch bei bewohnten Wohnungen durchgeführt werden. Durch die neuen, größeren Balkone sowie den Einbezug vorher nicht nutzbarer Balkonnischen wurden die Wohnflächen pro Wohnung um ca. fünf Quadratmeter vergrößert. Zusätzlich wurden 28 Wohnungen, die vor der Sanierung leer standen, altersgerecht umgebaut. Hier standen größere Veränderungen an: Die Grundrisse wurden zeitgemäßer gestaltet und fünf kleine Räume zu drei großen zusammengelegt. Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten mussten außerdem die Türrahmen verbreitert werden. Auch die Badezimmer sind nach dem Umbau – dank einer ebenerdigen Dusche – komplett barrierefrei. „Nach dem Umbau sind hier nun selbst die Balkone ungehindert mit einem Rollstuhl befahrbar“, so Behrendt. Energetisch sanieren Sowohl Familien mit Kindern als auch ältere Menschen genießen den Komfort des Aufzugs. Umwelt- und Klimaschutzfragen wurden im Vorfeld der Sanierungen mit einem externen Sachverständigen geklärt. So wurden die Energieeinsparmöglichkeiten exakt berechnet. Die Experten rieten zum Umbau der Gebäudekomplexe zu einem sogenannten „Effizienzhaus 70“. Dafür mussten aber erst einige logistische Probleme gelöst werden: So mussten Zufahrten zu den Häusern geschaffen werden. Für die Abtrennung der vorhandenen Balkone und die Entfernung der alten Schieferfassaden mussten Gerüste errichtet werden. „Besonders das Entfernen der alten Balkonanlagen stellte sich als sehr arbeits- und zeitintensiv heraus“, sagt Behrendt. Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, begannen die Aufbauarbeiten. Die Außenfassade wurde wärmegedämmt. Auch Dach, Kellerdecke und Außenputz wurden ausgebessert oder erneuert beziehungsweise gedämmt. Schließlich musste das Außengelände wiederhergestellt werden. Handwerker aus der Region im Einsatz „Bei der Maßnahme haben wir fast ausschließlich auf Handwerker aus der Region gesetzt, die sich zum Teil bereits seit vielen Jahren in der Zusammenarbeit mit der GEWAG bewährt haben“, sagt Behrendt. Insgesamt investierte die GEWAG rund 3,5 Mio Euro in die energetische Sanierung und 1,7 Mio Euro in den barrierefreien Umbau. Dies entspricht ungefähr dem 15-fachen der Jahresnettomiete. Dafür wurden auch Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in einer Gesamthöhe von 3.203.300 Euro in Anspruch genommen. Die restliche Investitionssumme wurde aus Eigen­ mitteln aufgewendet. Das Objekt für Remscheid Saniert 2014 31 Sanierung im Qaurtier diese Investitionen wählte das Unternehmen daher sehr bewusst aus. Der Hasenberg ist mit insgesamt rund 1.230 Wohneinheiten das größte zusammenhängende Quartier im Portfolio der GEWAG. Die Anlage entsprach aber im ursprünglichen Zustand nicht mehr den aktuellen Wohnbedürfnissen. Somit war in den Objekten auch ein gewisser Leerstand zu verzeichnen. Nur mit einem zukunftsorientierten Umbau konnte die Wohnungsbaugesellschaft die Vermietbarkeit sichern. „Auch wenn die Sanierungskosten natürlich im ersten Augenblick sehr hoch erscheinen, hat sich die Investition für uns doch gelohnt“, ist sich Behrendt sicher. „Innerhalb kürzester Zeit waren alle 28 umgebauten Woh- nungen neu vermietet. Aufgrund der großen Nachfrage werden derzeit in diesen Objekten weitere sechs Wohnungen altersgerecht umgebaut, wobei auch zunehmend Jüngere Interesse an barrierefreiem Wohnraum bekunden“, sagt er. Investition in die zukünftige Vermietbarkeit Allerdings sollten Privateigentümer beachten, dass es bei Häusern mit Mietwohnungen nahezu unmöglich ist, die gesamten Investitionskosten (gemäß § 559 BGB) auf die Mieter umzulegen. „Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man in die Gebäudesubstanz und damit in die zukünftige Vermietungsfähigkeit investiert“, sagt Behrendt. Zudem rät er dazu, sich im Vorfeld unbedingt mit einem von der KfW anerkannten Sachverständigen in Verbindung zu setzen, um die Möglichkeiten einer energetischen Sanierung zu erörtern. „Wir glauben, es ist grundsätzlich sinnvoll, einen der zinsgünstigen Kredite der KfW in Anspruch zu nehmen. Ab einer gewissen Energieeffizienz gewährt die KfW auch nachträgliche Tilgungszuschüsse“, so Behrendt. Zudem sei eine unkomplizierte Abwicklung über die Hausbank möglich. Kontakt Jürgen Engert Telefon(02191) 464 41 30 E-Mail [email protected] Große Vorsatzbalkone, neue Fassade und eine gepflegte Grünanlage machen die Gebäude aus den 60ern für die heutigen Anforderungen an Wohngebäude fit. Hier steht nichts im Weg − und damit Barrierefreiheit im Mittelpunkt. 32 Remscheid Saniert 2014 EnEV 2014 Neue energetische Anforderungen durch die EnEV Am 1. Mai 2014 ist die Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft getreten. Damit setzt die Bundesregierung die Anforderungen der Europäischen Richtlinie für energieeffiziente Gebäude in nationales Recht um. Die verschiedenen Neuerungen für Gebäudebesitzer haben wir hier kurz zusammengefasst. Energieausweise, die nach dem 1. Mai 2014 ausgestellt werden, geben – neben den Energiekennwerten – nun auch die Energieeffizienzklasse eines Gebäudes an. Der Standard reicht von A+ (Passivhaus) bis H (unsanierte Gebäude). Dabei umfasst die Skala die Werte von 0 bis >250 kWh/(m²a). Bisher war es so, dass die Skala auf dem Bandtacho auf 400 kWh/(m²a) begrenzt war. Diese Änderung führt nun dazu, dass komplett unsanierte Gebäude und Gebäude mit schlechtem Wärmeschutz beziehungsweise alter Anlagentechnik realistischer dargestellt werden können. Außerdem durchlaufen alle neu ausgestellten Energieausweise ein Kontrollsystem und erhalten eine Registriernummer. Die Angaben zu Maßnahmen zur kostengünstigen Sanierung sind ab 1. Mai fester Bestandteil der Energieaus­ weise, und zwar aufgeteilt in Einzelmaßnahmen und Maßnahmen im Rahmen einer größeren Sanierung. Energieeffizenz auf einen Blick Zukünftig kann jeder schon bei der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus auf die Energieeffizienz achten. Ab dem 1. Mai 2014 fordert der Gesetzgeber in kommerziellen Immobilienanzeigen einige Angaben aus dem Energieausweis. Es muss angegeben werden, ob es sich um einen Energiebedarfs- oder Energieverbrauchsausweis handelt. Ebenso wird der entsprechende Energiekennwert gefordert, genau wie die Angabe der wesentlichen Energieträger für die Art der Beheizung und das Baujahr des Gebäudes. Auch in behördlichen Gebäuden und in privatwirtschaftlichen Bauten mit hohem Publikumsverkehr, wie etwa Theatern, Kinos etc. werden ab einer Nutzfläche von 500 m² in Zukunft häufiger Energieausweise zu finden sein. Hier müssen sie an einer für die Öffentlichkeit gut sichtbaren Stelle ausgehängt werden, so dass jeder sich einen Eindruck über die Energieeffizienz des Gebäudes verschaffen kann. Energieausweise müssen grundsätzlich bei jedem Neubau, bei jeder Neuvermietung oder jedem Verkauf von Immobilien vorliegen. Zukünftig müssen sie jedem Miet- und Kaufinteressenten einer Wohnung, eines Wohn- oder Nichtwohngebäudes bei der Besichtigung unaufgefordert vorgelegt werden und bei der Vermietung oder dem Verkauf der Immobilie im Original oder in Kopie übergeben werden. Energieausweise haben ab dem Tag der Ausstellung eine zehnjährige Gültigkeit. Bei umfangreichen Sanierungen ist der Energieausweis entsprechend anzupassen. Zwei Varianten: Alter und Größe entscheiden Es gibt den Energieausweis auch weiterhin in zwei Varianten: Auf Grundlage des Energiebedarfs oder des Energieverbrauchs. Welcher Ausweis gewählt werden kann, hängt von Alter und Größe der Immobilie ab. Für alle Gebäude, die mindestens den Standard der 1. Wärme­ schutzverordnung (1978) erfüllen, besteht Wahlfreiheit zwischen Energiebedarfs- und Energieverbrauchsausweis. Für nicht energetisch sanierte Gebäude mit bis zu vier Wohneinheiten und der Bauantragsstellung vor dem 1. November 1977 ist der Energiebedarfsausweis Pflicht. Für Bestandsgebäude wurden in der novellierten EnEV keine wesentlichen Änderungen im Fall einer energetischen Sanierung eingeführt. Die Anforderungen an die U-Werte sind gleich geblieben. Einzige Ausnahme sind die Haustüren: Hier wurde die U-Wert-Anforderung erhöht. Kontakt Stadt Remscheid Fachdienst Umwelt Monika Meves Telefon(02191) 16 - 33 13 E-Mail [email protected] Remscheid Saniert 2014 33 Haustechnik Herzstück Haustechnik Zwei Brände und rund vier Jahre Leerstand ließen das einst herrschaftlich anmutende Haus in der Nüdelshalbach verkommen – bis sich neue Besitzer dem Bau aus den 1950er Jahren annahmen. Mit einem ausgeklügelten Konzept aus innovativer Haustechnik und modernen Grundrissen direkt am Waldrand bekommt die Immobilie nicht nur nach und nach den Glanz vergangener Tage zurück, sondern auch noch ein zeitgemäßes Design mit technischen Raffinessen. „Die vielen Jahre in denen das Haus nicht bewohnt war, hatten ihm sichtlich zugesetzt – die Immobilie war regelrecht verfallen“, sagt Cliff Zache, geschäftsführender Gesellschafter der Armin Zache GmbH & Co. KG. Außerdem musste in diesen Jahren gleich zwei Mal die Feuerwehr ausrücken, um Feuer mit ungeklärter Ursache zu löschen. Dies hatte zusätzlich massive Schäden zur Folge: Der Dachstuhl war fast zerstört. Ungehindert konnten Regen und Feuchtigkeit in das Innere eindringen. Rauchgeruch saß im Mauerwerk fest und machte das Haus unbewohnbar. „Bevor also an Schönheitsreparaturen zu denken war, mussten wir alles wetterfest machen und das Haus entkernen“, berichtet der Heizungsbaumeister. Erst einmal wurden Schutt und Gerümpel aus dem Haus geschafft. „Wir haben das alles entsorgen müssen, ich kann gar nicht genau sagen, wie viele Container das waren“, erzählt Zache. Nachdem die Aufräumarbeiten erledigt waren, wurde der Dachstuhl neu gezimmert und anschließend das Dach gedeckt. Während es bei den Außenarbeiten mit neuen Fenstern und einem Wärmedämmverbundsystem mit Wärmeleitgruppe (WLG) 30 für die Hausfassade weiterging, wurde in den Innenräu34 Remscheid Saniert 2014 men der Putz von den Wänden geschlagen, um Ruß und Brandgeruch zu beseitigen. Parallel wurden auch die Grundrisse großzügiger gestaltet und die Fenster und Türen angepasst. Neueste Technik vom Dach bis zum Keller Das Herzstück des Hauses bildet eine ausgefeilte Haustechnik: Die alte Ölheizung wurde durch eine zeitgemäße Kombination von Gasbrennwertheizung, Scheitholzkesselanlage und Pufferspeicher ersetzt. Unterstützt wird die Technikkombination zusätzlich von einer Solaranlage auf dem Dach. Diese liefert Wärme sowohl für die Warmwasserbereitung als auch für die Heizung. Diese Kombination ist besonders komfortabel, denn sie ist sowohl mit wenig Arbeit verbunden, kostengünstig im Verbrauch als auch umweltschonend. „Während es wirkliche Arbeit ist, ein Haus mit einem Kamin zu beheizen, muss bei einer Scheitholzkesselan­lage nur alle paar Tage Holz nachgelegt werden; Asche muss nur alle sechs bis acht Wochen entsorgt werden, da das Holz hier fast rückstandslos verbrennt“, erklärt der ausgebildete Energieberater. Allerdings sollte nur speziell geeignetes und abgelagertes Holz verwendet werden. Cliff Zache, Heizungsbaumeister & Energie­ berater, überprüft die Leistung der ausgeklügelten Anlage. Vorher: Das Haus befand sich in einem desolaten Zustand. Thema Es geht voran: Neues Dach, Solaranlage und neue Fenster sind montiert; mit der Sichtklinkerverkleidung wurde begonnen. Remscheid Saniert 2014 35 Haustechnik Temperaturkontrolle über Smartphone, Tablet & Co. Weitere Besonderheit: Die gesamte Anlage kann bei Bedarf ganz smart via App bedient werden. „Außerdem werden bei unserer Anlage zuerst die preiswerten Energien forciert. Die Gasheizung dient also nur als Notnagel, die einspringt, wenn Scheitkessel oder Solaranlage den Heizbedarf nicht decken“, sagt Cliff Zache. Allerdings hat die gehobene Technik auch ihren Preis: Einige 10.000 Euro wurden hier in die Haustechnik investiert – dafür ist aber auch von den Elektroinstalla- tionen, über Ver- und Entsorgungsleitungen bis hin zur Heiztechnik alles auf dem neuesten Stand. Deshalb rät der gelernte Installateur bei der Kostenkalkulation allen Bauherren dazu, Angebote genau zu vergleichen. Es sei nämlich nicht immer das günstigste Angebot auch die richtige und beste Wahl. „Das Gesamtkonzept muss passen. Es kommt immer darauf an, was ich für mein Geld bekomme“, sagt er. Die Arbeiten in der Nüdelshalbach gehen gut voran: An den Wänden ist frischer Putz und ein neuer Estrich wurde gegossen. Auch von außen ha- ben schon die Verschönerungen begonnen; im Garten ist schon einiges passiert, die Auffahrt wurde saniert und die Fassade wird mit Sichtklinker verkleidet. Nur der Innenausbau fehlt noch. Hier werden in den kommenden Wochen die Fliesen- und Malerarbeiten und die Feininstallationen in den Badezimmern erledigt werden. Und auch eine Photovoltaikanlage ist noch geplant. Schon Ende des Jahres soll das Einfamilienhaus mit rund 190 m² bezugsfertig sein. „Und auch der erste Bewohner hat sich für das ruhige Haus am Waldrand bereits gefunden“, freut sich der Energieberater. Via App könnte die Heizanlage sogar aus dem Ausland gesteuert werden. Der Verteiler der Fußbodenheizung versteckt sich in einer Art Versorgungsschacht. Nicht nur beruflich ein eingespieltes Team: Vater Armin Zache und Sohn Cliff Zache, gemeinsam Geschäftsführer der Armin Zache GmbH & Co. KG. Solarkollektoren unterstützen die Warmwasser- und Heizungsversorgung. 36 Remscheid Saniert 2014 Aus zwei wird eins Zwei separate Häuser funktionierte Dipl.-Ing. Beate Röhrig, Geschäftsführerin der MENNENÖH + RÖHRIG Bauplanung GmbH, zum modernen und geräumigen Einfamilienhaus für eine vierköpfige Familie um. Dabei führte die Architektin eine energetische Sanierung durch und erstellte großzügige Grundrisse sowie barrierearme Zugänge. „Besonders wichtig war es uns, die Energiekosten für die Familie zu senken“, sagt Beate Röhrig. Denn bei Sanierungsbeginn wurden die zwei kleinen Einfamilienhäuser zentral von einer großen Nachtspeicheranlage im Keller des Hauses versorgt. Die Folge waren enorme Stromkosten, die bis zu ca. 4.000 Euro im Jahr betrugen. „Diese Art von Heizungskonstruktion ist einfach nicht mehr zeitgemäß und sowohl für den Geldbeutel als auch für die Umwelt nicht mehr tragbar“, sagt die Architektin. Deshalb entschieden sich die Hausbesitzer nach einer Energieberatung dazu, in ihre Immobilie zu investieren. „Allerdings stellte sich dann in unseren gemeinsamen Gesprächen schnell heraus, dass wir aus den Immobilen mehr machen könnten“, sagt die 50-Jährige. Denn: Die kleinere, vordere Immobile, Bau- jahr 1934, war schon seit einiger Zeit ungenutzt; nur das hintere Haus, das in den 1980er Jahren angebaut wurde, wurde von den Eigentümern selbst bewohnt und bot nicht mehr ausreichend Platz und Komfort für Eltern und Kinder. Daraus entstand die Idee, die aneinander angrenzenden Häuser miteinander zu verbinden – nicht zuletzt auch deshalb, um die Lebensqualität der Tochter, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, zu verbessern. Energetische Maßnahmen Nachdem alle Umbaumaßnahmen mit der Familie abgesprochen waren und eine effiziente Alternative für die Heizversorgung des Hauses gefunden war, startete die Sanierung im Frühjahr 2008 mit umfangreichen Maßnahmen in dem leerstehenden Gebäudeteil: Das gesamte Haus wurde entkernt, die Grundrisse verändert und die Decke zwischen Erdgeschoss und erster Etage eröffnet. Außerdem musste der Keller abgedichtet werden. „Zusätzlich haben wir die Dächer angeglichen. So haben wir den zwei Immobilien ein einheitliches Aussehen gegeben. Das war den Eigentümern wichtig“, sagt Beate Röhrig. Dazu musste das Dach des vorderen Hauses angehoben werden. Anschließend wurde es neu gedeckt und mit einer 20 cm starken Dämmung gedämmt. Besondere Anforderung an die ausführenden Fachfirmen: Hier musste äußerst sorgfältig gearbeitet werden, um die Anschlussstellen zwischen den beiden Dächern besonders dicht zu bekommen. Zudem wurden die Fenster nach geltender Energieeinsparverordnung durch neue Remscheid Saniert 2014 37 Solarpotenzialkataster Fenster ersetzt und die Fassade beider Häuser mit einem 14 cm starken Wärme­d ämmverbundsystem aus Poly­styrol-Hartschaum verkleidet. Innenausbau „Als die Rohbaumaßnahmen weitgehend abgeschlossen waren, haben wir dann mit den Arbeiten im Haus begonnen“, so Röhrig. Dabei wurde die alte Elektro-Blockspeicherheizung durch eine energieeffiziente Brennwerttherme ersetzt. Dazu musste zunächst ein Hausgasanschluss gelegt werden. Unterstützt wird die Therme durch eine kleine solarthermische Anlage, die die Warmwasserbereitung übernimmt. Außerdem mussten, wegen der veränderten Grundrisse, neue Versorgungsleitungen gezogen werden. Hier ist zum Beispiel ein neues Bad im Erdgeschoss entstanden, das individuell auf die Bedürfnisse der Tochter zugeschnitten ist. Neue Durchbrüche verbinden jetzt die beiden Gebäudeteile auch im Inneren. Kosten sparen und Lebensqualität verbessern Abschließend bekam die Fassade einen neuen Anstrich, und der (Vor-) garten wurde instand gesetzt. Anstelle von Treppenstufen führt nun außerdem eine rollstuhlgerechte Rampe zur Eingangstür. „Mit den Maßnahmen haben wir nicht nur die Energiekosten um rund 30 % gesenkt, sondern der Familie durch den Umbau zusätzlich ein großes Stück Lebensqualität schenken können“, freut sich die Architektin. Energie von der Sonne: Ist mein Haus geeignet? Für Remscheid gibt es im Internet ein Solarpotenzialkataster unter der Adresse www.solarestadt.de/remscheid. Hier finden Interessentinnen und Interessenten interaktive Karten, auf denen für jedes Gebäude in Remscheid verzeichnet ist, wie geeignet es für das Gewinnen von Sonnenenergie ist. So können Remscheider Bürgerinnen und Bürger online in einem Stadtplan die Werte für ihre eigene Immobilie ermitteln und feststellen, welche Möglichkeiten sie zur Einbindung von Solartechnik haben. Mit dem interaktiven Solarpotenzialkataster kann man mit einem einfachen Ampelverfahren herausfinden, ob das eigene Haus als Standort für eine Solaranlage (Solarthermie oder Photovoltaik) in Frage kommt. Gleichzeitig liefert die Software auch weitere Details über die Wirtschaftlichkeit, den Preis für die Installation und für die empfohlene Technik. Zudem werden die benötigten Flächen angezeigt. Das interaktive Tool 38 Remscheid Saniert 2014 ist individuell anpassbar auf die im Haushalt lebenden Personen, den benötigten Strombedarf und vieles mehr. Wie funktioniert das Kataster? Für jede Straße und Hausnummer in Remscheid wird der Gebäudegrundriss und die Solartauglichkeit angezeigt. Außerdem wird die installierbare Leistung in kWp, der Stromertrag in kWh/Jahr sowie die Einsparung an Kohlendioxid angegeben. Hinter einem kleinen Pfeil verbirgt sich die Darstellung der Sonneneinstrahlung. Auch ein Luft- bild des Gebäudes und die Auswertung für die Eignung des Daches zur solarthermischen Nutzung können abgerufen werden. Dabei werden die geeigneten Flächen für die Installation von Solarkollektoren sowie der Wärmeertrag und die CO2-Ersparnis angegeben. Über „Berechnung einsehen“ erhält man ein übersichtliches Datenblatt. Wirtschaftlichkeitsrechner Im unteren Bereich der Internetseite kann der Wirtschaftlichkeitsrechner ausgewählt werden. Mit dem Wirtschaftlichkeitsrechner der Volksbank Remscheid-Solingen eG besteht die Solarpotenzialkataster Kontakt Stadt Remscheid Fachdienst Umwelt Monika Meves Telefon(02191) 16 - 33 13 E-Mail [email protected] Möglichkeit, den Ertrag für eine PV-Anlage zu berechnen. Hierzu wird der Gebäude-Kennschlüssel in das entsprechende Feld eingetragen und die Berechnung gestartet. Im Ergebnis werden Angaben zu Ertrag, Finanzierung und laufenden Kosten gemacht. Diese Angaben dienen der ersten Einschätzung. Es handelt sich um Beispielrechnungen! Energieexperte hinzuziehen Die Ergebnisse des Solarpotenzialkatasters dienen der ersten Information, sie ersetzen aber nicht die Fachberatung durch einen qualifizierten Energieberater oder Installateur. Einen Remscheider Energieexperten zur Nutzung von Solarenergie für Strom bzw. Wärme finden Sie im Internet: www.alt-bau-neu.de/remscheid unter Lokale Dienstleister. Anlagen in Remscheid In Remscheid sind bereits knapp 350 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 3.850 kWp auf Hausdächern installiert. Ungefähr 600 solarthermische Anlagen zur Warmwasserbereitung sind im Einsatz. Auch in Remscheid kann die Energie der Sonne zur Erzeugung von Wärme für warmes Wasser, zur Heizungsunterstützung sowie zur Erzeugung von Strom eingesetzt werden. Eine Vielzahl von Beispielen beweist dies bereits. Auch auf kommunalen Gebäuden wie Schulen und Turnhallen sind mehrere dieser Anlagen im Einsatz. Förderung möglich Die Installation von solarthermischen Anlagen wird finanziell bezuschusst durch verschiedene Förderprogramme von Bund und Land. Die Einspeisevergütung für den erzeugten Strom unterliegt dem „ErneuerbareEnergien-Gesetz“. Aktuelle Informationen zu den Förder­programmen und den Vergütungssätzen finden Interessierte im Internet: www.alt-bau-neu.de/remscheid unter Förderung. www.kbschmidt.com Energieberatung & Solararchitektur Altbau | Neubau | Denkmal Wohngebäude | Nichtwohngebäude Remscheid Saniert 2014 39 Solarthermie Individuelles Heizen mit der Kraft der Sonne Kunde Armo Olbertz (links) arbeitet bei der Feinjustierung seiner Heizungsanlage eng mit Handwerksmeister Michael Luckhaus zusammen. Auf dem Dach des Hauses von Familie Olbertz, Baujahr 1988, wurde 2014 eine 7,5 Quadratmeter große Fläche mit Röhrenkollektoren aufgeständert, die die Familie nun mit kostengünstiger Sonnenwärme versorgt. „Eine Investition in die Zukunft, die sich gelohnt hat“, findet Arno Olbertz. Vor der Sanierung wurde das mehr als 160 m² große Haus mit zwei Heizkesseln beheizt – einen für die Hausherren und einen für die Mieter der Einliegerwohnung. „Das ist eine typische Konstruktion für das Baujahr des Hauses“, sagt Michael Luckhaus, Geschäftsführer der Luckhaus GmbH. Denn: Zu dieser Zeit waren die Energiekosten noch erschwinglich, Umweltschutzfragen standen noch nicht im Fokus und getrennte Heizanlagen garantierten eine einfache Abrechnung mit den Mietern. „Dieser Aufbau ist heute nicht mehr zeitgemäß, da die energetischen Verluste einfach zu hoch sind. Außerdem musste man zusätzlich doppelte Wartungskosten in Kauf nehmen“, so Luckhaus weiter. 40 Remscheid Saniert 2014 Laufende Kosten minimieren Deshalb entschied sich Hauseigentümer Olbertz für die Sanierung seiner in die Jahre gekommenen Heizungsanlage. „Eigentlich funktionierte unsere alte noch. Aber ich wollte die laufenden Kosten minimieren. Wir haben einfach zu viel Gas verbraucht“, sagt Arno Olbertz. Ein weiteres Manko der alten Heizung war, dass es für das Gerät kaum noch Ersatzteile gab. Der Installateurbetrieb Luckhaus stieg dann im Spätsommer 2013 in die konkrete Planung der Sanierung mit ein. Nachdem Hausherr und Heizungbaumeister gemeinsam die optimale Lösung Solarthermie für die individuellen Bedürfnisse des Gebäudes gefunden hatten, startete die Sanierung im April 2014. Zu Beginn der Maßnahmen stand die Demontage der alten Kesselanlage an. Diese führte der Hausherr in Eigenleistung durch. Anschließend wurde der Keller zusätzlich bautechnisch saniert, indem zum Beispiel die Wände neu verputzt und ein neuer Estrich verlegt wurde. Währenddessen installierte die Fachfirma bereits eine solarthermische Röhrenkollektorfläche auf dem Dach und verlegte die Leitungssysteme vom Dach in den Keller. „Wir haben uns für diese Variante entschieden, da Röhrenkollektoren eine höhere Effizienz haben als Flachkollektoren“, sagt Luckhaus. Der Wärmeertrag liegt bei Röhrenkollektoren ungefähr 30 % höher als bei der flachen Ausführung. Allerdings sind sie im Schnitt auch ca. 30 bis 40 % teurer. Im nächsten Schritt wurden die Gasleitungen abgeklemmt, der alte Boiler entsorgt und elektrische Arbeiten ausgeführt. „Diese Arbeiten sollte man am Besten im Sommer machen, oder sich eine Ausweichmöglichkeit zum Duschen suchen – sonst kann es schon mal sehr kalt werden“, rät Olbertz. „Die hier genutzten Techniken sind im Zusammenspiel sehr effektiv. Deshalb ist es besonders wichtig, alle Bestandteile der Anlage von einem Hersteller zu beziehen“, betont Luckhaus. Nur so sei die einwandfreie Kompatibilität gegeben. Allerdings erfordern solche Anlagen auch ein gewisses technisches Verständnis von Eigentümern und Nutzern. „Herr Olbertz ist ein sehr angenehmer Kunde, er probiert selbst viel aus und ist mit viel Eigeninitiative auf der Suche nach der passenden Einstellung für seine Anlage – egal ob Winterbetrieb oder Ferienschaltung. Denn die Anlage kann passgenau auf die Bedürfnisse der Nutzer eingestellt werden“, sagt Luckhaus. Eine Anlage mit Lerneffekten Um die optimale Justierung zu finden, arbeiten Bauherr und Installateur deshalb auch nach Fertigstellung noch eng zusammen. „Das ist für mich besonders wichtig. Denn ich lerne ja auch noch“, stellt der 55-jährige Hausherr klar. Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, wurde in nur eineinhalb Wochen ein Pufferspeicher eingebaut, die restlichen Rohre verlegt, die Anlage vollständig angeschlossen und zusammen mit einem neuen Brennwertkessel, der zukünftig beide Wohneinheiten versorgt, in Betrieb genommen. Zusätzlich ließ der Besitzer auch noch den Schornstein sanieren. Unten: Nicht nur die Technik ist neu, auch bautechnisch ist der Versorgungsraum auf dem neuesten Stand. Oben: Röhrenkollektoren unterstützen die Warmwasseraufbereitung und Heizleistung; Flachkollektoren liefern schon seit längerer Zeit Strom von der Sonne. Remscheid Saniert 2014 41 Heizungsanlagen optimieren Stromfresser Heizungspumpe Die Heizungen laufen im Winter oftmals auf Hochtouren und viele Gebäudeeigentümer denken mit einem unguten Gefühl an die nächste Heizkostenabrechnung. Gerade deshalb ist es in Altbauten eine sinnvolle Maßnahme, die Heizungsanlage zu optimieren. Denn mit einer effizienten Heizung können Energiekosten eingespart und der Komfort gesteigert werden. Rauschen oder pfeifen von Ventilen am Heizkörper ist ein Anzeichen dafür, dass die Heizungsanlage optimiert werden sollte. Aber auch wenn Heizkörper in einem Zimmer zu heiß und in einem anderen Zimmer gar nicht richtig oder erst spät warm werden, sollten Immobilienbesitzer handeln. Denn im Zweifelsfall läuft die Heizungsanlage mit unnötig hohen Temperaturen, einer überhöhten Leistung der Umwälzpumpe oder sogar beidem. Dies führt zu einem ineffizienten Betrieb der Heizung und damit zu hohen Energiekosten. Heizungsanlagen regelmäßig warten „Eine energetische Optimierung macht häufig auch dann Sinn, wenn die Abgasgrenzwerte der Heizungsanlage noch im ‚grünen Bereich‘ liegen und seitens des Schornsteinfegers keine Aufforderung zur Reparatur oder zum Ersatz der Anlage oder des Kessels erfolgt ist“, erklärt Monika Meves vom städtischen Fachdienst Umwelt. Generell gilt also: Auch wenn der Heizkessel noch funktioniert sollte er mindestens einmal im Jahr vom Fachmann gewartet werden. Er prüft, ob die einzelnen Komponenten der Heizung gut aufeinander eingestellt sind, reinigt gegebenenfalls den Heizkessel und führt die notwendigen Sicherheitschecks durch. „Das entlastet den Geldbeutel, erhöht die Lebensdauer der Anlage 42 Remscheid Saniert 2014 und senkt den Ausstoß von schädlichen Klimagasen“, so Meves. Optimierungsoptionen Wichtig für eine hohe Effizienz der Heizungsanlage ist beispielsweise auch die korrekte Einstellung der Vorlauftemperatur. Das ist die Temperatur, die das Wasser hat, wenn es in die Heizkörper fließt. Viele ältere Anlagen arbeiten mit zu hohen Temperaturen, was zu Energieverlusten führt. Auch eine Reinigung der Anlage lohnt sich. Denn jede Verbrennung von Öl, Gas oder Holz hinterlässt Rückstände in der Anlage, die isolierend wirken und ein rasches Aufheizen verhindern. Die Folge: Brennstoffverbrauch, Kosten und Umweltbelastung steigen. Heizungs- und Warmwasserrohre, die über der Verputzung und ohne Dämmung verlaufen, wärmen ungewollt die Kellerräume und verlieren kostbare Energie. Die nachträgliche Dämmung der Heizungsrohre ist nicht schwierig und kann mit ein wenig handwerklichem Geschick selbst erledigt werden. Jeder Meter ungedämmte Heizungsleitung im Keller bedeutet einen jährlichen Mehrverbrauch von bis zu zehn Litern Öl. Wenn die Heizkörper „gluckern“, dann ist Luft enthalten. Die schränkt die Wärmeleistung des Heizkörpers ein. Mit einem Entlüfterschlüssel das Ventil öffnen und die Luft entweichen lassen, bis das Ventil zu tropfen beginnt. Dann das Ventil wieder schließen. Normale Thermostatventile haben eine Frostsicherung, die bei gekipptem Fenster im Winter für erhebliche Energieverschwendung sorgt. Moderne „intelligente“ Ventile können zusammen mit Fensterkontakten den Energiebedarf für Raumwärme um bis zu 40 Prozent senken, indem sie den Heizkörper abschalten, wenn ein Fenster geöffnet wird. Mit einer Zeitschaltuhr kann das Ventil programmiert werden. So kann zusätzlich zur Nachtabsenkung auf die individuelle Nutzung von Räumen, beispielsweise an Werktagen und Wochenenden, reagiert werden. Die Montage solcher Ventile erfolgt meist sehr einfach und ohne den Heizkreislauf öffnen zu müssen. Hydraulischer Abgleich Um vorhandene Anlagen zu optimieren, gibt es zudem verschiedene Sanierungsmaßnahmen. Darunter die Regelung oder Neuinstallation der Heizungspumpe, der Austausch des Kessels oder ein hydraulischer Abgleich. Der hydraulische Abgleich bewirkt, dass alle Heizkörper – auch diejenigen, die von der Pumpe weit entfernt liegen – gleich warm werden. Denn: Ohne hydraulischen Abgleich werden die nahe am Heizkessel liegenden Heizkörper oft wärmer als Heizungsanlagen optimieren die weit entfernt liegenden. Das liegt daran, dass Wasser immer den Weg des geringsten Widerstands geht, und daher weniger warmes Heizwasser die entfernt liegenden Heizkörper erreicht. Als Gegenmaßnahme wird leider oft die Leistung der Heizungspumpe erhöht, damit auch die am weitesten entfernten Räume warm werden. Dies ist aber mit höheren Kosten verbunden, da der Stromverbrauch der Pumpe dadurch ansteigt. Außerdem werden die Heizkörper, die näher an der Pumpe liegen, zu warm und die Strömungsgeräusche im Rohrnetz können zunehmen. Das wird durch den hydraulischen Abgleich verhindert. Ein Heizungsfachmann muss dafür zunächst den Wärmebedarf jedes Raumes und des Rohrnetzes berechnen. Danach kann er jeden Heizkörper durch die richtige Einstellung von Ventilen, von Differenzdruckreglern oder Rücklaufverschraubungen an die Anforderungen anpassen. Falls die Heizkörper nicht mit diesen Utensilien ausgestattet sind, werden sie im Nachhinein eingebaut. Nach einem hydraulischen Abgleich ist der Weg oft frei für eine kleinere Pumpe oder im Idealfall für eine hocheffiziente Heizungsumwälzpumpe. Hocheffizenzpumpe Die Heizungspumpe ist das Herz der Anlage und lässt das warme Wasser zwischen Heizkesseln und Heizkörpern zirkulieren, um die Räume zu wärmen. Dabei verbraucht sie permanent Strom. In einem durch- Strang- und Thermostatventile sowie die Rückläufe der Heizung sollten von einem qualifizierten Handwerker individuell eingestellt werden, denn das hilft Kosten zu sparen. Mit einem hydraulischen Abgleich werden alle Teile des Heizungssystems exakt aufeinander abgestimmt – das entlastet die Heizungspumpe. schnittlichen Vier-Personen-Haushalt ist sie für bis zu zehn Prozent der Stromkosten verantwortlich. Eigentümer können den Stromverbrauch ihrer Heizungspumpe um bis zu 80 Prozent senken, wenn sie moderne Hocheffizienzpumpen einbauen Eine hocheffiziente Heizungsumwälzpumpe hingegen erkennt die Veränderungen des Wasserdrucks in der Leitung und reagiert darauf, indem sie ihre Leistungsaufnahme den veränderten Druckverhältnissen anpasst. Wenn die Ventile der Heizkörper zugedreht werden, arbeitet die Hocheffizienzpumpe langsamer und verbraucht dadurch weniger Energie. Nicht nur die Steuerung der Hocheffizienzpumpen ist fortschrittlich, sondern auch der Motor, der außer­ ordentlich wenig Strom benötigt. Es handelt sich um einen elektronisch geregelten Synchronmotor mit Per­ manentmagnet-Rotor. Er erreicht im Vergleich zu den herkömmlichen Pumpen (Asynchronmotor) einen viel höheren Wirkungsgrad. Außer­halb der Heizperiode wird eine Hocheffizienz­ pumpe automatisch abgeschaltet, während eine alte Heizungspumpe bei gleicher Drehzahl weiter läuft. Fachmann hinzuziehen Einen Remscheider Fachmann zur Heizungsoptimierung finden Sie im Internet: www.alt-bau-neu.de/remscheid unter Lokale Dienstleister, dann die Handwerkersuche anklicken. Remscheid Saniert 2014 43 Energetische Sanierung Brennstoff, Energie und Kosten sparen Rund 74 % ihres Energiebedarfs sparen die Hausbesitzer dank einer thermischen Sanierung an ihrem Wohnhaus ein. Das ist nicht nur besonders umweltschonend, sondern spart auch jede Menge Heiz- und Energiekosten. Um diese Einsparungen für das 1959 erbaute Haus zu erreichen, wurde die Gebäudehülle erst einmal auf den neuesten Stand gebracht: Dazu wurde unter anderem die Fassade mit einem Wärmedämmverbundsystem aus Mineralfaser gedämmt. Die Wetterseite bekam mit einer hinterlüfteten Schieferfassade und einer höheren Wärmeleitgruppe der Dämmung einen zusätzlichen Schutz. Auch das Dach wurde neu gedämmt. Zusätzlich wurden die alten Fenster durch Fenster mit einer 3-fach Verglasung ersetzt. „Um das Haus zusätzlich auch von unten zu isolieren, erhielt auch die Kellerdecke eine Wärmedämmung“, sagt Architekt Michael Wehrmann. Moderne Anlagentechnik Außerdem wurden auch im Inneren des Hauses energetische Maßnah- Die Hauseigentümer ließen die Gebäudehülle aus den 1950er-Jahren komplett sanieren. 44 Remscheid Saniert 2014 men getroffen: „Da die vorhandene Gasbrennwertanlage von 2005 noch gute energetische Werte aufweist, habe ich der Familie dazu geraten, die Anlage momentan noch nicht zu erneuern“, so Wehrmann. „Allerdings wurde die thermische Hülle so saniert, dass später die Heizungsanlage einfach um eine Luftwärmepumpe ergänzt werden könnte. Damit könnte man den Gasverbrauch noch weiter reduzieren“, sagt der Archi- Energetische Sanierung tekt. Zusätzlich ergänzten die Eigentümer ihre alte Heizung durch einen 288-Liter-­Warmwasserspeicher. „Da das Haus komplett eingerüstet war, haben wir auf der Süddachfläche direkt eine 8,58 kWp Photovoltaikanlage errichtet“, so der Diplom-Ingenieur weiter. Die Anlage für Strom aus Sonnenenergie, so der Plan, wird nach Einbau der Luftwärmepumpe deren Kompressor mit Solarstrom versorgen und soll später den Eigenverbrauch erhöhen. Zusätzlich kann die erzeugte Energie mittels Lithium-Ionen Batterie gespeichert werden. „Die Ergänzung der bestehenden Heizungsanlage durch eine Luftwärmepumpe, kombiniert mit einer Photovoltaikan­lage, reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe erheblich“, fasst Wehrmann zu­sammen. Vorher: Die Gebäudehülle entsprach nicht mehr den heutigen Standards. Ein weiterer Vorteil: Auf diese Weise könnte ein Beitrag zum Thema Elektromobilität geleistet werden, da der Ertrag der Photovoltaikanlage auch diesen Bereich mit abdecken würde. „Um die Kosten für die Sanierung möglichst bezahlbar zu halten, rate ich meinen Kunden, Fördermittel in Anspruch zu nehmen“, sagt Wehrmann. Bei dieser Sanierung kamen zum Beispiel gleich drei Zuschüsse zum Tragen: der BAFA-Zuschuss für die „Energiesparberatung vor Ort“ sowie der KfW-Zuschuss aus dem Programm „Energieeffizient Sanieren“ als auch ein KfW-Zuschuss für die Baubegleitung. Auch die Hinterseite des Gebäudes wurde gedämmt. Remscheid Saniert 2014 45 Fördermöglichkeiten Fördermöglichkeiten auf einen Blick Öffentliche Förder- und Kreditprogramme von Bund und Land helfen bei der Realisierung eines energieeffizienten Gebäudes, einer nachträglichen Wärmedämmung, einer effizienten Heizungsanlage und bei der Installation von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Grundsätzliches D ie Auswahl und Beschreibung der Kredit- und Förderprogramme erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Alle Angaben sind vom Antragsteller vor Antragstellung zu überprüfen. Es wird keine Gewähr für die Bewilligung von Finanzmitteln übernommen, denn in der Regel besteht kein Anspruch auf Förderung. Bei den Programmen des Bundes und des Landes ist oftmals die gleichzeitige Inanspruchnahme (Kumulation) von öffentlichen Finanzmitteln nicht erlaubt. Bewilligungen können nur im Rahmen der verfügbaren Mittel gewährt werden, wobei die Bearbeitung meistens in der Reihenfolge der Antragseingänge (sogenanntes „Windhund-Verfahren“) erfolgt. Bei den meisten Programmen darf die Maßnahme erst nach Bewilligung der Förderung begonnen werden. Als Maßnahmenbeginn gilt in der Regel die Vergabe von Ausführungsaufträgen. Planungsarbeiten und die entsprechenden Aufträge hierzu fallen nicht darunter. Internetportal ALTBAUNEU Übersichtlich sind die stets aktualisierten Förderdatenblätter, die alle für ein geplantes Vorhaben relevanten Programme von Bund und Land auflisten. Es werden die Programminhalte in kurzer Form dargestellt, Ansprechpartner und Antragsstellen genannt. Damit ist eine Erstinformation gegeben und die weitere Recherche möglich. Zu jedem Förderthema ist ein Dokument hinterlegt, in dem die verfügbaren Förderprogramme, eine Zusammenfassung der Förderkonditionen und Hinweise auf weitere Informationsquellen zu finden sind. Infos Telefon: (02191) 16-33 13 Internet: www.alt-bau-neu.de/remscheid 46 Remscheid Saniert 2014 KfW – Kreditanstalt für Wiederaufbau Die KfW-Förderbank bietet Zuschüsse oder zinsverbilligte Darlehen an für den Erwerb von Wohnraum, dessen energetischer Modernisierung sowie die Installation von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Der Zinssatz unterliegt Marktschwankungen, ist jedoch stets günstiger als die marktüblichen Konditionen. Als Faustregel gilt: „Je größer die erreichte CO2-Reduktion durch die Maßnahme ist, desto günstiger ist der Zinssatz“. Die Abwicklung der Darlehen läuft über Banken und Sparkassen. Direkten Kontakt muss der Gebäudebesitzer mit der KfW aufnehmen, wenn er einen Zuschuss in Anspruch nehmen möchte. Voraussetzung ist, dass für das Gebäude vor dem 01.01.1995 der Bauantrag gestellt oder die Bauanzeige erstattet wurde. Die KfW bietet verschiedene Programme an: Energieeffizient Sanieren – Kredit (Sanierung zum KfW-Effizienzhaus) Energieeffizient Sanieren – Kredit (Durchführung von Einzelmaßnahmen oder Maßnahmenkombinationen) Altersgerecht umbauen – Kredit Energieeffizient Sanieren – Zuschuss (Sanierung zum KfW-Effizienzhaus) Energieeffizient Sanieren – Zuschuss (Durchführung von Einzelmaßnahmen oder Maßnahmenkombinationen) Energieeffizient Sanieren – Baubegleitung Es gibt ebenfalls den Programmbereich „Energieeffizient Bauen“. Hier ist die Förderung rund um den Neubau gebündelt. Im Rahmen der KfW-Umwelt- und Klimaschutzförderung werden zinsverbilligte Darlehen an Unternehmen, die gewerbliche Wirtschaft, freiberuflich Tätige und Unternehmen, bei denen die öffentliche Hand, Kirchen oder karitative Organisationen beteiligt sind, vergeben. Es können damit energieeffiziente Maßnahmen oder die Fördermöglichkeiten Installation von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien gefördert werden. Infos Telefon:(0800) 539-9002 (kostenfrei aus dem deutschen Festnetz; Preise für Mobilfunk können abweichen) Internet:www.kfw-foerderbank.de Nutzung erneuerbarer Energien Das Ziel der Förderung des Bundeswirtschaftsministe­ riums ist, den Absatz von Technologien der erneuerbaren Ener­gien im Markt durch Investitionsanreize zu stärken und deren Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Es werden Zuschüsse gezahlt beispielsweise für die Errichtung und die Erweiterung von Solarkollektoranlagen automatisch oder handbeschickten Anlagen zur Verbrennung von fester Biomasse für die thermische Nutzung für bestimmte Nennwärmeleistungen effizienten Wärmepumpen Mini-Blockheizkraftwerken Ein Effizienzbonus durch eine höhere Zuschussförderung ist möglich, wenn Solarkollektoren und Biomassekessel besonders energieeffizient eingesetzt werden oder miteinander kombiniert werden. Infos Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Telefon: (06196) 908-625 Internet:www.bafa.de NRW.Bank Die NRW.Bank bietet Darlehen an für die energetische Sanierung von Gebäuden (Einzelmaßnahmen und Maß- nahmenkombinationen), Barrierereduzierungen, Änderung des Wohnungszuschnitts, Schadstoffsanierung, Hochwasserschutz sowie die denkmalgerechte Erneuerung von selbst genutztem Wohnraum. Anträge für das Programm „Gebäudesanierung“ sind bei Banken und Sparkassen zu stellen. Anträge für die denkmalgerechte Erneuerung von Wohnraum sind bei der Stadt – untere Denkmalbehörde zu stellen. Die Abwicklung des Programms „Verbesserung der Energieeffizienz“ findet bei der städtischen Wohnraumförderung statt. Infos Telefon: (0211) 91741-4800 Internet: www.nrwbank.de Progres.NRW Das Land NRW hat dieses Programm für Rationelle Energieverwendung, Regenerative Energien und Energiesparen aufgelegt, um besonders innovative Vorhaben bzw. die breite Markteinführung von Techniken zu fördern. Es werden Zuschüsse ausgezahlt. Im Programmsegment „Markteinführung“ werden Ausgaben für die Errichtung folgender Maßnahmen und Anlagen gefördert: Wohnungslüftungsanlagen, gewerbliche Anlagen zur Verwertung von Abwärme, thermische Solaranlagen, Photovoltaikanlagen (beschränkte Antragsberechtigung), Wasserkraftanlagen, Wärmeübergabestationen (Hausanschlüsse an ein Wärmenetz), Bio­masseanlagen in Verbindung mit einer thermischen Solaranlage, Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung zur privaten Nutzung, Energiespeicher (Gas, Wärme, Kälte), Wärmenetze, Wohngebäude im Passiv­haus-Standard, Wohngebäude im 3-Liter-­Haus-Standard. Infos Telefon: (01803) 100110 (Festnetzpreis 9 ct/min; Mobilfunkpreise maximal 42 ct/min.) Internet: www.progres.nrw.de Remscheid Saniert 2014 47 Umkleiden und Turnhalle der Grundschule Döpfeld werden mit vorerwärmter Luft versorgt. Luftkollektoren: Die Stadt heizt ein mit heißer Luft Das technische Gebäudemanagement der Stadt Remscheid nutzt seit 2009 sonnenerwärmte Luft, um Heizkosten zu reduzieren. Im Juli 2009 wurde die erste Luftkollektoranlage auf dem Berufs­ kolleg Technik in Betrieb genommen. „Das Berufskolleg Technik hat zwei innen liegende Hörsäle, die über eine Lüftungsanlage be- und entlüftet werden. Im Zuge der Sanierung der Lüftungsanlage entstand die Idee, diese solar durch Luftkollektoren zu unterstützen“, sagt Thomas Judt, Fachdienstleiter des Gebäudemanagements bei der Stadt Remscheid. Dank einer Förderung des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) konnten 2009 20 m² Warmluftkollektoren installiert werden. Diese sorgen seit Juli 2009 dafür, dass die einströmende kalte Frischluft vorerwärmt wird und somit die Heizleistung reduziert wird. Luftkollektoren sind ähnlich aufgebaut, wie solarthermische Flachkollektoren. Der Unterschied besteht in dem Wärmeträger. „Während Zentrale Lüftungstechnik der Turnhalle Grundschule Steinberg 48 Remscheid Saniert 2014 thermische Solaranlagen Wasser als Wärmeträger nutzen, verwenden Luftkollektoren die durchströmende Luft, die durch Absorption des Sonnenlichts erwärmt wird", so Wolfgang Künz, Bereichsleiter der Technischen Gebäudeausrüstung bei der Stadt Remscheid. Darüber hinaus könne die erwärmte Luft direkt dazu genutzt werden, das Heizsystem des betreffenden Gebäudes zu unterstützen. Diese posi­tiven Erfahrungen mit der Anlage des Berufskollegs Tech­ nik ermutigten die Stadt im Oktober 2009 zwei weitere Anlagen an der Grundschule Dörpfeld (Bild oben) zu erstellen. Sie dienen zur Lufterwärmung der Turnhalle und der daran ange­schlossenen Umkleiden. Die für die Turnhalle genutzte Kollektorfläche beträgt 35 m², während weitere 10 m² die Umkleiden und Nebenräume mit vorerwärmter Luft versorgen. Als weitere Besonderheit wurde die Anlage hier zusätzlich an den Warmwasserspeicher angeschlossen. „Damit reduziert die Anlage den Gasbezug der Schule um mehr als 4.000 m³ pro Jahr, was einer Einsparung von rund 10 % entspricht“, so Judt. Auch diese Maßnahme wurde durch das BAFA gefördert. Inzwischen ist diese Anlagentechnik Standard für die Sanierung aller umluftbeheizten Hallen in städtischen Gebäuden. Energetische Sanierung Sanierung auf Neubauniveau Die Kindertageseinrichtung (KTE) Honsberg wurde in den Jahren 2010 und 2011 mit Fördergeldern energetisch auf das Niveau eines Neubaus – nach der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen EnEV 2009 – umfassend saniert. Die Kindertageseinrichtung Honsberg besteht aus drei Gebäuden: einem Altbau von 1977 (ehemalige Hausmeisterwohnung), einem Altbau von 1978 und einem Anbau von 1996. „Beide Altbauten waren nicht gedämmt. Außerdem waren die Fenster veraltet und das Flachdach ebenfalls ungedämmt“, sagt Thomas Judt, Fachdienstleiter des Gebäudemanagements bei der Stadt Remscheid. Um die Energiewerte der Einrichtung zu optimieren, wurden die Gebäudekomplexe umfangreich energetisch saniert. Im Rahmen der zweijährigen Baumaßnahme erneuerten Fachfirmen das Dach komplett. Dabei wurde das Dach gedämmt, das bestehende einschalige Kalksandsteinmauerwerk durch ein Wärmedämmverbundsystem ertüchtigt und die alten Fenster und Türen wurden ausgetauscht. „Durch diese Maßnahmen konnte bereits ein Jahr nach der Sanierung eine Reduzierung des Heizwärmeverbrauchs um ca. 20 % gemessen werden“, freut sich Judt. schutz geleistet. Und die neue freundliche Farbgestaltung und die verspielten Akzente lassen das Gebäude in einem neuen Glanz erstrahlen. Vorher: Der Kindertageseinrichtung fehlte (nicht nur) ein neuer Anstrich. Effiziente Technologie senkt Energieverbrauch Um eine stetige Frischluftzufuhr zu gewährleisten, wurden alle Gruppenräume mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Und seit Ende 2011 deckt eine neu eingebaute Luft-Wasser-Wärmepumpe neben dem bestehenden Öl-Niedertemperaturkessel einen großen Teil des Wärmebedarfs. „Durch diese effiziente Technologie wurde der Energieverbrauch in 2012 um weitere 20 % gesenkt.“, so Judt weiter. Beim Einsatz dieser Luft-Wasser-Wärmepumpe wird durch den Einsatz geringer Strommengen die Wärme der Umgebungsluft zur Beheizung der Kindertageseinrichtung genutzt. 40 % weniger Energie verbraucht Ende 2013 konnte, wie prognostiziert, der Energieverbrauch der Kindertageseinrichtung durch die Gesamtmaßnahme um über 40 % reduziert werden. Dies entspricht einer Einsparung von 10 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. So wird durch die Sanierung ein Beitrag zum Klima- Die neue Wandgestaltung greift die Aktivitäten der Einrichtung in verspielten Zeichnungen auf. Remscheid Saniert 2014 49 Baubiologie Nur die Dosis macht das Gift In schlecht belüfteten Ecken, hinter Schränken und an Außenwänden machen es sich oft ungebetene Gäste gemütlich: Schimmelpilz & Co. Bernd Hellmann aus Solingen berät als geprüfter Baubiologe (nach VDB) sowie als geprüfte Fachkraft und Koordinator für Schimmelpilzsanierung und Schimmelpilzbewertung seit vielen Jahren betroffene Hauseigentümer und Mieter. Wir sprachen mit ihm über seinen Beruf. Womit beschäftigt sich die Baubiologie und warum wird sie immer wichtiger? Oft werde ich gefragt: "Was machst du als Baubiologe?" Ich mache kranke Häuser gesund. Aber was macht unsere Häuser krank? Das sind zum Beispiel: Elektro­ smog, Magnetfelder, Radioaktivität, das schlechte Raumklima, Wohngifte, Partikel, Pilze, Bakterien. Dies alles wird von Baubiologen gemessen und analysiert, dargestellt und der Nutzer und/oder der Eigentümer darüber aufgeklärt. Denn in der heutigen Zeit strahlen Handys, elektrische Geräte wie Funkwecker, Anrufbeantworter, Fernseh­ apparat, Zeitschaltuhren sowie meter­weise Verlängerungskabel um die Wette. Wie gehen Sie vor, um vorhandene Schäden zu er­ mitteln und zu bekämpfen? Wichtig ist eine umfassende professionelle Vorgehensweise bei der Betrachtung eines Raumes oder Gebäudes. Die ganzheitliche Erkennung von biologisch problematischen Umwelteinflüssen in Häusern und deren Reduzierung im individuell machbaren Rahmen, das ist die Sache der baubiologischen Untersuchungen und Messtechniken. Vorsorge und die Orientierung am Erreichbaren stehen dabei im Vordergrund. Das ist aber ein breites umfangreiches Gebiet. Haben Sie sich auf besondere Gegebenheiten spezialisiert? Ja, wir haben uns auf das Erkennen, Bewerten und mittlerweile auch auf das fachgerechte Sanieren (Beheben) von Feuchte- und Schimmelschäden spezialisiert. Dazu gehört auch die Kontrolle von Fremdgewerken zum Beispiel nach der erforderlichen Feinreinigung nach einer 50 Remscheid Saniert 2014 umfangreichen Schimmelpilzsanierung. Auch die dazu gehörigen Laborarbeiten werden kompetent ausgeführt. Was kann passieren, wenn in den Häusern gefähr­ liche Schimmelpilzarten auftreten? Es gibt in unserer Umwelt über 100.000 Schimmelpilzarten. Die meisten machen kaum Probleme, wenn sie in umwelttypischen Konzentrationen auftreten. Wenige, nur etwa 100 Arten, sind auch in geringen Mengen gefährlich. Kritisch wird es, wenn in den Häusern Schimmelpilzsporen in hohen Konzentrationen auftreten, die viel höher sind als im Freien oder die Schimmelpilzarten zu den gefährlichen Krankmachern ihrer Spezies gehören. Diese können nach Feuchteschäden oder infolge baulicher Mängel auftreten, mitunter auch als Folge mangelhafter beziehungsweise falscher Lüftung. Wann wenden sich Ihre Kunden an Sie? Kommen die meisten erst, wenn der Arzt sie mit einem konkreten Verdacht zu Ihnen schickt? Die Schimmelpilze können zu Krankheiten führen und einem das Leben zur Hölle machen. Besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem leiden stark darunter. Kunden melden sich bei uns, wenn diese zum Beispiel muffigen Geruch oder gar Schimmelbefall feststellen. Oft auch bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wenn der Arzt des Patienten Schimmel zum Beispiel im Blut oder Stuhl feststellt. Dies sind meist spezialisierte Ärzte oder Heilpraktiker. Aber auch chronischer Husten, schnupfenähnliche Symptome, tränende Augen und Allergien können ein Hinweis auf Schimmelbefall in Haus und Wohnung sein. Baubiologie Wie kann so ein Befall mit Schimmelpilzen festgestellt werden? Wie aufwändig sind die Messungen? Festzustellen sind diese durch Luft-, Staub-, Materialund Oberflächenuntersuchungen. Diese Messungen sind abhängig vom jeweiligen Schimmelbefall und Schadensbild und werden zudem grundsätzlich individuell auf das Objekt abgestimmt. Wir nehmen zum Beispiel Feuchte- oder Tiefenmessungen vor oder erstellen Thermographieaufnahmen. Bei versteckten Schäden kommen auch schon mal spezielle Hunde zum Einsatz, die den versteckten Befall orten können. In der Regel werden bei Pilzbefall auch immer Hefe­pilze oder Bakterien gefunden, die gesundheitsschädlich sein können. Schimmel versteckt sich gern in uneinsichtigen Ecken – wie hier unter einer abgehängten Decke. Wie groß ist die Chance, einen Befall erfolgreich zu bekämpfen? Grundsätzlich muss natürlich vor der eigentlichen Sanierung die Ursache bekannt und behoben sein, um einen dauerhaften Erfolg zu erzielen. Danach ist vor allem die sogenannte Feinreinigung nach einer Schimmel­ sanierung wichtig, die leider oft nicht oder nicht fachgerecht ausgeführt wird. Größerer Schimmelbefall gehört immer in Hände von Fachfirmen und sollte nicht in Eigenregie ausgeführt werden, da damit oft Sporen in weiteren Räumen verteilt werden. Mit einem Feuchtigkeitsmessgerät lässt sich schnell prüfen, ob sich Nässe im Mauerwerk ausgebreitet hat. Man sollte bedenken: Nur die Dosis macht das Gift. Im Haus tragen wir allein die Verantwortung und haben fast immer eine echte Chance zur Korrektur. Somit sollten wir unsere "dritte Haut", das Haus und die Wohnung, in Ordnung halten. Besonders wichtig ist das Schlaf­ zimmer; denn hier halten wir uns die meiste Zeit auf. Wir bedanken uns für das Gespräch! Remscheid Saniert 2014 51 Energieberatung Energetisch gut beraten Angesichts steigender Energiepreise fragen sich viele Bürgerinnen und Bürger, wie sie ihren Energieverbrauch senken und Kosten sparen können. Ein wichtiger Schritt kann die energetische Gebäudesanierung sein. Wie finden Gebäudebesitzer einen geeigneten kompetenten und qualifizierten Energieberater? Welches standardisierte Beratungsangebot ist für das konkrete Anliegen des Gebäudebesitzers das Richtige? Denn: Eine verlässliche Energieberatung ist der Schlüssel zur erfolgreichen energetischen Sanierung und steht am Beginn einer dauerhaften Energieverbrauchssenkung. Eigenheimbesitzer, die folgende Schritte beachten, können sicher sein, dass sie eine gute Beratungsleistung erhalten: 1.Fachmann/Fachfrau suchen – es gibt Energieberater mit guter Qualifikation: sie sind zu finden unter www.alt-­bau-neu.de/remscheid und www.energie-effizienzexperten.de oder bei der Verbraucherzentrale NRW. 2.Angebote einholen und Experten auswählen: Der Eigentümer sollte von mehreren in Frage kommenden Experten Angebote einholen und dabei auch um Referenzen bitten. Nach Vergleich der Angebote entscheidet sich der Eigentümer für einen Experten und erteilt den Auftrag. 3.Unterlagen vorbereiten: Eine gute Datengrundlage ist wichtig für eine fundierte Energieberatung und kann viel Zeit sparen. Deshalb sollte der Eigentümer vorhandene Unterlagen zum Gebäude sammeln und dem Energieberater zur Verfügung stellen. Aus Grundrissen, Bauplänen, Heizkostenabrechnungen, Messprotokoll des Schorn- steinfegers oder Unterlagen aus bereits erfolgten Sanierungen können Experten erste Hinweise zum energetischen Zustand des Gebäudes gewinnen. Zum Beispiel zur Qualität der verarbeiteten Baumaterialien, zur Wärmedämmung oder zum Heizungssystem. Zudem liefern diese Unterlagen wichtige Daten für die notwendigen Berechnungen. Voraussetzung ist, dass die Unterlagen das Gebäude in seinem tatsächlichen Zustand abbilden. Eine Vor-Ort-Besichtigung ist aber in jedem Fall notwendig, auch wenn die Unterlagen aktuell und umfangreich sind. 4.Vor-Ort-Besichtigung: Der Energieberater besucht das Gebäude und begutachtet den tatsächlichen Zustand der Gebäudehülle sowie der Heizungsanlage. Er untersucht die Qualität der Bauteile, ermittelt gegebenenfalls fehlende Daten und prüft, welche Modernisierungsempfehlungen für das Gebäude sinnvoll sind. 5.Datenanalyse und persönliche Beratung: Auf Basis der gelieferten und ermittelten Daten analysiert der Experte den energetischen Zustand des Hauses. Darauf aufbauend entwickelt und vergleicht er verschiedene Sanierungsvarianten. So wird zum Beispiel auf einen Blick ersichtlich, wie viel Energie bei einer Sanierung auf Neubauniveau eingespart werden kann. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Einbeziehung von erneuerbaren Energien zur Wärmegewinnung gelegt. Außerdem gibt der Berater eine ungefähre Kostenschätzung ab und berechnet Amortisationszeiten. Ist der Bericht fertig gestellt, sollte der Experte diesen dem Hausbesitzer persönlich übergeben und ausführlich erläutern. So kann das weitere Vorgehen bei der Modernisierung direkt besprochen werden. BAFA berät Eine Möglichkeit für eine qualifizierte Energieberatung ist die Energiesparberatung-vor-Ort des BAFA. Diese Gebäude-Energieberatung wird vom Bundesministerium für 52 Remscheid Saniert 2014 Energieberatung mal 50 Prozent der Beratungskosten (brutto). Das sonstige Honorar kann frei vereinbart werden. Informationen zum geförderten Beratungsprogramm des BAFA gibt es hier: www.bafa.de (> Energie > Energiesparberatung) Verbraucherzentrale berät Carsten Peters, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW Wirtschaft und Energie finanziell gefördert. Immobilienbesitzer erhalten durch eine unabhängige Beratung einen ausführlichen Überblick, wie der bauliche Wärmeschutz, die Wärmeerzeugung und -verteilung zurzeit ist. Gleichzeitig werden Vorschläge zur energetischen Verbesserung des Gebäudes gemacht. Antragsteller ist der Berater (Architekt oder Handwerker), der eine Zusatzausbildung zur Durchführung der Vor-Ort-Beratung aufweisen muss. Der Förderantrag wird vom Berater beim BAFA eingereicht. Für Ein- und Zweifamilienhäuser gibt es einen Zuschuss von 400 Euro, bei Wohnhäusern mit mindestens 3 Wohneinheiten beträgt er 500 Euro. Einen weiteren Zuschuss in Höhe von 50 Euro gibt es, wenn der Berater ergänzende Hinweise zur Stromeinsparung im Haushalt macht und diese dokumentiert werden. Für die Anfertigung eines separaten Thermografiegutachtens gibt es einen Zuschuss von 25 Euro pro Thermogramm, höchstens aber von 100 Euro. Gebäudebesitzer sollten mehrere Angebote für eine Beratung einholen. Nur die Höhe des Zuschusses ist geregelt. Insgesamt (einschließlich der Boni) beträgt der Zuschuss maxi- Eine weitere Möglichkeit für eine qualifizierte Beratung ist die „Energieberatung bei Ihnen zu Hause“ der Verbraucherzentrale NRW. Die Verbraucherzentrale NRW bietet mit ihrer Beratungsaktion ein Angebot rund um die Beratung am Gebäude. Ein kompetenter Energieberater besucht Verbraucher zu Hause und berät unabhängig und neutral rund ums Thema Energie. Der Energieberater analysiert vor Ort den energietechnischen Zustand des Hauses und erarbeitet dann individuelle Vorschläge für Energiesparmaßnahmen. Durch die richtigen Energiesparmaßnahmen kann jeder Hausbesitzer viel Energie und damit Geld einsparen, ohne auf den gewohnten Komfort verzichten zu müssen. Und wenn man energiesparende Maßnahmen mit einer ohnehin anstehenden Modernisierung kombiniert, sind weitere Einsparungen möglich. Es wird für Energiesparwillige immer schwieriger, aus der Vielzahl an verschiedenen Dämmstoffen, Bauteilen oder Heizungsanlagen, die für ihre Immobilie passenden Angebote – und die richtige Strategie für notwendige Sanierungsmaßnahmen – herauszufinden. Dabei unterstützt das Beratungsangebot der Verbraucherzentrale. Jeder Beratungskunde erhält nach der rund 90-minütigen Beratung zu Hause ein ausführliches Beratungsprotokoll mit detaillierten Empfehlungen für die Modernisierung seines Hauses. So erfahren Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, wo ihr Haus zu viel Energie verbraucht und durch welche Maßnahmen wie viel Energie eingespart werden kann. Es wird auch zu Fördergeldern und zinsgünstigen Krediten beraten. Die Beratung kostet 60 Euro. Terminvereinbarung für die Vor-Ort-­ Beratung: (01801) 11 59 99 (Festnetzpreis 3,9 ct/min, höchstens 42 ct/min aus Mobilfunknetzen) Schornstein & Energie thOMaS WinGender EnErgiEEffiziEnz-ExpErtE Sicherheit / BrandSchutz Reinigung von Ölheizungen, Kachelöfen und Kaminöfen | Erstellen von Schornsteinen | Schornsteinsanierungen mittels Edelstahlrohre | Verkauf und Wartung von Rauchwarnmeldern | Erstellen von Schornsteinabdeckungen und -verlängerungen | Schimmelpilzanalyse | Dachrinnenreinigung enerGieeinSparunG Durchführen von Initialberatungen sowie Energieberatungen | Blower-Door Messung Erstellen von Energieausweisen ! Spelsberger Hammer 3 | 42855 Remscheid Te: 02191 - 20 95 12 | Fax: 02191 - 20 95 13 [email protected] www.schornsteinfeger-remscheid.de Remscheid Saniert 2014 53 Ansprechpartner Ansprechpartner auf einen Blick Wer weiß was im manchmal undurchsichtigen Dickicht von Bauvorschriften und Denkmalschutzverordnungen? Oder hat schnell und einfach gute Tipps sowie den richtigen Ansprechpartner für energetische Fragen am Bau parat? Die wichtigsten Ansprechpartner für Remscheid haben wir hier kurz für Sie zusammengefasst. Stadt Remscheid – Fachdienst Umwelt Elberfelder Straße 36 42853 Remscheid Telefon (02191) 16-33 13 Telefax (02191) 16-32 57 E-Mail [email protected] Internet www.remscheid.de Stadt Remscheid – Fachdienst Gebäudemanagement Hindenburgstraße 52 – 58 42853 Remscheid Telefon (02191) 16-26 45 E-Mail [email protected] Internet www.remscheid.de Ansprechpartnerin: Monika Meves Ansprechpartner: Jörg Kaiser Angebote: Tipps zum Energie sparen und zum Klimaschutz für Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe allgemeine Auskünfte zu den Förder- und Kreditprogrammen des Landes und des Bundes Klimaschutz-Informationen unter www.remscheid.de Informationen zur energetischen Gebäudesanierung und eine lokale Datenbank für Energieberater, Handwerker, Architekten unter www.alt-bau-neu.de/remscheid Veranstaltung von Seminaren und Kursen Verbreitung von thematischen Broschüren zu den Themen Wärmeschutz, Altbausanierung, Nutzung von erneuerbaren Energien, Heizung und Warmwasser, Stromsparen im Haushalt Schaffung von Energiebewusstsein bei verschiedenen Zielgruppen Erfahrungsaustausch zu den Themen: Wirtschaftlichkeit von innovativen technischen Lösungen Eisspeicherheizung Solarluftkollektoren vernetzte digitale Regelungstechnik (Gebäudeautomation) Stadt Remscheid – Bauberatung Stadt Remscheid – Fachdienst Bauen, Vermessung, Kataster Ludwigstraße 14 42853 Remscheid E-Mail [email protected] Internet www.remscheid.de Zu einzelnen Fragen des Baurechts und der grundsätz­ lichen Bebaubarkeit und/oder Nutzungsmöglichkeit eines Grundstücks wird eine Bauberatung angeboten: für Privatpersonen: dienstags 09:00 – 12:00 Uhr für Architekten: dienstags 14:30 – 16:30 Uhr Termine nur nach Vereinbarung! Terminvereinbarung unter Telefon (02191) 16-24 24 54 Remscheid Saniert 2014 Ansprechpartner Stadt Remscheid – Wohnraumförderung (Förderung von investiven Maßnahmen im Gebäudebestand in NRW) Stadt Remscheid Zentraldienst Stadtentwicklung, Wirtschaft und Liegenschaften Haddenbacher Straße 38 42855 Remscheid Ansprechpartnerinnen: Familienname A – I: Frau Hesse Telefon (02191) 16-31 74 E-Mail [email protected] Familienname J – R: Frau Heinrichs Telefon (02191) 16-31 87 E-Mail [email protected] und in historischen Stadt- und Ortskernen sowie in Stadterneuerungsgebieten Bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Energie­ effizienz im Wohnungsbestand und in bestehenden vollstationären Dauerpflegeeinrichtungen Um die energetische Erneuerung des Wohnungsbestandes zu forcieren, werden vorrangig Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in Mietwohnungen und in selbst genutztem Wohneigentum gefördert. Hier liegt das größte Energieeinsparpotenzial, um die für den Wohngebäudesektor gesetzten nationalen und interna­tionalen Ziele zu erreichen, die Treibhausemissionen zu reduzieren. Förderfähig sind alle Wohnungsbestände und bestehende vollstationäre Dauerpflegeeinrichtungen, die noch nicht den Standards der Wärmeschutzverordnung von 1995 entsprechen. Familienname S – Z: Frau Krah Telefon (02191) 16-37 37 E-Mail [email protected] Sprechzeiten: nach Vereinbarung Zur Verbesserung der Wohnungsbestände in NRW können im Rahmen der investiven Bestandsförderung verschiedene Erneuerungsmaßnahmen finanziert werden. Angebote: Bauliche Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren im Wohnungsbestand Bauliche Anpassung und Umbau von bestehenden Dauerpflegeeinrichtungen Wohnungswirtschaftliche Maßnahmen des Stadtumbaus bei hochverdichteten Sozialwohnungsbeständen der 1960er und 1970er Jahre in Verbindung mit integrierten Bewirtschaftungskonzepten Denkmalgerechte Erneuerung von selbst genutztem Wohnraum in Werks- und Genossenschaftssiedlungen Remscheid Saniert 2014 55 Ansprechpartner Die Nr. 1 in der Duschsanierung! Meine neue Dusche in nur 2 Tagen! Vorher r Nachhe Stadt Remscheid – untere Denkmalbehörde Ludwigstraße 14 42853 Remscheid Telefon (02191) 16-39 91 für die Bereiche RS-Mitte, West, Hasten, Lüttringhausen Telefon (02191) 16-23 02 für die Bereiche RS-Mitte, Süd, Lennep, Bergisch Born E-Mail [email protected] Internet www.remscheid.de Termine nach Vereinbarung „Mit der neuen Dusche haben wir vorgesorgt! mit dem flachen Einstieg, und den fugenlosen Rückwänden macht Duschen noch mehr Spaß!“ (Helmut Horn) Wir kommen auch zu Ihnen nach Hause! Rufen Sie jetzt an: 02191 - 51 260 Luckhaus GmbH Linde 178 | 42899 Remscheid www.duschking.de Kreishandwerkerschaft Remscheid Hindenburgstraße 60 42853 Remscheid Telefon (02191) 2 20 05 Telefax (02191) 2 64 02 E-Mail [email protected] Internet www.handwerk-remscheid.de Ansprechpartner: Fred Schulz Angebote: Benennung von qualifizierten Handwerkern zur Durchführung eines Vorhabens Benennung von Sachverständigen Sprechzeiten: Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 16.30 Uhr Freitag von 7.30 bis 12.30 Uhr 56 Remscheid Saniert 2014 Ansprechpartner Verbraucherzentrale NRW e.V. Beratungsstelle Remscheid EWR GmbH – Energie und Wasser für Remscheid GmbH Alleestraße 32 42853 Remscheid Telefon (02191) 29 34 11 Telefax (02191) 29 13 59 E-Mail [email protected] Internet www.vz-nrw.de/remscheid ServiceCenter im Allee-Center Alleestraße 72 42853 Remscheid Telefon (02191) 16-00 Telefax (02191) 16-52 24 E-Mail [email protected] Internet www.ewr-gmbh.de Ansprechpartner: Lydia Schwertner Angebote: Anbieterneutrale und persönliche Beratung zu allen Energiethemen: Wärmedämmung, Heizungstechnik, Warmwasser, Solarenergie, Feuchtigkeit und Schimmel­ bildung, Strom sparen im Haushalt, Senkung des Raumwärmebedarfs, Verleih von Strommessgeräten, Förderprogramme Ratgeber und Testberichte Veranstaltungen und Vorträge Energie-Vor-Ort-Beratung: Initialberatung zur Gebäude­ sanierung (Kosten 60 Euro), Terminvereinbarung: (01801) 11 59 99 (Festnetzpreis 3,9 ct/min, höchstens 42 ct/min aus Mobilfunknetzen) Im Mittelpunkt dieser Beratung steht die Initialberatung zur Gebäudesanierung durch 90-minütige Termine beim Verbraucher zu Hause. Geprüft wird, welche Wärmedämmmaßnahmen sinnvoll sind, wie es um die Heizung beschaffen ist oder ob sich Investitionen in alternative Techniken wie Solaranlagen, Wärmepumpe oder Holzpelletheizungen lohnen und welche Fördermöglichkeiten sich bieten. Öffnungszeiten der Beratungsstelle: Montag und Donnerstag von 10.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 19.00 Uhr Mittwoch und Freitag von 9.00 bis 14.00 Uhr Sprechzeiten des Energieberaters nach Terminabsprache Ansprechpartner: Ralf Hoffmann, Telefon (02191) 16-45 41 Peter Stebbe, Telefon (02191) 16-45 42 Angebote: kostenlose allgemeine Energieberatung für Privathaushalte sowie Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe individuelle Beratung zur Durchführung eines Vorhabens Themen: Heizung und Warmwasserbereitung, Heizwärmelieferung und Contracting, baulicher Wärmeschutz, Energiediagnose für Gebäude (auch vor Ort möglich), Einsatz von regenerativen Energien, Beleuchtung, Energie- und Wassereinsparung, Tarifberatung, effi­ zienter Einsatz von Haushalts- und Gerätetechnik, Musterhaustechnik-Ausstellung Ausstellung eines verbrauchsorientierten Gebäudeenergieausweises Angebot eigener Förderprogramme in den folgenden Bereichen: Erdgasbrennwertheizungen, Erdgasherde, Wäschetrockner, Solarkollektoranlagen, Erdgas zur Betankung von Fahrzeugen Verleih von Strommessgeräten Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag von 9.00 bis 18.00 Uhr Dienstag und Mittwoch von 8.00 bis 16.00 Uhr Freitag von 8.00 bis 14.00 Uhr Remscheid Saniert 2014 57 Fenstermontage Schäden vorbeugen: fachgerechte Fenstermontage Eigentlich hört sich eine Fenstermontage recht einfach an: Rahmen in die Öffnung stellen, mit der Wasserwaage ausrichten und befestigen, mit Bauschaum ausschäumen und fertig. Wenn aber alles passen und auf Jahrzehnte hin Wind und Wetter standhalten soll, gestaltet sich ein fachgerechter Einbau wesentlich aufwändiger. „Schon bei der Vorbereitung sind einige wesentliche Punkte zu beachten“, sagt Kai Landau, Sachverständigen- und Immobilienbüro Landau. „Die korrekte Montage ist nach dem Stand der Technik nach einer bestimmten DIN-Norm festgelegt, wobei die Anschlussfuge zwischen Fenster und Mauerwerk die selben bauphysikalischen Eigenschaften aufweisen soll, wie das Mauerwerk selbst“, erklärt der Sachverständige für Bauschäden und Grundstücksbewertung. Für den Einbau von Fenster und Türen sollte das Mauerwerk möglichst glatt sein. Bei zu starken Unebenheiten, sollte hier im Vorfeld an den Anschlussbereichen nachgearbeitet werden. Dies kann zum Beispiel durch glattes Abziehen eines feinkörnigen, frostsicheren Mörtels erfolgen. An der Außenseite des Fensterrahmens werden anschließend die Montageeisen und die Dichtungsbänder für eine innere und äußere Verklebung angebracht, die eine dauerhafte Dichtigkeit gewährleisten. „Dafür müssen besondere Materialien verwendet werden, die speziell für den Fenstereinbau geeignet sind“, sagt Landau. Fenster und Türen montieren Der Rahmen des Fenster- oder Tür-Elementes sollte umlaufend einen Abstand zum Mauerwerk von ca. 1,5 cm haben. „Dieser Sicherheitsabstand ermöglicht hinterher ein Ausrichten“, erklärt der Immobilienspezialist. Hier sollte nach der Montage eine Wärmedämmung eingebracht werden. Besonders wichtig ist auch, nur Bauschaum zu verwenden, der speziell für den Fenstereinbau zugelassen ist. „Einfache Fabrikate aus dem Baumarkt haben diese Zulassung meistens nicht“, warnt der Experte. Sorgfältig abdichten Alternativ können die Anschlussfugen mit Dämmwolle dicht ausgestopft werden. Zusätzlich muss auch auf die richtige Lage des Elementes in der Fassadendämmung geachtet werden. Sobald dann die korrekte Position gefunden ist, kann das 58 Remscheid Saniert 2014 Fenster (ohne Flügel) mit ausreichend großen Schrauben und Dübeln befestigt werden. „Je nach Beschaffenheit und Material der Wand sowie der Größe des Fensters sind die Belastungen auf die Befestigungen ganz erheblich, daher sollten die Schrauben entsprechend dimensioniert sein“, sagt Landau. Generell gilt: Nach der Energieeinsparverordnung (EnEV), den gültigen DIN-Normen (4108, Teil 2+7), den allgemeinen anerkannten Regeln der Technik und den Montagerichtlinien der Fensterindustrie soll jedes Fenster- bzw. Türelement so eingebaut werden, dass von außen eine Wind- und Schlagregendichtigkeit und von innen eine Luftdichtigkeit gegeben ist. „Diese muss dauerhaft auch Baubewegungen aushalten“ sagt Landau. Um dies zu gewährleisten, müssen Verklebungen mit unterschiedlichen Dichtungsbändern für innen und außen angebracht werden; diese sollten bauaufsichtlich für diesen Zweck zugelassen sein. Material richtig verarbeiten Das Wichtigste bei allen verwendeten Materialien ist, so Landau, eine sorgfältige Verarbeitung. „Nur so können Fenster und Türen den Belastungen standhalten.“ Sein Tipp für alle Immobilienbesitzer: Hier lohnt sich der Rat des Fachmanns. Impressum Impressum Herausgeber: Stadt Remscheid Der Oberbürgermeister Fachdienst Umwelt 42853 Remscheid Redaktion: Jaqueline Klein, Sabine von der Beck vdB Public Relations PR-Büro Sabine von der Beck Telefon (0209) 167-12 48 Munscheidstraße 14, 45886 Gelsenkirchen Gestaltung: 6 x 7 – büro für gestaltung und fotografie Anzeigen: urbandiscovery ug (haftungsbeschränkt) Munscheidstraße, 45886 Gelsenkirchen Telefon (0209) 167-12 48 Druck: Stadt Remscheid Bildnachweis: Titel: Stadt Remscheid (1), Nico Hertgen (2), GEWAG (1), Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG(1) Seite 3: Stadt Remscheid (1) Seite 4-5: Nico Hertgen (4), Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG (1), Glaserei Schütt (1) Seite 6-9: Nico Hertgen (6), Kemmereit privat (1) Seite 10-13:Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG (6) Seite 16-18:Stadt Remscheid (4) Seite 21: Nico Hertgen (1) Seite 22-23: Nico Hertgen (2) Seite 24-26: Nico Hertgen (3), Götz privat (1) Seite 28-29: Glaserei Schütt (2) Seite 30-32: GEWAG (4) Seite 34-36: Nico Hertgen (6), Zache privat (1) Seite 37: Nico Hertgen (1) Seite 39: Screenshot www.solare-stadt.de/remscheid Seite 40-41: Nico Hertgen (3) Seite 43: ©shutterstock.com - Chukcha (1), spline_x (1) Seite 44-45: Wehrmann privat (3) Seite 48: Stadt Remscheid (2) Seite 49: Stadt Remscheid (2) Seite 51: Hellmann privat (1), © shutterstock.com – Feng Yu (1), 2rut (1) Seite 53: Peters privat (1) Remscheid Saniert 2014 59 Thema Heiß geduscht und dabei Strom produziert. Kein Wunder, sondern Vaillant. Wärme und Strom für den Eigenbedarf. Mit Kraft-Wärme-Kopplung fürs Eigenheim. Wer sich unabhängig von steigenden Strom- und Heizkosten machen will, nutzt seine Energie jetzt einfach doppelt: mit einem KWK-System, das aus wenig Gas nicht nur viel Wärme und Warmwasser erzeugt, sondern auch eigenen Strom produziert. Mehr zu Vaillant Systemen erfahren Sie bei Ihrem Fachpartner oder unter www.vaillant.de Das gute Gefühl, das Richtige zu tun. 60 Remscheid Saniert 2014