Nutzen von Cluster und Netzwerken für Unternehmen (von Prof. Dr

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Prof. Dr. Heinz-Theo Wagner
Professor für Management und Innovation
German Graduate School of Management and Law (GGS)
[email protected]
www.ggs.de
VORTRAG
„Nutzen von Cluster und
Netzwerken für Unternehmen“
Prof. Dr. Heinz-Theo Wagner
German Graduate School of Management and Law (GGS)
Die Welt ist vernetzt – das gilt für Privatpersonen ebenso
wie für Unternehmen. Sie stehen aufgrund steigender Produktkomplexität und Entwicklungsgeschwindigkeit, sich
ändernden Anforderungen, neuen Wettbewerbern und Internationalisierung ständig vor der Herausforderung besser
zu sein als Andere.
Können Sie das alleine bewältigen?
Zunehmend nicht - auch nicht große Firmen. Unternehmen
sind auf Austausch und Kooperation angewiesen. Das gilt
vor allem im Bereich der Innovation.
In aller Regel sind Unternehmen bereits seit langer Zeit Bestandteil eines Netzwerkes, das u.a. Kunden und Lieferanten
und darüber hinaus auch Forschungspartner, Wettbewerber
und Firmen anderer Branchen umfassen kann. Solche Netzwerke sind in den letzten Jahrzehnten immer internationaler geworden und können alle Kontinente umspannen.
Dennoch zeigen Studien häufig, dass viele strategische
Partnerschaften einen eher lokalen Charakter haben, und
zwar oft aufgrund der Bedeutung von persönlicher Kommunikation und zeitnahem Handeln.
Dies ist auch bei Clustern ein wichtiges Merkmal. Sie sind
eine spezielle Form von Netzwerken mit zusätzlichen Eigenschaften. Dazu zählen die räumliche Ballung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich
ergänzenden Aktivitäten sowie häufig auch der Einsatz spezieller Steuerungsmechanismen für Cluster-Aktivitäten.
Hier stellt man fest: Die Internationalisierung von Aktivitäten und die Bildung regionaler Cluster gehen Hand in
Hand und ergänzen sich.
Was nutzt einem Unternehmen nun ein Netzwerk generell
und für Innovationen speziell?
Studien zeigen durchgängig, dass Innovationsallianzen, bei
denen ein neues Produkt oder sich ergänzende Komponenten gemeinsam entwickelt werden, sehr erfolgreich sind,
insbesondere erfolgreicher als Einzelunternehmen. Dies gilt
aber nur dann, wenn ein paar Hausaufgaben erledigt werden.
Unternehmen, die sich ergänzende Kompetenzen suchen,
sich für Impulse, auch aus fremden Branchen, öffnen sowie
Zusammenarbeit zulassen und richtig steuern, stellen sich
besser.
Das gilt auch für einen Cluster, bei dem zusätzlich die kurzen Wege, die persönliche Interaktion und das bewusste
aufeinander Abstimmen von Innovationsaktivitäten betont
werden. Grundsätzlich also eine gute Sache. Was ist zu beachten?
Abgesehen von der Grundvoraussetzung, dass für ein Unternehmen in einem Cluster ergänzende Kompetenzen verfügbar sein müssen, ist es notwendig auf ein paar weitere
Faktoren zu schauen.
Die Organisationsform eines Clusters ist ein solcher Faktor
und bestimmt z.B. darüber, wie viele Mitgliedsunternehmen
integriert werden können, wie stark gemeinsame Aktivitäten aufeinander abgestimmt werden müssen und wie stark
die gegenseitigen Beziehungen der Cluster-Unternehmen
auf Vertrauensbasis beruhen. Je nachdem ergeben sich daraus Cluster, die von einer Leitfirma gesteuert werden, eine
eigene Cluster-Organisation hervorbringen oder eine eher
kooperative Steuerung zeigen.
Bereits die Art der Organisation führt dazu, dass einige
Cluster für ein Unternehmen nutzbringend sind, andere dagegen weniger. Weiterhin bemisst sich der Nutzen eines
Clusters auch danach, inwieweit das Spannungsfeld von
Wissensvermehrung und Angst vor Wissensverlust gesteuert wird.
Das gemeinsame Schaffen von neuem Wissen, das letztendlich in Produkte gegossen wird, steht im Zentrum von
Innovationsaktivitäten. Voraussetzung ist der gegenseitige
Zugang zu Erkenntnissen, um darauf aufzubauen. Gleichzeitig ist damit die Angst verbunden, dass sich Andere diese,
oder gemeinsam gewonnenen neue Erkenntnisse aneignen
und man selbst nichts davon hat. Viele Unternehmen lassen
sich aufgrund dieser Angst abschrecken und verschenken
Potenziale. Und das, obwohl Letzteres in den Griff zu bekommen ist. Sind die Hausaufgaben jedoch gemacht, dann
sind die Studienaussagen eindeutig: Unternehmen profitieren von einer Mitgliedschaft in Clustern.
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