WOHNEN UND ARBEITEN IM GLÄSERNEN LAGERHAUS SANIERUNG UND ERWEITERUNG EINER FRÜHEREN LAGERHALLE IN KÖLN Der bauliche Korpus eines ehemaligen Lagergebäudes im Nordteil zeigen, bleiben die neuen obersten Geschosse Kölner Rheinauhafen vom Ende des 19. Jahrhunderts soll komplett dem Wohnen vorbehalten. Das fünfte und das nach der Planung von JSWD Architekten wieder mit Leben sechste Stockwerk werden in einer deutlich vom Beste- gefüllt werden. Die Düsseldorfer Investorengesellschaft henden abgesetzten Formensprache und Materialität PSB beabsichtigt, an dieser Stelle ein multifunktionales aufgesetzt. Hier sollen in erster Linie großzügige Pent- Projekt mit Wohnungen, Büros und Gewerberäumen zu houses mit unterschiedlichen Grundrissen entstehen, errichten, zu dem auch ein in den Außenabmessungen ausgestattet mit höchstem Komfort, daneben auch zwei identischer Neubau (Halle 11+) parallel neben dem al- kleinere Wohneinheiten. Alle Wohnungen zeichnen sich ten Lager gehören soll. Verwirklicht wird zunächst nur der unter anderem durch hochmoderne Fußbodenheizungen erste Bauabschnitt mit jener so genannten Halle 11. mit zusätzlicher Kühlfunktion aus. Die jeweils über zwei Geschosse reichenden »Dachapartments« mit eingestell- BESTAND, DER IN DIE HÖHE WÄCHST ten Galerieebenen und Raumhöhen von bis zu 4,5 m sind von zeitgemäß offenen Raumstrukturen geprägt, die sich Die Erhaltung des Altbaus, typisch für die von Back- dem Kundenwunsch anpassen lassen. Der weitest mögli- stein-Sichtmauerwerk geprägte Industriearchitektur der che Verzicht auf trennende Barrieren wirkt sich sehr posi- Gründerzeit, war schon aus denkmalschutzrechtlichen tiv auf die Sichtbeziehungen zwischen Innen- und Außen- Gründen geboten. Ein Abriss wäre allerdings weder für raum aus. Die großzügigen Wohnungen auf den obersten den Investor noch den Architekten in Frage gekommen, Ebenen haben etwa 110 bis 230, die anderen 70 bis 140 denn gerade die gestalterisch spannende und fruchtbare Quadratmeter. Alle profitieren von der höchst attraktiven Gegenüberstellung von Alt und Neu macht, neben der Aussicht aufs Wasser und gewähren den direkten Blick wassernahen Lage, den besonderen Reiz dieses Projekts auf den Rhein. Teilweise, so auch im ersten Geschoss, aus. nehmen die Wohnungen die gesamte Breite des Gebäu- Um die beabsichtigten Nutzungen unterbringen zu kön- des ein und sind so zu allen Tageszeiten hervorragend nen, soll das Gebäude in die Höhe wachsen. Die vor- belichtet. handenen vier Geschosse auf der Westseite bleiben unter weitgehender Beibehaltung der Fassadengestalt beste- HOCHWASSER- UND FEUCHTESCHUTZ IM BESTAND hen, auch etwa ein Drittel der betonummantelten Stahlstützen soll erhalten werden. Die bauliche Hülle an der Um das Bauwerk vor dem Eindringen von Wasser zu Ostseite wird ab dem ersten Obergeschoss neu gestaltet schützen, sind die drei ins Untergeschoss führenden mit einer über den Bestand »gestülpten«, hochtranspa- Treppenhäuser komplett als stählerne Wannen mit was- renten Glasfassade. Im Übrigen wird ein neues Konstruktionsraster von 4,40 m eingebracht, was eine teilweise Entfernung des bestehenden Tragwerks und der Innenwände erforderlich macht. GLÄSERNES WOHNEN ÜBER DEM WASSER Während im Erdgeschoss Gastronomie und Gewerbe untergebracht sind und die Ebenen eins bis vier eine Nutzungsmischung von Wohnen im Südteil und Büros im 72__Leben und Bauen am Wasser Bauen und Sanieren am Wasser ist ein faszinierendes, als Aufgabe für den Planer ein hoch aktuelles Thema. Bauen Bauen und Sanieren am Wasser ist ein faszinierendes, als Aufgabe für den Planer ein hoch aktuelles Thema. Bauen Bauen und Sanieren am Wasser ist ein faszinierendes, als Aufgabe für den Planer ein hoch aktuelles Thema. Bauen Bauen und Sanieren am Wasser ist ein faszinierendes, als Aufgabe für den Planer ein hoch aktuelles Thema. Bauen Wasser und Architektur__73 EG OG 3 OG 1 7,00 m 2,60 m OG 4 3,80 m OG 5 OG 2 9,00 m 19,00 m 5,40 m OG 6 sersicheren Türen zur Tiefgarage geplant. Bei dieser in- kann problemlos über ein Rinnensystem gesammelt und novativen und vergleichsweise kostengünstigen, bisher abgeführt werden. Der Feuchteanfall ist vergleichbar mit noch recht selten angewandten Technik werden sowohl dem bei einer fachgerecht ausgeführten weißen Wanne. die Seitenwände als auch die Treppenhaussohle ge- Bei Hochwasser wird die Halle 11 wirkungsvoll durch ei- schweißt und ummantelt, die Türen zur Tiefgarage was- nen etwa 1,2 m hohen, das Gebäude in etwa 10 cm Ab- serdicht ausgeführt. Das bestehende, 80 bis 90 cm dicke stand vollständig umschließenden Dammbalkenzaun ge- Backstein-Außenmauerwerk des Kellers, in dem sich die schützt. Dessen Höhe ist auf den Wert des hundertjährig Tiefgarage befinden wird, ist nach dem Befund von Pro- zu erwartenden Hochwassers (HQ 100) abgestimmt. bebohrungen noch in so gutem Zustand, dass es keiner weiteren Abdichtungsmaßnahmen bedarf. Im ungünstigs- Das vor allem von großzügigen, teils loftartigen Wohnun- Raumzusammenhänge und ermöglicht sehr unmittelbar ist neben der überzeugenden Glas-Backstein-Architektur ten Fall ist lediglich mit einem sich an den Innenseiten gen geprägte Bauprojekt mit insgesamt ausgewogener das Erlebnis des Wohnens am und mit dem Wasser. Der das sicherlich beste Argument für dieses ungemein span- absetzenden Wasserschleier zu rechnen, die Feuchtigkeit Nutzungsmischung schafft außerordentlich spannende direkte Blick auf den Rhein von allen Wohnungen aus nende Projekt. 74__Leben und Bauen am Wasser Wasser und Architektur__75 Bauen und Sanieren am Wasser ist ein faszinierendes, als Aufgabe für den Planer ein hoch aktuelles Thema. Bauen Bauen und Sanieren am Wasser ist ein faszinierendes, als Aufgabe für den Planer ein hoch aktuelles Thema. Bauen Bauen und Sanieren am Wasser ist ein faszinierendes, als Aufgabe für den Planer ein hoch aktuelles Thema. Bauen Bauen und Sanieren am Wasser ist ein faszinierendes, als Aufgabe für den Planer ein hoch aktuelles Thema. Bauen Bauen und Sanieren am Wasser ist ein faszinierendes, als Aufgabe für den Planer ein hoch aktuelles Thema. Bauen Bauen und Sanieren am Wasser ist ein faszinierendes, als Aufgabe für den Planer ein hoch aktuelles Thema. Bauen BAUDATEN Standort: Köln–Rheinauhafen Projekt/geplante Maßnahmen: Umbau eines früheren Speichergebäudes zu Wohnungen, Gewerberäumen und Büros Technische Besonderheiten: Neuordnung der Tragwerkstruktur, Aufstockung und Neugestaltung der Ostseite mittels verglaster Fassaden; Feuchteschutz im Bereich des Untergeschosses durch Stahlwannenkonstruktion der Treppenhäuser, im Erdgeschoss Bau eines allseitigen Dammbalkenzauns als Hochwasserschutz Grundstücksfläche: ca. 2 500 m2 Umbauter Raum (BRI): ca. 53 500 m2 Bruttogeschossfläche (BGF): ca. 16 800 m2 Geschätzte Baukosten gesamt: ca. 19 000 000 Euro ADRESSE DER ARCHITEKTEN JSWD Architekten + Planer Jaspert Steffens Watrin Drehsen Auf dem Brand 3 50996 Köln Telefon 0221-6607568 E-Mail: [email protected] www.jswd-architekten.de Adresse des Investors PLB-Provinzial ((hier bitte vier Zeilen freilassen für Adressergänzung)) 2 3 4 76__Leben und Bauen am Wasser Wasser und Architektur__77