Religionsunterricht 6. Schuljahr

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2017
Religionsunterricht 6. Schuljahr
Guido Hangartner, PhD
Self print
15.3.2017
Religionsunterricht
Allen Schülern gewidmet, die von ganzem Herzen mehr über den Glauben
lernen möchten und allen Lehrern, die guten Religionsunterricht erteilen wollen.
Guido Hangartner, PhD
Religionsunterricht
6. Schuljahr
Impressum
Da ich einige Jahre Religionsunterricht an allen Stufen, vom ersten bis zum
neunten Schuljahr, erteilte und sah, dass es kein Unterrichtsmaterial gab, das
kompakt und aufeinander abgestimmt war und dennoch fundiertes Wissen
vermittelt, erstellte ich kurzerhand mein eigenes Lehrmittel.
Dieses möchte ich nun kostenlos zur Verfügung stellen.
Jede kommerzielle Nutzung ist daher untersagt.
Sollten für Bilder Urheberrechte anderer bestehen, so bitte ich den Nutzer
dieser Unterlagen, die Genehmigung zur Vervielfältigung selber einzuholen.
Der Autor.
Inhalt
Lektion 01.......................................................................................................................................................11
Begrüssungslektion ....................................................................................................................................11
Lektion 02.......................................................................................................................................................12
Der Mensch hat die Wahl zwischen Leben und Tod ..................................................................................12
Lektion 03.......................................................................................................................................................13
Gott will nicht den Tod, sondern das Leben ..............................................................................................13
Lektion 04.......................................................................................................................................................14
Der Tod kam durch Eva, durch Maria das Leben .......................................................................................14
Lektion 05.......................................................................................................................................................15
Jesus hat den Tod vernichtet und das Leben neu geschaffen ...................................................................15
Lektion 06.......................................................................................................................................................16
Gott ist Mensch geworden, um uns die Lebensfülle zu geben ..................................................................16
Lektion 07.......................................................................................................................................................17
Neu geboren aus dem Wasser und dem Heiligen Geist ............................................................................17
Lektion 08.......................................................................................................................................................18
Wenn das Weizenkorn stirbt, bringt es viel Frucht ...................................................................................18
Lektion 09.......................................................................................................................................................19
Die Eucharistiefeier ist die Quelle christlichen Lebens ..............................................................................19
Lektion 10.......................................................................................................................................................20
Das Unterpfand des ewigen Lebens ..........................................................................................................20
Lektion 11.......................................................................................................................................................21
Eine Reise mit Lebensgefahren ..................................................................................................................21
Lektion 12.......................................................................................................................................................22
Rettung aus Lebensgefahr .........................................................................................................................22
Lektion 13.......................................................................................................................................................23
Wort des Lebens ........................................................................................................................................23
Lektion 14.......................................................................................................................................................24
Die Kraft des göttlichen Wortes .................................................................................................................24
Lektion 15.......................................................................................................................................................25
Der Geist macht lebendig, nicht der Buchstabe ........................................................................................25
Lektion 16.......................................................................................................................................................26
Die Kirche lebt aus der Frohen Botschaft und verkündet sie ....................................................................26
Lektion 17.......................................................................................................................................................27
Herr, bei dir ist die Quelle des Lebens. (Ps 36,10) .....................................................................................27
Lektion 18.......................................................................................................................................................28
Das Gebet ist eine grosse Quelle des Lebens ............................................................................................28
Lektion 19.......................................................................................................................................................29
7
Wer recht zu beten weiss, weiss auch recht zu leben .............................................................................. 29
Lektion 20 ...................................................................................................................................................... 30
Die Ordnung des Betens ........................................................................................................................... 30
Lektion 21 ...................................................................................................................................................... 31
Leben aus dem Glauben............................................................................................................................ 31
Lektion 22 ...................................................................................................................................................... 32
Wer an Jesus glaubt, hat das ewige Leben ............................................................................................... 32
Lektion 23 ...................................................................................................................................................... 33
Aus der Hoffnung leben ............................................................................................................................ 33
Lektion 24 ...................................................................................................................................................... 34
Die Liebe ist der Grosse Weg zum Leben .................................................................................................. 34
Lektion 25 ...................................................................................................................................................... 35
Die Kirche ist Trägerin und Hüterin des Lebens ........................................................................................ 35
Lektion 26 ...................................................................................................................................................... 36
Die Kirche erfleht Gottes Segen für alle Lebensbereiche ......................................................................... 36
Lektion 27 ...................................................................................................................................................... 37
Die Gemeinschaft der Heiligen ist eine Lebensgemeinschaft ................................................................... 37
Lektion 28 ...................................................................................................................................................... 38
Das ewige Leben ....................................................................................................................................... 38
Lektion 29 ...................................................................................................................................................... 39
Jesus ist die Auferstehung und das ewige Leben ...................................................................................... 39
Lektion 30 ...................................................................................................................................................... 40
Das Leben schützen und weitergeben ...................................................................................................... 40
Lektion 31 ...................................................................................................................................................... 41
Lebenshilfe für die Ärmsten ...................................................................................................................... 41
Lektion 32 ...................................................................................................................................................... 42
Die Erde, unser Lebensraum ..................................................................................................................... 42
Lektion 33 ...................................................................................................................................................... 43
Lebenszeichen ........................................................................................................................................... 43
Lektion 34 ...................................................................................................................................................... 44
Die Bistümer der Schweiz ......................................................................................................................... 44
Lektion 35 ...................................................................................................................................................... 47
Das Bistum Chur ........................................................................................................................................ 47
Die Bischöfe von Chur ............................................................................................................................... 50
Lektion 36 ...................................................................................................................................................... 51
Das Bistum heute ...................................................................................................................................... 51
Lektion 37 ...................................................................................................................................................... 52
Der heilige Luzius ...................................................................................................................................... 52
Zeichne den Bistumspatron nach den obigen Angaben ........................................................................... 53
8
Arbeitsblätter .................................................................................................................................................54
Die Werke der Barmherzigkeit ...................................................................................................................54
Christentum - Osterfest und christlicher Festkreis I ..................................................................................55
TEST ............................................................................................................................................................56
9
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Lektion 01
Begrüssungslektion
Liebe/r Schüler/in
Jetzt seid ihr in der sechsten
Klasse. Ich bin nun euer/eure
Religionslehrer/in.
Mein
Name
ist:
____________________.
Ihr
könnt
mich
________________ nennen.
Wie
heisst
du?:
________________
Wir werden im sechsten Schuljahr miteinander manches lernen. Die Bischöfe
haben einen Plan aufgestellt, was wir miteinander in der Schule, vom ersten bis
zum neunten Schuljahr lernen sollen.
In diesem Jahr werden wir die Schwerpunkte auf einige Glaubenswahrheiten
unter dem Symbol des Lebens legen.
Im zweiten Teil werden wir einige Heilige und ihr Leben genauer betrachten.
Du siehst, es wird ein überaus spannendes Jahr, in dem wir zusammen sehr viel
erleben werden, auch wenn es vielleicht noch nicht danach aussieht. Wir werden
bestimmt sehr gut miteinander auskommen. Allerdings erwarte ich von dir, dass
du auch fleissig mitarbeitest und die Aufgaben gut erfüllst. Du sollst wissen, dass
ich dir immer helfen werde so gut ich kann, wenn du Hilfe brauchst. Hab also
ruhig den Mut, und komm zu mir, wenn du Sorgen und Probleme hast.
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Lektion 02
Der Mensch hat die Wahl zwischen Leben und Tod
Die Schreiber der Heiligen Schrift haben mit Hilfe des Heiligen Geistes über den
Tod und das Leben der Menschen nachgedacht.
Mose schrieb: "Jahwe bildete den Menschen aus dem
Staub der Erde und blies in seine Nase einen
Lebenshauch." (Gen 2,7)
Das Leben ist ein Geschenk Gottes.
Jahwe heisst auf Deutsch: Ich bin (für euch) da
Jahwe gab dem Menschen dieses Gebot:
"Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen. 'Vom
Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen darfst du
nicht essen, sonst musst du sterben? (Gen 2,17)
Der Mensch ass vom Baum der Erkenntnis. Das will
heissen:
Der Mensch wollte selber entscheiden, was gut und was böse ist, obwohl er diese
Fähigkeit nicht hat.
Er wollte selber Gesetzgeber sein.
Die Menschen wählten den Tod statt das Leben.
"Die Welt, die durch die Liebe des Schöpfers erschaffen
wurde, ist unter die Knechtschaft der Sünde geraten."
(II. Vat. Konzil: Pastoralkonstitution über die Kirche in der
Welt von heute. Art. 2)
Kain hat Abel erschlagen. Der erste Brudermord ist ein Bild für die Herrschaft des
Bösen in der Welt.
"Obwohl die Menschen Gott erkannten, haben sie ihn nicht
als Gott verherrlicht. Ihr unverständiges Herz wurde
verfinstert. Sie dienten den Geschöpfen statt dem
Schöpfer."' (II. Vat. K.)
"Lasst uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen
Spitze bis zum Himmel reicht." (Gen 11,4)
Die Verwirrung der Sprachen ist ein Bild dafür, dass es ohne Gott keine
Verständigung, keine Liebe unter den Menschen gibt.
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Lektion 03
Gott will nicht den Tod, sondern das Leben
Im ersten Buch Mose, in der sogenannten Genesis, wird
gesagt, dass Gott das Böse durch den Sohn einer Frau
besiegen wird:
"Jahwe sprach zur Schlange: Ich will Feindschaft setzen
zwischen dir und der Frau, zwischen deinen Spross und
ihrem Spross. Er wird dir den Kopf zertreten und du wirst
ihn an der Ferse treffen." (Gen 3,15)
Dieser Spross wird etwas ganz Besonderes sein. Das sagt
uns der Prophet Jesaja. Er schrieb: "Siehe, die Jungfrau
wird empfangen und einen Sohn gebären und ihn
Immanuel nennen." (Jes 7, 14)
Die Schlange ist ein Bild für die Macht des Bösen.
Die Frau mit dem Kinde ist ein Bild für Maria.
Ihr Spross ist ein erstes Bild für Jesus, der das Böse (die Sünde und auch en Tod)
Vernichten will. Immanuel heisst auf Deutsch: Gott ist mit uns.
Der Prophet Jesaja wird noch deutlicher. In vier Gesängen
spricht er von einem geheimnisvollen Knecht Gottes:
Schon vor seiner Geburt wird dieser Knecht von Jahwe
berufen. Jahwe erfüllt ihn mit seinem Geist. Er soll die
Menschen lehren.
Der Knecht Gottes wird sehr viel leiden müssen. Seinen
Rücken bietet er den Schlagenden dar und seine Wangen
den Raufenden. Er ist verachtet und wird von den
Menschen gemieden. Er ist ein Mann der Schmerzen.
Unsere Krankheiten hat er getragen und unsere
Schmerzen auf sich geladen.
Er öffnet nicht seinen Mund, wie ein Lamm, das man zur
Schlachtbank führt. Wegen unserer Sünden wurde er
durchbohrt. Bei Verbrechern bestimmte man sein Grab
und bei Reichen seine Gruft. Wegen unserer Sünden
wurde er zu Tode getroffen. Durch sein Leiden wird er
viele gerecht machen, indem er unsere Schuld auf sich
nahm.
Der Knecht Gottes von Jesaja ist eine prophetische Schau von Jesus, der uns durch
sein Leiden und Sterben erlösen wird.
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Lektion 04
Der Tod kam durch Eva, durch Maria das Leben
Gott sandte den Engel Gabriel zur Jungfrau Maria (Vgl. Lk
1,26-38)
Der Engel sprach: "Gegrüsst seist du, Maria, voll der
Gnade!" Als er sie fragte, ob sie dem Sohn des Höchsten
das Leben schenken wollte, sagte sie:
"Siehe ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, wie du es gesagt hast."
Manche Kirchenväter sagten. "Der Knoten des
Ungehorsams, den Eva gemacht hatte, wurde durch den
Gehorsam Marias gelöst. Was Eva durch den Unglauben
gebunden hatte, wurde durch den Glauben Marias gelöst."
(II. Vat. Konzil: Dogmatische Konstitution über die Kirche.
Art.56)
Maria machte es möglich, dass wir wirklich frei wurden und die lebendige
Verbindung mit Gott erhalten haben.
Maria wurde für ihre grosse Aufgabe von Gott vorbereitet.
Sie blieb von jedem Makel der Erbsünde unbefleckt
bewahrt. (II. Vat. Konzil)
"Der Sohn Gottes hat sich in seiner Menschwerdung
gewissermassen mit jedem Menschen vereinigt. Mit
Menschenhänden hat er gearbeitet. Mit menschlichem
Geist hat er gedacht. Mit einem menschlichen Willen hat
er gehandelt und mit einem menschlichen Herzen geliebt."
(II. Vat. Konzil)
Darum sagte Jesus. "Ich bin der Weinstock, und ihr seid
die Reben." (Joh 15, 5)
Ähnlich, wie die Rebzweige mit dem Rebstock verbunden sind,
so sind wir durch das Leben der Gnade mit Jesus verbunden.
Maria hat dem ganzen Jesus, zu dem auch wir gehören,
das Leben geschenkt. Darum ist Maria nicht nur Mutter Gottes,
sondern auch unsere Mutter.
14
Lektion 05
Jesus hat den Tod vernichtet und das Leben neu geschaffen
Im Garten von Getsemani hat Jesus Todesangst
ausgestanden. Die Jünger liessen ihn allein und schliefen.
Jesus sprach zu Petrus: "Simon, du schläfst? Konntest du
nicht eine Stunde wachen?" (Mk 14,37)
Jesus nahm unsere Angst auf sich, damit ...
wir nicht verzweifeln, damit wir hoffen können,
damit wir vor Gott keine Angst haben.
Jesus hat nur Gutes und nie etwas Böses getan.
Gleichwohl wurde er wie ein grosser Verbrecher zum Tode
am Kreuze verurteilt.
Jesus nahm unsere Schuld auf sich und liess sich
verurteilen, damit...
wir wegen unserer Schuld nicht verurteilt werden
Jesus wurde verspottet, gegeisselt und mit Dornen
gekrönt.
Unter furchtbaren Schmerzen starb er am Kreuz und
betete vor seinem Tode noch für die Mörder.
Jesus nahm den Tod auf sich, damit...
der Tod des Leibes und der Seele keine Macht mehr über uns hat.
Jesus blieb nicht im Grabe. Er ist auferstanden. Sein
Körper und seine Seele wurden durchdrungen von der
Fülle des göttlichen Lebens.
Aus der Lebensfülle Christi werden auch wir das ewige
Leben empfangen.
Jesus ist auferstanden, damit ...
auch wir mit ihm auferstehen, damit wir mit ihm ewig leben können.
15
Lektion 06
Gott ist Mensch geworden, um uns die Lebensfülle zu geben
Jesus ist wahrer Gott, aber auch wahrer Mensch. Jesus
steht ganz auf der Seite Gottes, er steht aber auch ganz
auf der Seite der Menschen.
Seit seiner Himmelfahrt sitzt Jesus zur Rechten Gottes. Er
hat die gleiche Macht wie sein himmlischer Vater.
Jesus blieb aber auch bei uns. Er lebt und wirkt in seiner
Kirche. Er ist das Haupt des Leibes. Der Leib aber ist die
Kirche.
Darum soll seine Kirche eins sein. Das Zeichen dieser
Einheit ist die Gemeinschaft des Gottesvolkes und seiner
Bischöfe mit dem Papst.
Jesus ist der einzige Mittler zwischen Gott und den
Menschen. Er ist der grosse Kanal, durch den alles Leben
zu uns Menschen fliesst.
Wenn wir zur Kirche Christi gehören, dann sind wir mit Jesus und mit Gott–Vater
verbunden. Wir nehmen Teil an der Fülle des göttlichen Lebens, weil der Heilige
Geist in uns wohnt.
Die einzige wahre Religion ist verwirklicht in der
katholischen, apostolischen Kirche. Gleichwohl darf
niemand gezwungen werden, der wahren Kirche
anzugehören. (II. Vat. Konzil) Gott ist Liebe und verlangt
Gegenliebe. Die Liebe kann nie erzwungen werden.
Das Recht, seine Religion frei und ungehindert ausüben zu können, nennen wir
Religionsfreiheit.
Niemand kann gehindert werden, innerhalb gebührender
Grenzen nach seinem Gewissen zu handeln. (II. Vat.
Konzil: Erklärung über die Religionsfreiheit Art.2)
Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
In den kommunistischen Ländern wird gegen jede Religion gekämpft In anderen
Ländern ist die Kirche verboten. Diese Länder kennen keine Religionsfreiheit.
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Lektion 07
Neu geboren aus dem Wasser und dem Heiligen Geist
Durch die Taufe treten die Menschen wie durch eine Tür in
die Kirche. (II. Vat. Konzil)
Das Wort 'taufen' ist verwandt mit dem Wort 'tauchen' und
heisst: eintauchen.
Das Wasser ist ein Bild für den lebendig machenden Geist
Gottes.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden
heisst: Ins göttliche Leben eingetaucht werden, mit dem Leben Gottes durchflutet
werden.
"In einem Geist sind wir alle getauft in einen Leib hinein."
(1 Kor 12,13)
Durch die Taufe werden wir in den Leib Christi eingepflanzt.
Durch die Taufe werden wir lebendige Steine im grossen
Bau Gottes.
Nur behaubare Steine können für ein Haus gebraucht werden, lassen wir uns von
Gott zu brauchbaren Steinen "behauen".
Die Sintflut ist ein Bild für die Taufe.
Durch das Wasser der Sintflut wurde das Schlechte auf
Erden vernichtet.
Durch das gleiche Wasser wurde die Arche gehoben, und
die Gerechten in ihr gerettet.
Durch das Wasser der Taufe werden in uns die Erbschuld vernichtet und das neue
Leben der Gnade geschenkt.
Der Durchzug des Volkes Israel durch das Meer ist wieder
ein Bild für die Taufe.
Durch das Wasser wurden die Feinde Israels vernichtet.
Durch das gleiche Wasser wurde Israel aus der
Knechtschaft befreit. So konnte es den Weg ins gelobte
Land antreten.
Durch das Wasser der Taufe wurden wir aus der Knechtschaft des Bösen befreit
und habe so die Möglichkeit, der ewigen Heimat entgegen zu gehen.
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Lektion 08
Wenn das Weizenkorn stirbt, bringt es viel Frucht
Überall begegnen wir dem Bösen. Will Gott eigentlich das Böse? __Nein
Warum lässt Gott das Böse zu? Weil wir Menschen frei entscheiden können.
Nach der Heiligen Schrift ist der Tod eine Folge der Sünde
Darum sagt der heilige Paulus: "Der Sold der Sünde ist der Tod." (Röm 6,23)
Durch die Sünde ist der Mensch freiwillig in die Gottferne geraten. Er hat die
Verbindung mit Gott durchbrochen und will sein Glück aus eigener Kraft
erreichen. Die Menschen suchten die Freude, fanden aber das Leid. Sie suchten
das Leben, fanden aber den Tod.
Die Barmherzigkeit Gottes ist ohne Grenzen. Gott fasste den grossen
Entschluss, die Menschen zu retten. Er wollte uns retten durch einen
Gottesknecht. Die Aufgabe dieses Gottesknechtes hat der Prophet Jesaja in vier
Gesängen beschrieben. Er wird viele gerecht machen, weil er die Schuld von vielen auf
sich nehmen wird.
Für sein Erlösungswerk wollte Gott die besondere Mitwirkung einer Frau haben.
Diese Frau war die Jungfrau Maria. Was Eva durch ihren Ungehorsam verdorben
hat, das hat Maria durch ihren Gehorsam. Der Gottesknecht, der viele retten wird
ist Jesus Christus. Jesus hat uns erlöst durch __sein Leiden, Sterben und Auferstehen.
Durch die Menschwerdung hat Gott sich mit jedem Menschen vereinigt. Darum
hat Gott alle Menschen erlöst. Darum ist Jesus der Weinstock und wir sind die
Reben.
Die Vereinigung mit Jesus kam für uns vor allem durch den Empfang der Taufe
zustande. Die Taufe ist ein österliches Sakrament. Das will heissen: Durch die
Taufe nehmen wir ganz besonders teil am Leiden und Sterben, aber auch an der
Auferstehung Christi. Durch die Taufe wird die Sünde in uns vernichtet und das
Leben neu geschaffen. Die Taufe berechtigt uns zum Empfang der übrigen
Sakramente.
Können nur die Getauften gerettet werden? Nein, alle Menschen.
Es gibt viele Menschen, die ohne ihre Schuld nichts von Christus und seiner
Kirche wissen. Wenn solche Menschen Gott aus ehrlichem Herzen, suchen und
seinen Willen zu erfüllen trachten, können sie gerettet werden. (II. Vat. Konzil:
Dogmatische Konstitution über die Kirche. Art. 16) Wir haben keinen Anspruch
auf das göttliche Leben der Gnade. Es ist ein grosses Geschenk.
Gnade heisst auf lateinisch 'gratia'. Welches bekannte Wörtchen ist davon
abgeleitet? 'gratis  geschenkt'
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Lektion 09
Die Eucharistiefeier ist die Quelle christlichen Lebens
Die Kranken kamen zu Jesus. Sie berührten ihn. Es ging
eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.
Bei jeder Eucharistiefeier kommen wir mit Jesus in
Berührung. Eine wunderbare Kraft geht noch heute von
ihm aus. Diese göttliche Kraft heilt und stärkt uns.
Eine Kraft geht von Jesus auf uns über, wenn wir gläubig die heilige Messe
mitfeiern.
Zu den Kranken, die Jesus heilte, sagte er oft: "Deine
Sünden sind vergeben!"
Gott zeigt seine Allmacht am meisten im Schonen und
Erbarmen. Darum rufen wir bei jeder heiligen Messe:
Kyrie, eleison! – Christe, eleison!
In der Eucharistiefeier begegnen wir dem verzeihenden Jesus.
Jesus hat oft die ganze Nacht hindurch gebetet. Vor allem
hat er für Petrus und die andern Apostel gebetet.
In der Eucharistiefeier betet Jesus mit uns und für uns zu
seinem himmlischen Vater.
In der Eucharistiefeier richten wir fast alle Gebete an den himmlischen Vater, und
zwar durch Jesus Christus, unseren Mittler.
Jesus lehrte das Volk. Weil Jesus von Gott kam, wusste
er genau, was Gott von den Menschen erwartete. Er
wusste auch, wohin Gott uns Menschen führen will.
Die Lehre Christi hat heute noch die gleiche Kraft und die
gleiche Bedeutung wie damals.
Durch das Evangelium und die Predigt des Priesters spricht Jesus in der heiligen
Messe zu uns.
19
Lektion 10
Das Unterpfand des ewigen Lebens
Vor dem Austeilen der heiligen Kommunion zeigt der
Priester die geweihte Hostie und spricht die Worte von
Johannes, dem Täufer: "Seht das Lamm Gottes, das
hinweg nimmt die Sünde der Welt."
Jesus ist das wahre Paschalamm.
Durch die Feier der heiligen Eucharistie überwinden wir die Sünde (das Böse).
In der heiligen Messe ist Jesus unter den Gestalten von
Brot und Wein als Opfergabe gegenwärtig. Wie das
Paschalamm ist auch Jesus getötet worden. Der Tod Jesu
wird in der hl. Messe dargestellt durch die getrennten
Gestalten von Brot und Wein. Wenn das Blut vom Leibe
getrennt ist, dann ist der Mensch tot. Als Opfergabe wird
Jesus dem himmlischen Vater als Sühne für unsere
Sünden dargebracht. Jesus ist aber auch gegenwärtig als
Opferspeise. Er will unsere Nahrung, unsere Wegzehrung
sein.
Als Garantie, dass wir ein Versprechen halten, können wir
dem Gläubiger ein Pfand geben. Der Gläubiger kann das
Pfand behalten, wenn wir dem Versprechen nicht
nachkommen. Jesus gibt sich selbst als Pfand auf unsere
Hand. Er gibt sich selbst als Geisel, als Garantie dafür,
dass er seine Versprechen halten wird.
Gott gibt uns durch die Priester seinen Sohn. Jesus gab sich uns als Pfand. Gott
gab uns somit die Garantie, uns zu geben, was er uns versprochen hat: das ewige
Leben.
Seit jeher wird ein Teil des konsekrierten Brotes im
Tabernakel aufbewahrt. Jesus ist da als Wegzehrung für
die Kranken und Sterbenden. Das Ewige Licht ist ein Bild
für die Gegenwart Gottes. Wir beugen darum vor dem
Tabernakel die Knie. Jesus ist der Gefangene der Liebe.
Kommunion bedeutet so viel, wie: Vereinigung. Jetzt verbinden wir uns mit Jesus
durch den Glauben. Einmal werden wir ihn in unverhüllter Wirklichkeit bei uns
haben.
20
Lektion 11
Eine Reise mit Lebensgefahren
Heute reisen die Menschen viel und gerne. Lange Reisen werden oft mit dem
Auto unternommen. Auch unser Leben gleicht einer langen und gefahrvollen
Reise.
Wer eine Reise macht, muss wissen, wohin er fahren will. Das letzte Ziel unseres
Pilgerweges auf Erden ist das ewige Leben.
Das Fahrzeug muss in Ordnung sein. Es darf keine grösseren Mängel
aufweisen. Für die Reise in die Ewigkeit brauchen auch wir eine gute
Ausrüstung. Diese Ausrüstung haben wir bekommen durch das Sakrament der Taufe.
Jedes Auto braucht Treibstoff, der immer wieder getankt werden muss.
Auch wir Christen brauchen viel Kraft und Energie, um Gott entgegen zu gehen.
Die Kraft fürs christliche Leben erhalten wir durch den Empfang der Sakramente, durch Gebet
und Pflichterfüllung.
Der Autofahrer muss die Verkehrsregeln beobachten. Er nimmt oft die Landkarte
zur Hand und orientiert sich an den Ortsschildern und Anzeigetafeln.
Die grossen Wegweiser auf unserer Reise zu Gott sind: Die zehn Gebote Gottes und die
Verordnungen der Kirche.
Jeder Autofahrer muss immer wieder auf die Bremse drücken, wenn er nicht von
der Strasse abkommen will. Auch im Leben des Christen gibt es eine Bremse.
Diese Bremse ist das gebildete Gewissen.
Die Fahrt mit dem Auto ist mit Gefahren verbunden. Die grössten Gefahren
kommen oft vom Fahrer selbst: Er ist müde, hat wenig geschlafen oder hat
Alkohol getrunken.
Auch auf dem Weg ins Jenseits begegnen wir vielen und grossen Gefahren. Die
grössten Gefahren kommen von uns selber. Wir lassen uns vom rechten Weg
ablenken durch den Glanz der irdischen Güter. Wir alle spüren den Hang zum
Bösen.
"Der Mensch findet sich unfähig, durch sich selbst die Angriffe des Bösen
wirksam zu bekämpfen. Jeder fühlt sich wie in Ketten gefesselt." (II. Vat. Konzil:
Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute. Art. 13)
Viele Gefahren drohen dem Autofahrer durch die anderen Benützer der Strasse.
Wer nicht korrekt fährt, ist eine ständige Gefahr für die andern.
Auch im christlichen Leben drohen uns viele Gefahren von den Mitmenschen.
Der heilige Augustinus schrieb. "O grosser Schmerz! Menschen werden verletzt,
beraubt und unterdrückt. Von wem? Nicht von Löwen, nicht von Schlangen und
nicht von Skorpionen, sondern von Menschen." (Sermo 311,8)
21
Lektion 12
Rettung aus Lebensgefahr
Wer schwer sündigt, sagt zu Gott: "Ich will von dir nichts
wissen. Ich bestimme selber, was gut und was böse ist."
Ein grosser Sünder gleicht einem Menschen, der sich
freiwillig in eine tiefe Gletscherspalte stürzt. Ohne fremde
Hilfe kann er nicht mehr herauskommen.
Das Seil mit dem Gott die Sünder zu sich zieht, ist die gute Reue.
Der Sünder muss aber auch mittun.
Das grösste Gebot ist das Gebot der Liebe zu Gott und zu
den Mitmenschen.
Die schwersten Sünden sind darum die Sünden gegen die
Gottes- und Nächstenliebe.
"Wer nicht liebt, bleibt im Tode." (1 Joh 3,14)
Die schwere Sünde fesselt uns. Ein gefesselter kann nichts für die anderen tun. Ein
Sünder ist keine grosse Hilfe für einen anderen, in seelischen Angelegenheiten.
Eine grosse Gefahr für uns ist der Unglaube. Viele
meinen, es gäbe keinen Gott, mit Hilfe der Technik könne
man alles erklären.
Viele Regierungen bekämpfen die Religion. Sie meinen,
dass die Gläubigen untauglich seien, um für eine bessere
Welt zu arbeiten.
"Gott bläst den glimmenden Docht (des schwachen Glaubens oder des schwachen
Lebens) nicht aus." (Jes 42,3)
Es ist ein Gebot der Kirche, dass wir die schweren Sünden
wenigstens einmal im Jahre im Sakrament der
Versöhnung beichten.
Wer keine schweren Sünden begangen hat, sollte
trotzdem das Sakrament der Versöhnung feiern. Zu einer
guten Beichte gehört:
Besinnen, bereuen, bekennen, den Willen haben, sich zu bessern und den
angerichteten Schaden wieder gut zu machen.
22
Lektion 13
Wort des Lebens
Wir sprechen gern mit Menschen, die wir lieben. Gott liebt
uns, darum sprach er auch zu uns.
Zuerst sprach Gott zu den Patriarchen. Um 1850 vor
Christus kam Abraham nach Kanaan. Gott schloss einen
Bund mit ihm.
Unter Patriarchen sind die Stammväter Israels gemeint: Abraham, Isaak, Jakob
und seine 12 Söhne; Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon, Dan, Josef,
Benjamin, Naftali, Gad und Ascher.
Gott sprach zu Mose und zu den Propheten.
Die fünf Bücher Mose nennen wir auch das Gesetz.
Die Propheten wurden von Gott berufen. Vom Propheten
Jeremia wird gesagt, dass Gott seinen Mund mit der Hand
berührte.
Die wichtigsten Propheten heissen: Jesaja, Jeremia, Ezechiel, Daniel, Elia, Amos,
Maleachi, Joel, Jona und Hosea.
Gott sprach zu uns noch deutlicher durch seinen Sohn
Jesus Christus.
Jetzt wissen wir genau, was Gott von uns will. Wir wissen
auch, dass Gott ein grosses Interesse an uns Menschen
hat.
Jesus wollte das Gesetz und die Worte der Propheten
nicht abschaffen, sondern erfüllen. Bei der Verklärung
Jesu auf dem Berge sahen die Apostel neben Jesus Mose
und Elia. Mose ist der Vertreter des Gesetzes, und Elia
der Vertreter der Propheten.
Von einer Wolke kam eine Stimme. "Dieser ist mein
geliebter Sohn, ihn sollt ihr hören." (Mk 9,7)
Was Jesus getan und gelehrt hat ist aufgeschrieben: In den Evangelien, in der
Apostelgeschichte und in den Briefen der Apostel.
Weil Gott uns alles durch seinen Sohn sagte, nennen wir ihn auch das Wort Gottes.
Gott ist unendlich einfach, darum braucht er nur ein Wort, um sich auszudrücken.
Dieses Wort ist Jesus Christus.
23
Lektion 14
Die Kraft des göttlichen Wortes
Durch den Propheten Jeremia spricht Gott zu uns:
"Brennt nicht mein Wort wie Feuer, und gleicht es nicht
einem Hammer, der Felsen zerschlägt?" (Jer 23,29)
Wir dürfen dem Wort Gottes vertrauen. Es hat grosse
Kraft.
Das Wort Gottes zerschlägt alle Hindernisse auf dem Wege ins Jenseits.
Es ist wie Feuer, das uns wärmt und schützt.
Der Prophet Jesaja vergleicht das Wort Gottes mit Regen,
der vom Himmel fällt. Er kehrt wieder zum Himmel zurück,
aber vorher durchtränkt und befruchtet er das Erdreich. So
ähnlich ergeht es dem göttlichen Worte. Es vollbringt, was
Gott von ihm will. (Jes 55,10.11)
Die Pflanzen brauchen Regen um Frucht zu bringen. So ähnlich
hilft uns das Wort Gottes, dass wir für die Ewigkeit Frucht bringen.
"Gottes Wort ist voll Leben und Kraft. Es ist schärfer als
ein zweischneidiges Schwert." (Heb 4,12)
In der Geheimen Offenbarung sieht der Apostel Johannes,
wie aus dem Munde des Messias ein zweischneidiges
Schwert hervorgeht. (Offb 1,16)
Das Schwert war früher eine wichtige Waffe im Nahkampf.
So ähnlich ist für uns das Wort Gottes eine grosse Waffe im Kampf gegen das
Böse.
Das Wort Gottes kann in uns auch verkümmern. Jesus
mahnt uns: Manche Samenkörner fallen unter die Dornen
und ersticken darin. So ähnlich fällt bei einigen das Wort
Gottes unter die allzu grossen Sorgen des Lebens. Diese
Sorgen ersticken es. (Lk 8,1ff)
Selber gemachtes Gebet oder: Allmächtiger, ewiger Gott, dein Wort hat
unendliche Kraft. Mach, dass es in mir viel gute Frucht bringe. Darum bitte ich
durch Christus unsern Herrn. Amen.
24
Lektion 15
Der Geist macht lebendig, nicht der Buchstabe
Gott hat Menschen
erwählt, um uns
seine
Frohe
Botschaft mitzuteilen.
Die Schreiber der
Heiligen
Schrift
standen unter dem
Einfluss des Heiligen
Geistes. Was Gott
uns mitteilen wollte,
muss auch wahr sein. Gott ist je der ganz Heilige. Er irrt nicht irren und lügt auch
nicht.
Wir müssen nun herausfinden, was Gott uns mitteilen wollte. Gott wollte uns
nichts sagen über Geographie oder Geschichte. Er wollte uns nur religiöse
Wahrheiten, also Glaubenswahrheiten mitteilen. Diese Glaubenswahrheiten sind
immer wahr. Darum können wir sagen: Das Wort Gottes ist ohne Irrtum.
Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken, seine Wege sind nicht unsere
Wege. Gleichwohl musste Gott seine Frohe Botschaft in menschliche Worte und
Vorstellungen kleiden. Gott brauchte Material, um die religiösen Wahrheiten zu
verpacken. Nur so konnten sie uns erreichen.
Was will das heissen? Gott nahm die Schreiber der Heiligen Schrift, so wie sie
waren. Gott hat ihren Charakter und ihre Bildung und Ausdrucksweise nicht
geändert. Die Heilige Schrift hat ihren Sitz im damaligen Leben.
Auch das damalige Weltbild, das nicht der immer Wirklichkeit entspricht, liess
Gott bestehen. Die Alten glaubten, die Erde sei eine Runde Scheibe und bilde
den Mittelpunkt der Welt. Man war der Ansicht, dass die Erdscheibe von Säulen
getragen werde. Man glaubte, dass sie vom Urozean umflossen würde. (Gen
1,7) Über der Erde, meinte man, spanne sich das Firmament, an dem Sonne,
Mond und Sterne befestigt waren.
Darüber waren die 'oberen Wasser', die durch Schleusen oder Fenster als
Regen auf die Erde strömen konnten. (Gen 7,11) Unter der Erde stellte man sich
in einer grossen Höhle das Totenreich vor. Alle diese Ansichten gehören zum
Verpackungsmaterial und nicht zur Botschaft der Heiligen Schrift.
Manche Bücher der Heiligen Schrift wurden geschrieben, um eine Eigenschaft
Gottes näher zu erklären. Um zu zeigen, dass Gott barmherzig ist, wurde das
Buch Jona geschrieben. Diese Art von Erklärung nennt man Midrasch.
25
Lektion 16
Die Kirche lebt aus der Frohen Botschaft und verkündet sie
Jesus hat seine
Frohe Botschaft
und die Früchte
seines Leidens
und
Sterbens
(die Sakramente)
seiner Kirche als
kostbaren Schatz
anvertraut. Alle
Gläubigen bilden
zusammen mit
Jesus
einen
geheimnisvollen
Leib: Die Kirche
Gottes. Wie jeder
Leib, so hat auch
die Kirche verschiedene Glieder. Eine ganz besondere Aufgabe bekamen die
Apostel. Jesus sagte zu ihnen: "Geht in alle Welt und verkündet das Evangelium
allen Geschöpfen!" (Mk 16,15) Unter den Aposteln nahm Petrus eine besondere
Stellung ein. Jesus hat für ihn gebetet, dass sein Glaube nicht wanke. (Lk 22,32)
Jesus versprach den Aposteln, den Heiligen Geist zu schicken, damit er sie in
alle Wahrheit einführe. (Joh 16,13) Der Nachfolger des Petrus ist der Papst, und
die Nachfolger der Apostel sind die Bischöfe.
Den Auftrag und die Fähigkeit des Petrus (Papstes) und der Apostel (Bischöfe)
die Frohe Botschaft zu verkünden, nennen wir: Lehramt der Kirche
Das Lehramt der Kirche macht es möglich, dass die Gläubigen die Botschaft
Christi immer besser erfassen. Die Aussagen des Lehramtes über
Glaubenswahrheiten und seine Ermahnungen, ein christliches Leben zu führen,
nennen wir die heilige Überlieferung. Durch ein Leben des Glaubens leistet jeder
Christ einen Beitrag zur Überlieferung. "Die Gesamtheit der Gläubigen, die vom
Heiligen Geist erfüllt sind, kann im Glauben nicht irren." (II. Vat. K.) Den
Beschlüssen eines Konzils schulden wir Gehorsam. Der Heilige Geist bewahrt
den Papst vor Irrtum, wenn er in voller Ausübung seines Amtes für alle Gläubigen
in Fragen des Glaubens und des christlichen Lebens eine endgültige
Entscheidung fällt. (II. Vat. Konzil)
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Lektion 17
Herr, bei dir ist die Quelle des Lebens. (Ps 36,10)
Der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen ist Jesus Christus.
Die Vollmacht der Kirche, die Frohe Botschaft zu verkünden und rein zu
bewahren, nennen wir das Lehramt der Kirche.
Ein Dogma ist ein wichtiger Glaubenssatz, eine Glaubenswahrheit.
Unter einer Enzyklika verstehen wir ein päpstliches Rundschreiben (an alle Katholiken).
Ein Hirtenbrief ist ein bischöfliches Schreiben an die Diözesanen.
Ein Konzil ist die Vollversammlung aller katholischen Bischöfe unter der Leitung des Papstes.
Eine Bischofskonferenz ist die Versammlung der Bischöfe eines Landes.
Erwachsene Menschen, die sich auf den Empfang der Taufe vorbereiten,
heissen: Katechumenen oder Taufbewerber.
Die Paten sollen dem Getauften helfen, ein christliches Leben zu führen.
Die brennende Taufkerze ist ein Bild für Jesus, der im Getauften lebt.
Die Salbung des Täuflings mit heiligem Öl ist ein Zeichen, dass der Getaufte ein Tempel
des Heiligen Geistes ist.
Wann hat Jesus mit seinen Aposteln das Letzte Abendmahl gefeiert? Vor seinem
Leiden und Sterben (am Gründonnerstag bzw. Hohen Donnerstag). [Gründonnerstag = Tag der Grünen, der
Frisch bekehrten Sünder.]
Was hat uns Jesus beim Letzten Abendmahl geschenkt? die Eucharistie.
Kennst du noch andere Namen für die Eucharistiefeier? Heilige Messe, Messopfer,
Gemeindemesse, Brotbrechen, Herrenmahl, Opfermahl, Mahl des ewigen Bundes.
Konzelebration ist ein Messe, die mehrere Priester zusammen feiern.
Kennst du die Namen der Kleider, die der Priester bei der Feier der heiligen
Messe trägt? Schultertuch, Albe, Zingulum, Stola, Messgewand. Was bedeutet Hostie?
Ziborium? Patene? Monstranz? Brot, Speisekelch, flache Schale, Zeigegerät. Die Feier der
heiligen Messe ist in folgende Teile eingeteilt Eröffnung mit Schuldbekenntnis,
Wortgottesdienst, Eucharistiefeier, Entlassung. Das Gloria ist das Gebet: Ehre sei Gott in der Höhe.
Das Credo ist das Glaubensbekenntnis. Die Präfation ist der erste Teil des eucharistischen Hochgebetes.
Das Hochgebet ist ein sehr wichtiger Teil der Eucharistiefeier von der Präfation bis zum 'Amen' vor dem
'Vater unser'. Zu ihm gehört auch der Einsetzungsbericht.
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Lektion 18
Das Gebet ist eine grosse Quelle des Lebens
Der grosse Meister des Gebetes war Jesus Christus. Das schönste
Gebet aller Zeiten, nämlich das 'Vater unser', hat uns Jesus selber
gelehrt. Die Evangelisten Mattäus (6,9-13) und Lukas (11,2ff) haben
es uns überliefert. Es enthält eine Anrede und sieben Bitten. Wir
dürfen Gott unseren Vater nennen, weil wir Brüder und Schwestern Jesu
sind. Die drei ersten Bitten bilden eine Strophe und richten sich an Gott.
1. Bitte: 'Geheiligt werde dein Name.' Der Name Gottes bedeutet Gott selber. Gott
werde geheiligt will heissen: Gott möge sich so offenbaren, dass alle Menschen
erkennen können, wie gross und erhaben er ist.
2. Bitte: 'Dein Reich komme.' Wenn wir Gottes Willen erfüllen, dann wird das
Reich Gottes auf Erden immer mehr Wirklichkeit. Die ersten Christen waren ganz
erfüllt von der Hoffnung, dass der Sohn Gottes bald wiederkommt. Wann wird
Gott mit grosser Macht und Herrlichkeit kommen? Am Jüngsten Tag oder beim Letzten
Gericht.
3. Bitte: 'Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.' Wenn wir tun,
was Gott will, dann wird Gott uns einmal das geben, was uns ganz beglückt. Wie
der Wille Gottes im Himmel vollkommen erfüllt wird, so soll er auch auf Erden
vollkommen erfüllt werden. – Die vier letzten Bitten bilden wieder eine Strophe
und beziehen sich auf den Menschen.
4. Bitte: 'Unser tägliche Brot gib uns heute.' Wir bitten Gott, dass er uns das
gebe, was wir täglich notwendig haben. Gott will gerade dadurch nicht, dass wir
uns für die Zukunft grosse Materielle Schätze anhäufen!
5. Bitte: 'Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern
Schuldigern.' Wenn wir den Mitmenschen gegenüber barmherzig sind, dann
können wir sicher sein, dass auch wir einmal die Barmherzigkeit Gottes erfahren
dürfen. Gott wird uns unsere Schuld nur vergeben, wenn wir auch den Mitmenschen jede
Schuld vergeben.
6. Bitte: 'Und führe uns nicht in Versuchung,' Gott selber versucht uns nicht.
Er kann es aber zulassen, dass eine Versuchung über uns kommt. Dadurch
werden wir gezwungen, für oder gegen Gott uns zu entscheiden. Versucht
werden wir von unserem Hang zum Bösen und von schlechten Beispielen der
Mitmenschen.
7. Bitte: 'sondern erlöse uns von dem Bösen.' Wir bitten Gott, er möge uns
bewahren vor allen feindseligen Mächten des Leibes und der Seele, besonders
vor dem ewigen Verderben.
Diesen Bitten dürfen wir den Ruf anschliessen: Denn dein ist das Reich und die
Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
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Lektion 19
Wer recht zu beten weiss, weiss auch recht zu leben
Wir unterscheiden verschiedene Arten des Betens:
Im Dankgebet danken wir Gott für alle Wohltaten, die wir
tagtäglich empfangen. z.B. für das Geschenk guter Eltern.
Unser Gebet ist eine Antwort auf die Lebe, auf die Grösse und Allmacht Gottes.
Lieber Gott, ich danke dir!
Im Lobgebet anerkennen wir die Grösse und Weisheit
Gottes. Wir freuen uns, dass Gott so gross und so gut zu
uns ist.
Bei der Eucharistiefeier beten wir: "Erfüllt sind Himmel und
Erde von deiner Herrlichkeit."
Wenn wir staunen über die werke der Schöpfung, dann staunen wir auch über den
Schöpfer. Gepriesen sei der allmächtige Gott!
Jesus ermuntert uns zum Bittgebet: "Ist unter euch ein
Vater, der seinem Sohn eine Schlange geben würde,
wenn er um einen Fisch bittet? Oder einen Skorpion wenn
er um ein Ei bittet? Oder einen Stein, wenn er um Brot
bittet? (Lk 11,11; Mt 7,9)
Wenn wir Menschen schon gut zu den Kindern sind, um wieviel mehr wird der
himmlische Vater uns Gutes geben, wenn wir ihn darum bitten.
Eine weitere Art des Gebetes ist das Fürbittgebet. Das will
heissen: Wir sind fähig, auch für andere zu beten, für die
Eltern und Geschwister, für die Kranken und für die
Bekehrung der Sünder. Oft beten wir für die Verstorbenen,
damit Gott sie aufnehme in seine ewige Freude.
Bei jeder Eucharistiefeier beten wir die Fürbitten. Wer anderen hilft, dem wird
auch geholfen werden.
RIP = "requiescant in pace" = sie mögen ruhen im Frieden!
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Lektion 20
Die Ordnung des Betens
Paulus schrieb an die Thessalonicher: "Freut euch allezeit! Betet ohne Unterlass!
Dankt Gott in jeder Lebenslage! Denn das ist der Wille Gottes für euch." (1 Thess
5,16-18)
Ohne Unterlass beten heisst: Immer in der Nähe Gottes sein. Wir sind in der
Nähe Gottes, wenn wir an Gott denken, wenn wir unsere Pflichten erfüllen.
Es ist Gott sehr wohlgefällig, wenn wir zu bestimmten Zeiten beten, z.B. beim
Aufstehen am Morgen und abends vor dem Schlafengehen. Auch ist es eine
sehr gute Gewohnheit, vor und nach dem Essen zu beten.
Ein kurzes Tischgebet: Herr, segne uns und diese deine Gaben, die wir von deiner Güte empfangen
werden, durch Christus unseren Herrn, Amen.  Nach dem Essen: Wir danken dir, allmächtiger Gott, für all
deine Wohltaten, der du lebst und herrschst in Ewigkeit. Amen.
Jesus sagte: "Wenn zwei von euch gemeinsam um etwas bitten, wird es ihnen
von meinem Vater im Himmel gegeben werden. Wo zwei oder drei in meinem
Namen zusammenkommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte." (Mt 18,19-20)
An jedem Sonn- und Feiertag kommen wir zur Feier der heiligen Eucharistie
zusammen. Jesus ist mitten unter uns. Der Glaube der Mitchristen ist eine Hilfe
für unseren Glauben.
Überall gibt es Häuser für innere Sammlung und Einkehr. Manche Christen
benutzen diese Gelegenheit und ziehen sich von Zeit zu Zeit für ein paar Tage
in die Stille und Gottnähe zurück. Oft erleben sie glückliche Stunden. Wir sagen,
diese Menschen machen Exerzitien = geistige Übungen.
Im Laufe ihres Lebens machen viele Christen eine kleinere oder auch grössere
Wallfahrt. Kennst du bekannte Wallfahrtsorte, die von der Kirche anerkannt sind?
Einsiedeln, Sachseln, Lourdes, Fatima usw.
Im Auftrag der Kirche beten die Priester und Ordensleute das Stundengebet der
Kirche, das man früher auch Brevier nannte. Es ist ein wunderbares Lob- und
Bittgebet.
Das Stundengebet enthält ein Morgenlob: die Laudes.
Es enthält auch ein Abendlob: die Vesper.
In den Kathedralen und in vielen Klöstern wird das Stundengebet gesungen.
Zum grössten Teil besteht das Stundengebet aus Psalmen. Im Ganzen gibt es
150 Psalmen. Viele Psalmen gehen bis auf König David zurück.
Einer der schönsten Psalmen ist Psalm 117. Er ist zugleich der kürzeste: "Lobt
Jahwe, alle Völker! Ihr Stämme alle, lobpreist ihn! Denn mächtig waltet über uns
seine Gnade, und seine Treue währt in Ewigkeit."
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Lektion 21
Leben aus dem Glauben
Glauben heisst: andern vertrauen. Im Alltag vertrauen wir
den Mitmenschen.
Bei jeder noch so kleinen Reise schenken wir den
Mitmenschen grosses Vertrauen.
Mehr noch als den Menschen vertrauen wir Gott.
Wir dürfen Gott vertrauen, weil er uns liebt. Die Liebe will nur das Gute und nie
das Böse.
Das grosse Vorbild für unseren Glauben ist Abraham.
Er vertraute Gott, auch als er, menschlich gesprochen,
Unmögliches von ihm verlangte.
Auch wir können Gottes Wege nicht immer verstehen. Der
Glaube ist ein Geschenk Gottes.
Wer glaubt, soll auch nach dem Glauben Leben. Glauben heisst also auch: Bereit
sein, Gottes Willen zu erfüllen.
Jesus sagte von sich: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und
das Leben." (Joh 14,16)
Der Weg, der Jesus selber ist, trägt immer. Diesem Weg
dürfen wir vertrauen, auch wenn er über Abgründe führt.
Wer Jesus nachfolgt, hat festen Boden unter den Füssen. Jesus ist Gott und kann
darum nicht irren und nicht lügen.
Als Jesus den Simon aufforderte, ins tiefe Wasser zu
fahren und die Netze auszuwerfen, sagte er: "Meister, die
ganze Nacht haben wir uns abgemüht und nichts
gefangen. Doch auf dein Wort will ich die Netze
auswerfen." Der Fang war sehr gross. (Lk 5,4-5)
Wenn wir Gottes willen tun, können wir sicher sein, dass wir Erfolg haben, auch
wenn er nicht immer sichtbar ist.
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Lektion 22
Wer an Jesus glaubt, hat das ewige Leben
Jesus hat den toten Lazarus von Bethanien zum Leben
erweckt. Bei diesem Ereignis sagte Jesus: "Ich bin die
Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird
leben, auch wenn er stirbt. Jeder, der lebt und mir vertraut,
wird niemals sterben." (Joh 11,1ff)
Wenn wir an Jesus glauben, wir er auch uns einmal von den Toten erwecken (am
Jüngsten Tag).
Unser Leben gleicht einem bunten Teppich. Von oben
gesehen, ist er sehr schön. Jede Farbe und jeder Faden
hat einen Sinn. Von unten gesehen, sind alle Fäden und
Farben wild durcheinander.
Gott sieht unser Leben von oben. Wir Menschen sehen es
oft nur von unten.
Ein geknüpfter Teppich besteht aus lauter kleinen Fäden. So ähnlich besteht unser
Leben aus lauter Kleinigkeiten. Vor Gott hat alles seinen Sinn.
Als Jesus über den See ging, eilte ihm Petrus entgegen.
Er aber bekam Angst und begann zu sinken. Er schrie:
"Herr, rette mich!" Jesus nahm ihn bei der Hand und
sagte: "Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt!" (Mt
14,22ff)
Wenn wir im Unglauben zu versinken drohen, dann können auch wir wie Petrus
rufen: "Herr, rette mich!"
"Die Gläubigen sind verpflichtet, den von Gott und der
Kirche empfangenen Glauben vor den Menschen zu
bekennen." (II. Vat. Konzil)
Nur wer selbst überzeugt ist, kann andere überzeugen.
Darum sind wir verpflichtet, die Heilige Schrift zu studieren
und den Reichtum des Glaubens zu entdecken.
Wenn wir Jesus vor den Menschen bekennen, dann wird Jesus auch einmal zu uns
stehen. (II. Vat. Kirche 11)
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Lektion 23
Aus der Hoffnung leben
Die Passagiere eines Schiffes hoffen, dass sie ohne
Zwischenfälle ihr Ziel, den sicheren Hafen erreichen.
Ganz früher haben die Kapitäne ihre Schiffe nach der
Stellung der Sterne geführt.
(Grosses Bär mit Nordstern) Jesus Christus ins unser Superstern (Superstar).
Wenn wir ihm folgen, werden wir unser ewiges Ziel sicher erreichen.
Ein bekanntes Symbol für die Hoffnung ist der Anker mit
dem Kreuz. Es ist auf manchen Gräbern zu finden.
Wer an Jesus glaubt, der darf hoffen, zusammen mit ihm
den Hafen der Ewigkeit zu erreichen.
Wir hoffen, dass die Verstorbenen den sicheren Hafen der Ewigkeit erreicht haben.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten.
Unsere Hoffnung gründet auf dem Glauben. Wenn das
Fundament des Glaubens stark ist, dann ist auch die
Hoffnung stark, die darauf gebaut ist.
Die Kirche ist die Hüterin des Glaubens. Jesus hat seine
Kirche auf den Felsen Petrus gebaut. (Mt 16,18)
Wenn wir auf die Kirche hören und ihr gehorchen, werden wir in der Ewigkeit
nicht enttäuscht werden.
Maria ist für uns ein Zeichen der sicheren Hoffnung und
des Trostes. (II. Vat. Konzil)
Maria ist von Gott mit Leib und Seele verherrlicht worden.
Auf eine ähnliche Verherrlichung dürfen auch wir hoffen.
Maria lebt jene Wirklichkeit, die Gott auch für uns bereitet hat. Auch ihr Leib
nimmt teil am ewigen Glück.
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Lektion 24
Die Liebe ist der Grosse Weg zum Leben
Gott schenkt uns die Fülle seines Lebens. Er beschenkt
uns so sehr, weil er uns liebt.
Gott ist das Leben, und Gott ist die Liebe bedeuten das
gleiche. Liebe verlangt Gegenliebe. Es ist nicht schwer,
Gott auch zu lieben. Wenn wir unsere Mitmenschen
lieben, dann lieben wir auch Gott. Die Nächstenliebe ist
nicht ein Gefühl, sondern eine Tat. Gott lieben heisst, die
Gebote halten. (Joh 14,15)
Sowohl die Kirche als ,auch der Staat können uns
Vorschriften machen. Kennst du solche?
Gebote des Staates z.B. Steuern zahlen, Verkehrsregeln, etc. Gebote der Kirche:
Sonntagsmessbesuch Schwere Sünden beichten, Kommunionempfang, Fasttage.
Ein vornehmer Jude wollte wissen, was er tun muss, um
das ewige Leben zu bekommen. Jesus sagte ihm: "Du
kennst die Gebote, halte sie!" Er erwiderte: "Die Gebote
habe ich von Jugend auf befolgt." Jesus sagte: "Eines fehlt
dir noch: Verkaufe alles, was du hast und gib das Geld
den Armen, dann wirst du einen Schatz im Himmel
haben." Als der Mann das hörte, wurde er traurig, denn er
war sehr reich. (Lk 18,18ff)
Wenn wir unsere irdischen Mittel brauchen, um anderen zu helfen, dann werden
wir einen Schatz im Himmel haben. Manche Menschen geben alles auf um des
Himmels wegen (Ordensleute).
Auch unsere Feinde sollen wir lieben. Dies zeigte uns
Jesus in der Geschichte vom barmherzigen Samariter.
Die Juden und die Samariter waren verfeindet. Dem
Juden, der unter die Räuber kam, hat aber nicht ein
jüdischer Priester oder Levit geholfen, sondern ein
Samariter. (Vgl. Lk 10,29ff)
Unser Mitmensch ist jeder, der unsere Hilfe braucht.
Jesus sagte: "Liebt eure Feinde! Tut Gutes und leiht, ohne etwas zurück zu
erwarten! Dann wird euer Lohn gross sein: Ihr werdet zu Kindern des Höchsten.
Denn auch er ist gut zu den undankbaren und schlechten Menschen. (Lk 6,35)
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Lektion 25
Die Kirche ist Trägerin und Hüterin des Lebens
Die Kirche ist der Keim und der Anfang des Reiches
Gottes auf Erden. Sie muss wachsen und zur
Vollendung gelangen. (II. Vat. Konzil)
Wann wird das Reich Christi vollendet sein? Am Ende der
Zeiten.
Die Kirche ist der Acker Gottes. (II. Vat. K.) Jesus
erwartet von allen, die zu seiner Kirche gehören, dass
sie viel Frucht bringen. Wenn wir mit Jesus verbunden
sind, ist unser Leben ein Segen für viele. Die bleibenden
Früchte unseres Lebens sind: die guten Werke.
Die Kirche gleicht einem Schafstall. Die einzige und
notwendige Tür dazu ist Christus.
(II. Vat. K.) Wenn wir tun, was Jesus will, dann können
wir sicher sein, dass wir Geborgenheit und Schutz finden.
Die Kirche gleicht einer Herde. (II. Vat. K.) Sie wird
geführt und genährt vom guten Hirten Jesus Christus.
Die menschlichen Hirten dieser Herde sind: Papst Bischöfe
und Priester.
Die Kirche ist das Zelt Gottes unter den Menschen. (II.
Vat. K.) Während der Wanderung in der Wüste wohnte
Gott in einem Zelt mitten unter seinem Volk. Die Kirche
ist das neue Israel, das neue Volk Gottes. Gott lebt
mitten in seinem neuen Volk. Das Zelt heisst auf
lateinisch: tabernaculum (Tabernakel)
Die Kirche ist das Bauwerk Gottes. Jesus ist zum
Eckstein geworden, obschon er von den Bauleuten
verworfen wurde. Dieser Bau wird in der Heiligen Schrift
auch Haus Gottes und heiliger Tempel genannt. In
diesen Bau werden wir schon auf Erden als lebendige Steine
eingefügt.
Der heilige Paulus nennt die Kirche unsere Mutter. (Gal
4,26) Sie schenkt, hütet und nährt das göttliche Leben
in uns.In der Geheimen Offenbarung ist die Kirche die
makellose Braut des makellosen Lammes. (Offb 19,7)
Jesus wird einmal mit ihr ganz eins werden.
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Lektion 26
Die Kirche erfleht Gottes Segen für alle Lebensbereiche
Jesus hat uns den Segen Gottes in Fülle gebracht.
Darum schrieb der heilige Petrus an die ersten
Christen: "Vergeltet nicht Böses mit Bösem, sondern
segnet! Dazu seid ihr berufen." (1 Petr 3,9) Vor allem
ist der Priester durch die Weihe berufen zu segnen. Am
Ende jeder heiligen Messe segnet er die Gläubigen.
Die Brautleute spenden sich das Sakrament der Ehe
selber. Im Namen der Kirche segnet der Priester Braut
und Bräutigam. "Wenn der Herr das Haus nicht baut,
bauen die Bauleute vergebens." (Ps 127,1) Vor und
nach der Geburt segnet der Priester die Mütter.
"Jesus umarmte und segnete die Kinder und legte
ihnen die Hände auf." (Mk 10,16) Die Kirche hat auch
einen eigenen Segen für die Kinder. Menschen und
Dinge, die ganz besonders in den Dienst Gottes
gestellt werden, erhalten eine kirchliche Weihe.
(Konsekration)
Die Kirche hat einen eigenen Segen für die Kranken,
und zwar einen für kranke Erwachsene und einen für
kranke Kinder. Wenn wir unsere Leiden mit Jesus
tragen, dann nehmen wir teil an der Erlösung der Welt.
Die Kirche hat für viele Lebensmittel eigene
Segnungen, z.B. für Öl, Salz und Brot. Am Fest des
heiligen Apostel Johannes (27. Jan.) wird mancherorts
der Wein und am Fest der heiligen Agatha (5. Febr.) das
Brotgesegnet.
Der Priester kann auch die Tiere segnen. Er bittet Gott,
ihnen Gesundheit zu schenken und sie vor Krankheit
und Leiden zu bewahren. Zugleich bittet er Gott, den
Menschen Verständnis für die Tiere zu geben, damit
sie nicht ihren Zorn und ihre Unbeherrschtheit an ihnen
auslassen.
Der Priester segnet die Wohnhäuser, die Schulen und
Spitäler. Er segnet auch die Fahrräder und Autos.
Nachdem der Priester über Tiere und Gegenstände
den Segen gesprochen hat, besprengt er sie mit
Weihwasser.
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Lektion 27
Die Gemeinschaft der Heiligen ist eine Lebensgemeinschaft
Mit Christus zusammen bilden wir einen geheimnisvollen Leib. Jesus ist das
Haupt des Leibes, und wir sind die Glieder. Das göttliche Leben ist eine
Liebesgabe Gottes an uns Menschen. Darum können wir sagen: Vom Herzen
Jesu her erhalten wir jenes Leben, das uns zu Kindern Gottes macht. Zur
Gemeinschaft der Heiligen (drei Kreisfelder) gehören:
1. Die Heiligen und Engel im Himmel (die triumphierende Kirche).
2. Die verstorbenen Gerechten im Reinigungsort (die leidende Kirche).
3. Die Gläubigen auf Erden (die pilgernde und kämpfende Kirche).
Wir wandern zu Gott durch die Erfüllung der Pflichten, durch die Ausübung der
Nächstenliebe und die Feier des Gottesdienstes. Die Seelen im Reinigungsorte
haben über das Böse gesiegt. Sie werden noch gereinigt wie Gold und Silber.
Die Heiligen bei Gott haben den Kranz und die Krone der Herrlichkeit erhalten.
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Lektion 28
Das ewige Leben
"Als Jesus die vielen Menschen sah, bekam er Mitleid mit ihnen. Sie waren so
hilflos und verängstigt wie Schafe, die keinen Hirten haben. Darum sagte er zu
seinen Jüngern: 'Die Ernte ist gross, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet daher
den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.'" (Mt 9,36-37)
Jesus verglich die Menschen, die in das Reich Gottes eingehen sollen mit dem
reifenden Weizen auf dem Acker.
Das Reich Gottes wird seine Vollendung erst in der Ewigkeit erreichen. Für diese
Vollendung braucht Jesus wieder das Bild der Ernte: "Mit dem Himmelreich ist
es wie mit einem Manne, der guten Samen auf seinen. Acker gesät hatte.
Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den
Weizen und ging davon. Als aber die Saat aufging und Frucht ansetzte, kam
auch das Unkraut zum Vorschein. Da sagten die Knechte zum Hausherrn. 'Herr,
hast du nicht guten Samen auf den Acker gesät? Woher kommt denn das
Unkraut?' Er antwortete: 'Das hat ein Feind getan.' Da fragten ihn die Knechte:
'Sollen wir das Unkraut ausreissen?' Er aber sagte. 'Nein. Ihr könntet sonst beim
Sammeln des Unkrautes auch den Weizen ausreissen. Lasst beides miteinander
wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Erntezeit da ist, will ich den Schnittern
sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bündelt es zum Verbrennen. Den
Weizen aber bringt in meine Scheune!'" (Mt 13,24-30)
Jesus hat das Gleichnis auch ausgelegt: Der Sämann ist Jesus Christus. Der Acker
ist die Welt. Der gute Same ist das Volk. Das Unkraut ist ein Bild für die von Gott getrennten
Menschen. Die Ernte ist ein Bild für das Ende der Welt und den Beginn des ewigen Reiches.
Ähnlich wie die Ernte wertvoll ist, so werden die Guten vor Gott wertvoll sein.
Ähnlich wie die Bauern sich freuen bei der Ernte, so wird Gott sich freuen über
die Geretteten. Die Freude Gottes wird auch die Freude der Auserwählten sein.
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Lektion 29
Jesus ist die Auferstehung und das ewige Leben
Die Taufe, die Eucharistie und das Sakrament der Busse nennen wir auch
österliche Sakramente, weil sie Früchte vom Leiden und Sterben Christi sind, weil sie uns mit dem
Auferstandenen verbinden.
Das Leben der Gnade, das uns Gott durch die Taufe geschenkt hat, nennen wir
auch übernatürliches Leben, weil es über unsere Natur hinausgeht. Es ist ein Geschenk Gottes.
Das göttliche Leben, das wir durch die Taufe als Keim und Anfang erhalten
haben, sollen wir entfalten durch den Empfang der Sakramente, durch Gebet, durch unseren
Glauben, unsere Hoffnung und unser Lieben.
Auch die Nichtgetauften werden gerettet, wenn sie Gottes Willen suchen und ihn auch tun
(Pflichterfüllung).
Glaube, Hoffnung und Liebe sind die drei göttlichen Tugenden, weil sie sich auf Gott
beziehen und uns mit ihm verbinden.
Glaube, Hoffnung und Liebe nennen wir auch eingegossene Tugenden, weil sie
uns durch die Taufe geschenkt, also gleichsam von Gott eingegossen wurden.
Unsere Liebe zu Gott ist nur echt, wenn wir auch die Mitmenschen lieben.
Die kirchlichen Segnungen und die kirchlichen Weihen nennen wir auch
Sakramentalien, weil sie den Sakramenten verwandt sind. Sie wurden aber nicht
von Christus eingesetzt und können darum auch geändert werden. Sie haben
ihre Kraft durch die Fürbitte der Kirche. Nenne einige Sakramentalien: Blasius Segen,
Aschenkreuz, Weihwassergebrauch, gesegnete Gegenstände, Kirchweihen.
Alle Getauften, die den wahren Glauben bekennen, bilden zusammen mit
Christus den geheimnisvollen Leib Christi.
Zur Gemeinschaft der Heiligen gehören die Christgläubigen auf Erden und die Geretteten im
Jenseits.
Die verstorbenen Gerechten können uns helfen, weil sie Gott und uns nahe sind.
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Lektion 30
Das Leben schützen und weitergeben
Im 5. Gebot befiehlt uns Gott: "Du sollst nicht morden!" (Mt
19,18)
Gott allein ist Herr über Leben und Tod. Darum hat der
Mensch auch nicht das Recht, sich selber zu töten.
Wer ist ein Mörder? Wer ein Totschläger? Wer ein
Raubmörder?
Bei schweren Verbrechen hat die staatliche Gewalt das Recht zu töten, aber nicht
zu morden. Auch echte Notwehr ist erlaubt.
Es gibt Staaten, deren Gesetze erlauben, dass ein Kind in
den ersten Monaten seines Lebens im Mutterschoss ums
Leben gebracht werden kann.
"Das menschliche Leben ist von der Empfängnis an mit
höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des
Kindes sind verabscheuungswürdige Verbrechen." (II. Vat.
K. Kirche und Welt 14)
Staatliche Gesetzte, die gegen das Gebot Gottes verstossen, dürfen wir nicht befolgen.
"Man muss Gott mehr gehorchen, als den Menschen." (Apg. 5,29)
Unsere Gesundheit ist ein grosses Gut. Es ist Gottes Wille,
dass wir dazu Sorge tragen.
Rauschgifte (Drogen) schaden der Gesundheit und führen
oft zum Tode. Viele schaden der Gesundheit durch
übermässigen Genuss von Alkohol, Nikotin und
Aufputschmittel.
Unmässigkeit schadet der Gesundheit immer. Den Verführern zum
Drogenkonsum nie nachgeben!
Gefährdet ist das menschliche Leben vor allem im
Strassenverkehr.
Wir sind verpflichtete die Verkehrsregeln zu kennen und
zu beobachten. Wer sie nicht beobachtet, der sündigt nicht
nur vor den Menschen, sondern auch vor Gott.
Ursache für die meisten Verkehrsunfälle: Alkoholgenuss, zu hohe Geschwindigkeit,
Missachtung der Rechte anderer.
40
Lektion 31
Lebenshilfe für die Ärmsten
Viele Länder der Erde sind klimatisch benachteiligt. In
manchen Ländern regnet es nur sehr wenig. Oft fällt dieser
wenige Regen noch aus, und Tiere und Menschen müssen
verhungern.
Die Völker in der Sahelzone leiden sehr unter der Dürre. Sie
sind auf unsere Hilfe angewiesen.
In der Fastenzeit werden wir aufgefordert, eine Spende für die Ärmsten zu geben und
dadurch auf etwas zu verzichten.
Weitaus die meisten Menschen in den Entwicklungsländern
arbeiten in der Landwirtschaft. Die Produkte aus der
Landwirtschaft (Kaffee, Kakao, Baumwolle, Erdnüsse)
können sie verkaufen. Die Preise sind aber ungerecht, sie
sind zu niedrig. Die Zwischenhändler stecken den Gewinn
ein.
Die Bauern der Dritten Welt bekommen für ihre Wahren oft nicht einmal den
hundertsten Teil des Preises, den wir für diese Wahren hier bezahlen.
Ungerechtigkeit!
Die Missionare und Entwicklungshelfer können für die
armen Völker sehr viel tun. Das Wichtigste ist die Schulung.
Vieles kann verbessert werden. Landwirtschaftliche
Methoden, Düngung, Bewässerungsanlagen, Förderung
des Handwerks. Wichtig ist auch eine gesunde
Trinkwasserversorgung.
Es ist unsere Pflicht, die Missionare und Missionshelfer zu unterstützen. Es ist auch
unsere Pflicht, für Missionsberufe zu beten.
In den Entwicklungsländern sind komplizierte Maschinen
nicht ideal. Einmal sind sie viel zu teuer, dann kann sie
niemand richtig unterhalten und reparieren.
Zum Pflügen ist in diesen Ländern eine billige Seilwinde viel
besser, als ein teurer Traktor.
Um einfache landwirtschaftliche Maschinen anschaffen zu können, werden in der
Dritten Welt landwirtschaftliche Genossenschaften gegründet.
41
Lektion 32
Die Erde, unser Lebensraum
Gott sah alles, was er geschaffen hatte, und es war sehr
gut. (Gen 1) Es ist Gottes Wille, dass wir uns die Erde
bebauen und pflegen. Wir dürfen sie aber nicht zerstören.
Sie soll bis zum Ende der Zeiten allen Menschen Nahrung
und Freude spenden. Durch die vielen Abgase wird aber
die Luft immer mehr verschmutzt.
Durch eine moderne Alternativenergieheizung wird die Umwelt weniger
verschmutzt. Starken Lärm vermeiden (Töfflilärm).
Eine wichtige Lebensgrundlage für alle Menschen ist
gesundes Trinkwasser.
Leider werden viele Giftstoffe von den Fabriken und
Haushaltungen in die Flüsse geleitet. Viele Flüsse und
Seen sind krank. Viele Krankheiten werden durch
schlechten Trinkwasser Übertragen.
Niemals Abfälle in die Flüsse und Seen werfen. Bäche und Seeufer reinigen helfen.
Die kostbare Humusschicht der Erde ist die Grundlage für
unsere Nahrung. Leider wird sie immer mehr zerstört. Zu
viele Bäume werden gefällt. Wind und Wasser tragen die
Erde weg (Erosion). Oft wird der Boden zu stark gedüngt
und wird so vergiftet.
Die Schätze der Erde müssen mit Mass gebraucht werden. Mit den Gaben der
Erde gewissenhaft umgehen.
Die Energie wird immer knapper. Viele ergiebige
Erdölquellen werden in einigen Jahrzehnten versiegen.
Sparsamkeit auch im Energieverbrauch ist eine
notwendige Tugend. Wir leben heute in der sogenannten
Wegwerfgesellschaft. Wie können wir gegen eine solche
Haltung ankämpfen?
Im Verbrauch der Energie sollen wir sparsam sein. Durch gute Isolation der
Häuser kann viel Energie gespart werden. Vor allem Wiederaufbereitung,
(Recycling, Wiederverwendung)!
42
Lektion 33
Lebenszeichen
Wir Menschen können
Zeichen geben, wenn
wir uns aus der Ferne
verständigen
wollen.
(Feuer, Signalraketen
usw.) Der Raum, in
dem wir leben, ist voller
Schwingungen
mit
Mitteilungen aus aller
Welt
(Radiowellen).
Sobald
diese
Schwingungen aufgefangen und verstärkt werden, können sie gehört und
verstanden werden.
Manche meinen, niemand könne wissen, ob es ein Jenseits gäbe, wir bekämen
von drüben überhaupt keine Nachricht. Das stimmt aber nicht. Wir haben sichere
und grosse Lebenszeichen vom Jenseits. Der grosse Kronzeuge für ein
glückliches Leben nach dem Tode ist Jesus Christus. Jesus lebte als Gott von
Ewigkeit her, als Mensch lebte er vor 2000 Jahren. Als Gott und Mensch zugleich
lebt Jesus heute bei seinem himmlischen Vater. Im Hause seines Vaters gibt es
viele Wohnungen. Jesus wird auch für uns eine Wohnung bereiten. (Joh 14,2)
Für ein Leben nach dem Tode haben vor allem die Märtyrer Zeugnis abgelegt.
Märtyrer ist ein griechisches Wort und heisst auf Deutsch: Zeuge. Durch die
Hingabe ihres Lebens für Jesus haben sie gezeigt, dass es noch grössere Werte
gibt, als die irdischen vergänglichen Güter.
Zeugnis abgelegt für ein besseres Jenseits haben die Heiligen, die alles
verlassen haben, um Gott ganz dienen zu können. Welche Heiligen werden in
unserer Pfarrei besonders verehrt? Petrus und Paulus, St. Martin, Antonius, 3 Könige, Jakobus,
Sebastian, Anna. Maria, Georg, Josef, Valentin, Johann Baptist, Ignatius.
Ein wunderbares Zeugnis für das ewige Leben legen auch die Missionare ab, die
einzig wegen der Hoffnung auf das Jenseits ihre Heimat verlassen haben. Ein
Amerikaner sah einmal, wie eine Schwester in Afrika Aussätzige pflegte. Er
sagte zur Schwester: "Ich würde so eine Arbeit nicht für hundert tausend Dollar
im Jahr machen." Die Schwester antwortete: "Ich auch nicht. Ich mache sie für
das Ewige Leben!"
Wenn wir eine Uhr kaufen, interessieren wir uns für die Herstellerfirma. In jeder
kleinen Blume, in jedem kleinen Wurm steckt mehr Intelligenz und Weisheit als
in der teuersten Uhr. "Der Tor spricht in seinem Herzen: "Es gibt keinen Gott."
(Ps 14,1) Der Weise erkennt: "Mir steht Gott zur Seite." (Ps 56,10)
43
Lektion 34
Die Bistümer der Schweiz
Links sind die Bistumsgrenzen der Schweiz und rechts eine Landkarte der
Schweiz.
Diözese Basel
_____________________, Bischof
_____________________, Weihbischof
Diözese Chur
_____________________, Bischof
_____________________, Weihbischof
_____________________, Weihbischof
Diözese Lausanne - Genf - Freiburg
_____________________, Bischof
_____________________, Weihbischof
_____________________, Weihbischof
Diözese Lugano
_____________________, Bischof
Diözese St. Gallen
_____________________, Bischof
Diözese Sitten
_____________________, Bischof
Gebietsabtei Einsiedeln
_____________________, Abt
Gebietsabtei St. Maurice
_____________________, Abt-Bischof
Überblick über die Schweiz
Schweiz (amtlich Schweizerische Eidgenossenschaft), Staat in Europa, grenzt
im Norden an Deutschland, im Nordosten und Osten an Österreich und
Liechtenstein, im Südosten und Süden an Italien, im Westen an Frankreich.
2
Fläche: 41'293 km ; Einwohner: 6,813 Mio.; Hauptstadt: Bern;
Verwaltungsgliederung: 20 Vollkantone, 6 Halbkantone; Amtssprachen:
Deutsch, Französisch, Italienisch; Nationalfeiertag: 01. August; Währung: 1
Schweizer Franken (CHF) = 100 Rappen (Rp)/Centimes (c); Zeitzone: MEZ.
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Bevölkerung: 63,6 % der Bevölkerung sprechen Deutsch, 19,2 % Französisch,
7,6 % Italienisch, 0,6 % Rätoromanisch.
46,1 % der Eidgenossen sind katholisch, 40 % protestantisch.
Geschichte: Voreidgenössische Zeit: 58 v.Chr. wurde durch Cäsar der keltische
Stamm der Helvetier in der mittleren und westlichen Schweiz als Verbündeter
ins Römische Reich eingegliedert, 15 v.Chr. folgten die östlichen und alpinen
Gebiete der Räter. Nach dem Rückzug der römischen Legionen (Anfang des 5.
Jh.) entstanden die 4 heute noch greifbaren historischen Räume: die südlich
alpinen Randgebiete, die ab 568 zum lombardischen Raum gehörten, der
rätische Raum (grossenteils identisch mit dem Bistum Chur), das Mittelland vom
Bodensee bis in die Aaregegend als Teil des Herzogtums Alemannien (später
Schwaben) und der zum Königreich Burgund gehörige Westen. 497 wurde
Alemannien, 534 Burgund, 539 Rätien, 773/ 774 die Lombardei in das
Fränkische Reich eingegliedert, nach dessen Reichsteilungen Burgund (8881032) und die Lombardei (888-951) erneut eine Periode der Selbständigkeit
erlebten. Das Herzogtum Schwaben wurde im 12./13. Jh. im Reich durch die
Staufer bedeutsam.
Die Entstehung der Eidgenossenschaft: Im 13. Jh. kristallisierten sich 3
Bündnissysteme von Städten und Talschaften heraus: Bünde der Städte Bern
und Freiburg im burgundischen Raum, Bund der Waldstätte Uri, Schwyz und
Unterwalden (Bundesbrief von 1291, erneuert 1315) im Gotthardgebiet, Bünde
von Zürich u.a. Städten um den Bodensee.
Die konfessionelle Spaltung: In Huldrich Zwingli fand Zürich einen Reformator,
der sowohl die Neuordnung in Angriff nahm. 1523/25 beschloss die Stadt Zürich
die Reformation. Ihr folgte die Mehrzahl der Städte (1528 Bern). Die Fünf Orte
(Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug) organisierten den katholischen
Widerstand. 1531 kam es zum konfessionellen Krieg; Zwingli fiel am 11.10.1531
in der Schlacht von Kappel (= Kappel am Albis, Kt. Zürich). Der 2. Landfrieden
von Kappel (20.11.1531) schuf eine katholische Vorherrschaft. Fortan gab es 2
Blöcke; die katholische Schweiz (Fünf Orte, Freiburg und Solothurn, Wallis, Abtei
Sankt Gallen, Rottweil, Ennetbergische Vogteien) und die reformatorische
Schweiz (Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen, Stadt Sankt Gallen, Biel [BE],
Mülhausen, Neuenburg, Genf). Paritätisch (meist reformierte Mehrheit)
entwickelten sich Glarus, Appenzell, Graubünden, Toggenburg und die meisten
gemeinen Herrschaften diesseits der Alpen. In der ›Confessio Helvetica
posterior‹ (1566) schlossen sich die schweizerischen Zwinglianer und
Kalvinisten zu einer Glaubensgemeinschaft zusammen. Der reformatorischen
Neuorganisation folgte bald die katholische (Goldener Bund, 1586). Die Dreizehn
alten Orte entwickelten während des Dreissigjährigen Krieges ihre
grundsätzliche Neutralität, die sich in der Folge in allen europäischen Kriegen
des 17./18. Jh. bewährte. Innerhalb der Schweiz kam es jedoch, abgesehen von
45
in der Regel regional beschränkten Unruhen, in den beiden Villmerger Kriegen
(1656, 1712) zum gesamteidgenössischen Bürgerkrieg zwischen den führenden
reformatorischen Kantonen Zürich und Bern und den katholischen Fünf Orten.
Der Wiener Kongress erkannte die Schweiz als unabhängigen Staat an und
garantierte die Fortführung der Neutralität als immerwährend, ferner die
Zusammensetzung der Schweiz aus 22 Kantonen. Das säkularisierte Bistum
Basel wurde grossenteils dem Kanton Bern (Berner Jura) eingegliedert. Es
bildeten sich 2 Kantonsgruppen: Konservative, agrarische und katholisch–
klerikale Kantone einerseits, die 1845 den Sonderbund gründeten (Fünf Orte mit
Freiburg und Wallis); andererseits die weit überlegene Gruppe der liberalen bzw.
radikalen, industrialisierten und protestantischen bzw. freisinnig–katholischen
Kantone. Der Sieg der Majorität im Sonderbundskrieg (Nov. 1847) ermöglichte
die Annahme einer neuen Bundesverfassung (1848), die im Wesentlichen bis
1999 noch in Kraft war. Sie schuf bürgerliche Gleichheit, allgemeines und
gleiches Wahlrecht und garantierte die liberalen Grundrechte, diskriminierte
jedoch die Seelsorger, indem sie ihnen das passive Wahlrecht nahm. Zudem
wurden die Katholiken in vielen Punkten "sanft unterdrückt". Bern wurde
Bundeshauptstadt.
46
Lektion 35
Das Bistum Chur
Fläche:
12'267 km2
Gesamtbevölkerung: 1'582'100
Katholiken: 655'500
Pfarreien: 288
Kirchen und Seelsorgestationen: 125
Weltpriester im Bistum:
389
Priesterweihen: 5
Ordenspriester im Bistum:
Ständige Diakone:
276
13
Priesteramtskandidaten:
45
Pastoralassistenten/-innen 98
Ordensmitglieder (männl.): 354
Ordensmitglieder (weibl.):
Taufen:
1'588
5'266
Quellen: Annuario Pontificio 1998, S. 169 und Personalverzeichnis Bistum Chur
1998
47
Zur Lage
Das geographisch durch eine reizvolle Fluss-, Seen- und Gebirgslandschaft
geprägte Alpenbistum Chur umfasst die schweizerischen Kantone Graubünden,
Glarus, Schwyz, Uri, Obwalden, Nidwalden und Zürich. Dementsprechend ist es
von einem vielfältigen und grossen Reichtum an Mentalitäten, Sprachen,
Kulturen und Traditionen bestimmt. Zur deutschen Sprache mit ihrer
mannigfachen mundartlichen Ausgestaltung alemannischer Art gesellen sich in
den Bergtälern Graubündens die verschiedenen Idiome der rätoromanischen
Sprache und die stark dialektal gefärbte italienische Sprache. Mit jeder dieser
Sprachen verbinden sich ethnische, kunst- und kulturhistorische sowie religiös–
brauchtumsbestimmte Eigenheiten, die sich im Laufe der Zeit und bei
gegenseitiger Anerkennung der jeweiligen Eigenständigkeit zu einer
harmonischen Ganzheit zusammengefunden haben und so den Charakter des
Bistums prägen. Vgl. dazu auch die Karte des Bistums Chur.
Bistumsgeschichte
Das Bistum Chur ist wohl im 4. Jahrhundert entstanden. Die erste urkundliche
Erwähnung eines Bischofs der Diözese Chur stammt aus dem Jahre 451. Als
eines der ältesten Bistümer nördlich des Alpenkammes kann die Diözese Chur
auf eine lange und bedeutungsvolle Geschichte zurückblicken. Sie hing in der
Spätantike und im Frühmittelalter vom Erzbistum Mailand ab. Seit der Teilung
des karolingischen Reiches im Jahre 843 bis anfangs des 19. Jahrhunderts
gehörte sie dem Metropolitanverband Mainz an. Mit Asinio, Valentinian, Ursizin
und Adalgott gab es auch Heilige auf dem Bischofsstuhl von Chur. Als erster
Bistumspatron wird der heilige Glaubensbote Luzius verehrt, der wohl im 5./6.
Jahrhundert im Gebiet des oberen Rheintales missionierte. Der heilige Karl
Borromäus, Erzbischof von Mailand, und der heilige Florin, Pfarrer im
engadinischen Remüs, stehen ihm als Nebenpatrone zur Seite. Die
Bischofskirche von Chur ist ein altehrwürdiger Mariendom. In der Kathedrale
befinden sich künstlerische Dokumente aus beinahe allen Jahrhunderten der
Bistumsgeschichte.
Die Reformation im 16. Jahrhundert hat die kirchlichen Verhältnisse in manchen
Teilen der Diözese erheblich verändert und den weiteren Gang der Geschichte
stark beeinflusst. Gewissermassen als Kompensation für verlorene Gebietsteile
(Vintschgau und Teile von Vorarlberg) unterstellte der Papst im Jahre 1819 dem
Oberhirten von Chur beträchtliche Gebietsanteile des Bistums Konstanz (Obund Nidwalden, Teile von Uri, Schwyz, Glarus und Zürich). Im Jahre 1823 wurde
für geraume Zeit das Doppelbistum Chur–St. Gallen errichtet. Durch die
Errichtung des Erzbistums Vaduz am 2. Dezember 1997 hat Papst Johannes
Paul II. das Fürstentum Liechtenstein vom Bistum Chur abgetrennt.
Auf dem Territorium des in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts neu
eingeteilten Bistums gibt es nunmehr sowohl eigentliche katholische
48
Stammlande (Bündner Oberland, Urschweiz), als auch gemischt konfessionelle
Regionen oder ausgeprochene Diasporagebiete, wobei schon seit einiger Zeit
die Tendenz zu beobachten ist, dass die Unterschiede durch gesellschaftliche
Wandlungsprozesse verwischt werden. Gleichwohl bestehen nach wie vor
beträchtliche Verschiedenheiten in der pastoralen Situation.
49
Die Bischöfe von Chur
Luzius, vor 451 (1 Bischof von Chur und
Pistumspatron)
Asinio, 451
Valentian, Grabinschrift von 548
Victor I., 614
Paschalis, Ende 7. Jh.
Victor II., um 700
Vigilius, um 720
Tello, 759—765
Constantius, 772/774
Remedius, um 800
Victor III., ca. 822—831
Verendarius, 836—842
Esso, 849—868
Ruodharius, † vor 888
Diotolfus, 888—913
Waldo, 920—949
Hartpert, 951, † ca. 972
Hiltibald, ca. 972—988
Ulrich I., ca. 1000—1024
Hartmann I., 1030—ca.1039
Thietmar, 1040—1070
Heinrich I., 1070—1078
Norbert, 1079—1088
Ulrich II., von Tarasp, 1089—1096
Wido, 1096—1122
Konrad I., von Biberegg, 1123—1144
Konrad II., 1145—1150
Adalgott, 1151—1160
Egino, 1163—1170
Ulrich III., von Tegerfelden, 1170—1179
Bruno, 1179—1180
Heinrich II., 1180—1194
Reinherr della Torre, 1194—1209
Arnold von Matsch, 1209—1221
Rudolf v. Güttingen, 1224—1226
Berchtold I., 1228—1233
Ulrich IV., v. Kiburg, 1233/34—1237
Volkard v. Neuburg, 1237—1251
Heinrich III., v. Montfort 1251—1272
Konrad III., v. Belmont, 1273—1282
Friedrich I., v. Montfort, 1282—1290
Berthold II., v. Heiligenberg, 1291—1298
Siegfried v. Gelnhausen, 1298—1321
Rudolf II., v. Montfort, 1322—1325
Johannes I., Pfefferhard, 1325—1331
Ulrich V. (Ribi), 1331—1355
Peter I. Gelyto, 1356—1368
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Friedrich II., v. Erdingen, 1368—1376
Johannes II. (Ministri), 1376—1388
Hartmann II. von Werdenberg-Sargans, 1388—
1416
Johannes III. Ambundii, 1416—1418
Johannes IV. Naso, Naz, 1418—1440
Konrad v. Rechberg v. Hohenrechberg, 1440—
1441
Heinrich v. Hewen, Adminstrator,1441—1456
Antonius de Tosabeciis, 1456
Leonhard Wismair, (1453)—1458
Ortlieb v. Brandis, 1458—1491
Heinrich v. Hewen, 1491—1505
Paul Ziegler, (1505)—1541
Lucius Iter, 1541—1549
Thomas Planta, 1549—1565
Beatus a Porta, 1565—1581
Bartholomaeus v. Salis, intrusus,1565—1566
Joachim Opser, Koadjutor, (1579)
Peter de Raschèr, 1581—1601
Johann V. Flugi, 1601—1627
Joseph Mohr, 1627—1635
Johann VI. Flugi v. Aspermont,1636—1661
Ulrich VI. de Mont, 1661—1692
Ulrich VII. v. Federspiel, 1692—1728
Joseph Benedikt v. Rost, 1728—1754
Johann Baptist Anton v. Federspiel,1755—1777
Dionys v. Rost, 1777—1793
Karl Rudolf v. Buol-Schauenstein,1794—1833
Johann Georg Bossi, 1834—1844
Kaspar (I.) de Carl ab Hohenbalken, 1844—1859
Nikolaus Franz Florentini, 1859—1876
Kaspar II. Willi, 1877—1879
Franz Konstantin Rampa, 1879—1888
Johannes Fidelis Battaglia, 1888—1908
Georg Schmid v. Grüneck, 1908—1932
Laurenz Matthias Vincenz, 1932—1941
Christianus Caminada, 1941—1962
Johannes Vonderach, 1962— 1990
Wolfgang Haas, 1990—1997
Amédée Grab, 1998-2007
Vitus Huonder 2007-2017
____________ 2017-
Lektion 36
Das Bistum heute
51
Lektion 37
Der heilige Luzius
Luzius (Lucius) von Chur (2. Dezember)
Die Überlieferung berichtet uns, dass Luzius, ein britischer König, bei Papst
Eleutherus um Missionare für sein Land bat. Der zum Christentum bekehrte
König verliess, das Wort Christi von der Nachfolge ernst nehmend, sein Land,
um als einfacher Missionar in Rätien das Evangelium zu verkünden.
Luzius war Bischof, aber vermutlich Märtyrer. Auch dass die Gebeine des
Heiligen in karolingischer Zeit in die Ringkrypta von Sankt Luzius in Chur
übertragen wurden, ist sicher. Nachweisbar ist seine Verehrung in Chur seit dem
9. Jahrhundert.
Luzius hat der Krone entsagt, um den Glauben in Noricum, Vindelicien und
besonders in Augsburg zu verkündigen; als man ihn da vertrieb, hat er in Rätien
und hauptsächlich in Chur das Christentum zu verbreiten gesucht und er hat die
Kirche von Chur gestiftet. Er wurde allzeit unter ihren ersten "Aposteln" verehrt.
Als er sich als Glaubensbote bei den Bündnern aufhielt, musste er die Flucht
ergreifen. Der Ort, wo er sich verbarg, heisst jetzt noch Sankt–Luzien–Steige.
Später zog er sich in eine Höhle zurück, unweit von seinem früheren
Aufenthaltsort, die ebenfalls von ihm den Namen Sankt–Luzien–Löchlein
erhalten hat. Zuletzt soll er in die Hände der Verfolger gefallen sein, die ihn gegen
das Ende des zweiten oder vierten Jahrhunderts in der Festung Martiola, auch
Marsoila genannt (heute das Hotel Marsöl), enthauptet haben. Bei Chur stand
ein Kloster, das nach ihm benannt worden war. Ein Teil seiner Reliquien kam
nach Augsburg in die Kirche zum heiligen Franziskus und in die ehemalige
Jesuitenkirche.
Luzius ist auf allen Abbildungen königlich gekleidet. Er trägt einen Mantel,
darunter einen Harnisch, in den Händen Schwert, Zepter oder Reichsapfel und
auf dem Haupt eine Krone. Spätere Darstellungen zeigen ihn auch mit einem
Pilgerstab. Manchmal wird er auch abgebildet mit einem Bären und einem
Ochsen, die, gemeinsam im Joch, einen Acker pflügen. Der Legende nach
zwang der Heilige den Bären, der den Ochsen gerissen hatte, für diesen den
Pflug zu ziehen.
Luzius ist der Patron von Chur und Graubünden.
Auf seine Fürbitte vertraut man sowohl bei zu wenig Regen als auch bei zuviel
Regen.
52
Zeichne den Bistumspatron nach den obigen Angaben
53
Arbeitsblätter
Die Werke der Barmherzigkeit
Das Wort „Barm-herzigkeit“ bedeutet soviel wie: dem Armen sein Herz öffnen
oder schenken. Erbarmen ist ein anderes Wort für dieselbe Sache. In beiden
steckt arm, im ersten Wort auch noch Herz.
Jesus sagt: „Seid barmherzig, wie euer himmlischer Vater barmherzig ist“.
So wie Gott mit uns Erbarmen hat, das heisst: unsere Not sieht und uns helfen
will, so erwartet er von uns, dass wir es genauso auch gegenüber unseren
Mitmenschen sind.
Worin nun besteht die Barmherzigkeit - was sollen wir tun?
Jesus gibt uns die Antwort. Wir lesen im Matthäus-Evangelium, Kapitel 25,
Verse 31 - 46: „WONACH DER WELTRICHTER URTEILT“
Beantwortet bitte - allein oder in Zweiergruppen - folgende Fragen:
Zähle die (sechs) „Werke der Barmherzigkeit“ auf, welche die „Schafe“ auf der
rechten Seite getan haben, die „Ziegen“ (oder „Böcke“) auf der linken aber nicht!
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
Warum ist der König mit denen auf der linken Seite nicht zufrieden? Sie sind ihm
doch gar nicht begegnet, als er in Not war! Antworte(t) kurz:
_________________________________________________________________________
Wer ist eigentlich mit dem „Menschensohn“ und dem „König“ gemeint?
_________________________________________________________________________
Überleg(t) bitte: Wer könnte heute für uns ein Mensch sei, in dem Jesus auf
unsere Hilfe wartet?
_________________________________________________________________________
54
Christentum - Osterfest und christlicher Festkreis I
Das Osterfest ist wohl das wichtigste Fest der Christen. Sie feiern die leibliche
Auferweckung ihres Herr, des Sohnes Gottes Jesus Christus, durch Gott Vater
und den Heiligen Geist. - Dies sind letztlich aber nicht drei Götter, sondern es ist
ein und derselbe Gott, drei Personen in der Einheit des göttlichen Wesens. Man
sagt auch Trinität = Dreieinigkeit oder Heiligste Dreifaltigkeit. - Die Osterzeit
gliedert sich in drei Teile: die österliche Busszeit, die Karwoche und die
Österliche Festzeit (7 mal 7 Wochen + 1 Tag: Pfingsten).
Die österliche Busszeit (Fastenzeit)
Die Busszeit dauert vom Mittwoch vor dem 1. Fastensonntag, dem
„Aschermittwoch“, bis Ostern. Das ist eine Zeit von 46 Tagen, also 40 Tage des
Fastens, denn an den Sonntagen wird nicht gefastet. Die biblische Zahl 40 hat
sinnbildliche Bedeutung: 40 Tage fastete der Herr. 40 Tage verbrachte das
Gottesvolk in der Wüste. 40 Jahre wanderte das Gottesvolk durch die Wüste. 40
Tage blieb Moses auf dem Sinai. 40 Tage forderte Goliath die Israeliten heraus.
40 Tage wanderte Elija bis zum Horeb. Es ist hier eine Zeit der Busse und der
Tauferneuerung mit dem Ziel, in der Osternacht durch die österlichen
Sakramente (Taufe und Eucharistie) innerlich erneuert zu werden.
Das Fasten ist auch heute nicht veraltet. Die Christen wollen teilen mit denen,
die nichts haben. Sie wollen sich solidarisch erklären mit den Hungernden. Sie
wissen, dass alle Süchte und alle Übertreibungen den Menschen schaden. Der
Verzicht auf irdische Güter macht sie stärker und lässt sie frei werden.
In der Fastenzeit wird das „Fastenopfer“ (Reformiert: Brot für alle) zur Linderung
der Not in der Welt aufgenommen. In vielen Gemeinden sorgen Jugendliche
dafür, dass für die Dritte Welt gesammelt wird. Bei uns gibt es zudem den
„Suppentag“ am 19. März (St. Josef - schulfrei), an dem oft ebenfalls für ein
Projekt in der 3. Welt gesammelt wird.
In dieser Zeit wird jährlich von Jugendlichen der beiden grossen Konfessionen,
also katholischen und protestantischen Christen in Deutschland und zum Teil
auch in Österreich und der Schweiz, der Kreuzweg gebetet. Auch bei uns findet
in dieser Zeit regelmässig die „Kreuzwegandacht“ statt.
Am Aschermittwoch beginnt die österliche Busszeit. An diesem Tag wird Asche
geweiht und das Aschenkreuz ausgeteilt. Der Priester zeichnet dabei mit der
geweihten Asche ein Kreuz auf die Stirn jedes Gläubigen, der dieses Zeichen
empfangen will zum Zeichen für seine Bereitschaft zur Busse und Umkehr. Die
Asche galt schon im Alten Testament als Zeichen der Busswilligkeit. Gleichzeitig
werden die Menschen mit diesem Zeichen daran erinnert, dass sie sterblich sind
und ihr Leib einmal wieder zu Staub wird. Um so wichtiger ist es, in dieser Zeit
an die ewige Bestimmung jedes Menschen zu denken: das Leben mit Gott. Dafür
ist freilich Busse und Umkehr Voraussetzung.
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TEST
Beantworte bitte selbständig (ohne Deine/n Nachbar/in!) folgende Fragen:
Wie lang (wieviel Tage) dauert die Osterzeit?
_______________________________________________________________
Wann beginnt sie, und was feiern wir an diesem Sonntag?
_______________________________________________________________
Wann endet sie, und was feiern wir dann (auch ein Sonntag)?
_______________________________________________________________
Was haben wir am vergangenen (schulfreien) Donnerstag gefeiert? Was
bedeutet der Name des Festes, und warum wird (bei uns am Sonntag danach)
eine Prozession gehalten? - ODER (Alternativfrage zur Auswahl): Welches Fest
ist am 40. Tag nach Ostern (auch ein Donnerstag)? Was feiern wir dann, und zu
welchem Zweck halten wir dann eine Prozession ab?
_______________________________________________________________
_______________________________________________________________
Du wurdest vor gut einem Jahr gefirmt. So ist es gewiss nicht schwer für Dich,
folgende Fragen zu beantworten: a) Nenne drei (der sieben) Gaben des Heiligen
Geistes!
_______________________________________________________________
b) Nenne wenigstens vier (der sieben) Sakramente! (Wer mehr weiss:
Zusatzpunkte!)
_______________________________________________________________
Thema Rosenkranz: Er besteht im Wesentlichen aus drei Gebeten. Zwei davon
werden immer wiederholt. Welches sind diese Gebete (Namen nennen /
Anfangsworte), und warum kommen wohl ausgerechnet sie hier vor? - ODER
(Alternativfrage zur Auswahl): Zähle fünf „Geheimnisse“ vom Rosenkranz auf!
[Beispiel (erfunden, gibt es nicht wirklich!): „Den Du, o Jungfrau, auf dem
Marktplatz gefunden hast“]
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