Günther Weisenborn - ein biographischer Abriss Jahr 1901 Persönliches Tätigkeiten Werke Carl Weisenborn kommt mit seiner C.W. ist Frau Elfriede nach Velbert; sie Naturheilkundiger. ziehen in die Neustraße 46 (seit dem 1.1.1975 Sternbergstraße 46). Carl und Elfriede Aus beruflichen Gründen ziehen Weisenborn mit Sohn Carl und Elfriede Weisenborn in die Günther heutige Kolpingstraße 8. 10.07.1902 Ulrich Carl Günther Weisenborn wird geboren (das Geburtshaus wird Anfang der 80er Jahre abgerissen.). Umzug der Familie Weisenborn von August Velbert nach Pößneck in Thüringen 1902 Rückkehr der Familie Weisenborn 1908 ins Rheinland, und zwar nach Elberfeld; G. besucht dort die Schule. Umzug der Familie Weisenborn von 1914 Elberfeld nach Opladen G.W. gründet mit 16 1918 Jahren die „Bergische Spielgemeinschaft“, mit der er Krippen- und Legendenspiele aufführt. G.W. besteht die Reifeprüfung am G.W. ist zeitweilig 1922 Realgymnasium in Köln-Deutz. Er Theaterkritiker der studiert anschließend in Bonn und „Rheinischen Zeitung“. Köln Medizin, später Germanistik und Philosophie, allerdings ohne das angestrebte Doktorexamen abzulegen. G.W. ist Hilfsdramaturg „U-Boot S-4” (1928 1924 am Stadttheater Bonn, er UA) steht sogar hin und wieder auf der Bühne. Er schreibt seine ersten Theaterstücke. Nach dem Debüterfolg seiner Tragödie „U-Boot S4“ zieht er nach Berlin. einjähriger Aufenthalt in Arbeit als Postreiter „Die Barbaren“ 1929 Argentinien 1902 2 1930 G.W. kehrt nach einjährigem Aufenthalt in Argentinien nach Berlin zurück. 1932 Theaterarbeit mit Brecht, Eisler und Elisabeth Hauptmann Mitarbeit an der Uraufführung der „Mutter“ von Brecht Die Nazis verbrennen die Bücher von G.W. und verbieten all seine bisherigen Werke. 1933 1934 1935 1936 Das Stück „Arbeiter von Jersey“ wird uraufgeführt. „Warum lacht Frau Balsam?“ „Die Neuberin“ wird uraufgeführt. Der Roman „Das Mädchen von Fanö“ erscheint (Verfilmung 1941). Tod von Elfriede Weisenborn. Günther Weisenborn Ausreise in die USA Arbeit als Lokalreporter 1937 1939 Rückkehr nach Deutschland Begegnung mit SchulteBoysen; Beginn der illegalen Arbeit; literarischer Vertreter der Filmfirma MetroGoldwyn-Mayer „Die einsame Herde“ „Die Furie“ Der Roman „Die Furie“ erscheint. G.W. lernt Margarete Schnabel (genannt Joy) in Berlin kennen. Der Vater M. Schnabels, Herr Habi und G.W. beim Schachspiel G.W. und M. Schnabel in Berlin 1941 Günther Weisenborn und Margarete (Joy) heiraten in Berlin. 26.9.1942 G.W. wird mit seiner Frau aufgrund seiner illegalen Aktivitäten in der Widerstandsgruppe von der Gestapo verhaftet (9 Monate Einzelhaft). Chefdramaturg am Berliner Schiller-Theater; Leiter der KulturRedaktion am Großdeutschen Rundfunk Verfilmung des Romans „Das Mädchen von Fanö“ 3 G.W. steht vor dem Reichskriegsgericht. Gegen ihn wird die Todesstrafe beantragt. G.W. wird wegen „Nichtanzeige Haft im Zuchthaus 6.2.1943 eines Verbrechens“ zu 3 Jahren Luckau/Niederlausitz Zuchthaus verurteilt. unter härtesten Bedingungen Frühjahr Margarete wird aus dem Gefängnis entlassen. 1943 24.6.1943 G.W. wird in das Gefängnis Moabit G.W. schreibt mit seiner verlegt. Frau zusammen das Buch „Einmal lass mich traurig sein“ . Das Buch besteht aus einem Briefwechsel zwischen ihm und ihr. 26.8.1943 G.W. wird in das Zuchthaus nach Luckau verlegt. Hier bleibt er bis Kriegsende inhaftiert. Ende April Er wird von sowjetischen Soldaten Bürgermeister von der Roten Armee befreit. Luckau; 1945 5.2.1943 G.W. kehrt mit seiner Frau nach Berlin zurück und gründet dort mit Karl-Heinz Martin das Hebbel-Theater; Herausgeber der Zeitschrift „Ulenspiegel“ August 1945 Das Theaterstück „Die Illegalen“ wird in Berlin uraufgeführt. 1946 Geburt des Sohnes Sebastian. 1947 Geburt des Sohnes Christian. Ricarda Huch übergibt G.W. Materialien für eine Dokumentation über die deutsche Widerstandsbewegung gegen den Nationalsozialismus. 1948 G.W. zieht mit seiner Familie nach Engelswies am Bodensee. G.W. reist auf Einladung Das autobiographische des sowjetischen „Memorial“ erscheint. Schriftstellerverbandes mit einer Gruppe deutscher Autoren nach Moskau und Leningrad. Das Theaterstück „Babel“ wird in Konstanz uraufgeführt. Vortrag an der Sorbonne Die “Ballade vom Eulenspiegel, vom Federle und von der dicken Pompanne“ wird in Hamburg uraufgeführt. 1949 Günther, Joy und Christian Weisenborn 4 1951 G.W. zieht mit seiner Familie von Engelswies nach Hamburg. Carl Weisenborn stirbt. 1953 1955 1956 Reisen nach Prag, Warschau und London; G.W. reist nach China. 1957 Das Theaterstück „Drei ehrenwerte Herren“ wird in Hamburg uraufgeführt. G.W. nimmt an einem Die Dokumentation Treffen deutscher und „Der lautlose Aufstand“ französischer Autoren in über die Paris teil. Widerstandsbewegung gegen das NS-Regime erscheint. G.W. schreibt das Der Film „Der 20.Juli“ Drehbuch für den Film wird in Berlin urauf„Der 20.Juli“ . geführt.(1956:Bundesfil mpreis); UA „Zwei Engel steigen aus“ in Mannheim Das Theaterstück „Das verlorene Gesicht“ wird in Berlin und Mannheim uraufgeführt. Die Romane „Auf Sand gebaut“ und „Der dritte Blick“ erscheinen. Vorträge in Frankreich Chefdramaturg der Hamburger Kammerspiele. Die „Göttinger Kantate“, ein Aufruf zum Widerstand gegen die atomare Bedrohung, wird auf dem Bundesparteitag der SPD in Stuttgart uraufgeführt. 1958 In Agarone: Joy und Günther Weisenborn mit einer Freundin 1961 1962 1963 Das Zimmer Weisenborns in Agarone Im Buch „Am Yangste steht ein Riese auf“ beschreibt er seine China-Reisen. G.W. reist nach Moskau und anschließend zum zweitenmal nach China sowie nach Burma und Indien. G.W. schreibt das Drehbuch „Die Dreigroschenoper“ für Wolfgang Staudtes Film.(1963:Uraufführun g in München) Der Roman „Der Verfolger“ erscheint. 5 1964 „Der gespaltene Horizont“ (Stück über die autobiogra-phischen Aufzeichnungen der Jahre 1945 bis 1964) erscheint. Die Bände „Theater“ 1 bis 2 erscheinen. G.W. erleidet einem schweren Unfall. Er zieht mit seiner Familie von Hamburg nach West-Berlin. G.W. mit einem seiner Söhne in Berlin Das Stück „Das Glück der Konkubinen“ wird in Rostock uraufgeführt. 1965 1966 G.W. reist zum zweitenmal in die USA sowie nach London. Die Bände 3 und 4 vom „Theater“ erscheinen. 1967 1968 26.3.1969 G.W unternimmt Reisen in mehrere europäische Länder und in die Sowjetunion. G.W stirbt nach schwerer Krankheit in Berlin. Eine der letzten Aufnahmen von Weisenborn Jennifer Heimann und Sara Kreilmann aus der Jahrgangsstufe 9 der Gesamtschule Velbert-Mitte stellten diesen biographischen Abriss zusammen unter Zuhilfenahme des Manuskriptes „Günther Weisenborn – Ein Schriftsteller aus Velbert“ von Dieter und Erika Karrenberg aus dem Jahre 1985 sowie biographischen Daten in den Werken Weisenborns (insbesondere in Günther und Joy Weisenborn: Einmal laß mich traurig sein. Briefe, Lieder, Kassiber 1942 – 1943), entliehen aus der Stadtbücherei in Velbert. Die Photos stammen aus Familienbesitz und wurden für eine Ausstellung zum 100. Geburtstag in Velbert zur Verfügung gestellt.