newroom Forschungs- und Dienstleistungsgebäude

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e-science Lab ETHZ
Wolfgang-Pauli-Strasse 27
8093 Zürich, Schweiz
© Eduard Hueber
Forschungs- und Dienstleistungsgebäude ETH Zürich
Sonderpreis Österreichischer Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit 2010
SAMMLUNG
Das Team Baumschlager/Eberle mit Bürostammsitz in Lochau/Vorarlberg ist von Beginn
seiner inzwischen auf ganz Europa ausgedehnten und auch in Übersee aktiven Wirkung
ein wichtiger Botschafter für ressourcenschonendes Bauen. Ihr Neubau für ein
hochtechnisiertes Laborzentrum am Campus der Eidgenössischen Hochschule Zürich
repräsentiert die spezifische Qualität ihres baukünstlerischen Ansatzes an einem in
mehrfacher Hinsicht exponierten Anlass. Ihre spezielle Entwurfshaltung liegt darin, dass
die energetische und ökologische Optimierung von Gebäuden nicht allein oder primär
durch haustechnische Aufrüstung betrieben und erreicht wird. Die Architekten arbeiten
vielmehr seit Jahren konsequent daran, auch die architektonischen Mittel selbst so zu
entwickeln, dass sie die klimatechnischen Aspekte der Gebäude wesentlich mitregulieren
und gewährleisten.
ARCHITEKTIN
newroom
Baumschlager Eberle
BAUHERRIN
ETH Zürich
STATIK
Bruno Rissi
Stucki, Hofacker + Partner
LANDSCHAFTSPLANUNG
Vogt Landschaftsarchitekten
FUNKTION
Forschung
PLANUNGSBEGINN
Das „Science-Lab“ in Zürich, weithin sichtbar und zugleich mit Panoramablick über die
Stadt, ist ein innen mit extrem viel Elektronik ausgestattetes, in der Nutzung ständig
wechselndes Gebäude – und dennoch keine Hightech-Maschinerie, weder in der äußeren
Anmutung noch im innenräumlichen Duktus. Das Bau- und Raumkonzept basiert auf
nutzungsneutralen Zonen entlang der Außenfassade und ringartigen inneren Kernzonen
mit den Infrastrukturen samt angelagerten Erschließungsgängen rund um einen
großzügigen, zentralen Hallenbereich. Auf einem Fassaden- und Konstruktionsmodul von
120cm konzipiert bietet der Bau eine nutzungsneutrale, flexible „Raumbühne“, - aber eben
nicht schematisch und beliebig, sondern elastisch, als vielfältiges Spiel zwischen großen
gemeinschaftlichen Zonen und kleinen intimen Einheiten. Eine Änderung der
Raumeinteilung ist hier überall technisch leicht durchführbar , ohne dass die Haustechnik
umgebaut werden muss.
Analog dazu erlaubte die Gestaltung der räumlich-plastischen Fassaden eine Reduktion
technischer Ausrüstung mit gleichzeitigem Gewinn an konkreter Nutzbarkeit und
ästhetischem Ausdruck. Der solare Eintrag wird einerseits durch die vollverglaste
Außenhülle wie auch durch den mittigen Hallenraum genutzt. Mit umlaufenden Balkonen
und fixen Vertikalblenden aus Travertin ist die Glashülle andererseits – in unterschiedlicher
Tiefe der Balkone präzise auf die Himmelsrichtung abgestimmt – so verschattet bzw.
wettergeschützt, dass unter anderem auf außenliegende, mobile
Sonnenschutzmaßnahmen verzichtet werden konnte. Im Sommer ist dadurch eine
Totalbeschattung der Fassade gegeben bei gleichzeitiger Nutzung von indirekt
einreflektiertem Tageslicht.
So ist hier das Belichtungs- und Beschattungssystem aus der Architektur, nicht aus
technischem Instrumentarium heraus generiert, und zugleich verdeutlichen diese
http://www.nextroom.at/building.php?id=32065&sid=32966, 18.08.2017
2005
AUSFÜHRUNG
2006 - 2008
MITARBEIT PLANUNG
Projektleitung: Elmar Hasler, Peter
Kaufmann
Mitarbeit: René Bechter, Marco
Franzmann, Sonja Funk, Torsten
Guder, Markus Indrist, Oliver Kaps,
Sebastian Kirsch, Alexia Monauni,
Sönke Timm
WEITERE KONSULENTiNNEN
Bauphysik: Markus Zumbach, Flawil
(CH), Amstein Walthert AG, Zürich (CH)
Brandschutz: Hautle Anderegg +
Partner, Bern (CH), Amstein Walthert
AG, Zürich (CH)
Haustechnik: Lauber IWISA AG, Naters
(CH)
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Fassadenmodule auch die innenräumliche Dialektik von kleinen und großen Einheiten. Ein
gelungenes, an dem prominenten Standort besonders wirkungsvolles Beispiel für
Architektur, die das Technische aus sich heraus mitleistet, bei Erzielung höchster
einschlägiger Kennwerte dennoch die gestalterische Priorität setzt.
Nachhaltigkeit:
Durch die kompakte Gebäudeform bietet das Gebäude mit seinen rund 12.000 m²
Nutzfläche der kalten und heißen Umwelt wenig Angriffsfläche. Ein guter Wärmeschutz für
Winter und Sommer und ein sehr guter Sonnenschutz für den Sommer, eine
energieeffiziente Energieversorgung mit Fernwärme und Fernkälte sorgen für angenehmes
Klima und geringen Energieverbrauch.
Die Fernwärme wird ausschließlich aus Wärmerückgewinnungsanlagen erzeugt. Das ist
wahrscheinlich auch der Grund, weshalb der Heizwärmebedarf mit rund 20 kWh/m² für
energieeffiziente Dienstleistungsgebäude relativ hoch ist.
Damit die Nutzung auch für die Zukunft flexibel bleibt wurde die Haustechnik so geplant
und gebaut, dass die einzelnen Module jederzeit umprogrammiert werden können. Eine
Gebäudeautomation ist selbstverständlich eingebaut.
Der Großteil der Energie wird von den Geräten gebraucht: Achtung: die Darstellung
basiert auf Endenergie. Bei einer Darstellung der für die Umweltauswirkung wesentlich
wichtigeren Primärenergie würde die dargestellte Energiemenge für den Strom doppelt so
viel ausmachen. Natürlich verfügt das Gebäude auch über eine Photovoltaikanlage mit 170
m², die einen Jahresertrag von rund 16.000 kWh Strom erzeugt. Das sind 1,3 kWh pro m²
Nutzfläche. Im Vergleich zum Stromverbrauch für die Geräte, das Licht und die
Gebäudetechnik in Höhe von 55 kWh pro m² Nutzfläche ist das allerdings fast ein Tropfen
auf den heissen Stein.
Das Gebäude hat das Schweizer Prädikat „Minergie-Eco“ erreicht. Schade, dass es nicht –
wie das Eawag Forum Chrisbach – das Prädikat „Minergie-P Eco“ erreicht hat. Minergie-P
Eco ist wesentlich anspruchsvoller als „Minergie Eco“ und wird in der Schweiz als
notwendiges Ziel im Neubau bezeichnet. (Juryext: Otto Kapfinger, Helmut Krapmeier)
newroom, 27.05.2010
WEITERE TEXTE
Vorzeigebau ist keine Leuchte, Hanspeter Guggenbühl, hochparterre, 18.01.2011
e-science Lab ETHZ, newroom, 28.05.2010
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ARCHITEKTUR & NACHHALTIGKEIT
Energiekonzept und -system
Jede Raumeinheit wird separat über ein Quellluftinduktionssystem (Heiztemperaturen
<35°, Kühltemperaturen >18°) temperiert. Nahwärme, dynamisches
Erdwärmespeichersystem mit Restwärmenutzung, 170 m² Photovoltaikanlage. Die
Gebäudeausrüstung ist modular aufgebaut. Dabei kommunizieren Schalter, Fühler etc.
über Funk mit der Gebäudeautomation und können frei ohne Netzanschluss platziert
werden.
Baubiologie und Nutzungskomfort
Ein flexibles Gebäuderaster ermöglicht einfache Nutzungsänderungen. Die bauliche
Beschattung aus Naturstein vereint hohen Effizienzgrad bei gutem Außenbezug und
minimales Risiko der Fehlbedienung. Kompakter Baukörper, hohe Speicherfähigkeit der
Konstruktion, zertifizierte Baustoffe, wartungsarme Oberflächen. Das HIT wurde als erstes
Gebäude der ETH Zürich mit dem Minergie-ECO-Standard zertifiziert.
Heizwärmebedarf: 29.0 kWh/m²a (Energieausweis)
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Regelgeschoss
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Regelgeschoss
© Architektinnen
Schnitt
Schnitt
© Architektinnen
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