nachhaltig Bauen

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Das Fachjournal
N A C H H A LT I G
BAUEN
Zentralschweiz
Standardisierung von Holzbauten: swisswoodhouse in Nebikon
Thermische Vernetzung von Gebäuden: Prof. Matthias Sulzer im Interview
Beispielhaft: Kindergarten Kerns im Standard Minergie-A
Nachhaltig sozial: Wohnhaus Rufin Seeblick in Oberwil ZG
Ein Produkt der Gerber Media, Zürich
1 | 2016
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Energie 360° AG
Aargauerstr. 182 · Postfach 805 · 8010 Zürich
www.energie360.ch
Inhalt
Titelbild: 
Kindergarten Kerns Minergie-A 
ARCHITEKTURenergie GmbH Sarnen
Impressum
Herausgeber
Gerber Media
Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich
Telefon 044 341 16 41
www.gerbermedia.ch
Grafik / Layout click it AG
Seetalstrasse 2, 5703 Seon
www.clickit.ch
Druck
SuterKeller Druck AG 
Schönenwerderstrasse 13, 5036 Oberentfelden 
www.suterkeller.ch
Redaktion
Gerber Media
Anita Bucher, Carmen Nagel Eschrich
www.gerbermedia.ch
Gastautoren
Paul Federer, Regierungsrat und BPUK-Präsident 
Vorsteher Bau- und Raumentwicklungsdepartement 
Kanton Obwalden
Jules Pikali, Sekretär der Konferenz Kantonaler  
Energiefachstellen Regionalkonferenz Zentralschweiz
Michael Tibisch, Holzenergie Schweiz
Fotos
Atelier für Fotografie
René Rötheli, 5400 Baden
www.rrphoto.ch
Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern  
aus nachhaltiger Forstwirtschaft)
Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich
Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der
­aus­drücklichen Genehmigung des Verlages.
Einzelverkaufspreis: CHF 14.–
Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.–
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Fachbeiträge
  4
«Das eigene Gebäude energetisch weiterbringen» 
Moritz Kulawik im Gespräch mit GEAK-Experte  
Franz Ulrich
28
Thermische Vernetzung von Gebäuden 
Interview mit Prof. Matthias Sulzer, HSLU Luzern
42
Holverstromung Nidwalden 
Michael Tibisch, Holzenergie Schweiz
54
MuKEn 2014 – Weiterentwicklung der  
kantonalen Energievorschriften 
Jules Pikali, Energieberatungszentrale der  
Zentralschweizer Kantone
Objektvorstellungen
  7
«swisswoodhouse» Nebikon Minergie-P-ECO
16
Besuchszentrum Vogelwarte Sempach Minergie-P-ECO
22
Gesamtsanierung Ulmen- /Eschenstrasse Luzern
31
Kindergarten Kerns Minergie-A
38
EFH Blättler Wolfenschiessen Minergie-A
48
Haus Rufin Seeblick Oberwil ZG
57
Siedlung Heuledi Oberarth Minergie-P-ECO
66
EFH Q-bus null Mollis Minergie-A-ECO
72
EFH Thalmann Altdorf Minergie-A
Rubriken
25/78 Innovationen
78
Redaktionelle Partner
79
Führende Unternehmen
1
Bauherr: Kanton Basel-Stadt
Architekt: Morger + Dettli Architekten, Basel
Generalunternehmung:
ANLIKER AG Generalunternehmung, Emmenbrücke
Hochschule für Gestaltung und Kunst HGK Basel
MIT BAUKUNST ZUM KUNSTBAU
ANLIKER versteht die Kunst des nachhaltigen Bauens ganzheitlich: Wir bringen Gesellschaft,
Umwelt und Wirtschaftlichkeit in Einklang. Der Neubau für die HGK Basel wurde innerhalb
des Kreditrahmens fachgerecht und ressourcenschonend erstellt und ist sparsam im Betrieb.
Dank der ökologisch vorbildlichen Bauweise geniessen Dozierende und Studierende langfristig eine hohe Aufenthaltsqualität. Der Campus der Künste setzt einen städtebaulichen Akzent
und ist identitätsstiftend. ANLIKER – für nachhaltige Baukunst.
ANLIKER VERPFLICHTET SICH ZU NACHHALTIGKEIT UND WERTHALTIGKEIT BEIM:
• Verkaufen und Vermieten von Immobilien
• Entwickeln und Realisieren von Projekten
• Hoch-, Tief- und Erneuerungsbau.
FÜR DAS BAUEN LEBEN, FÜR DAS LEBEN BAUEN – ANLIKER
Meierhöf listrasse 18, 6021 Emmenbrücke
Telefon 041 268 88 88
www.anliker.ch
Editorial
Paul Federer, Regierungsrat und  
BPUK-Präsident;  
Vorsteher Bau- und Raumentwicklungsdepartement
Kanton Obwalden
Nachhaltig vorwärts –
Sowohl auf der Baustelle wie auch
auf politischer Ebene
Das Thema «Energiewende» ist derzeit allgegenwärtig. In der öffentlichen Diskussion
geht es dabei meistens um die Produktionsseite: Sollen die Schweizer Kernkraftwerke in
den nächsten Jahren ersatzlos abgeschaltet
werden und können wir uns das leisten? Auf
welche Weise und wie stark sollen Technologien zur Erzeugung erneuerbarer Energien
staatlich gefördert werden? Diese Diskussionen sind wichtig. Mindestens ebenso wichtig
ist es auch die Verbraucherseite zu betrachten.
Hier spielt die Optimierung der Gebäude- und
Energietechnik eine zentrale Rolle. Beinahe
die Hälfte des inländischen Gesamtenergieverbrauchs (und rund 40 Prozent der CO2-Emissionen) wird durch Gebäude verursacht. Das
grosse bestehende Verbesserungspotential
beim Energieverbrauch und bei der Energieeffizienz muss genutzt werden können. Keine
Energie ist günstiger und klimafreundlicher als
jene, die wir gar nicht produzieren müssen.
Die Sanierung eines Gebäudes oder die Erstellung eines Neubaus sind komplexe Prozesse.
Ein nachhaltiges, energieeffizientes und CO2neutrales Gebäude kann nur dann zustande
kommen, wenn sämtliche beteiligten Akteure
von Anfang an fokussiert zusammenarbeiten.
Gleichzeitig muss die Bereitschaft vorhanden
sein, gegenseitig Kompromisse einzugehen.
Sei dies nun bei der Funktionalität, beim DeNachhaltig Bauen | 1 | 2016
sign, bei der Einfügung des Baukörpers in die
Landschaft, der Gebäudehülle, der Statik oder
eben bei der Energie- und Gebäudetechnik.
Gemeinsames Ziel ist das Optimum. Die Individualität hat für einmal Grenzen.
Dieser Leitgedanke gilt nicht nur für die Realisierung von Bauprojekten. Er gilt mindestens
ebenso stark auch auf politischer Ebene.
Um nachhaltige Verbesserungen im Energiebereich herbeiführen zu können, braucht es
eine gut funktionierende Zusammenarbeit
zwischen allen relevanten Institutionen. In
der Zentralschweiz hat man dies inzwischen
erkannt. So haben sich beispielsweise in Obwalden der Kanton, die sieben Gemeinden und
das Elektrizitätswerk Obwalden (EWO) unter
dem Motto «Nachhaltig vorwärts» auf eine
enge Zusammenarbeit geeinigt. Wir tauschen
uns gegenseitig aus, wir vereinbaren Ziele und
lancieren gemeinsam Projekte im Energiebereich. Das bringt ebenso die sieben Energiestädte (alle Obwaldner Gemeinden) mottogerecht vorwärts.
«Nachhaltig vorwärts» – dieses Motto sollte bei jedem Bauvorhaben gelten. Wer heute
baut, der gestaltet und prägt damit unseren
Lebensraum und unsere Umwelt für viele Jahre. Nutzen Sie die Chance, und setzen Sie beim
Bauen und Sanieren auf moderne und energieeffiziente Technologien!
❰
3
Im Gespräch mit GEAK-Experte Franz Ulrich
Das eigene Gebäude
energetisch weiterbringen
Der GEAK ist der offizielle Gebäudeenergieausweis der Kantone. Was sind seine Vorteile, und wie könnte sich das System GEAK weiter verbessern? Franz Ulrich beantwortet diese und weitere Fragen.
Moritz Kulawik (links)
im Gespräch mit GEAKExperte Franz Ulrich.
Herr Ulrich, wie kamen Sie zum GEAK?
Als der GEAK 2009 lanciert wurde, war ich von
Beginn an mit dabei. Ich arbeitete damals als
selbständiger Energieberater, und der GEAK
ergänzte einerseits auf sinnvolle Weise mein
Dienstleistungsangebot, andererseits begrüsste ich es, dass auch in der Schweiz ein offizieller Energieausweis für Gebäude eingeführt
wurde.
Zur Person
Franz Ulrich, Elektroingenieur ETH, arbeitete beim Elektrizitätswerk des Bezirks
Schwyz, bevor er sich Ende 2007 selbständig machte. Als Energieberater, Energiestadt-Berater und GEAK-Experte ist er
vorwiegend in den Kantonen Luzern und
Aargau tätig.
4
Wie viele GEAK und GEAK Plus haben Sie bisher erstellt?
Ich habe inzwischen knapp 100 GEAK und rund
40 GEAK Plus erstellt.
Wie gehen Sie bei der Erstellung der Gebäudeausweise vor?
Als GEAK-Experte mache ich mir bei einer Begehung ein Bild von der betreffenden Liegenschaft. Danach erstelle ich den GEAK mit einer
Energieetikette, die das Gebäude in eine Effizienzklasse einordnet, und mit Empfehlungen
zur energetischen Verbesserung insbesondere
der Gebäudehülle.
Der GEAK Plus enthält ebenfalls eine Energieetikette, geht aber in der Beratung deutlich
weiter. Im GEAK Plus kann ich bis zu drei Varianten der Gebäudesanierung berechnen, mit
Angaben zur möglichen Reduktion des Energiebedarfs und einer Kostenabschätzung.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Umwelt und Energie (uwe) Kanton Luzern
Welche Erwartungen haben Kunden, die bei
Ihnen einen GEAK (Plus) bestellen?
Etwa die Hälfte meiner Kunden nimmt tatsächlich deshalb mit mir Kontakt auf, weil sie für
ihre Liegenschaft einen GEAK (Plus) erstellen
lassen wollen. Die andere Hälfte hat erst einmal Fragen zum Thema Gebäudeenergie. Im
Verlauf des Gesprächs ergibt es sich dann,
dass ein GEAK oder GEAK Plus ihre Fragen am
besten beantworten würde.
Wie teuer ist ein GEAK bzw. ein GEAK Plus?
Die Preisempfehlungen der Kantone lauten für
einen GEAK zwischen 450 und 650 Franken für
ein Einfamilienhaus und zwischen 500 und 800
Franken für ein Mehrfamilienhaus. Ein GEAK
Plus für ein Einfamilienhaus kostet bei mir
etwa 1800 Franken und für ein Mehrfamilienhaus zwischen 2000 und 2200 Franken.
Wie könnte sich Ihrer Meinung nach das System GEAK weiter verbessern?
Die Bewertung und die Berechnungen im GEAK
basieren aus Gründen der Vergleichbarkeit auf
dem ermittelten theoretischen Energiebedarf
eines Gebäudes aufgrund von normierten Angaben. Dies führt immer wieder zu Diskrepanzen zwischen dem tatsächlichen Heiz- und
Warmwasserenergieverbrauch der Bewohner
einerseits und den Aussagen des GEAK-Tools
andererseits. Eine zusätzliche Berechnung,
abgestützt auf dem tatsächlichen Energieverbrauch, würde den Kundennutzen des GEAK
Plus deutlich vergrössern.
Was sind die Vorteile eines GEAK bzw. eines
GEAK Plus? Welchen Gebäudeenergieausweis
würden Sie wem empfehlen?
Der GEAK macht Liegenschaften in Bezug auf
ihren Energiebedarf miteinander vergleichbar
und ist deshalb bei einer Handänderung zu
empfehlen. Wer als Verkäufer den guten Energiestandard seiner Liegenschaft belegen kann,
wird einen höheren Verkaufspreis erzielen.
Umgekehrt gilt für potenzielle Käufer: Dank
dem GEAK haben sie Kenntnis von allfälligen
energetischen Mängeln des Gebäudes und
wissen bereits beim Kauf, wie viele Energiekosten die Liegenschaft in etwa verursachen  Herr Ulrich, vielen Dank für das Gespräch.
wird.
Der GEAK Plus hingegen dient dem Hausbesitzer vor allem als Entscheidungshilfe für die Die Fragen stellte Moritz Kulawik, Umwelt und
optimale Sanierungsvariante und als Leitfaden Energie (uwe) Kanton Luzern.
für die Planung der anstehenden Sanierung.
Auch wer den Unterhalt seiner Liegenschaft
langfristig plant, ist mit dem GEAK Plus gut
bedient.
Wann macht ein Gebäudeenergieausweis keinen Sinn?
Der GEAK (Plus) liefert eine Gesamtsicht auf
Gebäudehülle und Gebäudetechnik. Wo es um
spezifischere Fragen geht, zum Beispiel den
Einsatz einer Photovoltaikanlage oder die Senkung der Stromkosten, ist ein Gebäudeenergieausweis nicht sinnvoll.
Zu beachten ist auch, dass der GEAK (Plus)
nicht für sämtliche Gebäudekategorien in Frage kommt, sondern nur für Wohngebäude (Einund Mehrfamilienhäuser) und für einfache Verwaltungs- und Schulbauten.
Nachhaltig Bauen |1 | 2016
Förderbeiträge des Kantons Luzern
Der Kanton Luzern unterstützt die Erstellung eines GEAK bzw.
GEAK Plus mit einem Förderbeitrag. Die Beitragshöhe liegt zwischen 200 und 1100 Franken und richtet sich nach Art und Grösse
des Gebäudes (siehe www.energie.lu.ch > Energieberatung).
Weitere Informationen:
Energieberatung des Kantons Luzern:
Tel. 041 412 32 32, E-Mail: [email protected]
Liste der GEAK-Experten: www.geak.ch > Zur Expertenliste
5
Stromeffizienzprogramm
Umwelt und Energie (uwe) Kanton Luzern
Stromeffizienz in Haushalt und Büro
Das Stromeffizienzprogramm im Kanton Luzern richtet sich an Hausbesitzer, Liegenschaftseigentümer und Unternehmen. Es unterstützt vier Massnahmen: den Ersatz
von Umwälzpumpen im Heizkreislauf, den Warmwasseranschluss für Waschmaschinen oder Geschirrspüler, den Ersatz von Elektro- durch Wärmepumpenboiler und die optimierte Beleuchtung in Nicht-Wohnbauten.
Umwälzpumpen im Heizkreislauf pumpen das
Wasser durch die Heizungsrohre. Viele ältere
Pumpen sind wahre Stromfresser, weil sie zu
gross dimensioniert sind. Zusätzlich verursachen sie oft störende Fliessgeräusche.
Das Stromeffizienzprogramm fördert den Ersatz von Umwälzpumpen, die vor dem 31. Dezember 2008 installiert wurden, durch Pumpen
der Energieeffizienzklasse A mit 200 Franken.
Voraussetzung für eine Förderung ist ein
Heizungs-Check (zusätzlicher Beitrag von 50
Franken), damit die Heizung richtig eingestellt
und künftig so wenig Heizenergie wie möglich
verbraucht wird.
Elektroboiler ersetzen
Die Erzeugung von Wärme direkt aus Strom
ist ineffizient. Ein Elektroboiler beispielsweise
verbraucht in einem Privathaushalt rund die
Hälfte des Stroms. Hier drängt sich der Einszu-eins-Ersatz mit einem Wärmepumpenboiler auf, wodurch sich der Stromverbrauch auf
rund einen Drittel reduziert. Der Einbau eines
Wärmepumpenboilers oder der Anschluss des
Boilers an eine Wärmepumpe wird mit 450
Franken gefördert.
Das Wasser in Waschmaschinen und Geschirrspülern wird in der Regel in der Maschine
mittels Strom erwärmt. In den meisten Fällen lohnt es sich, diese Geräte direkt an das
Warmwasser anzuschliessen, da die zentrale
Wassererwärmung effizienter ist. Deshalb wird
diese Massnahme ebenfalls mit 160 Franken
(Waschmaschine) bzw. 80 Franken (Geschirrspüler) unterstützt.
In Büro- und Gewerbebauten brennt das Licht
den ganzen Tag, vor allem im Herbst und im
Winter. Hier ist es besonders sinnvoll, moderne Leuchten anzuschaffen und ihre Vorteile zu
nutzen – eine hohe Stromeffizienz und eine
ausgezeichnete Lichtqualität. Der Leuchtenersatz wird mit 10 Franken pro Quadratmeter
beleuchtete Fläche unterstützt.
Partnerschaft von ProKilowatt, CKW und Kanton Luzern
Das Stromeffizienzprogramm bietet die CKW
zusammen mit Effienergie an. Der Kanton
Luzern ist Kommunikationspartner. Die Fördermittel stammen aus den wettbewerblichen
Ausschreibungen des Bundesamtes für Energie, die durch einen Zuschlag auf die Übertragungskosten der Hochspannungsnetze finanziert werden.
Weitere Informationen:
www.ckw.ch/effizienzprogramm
www.effiwatt.ch/lu
www.energie.lu.ch
6
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
swisswoodhouse Nebikon
Minergie-P-ECO
Ein Baukastensystem will den
Markt erobern
Von Anita Bucher
Kann man den Bau von Mehrfamilienhäusern sinnvoll standardisieren? Und wenn ja,
kann man es tun, ohne dass die nötige
Flexibilität und Individualität auf der Strecke
bleibt? Bauart Architekten und Planer und
die Renggli AG meinen ja. Mit dem Bau des
ersten «swisswoodhouse» in Nebikon
wollen sie zeigen, dass sich die Standar­
disierung auch für Investoren lohnt.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Das langgezogene Gebäude in Nebikon fällt
als erstes durch sein ansprechendes Erscheinungsbild auf. Klare Linien verbinden sich mit
einer modernen schnörkellosen Architektur.
Die in verschiedenen Stufen vorvergraute Holzfassade wirkt spielerisch montiert und sorgt
zudem für eine angenehme Tiefenwirkung. Das
swisswoodhouse gefällt und es hat den deutschen Architekturpreis «Best architects 16» 
in der Kategorie Wohnungsbau/Mehrfamilien­
häuser gewonnen. Ein Preis, der zu den renommiertesten Architekturauszeichnungen im 
deutschsprachigen Raum gehört.
7
swisswoodhouse Nebikon
Raummodule aus dem Baukasten
Das Konzept der Projektentwicklung «swisswoodhouse» basiert auf einer Zusammen­
arbeit der Bauart Architekten und Planer AG
und der Renggli AG. Die Basis bildet dabei ein
Katalog aus frei kombinierbaren Raummodulen. Durch diese Vorarbeit soll der Gesamtentwurf des Architekten bei der Anlage der
Grundrisse beschleunigt werden. Er schafft
aus den existierenden Modulen ein stimmiges
Objekt, das den Anforderungen der Bauherrschaft und den Nutzern gerecht wird. Bei der
Planung im Haus-Innern wird auf jede Etage
ein Konstruktionsraster gelegt, der die Fläche
in Nutzungsfelder à je 18 m2 einteilt. Darauf
werden nun die 19 verschiedenen Modultypen, die im Baukastensystem bereit stehen, 
angewandt und die einzelnen Wohnungen damit geplant. So können sowohl für Investoren
als auch für Eigentümer Grundrisse individuell
entwickelt werden.
Für die Fassadengestaltung stehen unterschiedliche Materialien zur Verfügung: Vorgehängt und hinterlüftet kann die Fassade wahlweise als Holzschalung (stehend oder liegend),
als Eternit-Schindelung oder als Glashaut ausgeführt werden.
Raumgestaltung ganz individuell
Natürlich gibt es unterschiedlichste Module für
Menschen in allen Lebensphasen. Schlafzimmer oder Büroräume können mittels verschiedener Möglichkeiten über den Grundriss ganz
unterschiedlich erschlossen werden. Küchen,
Esszimmer und Loggia können optional offen
geplant werden oder sich auch klar voneinander abgrenzen. Auch ein Loft ist denkbar,
in welchem, mit Ausnahme der Nasszelle,
8
komplett offene Module verwendet werden.
Und wenn sich die Ansprüche im Verlauf des
Lebens ändern sollten: Dadurch dass die Aufteilung der Raummodule von der Tragkonstruktion losgelöst ist, kann der Grundriss auch
in späteren Jahren relativ einfach angepasst
werden.
Produziert und aufgerichtet in 6 Wochen
Die Treppenhäuser und das Untergeschoss
bestehen aus Beton, der Rest ist ein Holzsystembau aus vorgefertigten Elementen. Dabei kommt jedes Material dort zum Einsatz,
wo seine Eigenschaften die meisten Vorteile
bieten. Die Holzelemente für das Pilotprojekt
in Nebikon wurden während drei Wochen im
Renggli Werk im luzernischen Schötz vorproduziert. Dadurch konnte auf dem Bau innert
einer kurzen Frist von weiteren drei Wochen
aufgerichtet werden. Das ist ziemlich beeindruckend, wenn man sich vor Augen führt,
dass das Gebäude doch eine stattliche Grösse
hat. Es beinhaltet 18 Wohnungen mit je 2½ bis
5½ Zimmern.
Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben
Das swisswoodhouse will aber weit mehr sein,
als bloss ein industriell gefertigtes Mehrfamilienhaus. Bauart Architekten und Renggli orientieren sich mit diesem Vorzeigeprojekt an den
Themen unserer Zeit. Eine nachhaltige Bodennutzung ist genauso ein Thema wie die Kriterien der 2000-Watt-Gesellschaft. Die verdichtete
Bauweise und die Ausführung im Minergie-PECO Standard machen das swisswoodhouse zu
einem ressourcenschonenden, nachhaltigen
Gebäude und garantieren seinen Bewohnern
eine minimierte Schadstoffbelastung.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Minergie-P-ECO
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
9
swisswoodhouse Nebikon
Den Energieverbrauch im Griff, dank Monitoring
Beim Pilotprojekt in Nebikon ging man dann
sogar noch einen Schritt weiter und stellte
den Bewohnern ein Monitoring-System zur
Verfügung. Damit kann jede Mietpartei im
swisswoodhouse den eigenen Ressourcenverbrauch an Strom, Wasser, und Wärme selber
überprüfen und steuern. Ziel dieser Idee ist die
Förderung eines ressourcenschonenden und
nachhaltigen Benutzerverhaltens.
Der Zukunft voraus?
Das swisswoodhouse hat einen visionären
Ansatz und zielt massiv auf Verdichtung und
ressourcensparenden Umgang mit Land und
Energie. Sind Renggli und Bauart Architekten
damit der Zeit voraus oder hat das Konzept
Minergie-P-ECO
bereits jetzt reelle Marktchancen? Schon 2005
thematisierte das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) den Grundsatz der haushälterischen Bodennutzung. Auf dem Markt jedoch
werden solche Konzepte noch wenig nachgefragt. Dass dies kommen wird, daran zweifelt
die Renggli AG aber nicht: «Das Umdenken
im Bereich Verdichtung findet einfach noch
nicht in dem Masse statt, wie man es erwarten könnte», sagt CEO Max Renggli und blickt
stattdessen weiter vorwärts. Zusammen mit
Partnern arbeiten er und sein Team nämlich
bereits an einem weiteren visionären Projekt
im Bereich Modulbau. Mittels eines Hochleistungs-Hybridbausystems aus Stahl und Holz
sollen damit dereinst vier- bis achtgeschossige
Mehrfamilienhäuser errichtet werden.
❰
Bauherrschaft
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Untere Brühlstrasse 12
4800 Zofingen
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Holzbau
Renggli AG
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6210 Sursee
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Bauart Architekten und
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3008 Bern
Tel. 031 385 15 15
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
11
Meyer Burger AG
Modernste Gebäudehülle der Schweiz
erstrahlt in schönsten Farben
Das neue Bürogebäude der SWISS KRONO AG in Menznau (LU) wurde auf allen Seiten mit einer aktiven Gebäudehülle bestückt. Die Solarfassade erstrahlt in der roten
SWISS KRONO Farbe und ist mit neuster Meyer Burger Solartechnologie ausgerüstet.
12
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Technischer Fachbeitrag
Die SWISS KRONO AG plante einen Neubau mit
ansprechender Architektur, in Kombination mit
höchster Energieeffizienz. Wert darauf gelegt
wurde besonders, dass die zahlreichen SWISS
KRONO Bauprodukte im Bauvorhaben integriert und ebenso im Innenausbau verwendet
werden konnten. Der ansprechende Neubau
der SWISS KRONO AG mit Bürokomplex und
Kantine wurde innert eines Jahres fertiggestellt. Das moderne, wartungsfreie Fassaden­
konzept wurde durch die Solarspezialisten
der clevergie GmbH und die Fassadenprofis
der Anytech Metallbau AG entwickelt und realisiert. Das Technologieunternehmen Meyer
Burger lieferte die passenden Hochleistungsmodule, welche eigens dafür in Thun produziert wurden.
QUALITY
Attraktives Erscheinungsbild
Die Solarfassade wurde als bewährte PfostenRiegelkonstruktion GF50-PV von der Firma
Anytech Metallbau AG erbaut.
Als Isolation auf der äusseren
«Das grösste Energiesparpotenzial Innenwand wurde eine SWISS
liegt im Gebäudebereich. Mit KRONO Holzwolle-Leichtbauunseren bewährten Bauprodukten,
platte aus eigener Produktion
leisten wir einen wichtigen Beitrag
verbaut. Die robuste und vielzur Energiewende.»
seitig einsetzbare SWISSCDF
Mauro Capozzo, CEO, SWISS KRONO AG
Platte lässt die Fassade im
SWISS KRONO Rot erstrahlen. Die ansprechende Kombination zwischen
den bunten Platten und den transparenten
Modulen lässt keine Wünsche offen und ermöglicht aktive Gestaltungsmöglichkeiten mit
Photovoltaik ohne Leistungseinbussen.
Neuste Solartechnologie
Die Solarmodule aus Thun wurden komplett
in alle vier Seiten des Gebäudes sowie in die
Brüstung auf der Kantinenterrasse integriert.
Die produzierte Solarenergie der leistungsstarken PV-Fassade wird zu 100% direkt auf
dem Firmengelände verbraucht. Die 30 m lange und 18 m breite Solarfassade weist eine bemerkenswerte Leistung von 103 kWp auf und
besteht aus 23 verschiedenen Modultypen. Die
406 Solarmodule wurden im Glas-Glas Aufbau
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
13
Meyer Burger AG
Technischer Fachbeitrag
gefertigt und weisen zwei 6 mm Deckgläser
auf. Die Hochleistungs-Solarzellen sind mit
der neuen SmartWire Zellverbindungstechnologie SWCT verbunden, was zu einer höheren
Modulleistung führt. Ein weiterer Vorteil der
SmartWire Zellverbindungstechnologie ist das
filigrane und homogene Erscheinungsbild in
den Gebäudehüllen.
Meyer Burger AG
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3645 Gwatt (Thun)
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14
Frühe Planung
Eine Herausforderung bei der Installation
der vollintegrierten Solarfassade stellte die
Kabelführung aufgrund der
transparenten Module dar,
«Solares Bauen wird weiter erklärt Lukas Meister, Gestandar­disiert und Photovoltaik zu
schäftsleitung
der clevergie
einem konventionellen Baumaterial
GmbH. Ebenso musste auf
in einer modernen Gebäudehülle
eine
optimale Hinterlüftung
werden.»
der Module geachtet und die
Lukas Meister, Geschäftsführer,  
Brandschutzbestimmungen
clevergie GmbH
eingehalten werden.
Bei der Realisation einer Solarfassade wird konventioneller Fassadenbau
mit einem Elektroprojekt verbunden. Mit der
frühen Einbindung eines Solarprojekts in die
Planungsphase eines Neu- oder Umbaus können Kundenwünsche berücksichtigt, die Fassadeneinteilung optimiert und somit schliesslich Kosten gespart werden, so der Solarprofi.
Die innovative Solarfassade wurde für den
Schweizer Solarpreis angemeldet und könnte
dieses Jahr als wegweisendes Solarprojekt nominiert werden.
❰
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
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Fassadenverkleidungen und lässt sich perfekt in die Formensprache der
Gebäude integrieren. Das System wird durch massgefertigte Spezialmodule
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garantiert die MegaSlate® Solarfassade bestes Preis-Leistungsverhältnis.
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
15
Besuchszentrum Vogelwarte Sempach
Aus den Essenzen
des Lebens
Von Carmen Nagel Eschrich
Der Ursprung allen Seins beruht auf
­unseren Grundelementen: Wasser gibt es
hier am Sempacher See genug, Erde
schmückt in Form von Lehm den schlichten
Baukörper – Luft ist zentrales Thema, denn
darin bewegen sich die Vögel. Ihnen und den
Besuchern der Vogelwarte Sempach ist
dieser Bau gewidmet. Im neuen Minergie-PEco-zertifizierten Besuchszentrum kommen
jedoch nicht nur Vögel auf ihre Kosten ...
Gegründet wurde die Vogelwarte bereits 1924;
etwas später, 1954, errichteten die Ornithologen sogar ihr erstes Gebäude am Sempacher
See. Neben der Forschung wurde jedoch immer für die Kommunikation dieser faszinierenden Lebewesen in der Öffentlichkeit gesorgt –
im damaligen Vortragssaal fanden schon vor
16
einem halben Jahrhundert regelmässig Vorträge für Naturliebhaber statt. Nachdem 2009
das neue Bürogebäude fertiggestellt wurde,
war es nur eine Frage der Zeit, bis auch der
steigende Besucherstrom in einem neuen Gebäude empfangen werden konnte, der Baustandard war klar:
Besuchszentrum im Minergie-P-Eco-
Standard
Die Vogelliebhaber wünschten sich ein Gebäude, das die Sinne schärft – für die Umwelt
und die Natur. Diese Ideale sollten auch in der
­Architektur abzulesen sein. Durch einen Architekturwettbewerb trafen spannende Vorschläge ein, es überzeugte mit einem dreigliedrigen
Komplex das Architekturbüro :mlzd aus Biel.
Nach ihren Vorschlägen entstanden zwei massive, polygonale Baukörper, die sensibel Grenzen und Linien aus der Umwelt aufnehmen.
Wie aus dem Boden gestampft stehen sie mit
ihren begrünten Dächern selbstbewusst in der
Natur – sie bieten keine Konkurrenz, sind die
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Minergie-P-ECO
Wände auch Teil der Erde, nämlich Lehm. Dazwischen fügt sich filigran leicht eine transparente, verspielt bedruckte Glasfront, sie betont
einladend offen den Haupteingang mit Foyer
und den Zugang zur Terrasse am See. Bei den
Bauarbeiten störte das alte Besucherzentrum
wenig, praktischerweise konnte es bis zum
Einzug in den herrlichen Neubau betrieben
werden – eine grosse logistische Erleichterung
für die Mitarbeitenden der Stiftung.
Die Schweizerische Vogelwarte Sempach
Die Schweizerische Vogelwarte Sempach
ist eine gemeinnützige Stiftung für Vogelkunde und Vogelschutz. Sie wurde 1924 als
Beringungszentrale zur Erforschung des
Vogelzugs im Alpenraum gegründet. Heute überwacht sie die einheimische Vogelwelt, erforscht die Lebensweise der wild­
lebenden Vögel und geht den Ursachen der
Bedrohung der Vogelwelt auf den Grund.
Für gefährdete Vogelarten entwickelt sie
Schutz- und Fördermassnahmen und sorgt
gemeinsam mit ihren Partnern dafür, dass
die Erkenntnisse der Vogelwelt und der
Natur zu Gute kommen. Sie betreibt eine
Pflegestation für kranke, verletzte und verwaiste Vögel. Als nationales Kompetenzzentrum ist sie Auskunfts- und Beratungsstelle
für Öffentlichkeit, Medien und Behörden. In
ihrem Besuchszentrum möchte sie für die
Vogelwelt begeistern, und für Schulklassen
führt sie spezielle Angebote in Umweltbildung durch. Die Vogelwarte kann auf die
Unterstützung von über 2000 Freiwilligen
zählen. Finanziell getragen wird sie von
Spenden aus der Bevölkerung.
Aus der Natur, für die Natur
Lehm ist wohl eines der ältesten, traditionellsten Materialien – wenige trauen sich heute den
Umgang damit zu. Doch die Vorteile sind seit
Jahrhunderten unübertroffen; klimaregulierend, luftfilternd, reinigend – er vermag Feuchtigkeit aufzunehmen, um sie an trockenen
Tagen wieder abzugeben, ist vollständig rezyklierbar und kann jederzeit der Natur zugeführt
werden. Bei diesem Bau wurden Zeichen gesetzt und wurde konsequent mutig gehandelt,
denn man entschied sich für eine 35–45 cm
starke, selbsttragende Lehmwand. Die Fertigteile wurden in einem lokalen Werk in Zwingen
gestampft (oder verdichtet), getrocknet und mit
dem Lastwagen angeliefert. Durch das Stapeln
der Stampflehmelemente ergaben sich Fugen,
die vor Ort mit Lehm verschlossen wurden. Ein
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
17
Besuchszentrum Vogelwarte Sempach
Fotos:  
Alexander Jaquemet  
3235 Erlach
Bauherrschaft
Schweizerische  
Vogelwarte
Seerose 1
6204 Sempach
Tel. 041 462 97 00
www.vogelwarte.ch
Architekt
Genossenschaft mlzd
Architekten
Mattenstrasse 81
2503 Biel
Tel. 032 323 04 72
www.mlzd.ch
HLKS-Ingenieur
Gruner Roschi AG
Sägestrasse 73
3098 Köniz
Tel. 031 917 20 20
www.gruner.ch
Holzbauingenieur
PIRMIN JUNG
Ingenieure für Holzbau AG
Grossweid 4
6026 Rain
Tel. 041 459 70 40
www.pirminjung.ch
Zellulosedämmung
isofloc AG
Soorpark
9606 Bütschwil
Tel. 071 313 91 00
www.isofloc.ch
18
wichtiger Arbeitsschritt – die Lehmbauer nennen ihn «retuschieren» –, um die winddichte
Funktion und den monolithischen Eindruck der
Aussenhülle zu gewährleisten. Die horizontalen Trasskalkschichten hingegen schützen vor
Erosion und prägen die Architektur heute. Damit entstand ein naturverbundenes Bild, doch
für eine Minergie-P-Zertifzierung fehlte noch
reichlich Dämmung.
Clever kombiniert: Holzbau mit Lehmfront
So wurde hinter der Lehmfassade eine Holzständerkonstruktion erstellt, die von innen mit
schlichten Dreischichtplatten aus Fichten- und
Tannenholz, einem günstigen, doch äusserst
robusten Konstruktionsholz, beplankt wurde.
Zwischen den Holzständern wurden Zelluloseflocken eingeblasen – ein bauphysikalisch attraktives Dämmmaterial, da die Papierschnipsel hervorragend Feuchtigkeit aufnehmen und
auch wieder abgeben können. Der Wandaufbau
bietet heute einen ökologischen, dampfdiffusionsoffenen Aufbau, auf Dampfbremsen oder
-sperren wurde komplett verzichtet. Die Konstruktion ruht auf Pfahlfundation mit Pfahlbankett und Bodenplatte, von einem Kellergeschoss sah man aus Gründen der Grauenergie
ab, vor allem aber wegen der unmittelbaren
Nähe zum Grundwasser.
Neuester Stand für Haustechnik und Ausstellung
Dennoch wagte man sich in die Tiefe; zwei Erdwärmesonden wurden neu gebohrt, vier weitere bestanden noch vom Altbau. Sie liefern der
Wärmepumpe Energie, womit die Fussbodenheizung versorgt und Brauchwasser aufberei-
Minergie-P-ECO
tet wird – der grosse Haustechnikblock wurde
im zweiten Obergeschoss untergebracht. Die
internen Bereiche dienen der Vogelpflege, und
Forschungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern
stehen Gästezimmer zur Verfügung. Die restliche Fläche ist für die Ausstellung reserviert:
Allerdings findet man hier keine ausgestopften Vögel auf staubigen Regalen – man setzte
auf eine interaktive, multimediale Ausstellung
rund um das Vogelleben. So erhält jeder Besuch am Eingang einen kleinen Ring, der das
Auswahlverhalten und damit das Interesse
der Besucherinnen und Besucher auf dem
Weg durch die Ausstellung speichert – beim
Verlassen erfährt man, mit welcher Vogelart
die meisten Gemeinsamkeiten verbinden. Man
betritt die Ausstellung durch ein überdimen­
sionales Vogelei, landet dann frisch geschlüpft
im Vogelnest, wonach der frisch geschlüpfte
«Vogel» seine Reise (durch die Ausstellung)
beginnt. Dabei inspiriert ein Film des Naturfilmers Marc Tschudin, in der «Singfonie» stehen die Klangwelten der Vögel im Mittelpunkt.
Am authentischsten ist wohl die Studie am
Lebendobjekt: Die sonnige Besucherterrasse
schwebt über einem eigens angelegten Teich,
die Schauvoliere bieten hervorragende Beobachtungsplätze, ein Café sowie ein Shop laden
die Besucher zum Verweilen ein. Was jede
nachhaltige Pore dieses Bauwerks hier zu vermitteln scheint: Es liegt in unserer Hand, wie
und ob nachhaltig gebaut wird. Die Entscheidung, die eine Chance bedeutet, steht letztendlich jedem Bauherrn frei. Vogelfrei.
❰
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
02.03.16 15:21
19
isofloc AG
Meilenstein für den
mehrgeschossigen Holzbau
In der Zentralschweiz schreibt ein viergeschossiger Holzbau Geschichte: Erstmals wurde
dabei entsprechend den neuen Brandschutzrichtlinien eine umweltfreundliche, einblasbare
Zellulosedämmung in der Aussenwandkonstruktion eingesetzt. Möglich wurde dies, weil die Gesamt-Konstruktion der Aussenwand den geforderten Feuerwiderstand von 60 Minuten erreicht.
In den letzten Jahren nahm der Holzbau einen
rasanten Aufschwung. Intelligente Gesamtkonzeptionen, die architektonisch, bauphysikalisch
und sicherheitstechnisch höchste Ansprüche
erfüllen und schnell sowie wirtschaftlich realisiert werden können, sorgten für eine hohe Akzeptanz der mehrgeschossigen Holzbauweise.
Bauzeiten, die im Vergleich zur Massiv-Bauweise deutlich kürzer sind, da lange Trocknungszeiten entfallen, trugen ein Übriges dazu bei.
Aktuell erhofft sich die Branche zusätzliche
Impulse von den neuen Brandschutzvorschriften VKF, die Anfang 2015 in Kraft getreten sind.
Holz kann seitdem für alle Gebäudekategorien und Nutzungen eingesetzt werden. Damit
tragen die neuen Richtlinien massgeblich zu
einer weiteren Liberalisierung der geltenden
Bestimmungen bei und berücksichtigen gleichzeitig wirtschaftliche Kriterien, ohne jedoch Sicherheitsaspekte ausser Acht zu lassen.
Das Objekt
Vor diesem Hintergrund entsteht derzeit in
Kriens im Kanton Luzern ein Mehrfamilienhaus, das in technisch konstruktiver Hinsicht
eine Premiere darstellt: Der Holzbau, der entsprechend den neuen Brandschutzrichtlinien
als Gebäude mittlerer Höhe gilt, ist der erste
Viergeschosser, der mit Zellulosedämmung
im Wandhohlraum geplant wurde und damit
dem weit verbreiteten Vorbehalt entgegentritt, dass Zellulosedämmungen ab einer bestimmten Höhe nicht mehr einsetzbar sind.
Während das Untergeschoss kombiniert in
Massiv- und Holzelementbauweise ausgeführt
wird, werden das auf einem massiven Betonsockel aufbauende Erdgeschoss sowie die drei
Obergeschosse ebenso wie das Treppenhaus
und der Liftschacht komplett in Holzelementbauweise erstellt. Die Fassade (mit Ausnahme
der Loggien) wird als nicht brennbare, verputzte Kompaktfassade mit Zellulosedämmung im
Wandhohlraum ausgeführt. Da die Wohnungstrennwände gleichzeitig Brandabschnitte bilden, erfolgte hier die Dämmung der Wandelemente mit Steinwolle. Die Decken sind als
Holz-Beton-Verbundecken ausgeführt.
Wandkonstruktion
Gemäss der Einstufung als Gebäude mittlerer
Höhe müssen die Aussenwände des Holzbaus
einen Feuerwiderstand von 60 Minuten erfüllen. Erreicht wird dies durch einen Wandaufbau, der mit einer nicht hinterlüfteten Putzträgerplatte aus 60 mm Steinwolle mit darunter
angeordneter einlagiger Beplankung aus 1×15
mm Gipsfaserplatten auf 220 mm Holzständerwerk ausgeführt wird. Raumseitig wird die
Konstruktion einer einfachen Lage aus 1×15
mm Gipsfaserplatten, 40 mm Installationsebene sowie einer abschliessenden einlagi-
20
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Publireportage
gen Beplankung aus 15 mm Gipsfaserplatten
geschlossen.
Die Hohlraumdämmung der einzelnen Holzrahmenelemente wurde – nicht zuletzt auf besonderen Wunsch der Bauherrenschaft, die die
Verarbeitung eines sorptionsfähigen Baustoffs
favorisierte - mit einem Einblasdämmstoff aus
Zellulose ausgeführt. Mit isofloc LM kam dabei
ein technisch ausgereiftes Produkt zum Einsatz, das zur Wärmedämmung von Fussböden,
Decken oder Dächern gleichermassen genutzt
werden kann. Der umweltfreundlich und energiesparend hergestellte Dämmstoff ist FSC,
natureplus sowie Swiss Label zertifiziert und
gemäss VKF mit der Brandkennziffer (BKZ)
5.3 klassifiziert. «Durch die Kombination einer
Aussendämmung aus Steinwolle mit Gipsfaserplatten erreicht die Gesamt-Konstruktion den
geforderten Feuerwiderstand von 60 Minuten»,
bestätigt Holzbau-Fachplaner Iwan Besmer von
der Besmer-Brunner GmbH aus Sattel. «Nach
der neuen Brandschutzverordnung konnten wir
daher im Kern mit isofloc LM eine brennbare
Dämmung einsetzen. Dies ist nach den neuen
Brandschutzrichtlinien bis zur Hochhausgrenze, also bis zu einer Geschosshöhe von 30 m
möglich.»
Es waren bauphysikalische Gründe, die im vorliegenden Fall für isofloc sprachen: «Die hygroskopischen Eigenschaften von isofloc LM»,
erläutert Architekt Reto Heller, «waren uns
wichtig. Durch seine hygroskopischen Eigenschaften ist der Dämmstoff feuchtetoleranter.»
Kondensationsfeuchtigkeit wird aufgenommen, zwischengespeichert und wieder abgegeben. «Das ist für den Schutz der Holzkonstruktion entscheidend, da es Feuchteschäden
vorbeugt. Ein sorptiver Dämmstoff wie isofloc
LM gibt hier zuverlässige Sicherheit.» Kari
Baggenstos, der mit seinem Familienbetrieb
alle Fragen rund ums Bauen mit Holz professionell, zuverlässig und nachhaltig löst, bestätigt: «Mit isofloc LM haben wir bislang keine
Probleme mit einem Feuchtigkeitseintrag in
die Konstruktion beobachtet.» Gleichzeitig
konnten durch den Einsatz von isofloc wesentliche Verbesserungen im Schallschutz erreicht
werden. «Gerade im Mehrfamilienhaus ist dies
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
ein wichtiger Aspekt», betont Reto Heller. «isofloc LM benötigt etwas mehr Beplankung, um
den Feuerwiderstand zu erreichen, bietet dafür
aber deutlich besseren Schallschutz», resümiert der Planer.
Wirtschaftliche Verarbeitung
Holzbau Techniker HF Kari Baggenstos nennt
ausserdem wirtschaftliche Gründe für den Einsatz von isofloc LM. «Der Dämmstoff ist sehr
praktisch zu verarbeiten und besonders flexibel, wenn unterschiedliche Dämmstärken zu
realisieren sind. Damit kann ich alle Dämmstärken und Formen, auch kleinste Hohl­räume,
perfekt füllen.» Der einblasbare Dämmstoff
passt sich beim Befüllen optimal an die verschiedensten Hohlräume an. Durch die lose
Form und dank einer speziell abgestimmten
Maschinentechnik kann jede Dämmstärke
und jede Geometrie fugen- und verschnittfrei
gedämmt werden. «Dies erhöht», so der Chef
von 14 Mitarbeitern, «die Einbaugeschwindigkeit sowie die Wirtschaftlichkeit gleicher- 
massen.»
Noch wirtschaftlicher ist es, wenn zur Befüllung vorgefertigter Elemente die Einblasplatte
easyfloc G2 von isofloc eingesetzt wird. Diese
konnte im vorliegenden Fall nicht zum Einsatz
kommen, da die Wandelemente aus Gewichtsgründen nicht im Betrieb, sondern erst vor Ort
gedämmt wurden. Mit easyfloc G2 kann in einem Arbeitsgang jede geforderte Dämmstärke
lückenlos und setzungssicher ausgeführt werden. Die Befüllung der Holzelemente erfolgt
automatisch über einen computergestützten
Einblasassistenten. Insgesamt fünf Einblasstutzen, die in Abhängigkeit der Grösse und
Geometrie des Gefaches beliebig angewählt
werden können, sorgen für gleichmässige Resultate. Der Einblasvorgang unterliegt einer
elektronischen Qualitätskontrolle. Sobald die
für das Fach richtige Einblasdichte erreicht
ist, stoppt das System automatisch und zeigt
auf der Bedienerkonsole das Gewicht der
Dämmung pro Gefach an. Mit reduziertem
Personaleinsatz und bei geringerem Zeitaufwand wird so eine deutlich höhere Leistung 
erreicht.
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isofloc AG
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Von Carmen Nagel Eschrich
Wenig attraktiv fristete der einst so stolze Wohnblock aus den 1950ern sein
Dasein an einer prominenten Strassenecke
in Luzern. Zu neuem Leben erweckte den
nun wieder strahlenden, 6-stöckigen
­Komplex mit Attikageschoss die Anliker AG
General­unternehmung, hier wohnen heute zufrie­dene Mieter in zeitgemässen,
­modernen Wohnungen.
22
Die Sanierung einer alten Liegenschaft bietet
viele Vorteile, weiss der beauftragte Totalunternehmer, die Anliker AG. Tatsächlich bietet
sie genug Potenzial, um ein gesamtes Stadtviertel wieder zu beleben. Wo ungepflegte
Häuser stehen, will niemand gerne wohnen.
Wertet man jedoch eine Liegenschaft auf, kann
das auch benachbarte Parzellen anspornen,
wie es Weltstädte wie New York mit heutigen
In-Vierteln wie Harlem erlebten. Liegt das
Gebäude an der Ecke zweier wichtiger Strassenzüge wie der Ulmen- und Eschenstrasse in
Luzern, übernimmt ein Gebäude automatisch
die Funktion der Landmarke.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Sanierung und Aufstockung
Fassade vorher
Freundliche Fassade – und warm!
Nutzt man die Gelegenheit des «face-lifts» zu
einer energetischen Sanierung, werden zukunftsweisende Zeichen gesetzt: Hier wurde
auf das bestehende Mauerwerk 16 cm Vollwärmeschutz aufgebracht, die Dämmplatten
wurden im Anschluss verputzt, freundlich hell
und klassisch-weiss gestrichen. Die bestehenden Balkone wurden mit einem neuen Geländer ausgestattet, entlang der Eschenstrasse
durften die Balkone sogar vergrössert werden;
hier verläuft die Grundstücksgrenze nicht unmittelbar entlang des öffentlichen Gehwegs
wie an der Ulmenstrasse. Essenziell für ein
lebendiges Quartier ist der Dialog zwischen
Innen- und Aussenraum sowie privatem und
öffentlichem Bereich – der Erhalt und die teilweise Vergrösserung der Balkone stellen somit
einen wichtigen Bestandteil für den Aussenraum dar, aber auch für die Bewohner, die ihren Wohnraum so dadurch ins Freie ausdehnen 
können.
Richtig sanieren – aber wie?
Wo exakt heute der Dämmperimeter liegen
sollte, wurde zusammen mit dem Architekturbüro Rogger Ambauen ermittelt; wer ein in
die Jahre gekommenes Gebäude sanieren will,
braucht ein vernünftiges, wohldurchdachtes
Gesamtkonzept – nur mal kurz Fenster tauschen bringt in der Energiebilanz meist wenig
Erfolg. Die Neuorganisation des Grundrisses
lieferte auch die Antwort auf das gedämmte
Volumen. Aus den zwei einzelnen wurde ein
kompaktes Treppenhaus mit Lift, das natürlich aktuelle Ansprüche an den Brandschutz
erfüllt. Diese gewonnene Fläche kommt den
Wohnungen zugute, sie sind somit komfortabler, grösser und den heutigen Bedürfnissen angepasst – das steigert das Wohl- 
befinden.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Dachgeschoss vorher
Küche vorher
Dachgeschoss nachher
Küche nachher
Baudaten
Realisierung Mai 2013 bis März 2014
Wohnungsspiegel 27 Mietwohnungen
Nutzfläche NGF 2112 m2
Gebäudevolumen 7500 m3
Baukosten CHF 6,9 Mio. (BKP 1–5)
23
MFH Ulmen-/Eschenstrasse Luzern
Sanierung und Aufstockung
neue Küchen eingebaut und alle Bodenbeläge
gewechselt. Die Abluft wird in Küche und Bad
gefiltert, das sorgt für perfektes Raumklima.
Neue Installationen
Der bestehende Unterlagsboden und die Leitungen darunter konnten erhalten bleiben,
doch werden heute alle Leitungen für Wasser,
Strom und Heizung in neuen Steigsträngen geführt. Die alten Heizkörper wurden entsorgt,
zum Einsatz kamen weitaus effizientere. Die
neuen Fenster lassen kaum Wärmeverlust zu,
das spart wertvolle Energie beim Heizen. Da
sie zudem über einen guten Schalldämmwert
verfügen, wurde es auch deutlich ruhiger in
den Wohnungen. Für den Betreiber bedeutete
diese Investition eine deutliche Verringerung
des Heizenergiebedarfs, so spart man bare
Münze. Natürlich wurden neue Bäder sowie
Legende
Bestehend
Neu
Abbruch
Verdichtung – das Potenzial alter Liegenschaften
Wer ein Gebäude saniert, anstatt es abzubrechen, denkt wirtschaftlich und berücksichtigt den Grauenergieverbrauch – das schont
die Umwelt und den Ressourcenverbrauch.
Zudem erlaubte die heutige Ausnützungsziffer den Ausbau des Dachstocks zu einem
Attikageschoss. So konnte die Nutzung der
Liegenschaft verdichtet werden. Dieses siebte Geschoss ist ein grosser Gewinn – optisch
wie auch finanziell, hoch über den Dächern
von Luzern wurden hier drei herrliche Wohnungen auf insgesamt stolzen 190 m2 erstellt.
Jede orientiert sich zu einer Strasseachse,
der Wohnraum geht scheinbar fliessend in die
grosszügige Dachterrasse über, und der ­offene
Wohn-Ess- und Kochbereich erfüllt heutige
Ansprüche an den modernen Grundriss. Hier
zählte man natürlich auf nachhaltigen Holzbau, die leichte, bestens gedämmte Konstruktion liess sich aus statischer Sicht gut auf der
obersten Etage integrieren. Mehr vermietbare
Wohnfläche bedeutet natürlich wiederum einen höheren Ertrag für den Eigentümer, was
die Kosten für den Umbau rascher abbaut.
Kombiniert mit energiesparenden Installationen und Beleuchtungen wird auch noch Strom
gespart. Luzerns Bewohner sind um eine attraktive Wohnanlage reicher, der Betreiber
setzte zukunftsweisende Zeichen, ein nachhaltiger Schritt wurde getan. ❰
Gesamtsanierung und Aufstockung
Wohnhaus Ulmen-/Eschenstrasse Luzern
Investor
Emmi Vorsorgestiftung,
c/o Emmi AG, Luzern
Architekt
Rogger Ambauen AG, Emmenbrücke
Ingenieur
Trachsel AG Bauingenieure, Luzern
Generalunternehmung / Bauleitung
ANLIKER AG, Emmenbrücke
Vertragsform
Totalunternehmerpauschale
24
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
Flumroc entwickelt Steinwolldämmplatte
mit natürlichem Bindemittel
Flumroc bringt eine neuartige Dämmplatte auf den Markt, die Bindemittel aus
überwiegend nachwachsenden Rohstoffen enthält. FUTURO erfüllt höchste
Gesundheitsstandards und eignet sich damit bestens für Anwendungen im
Innenbereich.
Jahre haben die Entwickler von Flumroc an einer neuen Zusammensetzung
des Bindemittels für ihre Steinwolldämmplatten getüftelt. Nun präsentiert das
Flumser Unternehmen seine neueste Generation von Steinwolldämmplatten:
FUTURO setzt neue Standards im Bereich natürliche und gesunde ­Baustoffe.
Die Steinwollplatte beinhaltet ein Naturharz-Bindemittel, das zu über 70 Prozent aus nachhaltigen, nachwachsenden Rohstoffen besteht. Sie erfüllt neben
ausgezeichneten ökologischen Werten in Grauer Energie, Treibhausgasen
oder Umweltbelastungspunkten zusätzlich höchste Ansprüche in Bezug auf
die Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen. Weil ihr Bindemittel kein Formaldehyd enthält, eignet sich die FUTURO-Dämmplatte besonders
für Anwendungen im Innenbereich bei Gebäuden mit höchsten Auflagen an die
Raumluftbelastung.
Bestnoten am Bau
Auch bei der Verarbeitung weiss die neuartige Flumroc-Dämmplatte FUTURO
zu überzeugen. Nach zahlreichen Einsätzen auf der Baustelle zeigen sich die
beteiligten Unternehmer von der Anwenderfreundlichkeit der neuen Genera­
tion von Flumroc-Steinwollprodukten beeindruckt. Schliesslich bietet auch
diese Dämmplatte optimalen Brandschutz. Wie alle Flumroc-Produkte ist auch
­FUTURO nicht brennbar und hat einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius. Im Brandfall stoppen die Dämmplatten die Ausbreitung der Flammen.
Die Technische Universität München hat die optimale Brandkennziffer A1 für
die neue Flumroc-Dämmplatte sowie den Schmelzpunkt bestätigt. Auch beim
Recycling punktet die neue Dämmplatte FUTURO: Sie kann zu 100 Prozent wiederverwertet werden.
Die Vorteile von FUTURO auf einen Blick:
_ keine Formaldehyd-Emissionen
_ nicht brennbar
_ Schmelzpunkt über 1000°C
_ elastisch
_ standfest
_ universeller Einsatz
Zehnder Lüftungsgerät
ComfoAir SL 330.
Das leise Kraftpaket
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Heizung
Kühlung
Frische Luft
Saubere Luft
Neue Bindemittel-Anlage
Flumroc plant die Entwicklung weiterer Produkte mit dem neuen Bindemittel für Dämmlösungen im Innenbereich. Um für die Zukunft gerüstet zu sein,
nimmt das Unternehmen in diesem Frühling eine neue Bindemittel-Anlage in
Betrieb. Diese soll die Produktion der FUTURO-Dämmplatte in grösseren Mengen ermöglichen und für weitere Produktinnovationen genutzt werden.
Die Steinwollplatte FUTURO mit Bindemittel aus  
überwiegend natürlich nachwachsenden Rohstoffen.
Speziell für die Anwendungen im Innenbereich.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
25
1a hunkeler Ebikon
1a hunkeler:
Nachhaltig und zukunftsorientiert
Von Anita Bucher
Mit Top-Produkten hat sich 1a hunkeler in der Baubranche einen guten Ruf gemacht. Das traditionsreiche Familienunternehmen setzt auf eine nachhaltige Entwicklung im Unternehmen, bei seinen Mitarbeitern und seinen Kundenbeziehungen. Eine Erfolgsgeschichte aus Ebikon LU.
Irene und Rolf Hunkeler
Moderne Produktion in Ebikon
Tradition und Innovation sind bei 1a hunkeler
eng verknüpft. Der Holzbauer und Fensterhersteller der beliebten TOP-WIN Fenster kann
bereits auf ein 159-jähriges Firmenbestehen
zurückschauen. Bereits fünf Generationen
haben das Familienunternehmen geleitet. Vor
einem Jahr hat Rolf Hunkeler als Delegierter
des Verwaltungsrates die operative Verantwortung an drei Geschäftsführer abgetreten.
Sie leiten die Bereiche Holzbau, Fenster und
Dienstleistungen. «Es macht Sinn, fähige Mitarbeiter unbedingt auch entsprechend einzusetzen», ist er überzeugt.
Langjährige Beziehungen als Erfolgsgeheimnis?
Sein Vertrauen in die Mitarbeitenden zahlt sich
aus. 1a hunkeler ist ein beliebter Arbeitgeber.
Zum Beispiel beträgt das durchschnittliche
Dienstalter aller Projektleiter im Unternehmen 12 Jahre. Auch mit Lieferanten und Kunden pflegt das Unternehmen langfristige Beziehungen. «Man profitiert davon, dass man
einander kennt, das gilt sowohl für das Zwischenmenschliche als auch für die Qualität der
Produkte», berichtet Rolf Hunkeler aus seiner
langjährigen Erfahrung.
26
TOP-WIN – ein Produkt auf Erfolgskurs
Mit der 2007 lancierten Eigenentwicklung TOPWIN konnte sich 1a hunkeler ideal am wachsenden Minergie- und Passivhaus Markt positionieren. Das Produkt vereint höchste Qualität
mit wunderschöner Optik. Fast grenzenlose
Material-und Farbkombinationen sind bei der
Auswahl der Fenster möglich. Zudem bietet
das TOP-WIN Fenster nachweislich Schutz vor
Einbrechern und erfüllt die höchsten technischen Standards bezüglich Wärmedämmung
und Schallschutz. Umso wichtiger ist es, dass
das Produkt auch in Zukunft hält, was es verspricht. Mit regelmässigen auch externen Qualitätskontrollen kann der hohe Standard gehalten werden.
Innovation auch beim Holzbau
Auch im Bereich Holzbau orientiert sich das
traditionsreiche Familienunternehmen an den
Zeichen der Zeit. Holzbau wird am Markt immer mehr nachgefragt. Grosses Potential ortet die 1a hunkeler im Bereich Sanierungen.
Gefragt sind Aufbauten, Anbauten, Umbauten
und Sanierungen aus einer Hand, damit die
Bauherrschaft nur einen Ansprechpartner hat.
Mit einer Personalaufstockung durch entspreNachhaltig Bauen | 1 | 2016
Firmenporträt
chende Fachleute investiert das Unternehmen
in die Zukunft.
Ein nachhaltig ausgerichtetes Unternehmen
«Bäume wachsen selten in den Himmel»,
weiss Rolf Hunkeler. Ein grosses Firmenwachstum ist nicht das Ziel der Besitzerfamilie. Lieber konzentriert man sich auf ein nachhaltig gesundes Unternehmen. Das gilt für die
Finanzstruktur genauso wie für die Immobilie.
Nein, in den Himmel wachsen will das Ebikoner Traditionsunternehmen nicht. Aber was
man hat, das pflegt und hegt man 1a. Das gilt
für die Firma, für die Produkte, für die Mitarbeiter und natürlich für die Kunden.
❰
Ausstellung in Ebikon
Viel investiert in Nachhaltigkeit
Nach sorgfältiger Prüfung entschied man sich
vor zwei Jahren für den Einbau einer effizienteren, umweltfreundlichen Heizanlage. Installiert wurde eine neue «Holzspan-Heizung». Da
eine solche die betriebseigenen Holzabfälle
verwerten kann, schnitt diese Lösung bei der
Evaluation der neuen Anlage am besten ab.
Auch die Stromrechnung hat sich halbiert.
Auf dem zuvor noch zusätzlich isolierten Dach
nahm nämlich eine neu installierte Photo- 
voltaikanlage ihren Betrieb auf. Und wenn
man bei 1a hunkeler etwas macht, dann tut
man es richtig. Also wurden gleichzeitig alle
Leuchtmittel durch effiziente LED-Lampen 
ersetzt.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
27
Interview
Wenn Gebäude sich gegenseitig
aushelfen
Effizientes Energiesparen findet dann statt, wenn auch erneuerbare Energie-
quellen genutzt werden und die Gebäude eines Quartiers untereinander Wärme und Strom austauschen. Professor Matthias Sulzer von der Hochschule Luzern über die Chancen von dezentralen Energiesystemen und warum eine thermische Vernetzung von Gebäuden Sinn macht.
Professor Matthias Sulzer, Sie forschen an
der Hochschule Luzern an Möglichkeiten zur
Vernetzung von Gebäuden zwecks Austausch
von Wärme und Strom. Warum ist das effizienter, als wenn jeder sich eine eigene Energielösung baut?
Mit einer Vernetzung von mehreren Gebäuden
eines Quartiers können die lokalen erneuerbaren Energiequellen wie Sonne oder Erdwärme
wirkungsvoll genutzt und gerecht verteilt werden. Weiter kann ein Haus, das Wärme oder
Strom im Überschuss hat, einem anderen
Haus, das zu wenig hat, aushelfen.
Könnten Sie ein Beispiel machen?
Aber ja: Wenn bei einem Haus mit Solaranlage
auf dem Dach der Boiler voll ist und die Sonne
immer noch scheint, dann wird die Anlage in
der Regel abgeschaltet und niemand profitiert
mehr davon. Das ist schade. Ideal wäre doch,
wenn auch das Nachbargebäude profitieren
könnte. Was liegt näher, als diese beiden zu
vernetzen?
Zur Person
Matthias Sulzer ist Professor für Energieund Gebäudetechnik an der Hochschule
Luzern. Im Forschungsauftrag der KTI
ist er stellvertretender Leiter des Swiss
Competence Center of Energy Research –  
Future Energy Efficient Buildings and Districts (www.sccer-feebd.ch). Rund 70 Forschende verschiedener Hochschulen und
Institutionen arbeiten an diesem Projekt
mit. Ihr Ziel ist es gemäss Energiestrategie 2050, den Energieverbrauch des Gebäudeparks Schweiz um den Faktor 5 zu
reduzieren.
28
Eine solche Vernetzung wurde im Areal Suurstoffi im Kanton Zug realisiert. Dieses Projekt
hatten Sie und die Hochschule Luzern ja auch
begleitet ...
Die Suurstoffi ist ein gutes Beispiel. Alle Gebäude sind unterirdisch mit Kunststoffrohren
verbunden. Die Abwärme des Bürogebäudes
der Novartis wird ins Netz eingespeist, und
die Wohnbauten wiederum bereiten damit ihr
Brauchwarmwasser auf.
Die Hybridkollektoren der Solaranlagen auf
sechs Gebäuden produzieren sowohl Strom als
auch Wärme. Nun bringt die Solarenergie im
Sommer sehr viel Ertrag und im Winter sehr
wenig. Gleichzeitig wird im Sommer wenig
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Matthias Sulzer, Professor für Energie- und Gebäudetechnik Hochschule Luzern
Wärme benötigt, im Winter aber viel. Mit einem
Erdwärmespeicher und Erdsonden gelingt es,
die überschüssige Wärme des Sommers im
Erdreich zu speichern, damit sie allen Gebäuden im Winter zum Heizen zur Verfügung steht.
Genial, warum wird so etwas nicht schon viel
öfter genutzt?
Nicht überall ist das Erdreich als saisonaler
Speicher geeignet. Man muss die geologischen
Voraussetzungen genau anschauen und den
Erdwärmespeicher darauf auslegen. Ausserdem darf in Trinkwasserzonen nicht gebohrt
werden. Erschwerend ist, dass eine solche
Lösung auch bei tiefen Ölpreisen finanziell
attraktiv sein sollte. In Quartieren, wo in den
Strassen schon sehr viele Leitungen (Abwasser, Strom, Elektro, Gas) verbaut sind, kann es
finanziell sehr teuer werden, weil in die Tiefe
gebaut werden muss.
Wie finden wir heraus, welche Gebiete sich
für eine thermische Vernetzung eignen?
In der Forschung arbeiten wir an einem Geoinformationssystem, GIS. Darin erkennt man,
welche Gebäude wieviel Energie benötigen und
wie die Strassen bereits belastet sind. Dazu
gehören auch Simulationsprogramme für die
Planer, mit welchen Gebäude simuliert und
somit ganze Quartiere auf maximale Ökologie
oder Wirtschaftlichkeit optimieren werden.
Mittels eines Kriterienkataloges kann man
bestimmen, welcher lokale Energieträger an
einem bestimmen geografischen Ort am besten geeignet ist. Und das nicht nur für Solarenergie, sondern auch für Umgebungswärme,
Arealüberbauung 
Suurstoffi, Rotkreuz
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
29
Interview
Matthias Sulzer, Professor für Energie- und Gebäudetechnik Hochschule Luzern
Abwärme und Erdwärme. Im Wallis haben wir
damit kürzlich in bestehenden Quartieren einige thermische Vernetzungen geplant und gebaut, deren Quelle das Grundwasser ist.
Erzählen Sie uns bitte mehr davon? Wie funktioniert das System?
Im Rhonetal hat es viel Grundwasservorkommen. In einem Wohnquartier haben wir zusammen mit dem zuständigen Planer eine Quartierszentrale errichtet, mit welcher die Wärme
aus dem Grundwasser geholt und verteilt wird.
An dieses Netz wurden die Gebäude im Quartier angeschlossen, und somit benötigt jedes
nur noch eine eigene Wärmepumpe im Keller,
welche dann die nachgefragte Heizenergie auf
dem gewünschten Temperaturniveau bereitstellt. Da es in diesem Quartier viele Stockwerkeigentümer hat, gingen wird davon aus,
dass es etwa acht Jahre dauern würde, bis
das Netz voll ausgelastet sein wird. Aber wir
wurden überrascht. Plötzlich wollten fast alle
dabei sein. Innert zwei Jahren war das Netz
ausgelastet. Die Leute realisierten: Das ist
unsere eigene Energie und waren stolz darauf.
Schlussendlich wurde die Quartierszentrale,
wie im Wallis üblich, mit einem Apéro eingeweiht.
Technisch kann man offenbar schon viel machen. Schwieriger ist wohl die menschliche
Komponente?
Damit treffen Sie den Nagel auf den Kopf.
Bei einer solchen Lösung sind sehr viele Ansprechpartner involviert. Da gibt es die einzelnen Hausbesitzer und die öffentliche Hand mit
ihrer raumplanerischen Vorgaben, aber auch
Geologen, Industrie oder Energiedienstleister
aus dem Quartier. Entsprechend wird es komplex. Wie man damit umgeht? Diese Frage gehört genauso in die Forschung wie die technische Lösung. Glücklicherweise gibt es noch
zwei, drei Faktoren, welche dafür sorgen, dass
solche Projekte vorangetrieben werden.
Von welchen Faktoren sprechen Sie?
Zum einen von der Energiestrategie 2050, die
uns dank finanziellen und politischen Anreizen
motiviert, dass wir mehr erneuerbare Energien nutzen sollen. Ein anderer Treiber ist eher
technischer Natur: Wir brauchen geeignete
Systeme, um erneuerbare Energien zu nutzen, und die dafür notwendigen Komponenten
werden immer günstiger, also wirtschaftlicher.
Beim dritten Treiber geht es um das Gesell30
schaftliche. Hausbesitzer sind zunehmend
sensibilisiert und stellen sich Fragen zur Versorgungssicherheit, Abhängigkeit bis hin zur
Wirtschaftlichkeit. Auch hier wachsen das Interesse und die Nachfrage an erneuerbaren
Energiesystemen.
Braucht es politische Leitlinien?
Die haben wir mit der Energiestrategie 2050.
Der Bund unterstützt uns. Die Hochschule
­Luzern hat die Programmleitung für die «Thermische Vernetzung» von Energie Schweiz
bekommen. Damit haben wir die Aufgabe,
das Wissen darüber zu bündeln und an alle
­Akteure zu verbreiten, sei es an die Gemeinde, den Raumplaner oder Energieingenieur bis
hin zum Hausbesitzer. Ich hoffe auch, dass die
Energieplanung bald noch mehr in die Raumplanung einfliesst. Es geht um eine gerechte
Verteilung der lokalen Energieressourcen und
die gerechte Nutzung des öffentlichen Raums.
Ein Blick in die Zukunft. Was erwarten Sie?
Es gibt viele Chancen für neue Geschäftsmodelle im Bereich der dezentralen Energiesysteme und der thermischen Vernetzung. Der
Energiemarkt ist im Umbruch. Hier erwarte ich
viel Dynamik, vor allem wenn der Strommarkt
noch weiter liberalisiert wird. Der Wandel
braucht aber Zeit. Am Ende dieser Tranformation, wenn sich erfolgreiche Geschäftsmodelle
etabliert haben, werden beide, der Konsument
und der Energiedienstleister, profitieren. Das
ist unser Ziel.
❰
Interview: Anita Bucher
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Kindergarten Kerns
Minergie-A
Aus drei mach sechs
Von Anita Bucher
Der neue Kernser Kindergarten ist ein
Vorzeigeobjekt in vielerlei Hinsicht. In der Zentralschweiz ist er zudem das erste öffentliche Gebäude, welches das Kürze das freiwillige 2. Kindergartenjahr einführen würde, war klar, dass der bestehende
Platz künftig nimmer ausreichen würde. Statt
einer Sanierungsidee unterbreitet Stocker dem
Gemeinderat deshalb einen Vorschlag für einen Neubau.
Minergie-A-Label trägt.
«Der Neubau, in dem sechs Kindergärten untergebracht sind, benötigt nur gerade gleichviel
Energie wie die drei bestehenden Kindergärten
vorher», erzählt Elmar Stocker, Architekt und
Geschäftsführer der Architekturenergie GmbH.
«Die Fläche jedoch wurde nicht bloss verdoppelt, nein, sie ist sogar 2,6-mal so gross, wie
vorher.» Ihm, dem Architekten und Energiespezialisten war von Anfang an klar, dass eine
Sanierung des bisherigen Gebäudes, eines
Pavillons aus den 50er-Jahren, keinen Sinn
machte. Da er zudem wusste, dass Kerns in
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Kooperative Energiestadt Kerns
«Es hat mich gefreut, dass sich die Gemeinde
davon überzeugen liess», erzählt er. In etlichen
Baukommissionssitzungen, 22 waren es an der
Zahl, erfolgte die Bestimmung der Materialien
und Farben des Gebäudes. Dazu besichtigten
die Kommissionsmitglieder einige neue Kindergärten in angrenzenden Kantonen. Bald
zeigte sich, dass eine schlichte Farbausführung gewünscht war. Derselbe Wunsch kam
auch von den Kindergarten-Lehrpersonen:
Die Kindergärtner selbst sollen die Räume
mit ihren Zeichnungen und Basteleien schmü- 
cken.
31
Kindergarten Kerns
Ein Bau aus Holz und Beton
Der Neubau wurde in Hybridbauweise realisiert. Im Innern des Gebäudes wurden die
Decken, Treppen und Innenwände in Beton,
die Gebäudehülle hingegen in Holzsystembau
ausgeführt. Damit konnte das Gebäude rasch
errichtet werden. Mit den Holzelementen war
zudem eine «schlanke» Isolation mit wenig
Platzverlust möglich. Die Fassade wurde in
einer naturbelassenen Lärchenholzschalung
ausgeführt. Innen dient eine örtlich begrenzte
Akustikdecke der schalltechnischen Verbesserung der ­Räume.
Zahlen / Fakten Kindergarten Kerns
MINERGIE-A OW 004-A
Flächen / Kubaturen
_ 1000 m2 Energiebezugsfläche (EBF)
_ 4000 m3 Volumen
Fernwärmeanschluss
_ Anschluss mit 20 kW
_ Benötigt 17,1 kW
Kontrollierte Lüftung
_ Pro Kindergarten ein Gerät mit mittlerem
Luftaustausch von 400 m3. Diese Geräte
sind CO2 gesteuert und ermöglichen auch
eine Nachtauskühlung (wenn über längere Zeit eine höhere Innenraumtemperatur gemessen wird).
_ Allgemeinräume (WC, Lehrerzimmer und
Gruppenräume) mit total 1000 m3
Photovoltaik-Anlage
_ PV-Anlage mit 14,28 kWp Spitzenleistung
_ Erwartete Jahresproduktion von 14 000
kWh Strom
_ Ost-/Westausrichtung um eine gleichmässigere Tagesproduktion zu bekommen.
Regenwassertank
_ Inhalt 10 000 Liter
_ Verwendung für WC-Spülung
_ Nachspeisung wenn leer, mittels Frischwasser
32
Kein Problem mit Überhitzung
Architekt Stocker weiss, dass Überhitzung in
schulischen Räumen und die heute üblichen
und gewünschten grossen Fensterflächen je
länger je mehr zum Thema werden. Denn jeder Mensch strahlt Wärme ab und da wo viele
Menschen zusammen kommen, wie dies etwa
in Schulen oder eben Kindergärten der Fall ist,
kann dies ein Problem werden. Der Einzug von
elektrischen Geräten in den Schulräumen verstärkt dies noch. Als Energieberater MAS legt
Stocker deshalb ein besonderes Augenmerk
auf diese Thematik. Beim Kindergarten Kerns
sind es die zum Teil frei bleibenden Betondecken und die freien Betonwände im ­Innern des
Gebäudes welche die sommerliche Hitzelast
aufnehmen und die Menschen im Gebäudeinnern damit vor Überhitzung schützen. «Man
wird in einem solchen Bau immer weniger
heiss haben, als in einem reinen Holzbau»,
weiss Stocker. Natürlich stehen im Neubau
aber auch Storen zur Beschattung der Räume
zur Verfügung. Auch diese müssen benutzt
werden, ansonsten nutzt die eingeplante Masse im Gebäude nicht viel. Der Architekt hat
den Lehrkräften ein Merkblatt abgegeben, wie
Storen in einem Minergie-Gebäude wirken und
wann sie zu benutzen sind.
Qualitätssteigerung in jeder Hinsicht
Kindergärtner und Lehrpersonen profitieren
gleichermassen von der eingebauten Komfortlüftung, welche unablässig gefilterte Frischluft
in die neuen Kindergartenräume einbläst und
verbrauchte Luft hinausschleust. Lüften ist
zwar immer noch erlaubt, jedoch kaum mehr
notwendig.
Durch die Vergrösserung der Gesamtfläche erreichen alle Räumlichkeiten nun die empfohlenen Flächen. Für den Kindergarten Kerns
heisst das: Einer Kindergartenklasse stehen
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Minergie-A
nun jeweils knapp 100 m2 zur Verfügung und
nicht wie bis anhin nur 70 m2. Durch die angegliederten Zusatzräume können zudem
auch unterstützende schulische Angebote für
einzelne Kinder, wie etwa Einzelstunden in
Heilpädagogik, direkt vor Ort angeboten werden. Ausserdem steht ein Lehrerzimmer zur
Verfügung und im Untergeschoss befindet sich
ein Bastelraum, in welchem nach Herzenslust
zum Beispiel getöpfert und gekleistert werden
kann.
Im Aussenbereich vervollständigen ein gedeckter Pausenbereich und ein grosser Abenteuerspielplatz das Angebot.
Ein nachhaltiger Bau mit Zukunft
Die Gemeinde Kerns hat sich bewusst für den
Bau eines nachhaltigen Gebäudes entschieden. Seit 2011 ist Kerns eine Energiestadt und
das soll auch gezeigt werden: «Mir und dem
ganzen Einwohnergemeinderat ist es wichtig, dass wir das mindestens bei Neubauten
auch leben», so der Gemeindepräsident André
Windlin. Das scheint beim neuen Kindergarten besonders gut gelungen. Gleicht doch die
Photovoltaikanlage auf dem Dach den Energie­- 
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
33
Kindergarten Kerns
verbrauch des Gebäudes gleich wieder aus.
Im ganzen Neubau kommen zudem nur LEDLeuchtmittel zum Einsatz. Beheizt wird der
Kindergarten mit erneuerbarer Wärme aus
dem Fernwärmenetz des Elektrizitätswerkes
EWO, welches mittels Waldholzschnitzeln und
einer Luft-Wasser-Wärmepumpe betrieben
wird. Zur Spülung der Toiletten wird Regenwasser gesammelt und genutzt. «Mit all diesen Investitionen in die Zukunft werden tiefe
Unterhaltskosten und auch eine überdurchschnittliche Werterhaltung erreicht», ist Elmar
Stocker überzeugt.
Und überzeugt waren wohl auch die Kinder, als
sie am 8. Juni 2015 den Kindergarten endlich
beziehen durften. Stocker, der sich diesen besonderen Moment nicht entgehen lassen wollte, beobachtete fasziniert, wie sie ihr neues
Schulhaus erkundeten und sich bereits nach
kurzer Zeit hin- und her bewegten als hätten
sie sich bereits bestens eingelebt. Ein schöneres Kompliment hätten sie ihm nicht machen
können.
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
35
Eternit (Schweiz) AG
Bergrestaurant Stanserhorn.
Solarenergie preisgekrönt.
Eine Solaranlage hoch über der Nebelgrenze trotzt tagtäglich Wind und Wetter, Schnee und Frost: Die Swisspearl® INTEGRAL 2-Module auf dem Dach des Bergrestaurants Stanser­
horn müssen viel aushalten und dabei effizient Strom produzieren. Damit haben sie nicht
nur die Bauherrin überzeugt, sondern auch die Jury des Schweizer Solarpreises.
Die Anforderungen, welche die StanserhornBahn an ihr Photovoltaiksystem stellte, waren
hoch: Zum einen braust der Wind auf 1890 m
ü. M. mit bis zu 300 km/h über den Berggipfel,
im Winter türmen sich meterhohe Schneehaufen auf dem Dach. Zum anderen bestand auch
der Wunsch nach einer ästhetischen Gesamtlösung. Die Eternit (Schweiz) AG als Gebäudehüllenspezialistin konnte dem Bergrestaurant
mit ihren Swisspearl® INTEGRAL-Modulen
schliesslich eine ganzheitliche, belastungs­
fähige Photovoltaiklösung bieten.
Bauherrschaft:
Stanserhorn-Bahn, 6370 Stans
Architekt:
Waser Achermann Architektur, 6370 Stans
Systemlieferant:
Eternit (Schweiz) AG, 8867 Niederurnen
Unternehmer:
Solaranlage: EES Jäggi-Bigler AG, 4554 Etziken
Restliche Dacheindeckung: Odermatt Bedachungen Spenglerei AG,
6383 Dallenwil
Dacheindeckung:
_ Swisspearl® INTEGRAL 2 
1300 × 902 × 8 mm, Glas/Glas für erhöhte Ansprüche
_ Swisspearl® DACHSCHIEFER «Gottardo» 400 × 400 mm,  
NATURA Vulcanit N 6505
Technische Details:
Nennleistung:
24,66 kWp
Modulfläche:
147 m²
Anzahl Module:
137
Modultyp:
Swisspearl® INTEGRAL 2 180 Wp
36
Auf erhöhte Belastungen getestet
«Wir haben die Glas-Glas-Module speziell auf
die erhöhten Belastungen getestet.», erklärt
Rolf Hefti, Leiter Solar der Eternit (Schweiz)
AG. Tonnenschwere Betonklötze wurden auf
die Module gestellt, hohe Windlasten wurden
simuliert. Die Solarspezialisten der Eternit
(Schweiz) AG kontrollierten in einem Frostcontainer die Kältebeständigkeit der INTEGRAL 2-Module und testeten zudem, ob die
Module ohne Schäden begehbar sind. Externe
Ingenieure und die Reech GmbH unterstützten
mit Tests, bei welchen sie die Leistung der Module vor und nach den Belastungen massen.
Die Swisspearl® Solarmodule bestanden all
diese Prüfungen einwandfrei und so stand der
Montage auf dem Dach des Bergrestaurants
Stanserhorn nichts mehr im Weg. Heute produzieren die in das Dach integrierten Photo­
voltaikmodule auf dem Stanserhorn jährlich
22 000 kWh.
Die Solaranlage auf dem Dach des Bergrestaurants ist Teil eines ganzheitlichen Energiekonzepts. Dafür erhielt die Stanserhorn-Bahn
im September 2015 den Schweizer Solarpreis.
Seit Jahren engagiert sich das Unternehmen
für eine nachhaltige Entwicklung auf dem
Berg. Dass das Swisspearl® Solarsystem gewählt wurde, erleichterte der StanserhornBahn die Planung der Anlage wesentlich: Die
Eternit (Schweiz) AG ist nämlich Komplettsystemlieferant, das heisst das gesamte System – 
vom Modul über den Schneefanghaken bis zum
angrenzenden Swisspearl® DACHSCHIEFER –
kommt aus einer Hand.
❰
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Publireportage
Über die Eternit (Schweiz) AG:
Mit Erfindergeist und Expertenwissen entwickelt die Eternit (Schweiz) AG aus natürlichen Rohstoffen innovative und nachhaltige Produkte für die Gebäudehülle, den
Innenbau und den Garten – ganz im Zeichen von Ästhetik, Qualität und Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt.
Die Swisspearl® Produkte aus den Werken
Niederurnen und Payerne sind aus der
Schweizer Baukultur nicht wegzudenken
und haben längst auch die übrige (Bau-)
Welt erobert. Das Unternehmen arbeitet
weltweit mit annähernd siebzig Vertragspartnern zusammen und garantiert so jederzeit die Nähe zu seinen Kunden.
Oberstes Prinzip und Motor der Eternit
(Schweiz) AG sind dabei der eigene hohe
Anspruch an die Qualität und der erklärte
Wille, in kontinuierlicher Partnerschaft mit
Architekten, Designern, Verarbeitern und
dem Baustoffhandel zukunftsweisende,
funktional wie ästhetisch überzeugende
Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
www.swisspearl.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
37
EFH Familie Blättler Wolfenschiessen
Prima Klima
im Vollholzhaus
Von Carmen Nagel Eschrich
Eigentlich war die junge Familie ganz
zufrieden in der Eigentumswohnung – doch
plötzlich tauchte in der Nachbarschaft das
perfekte Grundstück auf – ruhig am Waldrand, sonnig und nur darauf wartend, die
nachhaltigen Ziele der motivierten Bauherrschaft in einem mustergültigen NullenergieHaus aus Vollholz aufzunehmen.
Umsetzen sollte dieses Traumhaus die Waser
Holzbau AG, ein erfahrener Partner in ­puncto
Nachhaltigkeit und Ökologie am Bau. Die Bauherrschaft kannte den Inhaber Bruno Waser
und besprach eingangs unverbindlich das
Projekt. Eine Studie zeigte schnell: Hier ziehen
zwei am selben Strang! Zum einen die Bauherrschaft, die ein Holzhaus im Nullenergiestandard wünschte, und zum andern die ­Waser
Holzbau AG, die die notwendige Erfahrung für
Passivhäuser sowie Nullenergiehäuser mitbrachte und die auf ein Pionierprodukt im
«Sortiment» zählt: «Wem Ökologie, gesundes
Wohnen und ein ausgeglichenes Raumklima
wirklich am Herzen liegen der baut auf unser
Klimaholzhaus aus Massivholz», erklärt Bruno
Waser.
Ein Produkt, das überzeugt
Schnell entschied sich die junge Familie zu
diesem Klimaholzhaus: Die tragenden Wände
bestehen demnach aus 11 cm starken Holzplatten, einem Brettsperrholzprodukt. An ­diese
Platten wurden im Werk Stützen montiert, zum
Raum schliesst eine Platte ab. Der Hohlraum
wurde grosszügig und gewissenhaft vor Ort
mit 360-mm-Zelluloseflocken angefüllt. Nach
aussen rundet eine dampfdiffussionsoffene
Holzfaserplatte die Konstruktion ab und gewährleistet die Winddichtigkeit im MinergieP-Standard. Als Witterungsschutz wurde hier
ein Kleid aus zart cremefarbigem Eternit übergestreift, und die quer liegenden, rechteckigen Faserzementplatten hüllen das kompakte Volumen ein. Schützend liegt darüber das
geneigte Giebeldach das sich stolz quer zum
Hang richtet. Dazu hat es allen Grund, birgt es
nicht nur Schutz, sondern auch wertvolle Energie. Die darauf installierte Photovoltaikanlage
verhalf zur Minergie-A-Zertifizierung, denn sie
liefert die Energiemenge, die das Heim und
seine Bewohner für den Betrieb benötigen:
eine Nullenergie-Bilanz, die Rechnung geht
auf!
Das «Klimaholzhaus» – eine massive
­Holzkonstruktion
Doch wieso entscheidet man sich für so viel
Holz? «Im Sommer kann die hygroskopische
Zellstruktur von Holz der schwülen Luft im
Sommer die Luftfeuchtigkeit entziehen und
diese speichern. In einem Klimaholzhaus ist
dadurch auch an heissen Sommertagen die
Atmosphäre weniger schwül. Im Winter ist
die Raumluft oft sehr trocken. Aus der Holzmasse wird dann die im Sommer gespeicherte
Luftfeuchte auf natürlichem Wege dem Raum­
38
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Minergie-A
klima wieder abgegeben. So wird das ganze
Jahr über eine ausgewogene Luftfeuchtigkeit
geschaffen», beschreibt das Netzwerk Klimaholzhaus das System. Holzwände verfügen von
Natur aus über eine hohe Oberflächentemperatur, eine Kaltstrahlung der Aussenwände 
gibt es praktisch nicht – es muss weniger geheizt werden. Tatsächlich handelt es sich beim
Klimaholzhaus nicht um homogene Holzwände; 
die Bretter werden versetzt aneinandergefügt,
es entsteht eine lamellenartige Struktur mit
unterschiedlich grossen «Lücken» zwischen
den einzelnen Brettern – die Zwischenräume 
werden zur Leitungsführung herangezogen.
Der versetzte Querschnitt der einzelnen Bretter erhöht die wirksame Oberfläche wesentlich, diese Wand bietet weit mehr als eine
«normale» Holzbretterwand. Im Dachgeschoss
bleiben die Holzlamellen der Decke sogar
sichtbar, die Wände sollten weiss sein, und so
entschied man sich für eine dünne Putzträgerplatte und einen Abrieb.
Glücklich und gesund
Vor drei Jahren bezog die Familie das Haus,
ihr Fazit heute: «Wir fühlen uns noch immer
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
39
EFH Familie Blättler Wolfenschiessen
Minergie-A
sehr wohl; würden wir heute noch mal bauen,
es würde dasselbe Haus werden.» Das physiologisch günstige Klima beugt Atemwegsbeschwerden und Allergien vor, die perfekte, verantwortungsvolle Umgebung für Kinder. Das
Holz hat seinen Charme, es begleitet unauffällig den Innenraum in Kombination mit der
Farbe Weiss: Holz bleibt sichtbar an der Decke,
dem schlichten Parkettboden in den Wohnräumen und der mit Parkett belegten Treppe: Die
raumtrennenden Wände stellen den Kontrast
in reinem Weiss dar; auch die Absturzsicherung an der Treppe wurde in weissem Trockenbau erstellt, aufgesetzt ein Handlauf aus Holz.
Im gesamten Projekt stimmt die Kombination
aus nachhaltigen Materialien, dem kompakten
Bauvolumen, der grosszügigen Portion Dämmung und der hervorragenden Winddichtigkeit, wie sie die Waser Holzbau AG gewährleisten kann. «Wir interessierten uns von Anfang
an für energieeffizientes Bauen, in Gesprächen
überzeugte uns Bruno Waser von den zahlreichen Vorteilen des Minergie-A-Standards. Ökologie am Bau und die Vervollständigung des
Konzepts mit der Photovoltaik sind Sache des
gesunden Menschenverstandes: Energie ist zu
wertvoll, um sie zu vergeuden», stellt die Bauherrschaft abschliessend fest.
❰
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
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Holzverstromung Nidwalden
Holzverstromung Nidwalden
Umgeknickte Bäume, so weit das Auge reicht. Doch aus der verzweifelten Lage erwuchs ein ambitioniertes Vorhaben: Holz vergasen und erneuerbare Energie gewinnen.
Aus der Not eine Tugend gemacht
Am 26. Dezember 1999 fegte der Orkan Lothar
über Mitteleuropa hinweg und hinterliess ein
Bild der Zerstörung. Mit Windspitzen von bis zu
249 km/h warf der Sturm allein in der Schweiz
12 Millionen Kubikmeter Holz zu Boden. Neben
14 Toten verursachte Lothar in der Schweiz 600
Millionen Franken Schäden an Gebäuden und
750 Millionen Franken Schäden und Folgekosten am Wald. Am stärksten betroffen waren die
Kantone Bern und Nidwalden: «Der Wald am
Nordhang des Stanserhorns wurde praktisch
komplett zerstört», erinnert sich der Betriebsleiter Hans Bieri. Im Zuge der über Jahre an-
Stromproduktion
Gesamtstromproduktion pro Jahr
2 Motoren – Zylinderzahl je Motor
Hubraum pro Zylinder
Altholzschnitzelbedarf pro Jahr
Altholzschnitzelbedarf pro Betriebswoche
Lagervorrat Altholzschnitzel
6500 MWh
20
2,435 l
42 000 Sm3
790 Sm3
5000 Sm3
Wärmeproduktion
Wärmeleistung aus Holzverstromung
1800 kWth
Wärmeleistung aus Schnitzelkesseln
1600 kWth / 2000 kWth
Wärmeleistung aus Ölkessel
(Spitzenlastabdeckung)
1600 kWth
Waldholzschnitzelbedarf pro Jahr
ca. 6500 Sm3
Waldholzschnitzelbedarf pro Betriebswoche 250–350 Sm3
Lagervorrat Waldholzschnitzel
1000 Sm3
42
dauernden Aufräumarbeiten entwickelte die
Waldeigentümerin, die Genossenkorporation
Stans, schliesslich die Idee, aus der Unmenge
an Sturmholz Wärme und Strom zu produzieren.
Initialzündung eines Grossprojekts
Vom Vorhaben inspiriert, liess der Genossenrat anfangs 2004 eine Machbarkeitsstudie
durchführen und gab daraufhin im Oktober
2005 grünes Licht für den Bau der Heizungsanlage. Binnen weniger Monate beschloss die
Genossengemeinde die Beschaffung des Fern­
wärmenetzes mit Waldholzschnitzelheizung
und Holzverstromung. Prompt nachdem der
Gemeinderat Oberdorf im Februar 2007 die
beantragte Baubewilligung erteilte, wurden
die Aushub- und Baumeisterarbeiten am Ufer
entlang der Engelberger Aa in Angriff genommen. Schon ein halbes Jahr später konnte mit
der Wärmeeinspeisung ins Fernwärmenetz, an
dem u. a. auch das Areal der Pilatus Flugzeugwerke angeschlossen ist, begonnen werden.
Zum ersten Mal Strom produzierte die Anlage
mit dem Namen «Holzverstromung Nidwalden» kurz nach Weihnachten 2007. Der zweite
Reaktorblock befand sich zu dieser Zeit noch
im Bau und konnte schliesslich im März 2008
ebenfalls in Betrieb genommen werden.
Prototyp mit Anlaufschwierigkeiten
Die Entwicklung der schweizweit grössten Holz­
vergaseranlage mittels sogenannter Gleichstrom-Festbettvergasung ist hinsichtlich ihrer
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Holzenergie Schweiz
Art und Funktionsweise einzigartig. Allerdings
verlief sie wie so manch Pionierarbeit nicht frei
von Komplikationen. Während den ersten drei
Jahren nach der Inbetriebnahme der beiden
Reaktorblöcke mussten neue Rohgaskühler
installiert und letztlich sogar die komplette
Steuerung neu konzipiert werden. Hinzu kamen eine neue Holzzuführung, die Altholzschnitzel vom Silo zu den Vergasern befördert,
sowie eine Holztrocknungsanlage, welche die
Prozesswärme aus der Rohgaskühlung nutzt.
Nach den umtriebigen Korrekturmassnahmen schienen die Kinderkrankheiten endlich
überwunden zu sein. Zu einer offiziellen Übernahme kam es aber nie, weil das General­
unternehmen, das die Holzverstromungsanlage lieferte, 2011 Konkurs anmeldete. Die
Fertigstellung und Weiterentwicklung nahm
die Genossenkorporation kurzerhand selbst in
die Hand.
Umbauarbeiten und ist auch heute noch für
die Holzverstromung Nidwalden tätig. Um die
Wärmelieferung auch bei einem Ausfall der
Holzvergasungsanlage sicherzustellen, wurde
im Jahr 2011 ein zusätzlicher Waldholzschnitzelofen mit 2 MW Leistung eingebaut. Diese Investition erwies sich dann auch als sehr weise,
denn 2013 begann die Holzvergasungsanlage
erneut Schwierigkeiten zu bereiten. Wegen Materialermüdung sind die Reaktorköpfe durchgerostet und mussten ausgetauscht werden.
Ebenso wurde die störungsanfällige zentrale
Holzzuführung durch ein dezentrales System
mit Schiebern und Zuführschnecke ersetzt. Im
Frühling 2014 zeigten sich bereits die nächsten Probleme. Aufgrund der starken Stahlbelastung war der innere Reaktorteil, der sogenannte Muffel, gerissen. Die Umbauarbeiten,
die erneut einen hohen Kostenaufwand verursachen, sind zurzeit im Gange. Mit der gesammelten Erfahrung aus dem Umbau der ReakKomplikationen führen zu Mehraufwand
torköpfe und der Holzzuführung läuft Block 1
Um die fachmännische Planung und Durch-  heute sehr störungsarm und mit einer guten
führung gewährleisten zu können, verpflich- Leistung von knapp 8000 Produktionsstunden
tete sie vorübergehend den damaligen Pro- pro Jahr. Das Team der Holzverstromung ist
jektleiter der Lieferfirma, den Ingenieur Bern- überzeugt, dass die Instandsetzung der Muffel
hard ­Böcker-Riese. Er plante und leitete alle eine zusätzliche Verbesserung bringt.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Autor Michael Tibisch
Leiter Kommunikation,
Holzenergie Schweiz
43
Holzverstromung Nidwalden
Stiftung belohnt Durchhaltewillen
Mit viel Kraft, Geduld und zunehmender Erfahrung ist es den Initianten einstweilen gelungen, die hauseigene Energieproduktion
kontinuierlich zu verbessern. Bemerkenswert
ist dies auch deshalb, weil die Eigentümer mit
dem Bau der Anlage nicht zuletzt ein grosses
Wagnis in Angriff nahmen. Als Anerkennung
für ihr anhaltendes Engagement würdigte die
Albert-Koechlin-Stiftung die Genossenkorporation Stans mit dem Umweltpreis 2013: «Man
hat hohe Investitionen gewagt, obwohl die Forschungsanlage zur Holzverstromung in Spiez
noch nicht richtig funktionierte. Ausserdem
konnte nach der Inbetriebnahme nur rund die
Hälfte des geplanten Stroms produziert werden», schilderte damals Igo Schaller, Vorsitzender der Fachjury. Erst nachdem die Steuerung ausgetauscht, die Rohgaskühler ersetzt
und verschiedene Teile selbst konstruiert wur-
Das thermische Kraftwerkt besteht aus zwei Schnitzelheizungen,
einer Holzvergasung und -verstromung sowie dem Wärmeverbund
Rieden, Stans-Oberdorf. Waldholzschnitzel werden zu Wärme, Altund Restholz zu Strom und Wärme umgewandelt.
Die Energieanlage mit einer maximalen Leistung von 5,4 MW thermisch und 1,08 MW elektrisch erzeugt im Vollausbau 15,2 GWh
­Wärme und 6,5 GWh Strom. Sie versorgt Grossverbraucher wie
die Pilatus Flugzeugwerke, den kantonalen Werkhof mit Polizei,
­Gefängnis und Verkehrssicherheitszentrum sowie das Kompetenzzentrum SWISSINT der Schweizer Armee mit Heiz- und Prozesswärme. Der Strom geht als zertifizierter Ökostrom ins Netz.
Holzenergie Schweiz
den, sei man dem Ziel näher gekommen. In der
Tat: «Keine einzige Komponente der Anlage ist
noch so, wie wir sie gekauft haben, fast kein
Bauteil, das nicht hat angepasst und verbessert werden müssen», bestätigte Genossenrat
Urs Gut an der Preisübergabe. Es erstaunt wenig, dass man die Prämie von 40 000 Franken
sogleich in die Weiterentwicklung der Anlage
investierte.
Mit Beharrlichkeit zum Erfolg
Während weder Wirtschaft noch Forschung
eine Technologie, die bereits im Zweiten Weltkrieg zum Antrieb von Motoren zum Einsatz
kam, weiter verfolgten mochte, hat hier ein
tatkräftiges und eingespieltes Team über viele
Jahre hinweg Ausdauer bewiesen. Dieser Pioniergeist hat sich gelohnt: «Wir sind zuversichtlich, dass die Holzverstromung Nidwalden nach den letzten Umbau- und jetzt noch
laufenden Korrekturarbeiten wirtschaftlich
und mit vertretbarem Aufwand Strom- und
Wärmeenergie aus Altholz produzieren wird»,
sagt Hans Bieri. Damit leistet die Genossenkorporation Stans einen wertvollen Beitrag zur
Nutzung einheimischer, CO2-neutraler Energiequellen. Am Standort wurden Arbeitsplätze
geschaffen, die regionale Waldwirtschaft wird
in die Wertschöpfungskette eingebunden und
mit der Vergasung des Altholzes die Holzkaskade ausgeweitet. «So gesehen sind die Investitionen zwar sehr hoch, aber mit Sicherheit
nicht umsonst», resümiert der Betriebsleiter
mit verdientem Stolz.
❰
Die Holzverstromung Nidwalden erzeugt umgerechnet etwa den
Strombedarf von 1500 bzw. den Wärmebedarf von 700 Einfamilien­
häusern. Jährlich werden dadurch rund 1 390 000 Liter Heizöl substituiert, dies entspricht einer Einsparung von 3725 Tonnen CO2.
44
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
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Holz ist raffinierter.
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was die Umweltbelastungspunkte betrifft.
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45
Energie 360°
Umweltfreundliche Wärme verbindet
Was verbindet das Regionalspital, das Gemeindehaus und die Schule von Thusis GR mit 26 privaten Haushalten in der Gemeinde? Eine rund 1,7 Kilometer lange Leitung, die sie mit umweltfreundlicher Wärme aus regionalen Ressourcen versorgt. Die Erfolgsgeschichte eines Wärmeverbunds.
private Haushalte sowie den Forst-Werkhof,
das Gemeindehaus, die Schule und das Regionalspital. Dank der Verbundlösung kann die
Gemeinde ihre Liegenschaften fast zur Hälfte
mit erneuerbarer Wärme versorgen – ein wesentlicher Beitrag zum Energiestadt-Label.
Thusis und Energie 360° arbeiten Hand in Hand
Neben den ökologischen Vorteilen war auch
die lokale Wertschöpfung ein wichtiges Entscheidungskriterium für den Energieverbund.
«So können wir die Energiequelle vor unserer Haustür nutzbar machen und auch wirtschaftlich von den Holzschnitzeln aus unseren
­Wäldern profitieren», sagt Gemeinderat Curdin
­Capaul. Ein besonders schöner Aspekt dabei
ist die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Energieversorger: Energie 360°
kauft nicht nur die Holzschnitzel von der Gemeinde, sondern beauftragt auch die Mitarbeitenden des Forstwerkamts mit vor Ort anfallenden Betriebsarbeiten.
Förster Philip Christen
aus Thusis inspiziert die
Holzschnitzel, die seiner
lokalen Produktion  
entstammen.
46
Unabhängig, regional, nachhaltig: Der Wärme­
verbund Thusis gehört zu den Vorzeige-Projekten der Bündner Energiestadt. Seit 2014 betreibt Energie 360° den lokalen Wärmeverbund
im Auftrag der Gemeinde und versorgt über
eine 1,7 Kilometer lange Leitung 30 Liegenschaften mit umweltfreundlicher Heizenergie
aus einer Energiezentrale beim Forst-Werkhof.
Die Anlage läuft mit Holzschnitzeln aus den
gemeindeeigenen Wäldern und wärmt diverse
Fernüberwachung sorgt für
reibungslosen Betrieb
Nicht zu vergessen die Versorgungssicherheit:
Mit der Holzschnitzel-Heizung macht sich der
Wärmeverbund weitgehend unabhängig von
ausländischen Energielieferungen. Für den
Notfall sowie für Spitzenlasten stehen noch
zwei Ölheizkessel bereit, damit allfällige Störungen überbrückt werden können und die
Wärmeversorgung auch bei tiefsten Aussentemperaturen gesichert ist. Für den reibungslosen Betrieb der Anlage sorgt Energie 360°
rund um die Uhr. Das Energieunternehmen hat
die Anlage per Fernüberwachung von der Zentrale in Zürich aus stets im Blick. «So können
wir allfällige Anzeichen für Störungen rechtzeitig erkennen und beheben noch bevor die
Kunden in Thusis etwas davon merken», erklärt Daniel Schulte, der das Projekt bei Energie 360° leitet.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
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20-jährige Geschichte
Holzschnitzel aus den gemeindeeigenen Wäldern liefern der Gemeinde Thusis schon seit
mehr als 20 Jahren erneuerbare Wärme für
den Energieverbund. Die ursprüngliche Holzschnitzel-Fernheizung hat die Gemeinde in
Eigenregie gebaut und betrieben. Ökologisch
hat sich die Investition gelohnt, finanziell leider nicht: Die Anlage schrieb Verluste und so
entschied sich der Gemeinderat für den Verkauf, als eine Erneuerung der Technik anstand.
«Uns fehlt die nötige Kompetenz für den Betrieb eines Wärmeverbunds, deshalb haben wir
uns nach Profis umgeschaut», sagt Gemeinderat Curdin Capaul. Gefunden hat Thusis diese
Profis bei Energie 360°: Das schweizweit tätige
Energieunternehmen mit Sitz in Zürich kaufte die Anlage und erneuerte sie innerhalb von
nur sechs Monaten vor Beginn der Heiz­periode
2014 – Planung inklusive. Seit 2014 betreibt
Energie 360° die Anlage und ist verpflichtet,
während weiteren 20 Jahren Wärme zu liefern.
Der richtige Entscheid, findet Gemeinderat
Curdin Capaul: «Für uns ist die Zusammen­
arbeit mit Energie 360° ein Gewinn.»
Reto Keller,  
Direktor des Spitals Thusis
Kurz gesagt: Wir sind rundum zufrieden.»
Auch private Liegenschaftsbesitzer nehmen
die bequeme und sichere Wärmelieferung
durch den Verbund in Anspruch – inzwischen
sind es 26 von 30 Anschlüssen, die auf Privatpersonen laufen. Zu ihnen gehört Urs Rudolf,
der sein Mehrfamilienhaus an der Feldstrasse
in Thusis bereits seit gut acht Jahren an den
Verbund angeschlossen hat. Er sagt: «Die Idee
einer zentralen Holzschnitzelheizung hat mich
schon immer überzeugt. Ich bin froh, dass der
Betrieb jetzt in professionellen Händen ist.» ❰
Die Holzschnitzel-Anlage
des Wärmeverbunds
versorgt drei Dutzend
Liegenschaften in Thusis
mit erneuerbarer und
regionaler Energie.
Individuelle Preisvorteile
Dabei spielt auch der Energiepreis eine wichtige Rolle. Um diesen zu senken und gleichzeitig einen Anreiz für ökologisches Handeln
zu schaffen, ermöglicht Energie 360° individuelle Preisvorteile für Energiekunden, die ihre
Wärme­übergabestation gemäss den Empfehlungen von Energie 360° optimieren: Je grösser die Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur, desto tiefer fällt der Arbeitspreis
für die Energie aus.
Immer mehr private Liegenschaften
Reto Keller, Direktor des Spitals Thusis, sagt:
«Die komplett erneuerte Anlage funktioniert
einwandfrei – das ist für uns als Spitalbetrieb
besonders wichtig, denn für uns steht eine zuverlässige Energieversorgung an erster ­Stelle.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
47
Haus Rufin Seeblick Oberwil ZG
Haus Rufin Seeblick –
Viel mehr
als nur Wohnen
Von Anita Bucher
Leicht erhöht, mit Blick auf den tiefblauen
Zugersee hat im November 2015 das Haus Rufin Seeblick den Betrieb aufge-
nommen. Nicht nur das Gebäude ist ein
nachhaltiger Bau, Nachhaltigkeit hat hier,
wo Menschen mit teilweise schweren
psychischen Beeinträchtigungen leben,
einen ganz besonderen Stellenwert.
Wer im Haus Rufin Seeblick lebt, hat sich in
der Regel sein Zuhause nicht selbst ausgesucht. Die 24 Männer und Frauen, die hier in
Wohngruppen à 8 Personen zusammen leben,
haben alle mit Handicaps zu kämpfen, die ein
selbständiges Wohnen verunmöglichen. Und
dennoch: Den meisten gefällt es gut bis sehr
gut im Rufin Seeblick. Das liegt bestimmt auch
an den grosszügigen Einzelzimmern, die je-
48
dem Bewohner zur Verfügung stehen. Mobile
Schränke lassen dem Einzelnen die Freiheit
das eigene Reich ganz individuell einzurichten.
Angrenzend verfügen alle Bewohner über eine
persönliche Nasszelle.
Mittels Farben sind private Räume vom öffent­
lichen Bereich abgegrenzt worden. Damit
können sich Bewohner und Besucher auf
einfache Art und Weise im Gebäude orientieren. Zum Raumprogramm gehören nebst den
Wohngruppen auch Werkräume, wie etwa ein
Kreativ-Atelier, das sich zuoberst im Attikageschoss befindet, sowie ein unterteilbarer
Mehrzweckraum.
Funktionalität steht im Vordergrund
Das Haus Rufin ist viel mehr als bloss eine
Wohngemeinschaft. Hier soll den Bewohnern Raum geboten werden, ein Maximum an 
persönlichen Ressourcen und Fähigkeiten auszuschöpfen und nach ihren individuellen Möglichkeiten am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Für Betriebsleiter Hannes ­Marty
stützt sich dieses Ziel auf drei Grund-Pfeiler.
Stabilisierung, Sozialisierung und Aktivierung,
sind die Stichworte dazu. Klare Strukturen, wie
zum Beispiel das Nachgehen einer Arbeit, gemeinsame Mahlzeiten und Rituale geben den
Bewohnern Halt und Stabilität. Beschäftigung
sorgt auch für Sozialisierung und Kontakt untereinander. Zur Aktivierung werden wechselnde Freizeitangebote wie etwa ein begleitetes
Turnen, Schwimmen, auswärts essen oder
gemeinsame Ferien angeboten. Um die Aussenkontakte der Bewohner zu fördern, werden
Therapieangebote, Coiffure, Fusspflege oder
Seelsorge nur ausserhalb des Hauses Rufin
Seeblick besucht. Wo nötig, werden die Bewohner begleitet. Eine individuelle Förderplanung hilft dem Einzelnen bei der Bewältigung
des Alltages und schützt nicht zuletzt auch vor
Vereinsamung.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Soziale Nachhaltigkeit
Das Rufin Seeblick als Teil eines neuen Quartiers
Konzipiert wurde das Haus Rufin vom Büro
Baumann Roserens Architekten, welches vor
ein paar Jahren bereits einen Wettbewerb
zur Bebauung in Quartier gewonnen hatte.
Da nebst dem Haus Rufin Seeblick bald auch
eine Reihe benachbarter Gebäude entstehen
werden, war die Entwicklung eines gesamten
räumlichen Bebauungskonzeptes gefragt. Das
Haus Rufin Seeblick ist nun der erste gebaute
Teil davon. Realisiert wurde es von der Anliker
AG als Totalunternehmer. Als Bauherren traten die «Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf»
auf. Die finanziellen und rechtlichen Interessen der Bauherrschaft wurden durch die Küng
Treuhand AG Luzern, die baulichen Interessen
durch das Büro für Bauökonomie Luzern wahrgenommen.
Ein kompakter Baukörper ...
Topografisch ist das Gebäude schön ins Gelände eingepasst. Aus dem Osten, wo sich Eingang
und Empfang befinden, erscheint es als fünfim Westen als sechsgeschossiger kompakter
Bau. Betreten wird das Haus Rufin Seeblick
aus der südlich gelegenen Mülimattstrasse.
Hier befinden sich neben dem Empfang auch
ein Sitzungsaal und eine grosse Freitreppe,
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Stiftung Phönix Zug für Sozialpsychiatrie
Wir bieten Menschen mit einem psychischen Leiden verschiedene Angebote im
Wohn- und Freizeitbereich. Ein weitgehend
selbstbestimmtes Leben soll trotz gesundheitlicher Einschränkungen möglich sein
und als sinnvoll und befriedigend erlebt
werden. Sind die grundlegenden Lebensbereiche gesichert, stabilisiert sich meist
auch die Gesundheit. Wir sind stolz darauf,
dass uns unsere Klientinnen und Klienten
Vertrauen schenken und wir sie ein Stück
auf ihrem Lebensweg begleiten dürfen.
Zielgruppe
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.
Angebote
_ im Wohnbereich:  
Übergangswohnhaus, Rufin Seeblick
und Wohnheim Euw
_ im Beschäftigungsbereich:  
Tageszentrum, Abendtreff und Sonntags- 
brunch
_ in der lebenspraktischen Unterstützung:  
Begleitetes Wohnen und Spitex
49
Haus Rufin Seeblick Oberwil ZG
Soziale Nachhaltigkeit
den, da sich das Gebäude im Schutzbereich
einer Trinkwasserfassung befindet. Gebaut
wurde in Massivbauweise, im Minergie-Standard. Zur Energiegewinnung wurde auf dem
Grundstück, wo weder die Bohrung einer Erdsonde, noch die Nutzung von Grundwasser
möglich war, eine Solaranlage mit Gasunterstützung gewählt.
Bauherrschaft
Barmherzige Brüder  
von Maria Hilf
Steinhofstrasse 10
6005 Luzern
Betreiberin
Stiftung Phönix Zug
Industriestrasse 55
6300 Zug
www.phoenix-zug.ch
Generalunternehmung
ANLIKER AG  
Generalunternehmung
Meierhöflistrasse 18
6021 Emmenbrücke
Tel. 041 268 88 00
www.anliker.ch
welche hinunter zum Speisesaal mit Aufenthaltsbereich führt. Eine vorgelagerte Terrasse
öffnet sich gegen Westen, wo dereinst ein im
Bebauungskonzept geplanter Quartierplatz
entstehen soll.
... auf herausforderndem Baugrund ...
Bis zum Bezug des Rufin Seeblick gab es auf
dem Grundstück mit der wundervollen Seesicht aber ein paar Herausforderungen zu
meistern. So erforderte etwa der Baugrund
eine Pfählung, welche mit Mikropfählen reali­
siert wurde. Weiter mussten alle Kanalisa­
tionsleitungen doppelwandig ausgeführt wer-
... mit hochwertigen Materialien
«Die kurze Bauzeit in Kombination mit den
speziellen Ausführungstechniken des fugen­
losen geschliffenen Hartbetonbelages im Treppenhaus und in den Allgemeinbereichen war
eine Herausforderung», erinnern sich die Projektverantwortlichen bei der Anliker Generalunternehmung AG. In den Zimmern sorgt ein
Eichenholzparkett für Wohnlichkeit. Ebenfalls
aus hochwertigem Eichenholz sind die Fenster.
Mit einer tief angesetzten raumseitigen Leibung können diese auch als Sitzgelegenheit
benutzt werden.
Die Fassade besteht aus einer Kompaktwärmedämmung mit einem hochwertigen Deckputz in grau-grün dessen Spitzen mit einer
Silberbronzenfarbe gestrichen wurden. Je
nach Lichteinfall wirkt sie unterschiedlich.
Helle Fallarm-Stoffstoren unterstützen den
wohnlichen Charakter des Gebäudes und sorgen für eine sommerlich leichte Erscheinung.
Dies alles in Kombination mit der wundervollen Lage des Hauses Rufin Seeblick bringt die
Hochwertigkeit der Immobilie auf den Punkt.
Kein Wunder gibt es Bewohner, die nach dem
Einzug begeistert bemerkten: «So schön habe
ich ja noch nie zuvor gewohnt.» ❰
Architekt
Baumann Roserens
Architekten AG
Limmatstrasse 285
8005 Zürich
Tel. 044 277 70 20
www.brarch.ch
Fenster
1a hunkeler AG
Bahnhofstrasse 20
6030 Ebikon
Tel. 041 444 04 40
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50
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Rubriktitel
Fenster für Sie und die Umwelt
•
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•
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in:
Design
Funktion
Technologie
Lebensdauer
Unterhalt
Ge
nen:
• Licht - Sicht
• Komfort
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
51
Saint-Gobain ISOVER AG
Natura by ISOVER –
Dämmstoffe aus Recyclingglas
mit pflanzlichem Bindemittel
ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durch äusserst günstige Ökobilanzdaten aus. Sie bewähren sich deshalb seit vielen Jahren für Gebäude mit hohem ökologischem und
gesundheitlichem Anspruch – beispielsweise für MINERGIE-ECO-Bauten.
Das «Natura»-Sortiment
In tiefen Konzentrationen kann unser Körper
Formaldehyd problemlos abbauen. Trotzdem
ist Formaldehyd in Innenräumen unerwünscht:
Bei regelmässiger hoher Exposition kann es zu
Reizungen oder Schädigungen der Atemwege
kommen. Beim ökologischen Bauen dürfen
deshalb keine formaldehydhaltigen Produkte
eingesetzt werden.
Saint-Gobain ISOVER AG hat als einziger
Schweizer Hersteller von Mineralwolle-Dämmstoffen ein formaldehydfreies Bindemittel auf
Basis rasch nachwachsender pflanzlicher Rohstoffe entwickelt. Die damit hergestellten naturfarbenen Dämmstoffe mit der Bezeichnung
«Natura» erfüllen die höchsten Ansprüche für
gesundes Wohnen und die strengen Kriterien
Dämmstoffvergleich, Wärmedurchlasswiderstand R = 5[(m2 K)/W]
70’000
60’000
50’000
40’000
30’000
20’000
Kork
ρ = 160 kg/m3
XPS
ρ = 30 kg/m3
Schaumglas
ρ = 130 kg/m3
EPS
ρ = 30 kg/m3
PF
ρ = 35 kg/m3
PUR
ρ = 30 kg/m3
Schaumglas
ρ = 100 kg/m3
Weichfaserplatte
ρ = 140 kg/m3
EPS
ρ = 15 kg/m3
Steinwolle
ρ = 60 kg/m3
Glaswolle
ρ = 30 kg/m3
Glaswolle
ρ = 20 kg/m3
Steinwolle
ρ = 30 kg/m3
ISOVER-Glaswolle2
ρ = 30 kg/m3
0
Zellulose
ρ = 55 kg/m3
10’000
ISOVER-Glaswolle1
ρ = 20 kg/m3
Umweltbelastungspunkte UBP [Pt/m2]
80’000
Quelle: KBOB-Liste 08.2014 / Umwelt-Produkte-Deklaration Saint-Gobain Isover AG, Stand August 2014
1
2
52
z.B. UNIROLL 035
z.B. PB M 032
der freiwilligen Gütezeichen in Bezug auf Produkteemissionen – bestätigt durch das Eurofins-Zertifikat «Indoor AirComfort GOLD». Die
massgebenden Dämmstoffe für die Innenanwendung werden mit diesem neuen Bindemittel produziert und gehören zum «Natura»Produktsortiment.
Minimale Umweltbelastung
Verschiedene Indikatoren quantifizieren die
Umweltbelastung von Baustoffen oder Gebäuden und ermöglichen damit Vergleiche.
Die gebräuchlichsten sind «graue Energie»
und Umweltbelastungspunkte UBP. Die graue
Energie quantifiziert den kumulierten Energieaufwand aus nicht erneuerbaren, insbesondere
aus fossilen und nuklearen Quellen. Die UBP
hingegen lassen eine umfassende Bewertung
zu, indem sie die Umweltbelastungen durch
die Nutzung von Energieressourcen, von Land
und Süsswasser, durch Emissionen in Luft,
Gewässern und Boden sowie durch die Beseitigung von Abfällen auch mitberücksichtigen.
Die ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durch
äusserst günstige Ökobilanzen aus – sowohl
bei der Betrachtung der Umweltbelastungspunkte als auch bei der grauen Energie. Die
Gründe dafür sind vielfältig: die Waadtländer
Firma optimiert die Produktion laufend und
konnte so innerhalb der letzten 10 Jahre den
Energieverbrauch um 10 Prozent senken. Seit
2013 bezieht Saint-Gobain ISOVER AG ausschliesslich erneuerbaren Strom aus lokalen
Flusswasser-Kraftwerken. Bei der Sanierung
von zwei Gebäuden am Firmensitz in Lucens
hat das Unternehmen in Kooperation mit
­Romande Energie zudem auf dachintegrierte Solaranlagen gesetzt, die erneuerbaren
Strom für 340 Haushalte produzieren. Auch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Publireportage
das pflanzliche Bindemittel der «Natura»-Produktelinie reduziert die Umwelteinflüsse. Detaillierte und transparente Informationen zur
ökologischen Qualität von ISOVER-Glaswolle
liefern die Umweltproduktedeklarationen von
Saint-Gobain ISOVER AG und die KBOB-Liste
«Ökobilanzdaten im Baubereich». Sowohl was
die Grauenergie-Werte und die UBP betrifft,
belegen die ISOVER-Produkte unter den ökologischen Dämmprodukten die ersten Plätze.
Für ECO-Bauten empfohlen
Formaldehydfrei und günstige Ökobilanzdaten – 
das sind die zwei zentralen Kriterien für gesunde und ökologische Gebäude, welche die
ISOVER-»Natura»-Dämmprodukte problemlos erfüllen. Der Verein eco-bau bestätigt
diese Eigenschaften und bewertet die leichten «Natura»-Produkte von ISOVER mit der
höchsten Einstufung als «sehr gut geeignet für
MINERGIE-ECO, 1. Priorität nach ECO-BKP».❰
Quellen: 
www.eco-bau.ch/Instrumente/ – Eco-Produkte 
www.isover.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Saint-Gobain ISOVER AG
Route de Payerne 1, 1522 Lucens
Tel. 021 906 01 11, www.isover.ch
53
Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn 2014
Weiterentwicklung
der kantonalen Energievorschriften
Von Jules Pikali, Energieberatungszentrale der Zentralschweizer Kantone
Im Januar 2015 wurden durch die Energiedirektoren die MuKEn 2014 verabschiedet. Die vierte Ausgabe der kantonalen Mustervorschriften sorgt für eine massvolle Weiter­
entwicklung der Energievorschriften, angepasst an den Stand der Technik. Sie bildet die
Grundlage für die Harmonisierung der Energievorschriften unter den Kantonen. Auf diese Weise leisten die Kantone einen wertvollen Beitrag für eine erfolgreiche
­Energiewende in der Schweiz.
Struktur kantonaler
Energievorschriften im
Gebäudebereich
Mit der Umsetzung der nationalen Energiestrategie sind auch die Kantone gefordert, ihre
Energievorschriften dem Stand der Technik anzupassen. Die Energievorschriften – soweit Gebäude davon betroffen sind – liegen im Kompetenzbereich der Kantone. Gerade darum ist
es wichtig, dass die Kantone ihre Energievorschriften abstimmen und für eine angemessene Harmonisierung sorgen. Als Grundlage für
die Harmonisierung der Energievorschriften
Energiegesetz
Bund
Bundesverfassung Artikel 89 Abs. 4:
Gebäude sind im
Kompetenzbereich der Kantone
Energiegesetze
der Kantone
wird vom
Regierungsrat
erlassen
Energieverordnungen
MuKEn
SIA380/1
380/1
SIA
SIA
380/1
SIA
380/1
54
haben die Kantone ihre Mustervorschriften
erarbeitet. Diese Grundlage basiert auf dem
Stand der Technik, richtet sich darum weitgehend an den Normen des SIA aus und erklärt
diese als verbindlich. Auf diese Weise wird der
Aufwand für die Planung von Bauten vereinfacht und es wird vermieden, dass ein Zusatzaufwand geleistet werden muss.
Die Umsetzung der MuKEn 2014 sollte bis 2020
in allen Kantonen abgeschlossen sein und befindet sich nun in vielen Kantonen in der parlamentarischen Beratung. Die Zentralschweizer
Energiefachstellen wollen die Einführung gegenseitig abstimmen, so ist ein Inkrafttreten
ab 2017 als realistisch zu betrachten. Zur Unterstützung der Einführung stehen für Fachleute unterschiedliche Weiterbildungsange­
bote zur Verfügung.
Nullenergie für Neubauten
Was den Energieverbrauch von Neubauten betrifft, entsprechen Nullenergiebauten heute
dem Stand der Technik (Grafik Seite 56). Wenn
der Energieverbrauch bestehender Bauten
betrachtet wird, ist dies eine logische Fortschreibung der Energieverbrauchsentwicklung von Neubauten. Der Nullenergiestandard
kann heute ohne eine übermässige Wärmedämmung der Gebäudehülle und mit minimalen Mehrkosten erreicht werden. Möglich
ist dies dank guter Haustechnik – effizienter
Wärmepumpen – und durch die geringen Kosten, welche für Eigenstromerzeugungsanlagen
(z. B. in Form von Photovoltaikanlagen) erreicht
werden können.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Energieberatungszentrale der Zentralschweizer Kantone
Neubau
bestehende Bauten
asst
angep
Primäranforderungen
(Gebäudehülle)
Gewichte
Energiekennzahl
Die neuen Energievorschriften der Kantone 
verlangen bei Neubauten nur geringfügig
bessere Wärmedämmwerte. Hier wird der
Entwicklung Rechnung getragen, dass sich
Fenster mit einer Dreifachverglasung durchgesetzt haben und dass die Qualität der Wärme­
dämmmaterialien sich verbessert hat. Mit den
neuen Vorschriften sind so kaum grössere
Dämmstärken erforderlich. Damit wird auch
der Sachverhalt berücksichtigt, dass der Energieverbrauch für die Herstellung der Wärmedämmmaterialien in einem sinnvollen Verhältnis zu der Verbrauchsverminderung steht.
Immer mehr Neubauten werden mit PV-Modulen ausgerüstet, welche einen ansehnlichen
Anteil des Verbrauchs mit selber produzierter
Energie abdecken können. Mit der Vorgabe,
pro m2 Energiebezugsfläche 10 Wpeak Leistung
zu installieren, wird die Eigenstromerzeugung
zum Standard. Weil nicht alle Bauten den Einbau einer PV-Anlage zulassen oder sich vom
Standort nicht eignen, hat die Bauherrschaft
die Möglichkeit, statt der Realisierung einer
eigenen Anlage eine Ersatzabgabe zu leisten.
Mit dem Ziel, auch die effiziente Erzeugung
der Heizwärme und die Wassererwärmung
zu beachten, wird neu eine minimale, gewichtete Energiekennzahl von 35 kWh/m2a
(Wohnbauten) eingeführt. Dies entspricht einem Verbrauch von umgerechnet 3,5 l Heizöl
pro Jahr. Das Berechnungsverfahren ist vom
Minergie-Standard seit einigen Jahren bereits
bekannt und hat sich bewährt. Als ­Alternative
besteht die Möglichkeit, eine «Standardlösungskombination» zu wählen: Je nach Wahl
der Wärmeerzeugung müssen zusätzliche Anforderungen beim Energiebedarf (z. B. bessere Fenster-U-Werte) eingehalten werden. Der
bisher verlangte «Höchstanteil nicht erneuerbarer Energien» entfällt.
Energetische Verbesserung bestehender Bauten
Im Gebäudebereich befindet sich das grösste
Energiesparpotenzial bei bestehenden BauNachhaltig Bauen | 1 | 2016
Eigenstromerzeugung
neu
neu
asst
angep
Primäranforderungen
(Gebäudehülle)
neu
erneuerbare Energie
beim Kesselersatz
neu
Sanierungspflicht
Elektrowärme
asst
Vorgaben
Haustechnik
angep
ten. Um dieses Sparpotenzial wirkungsvoll
erschliessen zu können, ist eine Gesamtsanierung der Gebäudehülle meist unumgänglich. Eine Gesamtsanierung wird von vielen
Gebäude­besitzern gerne hinausgeschoben
und der nächsten Generation übertragen, weil
der finanzielle Aufwand hoch ist oder der Planungsaufwand gescheut wird. Doch auch mit
kleinen Schritten kann der Energieverbrauch
gesenkt werden. Wichtig ist es, bei jeder Erneuerungsinvestition die Energieeffizienz zu
verbessern.
Jedes Jahr sind in der Schweiz gut 50 000 Wärmeerzeuger – in der Regel Öl- oder Gaskessel
– zu ersetzen. Die niedrigen Öl- und Gaspreise
schaffen nur einen geringen Anreiz, um von
den fossilen Energieträgern auf erneuerbare
Energien zu wechseln. So wird die Chance für
die nächsten 20 Jahre vertan, eine wirkungs-
asst
Vorgaben
Haustechnik
angep
Übersicht Neuerung  
in der MuKEn 2014
Gute Gründe für die MuKEn 14
_ Bei bestehenden Bauten wird die fossile Abhängigkeit und dadurch
die Auslandabhängigkeit schrittweise reduziert.
_ Die MuKEn bilden die Basis für eine Harmonisierung der kantonalen Vorschriften.
_ Die MuKEn basieren auf den Normen und den Berechnungsverfahren des SIA, sodass die Anwendung einen minimalen Administrationsaufwand bedingt.
_ Die MuKEn gewährleisten einen energetischen guten Standard
und geben der Bauherrschaft Sicherheit.
_ Aus der Pflicht, energetische Massnahmen auch in bestehenden
Bauten vorzunehmen, profitieren Handwerksbetriebe von zusätzlichen Aufträgen.
55
Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn 2014
180
160
140
120
100
Gründung Verein
Minergie 1998
Energieverbrauch (kWh/m2a)
200
80
60
Umbaugrenzwert
40
20
1900
Beim Ersatz des  
Heizkessels wird eine  
Gesamtbetrachtung
verlangt
56
MuKEn 2014
Energieeinsparung
Gebäudeerneuerung
220
MuKEn 2008
MuKEn 2000
MuKEn 2004
MrEN 1992
Geschäftsstelle MINERGIE
1920
1940
1960
1980
2000
2020
Entwicklung Energieverbrauch in Wohnbauten
volle Energieeinsparung zu realisieren. Hier
setzt eine neue Vorgabe aus der MuKEn 2014
an: Wenn ein Kesselersatz ansteht, wird verlangt, dass eine Gesamtbetrachtung vorgenommen wird. Unter dem Titel «Erneuerbare
Wärme beim Wärmeerzeugerersatz» wird verlangt, dass mindestens 10% des Wärmeenergieverbrauches mit erneuerbaren Energien abgedeckt wird oder diese Energiemenge durch
andere Sparmassnahmen erreicht wird.
Gebäude, welche ein Minergie-Label haben
oder in der GEAK-Effizienzklasse D oder besser liegen, erfüllen diese Vorgabe ohne zusätzliche Vorgaben. Für die übrigen Bauten
stehen 15 verschiedene Standardmassnahmen
zur Auswahl. Diese können durch die Wahl eines erneuerbaren Energieträgers (z. B. eine
Wärme­pumpe, eine Holzpelletheizung, eine
Gaswärmepumpe), eine solare Wassererwärmung oder auch durch eine Verbesserung der
Gebäudehülle (z. B. Fensterersatz) erreicht
werden. Auf diese Weise hat der Gebäudebesitzer, auch wenn der Kesselersatz drängt,
verschiedene Optionen zur Auswahl. Mit der
neuen Vorgabe wird aber insbesondere erwirkt,
dass sich der Gebäudebesitzer bereits vorgängig mit dem Ersatz beschäftigen muss. Auch
das Installationsgewerbe ist gefordert, hier
gesamtheitliche Lösungsansätze anzubieten.
Sanierungspflicht für die zentrale
­Wärmeerzeugung
Die direkte Erzeugung von Wärme aus Elektrizität ist wenig effizient. Eine Wärmepumpe
kann die gleiche Wärmemenge mit ungefähr
dreimal weniger Elektrizität erzeugen. Rein für
die Erzeugung von Heizwärme werden gut 20%
des winterlichen Stromverbrauchs aufgewendet. Um die Umsetzung der Energiestrategie
des Bundes zu ermöglichen, ist darum dringender Handlungsbedarf vorhanden. Elektroheizungen werden heute zudem kaum mehr
eingebaut, deshalb ist sogar die Reparatur
bestehender Geräte schwer, weil Ersatzteile
oft nicht mehr erhältlich sind.
Mit der Einführung der neuen Energievorschriften wird für zentrale Elektroheizungen
und zentrale Wassererwärmer (Elektroboiler)
eine Sanierungsfrist von 15 Jahren verlangt.
Besitzer von solchen Anlagen haben so genug
Zeit, den Ersatz der Anlage zu planen. Für dezentrale Anlagen (Einzelspeicher und Etagenboiler) wird auf eine Sanierungsfrist verzichtet.
Weiterhin zulässig bleiben «Komfortverbesserer», zum Beispiel elektrische Handtuchradiatoren, wenn sie nicht der Beheizung des Gebäudes dienen.
❰
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Wohnüberbauung Heulediweg Oberarth
Minergie-P-ECO
Natürlich bunt
gemischt
Von Carmen Nagel Eschrich
Farbenfroh, offen, fröhlich und einladend – und das Ganze noch im Minergie-P-ECO
Standard, so präsentiert sich die neue
Wohnanlage Heuledi. Ihre Lage ist herrlich – Oberarth liegt idyllisch am südlichen Ende
des Zuger Sees, wo heute Jung und Alt,
Familien und Singles, Mensch und Tier ein
ökologisches Zuhause gefunden haben.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Bauherr dieses nachhaltigen Vorzeigeprojekts
ist die Oberallmeind-Genossame Arth – eine
Organisation, der der Sinn für das Gemeinwohl
am Herzen liegt. Als die Idee entstand, mit
dem malerischen Stück Land eine Investition
zu ­tätigen, gab es eine wesentliche Voraussetzung: Es sollten bezahlbare Wohnungen geschaffen werden, die gleichzeitig modern und
umweltfreundlich erstellt und bewirtschaftet werden. Als Partner holte die Genossame
720°Architekten ins Boot. Das dynamische
Büro unter der federführenden Leitung von
­Janine Vogelsang und Moreno Piccolotto hat
sich schon einen guten Namen im nachhaltigen Bauen erarbeitet – und wurde deshalb
freiweg von der Genossame als Partner ausgewählt.
57
Wohnüberbauung Heulediweg Oberarth
Blau und Gelb Landschaftsarchitekten, Neue Jonastrasse 90, 8640 Rapperswil-Jona
Das Alte erhalten?
Nachdem der gut besonnte Bauplatz auch vonseiten der Planer als hervorragende Grundlage
für die passiv-solare Architektur gelobt wurde,
kam die ernüchternde Auseinandersetzung mit
dem Baugesetz: Das Gebiet unterliegt einem
wenig modernen Gestaltungsplan von 1998,
der geneigte Dächer und Massivbauweise vorschrieb und somit ökologischen Holzbau unrealistisch machte. Doch von diesen Anforderungen liessen sich die 720° Architekten nicht
entmutigen, ganz im Gegenteil: «Holz wurde
wo immer möglich im Innenraum eingesetzt,
das Schrägdach haben wir neu interpretiert
und mit der Photovoltaikanlage schlüssig in
Einklang gebracht», so die Architektin Janine
Vogelsang selbstbewusst.
Für jeden etwas
Heute besteht die Überbauung Heuledi aus
sieben Mehrfamilienhäusern mit insgesamt
59 Mietwohnungen, darunter 2½-ZimmerWohnungen bis hin zur 5½-Zimmer-Attikawohnung. Grundsätzlich arrangieren sich die
Gebäude um einen grossen, freien Platz – der
Innenhof als Raum für Begegnungen wurde
von «Blau und Gelb»-Landschaftsarchitekten konzipiert. Die Häuser wurden dabei so
58
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Minergie-P-ECO
angeordnet, dass sie sich gegenseitig kaum
verschatten, auch die Kubatur mit dem ungleichen Satteldach wurde entsprechend dieser Grundidee proportioniert. Nach Süden
knickt die Dachschräge einmal ab – im steilen
­Bereich und somit mit 45° optimal ausgerichtet, wurden die PV-Kollektoren montiert, das
anschliessende Flachdach bietet uneingeschränkte, effiziente Nutzung im Innenraum.
Das gewisse Etwas
Um die kostenlose Energiequelle der Sonne
wirtschaftlich zu nutzen, sind die Häuser mit
ihren Hauptwohnräumen und privaten Freiräumen nach Süden und Westen orientiert.
Ein ausgeklügeltes Farbkonzept vermittelt den
jeweiligen Wohneinheiten einen individuellen
Charakter. «Architektur hat etwas mit Erleben
zu tun», so Architektin Janine Vogelsang. Um
auch den Bewohnern in Heuledi etwas zu bieten, entschied man sich für eine zweifarbige
Struktur der einzelnen Wohnblockeinheiten,
das fördert die Identifikation der Bewohner
mit ihren Wohnhäusern. Das Konzept stammt
von Jörg Niederberger, und es wurden sieben
Farben ausgewählt: Jedes Einzelne der sieben
Häuser besteht eigentlich aus zwei ineinander
gesteckten Riegeln, einem süd- sowie einem
westorientierten. Jede Ausrichtung erhielt einen individuellen Anstrich, sodass bei jedem
Mehrfamilienhaus zwei Farben verwendet
wurden. Es entstand ein bunt gemischtes,
harmonisches Bild, keine Farbkombination
wiederholt sich, was Lebendigkeit, Belebtheit, Gelebtheit erzeugt – fast, als wäre man
in ­einem historischen Stadtzentrum, reich an
unterschiedlichen Facetten.
und ­diese zum Witterungsschutz verputzt – der
sehr gute U-Wert trug zur Minergie-P-Zertifizierung bei. Der Zusatz Eco bestätigt eine
ausgewogene Materialwahl, besonders für
den Innenraum: Hier kam reichlich Massivholz
zum Einsatz. «Es sorgt für Wärme und Natürlichkeit, der Duft des Holzes lässt vertraute
Raumerfahrungen aufleben», ergänzt die Architektin. Sogar die Küche aus der Schreinerei
von Roger Lindauer ist aus massivem Holz und
praktisch leimfrei erstellt, die Tablare sind aus
Recyclingglas.
Werte vermittelnde Architektur
Diese Überbauung zeigt, dass Architektur
eben nicht nur die Erstellung der eigenen vier
­Wände bedeutet – sie kann so viel mehr! Ar-
Massiv, robust und wertbeständig
Gerne hätte man einen Holzbau erstellt, was
der Gestaltungsplan jedoch nicht zuliess. Man
setzte also auf Massivbau und entschied sich
dabei bewusst gegen den klassischen «roten»
Stein. Der gewählte Kalksandstein weist eine
deutlich bessere Ökobilanz auf, zum einen natürlich aufgrund seiner natürlichen Bestandteile Kalk, Sand und Wasser und zum andern,
weil sie allesamt in der Schweiz reichlich
vorhanden sind. Diese «Zutaten» wurden im
Werk unter Druck zu Steinrohlingen geformt
und mit Wasserdampf bei ca. 220° gehärtet – 
für das Brennen anderer Steine muss weitaus mehr Energie aufgebracht werden. Auf
die Kalksteinwände wurden zur Optimierung
der thermischen Hülle Dämmplatten montiert
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
59
Wohnüberbauung Heulediweg Oberarth
Minergie-P-ECO
Bauherrschaft
Oberallmeind- 
Genossame Arth
Tunnelweg 16
6414 Oberarth
Tel. 041 530 31 57
www.oberallmeind.ch
Architekt
720° Architekten AG
Bahnhofstrasse 11
8808 Pfäffikon SZ
Tel. 055 451 53 53
www.720grad- 
architekten.ch
chitektur bildet unsere bauliche Umwelt, hat
eine starke soziokulturelle Dynamik und somit ­einen tief greifenden Einfluss auf unseren
Alltag, unser Leben und Handeln. In Heuledi
leben bedeutet nicht nur gesundes, sondern
auch familienfreundliches Wohnen – es gibt
sogar eine Kinderermässigung auf den Mietzins von CHF 75.– pro Monat und Kind. Der
Mensch steht hier im Zentrum, das öffentliche
und private Leben lässt sich vorbildlich kombinieren: Der zentrale Siedlungshof mit Spiel-
60
und Grilleinrichtungen lässt die Gemeinschaft
aufleben, der Kindergarten in der Siedlung
reduziert Verkehrswege und schenkt Familien
somit mehr gemeinsame Zeit, das Projekt ist
hervorragend an den öffentlichen Verkehr und
somit die ­Berufswelt angebunden, ohne die
Möglichkeit zur Naherholung im Grünen zu
missen.
❰
HLK-Ingenieur
W&P Engineering AG
Mühlebach 2
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Landschaftsarchitekten
Blau und Gelb
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
720° Architekten AG
Bahnhofstrasse 11 . CH-8808 Pfäffikon SZ
T +41 55 451 53 53 . F +41 55 451 53 52
[email protected] . www.720grad-architekten.ch
SAGLAN Standard-Produkte
mit verbessertem Lambda-Wert –
das Gute wird noch besser!
by Vogelsang + Piccolotto
Architektur // PlAnung // Ausführung
neu
Sager AG
Dornhügelstrasse 10, CH-5724 Dürrenäsch
Tel. 062 767 87 87, Fax 062 767 87 80
[email protected], www.sager.ch
Der Firma SAGER ist es gelungen ihre beiden wichtigsten Glaswolle Standard-Produkte 
SAGLAN (034) SBR und SAGLAN (034) SB 22
nochmals entscheidend zu verbessern. Die
­SAGLAN Sparrenrollen und Dämmplatten werden nur noch mit verbessertem Lambda-Wert
von 0,034 W/mK produziert. Beide Produkte
sind eco-1 zertifiziert und gemäss BBL besonders ökologisch was die Umweltbelastungspunkte betrifft. Folgende Eigenschaften sind
besonders erwähnenswert:
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
_ Hervorragender, deklarierter Lambda-Wert von 0,034 W/mK
_ Universelle Einsatzmöglichkeiten
_ Geringe Rohdichte = ideal zum Komprimieren
_ Dicken bis 300 mm (Platten), bis 260 mm (Rollen)
_ Ausgezeichneter Schallschutz
_ Brennt nicht, Brandverhaltensgruppe RF1 (BKZ 6q.3 / RtF A1)
_ Nachhaltige Produkte, eco-1 zertifiziert
_ Hervorragendes Preis / Leistungsverhältnis
Weitere Infos und Zertifikate
www.sager.ch, Startseite SAGER, SAGLAN (034) SBR & SB 22
61
Flumroc AG
Rubriktitel
Steinwolle für nachhaltige
Alterswohnungen
Eine nachhaltige Überbauung sollte es werden, mit robusten und natürlichen Materialien,
passend zur Bergwelt ringsum. Entstanden ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit:
vier Häuser mit 50 Alterswohnungen im Dorfkern von Steinen SZ.
Natürliche Fassade
Die Häuser sollten auch farblich in die Umgebung passen. «Wir wollten keine weiss leuchtenden Häuser, sondern möglichst natürliche
Fassaden», sagt der leitende Architekt, Josef
Pfyl. Entstanden ist eine hinterlüftete Holzfassade. Bei der Dämmung entschieden sich
die Architekten für Flumroc-Steinwolle. Das
Naturprodukt aus Schweizer Produktion passt
ins nachhaltige Gesamtkonzept. In Steinwolle steckt wenig Graue Energie, und sie lässt
sich vollständig rezyklieren. «Wir wollten eine
gute und langlebige Dämmung. Flumroc hat
erprobte Produkte mit einem guten LambdaWert. Ausserdem verbindet Flumroc-Steinwolle Ökologie und Ökonomie sehr gut», sagt
Josef Pfyl.
Einfache Montage:  
Ein Dübel reicht, um die
Flumroc-Dämmplatte DUO
in der Wandfläche zu
befestigen.
62
Unter dem Dorf erstreckt sich der Lauerzersee, dahinter ragt die Rigi in die Höhe. Im idyllisch gelegenen Steinen SZ ist 2015 eine Überbauung mit 50 Alterswohnungen entstanden.
Die Architekten von JPS Architektur legten
grossen Wert darauf, dass sich die vier Häuser
in die Landschaft und ins Dorf integrieren. Für
Begegnungen unter den Bewohnern sorgen ein
Restaurant mit einer Gartenwirtschaft, ein Fitnessraum, eine Physio-Praxis, ein Werkraum,
ein Dorfladen und zwei Mehrzweckräume. Die
Architekten setzten zudem auf eine ökologische Bauweise mit natürlichen Materialien
und einer nachhaltigen Energiegewinnung.
Auf den Dächern sind Sonnenkollektoren für
die Warmwassergewinnung und Photovoltaikanlagen installiert, und die Überbauung ist an
ein Fernwärmenetz angeschlossen.
Ein Dübel pro Platte
Verwendet wurde die Flumroc-Dämmplatte
DUO. Die Steinwollplatte wurde speziell für
hinterlüftete Fassaden entwickelt. Sie besteht
aus einer elastischen Innen- und einer härteren Aussenschicht. Die verdichtete Deckschicht verhindert Faserabrieb und macht ein
Windpapier überflüssig. Die Flumroc-Dämmplatte ist zudem sehr formstabil. Selbst bei extremen Temperaturen – wenn sich die Fassade
im Sommer auf 80 Grad Celsius aufheizt, oder
wenn sie sich im Winter auf minus 20 Grad
Celsius abkühlt –, behält die Steinwollplatte
ihre Form. Stein bleibt Stein. Als Unterkonstruktion für die Fassadenverkleidung wurde
das System Rogger eingesetzt. Aufgrund der
harten Oberfläche der Dämmplatten genügt in
der Fassadenfläche ein Dübel pro Platte. Dies
ermöglicht eine effiziente Montage und reduziert Wärmebrücken auf ein Minimum.
Optimaler Brandschutz
Flumroc-Steinwolle bietet in den mehrstöckigen Häusern optimalen Brandschutz. SteinNachhaltig Bauen | 1 | 2016
Publireportage
Hinter der Holzverkleidung
sorgt ein robustes Schweizer Produkt für Wärmedämmung, für Schallschutz und
für Brandschutz in einem:
Flumroc-Steinwolle.
wolle brennt nicht und hat einen Schmelzpunkt
von über 1000 Grad Celsius. Im Brandfall
stoppt Steinwolle die Ausbreitung der Flammen. Architekt Josef Pfyl bestätigt: «Mit der
Flumroc-Dämmung konnten wir die Brandschutz-Anforderungen gut erfüllen.» Den Bewohnern der neuen Häuser gefällt es in ihrem
neuen Zuhause. Sie schätzen das gute Raumklima, den Komfort der modernen Alterswohnungen und deren herrliche Lage.
❰
Architekt: J. Pfyl’s Söhne GmbH, Ibach
Flumroc-Dämmplatte DUO
Die zweischichtige Dämmplatte DUO besteht aus einer elastischen Innen- und
einer härteren Aussenschicht. Die speziell verdichtete Deckschicht macht ein
Windpapier überflüssig und ermöglicht
die Montage mit lediglich einem Dübel in
der Wandfläche pro Platte. Flumroc DUO
eignet sich hervorragend für vollflächige
Dämmungen in hinterlüfteten Fassaden
sowie für Kerndämmungen in Zweischalen-Sichtmauerwerken. Eine Rastermarkierung erleichtert den Zuschnitt.
_ Schmelzpunkt über 1000 °C
_ einseitig verdichtet
_ nicht brennbar
_ wasserabweisend
_ diffusionsoffen
_ mit Rastermarkierung
_ schnell und einfach zu verarbeiten
_ rezyklierbar
_ Montage: 1 Dübel pro Platte möglich
Holzbau: Schmidlin Holzbau AG, Steinen
Die Flumroc AG in Kürze
Flumroc stellt seit über 60 Jahren in Flums (SG) aus Schweizer
­Gestein Steinwollprodukte her. Anwendungsgebiete sind die Wärmedämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten Arbeitgebern
im Sarganserland. Die Flumroc AG ist Leading Partner des Vereins
Minergie.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Flumroc AG
Postfach
8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
Fax 081 734 12 13
[email protected]
www.flumroc.ch
63
Meyer Burger AG
Neue Generation Solarmodule
Seit Anfang 2016 produzieren hochleistungsfähige Meyer Burger Module Sonnenenergie auf dem Dach der Genossenschaft Migros Aare. Die in diesem Solarkraftwerk verbauten
zukunftsweisenden Module kombinieren die innovativste Zelltechnologie mit der modernsten
Zellverbindungstechnologie und zeigen, welche Trends sich in der Solarbranche in Zukunft
durchsetzen werden.
Die Genossenschaft Migros Aare leistet einen
Beitrag zur Energiewende sowie zu ihrer selbständigen Stromversorgung. Am Standort der
Betriebszentrale in Schönbühl (BE) wurden in
einem Innovationsprojekt höchste Ansprüche
an die Effizienz der auf dem Dach zu installierenden Solarmodule gestellt.
Diesen hohen Anforderungen konnten in der
Schweiz einzig die Module von Meyer Burger
gerecht werden. Da der Wirkungsgrad herkömmlicher Solarzellen an seine Grenzen
stösst, hat Meyer Burger auf die innovative
Heterojunction-Technologie gesetzt – zu Recht,
wie der Markt beweist.
Heterojunction-Zellen sind eine Mischform
der beiden erfolgreichen Silizium-Solarzellen,
den kristallinen und den amorphen SiliziumSolarzellen. Die Kombination dieser beiden
Solarzelltypen ermöglicht einen Wirkungsgrad von weit über 21 Prozent, dank der Hochtemperaturbeständigkeit und des exzellenten
Schwachlichtverhaltens.
Die installierten Module auf dem Dach der
Genossenschaft Migros Aare verdanken ­ihren
ausgezeichneten Wirkungsgrad, nebst der Heterojunction-Technologie, dem Einsatz zweier 
weiterer richtungsweisender Technologien.
Durch die Zellverbindungstechnologie Smart64
Wire Connection Technology weisen die Solarmodule eine dichte Kontaktmatrix auf. Aufgrund der Bifazialität produzieren sie sowohl
über die Vorder-, als auch über die Rückseite Energie. Dies führt zu einem deutlichen
Leistungs­gewinn gegenüber herkömmlicher
Solarmodule.
Die Meyer Burger Hochleistungsmodule überzeugten die Genossenschaft Migros Aare
durch die herausragende Leistung. Sämtliche
Arbeitsprozesse, entlang der gesamten Wertschöpfungskette, wurden innerhalb von Meyer
Burger ausgeführt.
Meyer Burger Solarsysteme werden für den
Schweizer Markt zur Anwendung als Indach,
Flachdach, Fassade und Hybrid produziert.
Sie ermöglichen eine flexible Gestaltung und
perfekte Integration in die Formensprache der
Gebäude.
❰
www.meyerburger.com
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Technischer Fachbeitrag
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
65
Plusenergie EFH in Mollis
Die Antwort
auf alle Fragen
Von Carmen Nagel Eschrich
Ein Plusenergiehaus liefert mehr Strom, als es benötigt, ein Ökohaus profitiert von
seinen gesunden Baumaterialien – und ein
Haus der arento ag vereint alle guten und
nachhaltigen Eigenschaften! Bei ihrer
jüngsten Glanzleistung wurde ein Plus­
energiehaus als Pilotprojekt erstellt, vom
Büro und für das Büro geplant und gebaut.
Architekt zu sein, hat etwas mit Verantwortung zu tun: Verantwortung für die gebaute Umwelt, für den sorgsamen Umgang mit
Ressourcen und die Chance auf ein gesundes,
schadstoffarmes Leben in den eigenen vier
Wänden. ­Diese Verantwortung nehmen Franz
Schnider und Matthias Sauter mit ihrem Team
der arento ag ernst. Sie empfehlen Bauherren,
nachhaltig mit dem Hausbau umzugehen – nun
schlüpften sie selbst in diese Rolle: «Alles, was
unserer Philosophie entspricht, wurde in diesem Prototyp vereint», verrät Architekt Schnider zum «Q-bus», also dem kompakten Kubus
vom Büro und für das Büro.
Gut besonnt = bare Münze
Eine optimale Ausrichtung ist die beste Voraussetzung für passiv-solare Erträge. Aus diesem
Grund positionierte die arento ag den Kubus
in Mollis nach Süden; der Bestand, eine alte
Scheune war wenig brauchbar. Der Grundriss
sollte so kompakt wie möglich sein, ein Würfel
lieferte die Lösung – diese Form kommt der
Kugel, die das beste Fläche-zu-Volumen-Verhältnis hat, am nächsten. Das Wohngeschoss
mit Garderobe, Küche, Wohn-Ess-Bereich liegt
im Erdgeschoss, und die Schlaf- bzw. Arbeitsräume wurden im Obergeschoss angeordnet – 
«Die entsprechenden Nutzungen sind tageslichtoptimiert», erläutert die arento ag.
Auf Holz gebaut
Für die Konstruktion wählte man Holz, die 
18 cm tiefen Ständer wurden grosszügig mit
Altpapier respektive Zelluloseflocken gedämmt. Nach aussen schützt eine 12 cm starke Schicht aus Holzfaserdämmplatten, dem
Besucher zeigt sich jedoch ein vorgehängtes
Kleid mit horizontaler Holzschalung. Das Holz
wurde vorbehandelt, jedoch nicht chemisch
vorvergraut oder Nano-imprägniert. «Wir entschieden uns für die sogenannte Thermofichte;
die Holzlatten wurden unter grosser Hitze wie
im Ofen gebacken. Dabei karamellisiert das
Harz, und das Eiweiss der Zellen wird ausgebrannt – was das Holz sehr widerstandfähig
macht, zum Beispiel gibt es keinen Nährboden
mehr für Pilzbefall», erklärt Franz Schnider.
Durch und durch gesund
Wer auf Holz vertraut, fährt goldrichtig, denn
der Baustoff ist an sich atmungsaktiv und klimaregulierend. Nach innen ist der Holzwand
eine 10 cm starke Installationsschicht vorgestellt, ausgedämmt mit Schafwolle – einem
66
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Mingerie-A-ECO
herausragenden Klimafilter: Die Wolle kann
selbst hohe Schadstoffkonzentrationen im
Raum deutlich senken, häufig eingesetzt bei
Formaldehyd-Sanierungen. Der Abbaumecha­
nismus beruht dabei auf einem simplen chemischen Vorgang: Dringt Raumluft in die
Wollfaser ein, verbindet sich das Eiweiss im
Naturprodukt mit den Schadstoffen der Luft
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
und hinterlässt eine harmlose Substanz. Diese Innendämmung schafft optimale Dichtigkeit, was der Blower-Door-Test mit nahezu
unschlagbar guten Werten in Mollis bestätigte.
Vor der Installationsschicht wurde eine 3 cm
starke Lehmbauplatte angebracht, verputzt
mit Lehmedelputz. Lehm vermag ein Vielfaches seines eigenen Gewichts an Feuchtigkeit
67
Plusenergie EFH in Mollis
Mingergie-A-ECO
aufzunehmen, was natürlich an trockenen Tagen dem Raum wieder automatisch zugeführt
wird. Das Material bietet die perfekte Lösung
für Allergiker, denn es reinigt die Luft und filtert Schadstoffe.
Bauherrschaft
arento ag
Bachtelstrasse 11
8340 Hinwil
Tel. 055 220 66 11
www.arento.ch
Architekt / Bauleitung
arento ag
Bachtelstrasse 11
8340 Hinwil
Tel. 055 220 66 11
www.arento.ch
Haustechnik
Gasser Energy
Steigstrasse 10
8637 Laupen ZH
Tel. 055 256 50 40
www.gasserenergy.ch
Zellulosedämmung
isofloc AG
Soorpark
9606 Bütschwil
Tel. 071 313 91 00
www.isofloc.ch
68
Recycling wird zu Kunst am Bau
Neben den weiss verputzten Wänden triumphiert im Innenraum so mancher Blickfang:
Das Holz der alten Scheune wurde nicht entsorgt, es ziert teilweise die neuen Wände und
sorgt heute für historischen Charme im schicken Neubau. Ebenso originell erlebt man
die mit Kork beplankten Oberflächen im Bad;
Kork ist ein «Plusenergieprodukt», das heisst,
es wird mehr Energie aus der energetischen
Nachnutzung gewonnen, als für die Herstellung von Korkprodukten aufzuwenden ist. Für
das massive Untergeschoss sowie die Betondecken wurde Recyclingbeton verwendet und
darauf ein schlichter Parkettboden verlegt.
Modernes Gesamtpaket
Optisch wurden die ökologischen Produkte
modern verpackt, und die Horizontalschalung
umringt den kompakten Kubus wie tausend
Ringe, die den Leitgedanken Nachhaltigkeit
bündeln und elegant betonen. Überzeugend
auch die Dachlandschaft mit Photovoltaik­
paneelen, sie produziert den Energieüberschuss der den Titel Plus-Energiehaus erlaubt.
Denn im Verbrauch ist dieses Haus unerhört
anspruchslos; LED-Beleuchtung und Haushaltsgeräte mit geringstem Verbrauch, sogar
die Heizung muss kaum betrieben werden – es
gibt sie im klassischen Sinne auch gar nicht,
denn die Lüftungsanlage bläst warme Luft ein.
Ursprünglich eine Lösung aus dem deutschen
Passivhaus, jedoch längst auch ohne Komforteinbussen in der Schweiz eingesetzt, bietet die
Lüftungsanlage bei geringem Wärmebedarf
eine genial-wirtschaftliche Lösung. Mit dem
Pilotprojekt tauchte die arento ag als Planer in
die Rolle des Bauherrn und setzt so nachhaltig
und zukunftsweisend Zeichen auf beiden Seiten.
❰
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
WärmedämmungmitISOLENAWOLLE
Im Q-bus Plusenergiehaus von arento Architektur in Mollis sorgt Schafwolle von Isolena
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
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Fax 055 410 82 26
69
Meyer Burger AG
Historisch – modern
Ein Stück Geschichte aufgewertet
Die Bauherrschaft strebte mit dem Umbau des historischen Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert eine gute Energiebilanz, optimierten Schallschutz in Kombination mit höherem Wohnkomfort und zusätzliche Wohnfläche an.
Biologische Sanierung
Der Umbau umfasste eine Sanierung der gesamten Gebäudehülle sowie den Ausbau des
Dachbodens. Vor langer Zeit hauste im Estrich in einem kleinen Zimmerchen noch eine
Hausmagd. Heute ist durch die MaisonetteEstrichsanierung ansprechender Wohnraum
mit natürlichem Lichteinfall durch zwei grosse
Dachfenster entstanden. Wichtig für die Bauherrschaft war, dass beim Umbau ausschliesslich natürliche Baustoffe verwendet wurden.
So wurde für die Biosanierung beispielsweise
Schafwolle als Isolation und Lehmputz im Innenbereich verwendet. Der Umbau des Hauses
dauerte ein halbes Jahr und wurde durch regionale Handwerker ausgeführt.
Gebäude von nationaler Bedeutung
Der Brand von Glarus, in der Nacht vom 10. auf 
den 11. Mai 1861, gehörte zu den grössten
Brandkatastrophen des 19. Jahrhunderts in der
Schweiz. Zwei Drittel des Kantonshauptortes
Glarus wurden dabei zerstört und die ­Hälfte
der Einwohner wurde dadurch obdachlos.
Das oben erwähnte Gebäude blieb vom ­Feuer
verschont, gehört seither zur Kernzone «Altquartierzone» und ist von nationaler Bedeu­- 
tung.
Die Solarspezialisten der ES Energy Solu­
tion GmbH konnten die Glarner Baubehörden
im Bewilligungsverfahren vom ästhetischen
und flexiblen Solarsystem der Meyer Burger
AG überzeugen, das sich perfekt in die Formensprache des Gebäudes integrieren liess.
Dank der Dachsanierung konnten geschickt
Altlasten beseitigt und das asbesthaltige Eternitdach entsorgt werden.
Gebäude vor der Sanierung
70
Bewährte Schweizer Solartechnolgie
Die Firma ES Energy Solution GmbH, die auf
Hausenergie Management und elektrobiolo­
gische Sanierungen spezialisiert ist, hat die
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Publireportage
Planung und Realisation der Solaranlage gekonnt umgesetzt.
Das vollintegrierte MegaSlate® Solardachsystem leistet mit seinen 40 Modulen stattliche 7,4
kWp. Die Dachfläche nach Südwesten ausgerichtet, hat eine Dachneigung von 42 Grad und
weist im unteren Bereich einen Dachknick auf.
Die eigenverbrauchsoptimierte Anlage produziert jährlich 6700 kWh saubere Energie. Der
intelligente Fronius Symo Wechselrichter steuert bei Sonneneinstrahlung direkt den Wärme­
pumpenboiler an. Der selbst produzierte Sonnenstrom wird primär im Haus verbraucht und
nur bei Überschuss ins örtliche Stromnetz
eingespiesen. Das Fronius Kommunikationsmodul ermöglicht eine einfache und übersichtliche Überwachung der wartungsfreien
PV-Anlage. ❰
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
71
EFH Baumgärtli Altdorf
Ein Haus
im Gleichgewicht
Von Carmen Nagel Eschrich
Vor zwölf Jahren entstand hier im Quartier
«Baumgärtli» in Altdorf das erste Haus –
der Minergie Standard war damals den
meisten Bauherren noch kaum ein Begriff.
Doch im Laufe der Jahre reifte das Bewusstsein zum Energie sparen, gut gedämmte
Häuser und Komfortlüftungen fanden Einzug
ins Quartier– auf der letzten Bauparzelle
nun der krönende Abschluss einer langen
Entwicklung: das erste Minergie-A zertifizierte Einfamilienhaus im Kanton Uri.
72
Architekt Michael Thalmann nahm sich mit seinem Team der Arnold + Thalmann Architekten
AG vor Jahren diesem Quartier, und nun auch
dem letzten verfügbaren Grundstück, an. Sie
entwickelten ein nachhaltiges Einfamilienhaus,
perfekt für eine vierköpfige Familie: «Unsere
Planung evaluierte eingehend, wie das Projekt
möglichst kostenoptimiert und energieeffizient
umgesetzt werden könnte», so der Architekt
und beschreibt die Gratwanderung: «Wo setzt
man wie viel Ressourcen und Materialien ein,
um ein Maximum an Wirtschaftlichkeit und
gleichzeitig an Nachhaltigkeit zu erreichen?»
In der Praxis bedeutete das beispielsweise,
den richtigen Anteil an Dämmung zu ermitteln, um möglichst viel Energie zu sparen und
gleichzeitig nicht unnötig Geld in meterdick
gedämmte Wände zu investieren.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Minergie-A
Bestens gedämmt
Die Gebäudehülle wurde daher optimal gedämmt und perfekt winddicht ausgeführt, bestätigt auch der Blower Door Test. Das Team
setzte auf eine Holzständerbauweise mit insgesamt 42 cm Dämmung. Nach aussen zeigt
sich eine konventionell verputzte Fassade. Das
Gebäude besteht aus zwei kubischen Baukörpern, die mit leichtem Versatz angeordnet wurden. Dadurch ergibt sich ein windgeschützter
Aussenbereich, er dient als überdeckter Sitzplatz im Erdgeschoss, als Balkon im Obergeschoss. Die Freiräume orientieren sich nach
Süden; die aus der Fassadenflucht vorspringenden Bauteile wie der Balkon schützen
vor Überhitzung im Sommer. Sie wurden entsprechend proportioniert, um steil einfallende
Sonnenstrahlen vom Wohnraum abzuhalten,
die tiefer liegende Wintersonne erreicht hingegen spielend die Innenräume. Auf den beiden Flachdächern befinden sich eine gedeckte
Loggia und ein offener Terrassenbereich.
Moderner Grundriss lässt keine Wünsche offen
Der offene Wohn- und Essraum, der an den
Sitzplatz im Erdgeschoss anschliesst, öffnet
sich mit zwei grossen, fast rechteckigen Fenstern zur goldenen Abendsonne nach Westen.
Über eine Schiebetüre lässt sich die Bibliothek
zum Wohnraum mit gemütlicher Sitzgruppe
öffnen. Die Küche bildet durch die U-Form eine
Theke, die sich praktisch dem Essbereich zuwendet. Im Norden liegen der Hauszugang und
der Treppenraum, oben wurden die Kinderzimmer mit zugeordnetem Bad eingerichtet, sowie
der Elternbereich – ebenfalls mit Nasszelle
und Ankleide.
Wohl bedacht: Lösung Haustechnik
Wie das Haus beheizt und versorgt werden
sollte, überdachte die Arnold + Thalmann
Archi­tekten AG gründlich. Dank überdurchschnittlich guter u-Werte stand fest, dass nur
äusserst wenig Energie aufgewendet werden
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
musste, um an kalten Wintertagen nicht frieren zu müssen. Ein Schwedenofen als Lösung
für die Übergangszeiten wurde diskutiert, dann
aber aus praktischen Gründen wieder verworfen. Solare Energie zu speichern gefiel als zukunftsweisende Idee, die jedoch in der praktischen Umsetzung zu wenig erprobt und sehr
teuer gewesen wäre. Daher entschied man
sich für eine Wärmepumpe als konventionelle
und gleichzeitig sehr komfortable Lösung. Sie
bereitet Heiz- sowie Warmwasser auf und versorgt die Fussbodenheizung. Vorausschauend
und zukunftsweisend wurde bereits zu Beginn
der ersten Bautätigkeit das gesamte Quartier
73
EFH Baumgärtli Altdorf
Minergie-A
mit seinen 15 Wohneinheiten mit einem Ringleitungssystem erschlossen. Dabei befördert
eine zentrale Pumpe das Grundwasser zu den
15 individuellen Wärmepumpen der einzelnen
Haushalte.
Ein zweites Ringsystem übernimmt die Wasserrückgabe und führt es über eine zweite
Bohrung zurück ins Grundwasser. An dieses
System wurde auch das Einfamilienhaus an-
Architekt / Bauleitung
Arnold + Thalmann  
Architekten AG
Im Mätteli 1
6460 Altdorf
Tel. 041 870 46 56
www.atarch.ch
Holzbau
Gebr. Bissig  
Holzbau GmbH
Attinghauserstrasse 118
6460 Altdorf
Tel. 041 870 33 49
www.bissigholzbau.ch
Gebäudetechnik
Fäh & Zurfluh AG
Bahnhofstrasse 11
6460 Altdorf
Tel. 041 874 04 90
www.fz-ag.ch
geschlossen und eine klassische Wohnraumlüftung zur Frischluftaufbereitung sorgt für
den notwendigen Luftwechsel, hilft Energie zu
sparen und bietet optimalen Wohnkomfort. Die
Flachdächer wurden mit 20, nach Südwesten
orientierten Photovoltaik-Modulen bestückt.
Das clevere Einfamilienhaus erzeugt so mehr
Energie als für seinen Betrieb notwendig ist.
Nach einem Jahr Betrieb und ersten Messungen wurden die hohen Erwartungen erfüllt.
An die Zukunft gedacht
Zukunftsweisend setzt die Siedlung «Baumgärtli» in Altdorf Zeichen; sie fügt sich harmonisch in das städtebauliche Gefüge, bietet
viel Lebensqualität mit grosszügigen, offenen
Grünflächen und Spielbereichen. Vorausschauend entschied man sich für eine zentrale Parkierung in der eigens dafür erstellten Autoeinstellhalle – die Wohnstrasse bleibt somit ruhig,
die optimal besonnten Häuser mit herrlichem
Ausblick profitieren vom ruhigen Lebensraum
ohne Abgase und Verkehrslärm, Kinder spielen
ungestört und gefahrenfrei. Die Bewohner der
letzten, nun bebauten Parzelle sind stolz auf
ihr Minergie-A zertifiziertes Heim: «Das Haus
gibt uns ein gutes Gefühl der Geborgenheit und
der optimalen Wohnqualität.»
❰
Elektroplanung / PV-Anlage
Elektrizitätswerk  
Altdorf AG
Herrengasse 1
6460 Altdorf
Tel. 041 875 08 75
www.ewa.ch
74
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
bissig
holzbau
altdorf
041 870 33 49
www.bissigholzbau.ch
www.bissigholzbau.ch
Zimmerei
Innenausbau
Treppenbau
Elementbau
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
Flumroc entwickelt Steinwolldämmplatte
mit natürlichem Bindemittel
Flumroc bringt eine neuartige Dämmplatte auf den Markt, die Bindemittel aus
überwiegend nachwachsenden Rohstoffen enthält. FUTURO erfüllt höchste
Gesundheitsstandards und eignet sich damit bestens für Anwendungen im
Innenbereich.
Jahre haben die Entwickler von Flumroc an einer neuen Zusammensetzung
des Bindemittels für ihre Steinwolldämmplatten getüftelt. Nun präsentiert das
Flumser Unternehmen seine neueste Generation von Steinwolldämmplatten:
FUTURO setzt neue Standards im Bereich natürliche und gesunde ­Baustoffe.
Die Steinwollplatte beinhaltet ein Naturharz-Bindemittel, das zu über 70 Prozent aus nachhaltigen, nachwachsenden Rohstoffen besteht. Sie erfüllt neben
ausgezeichneten ökologischen Werten in Grauer Energie, Treibhausgasen
oder Umweltbelastungspunkten zusätzlich höchste Ansprüche in Bezug auf
die Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen. Weil ihr Bindemittel kein Formaldehyd enthält, eignet sich die FUTURO-Dämmplatte besonders
für Anwendungen im Innenbereich bei Gebäuden mit höchsten Auflagen an die
Raumluftbelastung.
Bestnoten am Bau
Auch bei der Verarbeitung weiss die neuartige Flumroc-Dämmplatte FUTURO
zu überzeugen. Nach zahlreichen Einsätzen auf der Baustelle zeigen sich die
beteiligten Unternehmer von der Anwenderfreundlichkeit der neuen Genera­
tion von Flumroc-Steinwollprodukten beeindruckt. Schliesslich bietet auch
diese Dämmplatte optimalen Brandschutz. Wie alle Flumroc-Produkte ist auch
­FUTURO nicht brennbar und hat einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius. Im Brandfall stoppen die Dämmplatten die Ausbreitung der Flammen.
Die Technische Universität München hat die optimale Brandkennziffer A1 für
die neue Flumroc-Dämmplatte sowie den Schmelzpunkt bestätigt. Auch beim
Recycling punktet die neue Dämmplatte FUTURO: Sie kann zu 100 Prozent wiederverwertet werden.
Neue Bindemittel-Anlage
Flumroc plant die Entwicklung weiterer Produkte mit dem neuen Bindemittel für Dämmlösungen im Innenbereich. Um für die Zukunft gerüstet zu sein,
nimmt das Unternehmen in diesem Frühling eine neue Bindemittel-Anlage in
Betrieb. Diese soll die Produktion der FUTURO-Dämmplatte in grösseren Mengen ermöglichen und für weitere Produktinnovationen genutzt werden.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Die Steinwollplatte FUTURO mit Bindemittel aus  
überwiegend natürlich nachwachsenden Rohstoffen.
Speziell für die Anwendungen im Innenbereich.
Die Vorteile von FUTURO auf einen Blick:
_ keine Formaldehyd-Emissionen
_ nicht brennbar
_ Schmelzpunkt über 1000°C
_ elastisch
_ standfest
_ universeller Einsatz
75
Kraftwerk Göschenen AG
Rubriktitel
CKW Medienmitteilung
Das Kraftwerk produziert wieder Strom
Während zehn Wochen haben die Kraftwerke Göschenen AG die baulichen Anlagen beim Stausee auf der Göscheneralp und im Druckstollen kontrolliert und saniert. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen, das einfliessende Wasser staut sich im See und ab morgen Freitag wird wieder Strom produziert.
oben: Bernhard Mattli (l.)  
und Martin Dubacher  
vom KW Göschenen  
montieren eine Pumpe.
oben rechts: Inspektion
und Analyse­arbeiten im
Druckstollen.
Zufriedene Gesichter nach zehn Wochen Arbeit im Staudamm und im Druckstollen: Die
Sanierungsarbeiten konnten in diesen Tagen
plangemäss abgeschlossen werden und das
Kraftwerk nimmt morgen Freitag, 18. März
2016, den Betrieb wieder auf.
Seit dem 1. Januar 2016 waren bis zu 18 Fachkräfte damit beschäftigt, die Anlagen im Staudamm auf der Göscheneralp sowie den sieben
Kilometer langen Druckstollen bis zum Wasserschloss Rötiboden zu kontrollieren und
an einigen Stellen zu sanieren. «Wie geplant
haben wir im Staudamm die Hydraulikanlagen der Drosselklappe komplett und jene des
Grundablasses teilweise ersetzt», sagt Remo
Infanger, Geschäftsführer der Kraftwerk Göschenen AG (KWG). Zudem wurden im Stollen
eine grössere Teilstrecke neu betoniert und
kleinere Schäden, verursacht durch Sand und
Quarz im Wasser, repariert.
Riesiger, natürlicher Energiespeicher
Der Stausee auf der Göscheneralp fasst rund 75 Millionen Kubikmeter Nutzwasser. Hier sammeln sich unter anderem die Wasser
der Göscheneralp-, Furka- und Voralpreuss. Das Wasser dient
ähnlich einer Batterie als Energiespeicher: Was im Sommer in den
See fliesst, wird als Rohstoff für die Stromerzeugung im Winter auf
Vorrat gelegt. Das gefasste Wasser fliesst durch einen sieben Kilo­
meter langen Druckstollen bis ins Wasserschloss Rötiboden und
von dort in einem 900 Meter langen Druckschacht steil hinab in die
Kavernenzentrale in Göschenen, wo die Kraftwerk Göschenen AG
im Auftrag der Centralschweizerischen Kraftwerke AG und SBB AG
CO2-freien, klimafreundlichen Strom produziert.
76
Keine Schäden an Gewässer und Ökosystem
Die Kontrolle zeigte, dass sich die Anlagen auch
nach über 50 Betriebsjahren in einem guten Zustand befinden. Genauso wichtig ist für Remo
Infanger, dass die aktuellen Sanierungsarbeiten
und die alle zehn Jahre stattfindende Seeentleerung unfallfrei und für das Ökosystem reibungslos über die Bühne ging. «Der Kraftwerksleiter
Peter Tresch und das Führungsteam haben die
Seeentleerung sehr gut vorbereitet und durchgeführt. Besondere Aufmerksamkeit wurde
der Sicherheit sowie dem Schutz der Natur und
Umwelt zu teil», so Remo Infanger.
Die Seeentleerung wurde eng begleitet vom
Urner Amt für Umweltschutz, denn schon
kleinste Veränderungen können für die Fische
zum Risiko werden. «Sämtliche Arbeiten wurden mit grosser Rücksicht auf die Natur ausgeführt, weder das Gewässer noch die Fische
haben an der Seeentleerung Schaden genommen», bestätigt Fischereiinspektor Werner
Tresch. An der tiefsten Stelle des Sees verblieb
zu jedem Zeitpunkt genügend Wasser, wo sich
die Fische während der vergangenen Wochen
zurückziehen konnten.
Im Herbst ist der See wieder voll
Seit rund fünf Wochen staut sich das einfliessende Wasser wieder im See. Die aktuelle
Wassermenge reicht, dass das KW Göschenen
ab morgen Freitag, 18. März 2016, in einem
Teilbetrieb wieder Strom produzieren kann.
Der Maximalpegel wird wie üblich im Herbst
erreicht sein. Bis es soweit ist, fliesst aber
schon den ganzen Sommer über rund 1,5 Mal
das Fassungsvermögen des Stausees durch
die neu sanierte Druckleitung nach Göschenen
und produziert Strom.
Die Eigentümer des Kraftwerk Göschenen –
CKW und SBB – investierten gemeinsam rund
700 000 Franken in die Sanierungsarbeiten.
Sie unterstreichen damit ihren Glauben an
die Wasserkraft als ökologische und umweltfreundliche Energieform für die Zukunft.
❰
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
Die arento ag in Hinwil gewinnt
den Sonderpreis der Zürcher Kantonalbank
für nachhaltige Unternehmen.
Auch in diesem Jahr wurde der rote Teppich im Namen der Nachhaltigkeit ausgerollt: am 27. Januar 2016 verlieh die Zürcher Kantonalbank
zum siebten Mal den mit insgesamt CHF 150 000 dotierten KMU-Preis.
Rund 160 Klein- und Mittelunternehmen haben sich für den Preis beworben, welcher ausserordentliche Nachhaltigkeitsbestrebungen sowie
Leistungen im sozialen Bereich honoriert. Die arento ag durfte sich zu
den glücklichen Gewinnern zählen und den Sonderpreis vor rund 600
Zuschauern in der Umweltarena Spreitenbach entgegennehmen.
Und das vollkommen zu Recht. Als Pionier für energieeffizienten und
ökologischen Wohnungsbau gehört das Unternehmen zu den führenden Architekturbüros in der Schweiz. Die Redaktion von Gerber Media
gratuliert den Gewinnern herzlich zu diesem wohlverdienten Preis und
wünscht dem arento Team viel Kraft, Kreativität und Energie für künftiges nachhaltiges Schaffen.
arento ag
Bachtelstrasse 22
8340 Hinwil
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vor Hitze und ganzjährig effektiv vor Lärm. isofloc® trägt zum Werterhalt von Gebäuden und zum
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
77
Isolena Naturfaservliese GmbH
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Gesunde Raumluft und ein ausgeglichenes
Raumklima mit Schafwolle!
Mit dem umweltfreundlichen Naturdämmstoff
ISOLENA Schafwolle gedämmte Gebäude verschaffen Ihnen ein Wohlfühlklima der besonderen Art!
ISOLENA Schafwolle schützt vor Kälte und
sorgt für optimale Wärme- und Schalldämmung.
Die Schafwolle befreit die Luft vor Schadstoffen und bringt sie zum Zirkulieren. Der NaturDämmstoff kann bis zu 33% seines Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne an
Dämmeigenschaften zu verlieren, und ist nicht
nur wasserabweisend sondern auch atmungsaktiv und CO2 neutral.
Schafwolle wirkt wie ein Raumluftfilter, Luftschadstoffe werden nachhaltig abgebaut und
unangenehme Gerüche reduziert. Zudem bietet Schafwolle Schimmelpilzen keinen Nährboden, weshalb ISOLENA Dämmstoffe auch bei
Allergikern sehr beliebt sind.
ISOLENA Schafwolle bietet ausgezeichnete
Schallabsorption und wurde mit dem natureplus Gütesiegel ausgezeichnet.
ISOLENA Wärmedämmungen sind leicht zu
verarbeiten und einfach in der Handhabung.
Mit der biozidfreien Ausrüstung IONIC PROTECT® ist die Wolle permanent gegen Wollschädlinge geschützt.
Mit ISOLENA Wolle, dem Garant für gesundes Wohnen, setzen auch Sie ein Zeichen der
Nachhaltigkeit, denn Schafwolle ist ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff, der jederzeit in den ökologischen Kreislauf rückgeführt
werden kann.
Redaktionelle Partner
720° Architekten AG
Bahnhofstrasse 11
8808 Pfäffikon SZ
www.720grad-architekten.ch
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Bachtelstrasse 11
8340 Hinwil
www.arento.ch
Schweizerische Vogelwarte
Seerose 1
6204 Sempach
www.vogelwarte.ch
ANLIKER AG
Generalunternehmung
Meierhöflistrasse 18
6021 Emmenbrücke
www.anliker.ch
Arnold + Thalmann Architekten AG
Im Mätteli 1
6460 Altdorf
www.atarch.ch
Stiftung Phönix Zug
Industriestrasse 55
6300 Zug
www.phoenix-zug.ch
Meyer Burger AG
Schorenstrasse 39
3645 Gwatt (Thun)
www.meyerburger.com
Waser Holzbau AG
Allmendstrasse 18
6387 Oberrickenbach
www.waserholzbau.ch
ARCHITEKTURenergie GmbH
Güterstrasse 3
6060 Sarnen
www.architekturenergie.ch
Renggli AG
St. Georgstrasse 2
6210 Sursee
www.renggli-haus.ch
78
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Führende Unternehmen für nachhaltiges Bauen und Modernisieren
Architektur
Energiecontracting
720° Architekten AG
Bahnhofstrasse 11, 8808 Pfäffikon SZ
Tel. 055 451 53 53
www.720grad-architekten.ch
Energie 360° AG
Aargauerstrasse 182, Postfach 805
8010 Zürich
Tel. 043 317 22 22
www.energie360.ch
Dämmstoffe
Energie- und Gebäudetechnik
Flumroc AG
Industriestrasse 8, 8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
www.flumroc.ch
Saint-Gobain ISOVER AG
Route de Payerne 1, 1522 Lucens
Tel. 021 906 01 11
www.isover.ch
isofloc AG
Soorpark, 9606 Bütschwil
Tel. 071 313 91 00
www.isofloc.ch
Sager AG
Dornhügelstrasse 10, 5724 Dürrenäsch
Tel. 062 767 87 87
www.sager.ch
Gruner Roschi AG
Sägestrasse 73, 3098 Köniz
Tel. 031 917 20 20
www.gruner.ch
Fassadenbekleidung/Solaranlagen
Eternit (Schweiz) AG
8867 Niederurnen
Tel. 055 617 11 11
www.eternit.ch
Fenster- und Holzbau
1a hunkeler AG
Bahnhofstrasse 20, 6030 Ebikon
Tel. 041 444 04 40
www.1a-hunkeler.ch
Erneuerbare
Energien/Wärmepumpen
Fenster und Türen
STIEBEL ELTRON AG
Industrie West, Gass 8, 5242 Lupfig
Tel. 056 464 05 00
www.stiebel-eltron.ch
EgoKiefer AG
Schöntalstrasse 2, 9450 Altstätten SG
Tel. 071 757 33 33
www.egokiefer.ch
Erneuerbare Energien/Photovoltaik
Generalunternehmung
Meyer Burger AG
Schorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun)
Tel. 033 221 28 00
www.meyerburger.com
ANLIKER AG Generalunternehmung
Meierhöflistrasse 18 
6021 Emmenbrücke
Tel. 041 268 88 88
www.anliker.ch
Holzbau
BE Netz AG
Industriestrasse 4, 6030 Ebikon
Tel. 041 319 00 00
www.benetz.ch
Dämmen mit Schafwolle
Isolena Naturfaservliese GmbH
Aspen 2445, 9100 Herisau
Tel. 071 350 01 37
www.isolena.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
clevergie gmbh
Region Zentralschweiz
Industriestrasse 14, 8836 Bennau
Tel. 055 412 24 66
www.clevergie.ch
Holzbautechnik Burch AG
Brünigstrasse 88, 6060 Sarnen
Tel. 041 666 76 86
www.holzbautechnik.ch
79
Führende Unternehmen für nachhaltiges Bauen und Modernisieren
Holzbau
Gebr. Bissig Holzbau GmbH
Attinghauserstrasse 118, 6460 Altdorf
Tel. 041 870 33 49
www.bissigholzbau.ch
Renggli AG
St. Georgstrasse 2, 6210 Sursee
Tel. 041 925 25 25
www.renggli-haus.ch
Holzfeuerungen
Küchenbau / Schreinerei
Schmid AG energy solutions
Hörnlistrasse 12, 8360 Eschlikon
Tel. 071 973 73 73
www.schmid-energy.ch
Lindauer AG
Frauholzstrasse 45, 6422 Steinen
Tel. 041 832 16 34
www.lindauerag.ch
Holzwerkstoffe
Lufttechnik / Komfortlüftung
SWISS KRONO AG
Willisauerstrasse 37, 6122 Menznau
Tel. 041 494 94 94
www.swisskrono.ch
Zehnder Group Schweiz AG
Moortalstrasse 3, 5722 Gränichen
Tel. 062 855 11 11
www.zehnder-systems.ch
Klimawände aus Lehm / Maler
Wärmetechnik
Waser Holzbau AG
Allmendstrasse 18
6387 Oberrickenbach
Tel. 041 628 20 60
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Natürlich
am Bau GmbH
Natürlich am Bau GmbH
Pfaffenguetstrasse 20, 8717 Benken
Tel. 055 283 32 25
www.klimawand.ch
Sauter Wärmetechnik GmbH
Landstrasse 4, 8754 Netstal
Tel. 055 645 32 40
www.sauter-heizungen.ch
www.gerbermedia.ch
80
Nachhaltig Bauen | 1 | 2016
Zehnder Group Schweiz AG
Rubriktitel
Technischer Fachbeitrag
Neue Generation Zehnder ComfoBox
Intelligente Kombi-Lösung für Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung
mit Copeland Invertertechnik
Mit der neuen Version seiner ComfoBox stellte
Raumklimaspezialist Zehnder auf der Swissbau 2016 in Basel eine intelligente Kombination aus komfortabler Raumlüftung und Sole/
Wasser-Wärmepumpe vor. Die Wärmepumpe
verfügt als erste Europas über Copeland Invertertechnik. Das heisst, spezielle Scroll-Verdichter ermöglichen eine weit höhere Effizienz
Als intelligente KombiLösung vereint die neue
Zehnder ComfoBox die
gesamte notwendige
Haustechnik für Heizen,
Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung.
Die optimal aufeinander
abgestimmten Komponenten sorgen für die
effiziente Funktion und
einen reibungslosen, wartungsarmen Betrieb.
Die neue Zehnder ComfoBox verfügt über die erste
Wärmepumpe in Europa
mit Copeland Invertertechnik. Die Copeland
Invertertechnik bietet mit
ihren speziell entwickelten
Scroll-Verdichtern eine
weitaus höhere Effizienz
als traditionelle Verdichter.
Darüber hinaus passen die
hocheffizienten Zirkulationspumpen ihre Drehzahl
an die Heiz- oder Kühlbedürfnisse an. So wird der
Energieverbrauch auf ein
Minimum reduziert.
als konventionelle Systeme. Zudem minimieren hocheffiziente Zirkulationspumpen durch
Drehzahlanpassung an die Heiz- oder Kühlbedürfnisse den Energieverbrauch.
Die neue Zehnder ComfoBox vereint die gesamte Haustechnik für Heizen, Kühlen, Lüften
und Warmwasserbereitung in einem kompakten Gerät. Optimal abgestimmte Komponenten
sorgen für hocheffizienten, reibungslosen und
wartungsarmen Betrieb. Das System ist sehr
geräuscharm und vibrationsfrei mit lediglich
42 dB Schallemission. Als All-in-One-Lösung
einfach zu planen und schnell zu installieren
auf einer Aufstellfläche von nur 0,5 m², kann
es via Modbus in das Hausleitsystem integriert
werden. Die Bedienung ist komfortabel über
Touchscreen möglich.
Die Zehnder ComfoBox eignet sich auch ideal
für Niedrigenergie-Häuser. Das integrierte
Lüftungsgerät Zehnder ComfoAir 550 SR ist
mit Standardwärmetauscher erhältlich (bis
zu 95% Wärmerückgewinnung) oder wahlweise mit Enthalpietauscher, der neben hoher Wärmerückgewinnung zusätzlich Feuchte
aus der Abluft zurückgewinnt. Die Copeland
Invertertechnik, europaweit erstmals in einer
Wärmepumpe eingesetzt, ist dank spezieller
Scroll-Verdichter weit effizienter als traditionelle Systeme: Permanent-Magnet-Motoren
passen die Verdichter in einem weiten Leistungsbereich an die Heizbedürfnisse an. Die
modulierende Sole-Wasser-Wärmepumpe bietet eine Heizleistung von 3–12 kW (B0/W35°C)
bei einer Leistungszahl COP (B0/W35°C) von
4,6. Auch die Zirkulationspumpen der Energieklasse A richten ihre Drehzahl nach den Heizoder Kühlbedürfnissen. Ein elektronisches
Expansionsventil ermöglicht eine genauere
Steuerung der Kühlmittelmenge, das verbessert die Anströmung des Verdampfers und somit die Effizienz.
❰
Zehnder Group Schweiz AG
Zugerstrasse 162, CH-8820 Wädenswil
Tel. 043 833 20 20, [email protected]
www.zehnder-comfosystems.ch
Bilder: Zehnder Group Schweiz AG, Gränichen.
STIEBEL ELTRON AG
Die gute alte Wärmepumpe
Viele ältere Wärmepumpen laufen über Jahre problemlos:
Sie sind solide gebaut und verrichten zuverlässig ihren Dienst. Dennoch kann es sich lohnen, frühzeitig einen Ersatz zu planen.
STIEBEL ELTRON AG
Industrie West
Gass 8
5242 Lupfig
Telefon 056 464 05 00
www.stiebel-eltron.ch
Was lange währt ...
Eine Wärmepumpe hat eine relativ lange
Lebensdauer: 15 bis 20 Jahre läuft sie bei
regelmässiger Wartung meist tadellos. Mit
zunehmendem Alter jedoch kann das Gerät
Verschleisserscheinungen aufweisen, was Reparaturen nötig macht. Und was dann? Wenn
die Wärmepumpe mitten in der Heizperiode
aussteigt, ist das sehr unangenehm: Bis das
neue Gerät bestellt, geliefert und installiert ist,
kann es dauern.
boten wurden. Fortschrittliche Wärmepumpen
hingegen enthalten ökologische Kältemittel
und sie weisen einen weiteren wesentlichen
Vorteil auf: Durch die moderne Technologie
erreichen die neuen Wärmepumpen ganzjährig eine hohe Effizienz, was zu geringeren
Energiekosten führt. Bis zu einem Drittel der
Betriebskosten lassen sich so einsparen. Die
Anschaffungskosten sind zwar nicht unwesentlich, aber kalkulierbar. Ganz im Gegensatz
zu unplanmässigen Reparaturausgaben.
Kommt Zeit, kommt Rat
Da ist es doch besser, sich frühzeitig über einen Austausch Gedanken zu machen. Ist die
Wärmepumpe älter als 18 Jahre, lohnt sich ein
Ersatz in jedem Fall. Denn die neueren Modelle
bieten einige Vorteile: Durch moderne Technologien erreichen sie eine wesentlich höhere
Leistungszahl. Auch die Lautstärke kann durch
die Modernisierung deutlich verringert werden. Zudem verfügen ältere Wärmepumpen
vielfach noch über umweltschädliche Kältemittel, welche in der Schweiz mittlerweile ver-
Gut geplant ist halb geheizt
Wer einen Austausch im Frühling oder Sommer ins Auge fasst, ist für die kommende
Heizperiode gut gerüstet. In dieser Zeit lassen
sich in Ruhe die Kosten durchrechnen, ein geeignetes Modell aussuchen und mittelfristig
einen passenden Termin für Installation und
Inbetriebnahme reservieren. Es macht also
Sinn, sich auch bei der Heizungssanierung
frühzeitig Gedanken zu machen. Denn nach
dem Winter ist bekanntlich vor dem nächsten
Winter.
❰
STIEBEL ELTRON hat für jedes Bedürfnis die passende Lösung
Die effiziente Kombination: WPL 15-25 mit HSBC 200
Der bewährte Klassiker: WPL 13-23
Der konstante
Wärmeerzeuger:
WPF 4-16
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