nachhaltig Bauen

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Das Fachjournal
1 | 2014
N A C H H A LT I G
BAUEN
Zentralschweiz
Photovoltaik im neuen Licht: Stephan Wittkopf im Interview
CO2-neutral: Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz
Mitten in Sursee: Holzbau im Standard Minergie-A-ECO
Minergie-A Ersatzneubau in Stans
Ein Produkt der Gerber Media, Zürich
Natürlichkeit für
Generationen
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Inhalt
Fachbeiträge
4
Titelbild:
Energetische Sanierung/Erweiterung
Wohn- und Bürogebäude Adligenswil
44
«Nachhaltigkeit ist nicht teuer»:
Interview mit Markus Sidler
CEO ANLIKER AG GENERALUNTERNEHMUNG
55
«Die 2000 Watt Gesellschaft»:
Jules Pikali ÖkoWatt GmbH
Energieberatungszentrale der Zentralschweizer Kantone
62
Holzheizwerk Göschenen –
Vorzeigeprojekt der Energiewende
Gregor Lutz Holzenergie Schweiz
70
Eco-Produkte – ein Wegweiser
durch den Materialdschungel
Marianne Stähler Verein eco-bau
73
Immer attraktiver – Strom von der Sonne
Martina Rychen Swissolar
Impressum
Herausgeber
Gerber Media
Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich
Telefon 044 341 16 41
www.gerbermedia.ch
Grafik / Layout / Druck
Effingerhof AG
Storchengasse 15, 5200 Brugg
www.effingerhof.ch
Redaktion
Gerber Media
Anita Bucher, Carmen Nagel Eschrich, Robert Schütz
www.gerbermedia.ch
«Photovoltaik im neuen Licht»:
Interview mit Stephan Wittkopf
Professor an der Hochschule Luzern
Objektvorstellungen
8
Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz
16
Minergie MFH Mühlegasse Baar
25
Minergie Modernisierung Schulhaus Maihof Luzern
30
Energetische Sanierung/Erweiterung EFH Adligenswil
Jules Pikali, ÖkoWatt GmbH
36
Minergie-P Modernisierung Kriens
Gregor Lutz, Holzenergie Schweiz
46
Minergie Überbauung Seehof Sachseln
Marianne Stähler, Verein eco-bau
52
Minergie-A-ECO Citypark Sursee
58
Minergie-A DEFH Neuhushöhe Malters
66
Minergie-P MFH Dorfbachstrasse Schwyz
76
Minergie-A Ersatzneubau Stans
82
Minergie MFH Kohlplatz Bürglen
Gastautoren
Robert Küng
Regierungsrat und Regierungspräsident 2014
Vorsteher Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement Kanton Luzern
Martina Rychen, Swissolar
Fotos
Atelier für Fotografie
René Rötheli
5400 Baden
www.rrphoto.ch
Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus
nachhaltiger Forstwirtschaft), Bleichung: efc
Rubriken
Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich
Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der
ausdrücklichen Genehmigung des Verlages
Einzelverkaufspreis: CHF 14.–
Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.–
19/41/65
79
Innovationen
Redaktionelle Partner
75/U3 Führende Unternehmen
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
1
Rubriktitel
BE
Netz AG
Publireportage
Strom und Wärme aus der Sonne –
Realisiert in Ebikon
Ein Architekt realisiert in Ebikon im
luzernischen Rontal ein neues Gebäude und
antwortung gegenüber der Umwelt. Wenn wir
möglichst viele Anlagen bauen, ergibt sich in
der Summe ein tolles Ergebnis.
lässt durch die ortsansässige BE Netz gleich
zwei Solaranlagen installieren – eine
Detail perfekt ausgeführt:
Dachfenster, SpenglerAbschluss und Modul
Bildquelle: BE Netz
optimale Lösung. Lesen Sie im Interview,
was ihn dazu bewogen hat.
Herr Kreyenbühl, sie haben als Architekt
gleich zwei Solaranlagen auf Ihrem neuen
Wohnhaus realisiert. Eine Solarstromanlage
mit einer Leistung von 22,75 kWp und eine
thermische Solaranlage zur WarmwasserAufbereitung. Was hat Sie dazu bewogen?
Die Sonnenenergie ist ein wichtiger Bestandteil unserer bisherigen Bauten. Die thermischen Anlagen nutzen wir schon lange, aber
bei den Photovoltaikanlagen war das PreisLeistungs-Verhältnis bisher zu hoch. Es fasziniert mich, wenn das Hausdach die Bewohner
vor äusseren Einflüssen schützt und zugleich
der ganze Energiebedarf aller Hausbewohner
selber produziert werden kann.
Ost- und West-Dach
sind vollständig mit
Photovoltaik-Modulen
und Kollektoren bedeckt.
Bildquelle: BE Netz
Was sind die zukünftigen Herausforderungen
der Architektur im solaren Zeitalter?
Dass es selbstverständlich wird, Solaranlagen
zu bauen, welche zu Gebäudeteilen werden.
Besten Dank für die Beantwortung unserer
Fragen.
Warum haben Sie gerade die Firma BE Netz
für die Realisation ausgesucht?
Die Firma BE Netz ist bei der Photovoltaik
kompetent und ortsansässig.
Wie wichtig ist Ihnen bei Ihren Bauten die
Integration von erneuerbaren Energien und
warum?
Wenn die Besonnung des Hauses stimmt und
die Finanzierung tragbar ist, finde ich es selbstverständlich, dass man erneuerbare Energie
einbezieht. Schliesslich haben wir eine Ver-
BE Netz AG
Industriestrasse 4, 6030 Ebikon LU
Telefon 041 319 00 00
www.benetz.ch
2
Die Gebäudehülle dient zunehmend der solaren Nutzung für die Gebäudetechnik. Wie
können aus Ihrer Sicht die Komponenten der
Photovoltaik und Solarthermie als architektonisches Element im Bau integriert werden?
Was waren die Ansätze im vorliegenden Fall?
Solaranlagen sollen ein Teil der Gebäudehülle
sein. Diese kann man am Besten in der Dachfläche oder in einer Brüstung integrieren. In
unserem Neubau haben wir die Dachfläche
nach den Solarmodulen ausgerichtet in dem
wir den Dachvorsprung angepasst haben.
Fakten zu den Solaranlagen: Die Photovoltaikanlage bedeckt die Ost- und die Westseite des Daches, wodurch die Produktion
von Solarstrom besser über den Tag verteilt
und der Eigennutzen der Energie verbessert wird. Die Anlage erzeugt ca. 17 000 kWh
Strom im Jahr und deckt damit den Bedarf
von rund 15 Personen. Auch die Thermische
Solaranlage produziert eine beachtliche
Menge an Wärme. Sie deckt ca. 60–65% des
Warmwasserbedarfs ab.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Editorial
Im richtigen Moment
nachhaltig bauen
Rund 40 Prozent unseres Energieverbrauchs
fallen im Bereich der Gebäude für Heizungen
und die Aufbereitung von Warmwasser an.
Wollen wir also gemeinsam mit dem Bund die
Energiewende und das langfristige Ziel einer
2000-Watt-Gesellschaft erreichen, müssen wir
grosse Anstrengungen im Bereich der Gebäude unternehmen. Nachhaltiges und energieeffizientes Bauen sind hier die Stichworte. Doch
was heisst es, nachhaltig zu bauen?
Aktionismus und Fundamentalismus sind für
nachhaltiges Bauen die falschen Ratgeber. Bei
Sanierungen ist der Zeitpunkt der Investition
ebenso zu beurteilen wie der Umfang und die
richtige Zusammensetzung der Massnahmen.
Wenn ich vor fünf Jahren eine neue Heizung
eingebaut habe, ist es eben nicht nachhaltig,
diese zu ersetzen. Möchte ich nächstens sanieren, ist es umso wichtiger, dass ich mich über
energieeffiziente Heizsysteme, über Photovoltaik-Anlagen und Solarthermie informiere. Die
gleichen Fragen stellen sich bei einem Neubau: Mit welchen Materialien baue ich? Wie
bereite ich mein Warmwasser auf? Eignet sich
das Dach für eine Solaranlage? Das Gebäude
ist heute mit seinen Komponenten ein komplexes System. Es ist zwingend, genügend Zeit für
diese Themen aufzubringen und sich ausführlich beraten zu lassen. Erst dann, wenn man
koordiniert investiert, kann man in 20 Jahren
sagen, dass man nachhaltig gebaut hat.
Der Kanton Luzern will die Hausbesitzer in
diesem Prozess unterstützen. Seit kurzem
steht als eine Massnahme des Solarjahres
2014 unter www.solar.lu.ch ein Solarpotentialkataster zur Verfügung. Mit wenigen Klicks
kann man feststellen, ob sich das eigene Dach
für eine Solaranlage eignet. Damit das Tool
nicht ein Spielzeug bleibt, werden umfangreiche Informationen mitgeliefert. So erfährt der
Hausbesitzer zum Beispiel, wieviel Strom er
produzieren könnte oder wie hoch seine CO2Einsparungen wären. Auch die weiteren Schritte werden einfach verständlich mitgeliefert.
Gleichzeitig konnte der Kanton Luzern bürokratische Hürden abschaffen. Kleine Solaranlagen brauchen in Zukunft keine Baubewilligung
mehr, sondern sind nur noch meldepflichtig.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Wie die Zukunft aussehen kann, erarbeiten gerade Studentinnen und Studenten der
Hochschule Luzern Technik & Architektur. Im
Rahmen des Solar Décathlon konzipieren und
bauen sie ein energieeffizientes Haus und nehmen damit an einem internationalen Wettbewerb teil. Der Kanton Luzern hat das Projekt
grosszügig unterstützt. Wir hoffen natürlich,
dass das Team gut abschneidet und ihre Erkenntnisse in naher Zukunft für das nachhaltige Bauen eingesetzt werden können.
Robert Küng
Regierungsrat und Regierungspräsident 2014
Vorsteher Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement Kanton Luzern
3
Umwelt und Energie (uwe)
«Photovoltaik in neuem Licht»
Umwelt und Energie (uwe) Kanton Luzern
im Gespräch mit Stephen Wittkopf, Professor an der Hochschule Luzern
Professor Wittkopf, Sie haben mehr als 10
Jahre an solaren und energieeffizienten Gebäuden in Singapur geforscht. Welches sind
die wichtigsten Erkenntnisse, welche Sie vor
zwei Jahren mit nach Horw an die Hochschule
Luzern nahmen?
Zu Beginn meiner Zeit in Singapur stellte ich
überrascht fest, dass dort die solare Energie
so gut wie gar nicht genutzt wurde. Und das
obwohl die tropischen Bedingungen ideal sind.
Meine Forschungsergebnisse zum Potential
von gebäudeintegrierter Photovoltaik (PV) interessierten am Anfang dann auch nur ein paar
wissenschaftlich orientierte Kollegen.
Das änderte sich 2008 mit der Gründung eines nationalen Forschungsinstituts, dem Solar Energy Research Institute of Singapore
(SERIS). Ich durfte dort die Abteilung solare
und energieeffiziente Gebäude aufbauen und
mit anwendungsorientierter Forschung und
Entwicklung massgeblich zur Realisierung
des ersten Nullenergie-Bürogebäudes in den
Tropen beitragen.
Egal ob in Singapur oder in der Schweiz , die
Nachfrage nach Strom wird immer grösser.
Photovoltaik wird als Energielieferant eine
wichtige Rolle spielen, und gestaltungsbewusste Architekten kommen nicht darum herum, die Integration von PV-Anlagen in Gebäude
zu verbessern.
Die Zentralschweiz ist nicht gerade mit dem
fernöstlichen Kleinstaat Singapur vergleichbar. Trotzdem, welche gemeinsamen Herausforderungen im Energiebereich sehen Sie
hier wie drüben?
Klar, die Unterschiede könnten nicht grösser
sein, aber dass die fossilen Energien begrenzt
sind, spüren die Menschen überall und dass
sie ihren Beitrag zu einem sparsameren Verbrauch leisten müssen, wissen sie auch. Hier
wie drüben arbeitet man mit den gleichen Ansätzen auf die Energiewende hin: Effizienz,
erneuerbare Energien und Suffizienz, mit unterschiedlichen Gewichtungen, je nach Gesellschaftssystem und Grad der Industrialisierung.
PV-Dach auf der Scheune
am Meggenhorn
4
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Kanton Luzern
Die Menschen haben auch überall Ansprüche
an die gebaute Umwelt, welche über die Technik hinausgehen. Mit gestalterischen Mitteln
wollen wir erreichen, dass die Menschen die
Nutzung von erneuerbaren Energien in ihrer
gebauten Umwelt besser akzeptieren.
Wie muss man sich Ihren Arbeitsalltag vorstellen?
Mein Alltag ist abwechslungsreich: Ich führe
Kooperationsgespräche, halte Vorträge, leite
Experimente und publiziere Forschungsergebnisse. An Fachhochschulen wie der HSLU
schreibt man relativ viele Anträge zur Forschungsfinanzierung, weil hier die Basisfinanzierung geringer ist als an Hochschulen. Ich
kann mich aber nicht beklagen, es gibt viele
Ausschreibungen zur Energiewende, und wir
sind erfolgreich. Mit Vorträgen bei Unternehmen, an Messen oder an internationalen
Kongressen zeigen wir, was wir an der HSLU
machen und wohin wir wollen, und suchen so
nach Gleichgesinnten. Besonders wichtig sind
mir das Experimentieren und die Veröffentlichung der Resultate, als Leiter eines Kompetenzzentrums habe ich aber auch klassische
Managementaufgaben.
Die installierten PV-Flächen haben in der
Schweiz seit 2008 jährlich um mehr als 65
Prozent zugelegt und produzieren inzwischen
mehr als 1 Prozent des nationalen Stromverbrauchs. Ist es jetzt an der Zeit, neben Dachflächen vermehrt Fassaden mit PV-Modulen
zu bestücken?
Auf jeden Fall ja, denn im Winter könnte die
tiefstehende Sonne besser von PV-Fassaden
genutzt werden. Wenn PV-Module flach auf
dem Dach liegen, gibt es insbesondere mittags im Sommer eine Produktionsspitze an
PV-Strom. Da dieser Strom den aktuellen
Bedarf übersteigt, muss er entweder im Netz
oder in Batterien gespeichert werden, was
sehr aufwendig sein kann. Mit steil aufgestellten PV-Modulen z. B. an Fassaden kann Strom
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Ausschnitt Solarpotentialkataster Kanton Luzern www.geo.lu.ch/map/solarpotential/
gleichmässiger über den Tag produziert und
so besser dem Eigenbedarf angepasst werden.
Können Sie als Architekt alles gutheissen, was
derzeit auf und an Gebäuden montiert wird?
Nein, nicht wirklich. Zum Teil ist es sehr störend, das fällt mir vor allem auf, wenn ich in
den Nachbarländern unterwegs bin. Deshalb
finde ich es eigentlich gut, dass hier in der
Schweiz viele gestalterisch bedenkliche Anlagen nicht genehmigt werden. Ich bin auch froh,
dass die im Juni 2013 vom Kanton Luzern herausgegebenen Richtlinien für Solaranlagen
Empfehlungen zur gestalterischen Integration
von PV in Gebäuden enthalten. Am besten wäre
es, wenn PV-Anlagen an Gebäuden gar nicht
mehr auffallen würden – weil sie so gut integriert sind, dass man sie nicht mehr sieht.
Dürfen wir uns in den nächsten Jahren auf
PV-Innovationen freuen, welche die Energieziele mit hohen ästhetischen Ansprüchen versöhnen?
Ja, klar. Die beiden eidgenössischen technischen Hochschulen und auch wir an der HSLU
forschen zunehmend an gestalterisch akzep5
Umwelt und Energie (uwe)
tableren PV-Modulen. Wir arbeiten z. B. mit
Zentralschweizer Firmen aus dem Holzbau,
dem Metallbau und der PV-Modul-Branche zusammen. Die Weichen sind auf jeden Fall gestellt. In nationalen Ausschreibungen spielen
architektonische Aspekte der Energiewende
eine immer grössere Rolle. Aus diesem Grund
schaue ich sehr zuversichtlich in die Zukunft.
Bleiben die Innovationen Prototypen oder
werden sie sich als Produkte tatsächlich auch
durchsetzen?
Aus einem Prototyp wird ein Produkt, das sich
als Bestandteil des Gesamtsystems Gebäude
und Quartier rechnen wird. Für die Wirtschaftlichkeit des Produkts ist aber nicht nur der
Kaufpreis entscheidend. Ein normales Dach
oder eine Fassade verursacht dem Eigentümer
Anschaffungs- und Unterhaltskosten. Diese
Kosten können nicht amortisiert werden. Der
von PV produzierte Strom hingegen bringt dem
Eigentümer Geld. Im Prinzip sind also PV-Dächer und -Fassaden langfristig günstiger für
den Eigentümer. Berücksichtigt man zudem
die lange Lebensdauer von Photovoltaik, ist
das Einkommen aus der Stromproduktion über
die Jahre sogar höher als die Kosten für Anschaffung und Unterhalt.
Stephen Wittkopf
Prof. Dr. Stephen Wittkopf ist Architekt und Professor an der Hochschule Luzern (HSLU) Technik & Architektur in Horw. Seit Mai 2012
ist er Leiter des HSLU-Kompetenzzentrums für Gebäudehülle und
Solarenergie. Wittkopf beschäftigt sich vorwiegend mit energieeffizienter und gleichwohl ansprechender Architektur. Im Bereich der
gebäudeintegrierten Photovoltaik und Tageslichtnutzung hat er international gelehrt und publiziert. Unter anderem war er von 2008
bis 2012 Abteilungsleiter für solare und energieeffiziente Gebäude am
nationalen Forschungsinstitut für solare Energie in Singapur (SERIS).
6
Kanton Luzern
Wann und wo dürfen wir konkrete Ergebnisse
Ihrer Forschungsarbeit an der HSLU erwarten?
Forschung braucht ihre Zeit, das geht nicht von
heute auf morgen, besonders wenn man einen
Forschungsbereich, wie in meinem Fall den
Bereich der solaren Fassade, in einem neuen
Kontext erst aufbauen muss. Aber dank der
Unterstützung der Hochschulleitung und dank
genehmigter Forschungsprojekte sind wir nun
etabliert und aktiv. Bereits 2013 haben wir
Ergebnisse auf internationalen wissenschaftlichen Konferenzen vorgestellt und für einen
Beitrag sogar den Best-Paper-Award bekommen. Durch unsere internationalen Veröffentlichungen hat ein grosses Planungsbüro aus
den USA von unserer Arbeit erfahren, woraus
ein Auftrag entstanden ist zur Ermittlung bzw.
Verringerung der Lichtreflexionen von Glasfassaden an Hochhäusern.
Trotz dieser internationalen Ausrichtung verlieren wir den Kanton Luzern nicht aus den
Augen. Das PV-Dach auf der Scheune am
Meggenhorn ist z. B. durch unsere Mitarbeit
zustandegekommen. Wir konnten die kantonale Denkmalpflege mit einer kleinen Studie
von der Unbedenklichkeit der Lichtreflexionen
des geplanten PV-Daches überzeugen.
Unsere Prototypen stellen wir einem akademischen Publikum, aber auch der Öffentlichkeit vor und planen dazu die Demonstration
an einem Gebäude im Kanton Luzern – dafür
brauchen wir aber noch eine Finanzierung.
Ideal fände ich es, wenn bei der energetischen
Erneuerung des Hochschulcampus 2016 auch
innovative architektur-integrierte Photovoltaik
berücksichtigt werden könnte.
Der Luzerner Regierungsrat Robert Küng
will während seinem Präsidialjahr 2014 mit
verschiedenen Aktivitäten die Solarenergie
ins Zentrum stellen (www.solar.lu.ch). Wie
hilfreich ist ein solches Engagement für Ihre
Arbeit?
Ein solches Engagement ist für uns sehr wichtig. Das Thema wird damit ein weiteres Mal in
den Fokus der breiten Öffentlichkeit gerückt,
und es erscheint auf der politischen Agenda
des Kantons. Ich würde mir wünschen, dass
viele diesem Vorbild folgen und weitere Aktionen starten. Vielleicht meldet sich ja dann
jemand, der unsere Forschung finanziell unterstützt (lacht).
❰
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
1a hunkeler AG
Publireportage
TOP-WIN – das innovative Fenster
von 1a hunkeler
1a hunkeler hat sich mit den neu entwickelten TOP-WIN Fenstern einen Spitzen-
einfachen und klaren Linien und Flächen erlauben ausserdem eine unkompliziertes Reinigung.
platz im Olymp der Energiesparfenster
erobert. Das Fenstersystem bietet dabei
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Sie die richtigen Fensterlösungen erhalten
und den Komfort und die Qualität der TOP-WIN
Fenster geniessen können.
Sanierung
mit TOP-WIN Fenster
vorher
Oben gut zu sehen,
schmale Mittelpartie und
schmale Profile nach
der Sanierung.
Vollständig neue Rahmen bei Renovationen
bringen mehr Licht
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werden bei Sanierungen die kompletten Rahmen ersetzt und nicht einfach, wie bei anderen Systemen, die neuen Rahmen über die
alten montiert. Letzteres führt zum Verlust
von Fensterfläche und damit zu weniger Licht.
Bei TOP-WIN besteht diese Gefahr nicht, ausserdem fällt das Risiko sichtbarer Farbdifferenzen zwischen alten und neuen Bauteilen
mit TOP-WIN ebenfalls weg.
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Passivhaus-Standards und WK2 Prüfung
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7
Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz
Ein CO2-neutrales Dorf
im Dorf
Von Anita Bucher
Ein Areal in der Grösse von 14 Fussballfeldern, das ist die Suurstoffi, ein eigenes
Dorf quasi. Wohnraum für 1500 Menschen
entsteht hier. 2500 Arbeitsplätze sollen in
der Suurstoffi angesiedelt werden. Dazu gibt
es Schulen und Läden. Alle Bauten sind
unterirdisch miteinander verbunden und
tauschen Wärme aus. So effizient, dass
dieses neue Quartier gänzlich CO2-neutral
daherkommt, und der benötigte Strom wird
auch noch gleich selber produziert.
8
«Eigentlich muss man die Suurstoffi gar nicht
mehr verlassen», erzählt Zug-Estates-CEO
Stephan Wintsch. In Kürze wird es hier alles
geben, was es zum Leben braucht. Dennoch
ist es genau dieser Austausch mit der Welt um
die Suurstoffi herum, der das Quartier belebt.
Beispielsweise dann, wenn die Mitarbeiter des
Novartis-Hauptgebäudes zum Bahnhof laufen
und die Besucher des Fitnesscenters gerade
erst eintrudeln. Dann ist es im Quartier auch
abends lebendig, wenn die Schulkinder der
Swiss International School längst schon zuhause und die Spielplätze verwaist sind, weil
die Kleinsten im Quartier langsam ins Bett
müssen. Es ist genau diese Durchmischung,
welche Zug Estates, Investorin und Arealbetreiberin der Suurstoffi, anstrebt.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Zug Estates AG
KITA | Wohnen
Wohnen 19 - 35
35 a/b
33
29
31
27
Wohnen 3/5/9/13/15/17
Büronutzung
21
23
Cha
mer
st
rass
e
41
25
Blegist
rasse
Birke
nstra
sse
19
2
Kindergarten | Schule
Wohnturm
17
3
15
137 PP
Sun
ne
blic
k
13
11
9
1
7
5
3
14
10
Fitness | Wohnen
Bir
ke
nst
rass
e
12
1. Realisierungsetappe umgesetzt
8
Suurstoffi 3-17
1
2. Realisierungsetappe (2013-2015)
Sijen
talba
ch
Suurstoffi 19-35, inkl. Dienstleistungsgebäude S41 2
Wohnturm nach 2016 3
Unternehmensstandort, Realisierung nach Bedarf
g
ndun
verbi
Gleis
Novartis Head Office
3. Realisierungsetappe
h
rdisc
oberi
Baufeld 4, Realisierung nach 2017
228 Wohnungen, 150 Grundrisse
Und darum gibt es hier vom WG-Zimmer über
die Familienwohnung bis hin zum exklusiven
Penthouse alles zu mieten – eben für jeden
das Passende. Im Frühling 2013 wurde die
erste Bauetappe abgeschlossen. Die bisher
realisierten 228 Wohnungen weisen über 150
verschiedene Grundrisse auf. Ein markantes
Geschäftshaus, direkt an den Gleisen der SBB
gelegen, wird von der Novartis als Alleinmieterin genutzt. Die anderen beiden Häuser in
dieser Reihe sind Wohn- und Geschäftsbauten.
Hier befinden sich zum Beispiel das Fitnesscenter und eine Kinderkrippe. Und dann gibt
es auf dem Areal auch zwei kleinere rote Bauten, die auf den ersten Blick so gar nicht ins
Bild passen. «Zeitzeugen von früher», erklärt
Wintsch. «Es sind Originalgebäude der alten
Sauerstoff- und Wasserstoffwerke Luzern,
welche hier von 1926 bis in die Sechzigerjahre
produziert haben.» Originale? «Ja genau, eines
war ein Lagerhaus und eines ein Produktionsgebäude. Die beiden Häuser waren recht gut
erhalten und wurden deshalb ins Projekt integriert und komplett saniert.» Heute ist hier
die Swiss International School untergebracht,
derzeit noch mit einem Angebot für kleinere
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
9
Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz
Kinder. Alsbald soll es aber möglich sein, vom
Kindergarten bis zur Matura alles auf dem Areal der Suurstoffi zu besuchen.
Vision zero-zero
Alle Gebäude der Suurstoffi sind mit einem Anergienetz verbunden, das den Austausch von
Wärme untereinander zulässt. So kann zum
Beispiel die Abwärme, die bei kommerzieller
Nutzung auch im Sommer entsteht, gezielt in
den Wohnbauten zur Erwärmung des Brauchwarmwassers verwendet werden. Wenn generell zu viel Wärme vorhanden ist, kann diese
im Erdsondenfeld mit 220 Erdsonden wieder
gespeichert und erst in der kalten Jahreszeit
genutzt werden. Dies ist nur durch die Vielzahl
der Erdsonden, die hier verbaut sind, überhaupt
möglich. Damit erreicht die Suurstoffi bereits
eines der grossen Ziele von Zug Estates, sie
verbraucht so gut wie kein CO2. Mit 0,15 kg/m2
ist diese Belastung – verglichen mit einem
durchschnittlichen Schweizer Wohngebäude
(rund 40 kg/m2; Quelle: Gebäudeparkmodell,
Bundesamt für Energie) – verschwindend klein,
gewissermassen «zero». Das zweite «Zero»
streben die Investoren im Hinblick auf den
von extern zugeführten Strom für den Betrieb
der Gebäude an. So wurden etwa die weissen
Wohnbauten grossflächig mit Photovoltaikmodulen belegt. Auf den Gebäuden an der Bahnlinie wurde zugunsten von Dachgärten für die
Bewohner der oberen Wohnungen darauf verzichtet. Im ersten Betriebsjahr erzielten die
Photovoltaikanlagen einen Ertrag, der 67% des
Eigenbedarfes entspricht. Dieser Prozentsatz
wird mit dem Ausbau in der zweiten Bauetappe
auf rund 80% gesteigert werden können. Das
zweite «Zero» ist also in Reichweite.
10
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Zug Estates AG
Zweite Bauetappe in Holzbau
Wer durch die Suurstoffi schlendert, fühlt sich
augenblicklich wohl. Eine modulierte parkähnliche Landschaft mit einheimischen Pflanzen bietet eine hohe Aufenthaltsqualität. Das
ganze Quartier ist verkehrsfrei, die Häuser
sind alle an Tiefgaragen angeschlossen. Einladende Spazierwege führen zu den Wohnund Geschäftsbauten, vorbei an Spielplätzen,
schön gestalteten Wasserflächen und Sitzgelegenheiten. Und wenn hier Leute sitzen, die
ihr Gesicht ins Handy oder in einen Tablet-PC
stecken, dann liegt das sicher am WLAN-Internetzugang, den es auf dem Areal der Suurstoffi gratis gibt. Der Spaziergänger indes geht
weiter. Sein Blick fällt unweigerlich auf die angrenzende Grossbaustelle. Hier werden in der
zweiten Bauetappe ein Geschäftshaus sowie
neun Mehrfamilienhäuser in Holzmischbauweise erstellt. Mit 156 Wohnungen wird es die
grösste Holzbausiedlung der Zentralschweiz
werden. Für den Holzbau sprach nebst dem
nachhaltigen Rohstoff auch die kurze Bauzeit.
Damit fallen die Lärmemissionen der Baustelle für alle Menschen, die bereits in der
Suurstoffi wohnen, minimal aus. Über 70%
der neuen Wohnungen sind ein Jahr vor dem
geplanten Bezug im Frühling 2015 bereits ab
Plan vermietet, auch das Bürohaus etwa zur
Hälfte. Im Sommer 2014 wird die Swiss International School hier weitere Flächen beziehen
und ihr Angebot auf Kinder aller Altersgruppen ausweiten. Weitere Quartierinfrastruktur
ist in Planung. Wintsch würde es gerne sehen,
wenn in der Suurstoffi unter anderem auch ein
Lebensmittelladen, ein Coiffuregeschäft, eine
Arztpraxis und ein Restaurant angesiedelt
werden könnten.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Herr Wintsch, die Zug Estates konzentriert sich jeweils auf die Entwicklung
ganzer Areale und nicht bloss auf einzelne Bauten, warum?
Wir glauben, dass wir mit dem Fokus auf
Areale am nachhaltigsten unterwegs sind.
Denn so gehen wir schonend
mit der Ressource Land um
und schaffen trotz hoher Verdichtung attraktive und hochwertige Lebensräume. Mit
der Dorf-im-Dorf-Philosophie
wollen wir auch kurze Wege
zwischen Wohnen, Arbeit und
Freizeitaktivitäten schaffen.
Unsere Areale sind mit den
öffentlichen Verkehrsmitteln
hervorragend erschlossen. Zudem gibt es
in der Suurstoffi einen Mobility-Standort
und eine Internetplattform zur Bildung
von Fahrgemeinschaften (www.suurstoffi.
hitchhike.ch).
All ihre Bauten tragen kein Minergie-Label, warum nicht?
Unser Energiekonzept umfasst das ganze
Areal, nicht bloss einzelne Häuser. Labels
werden aufgrund von Planwerten vergeben, uns reicht das aber nicht. Wir wollen
unsere Werte gemessen haben und sie
laufend optimieren. Dazu gibt es Hunderte
von Messpunkten. Die Daten werden in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern
ausgewertet, und danach optimieren wir.
Dennoch sind wir nicht gegen Labels. Für
uns aber werden diese erst interessant,
wenn sie aufgrund von Ist-Werten vergeben werden.
Generell sind die Renditen auf dem Immobilienmarkt immer ein Riesenthema.
Man will möglichst schnell möglichst viel
Geld verdienen. Bei Zug Estates scheint
dies anders zu sein ... warum?
Unsere grundsätzliche Ausrichtung ist anders. Wir wollen nicht möglichst günstig
bauen, verkaufen und den Gewinn maximieren. Wir entwickeln für unser eigenes
Portfolio, bewirtschaften dieses selbst
und wollen langfristig eine gute Rendite
erzielen. So investieren wir zwar am Anfang mehr in unser Energiekonzept, haben
aber 20–30% tiefere Betriebskosten. Eine
Lebenszyklusbetrachtung macht somit bei
unseren Bauten mehr Sinn.
11
Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz
Photovoltaikanlage
mit neuester Technologie
Es wird viel investiert in der Suurstoffi. Der
ersten Bauetappe stand ein Investitionsvolumen von 150 Mio. CHF gegenüber. In der
zweiten Bauetappe werden es nochmals 100
Mio. sein. Auch die Photovoltaikanlage wird
massiv ausgebaut. «Bereits jetzt ist sie mit
rund 400 000 kWh pro Jahr die grösste private
PV-Anlage des Kantons. Diese Kapazität werden wir auf über 1 Mio. kWh erhöhen. Mit den
Flächen, die dazukommen, wird der Selbstversorgungsgrad bei etwa 80% liegen.» Bei der
neuen PVT-Anlage handelt es sich um Solarmodule der neuesten Generation. Sie zeichnen
sich dadurch aus, dass ihre Solarzellen durch
Wasser gekühlt werden. So kann noch effizienter Strom produziert werden, und die durch
die Sonneneinstrahlung gewonnene Wärme
kann zur Nutzung ins Anergienetz eingespeist
werden.
Weitere Arealentwicklung
Richtung Osten geplant
Mit der zweiten Bauetappe ist die Bebauung
auf dem Areal noch längst nicht abgeschlossen. 2013 wurde die planungsrechtliche Arealentwicklung in Richtung Osten sichergestellt.
«Derzeit sind wird daran, die Nutzungsvolumen nach den Regeln des Bebauungsplans zu
12
Zug Estates AG
verteilen», erklärt Wintsch. Visualisierungen
dazu, wie es hier mal aussehen könnte, gibt
es bereits. Besonders auffallend: ein dominierendes, aber leichtfüssig erscheinendes,
70 Meter hohes Hochhaus in einem grossen
Park. Die Ost-Erweiterung soll, wenn alles
nach Plan läuft, bis etwa 2020 realisiert werden. Es bleibt also spannend im SuurstoffiAreal. Hier, wo auf abgegrenzten Baufeldern
unterschiedliche Architektenteams planen
und bauen, kommen bewusst verschiedenste
architektonische Ausdrucksweisen zusammen.
«Die Vielfalt in der Architektur ist uns wichtig», erklärt Wintsch. «Es soll ein lebendiges
Gesamtquartier werden, das nicht bloss aus
20 Reihen gleicher Häuser besteht.»
Und so möchte, wer als Spaziergänger durch
das Areal schlendert, am liebsten stehen bleiben und zuschauen, wie etwa die neun Mehrfamilienhäuser im Holzbau innert weniger
Tage aus dem Boden zu wachsen scheinen.
Das Projekt Suurstoffi mit seinem allumfassenden Nachhaltigkeitskonzept lässt staunen
und zieht die Menschen unweigerlich in seinen
Bann. Und das ist wohl auch das Ziel der Visionäre von Zug Estates: ein Quartier zu schaffen,
das neue Massstäbe hinsichtlich Nachhaltigkeit setzt, mit null (zero) CO2-Ausstoss und null
(zero) zusätzlich benötigtem Strom, zero-zero
eben!
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
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Ge
* Modell: GS60SLWP, compareco.ch, 22. April 2014
Gut erfunden:
Weltneuheit SteamFinish
für strahlenden Glanz.
Der erste Geschirrspüler mit Wärmepumpe: die Adora mit
der Weltneuheit SteamFinish.
Als erster Geschirrspüler pflegt die Adora Gläser, Besteck und
Geschirr mit reinem Dampf. SteamFinish sorgt für eine bisher
unerreichte fleckenfreie Sauberkeit und funkelnde Brillanz – und
die Wärmepumpentechnologie für neue Massstäbe bei der
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Innovationen unter vzug.ch
swiss
made
Elektrizitätswerke des Kantons Zürich
Neues Wahrzeichen in Zug
setzt auf erneuerbare Energie
aus der Tiefe
In der Stadt Zug entsteht das höchste
Gebäude im Kanton. Ein Luxusbau der
Sonderklasse, der bezüglich Wohnkomfort
keine Grenzen kennt. Bei der Energie setzt
man vollumfänglich auf erneuerbare
Quellen. Realisiert wird das anspruchsvolle
Energiekonzept von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ).
Zug erhält mit
dem Parktower
und seinen 81
Metern ein neues
Wahrzeichen, das
auf erneuerbare
Energien setzt.
Die Stadt Zug erhält ein neues Wahrzeichen:
Der Park-Tower ist mit seinen 25 Stockwerken
und einer Höhe von 81 Metern neu das höchste Gebäude im Kanton. 60 Prozent der Nutzfläche sind für Wohneigentum, 40 Prozent für
Dienstleistungen vorgesehen. Noch im Frühling 2014 werden die ersten die Bewohner in
das filigrane Gebäude einziehen – sie werden
einen atemberaubenden Ausblick haben über
die Stadt, den See und die Berge.
Gebaut wurde der Park Tower nach neusten
statischen und bautechnischen Erkenntnissen. Auch hinsichtlich Ausstattung gibt es
kaum Grenzen: So werden die Eigentümer
nicht nur bei Wahl der Materialien mit einbezogen. Durch das gewählte Konstruktionsprinzip bleiben auch sämtliche nutzbaren Flächen
auf den 25 Stockwerken frei unterteilbar und
können nach den individuellen Vorstellungen
ihrer Käufer eingerichtet werden – ganz nach
dem Motto «Living designed by you».
Hohe Anforderungen an die Energieversorgung
Genau so hoch wie die Ansprüche an die Architektur und die Gebäudetechnik waren die Anforderungen an die Energieversorgung. So sollte
der Park Tower gänzlich auf fossile Energieträger verzichten und das Gebäude vollumfänglich
mit Energie aus erneuerbaren Energiequellen
versorgt werden. Realisiert und umgesetzt
wurde das Energiekonzept von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ).
Nutzung verschiedener Energiequellen
Das im Minergie-Standard erstellte Gebäude
erlaubt einen nachhaltigen Betrieb. Die thermische Nutzung von Grundwasser war jedoch nur
in beschränktem Masse erlaubt. Zudem sollte das Gebäude nicht nur wie gewöhnlich mit
erneuerbarer Energie beheizt, sondern auch
gekühlt werden. Deshalb kam eine kombinierte Nutzung verschiedener Energiequellen zum
Einsatz: einerseits Grundwasser, andererseits
14
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Publireportage
Energie aus der Erde. Um Letztere zu nutzen
haben die EKZ unter dem Gebäude 34 Energiepfähle 40 Meter in die Erde versenkt, die in erster Linie dazu dienen, die Standfestigkeit des
Gebäudefundaments zu erhöhen. Sie haben
aber auch die Funktion von speziellen Erdwärmesonden: Durch die Pfähle kann die Energie
in der Erde nicht nur als Wärme- sondern auch
als Kältequelle genutzt werden. Das funktioniert so: Durch Leitungen, die an den Armierungseisen der Pfähle befestigt sind, wird die
Wärme aus dem Erdreich zur Wärmepumpe
geleitet. Im Sommer werden die Räumlichkeiten gekühlt, indem die Wärme, die im Innern
des Park Towers entsteht, ins Erdreich geleitet
wird. Dort wird sie gespeichert und kann im
Winter zu Heizzwecken wieder genutzt werden.
Zusätzliche Energie aus dem Grundwasser
Neben dem Einsatz der Energiepfähle wird
auch das Grundwasser genutzt. «Dies zu realisieren, war jedoch mit Risiken verbunden
und brauchte viel Erfahrung» erklärt Markus
Bleuler, zuständiger Projektleiter bei den EKZ.
Denn das Grundwasser liegt in 40–50 Metern
Tiefe unter einer Lehmschicht, die wie eine Art
Deckel wirkt. «In diesem artesischen Brunnen
herrscht ein derart starker Druck, dass das
Grundwasser 10 Metern in die Höhe schiesst,
sobald man die Lehmschicht durchbohrt», so
der Energieexperte. Das rund 12 Grad warme
Grundwasser wird in die Heizzentrale geleitet,
wo die Wärme über einen Wärmetauscher entnommen und mit Wärmepumpen auf ein nutzbares Niveau für die Raumheizung und das
Brauchwarmwasser gehoben wird. Aufgrund
des hohen Drucks, wird das Wasser nach deren Nutzung wieder in die Grundwasserschicht
gepumpt.
Zwei Energiezentralen sind nötig
Um den Druck des Wassers über sämtliche
Stockwerke optimal zu verteilen und auszugleichen, wurden im Park Tower zwei Energiezentralen installiert. Das Leitungsnetz wurde
in mehrere Druckzonen unterteilt. Die Hauptzentrale mit drei Wärmepumpen befindet sich
im 3. Untergeschoss auf zwei Stockwerke verteilt und versorgt sämtliche Wohneinheiten bis
zum 12. Stock. Eine zweite, kleinere Energiezentrale ist im 24. Stock installiert und ist für
die Energieversorgung der Stockwerke 13 bis
24 zuständig. Die gesamte Anlage verfügt über
eine Heizleistung von 540 kW und eine Kühlleistung von 340 kW.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Der Anteil der erneuerbaren Energie entspricht einem Äquivalent von rund 54 000 Litern Heizöl, das jedes Jahr eingespart wird.
Dadurch können mehr als 145 Tonnen CO2
vermieden werden. Dank der anspruchsvollen
Technologie erfüllt das Gebäude somit höchste Anforderungen hinsichtlich der Nutzung von
nachhaltiger Energie.
Sichere Versorgung
Das Investitionsvolumen für die Energieerzeugung beläuft sich auf rund 2.3 Millionen Franken. Diese werden vollumfänglich von den EKZ
getragen. Der Bauherr selbst musste keine
Investitionen tätigen. Denn beim EKZ Energiecontracting bezieht der Kunde die benötigte
Menge Wärme und Kälte zu einem vertraglich
festgelegten Preis. Das finanzielle und technische Risiko für Bau, Betrieb und Unterhalt der
Energieanlagen liegt bei den EKZ. Eine Fernüberwachung inklusive 24-Stunden-Pikettdienst sorgt im Park Tower für einen nachhaltigen und störungsfreien Betrieb der Anlage.
Weitere Informationen unter:
www.ekz.ch/contracting
Die Hauptzentrale
mit drei Wärmepumpen
verfügt über eine Heizleistung von 540 kW
und eine Kühlleistung
von 340 kW.
Weitere Informationen
Elektrizitätswerke des Kantons Zürich
Michael Rohrbach
Überlandstrasse 2, 8953 Dietikon
Telefon 058 359 58 40
E-Mail: [email protected]
15
MFH Mühlegasse Baar
Wohnen am Bahngleis
Von Anita Bucher
Dieses Mehrfamilienhaus in Baar befindet
sich unmittelbar neben dem Bahngleis.
Lärmig ist es hier trotzdem nicht, solange
die Fenster geschlossen bleiben. Frischluft
gibt es dank der Komfortlüftung mit
Schalldämpfer trotzdem.
Stellen Sie sich vor: Direkt neben ihrem Schlafzimmer fährt ein Güterzug vorbei und Sie
schlafen weiter als ob nichts wäre? Unmöglich? Nein! – Denn mit den entsprechenden
Massnahmen bezüglich Lärm und Schallschutz kann heute vieles abgefedert werden.
Dass diese Massnahmen auch noch so ideal
Minergie-kompatibel sind, machen Neubauten
neben den Bahngleisen schon fast zu Minergie-Musts!
Am Anfang stand ein Bauernhof
Das neue Wohnhaus in Baar ist ein Ersatzbau
für ein altes Bauernhaus welches rund 200
Jahre dort gestanden hatte. Mit dem Bau der
SBB-Gotthardlinie wurde ab 1897 ein Bahngleis mittels einer Bogenbrücke zwischen
16
Stall und Haus hindurch geführt. 1976 wurde
die Brücke durch eine Dammaufschüttung ersetzt und um ein weiteres Gleis ergänzt. Als
Landausgleich erhielten die Grundstücksbesitzer von den SBB ein angrenzendes Stück
Land dazu und hatten fortan eine L-förmige
Parzelle.
Im Verlaufe der Jahrzehnte kamen die Besitzer
des alten Bauernhofes ins Pensionsalter und
das zweihundertjährige Bauernhaus konnte
die neuen Bedürfnisse nach zeitgemässem
und komfortablem Wohnen nicht mehr erfüllen. Folglich wurde das Architekturbüro Eggenspieler Röösli Architekten mit der Planung
eines Ersatzbaus beauftragt.
Ein Neubau mit vielen Facetten
Die L-förmige Parzelle bot den Architekten
dabei die reizvolle Aufgabe, ein mehrgeschossiges Wohnhaus zu modellieren, welches das
Grundstück so gut wie möglich ausnutzen würde. Der daraus resultierende Neubau wirkt je
nach Blickwinkel wieder ganz anders. Aus dem
Westen betrachtet, gegen die Bahngleise hin
verschliesst sich das Gebäude stark und erinnert an eine Burg. Im Süden sorgen die verschieden hohen Gebäudeteile für ein spannendes Wechselspiel. Im Norden und Osten bildet
das L-förmige Gebäude eine Art Innenhof. Hier
eröffnet sich dem Besucher eine überdachte Eingangszone von welcher zu den beiden
Hauszugängen und zu den Auto-Unterständen
gelangt werden kann.
Mittels geschickter Auslegung der Bauordnung
gelang es Architekt Patrick Röösli ein Gebäude zu modellieren, das die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Ausnutzungsziffer voll
ausschöpft und dennoch keines der üblichen
zurück versetzten Attika-Geschosse aufweist.
Denn diese findet der Architekt optisch schlicht
eine Sünde der heutigen Bauweise. «Es ist
doch viel schöner, wenn das Attikageschoss
an zwei Gebäudeseiten an die Hauptfassade
des Gebäudes anschliessen kann», findet er.
Im Gebäudeinnern entstanden sieben verschieden grosse Wohnungen mit 2,5 bis 4,5
Zimmern. Trotz der Nähe zum Bahngleis
verfügt jede Wohnung über einen attraktiven
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Minergie
Bildnachweis: Guido Baselgia
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
17
MFH Mühlegasse Baar
Architekt/Bauleitung
Eggenspieler Röösli
Architekten AG
Gotthardstrasse 31
6300 Zug
Tel. 041 712 28 00
www.eggenspielerroeoesli.ch
Bauingenieur
Moos Bauingenieure AG
Industriestrasse 55
6300 Zug
Tel. 041 767 44 33
www.moos-bauing.ch
HLK-Ingenieur
ZURFLUH
LOTTENBACH GMBH
Hertensteinstrasse 44
6004 Luzern
Tel. 041 367 00 60
www.zurfluhlottenbach.ch
Elektroingenieur
EPZ Elektroplaner AG
Gewerbestrasse 9
6330 Cham
Tel. 041 749 40 40
www.epz.ch
18
Minergie
Aussenraum in Form eines Gartenplatzes oder
einer Terrasse. Die zentrale Lage mit nahen
Einkaufsmöglichkeiten und guter Anbindung
an den öffentlichen Verkehr ist besonders bei
der Generation 55+ beliebt. Sechs von sieben
Wohnungen werden von Menschen im Pensionsalter bewohnt.
Vom Schallschutz zum Minergie-Label
Zu Beginn der Planung war ein MinergieLabel für die Bauherrschaft kein Thema. Erst
als die besonderen baulichen Massnahmen
an der Westfassade geplant wurden, kam der
Minergie-Standard ins Gespräch. Denn an dieser Fassade musste mit Masse (Massivbau),
Geotextilmatten sowie Schallschutzgläsern
der Luft- und Körperschallschutz gegenüber
der Eisenbahnlinie gezielt erhöht werden. Die
damit notwendig gewordene kontrollierte Wohnungslüftung und die Verwendung von Schallschutzfenstern erfüllten bereits einen grossen
Teil der Minergie-Auflagen. Damit war der Weg
zum zertifizierten Minergie-Standard nicht
mehr weit. Eine dichte, gut dämmende Gebäudehülle sowie eine Grundwasserwärmepumpe
vervollständigten den Minergie-Standard, auf
den die Bauherrschaft heute sehr stolz ist.
Nebst Energieminimierung war aber auch
Energieerzeugung beim Bau ein Thema. So
wurden etwa die Steigleitungen bereits vorbereitend auf eine spätere Belegung mit Photovoltaikpannels mit entsprechenden Austrittöffnungen versehen.
Fassade – sichtbare und unsichtbare
Massnahmen
Die Fassade des Wohnhauses am Bahngleis
ist fast metallfrei ausgeführt, die Fenster bestehen aus Holz, und bei der Brüstungs- und
Dachrandabdeckung handelt es sich um vorfabrizierte Betonelemente.
Die Rohausführungen in Beton und Stahl sowie
eine bewusst unregelmässig verputzte und bemalte Fassade sind Sinnbild für den Standort
im ehemaligen Industrie- und Gewerbegebiet
entlang des Mühlebachs. Durch die Nähe zur
Bahnlinie zieht das Mehrfamilienhaus auf der
Durchfahrt vom Zugsabteil aus viele Blicke auf
sich.
Unsichtbar fürs Auge, jedoch hochwirksam
für das Wohlbefinden seiner Bewohner sind
durch einen versierten Fachplaner der Elektrobiologie zusätzliche Massnahmen am Haus
ergriffen worden. Denn so nahe am Bahngleis
könnten sonst Kriechströme über die Schienen und über das Erdreich bis in das Wohnhaus fliessen und dort elektromagnetische
Belastungen hervorrufen. Ohne entsprechende
Massnahmen gegen diesen Kriechstrom wären
zudem Korrosionsbelastungen an den Hausinstallationen zu erwarten gewesen. So aber ist
es tatsächlich möglich, dass die Hausbewohner geschützt vor Emissionen aller Art ruhig
schlafen können, auch dann, wenn direkt neben ihrem Schlafzimmer ein Güterzug vorbeifährt.
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
MINERGIE CO2-Messgerät
Das neue MINERGIE CO2-Messgerät unterstützt Sie bei der Beratungstätigkeit und bei der Beurteilung der Raumqualität durch eine kombinierte Messung und Bestimmung des CO2-Gehaltes, der Lufttemperatur
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permanent mit dem eingeschalteten Laptop/PC verbunden sein muss.
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
19
EFH Familie Struzina Steinhausen
Vom alten Holzschopf
zum funktionellen Bijou
Mitten in Steinhausen (ZG), auf dem Grundstück der Familie Struzina stand schon seit
jeher ein alter Schopf aus Holz. Die Nutzung
entsprach schon seit einiger Zeit nicht mehr
den Vorstellungen der Eigentümer und Familie Struzina befasste sich mit dem Gedanken,
den Schopf umzugestalten und anderweitig
zu nutzen. Als Planer und fachliche Beratung
wurde die Zürcher Holzbau AG beigezogen.
Den bestehenden Schopf in ein Büro für den
Bauherrn und in ein Gartenhaus für die ganze
Familie umzuwandeln, war eine echte Herausforderung. Als Ergänzung zum Schopf und
als Abschluss zum Nachbargrundstück wurden zwei eingeschossige Bauten nördlich und
südlich angegliedert. Das neue Gebäude sollte
den heutigen Anforderungen betreffend Ästhetik, Energieeffizienz, Ökologie, Nachhaltigkeit,
Materialeinsatz und Funktionalität entspre-
20
chen. Da sich ein Umbau als nicht sinnvoll herausstellte, entschied man sich, die gut erhaltene Dachkonstruktion abzubauen, zu sanieren
und wieder in den Neubau zu integrieren. Am
Standort des alten Schopfs entstand ein neues
Gebäude aus Holzelementen. Als Fundament
diente eine Betonbodenplatte.
Maximale Funktionalität
Der Innenraum des Erdgeschosses ist geprägt
durch die Materialkombinationen aus alter
Holzkonstruktion, sichtbaren 3-Schichtplatten,
Glas und Metall. Die stilvolle Farbkombination
verleiht dem Erdgeschoss etwas Modernes. Im
Dachgeschoss hinterlässt die alte Holzkonstruktion, in Kombination mit den sichtbaren
3-Schichtplatten einen prägenden Eindruck.
Das Erdgeschoss ist neu mit einer kleinen
Küche, einem DU/WC-, einem Technik- sowie
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Publireportage
einem grossen Aufenthaltsraum ausgestattet.
Im Dachgeschoss ist das Büro der Firma Baumarbeiten STK GmbH des Bauherrn untergebracht. Die Aussenbekleidung besteht aus einer vorvergrauten, offenen Vertikalschalung.
Smartes Gebäude- und Energiekonzept
Das Gebäude- und Energiekonzept des neuen
Schopfs und des danebenstehenden Wohnhauses an der Zugerstrasse 9 überzeugt. Das Ingenieurbüro für energieeffizientes Bauen von
Otmar Spescha hat aus dem Vollen geschöpft
und die beiden Gebäude energetisch verbunden. Der Schopf übertrifft die gesetzlichen
und energetischen Anforderungen an das neue
Gebäude. Die Wärmeenergie für Heizung und
Warmwasser wird mittels Fernleitungen ab der
neuen platzsparenden Erdgasheizung im bestehenden Wohnhaus geliefert.
Bewährter Dachaufbau mit innovativem
Solardachsystem
Das Dach besteht aus einer vorgefertigten
Holzelementkonstruktion mit einer Dämmstärke von 280 mm und einem Unterdach nach
SIA 232 für erhöhte Beanspruchung. Darüber
wurde die Hinterlüftungs- und Dachlattung angebracht. Die südwestliche Seite des Schopfdachs rüsteten die Spezialisten für energieeffizientes Bauen aus Schwyz vollflächig mit dem
integrierten MegaSlate® Solardachsystem aus
dem Hause Meyer Burger aus. Dieses Solardachsystem ersetzt die herkömmliche Dacheindeckung und liefert zuverlässig Strom und
Wärme. Die produzierte Sonnenwärme der
18 Thermiekollektoren wird via Fernleitung
zurück ins Wohnhaus geführt und mittels So-
Zürcher Holzbau AG
Sagenmattstrasse 22, 6313 Finstersee
www.zuercher-holzbau-ag.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
larspeicher im ehemaligen Öltankraum gespeichert. Die beiden MegaSlate® Dachfenster
liefern passive Sonnenenergie und sorgen für
natürliches Tageslicht in den Büroräumlichkeiten im Obergeschoss. Bei Bedarf können beide
integrierten Dachfenster geöffnet werden.
Schweizer Qualitätsmodule
Der photovoltaische Teil des Solardachsystems
besteht aus 59 aktiven und 4 passiven Solarmodulen, die passgenau auf der neuen Solarmodulproduktionslinie der Meyer Burger AG in
Thun gefertigt wurden. Die Photovoltaikanlage
liefert jährlich rund 9000 kWh saubere Energie,
was ca. 200% des elektrischen Energiebedarfs
der Familie Struzina entspricht. Der selbst
produzierte Strom wird an Ort und Stelle verbraucht und nur die überschüssige Energie in
das örtliche Stromnetz des Wasser- und Elektrizitätswerk Steinhausen eingespiesen.
Im Herbst 2013 konnten die Bauarbeiten des
aussergewöhnlichen Objekts abgeschlossen
werden. Seither kann sich die Familie Struzina
an ihrem schmucken und stilvollen Schopf erfreuen.
❰
Otmar Spescha
Ingenieurbüro AG für energieeffizientes Bauen
Untere Mangelegg 3, 6430 Schwyz
www.passivhaus.ch
Meyer Burger AG
Schorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun)
www.meyerburger.com
21
Meyer Burger AG
Nachhaltig investieren ohne Risiko
Grosse Dächer sollen optimal für die Energiegewinnung
durch Solarstrom genutzt werden. Durch die Zusammenarbeit zwischen
Meyer Burger und Repower werden solche Projekte optimal betreut und
QUALITY
eine nachhaltige Unterstützung der Energiewende wird erreicht.
22
Machen sie sich die Energiewende zunutze
Die Stromproduktion in der Schweiz soll in Zukunft einen noch grösseren Anteil an erneuerbaren Energien umfassen. Nebst des Ausbaus
der Wasserkraft sollen auch der Anteil von
Solar- und Windstrom erhöht sowie andere
Quellen (z. B. Biomasse, Geothermie) erschlossen werden.
Solarstrom spielt dabei eine spezielle Rolle.
Die Sonne als Energiespender ist unerschöpflich und lässt sich umweltgerecht nutzen. Die
heutigen Photovoltaikanlagen weisen einen
hohen technischen Standard auf, sind effizient
und der produzierte Solarstrom ist marktfähig.
Die Behörden stecken im Bereich erneuerbare Energie ehrgeizige Ziele, denen sich auch
die Energiewirtschaft, viele Unternehmen und
immer mehr Konsumenten verpflichtet fühlen. Staatliche Fördermodelle helfen, die Zahl
der Anlagen laufend auszuweiten. Daneben
besteht aber je länger desto mehr auch das
Bedürfnis, eigenständig Projekte umzusetzen.
Für diesen Zweck wurde das Angebot von Meyer Burger und Repower entwickelt.
Einfache Umsetzung mit nur einem
Ansprechpartner
Meyer Burger und Repower sind zwei renommierte Schweizer Unternehmen, die ihre Kompetenzen gebündelt haben, um eine innovative
Komplettlösung für den Bau und Betrieb von
Photovoltaikanlagen zu entwickeln. Dieses Angebot ist im Schweizer Markt einmalig.
Wir richten uns an Interessenten (Ressourcenpartner), die ihr Projekt ausserhalb des Modells der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) realisieren wollen. Sie erhalten
eine hochwertige «Swiss Made» Photovoltaikanlage mit garantiertem Unterhalt. Für die
produzierte Energie bieten wir einen jährlichen
Fixbetrag während 25 Jahren sowie wertvolle
Herkunftsnachweise, die belegen, dass Ihr Betrieb erneuerbaren Strom verbraucht.
Unser Angebot – Ihre Vorteile
Meyer Burger liefert und installiert Ihnen innovative Schweizer Qualitätsprodukte und Repower, als starker Partner im Energiehandel,
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
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Stromsee – einen Beitrag leisten lohnt sich
Strommix mit grossem Anteil an Kernenergie
und fossiler Energie
STROMSEE
– EINEN BEITRAG LEISTEN LOHNT SICH
Strommix aus vorwiegend
enreuerbaren Energien
STROMSEE
regenerativ
konventionell
STROMSEE
regenerativ
konventionell
Je mehr Strom aus ökologische Quellen (grün) produziert wird, umso geringer ist der Anteil aus konventioneller Herkunft (grau)
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
23
Meyer Burger AG
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Repower ist eine international tätige
Schweizer Energieunternehmung. Sie ist
auf der ganzen Strom-Wertschöpfungskette
aktiv – Produktion, Handel, Vertrieb. Zudem
ist sie im Gasgeschäft aktiv und unterhält
in Graubünden ein Verteilnetz. Dazu kommen Tätigkeiten im Bereich des New Tech
Business. Schlüsselmärkte von Repower
sind die Schweiz, Italien, Deutschland und
Rumänien. In der Südostschweiz ist die Repower AG die führende Stromversorgerin,
in den anderen Schlüsselmärkten bedient
Repower Kunden aus dem KMU-Segment.
Investition liefert sichere Erträge ohne Risiken. Sie bestimmen, zu welchem Zeitpunkt
Ihre Anlage realisiert wird. Die Vergütung und
Zertifikate laufen bereits nach Inbetriebnahme
der Anlage.
Meyer Burger übernimmt die technischen
Risiken der Anlage während 25 Jahren. Eine
umfassende Wartung ist inbegriffen. Repower
kauft die Energie zu einem fixen Betrag während 25 Jahren ertragsunabhängig und übernimmt somit das Wetterrisiko.
Maximale Nachhaltigkeit über die gesamte
Betriebsdauer
Die Vergütung für den Solarstrom läuft wiederkehrend während 25 Jahren. Gleichzeitig
werden für die produzierte Energie Ökostromzertifikate abgegeben. Der Eigenverbrauch
der Energie kann dadurch mit «grünem»
Strom gedeckt werden. Eine vollumfängliche
CO2-Kompensation ist somit garantiert. Für
die öffentliche Hand rückt dadurch das Label
«Energiestadt» in greifbare Nähe. Im Unterschied zur KEV-Variante erhalten Sie bei diesem Modell Zertifikate mit reellem Wert.
❰
24
Meyer Burger ist eine weltweit tätige Technologiegruppe. Mit innovativen Systemen
und Produktionsanlagen schafft die Gruppe
nachhaltigen Mehrwert für ihre Kunden in
der Photovoltaik (Solarindustrie), der Halbleiter- und Optoelektronik- Industrie sowie
in anderen Industriezweigen für Halbleitermaterialien. Jedes Jahr werden zahlreiche
Bauobjekte mit dem Solarpreis prämiert,
die mit zukunftsweisenden Solarsystemen
der Meyer Burger AG ausgerüstet sind.
Ihre Ansprechpartner
Repower AG
Alexandros Tsimitselis
Hardstrasse 201
CH-8005 Zürich
Telefon +41 81 839 70 02
www.repower.com
[email protected]
Meyer Burger AG
Reto Kuhn
Schorenstrasse 39
CH-3645 Gwatt (Thun)
Telefon +41 33 221 21 64
www.meyerburger.com
[email protected]
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Modernisierung Schulhaus Maihof Luzern
Minergie
Klassenziel erreicht
Von Robert Schütz
Das Schulhaus im Luzerner Quartier Maihof
war schon nach seiner Fertigstellung im
Jahre 1906 eines der fortschrittlichsten
öffentlichen Gebäude seiner Zeit. Bei der
Restaurierung im Jahre 2013 stand man nun
vor einer doppelten Herausforderung: Es galt
die gesetzlichen Vorschriften beim Denkmalschutz zu erfüllen und gleichzeitig hatte die
Bauherrin– die Energiestadt Luzern – den
Ehrgeiz den Minergie-Standard zu erreichen.
Wie konnte dieser Spagat gelingen?
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz stehen in
der Energiestadt Luzern, die für ihr fortschrittliches Engagement am 8. November 2013 in
Luxemburg erneut mit dem «European Energy
Award Gold» ausgezeichnet wurde, ganz oben
auf der Prioritätenliste. Die von historischen
Gebäuden geprägte Touristenstadt am Vierwaldstättersee, hat es sich zur Aufgabe gemacht den Gebäudestandard konsequent an
die Bedürfnisse der 2000-Watt-Gesellschaft
anzupassen. Da war es eine Selbstverständlichkeit, dass auch der Umbau des Schulhauses Maihof mindestens den Minergie-Standard
erfüllen sollte. Was dieses ehrgeizige Vorhaben
jedoch zusätzlich erschwerte, waren die Auflagen durch den Denkmalschutz. Thomas Marti
25
Modernisierung Schulhaus Maihof Luzern
Fotos: Priska Ketterer, Luzern
vom Architektur-Büro Generalplan4 AG aus
Luzern, das für diesen Entwurf verantwortlich
ist, erklärt hierzu: «Wir waren anfangs nicht
hundert Prozent sicher, ob es trotz der Auflagen durch die Denkmalpflege gelingen würde,
den Minergie-Standard zu erreichen.»
Die Aussenwände aus Sandstein
mussten im ursprünglichen Zustand
erhalten bleiben
Beim ersten Blick auf das stilgerecht modernisierte Schulhaus fällt zunächst die gut erhaltene Sandsteinfassade auf, die komplett in ihrer
ursprünglichen Form von 1906 erhalten blieb.
Das gesamte Aussenmauerwerk durfte bei der
Sanierung nicht verändert werden, so die Auflagen der kantonalen Denkmalpflegerin. Das
Ziel, den Minergie-Standard zu erreichen, wurde dadurch zusätzlich erschwert. Denn in der
Regel bietet die Erneuerung und Abdichtung
der äusseren Gebäudehülle eine grosse Chance, den Energieverlust einzudämmen, was bei
dem historischen Gebäude im Maihof-Quartier
nicht möglich war. Es mussten daher weitere
Alternativen und Wege gefunden werden, um
die vorgegebenen Grenzwerte denkmalgerecht
zu realisieren. Hierfür durften zum Beispiel
die Brüstungen unterhalb der Fenster nach
energetischen Gesichtspunkten im Inneren
nachgedämmt werden. Beim Austauschen der
Fenster konnten beide Ziele erfüllt werden:
Hierfür wurden die alten Fenster durch passende Holz-Metall-Fenster mit Dreifachvergla-
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Minergie
sung ersetzt, welche nun dem ursprünglichen
Stil von 1906 gerecht werden und gleichzeitig
einen weiteren Beitrag zur Dämmung liefern.
Der Minergie-Standard konnte nur
durch die geschickte Kombination von
Einzelmassnahmen erreicht werden
Weiteres Energie-Einsparungspotential lieferte die Dämmung der Bodenplatte und die
Innendämmung der Wände des Untergeschosses. Zusätzlich gedämmt wurde im Innern ein Teil der Nordfassade sowie auch die
oberste Geschossdecke zum Estrich, wo die
vier Lüftungsanlagen untergebracht sind. Die
von unten nicht wahrnehmbaren Flachdächer
werden für die Installation einer 75 m2 grossen Photovoltaikanlage genutzt, die über eine
Leistung von 11.5 kWp verfügt. Obwohl diese
Massmahme nur einen relativ kleinen Beitrag
zum Gesamtziel beisteuert, war diese alternative Energiequelle, dennoch ein entscheidender Beitrag, um die erforderlichen Werte für
den Minergie-Standard zu erreichen. An diesem Beispiel wird schnell klar, dass bei dem
ambitionierten Modernisierungsprojekt jede
noch so kleine Gelegenheit genutzt werden
musste, um die nötige Energieeinsparung zu
erreichen. Eine kontrollierte Lüftung und die
Geothermie-Heizung sorgen heute, selbst bei
geschlossenen Fenstern, in dem Schulhaus an
der sehr befahrenen Hauptstrasse, für ein angenehmes Raumklima. Im Sommer werden für
die Kühlung der Zuluft der Lüftungsanlage die
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Projektablauf /Projektdaten /Baukosten
Planungsbeginn:
Juni 2009
Volksabstimmung:
Mai 2011
Baubeginn:
Herbst 2011
Fertigstellung Bezug:
Ostern 2013
27
Modernisierung Schulhaus Maihof Luzern
Minergie
zwölf Erdsonden mit einer Länge von je 240 m
ebenso eingesetzt.
Der moderne Neubau bildet
einen willkommenen Kontrast zum
historischen Altbau.
In den Innenhof des über 100 Jahre alten
Schulhauses wurde ein moderner Erweiterungsbau in Massivbauweise integriert, der
den zusätzlichen Raumbedarf erfüllt. Dabei ist
der neue Anbau zwar durch einen verglasten
Lichthof mit dem historisch renovierten Altbau
verbunden; gleichzeitig werden beide Gebäudeteile durch diese raffinierte architektonische
Lösung optisch klar voneinander getrennt. Im
Obergeschoss wurde im Neubau Platz für weitere Gruppenräume geschaffen, die sich durch
nicht tragende und verschiebbare Wandelemente bedarfsgerecht unterteilen lassen. Im
Erdgeschoss konnte eine neue Bibliothek eingerichtet werden und im Untergeschoss bietet
die neue Aula Platz für circa 100 Personen.
Laut Aussage des verantwortlichen Projektleiters der Stadt Luzern hat sich die Denkmalpflege des Kantons Luzern mit 605 779.40 CHF
an den Gesamt-Sanierungskosten in Höhe von
18,5 Millionen Franken beteiligt. Weiterhin
wurde die Photovoltaik-Anlage durch das Förderprogramm der Stadt Luzern mit 20 975.00
CHF unterstützt. Weitere 38 535.00 CHF wurden
von der Initiative «Das Gebäudeprogramm»
vom Bund und den Kantonen bereitgestellt.
Die Stadt Luzern ist dem Ziel der «2000 Watt
Gesellschaft» somit wieder einen Schritt näher
gekommen. Bleibt zu hoffen, dass soviel Engagement, für noch mehr Nachhaltigkeit, auch in
Zukunft Schule macht.
❰
Bauherrschaft
Stadt Luzern
Dienstabteilung
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Tel. 041 375 00 75
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6015 Luzern
Tel. 041 375 01 50
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Beratung
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Pilatusstrasse 35
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Tel. 041 379 60 70
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28
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
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14’000 N/m2
Glasbruch
14’000 N/m2
Sicherheit
Zellbruch
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Anwendungsgrenze
7’000 N/m2
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Für topografisch höher gelegene Gebiete entwickelten die Experten aus Thun ein neues, robustes und
hocheffizientes gebäudeintegriertes Solardachsystem. Dieses Schweizer Solarsystem wird auf der neuen Produktionsanlage in Thun gefertigt und ermöglicht die perfekte Integration in die Formensprache
der Gebäudearchitektur – geeignet vom Einfamilienhaus bis zum Grossobjekt!
29
EFH Häusler Adligenswil
Überragend gebaut
Von Stephan Huber
Fährt man von der Stadtgrenze Luzerns
hinauf nach Adligenswil, sticht einem kurz
nach der Gemeindegrenze ein markantes
Gebäude ins Auge, welches durch seine
Form und bronzefarbene Fassade an den
Monolithen der EXPO 2002 auf dem Murtensee erinnert. Heute lässt sich kaum mehr
erahnen, wie das Gebäude fast 25 Jahre
lang das Quartier prägte.
Ausgangslage
Das Haus wurde 1986 in Paris entworfen und
1989 in der Gemeinde Adligenswil realisiert. Es
bestach durch seine klare, schmale, hohe, der
Moderne entsprechenden Gebäudeform. In das
ursprünglich als Zweifamilienhaus konzipierte
Haus wurde 1993 das eigene Architekturbüro
integriert und 1996 ist die zweite Wohnung im
Obergeschoss zur Hauptwohnung dazu gekommen.
Durch die wachsende Mitarbeiterzahl und dem
dadurch geschuldeten erhöhten Platzbedarf
wurde 2011 die Auslagerung der Büroräumlichkeiten ins nahe Luzern in Betracht gezogen. Es zeichnete sich jedoch bald ab, dass
mit der vorhandenen Ausnützungsreserve die
Bürofläche mehr als verdoppelt werden könnte. Gleichzeitig standen erste Erneuerungsarbeiten am bestehenden Gebäude an.
Architektur
Durch die relativ starke Hanglage verteilt sich
die nutzbare Fläche auf vier Etagen. Das Büro
ist eigenständig im Untergeschoss angeordnet.
Durch eine Raumhöhe von 3,50 Metern und hohen Fenstern erhalten die Räume Ateliercharakter, die bergseitigen Kellerräume werden
als Archiv und Serverräume genutzt.
Das Kernstück des Gebäudes war und bleibt
das Erdgeschoss. Durch den Anbau des Bürotraktes ergaben sich neue Möglichkeiten der
Grundrissgestaltung. In Form eines Polygons
tasten sich neue, schräge Aussenwände exakt
bis an die Grundstückgrenze. Von der grosszügig konzipierten Wohnküche aus sind Sichtverbindungen in den überhohen Wohnraum,
aber auch in den Garten und in die Alpenwelt,
bis hin zu Eiger, Mönch und Jungfrau, möglich.
Im Obergeschoss befinden sich das Arbeitszimmer, zwei Gäste- und das Tochterzimmer,
welches durch den Anbau eine eigene Terrasse
erhalten hat. Unverändert bei der Sanierung
verblieb einzig die 70 m2 grosse Dachterrasse,
welche über eine neue Aussentreppe erschlossen ist und sich 10,0 Meter über dem Büroeingang befindet.
30
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Energetische Sanierung/Erweiterung
Materialisierung/Energie
Für die Fassade des Anbaus, wie auch für die
Sanierung des bestehenden Gebäudes, wurde
ein hinterlüftetes Fassadensystem gewählt,
was vielleicht nicht die günstigste, aber mit
Sicherheit eine der vielfältigsten und spannendsten Varianten für Gebäudesanierungen
ist. Dabei haben sich grossformatige, duromere Hochdrucklaminate (HPL) als das geeignetste Material erwiesen. Nicht nur, da sie
einen äusserst wirksamen Witterungsschutz
darstellen, sondern auch eine sehr vielfältige
Dekorauswahl bieten. Die spezielle Herausforderung bei der Fassadenplanung war, die
Fugenbilder von Alt- und Neubau zu verbinden.
Nebst dem Nachdämmen der alten Fassadenteile wurde der Dämmperimeter im Bereich
Kellerdecke geschlossen. Trotz dem 24-jährigen einwandfreien Betrieb der Luft- WasserWärmepumpe wurde eine Erdsonden-Heizung
eingebaut. Die Fenster wurden durch neue
TOP-WIN Fenster mit 3-fach Verglasung der
Firma 1a hunkeler AG ersetzt, welche zusätzlich Schallschutz und Sicherheit garantieren.
Durch den Einsatz von TOP-WIN Fenster sind
die Räume zusätzlich mit Licht durchflutet und
tragen zu einem angenehmen Wohngefühl bei.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Alex Häusler – Architektur
Seit der Gründung 1987 in Luzern, wurden mit einem Team von drei
bis fünf Mitarbeitern die unterschiedlichsten Projekte ausgearbeitet und ausgeführt. Von Anfang an hielten sich Neubauprojekte und
Umbauten/Sanierungen in etwa die Waage. Bei den Neubauten reicht
das Werkverzeichnis von einer Jagdhütte und
einem Pfadiheim als Holzelementbauten bis
hin zur Terrassenüberbauung im oberen
Preissegment oder der Stadtvilla mit Klinkerfassade. Dabei werden alle neu erstellten
Bauten MINERGIE zertifiziert.
Auch bei den Umbauten resp. Sanierungen
wird grossen Wert auf energieeffizientes
Bauen gelegt. Dies zeigte sich letzthin bei der
Totalsanierung von 48 Genossenschaftswohnungen in Adligenswil, bei welchen heute die
MINERGIE-Plaketten neben allen Haustüren
montiert sind.
Einen weiteren Fokus wird auf das baubegleitete Facility Management (FM) gelegt. Dabei wird geprüft, durch welche baulichen Massnahmen zukünftig im Betrieb Ressourcen wie Energie, Wasser oder
generell Arbeitsaufwendungen niedrig gehalten werden können.
Oberstes Ziel ist wie vor 25 Jahren, hochstehende Architektur mit den
Bedürfnissen der Auftraggeber zu vereinbaren, Lösungen im Team zu
finden und die Freude am Gestalten und Bauen zu behalten.
31
EFH Häusler Adligenswil
Bauherrschaft
Alex und Monica Häusler
Buggenrain 9
6043 Adligenswil
Architekt/Bauleitung
Alex Häusler,
dipl. Architekt HTL
Buggenrain 9
6043 Adligenswil
Tel. 041 370 81 66
www.haeuslerarchitektur.ch
Bauingenieur
Ingenieur Planung AG
Grossweid 2
6026 Rain
Tel. 041 448 38 28
www.ip-ag.ch
HLK-Planer
Josef Ottiger + Partner AG
Schützenmattstrasse 10
6020 Emmenbrücke
Tel. 041 269 30 30
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1a hunkeler AG
Bahnhofstrasse 20
6030 Ebikon
Tel. 041 444 04 40
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32
Fazit
Nach dem ersten Betriebsjahr resultiert eine
Energieersparnis von über 30%. Besonders
wichtig aber ist dem Architekten Alex Häusler
die Multifunktionalität des Gebäudes: Sollte
mittelfristig kein Nachfolger für das Architekturbüro gefunden werden können, kann das
Büro jederzeit und ohne Aufwand in eine attraktive Studiowohnung umfunktioniert werden, da Küche und Dusche bereits eingebaut
sind. Dies gilt ebenso für das obere Stockwerk, welches als Trumpfkarte die grosszügige
Dachterrasse besitzt. So kann das grosse Haus
ganz nach den jeweiligen Bedürfnissen genutzt
werden.
Durch die getätigten Investitionen ist die Bauherrschaft überzeugt, dass das Haus für die
nächsten 25 Jahre gerüstet ist.
❰
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Energetische Sanierung/Erweiterung
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
33
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AUSSENDÄMMUNG
Die Raumcharakteristik bleibt
perfekt bestehen.
Kleber vollflächig auf Mineraldämmplatte auftragen.
NACHHALTIGE GEBÄUDESANIERUNG
Multipor Mineraldämmplatten bieten gerade bei der Altbausanierung und im Neubau
massive Vorteile. Sie eignen sich für die
Dämmung von Aussenwänden innen oder
aussen, ohne zusätzliche Dampfsperre, und
sind deshalb ideal für die nachhaltige energietechnische Sanierung von Altbauten.
TIEFERE HEIZKOSTEN
Durch die Innendämmung von Aussenwänden mit Multipor kann der Wärmeschutz
und somit die Behaglichkeit innerhalb von
Gebäuden erheblich verbessert werden.
Multipor ist nicht brennbar und zugleich
werden durch die hervorragende Wärmedämmung Energiekosten reduziert.
ÜBERZEUGENDE ARGUMENTE
Gute Wärmedämmung schon
bei geringen Dicken sowie
hervorragende Wärmespeicherfähigkeit
Optimal auch bei denkmalgeschützten Fassaden in der
Innendämmung | Wertbeständig
und wirtschaftlich
Ökologisch einwandfrei
mit Zertifikat | Allergikerfreundlich
Nicht brennbar | Brandschutzklasse A1
Einfaches Zuschneiden.
GROSSE WIRKUNG, LEICHTE AUSFÜHRUNG
Die aussergewöhnlichen Materialeigenschaften und die einfache Verarbeitung machen
Multipor zur optimalen Innendämmung von
Aussenwänden. Für grossflächige Dämmarbeiten, aber auch bei winkligen und stark
gegliederten Wänden ist das mineralische
Multipor-Dämmsystem besonders geeignet.
Pass-Stücke und Aussparungen lassen sich
leicht und genau zuschneiden.
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Häufig wird die Innendämmung gezielt zur
Behebung von Feuchte- und Schimmelschäden eingesetzt. Durch die Dämmung
wird die Oberflächentemperatur auf der
Aussenwand-Innenseite soweit erhöht, dass
kein Feuchtigkeitsausfall an den vormals
kalten Flächen mehr entsteht.
Schützt vor Algen und Pilzen
DAS ZERTIFIKAT «NATUREPLUS» GILT ALS EUROPAWEIT
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
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MFH Vorder-Ehrendingen Kriens
Umbau mit Weitsicht
Eine Sanierung nach Minergie-P
Von Luzius Meyer
Es hatte uns schon beim «Hallo!»
Das im Frühling 2011 zum Verkauf ausgeschriebene Dreifamilien-Miethaus aus dem
Jahre 1961 hatte uns gleich beim ersten
Augenschein überzeugt. Der denkwürdige
Handschlag mit dem sympathischen, leider
zwischenzeitlich verstorbenen, Eigentümer
erfolgte nur wenige Tage darauf. Wir waren im
siebten Himmel und voller Ideen und Tatendrang, uns hier am Siedlungsrand und hoch
über den Dächern von Kriens unseren Wohntraum zu erfüllen. Die in der Landwirtschaftszone liegende, jedoch nur 10 Autominuten zur
Luzerner City entfernte Liegenschaft verbindet
auf einzigartige Weise eine reizvolle, komplett
ländliche Atmosphäre und die unmittelbare
Nähe zum Zentrum mit all seinen Vorzügen.
Die eindrucksvolle Aussicht auf Pilatus, Bürgenstock, Rigi und das auf Augenhöhe, hoch
über Kriens thronende Schloss Schauensee
hat uns sofort in ihren Bann gezogen.
36
Geduld bringt Rosen
Da ich als selbstständiger Architekt tätig bin,
habe ich mich natürlich sofort an die Arbeit
gemacht und ein Umbaukonzept erarbeitet.
Nebst der guten Zusammenarbeit mit Gemeinde und Kanton haben aufgrund der exponierten Lage aber auch der Heimatschutz und der
Verein Pro Sonnenberg ihre Anliegen miteingebracht, was den Bewilligungsprozess teilweise
erschwert, aber vor allem markant verlängert
hat. Nach mehreren Projektrevisionen und einem extern ausgearbeiteten Umgebungsplan
hatten wir endlich die bewilligten Papiere in
der Hand.
Die Metamorphose
Das bestehende Wohnhaus hatte offensichtlich eine simple, aber vielversprechende
Grundform. Wir entschieden uns dazu, das
rund 400 m2 messende Haus wiederum in drei
Wohneinheiten aufzuteilen. Dazu bezogen wir
aber das bisher als Keller und Garage genutzte Erdgeschoss mit ein. Aus den zwei alten
4,5-Zimmer-Wohnungen und der 3,5-ZimmerDachwohnung wurden somit neu eine 6,5-Zimmer-Maisonette-, eine 4,5-Zimmer-Maisonette- und eine Gartenwohnung mit 2,5 Zimmern.
Das Haus wurde bis auf die Tragstruktur (und
partiell darüber hinaus) rückgebaut. Wir fügten südseitig eine Balkonschicht mit Wintergarten an, erweiterten nordseitig um ein
halbes Zimmer, ergänzten den Dachstuhl mit
zwei grossen Lukarnen und bauten neben dem
Haus einen neuen Carport. Die innere Raumteilung wurde zu ansehnlichen Wohnräumen
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Modernisierung Minergie-P
(mit offener Küche) von gut 70 m2 und zu Zimmern in zeitgemässer Grösse angepasst. Damit ging dann auch ein Komplettersatz des Innenausbaus und der Haustechnik einher. Die
drei Wohnungen erhielten je einen separaten
Eingang, das bestehende Treppenhaus wurde
in der Mitte unterbrochen und diente fortan
als jeweils interne Erschliessung der beiden
Maisonette-Wohnungen. Die drei komplett autonomen Zugänge versprachen trotz Mehrfamilienhaus viel Privatsphäre und Einfamilienhaus-Charakter. Der unerbittliche Widerstand
der Post, die drei getrennten Briefkästen separat zu befüllen, hat uns da jedoch etwas Ernüchterung gebracht.
Die obere Maisonette-Wohnung bewohnen wir
nun selber, die kleinere darunter haben wir
innerhalb der Familie weiterverkauft, und die
2,5-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss wurde
zu allseitiger Zufriedenheit vermietet.
Lust und Frust des Energiesparens
Um dem aus der energetischen Steinzeit stammenden Haus in die Gegenwart zu verhelfen,
entschieden wir uns für die Standardvariante:
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Energiekennwerte:
Energiebezugsfläche AE
Gebäudehüllzahl Ath/AE
Heizwärmebedarf
532 m2
1,5
109 MJ/m2a
37
MFH Vorder-Ehrendingen Kriens
Aussendämmung. Dafür aber richtig dick. Dazu
wählten wir dreifach bestückte Verglasungen.
Das neue Dach wurde ebenfalls auf höchstem
Niveau gedämmt. Neu wurde mit einer LuftWasser-Wärmepumpe und auf dem Dach integrierten Solarpanels geheizt und Warmwasser
bereitet. Das alte Öl-Krematorium verabschiedeten wir via eBay.
Wir merkten relativ schnell, dass wir den angestrebten Minergie-Standard damit bereits
übertrafen, und konnten mit einem überschaubaren Upgrade der Massnahmen somit leicht
den Olymp des Minergie-P-Standards erklimmen. Die deutlich aufgebesserten Fördergelder lockten uns.
Nicht erahnt haben wir allerdings den zeitlichen und finanziellen Aufwand, um zu diesem
Zertifikat zu gelangen und schlussendlich die
in Aussicht gestellten Gelder auf dem Kontoauszug vorzufinden.
Die ganze energetische Berechnung ist zu einem veritablen Buch angeschwollen, BlowerDoor-Tests haben Tage in Anspruch genommen, und das Nachreichen von Unterlagen zur
Beweisführung der tatsächlich ausgeführten
Sanierungsmassnahmen beim Gebäudeprogramm könnte man als Lebensabschnitt bezeichnen. Das Streben nach einer akkuraten
dritten Stelle hinter dem Komma rechtfertigt
den betriebenen Aufwand meines Erachtens
nicht. Less is more. Aber es füttert auch wieder einige Mäuler, immerhin.
Die Kombination von kontrollierter Lüftung
und Echtholzparkett erwies sich in den kalten
Wintertagen als eher ungünstig. Transportiert
die Lüftung doch emsig und zuverlässig die mit
Anstrengung erzeugte Feuchtigkeit aus dem
Haus, bis das Hygrometer unter 30% fällt. Und
das auch bei ständigem Einsatz von Luftbefeuchtern und fünf menschlichen Verdunstern
im Haushalt. Das gefiel dem Parkett natürlich
gar nicht, und das hat es uns mit hohem Wellengang und bedrohlichen Spaltmassen angezeigt. Lösen konnten wir das Problem nur mit
drastischem Zurückfahren der Lüftung (50%
nachts, Abschaltung tagsüber) und Verdoppelung der Verdunsterleistung. Aufgrund der
komplexen Luftströmungen brauchte es dann
in jedem Zimmer einen Verdunster. Wir haben
uns mit dem Betanken der formschönen Geräte ein neues Hobby zugelegt. Hier wäre meines
Erachtens die Industrie gefordert, eine prakti38
Modernisierung Minergie-P
Bauherrschaft
Luzius Meyer
Vorder-Ehrendingen 2
6010 Kriens
kable, zahlbare und im System integrierbare
Lösung für Einzelwohnungen anzubieten. Bisher wurde mir aus angeblichen Hygienegründen von Befeuchtung in Kombination mit mechanischer Belüftung im Wohnungsbau immer
abgeraten.
Play it again, Sam
Dennoch, wir erfreuen uns jeden Tag am wohlig-warmen Raumklima, ohne die Umgebung
dabei zu verpesten und zu unserem versprochenen Fördergeld haben wir schlussendlich
auch gefunden.
Auch die Nachbarn haben sich zwischenzeitlich wieder an die saubere Strasse und die
nicht mehr durch Lieferwagen verstellten
Grundstückszufahrten gewöhnt.
Man erinnert sich ja bekanntlich vor allem an
die positiven Dinge im Leben. Daher unser Fazit: Wir würden’s wieder tun!
❰
Architekt
Luzius Meyer
Dipl. Architekt FH
Vorder-Ehrendingen 2
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Gebäudetechnik
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
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seiner Aluminium-Aussenschale höchste
Wetterbeständigkeit, während innen der
Holzrahmen für wohlige Behaglichkeit sorgt.
Das Fenster kann innert einer Stunde ohne
weitere Maurer- oder Gipserarbeiten
ausgetauscht werden.
Das EgoKiefer
Renovationsfenster
WoodStar WS1®
jetzt auch in
Holz/Aluminium.
Einfach, schnell und kostengünstig mehr Licht
in die Räume lassen? EgoKiefer Fenster bieten
mehr «Durchblick». Die innovativen Produkte
lassen Räume mit Tageslicht durchfluten und
überzeugen durch eine moderne Ästhetik. Schmale Profile und grosse Glasflächen schaffen
Transparenz und Leichtigkeit. Darüber hinaus
trumpfen die EgoKiefer Fenster mit überdurchschnittlich hohen Wärmedämmwerten auf.
Beständig und behaglich
Das neue EgoKiefer Renovationsfenster WS1®
in Holz/Aluminium ermöglicht auf einem
schnellen und kostengünstigen Weg ein optimales Resultat in allen Bereichen. Damit hat
EgoKiefer das kompletteste Fenstersortiment
für sanfte Renovationen. EgoKiefer Renovationsfenster mit Wechselrahmensystem gibt es
in Kunststoff, Kunststoff/Aluminium, Holz und
neu auch in Holz/Aluminium. Der alte Fensterrahmen als tragendes Element wird für den
Einbau des neuen Fensters weiter genutzt. So
kann ein ganzes Fenster in nur einer Stunde ausgetauscht werden. Da der bestehende
Das Produktvideo
zum Renovationsfenster
WoodStar WS1® unter
egokiefer.ch/innovationen
40
Rahmen nicht herausgerissen werden muss,
entfallen zusätzliche Kosten für Maurer- oder
Gipserarbeiten. Zudem können bestehende
Fenstersimse, Vorhangbretter oder Rollladenkästen beibehalten werden.
Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten
Das EgoKiefer Renovationsfenster WS1® in
Holz/Aluminium vereint dabei höchste Beständigkeit mit einer behaglichen Wohnatmosphäre. Die Vorzüge des Holzes werden mit der
Beständigkeit des Aluminiums kombiniert. Auf
der Innenseite sorgt das Holz für Behaglichkeit und fügt sich perfekt in die bestehende
Umgebung ein. Auf der Aussenseite sorgt die
Aluminiumschale für Witterungsbeständigkeit
und farbliche Gestaltungsmöglichkeiten. Das
Aluminium ist ausserdem so gestaltet, dass
die Bauabdichtung ringsherum auf gleicher
Ebene erfolgen kann.
Hervorragende technische Werte
Das EgoKiefer WS1® Fenster überzeugt durch
eine hohe Flexibilität und hervorragende technische Werte. Dank Glasstärken von bis zu 52
Millimeter ist eine grösstmögliche Energieeinsparung möglich, und der Wechselrahmen
ist auf bestehende Rahmenstärken von 45, 54
oder 58 Millimeter anwendbar.
Einen optimalen Schutz bietet ein Fensteroder Türensystem aber erst mit einer auf die
Bausituation und die Kundenbedürfnisse abgestimmten Montage. Die richtige Bauintegration
ist für optimalen Schutz und Energieeffizienz
von zentraler Bedeutung. Rund 400 geschulte Partner und firmeneigene Monteure setzen
für EgoKiefer die hohen Anforderungen einer
fachgerechten Montage auf Baustellen in der
ganzen Schweiz um.
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EgoKiefer AG, Fenster und Türen
Schöntalstrasse 2, 9450 Altstätten
Tel. 071 757 33 33, Fax 071 757 35 50
[email protected], egokiefer.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
STIEBEL ELTRON AG
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Führender Wärmepumpen-Spezialist.
Seit über 40 Jahren.
Schon vor vier Jahrzehnten hat STIEBEL
ELTRON als eines der ersten Unternehmen
die Wärmepumpentechnik zur Marktreife
gebracht. Fachkräfte in der Forschung und
Entwicklung verfügen daher über grosse
Erfahrung. Mit Nachdruck wird bereits heute
wieder an nachhaltigen Lösungen für
morgen gearbeitet: Dafür steht der technische Vorsprung, der immer wieder Innovationen mit sich bringt.
STIEBEL ELTRON
Inverter-Wärmepumpen WPL 15/25 A(S):
Mit 34 dB(A) absolut leise
«Inverter 3.0» heisst die revolutionäre Neuentwicklung von STIEBEL ELTRON. Die WPL
15/25-Baureihe reduziert den Strombedarf sowie die Schallemissionen auf ein Minimum und
erreicht im Gegenzug maximale Leistungswerte und höchsten Komfort. Die WPL 15/25 funktionieren mit einem eigens für Wärmepumpen
entwickelten, leistungsgeregelten Verdichter
sowie der Dampf- und Nassdampfzwischeneinspritzung. Dank der Inverter-Regelung
passt sich die Heizleistung zu jeder Zeit an den
jeweiligen Bedarf des Gebäudes an. Dadurch
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
Produktneuheiten lieferbar ab dem 1. Mai 2014!
Flumroc-Dämmplatte COMPACT PRO
Flumroc ist es gelungen, ihr Produkt für die verputzte Aussenwärmedämmung noch einmal zu
verbessern. Die Verschmelzung von optimalen
Wärmedämmeigenschaften und perfektem Handling in einem Dämmprodukt aus Steinwolle hat
einen neuen Namen: COMPACT PRO
COMPACT PRO, die neueste Weiterentwicklung
der bekannten Dämmplatte COMPACT.
Flumroc-Dämmplatte TOPA
Die neue Flumroc Dämmplatte TOPA ist die
jüngste Weiterentwicklung der bekannten Dämmplatte TOPA AKUSTIK. Als erstes fällt bei der neuen TOPA die hochwertige, optisch ansprechende
Beschichtung und die vorteilhafte Preisgestaltung auf.
Die Naturkraft aus Schweizer Stein
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
41
STIEBEL ELTRON AG
Rubriktitel
entsteht ein gleichmässiger, energieeffizienter Betrieb. Es werden Spitzenwerte von bis zu
4.14 (COP) erreicht, auch bei niedrigen Aussentemperaturen.
Aber es gibt noch weitere Vorteile. Denn neben
den herausragenden Leistungswerten können
die Modelle der WPL 15/25 einen zusätzlichen
Trumpf spielen: Die neueste Generation der Inverter-Technologie ist absolut leise im Betrieb.
Der Schalleistungspegel liegt bei sensationellen 56 dB(A). In 5 m Abstand entspricht dies
einem Schalldruckpegel von 34 dB(A).
Die Lüftungs-Integralgeräte mit integrierter Wärmepumpe wurden speziell für Passiv- und Niedrigenergiehäuser entwickelt und vereinen alle haustechnisch
notwendigen Funktionen in sich: kontrollierte Be- und
Entlüftung des Gebäudes mit Wärmerückgewinnung,
Beheizung, Warmwasserbereitung sowie Kühlung.
Das LWZ 504 E ist neu mit einem drehzahlgeregelten
Inverter-Verdichter erhältlich und eignet sich somit auch
für den Einsatz bei grösserem Wärembedarf bis 5 kW.
So individuell wie Sie.
Wärmepumpen für jedes Bedürfnis.
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STIEBEL ELTRON
Integralsystem LWZ 504 E:
Mehr Power für mehr Komfort
Die Geräte der LWZ-Baureihe sind kompakte Multitalente und vereinen vier Funktionen
in einem Gerät: Heizen, Lüften, Kühlen und
Warmwasseraufbereiten. Die Integralsysteme sorgen nicht nur für ein warmes Zuhause
und warmes Wasser. Sie übernehmen auch die
Be- und Entlüftung von Wohnungen und Einfamilienhäusern. Durch den Einsatz eines Zuluftfilters der Klasse 7 wird eine Verbesserung
der Luftqualität erreicht. Die Abluft und auch
die Zuluft werden zentral durch das Gerät aus
den einzelnen Räumen abgesaugt beziehungsweise zugeführt. Dadurch wird der Komfort gesteigert und die Heizkosten werden gesenkt.
Die Lüftungsintegralsysteme wurden speziell
für Passiv- und Niedrigenergiehäuser entwickelt. Sie verfügen jedoch nicht nur über eine
Passivhauszertifizierung, sondern bestechen
vor allem durch ein ansprechendes Design
und zukunftsweisende Technik für noch mehr
Lebensqualität. Zukunftsfähig ist das erfolg-
reiche Komplettsystem auch deshalb, weil
es mit Solar und Photovoltaik kombinierbar
ist. Wie sein Vorgänger bietet das Multitalent
LWZ 504 E auch eine integrierte Kühlfunktion.
Durch die stabile und schalloptimierte Gehäusekonstruktion sowie die integrierte InverterTechnologie ist sie jedoch um gut 2 dB leiser
als sein Vorgänger.
Dank Inverter-Technologie ist das Modell
LWZ 504 E nun mit mehr Leistung erhältlich.
Die Heizleistung wird so an den individuellen
Wärmebedarf angepasst, dass die Effizienz
durchgehend optimiert wird. Dies reduziert
den Strombedarf massgeblich. Das LWZ 504 E
eignet sich nun also auch für den Einsatz bei
grösserem Wärmebedarf bis 5 kW.
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STIEBEL ELTRON AG
Industrie West, Gass 8, 5242 Lupfig
Telefon 056 464 05 00, www.stiebel-eltron.ch
Willkommen im neuen Energie-Zeitalter | Mit STIEBEL ELTRON haben Sie Anschluss an den saubersten, preiswertesten und krisensichersten
Energielieferanten der Welt: an die Natur. Ob Wärmepumpe, Lüftungssystem, Photovoltaik oder Solarthermie – dank hocheffizienten Technologien
werden erneuerbare Energien nachhaltig nutzbar. Setzen auch Sie auf eine von über 30’000 STIEBEL ELTRON Systemlösungen.
STIEBEL ELTRON. Wärmepumpen-Spezialist. Seit über 40 Jahren.
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Interview
«Nachhaltigkeit ist nicht teuer,
wenn man sie von Anfang an ins
Projekt einbindet.»
Welchen Einfluss haben Gesellschaft,
Wirtschaft oder Umwelt auf die nachhaltige
Planung und Ausführung eines Gebäudes?
Warum sollten wir beim Bauen bereits heute
an morgen denken und so flexibel wie
möglich bauen?
Im Gespräch mit «Nachhaltig Bauen» erläutert
Markus Sidler, CEO der Anliker Generalunternehmung, was Nachhaltigkeit eigentlich heisst
und wie er zur Schaffung eines NachhaltigkeitLabels steht.
Herr Sidler, was bedeutet Nachhaltigkeit für
die Anliker Gruppe?
In Bezug auf Minergie und Minergie-P war Anliker bereits früh schon sehr innovativ. Unter
anderem wurden wir dafür mit dem Solarpreis
und dem Best of Solarpreis für die Siedlung
Konstanz in Rothenburg ausgezeichnet. Alle
Gebäude der letzten 12 Jahren, in welche
Anliker selber investiert hat, sind im MinergieStandard erbaut worden.
bei der Architektur und der Gestaltung eines
Gebäudes. Eigentlich beginnt es beim ersten
Strich eines Konzeptes und geht über die Ausführung und den Unterhalt bis hin zum Rückbau der Immobilie in 50, 70 oder 80 Jahren.
Die Zukunft sehe ich vermehrt in multifunktionellen Zweckbauten, die auf die jeweiligen
Bedürfnisse angepasst und innert kurzer Zeit
auch wieder umgenutzt werden können. Gerade im Industriebau ist da in letzter Zeit viel gegangen, man baut heute offener und flexibler,
auch das ist nachhaltig.
Wie sehen Sie diese Entwicklung denn für den
Wohnungsbau?
Der Wohnungsbau hat diese Entwicklung bereits hinter sich. Heute gibt es sehr viele EinPersonen-Haushalte. Es sind Menschen in
den verschiedensten Lebenssituationen, die
da wohnen. Grosszügige 2- oder 3-ZimmerWohnungen sind deshalb sehr gefragt. Sie
bieten Raum für jedes Bedürfnis und passen
sich jeder Lebensveränderung an. Küchen,
Wohnzimmer und Nasszellen haben darin
etwa dieselben Grössen wie in den 4,5-Zimmer-Wohnungen. Das war früher anders. In
heutigen 2,5- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen hat
man Kunden zwischen 18 und 90 Jahren. Somit
wird die Palette der potentiellen Nutzer grösser und es gibt weniger Leerstand. Auch diese
Entwicklung ist nachhaltig.
Nachhaltig Bauen bedeutet aber viel mehr als
bloss eine gute Energieplanung ...
Da bin ich völlig einverstanden. Nachhaltigkeit hat mit ganz vielem zu tun, angefangen
44
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Markus Sidler CEO ANLIKER Generalunternehmung AG
Das «Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz»
ist derzeit daran ein Nachhaltigkeits-Label zu
entwickeln, welches Immobilien dahingehend
bewerten will ob sie für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt nachhaltig sind. Stichworte dazu sind zum Beispiel die Lebenszykluskosten eines Gebäudes, Raum für soziale
Kontakte oder die Artenvielfalt in der Umgebung. Was halten Sie von dieser Idee?
Sehr viel. Denn genau das bedeutet für mich
Nachhaltigkeit. Ich würde es begrüssen, wenn
ein solches Label lanciert wird und sich auch
durchsetzen kann. Dazu braucht es aber
strenge Kriterien, damit sie eben nicht von jedermann erfüllt werden können. Erst dann ist
es aussagekräftig.
Ist für Sie als Investor ein solches Label, wenn
es sich dann etablieren würde, anstrebenswert, auch wenn es Mehrkosten bedeutet?
Auf jeden Fall, es ist ein sehr spannender Ansatz. Und ich glaube auch nicht dass es mehr
kosten würde. Nachhaltiges Bauen ist nicht
teurer. Man muss nur von Anfang an den Willen
haben die entsprechenden Punkte mit einzuplanen. Ich würde sicher jeden Auftraggeber,
der mit solchen Zielsetzungen zu uns kommt,
bei der Umsetzung unterstützen, egal ob es ein
Anliker-Eigenprojekt oder ein Kundenobjekt
ist.
Toll. Gerade den Generalunternehmungen
traut man ja sonst die Nachhaltigkeit nicht
wirklich zu ...
Sehen Sie: Jedes Unternehmen und jeder Investor strebt immer das bestmögliche Preis/
Leistungsverhältnis an. Anliker ist da keine
Ausnahme. Aber wir müssen eine hohe Qualität bieten um bei Investoren und Bauherrn
Wunschpartner sein zu können. Da gehört die
Nachhaltigkeit ganz klar dazu. Wer schnelle
Renditen sucht ist bei uns an der falschen Adresse. Wir sind es uns nicht gewohnt, billig zu
bauen.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Anliker ist ein Gesamtdienstleister im Bau, der vor allem im Markt
Zentralschweiz, Zürich, Aarau, Bern und Basel aktiv ist. Die Anliker
Gesamtgruppe beschäftigt ca. 1600 Mitarbeitende. 90 davon sind in
der Anliker Generalunternehmung tätig.
Markus Sidler ist CEO der Anliker Generalunternehmung und seit
15 Jahren für Anliker tätig.
Teuer bauen, werden Sie aber wohl auch
nicht, sonst würden Sie bei dem gewaltigen
Preisdruck in der Branche ja gar nichts mehr
verdienen ...
Jedes Unternehmen will in erster Linie Geld
verdienen, oder? In Punkto Nachhaltigkeit glaube ich nicht dass Generalunternehmungen aus
wirtschaftlichen oder ökonomischen Gründen
schlechter abschneiden als andere Unternehmen, im Gegenteil. Durch das Wissen das wir
haben und die Masse, die wir bewegen sind wir
anderen immer einen Schritt voraus.
Was braucht es damit sich nachhaltiges Bauen vermehrt durchsetzen kann?
Wenn man die Sensibilität des Einzelnen steigern kann, dann bin ich überzeugt, hat dies die
nachhaltigste Wirkung auf die Gesellschaft.
Heute, da in der westlichen Welt alles verfügbar ist, muss auch der nachhaltige Mensch auf
nichts verzichten. Er muss bloss sensibel sein,
zum Beispiel wenn er einkaufen geht und dort
die Wahl zwischen zwei Äpfeln hat. Wenn einer aus der Schweiz und einer aus Neuseeland
kommt, dann kauft er das regionale Produkt.
Wenn diese Sensibilität grösser wird, dann
wird die Gesellschaft automatisch nachhaltiger, auch beim Bauen.
❰
Interview: Anita Bucher
45
Seehof Sachseln
Die Lage machts aus
Von Anita Bucher
An lauen Sommerabenden am Ufer des
Sarnersees sitzen, nur einen Steinwurf von
Zuhause entfernt? Hier ist es möglich. Der
Seehof Sachseln bietet seinen Bewohnern
Lebensqualität pur. Kombiniert mit einer
energetisch sinnvollen Bauweise macht hier
Wohnen in vielerlei Hinsicht Spass!
«Das entscheidende Kriterium ist immer die
Lage», weiss Markus Sidler, CEO der Anliker
Generalunternehmung genau. «Man kauft so
eine Wohnung nicht wegen des Minergie-Standards», sagt er und schüttelt den Kopf. «Erst
wenn es von der Lage her zwei gleichwertige
Objekte gibt, dann ist der Minergie-Standard
das ausschlaggebende Verkaufsargument!»
Einmal mehr ist es also die Lage. Und diese könnte besser nicht sein, hier direkt am
Sarnersee. Und weil das auch die Anliker AG
wusste, kaufte sie das Grundstück, das nur
durch die Brünigbahnlinie vom See getrennt
ist, und agierte hier selber als Investorin. Die
Überbauung Seehof Sachseln wurde ab Januar
2012 erstellt und im Herbst 2013 bezogen.
Dem Gelände angepasste Baukörper
Die passende Architektur dazu lieferte das
Architekturbüro Lütolf und Scheuner aus Luzern mittels eines Studienauftrages im Jahr
2005. Zwei liegend in Erscheinung tretende
Gebäudepaare treten auf die topographischen
Bewegungen des Grundstückes ein. Klar,
übersichtlich und geräumig gliedern sie die
landschaftsräumlichen Gegebenheiten des
Bauareals. Die insgesamt 38 Wohnungen in
vier Baukörpern sind alle auf die Seesicht und
eine ideale Besonnung ausgerichtet. Trotz
hoher Raumkonzentration wirkt das Gelände
offen und grosszügig. Dies ist vor allem der
versetzten Anordnung und des Versinkens der
Volumen in das bestehende Terrain zu verdanken.
46
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Minergie
Auf den Fassaden, der im Massivbau erstellten Häuser, erzeugen die unterschiedlichen
Höhen der Fenster mit ihren gerahmten Öffnungen ein elegantes Spiel. Mauern flankieren
die vier Baukörper, funktionieren einerseits als
Abgrenzung zum Einfahrtsbereich im Norden
und nehmen zwischen den Häuserzeilen den
Terrainsprung auf. Direkt darunter befindet
sich die Tiefgarage, die von der unteren Ebene
zugänglich ist. Im Süden wiederum grenzen
tiefe Mäuerchen die Überbauung Seehof vom
öffentlichen Gehweg entlang der Bahnlinie ab.
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Seehof Nr. 4
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
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Fussweg
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Wohnüberbauung, Seehof, 6072 Sachseln
Situation, Umgebung
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Naherholungsgebiet See
Vom Seehof Sachseln aus hat man via Überführung über die Brünigbahn direkten Zugang zum Sarnersee. Ein Fussweg führt von
den Wohnungen zur privaten Parzelle am See
die exklusiv zum Seehof gehört. Hier direkt
S
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480.
d, 10 m
Seeabstan
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Planungsstand, Baueingabe
Projektnummer, 026
Plangrösse, 84 x 60, Massstab, 1:200
Plangrösse, 42 x 30, Massstab, 1:400
Datum, 21.6.11
47
g
Seehof Sachseln
Minergie
Bauherrschaft
GIA Gesellschaft
für ImmobilienAnlagewerte AG
Postfach
6002 Luzern
Tel. 041 268 88 88
Architekt
Lütolf und Scheuner
Architekten HTL SIA
BSH GmbH
Neustadtstrasse 7
6003 Luzern
Tel. 041 210 64 88
www.luetolfundscheuner.ch
am Sarnersee lädt ein kleines Badehaus
zum sommerlichen Baden und Schwimmen
ein. Wer möchte, kann sich zudem um einen
Bootsplatz am eigenen Bootssteg bewerben.
Abschalten lässt sichs aber auch auf einem
Spaziergang entlang des Sees. Der Seeweg,
der beidseitig bis nach Sachseln oder Sarnen
führt, lädt geradezu zum Bummeln und Joggen ein. Und schliesslich ist es auch die freie
Sicht auf die Hügel- und Berglandschaft entlang dem Seeufer, welche die Bewohner des
Seehof Sachseln schätzen.
Wohnkomfort im Minergie-Standard
Komfort und Qualität werden gross geschrieben im Seehof Sachseln. Die vier Gebäude sind
Minergie zertifiziert und verfügen über eine
hochgedämmte Gebäudehülle. Innen zeigen
die grosszügigen Wohnungen allesamt einen
gehobenen Innenausbau. Moderne Grundrisse, hochwertige Küchen mit energiesparenden
Geräten, grosszügige Nassräume und windgeschützte Loggien decken alle Ansprüche ans
Wohlfühl-Wohngefühl. Dazu gehört auch die
Luftqualität. Jede Wohnung verfügt über eine
eigene kontrollierte Wohnungslüftung mit
Wärmerückgewinnung. Geheizt wird mit Erdwärme über eine umweltfreundliche Erdsondenwärmepumpe welche auch das Warmwasser aufbereitet.
Die extensiv begrünten und leicht schrägen
Dachflächen bieten wiederum Lebensraum für
allerlei Kleinstinsekten. Man kann wohl davon
48
ausgehen, dass sie die nahe Seelage genauso
schätzen wie die Bewohner im Seehof Sachseln. So hat die Anliker Immobilien AG einen
guten Riecher gehabt, als sie die Überbauung
Seehof Sachseln initiierte und mit der eigenen
General- und Bauunternehmung auch realisierte. Es scheint wirklich ein Ort zum Wohlfühlen zu sein.
❰
Projektleitung /
Realisation
ANLIKER AG Generalunternehmung
Meierhöflistrasse 18
6021 Emmenbrücke
Tel. 041 268 88 00
www.anliker.ch
Bauingenieur
Gmeiner AG
Schlösslirain 3
6006 Luzern
Tel. 041 375 70 20
www.gmeiner.ch
HLKS-Ingenieur
MÖWA Planung GmbH
Grepperstrasse 45A
6403 Küssnacht
Tel. 041 854 77 00
www.moewa.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Inserat KWL+easyControls_91x260.pdf 1 22.04.2014 09:40:05
Unter
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Dach
stimmt die
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BE Netz AG | Luzern | Ebikon | Zürich
Tel 041 319 00 00 | www.benetz.ch
Effingerhof AG
Storchengasse 15
5201 Brugg
Geballte Medienkompetenz.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Telefon 056 460 77 77
Fax 056 460 77 70
[email protected]
www.effingerhof.ch
49
Flumroc AG
Rubriktitel
Web-Tool erstellt Ausmass
von Gebäuden
Das Web-Tool www.calcoo.ch erzeugt aufgrund von Fotos
erstaunlich genaue Fassadenmasse und ermöglicht damit Pläne,
Stücklisten und Ausschreibungsunterlagen.
Vielfach sind die ersten Schritte – Massaufnahme und Planerstellung – aufwändig, also zu
teuer für eine Entscheidungsgrundlage. Genau
diese Lücke will calcoo.ch füllen: in 7 Schritten produziert das Tool verlässliche Resultate
in völlig ausreichender Genauigkeit. calcoo.
ch zeigt exemplarisch, wie sich mit fotogrammetrischen Mitteln ein komplettes Ausmass
einer Fassade erzeugen lässt. Das Tool liefert
Planern und Unternehmen des Fassadenbaus
wertvolle Entscheidungsgrundlagen.
Aufnehmen – und justieren
Erste Daten für den Grundriss des Hauses
stammen aus dem Google-Fundus. Über ein
Geoportal oder eigene Referenzmessungen
werden die Masse, je nach Bedarf, angepasst.
Daraus ergibt sich der Grundriss, der auch
die Lage der Fassaden definiert. Basis für die
Fassadenpläne bilden entzerrte Fotos, deren
Massgenauigkeit mit Referenzmassen verbessert werden. Beispielsweise genügt ein einziges genaues Fenstermass, um den ganzen
Fassadenplan zu präzisieren. Das Wechselspiel von Aufnahme und Justierung von Daten
erfolgt in denkbar einfachen Klicks.
Fotos der Fassaden sind Basis für die Pläne:
Durch Entzerrung ergibt sich eine plane Oberfläche, in der Fenster und Türen ausgeschnitten werden. Als Resultate ergeben sich relativ
präzise Ausmasse, also Laufmeter, Flächen
und Stücklisten.
Neue Fassade konfigurieren
Ob eine hinterlüftete oder eine kompakte Fassade das Sanierungsziel ist: die gewünschte
Konstruktion entsteht virtuell im Tool. Dämmprodukte und andere Spezifikationen wählt der
Nutzer des Webtools mit der Möglichkeit, die
Eingaben zu variieren und damit das Projekt
zu optimieren. Das Web-Tool liefert Angaben
zu den Flächen und zum Schichtenaufbau
50
mit Wärmeleit- und Widerstandswerten. Mit
der Eingabe von spezifischen Kosten, beispielsweise in Fr. pro m2 Fassade, resultieren Projektkosten und Steuerersparnis. Eine
Energiebilanz ist auch dabei. Das Tool generiert eine Zusammenfassung im PDF-Format;
zudem lassen sich die Daten als Excel- oder
DXF-Datei exportieren, beispielweise für die
Weiterbearbeitung mit Entwurfs- und Gestaltungssoftware.
Elegant zum Grobkonzept
Das Web-Tool eignet sich gleichermassen für
Fassadenplaner und Architekten, Energieberater und Fassadenbauer, Gipser, Maler und
Gerüstbauer. Das Handling ist so einfach, dass
eine Grobplanung rasch und ohne Zusatzrecherchen vonstatten geht. Besonders wertvoll
ist das Werkzeug als Grundlage zur Devisierung respektive zur Ausschreibung von Arbeiten an Fassaden. Sehr dienlich ist es zudem
als Diskussions- und Entscheidungsgrundlage
für Planer und Bauherrschaften. calcoo.ch ist
ein einfaches und verlässliches Ausmass-Tool.
www.calcoo.ch
Interessenten erhalten Zugang zur Webplattform calcoo.ch mit vielen Infos und Demo-Beispielen. Für Einzelprojekte kostet die Nutzung
200 Fr., für Pakete mit 5 oder 10 Nutzungen
gelten Rabatte. Während der Einführung bis
Ende April sind die Lizenzkosten um 20 Prozent reduziert. Hinter dem Angebot steht
Flumroc, der schweizweit bekannte Hersteller von Dämmprodukten aus Steinwolle, und
a2-c AG, ein in Schaffhausen domiziliertes Unternehmen für E-Learning.
❰
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Publireportage
Calcoo:
in 7 Schritten zum Sanierungsprojekt
1 Grundrissplan aus Google-Recherche
(Google Earth)
2 Justierung der Google-Daten durch
Geoportal oder eigene Messungen
Grundrissplan aus Google-Recherche (Google Earth)
3 Fotos der Fassaden; Entzerrung der
Fotos
4 Justierung der Fotos durch Referenzmass (z.B. Fenster)
5 Ausmass der Fassaden als Grundlage
für die Ausschreibung (Offerten)
6 Definition Soll-Zustand: Konstruktion,
approximative Kosten pro m2
7 Sanierungsprojekt mit Energiebilanz
und Kosten (Investition, Steuern)
Justierung der Google-Daten durch Geoportal oder eigene Messungen
Fotos der Fassaden; Entzerrung der Fotos
Die Flumroc AG in Kürze
Flumroc stellt seit über 60 Jahren in Flums (SG) aus Schweizer
Gestein Steinwollprodukte her. Anwendungsgebiete sind die Wärmedämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten Arbeitgebern
im Sarganserland. Die Flumroc AG ist Leading Partner des Vereins
Minergie.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Flumroc AG
Postfach
8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
Fax 081 734 12 13
[email protected]
www.flumroc.ch
51
Citypark Sursee
Viergeschossiger
Holzbau im MinergieA-ECO Standard
Von Anita Bucher
Mitten in Sursee hat die Renggli AG
die ersten Minergie-A-Bauten des Kantons
Luzern realisiert. Damit ist dem grössten
Holzbauer der Schweiz erneut ein architektonisch ansprechendes Projekt im
mehrgeschossigen Holzbau gelungen.
52
«Grossprojekte werden in Zukunft immer öfter
in Holz realisiert werden», davon ist Max Renggli, CEO und Patron des führenden Holzbauers
schon lange überzeugt. Lange jedoch waren
dem mehrgeschossigen Holzbau enge Grenzen gesetzt. Noch bis im Jahr 2005 wurden
Holzbauten in der Schweiz nur bewilligt, wenn
sie nicht mehr als zwei Geschosse aufwiesen.
Dann gelang den Holzbauern mit sicheren
Brandschutzlösungen auch im mehrgeschossigen Holzbau der Durchbruch. 2012 machten
die mehrgeschossigen Holzbauten beim Marktführer Renggli bereits über 50% des Auftragsvolumens aus.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Minergie-A-ECO
Ansprechende Architektur
Viele Renggli-Objekte sind aber nicht bloss
nachhaltig sondern auch optisch eine Augenweide, wie etwa der Citypark in Sursee. Projektiert wurde er von denselben Architekten,
die sich bereits für den harmonisch schönen
Renggli-Hauptsitz in Sursee, gebaut im Jahr
2003, verantwortlich zeichnen. Das renommierte Luzerner Architekturbüro Scheitlin
Syfrig + Partner kann eine lange Liste architektonisch ansprechender Bauten vorweisen.
Diese Architektur mit all ihren schönen Details ist es denn auch, welche es der RenggliProjektleiterin Verena Egli besonders angetan
hat. Erinnern wird sie sich aber auch an den
schwierigen grundwasserhaltigen Baugrund
direkt neben dem Fluss Sure. «Wir mussten
zuerst pfählen, bevor wir mit dem Bau beginnen konnten.» Darauf kamen die betonierten
Kellergeschosse der drei Gebäude zu stehen.
Ab hier, vom Erdgeschoss an, wird es hölzig
beim Citypark. Mit Ausnahme des betonierten
Treppenhauses, das als aussteifender Kern
funktioniert, wurden alle weiteren Geschosse,
Geschossdecken, Innen- und Aussenwände,
wie auch die Fassade in Holz erstellt.
Lohnenswerte Vorfabrikation
Gebaut wurde jedoch nicht vor Ort sondern so
wie es der markführende Holzbauer immer
macht: Mittels Vorproduktion in der neuen
Renggli-Werkhalle im nahe gelegenen Schötz.
Hier wurden in vielen Arbeitsstunden die nötigen Ausführungspläne erstellt, mit welchen
schlussendlich alle Elemente innert 7 Tagen
vorfabriziert werden konnten. Auf dem Bauplatz fand bloss noch die Montage statt. Ein
Vorgehen, das durchaus Vorteile mit sich
bringt. Denn Bauen findet draussen statt und
das Wetter ist oftmals nicht berechenbar. In
einem Massivbau verregne es einem ein Gebäude hundertmal, erklärt Egli den vielleicht
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
grössten Vorteil der Vorfabrikation. Die Gebäude des Cityparks konnten jeweils innert
10 Tagen aufgestellt werden. Wegen der kurzen Aufrichtzeit gebe es kaum Probleme mit
Regen und Feuchtigkeit, sagt sie.
Nachhaltige Denkweise
Die drei harmonischen Renggli-Bauten befinden sich direkt neben dem Fluss Sure auf
dem Gelände einer alten Gärtnerei. Diese hatte als vormalige Besitzerin des Grundstücks
den Wunsch, dass auf dem Gelände ein besonders nachhaltiges und zukunftsweisendes
Neuprojekt entstehen möge. Mit dem Citypark
scheint dies gelungen. Die drei Mehrfamilienhäuser sind als erste Gebäude des Kantons im
Minergie-A-ECO-Standard erbaut. Sie sind zudem konsequent auf die Ziele der 2000-WattGesellschaft ausgerichtet. Die Energieeffizienz als oberstes Ziel konnte sogar soweit im
Projekt umgesetzt werden, als dass bereits
die bei der Pfählung des Baugrunds verwendeten Pfähle eine Doppelfunktion einnehmen.
Die notwendigen Stützen beinhalten nämlich
53
Citypark Sursee
Minergie-A-ECO
gleichzeitig eine Soleleitung für die Gewinnung
von Erdwärme. Eine leistungsstarke Photovoltaikanlage auf dem extensiv begrünten Dach
komplettiert das Bild eines zukunftsweisenden
Vorzeigeobjekts.
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Städtebaulich gut integriert
Auch optisch integrieren sich die drei RenggliBauten gut in ihre Umgebung. Nicht zufällig,
das wird rasch klar. Denn mitten in der Naherholungszone der Sure und nur einen Steinwurf
von der Altstadt entfernt, überliess die lokale
Städtebaukommission nichts dem Zufall. Das
Gebiet musste ja per Volksabstimmung zuerst
umgezont werden. Umso wichtiger ein gelungener Gestaltungsplan, in welchem zum Beispiel der öffentliche Fussweg der Sure entlang
auch weiterhin frei zugänglich blieb. Ebenfalls
von grosser Wichtigkeit war die Sicht der dahinter liegenden Bauten auf das Städtchen
Sursee. Mittels geschickter Anordnung der
neuen Renggli-Häuser konnte diese erhalten
werden. Dennoch: Trotz Kompromissen ist
kein zweitklassisches Projekt entstanden. Im
Gegenteil: Mit dem Citypark konnte ein architektonisch anspruchsvolles und ästhetisches
Projekt realisiert werden, das sich gut in das
umliegende Kleinstadtquartier einfügt und dieses nachhaltig aufwertet.
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54
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Energieberatungszentrale
OekoWatt GmbH
Bauen für die
2000-Watt-Gesellschaft
Jules Pikali,
Energieberatungszentrale der Zentralschweizer Kantone,
OekoWatt GmbH, Rotkreuz
Gebäude, welche heute erstellt werden,
werden zu einem grossen Teil die
Bausubstanz bis zum Ende des laufenden
Jahrhunderts prägen und werden den
Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft
gerecht werden müssen. Bauten, welche
in Bezug auf Energieverbrauch die Ziele
der 2000-Watt-Gesellschaft erfüllen, sind
realisierbar und eine gute Investition.
Im weltweiten Durchschnitt verbraucht jeder
Mensch rund 2200 Watt oder jährlich 19 300
kWh Primärenergie. In der Schweiz sind es
6300 Watt (55 000 kWh pro Jahr), in anderen
Ländern noch mehr, in Entwicklungsländern
viel weniger. Die 2000-Watt-Gesellschaft er-
Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft
heute
100%
100%
2050
Primärenergie
Treibhausgasemission
55%
6300 W
8,7 t
2150
32%
55%
11%
3500 W
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
2,0 t
Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft
2000 W
1,0 t
möglicht global eine gerechte, nachhaltige
Entwicklung mit einem für die Schweiz deutlich tieferen Pro-Kopf-Verbrauch, bei gleichzeitig begrenztem CO2-Ausstoss (Treibhausgasemission).
Viele Städte haben sich für den Weg in die
2000-Watt-Gesellschaft durch einen Entscheid
der Stimmbürger entschieden. So zum Beispiel die Städte Zürich, Luzern oder Zug. In der
Folge wurden durch die Städte Klimastrategien
und ein Absenkpfad für den Energieverbrauch
formuliert. Diese haben Auswirkungen auf eigene Bauten und die Bauordnung.
Energetisch vorbildliche Bauten
Im SIA Effizienzpfad Energie (Merkblatt 2040)
wird aufgezeigt, wie das Ziel der 2000-WattGesellschaft für Gebäude erreicht werden
kann. Dieser zeigt auf, dass neben dem Energiebedarf für Raumklima und Warmwasser
auch der Energiebedarf für Licht und Apparate, die Mobilität und für die Erstellung («graue
Energie») mitberücksichtigt werden muss.
Bewertet werden der nicht erneuerbare Primärenergieverbrauch und der CO2-Ausstoss.
Die Betrachtung erfolgt über den Lebenszyklus des Objektes, also mit der Erstellung und
dem Rückbau.
Mit der gesamtheitlichen Betrachtungsweise
werden für die Architektur neue Freiheitsgrade
geschaffen: So kommt bei der Erneuerung der
Gesamtbilanz zu gute, dass der Energiebedarf
für die Erstellung zu grossen Teilen entfällt.
Wird ein Bauvorhaben realisiert, welches eine
weniger gute Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr aufweist, muss dies durch einen
kleineren Bedarf an Energie für Raumklima
und Licht kompensiert werden.
Entscheidend ist, die energetische Beurteilung
bereits zu Projektbeginn in der Entwurfsphase
zu beachten. Verschiedene Projekte zeigen auf,
dass die anspruchsvollen Ziele erreicht werden
können: Überbauung Suurstoffi, Rotkreuz (Die55
Energieberatungszentrale
ner & Diener Architekten AG, Basel / Leutwyler Partner Architekten AG, Zug); Mehrfamilienhaus Kirchmatt, Kriens (aardeplan, Baar);
Schulhaus Eichmatt, Cham/Hünenberg (Bünzli
& Courvoisier Architekten, Zürich).
Heute
6300 Watt/Person
Ziel
2000 Watt/Person
z.B. Nutzung Wohnung
Baumaterial
Mobilität
Licht, Apparate
Warmwasser
Raumklima
SIA – Effizienzpfad Energie
Primärenergie nicht
erneuerbar MJ/m2
Wohnen
Treibhausgasemissionen kg/m2
Umbau
Neubau
Umbau
Richtwert Erstellung
110
60
8.5
5.0
Richtwert Betrieb
200
250
2.5
5.0
Richtwert Mobilität
130
130
5.5
5.5
Zielwerte
440
16.5
15.5
Effizienz
Neubau
e
rgi
e
En
e
r
a
erb
u
e
ern
Handlungsrichtungen
Handlungsrichtungen
56
Su
ffiz
ien
z
Gesamtheitliche Betrachtung
Damit die vorgegebenen Ziele erreicht werden
können, sind Anstrengungen in drei Richtungen erforderlich:
1. Nutzung von erneuerbaren Energien: Im Vordergrund steht die Solarenergie, kombiniert
mit Umgebungswärme. Die deutlich günstigeren Preise für Photovoltaikmodule und die
zusätzlichen Farben und Einbaumöglichkeiten
schaffen unbeschränkte Möglichkeiten für die
Gestaltung der Bauvorhaben. Durch geschickte Gebäudeintegration der Elemente können
auf diese Weise auch Kosten gespart werden.
Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass das Haus der Zukunft als Nullenergiehaus in der Bilanz seinen laufenden Energiebedarf wird abdecken können.
2. Steigerung der Effizienz: Durch eine leistungsfähige Wärmedämmung wird der Energiebedarf für das Raumklima minimiert.
Ebenso wichtig ist aber auch die Beachtung
des sommerlichen Wärmeschutzes, wo mit
baulichen Massnahmen und der erforderlichen
Speichermasse ein hoher Komfort sichergestellt werden kann. Ein entscheidender Aspekt
ist auch die Tageslichtnutzung, neben dem Einbau von heute standardmässig vorhandenen
Steuergeräten, ist die richtige Gestaltung der
Räume entscheidend.
3. Steigerung der Suffizienz: Damit der immer
höhere Raumbedarf pro Person die Einsparungen durch erneuerbare Energien und eine
bessere Effizienz nicht zu Nichte macht, ist ein
gewisses Mass an Selbstbeschränkung erforderlich. Auch hier kann der Projektverfasser
massgebend beitragen. Möglichkeiten dazu
sind die gemeinschaftliche Nutzung von Räumen (Gästezimmer) oder das Mehrgenerationenhaus. Das Mehrgenerationenhaus ermöglicht es, den Platzbedarf des Haushaltes den
Bedürfnissen der jeweiligen Lebenssituation
flexibel anzupassen.
Das Energiestadt-Zertifikat
für 2000-Watt-Areale
Mit einer externen Überprüfung und Zertifizierung der Vorgaben wird für den Bauträger
ein Mehrwert erzeugt. Dies schafft eine zusätzliche Investitionssicherheit und lässt sich
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
OekoWatt GmbH
bei der Vermarktung gegenüber Käufern oder
Mietern einfach kommunizieren. Auch gegenüber Behörden ist das Zertifikat ein wichtiges
Argument, um zu belegen, dass die gewährte
Ausnahmeregelung gerechtfertigt ist.
Voraussetzung für die Zertifizierung ist neben
einer minimalen Arealfläche (10 000 m2) eine
handlungsfähige Trägerschaft und ein klar
definierter räumlicher Perimeter. Damit das
Zertifikat bereits vor Baubeginn öffentlichkeitswirksam genutzt werden kann, erfolgt die
Vergabe in 2 Stufen. In der ersten Stufe wird
ein Zertifikat «Areal in Entwicklung» erteilt,
welches nach einem dualen System, bestehend
aus einer quantitativen und einer qualitativen
Bewertung vornimmt.
Mit dem Zertifikat «Areal in Betrieb» wird
sichergestellt, sobald mehr als 50% der Gebäudeflächen den Nutzern übergeben sind,
dass auch die Nutzung entsprechend den
Zielvorgaben sich im Toleranzbereich befindet.
Bestandteile der Überprüfung sind die Bereiche Managementsystem, Kommunikation und
Kooperation, Ver- und Entsorgung, Gebäude
und Mobilität. Mit der Entgegennahme des
Zertifikats verpflichtet sich die Arealträgerschaft, wiederkehrende Überprüfungen durchzuführen.
Das erste 2000-Watt-Areal der Zentralschweiz
ist der Schweighofpark in Kriens: Auf dem
67 000 Quadratmeter grossen Grundstück ist
ein urbanes Zentrum mit Wohnungen für max.
1800 Personen und Dienstleistungsflächen bis
1500 Arbeitsplätzen geplant. Es ist ein grosses
Anliegen der Eigentümerschaft, dass das Areal, das ihr seit mehr als hundert Jahren gehört,
einer nachhaltigen Nutzung zugeführt werden
kann. Sie will das Bewusstsein für Tradition
mit mutiger Zukunftsgestaltung verbinden.
Werkzeuge und Hilfsmittel
Für die Projektierung von 2000-Watt-Bauten
stehen die entsprechenden Werkzeuge und
Hilfsmittel bereit:
_ SIA Empfehlung 112/1, «Nachhaltiges Bauen im Hochbau»: Die Empfehlung definiert
in einem umfassenden Kriterienkatalog die
Themen des nachhaltigen Bauens, unterteilt
in die Bereiche Gesellschaft, Umwelt und
Wirtschaft. Die Relevanz der einzelnen Kriterien kann für jede Bauaufgabe frühzeitig
vereinbart werden (z. B. KBOB-Bedingungen
für Planungsleistungen, www.kbob.ch).
_ SIA Merkblatt 2040, «Effizienzpfad Energie»:
Für die Gebäudekategorien Wohnen, DienstNachhaltig Bauen | 1 | 2014
Schweighofpark, Kriens
leistungsbauten und Schulen definiert das
Merkblatt die Ziele für den Primärenergiebedarf und die Treibhausgasemissionen. Ein
einfaches Tool erlaubt es, die Berechnung
vorzunehmen.
_ SIA Merkblatt 2032, «Graue Energie von Gebäuden»: Das Merkblatt legt die Berechnung
der Graue Energie fest. Sie die vorgelagerten
Prozesse (vom Rohstoffabbau über Herstellungsprozesse bis zur Entsorgung), inkl. der
dazu notwendigen Transporte und Hilfsmittel. Sie wird auch als kumulierter, nicht erneuerbarer Energieaufwand bezeichnet. In
vielen bewährten Programmen (z. B. Bauteilekatalog) ist die Berechnung integriert.
_ SIA Merkblatt 2039 «Mobilität – Energiebedarf in Abhängigkeit vom Gebäudestandort»:
Zweck dieses Merkblatts ist es, den Primärenergiebedarf aus der gebäudestandortinduzierten Benutzermobilität aufzuzeigen.
Das Berechnungsverfahren basiert auf den
Ergebnissen des Mikrozensus zum Verkehrsverhalten und gilt für durchschnittliche
schweizerische Benutzer.
_ MINERGIE®-P, -A und -ECO: Die verschiedenen Minergie-Label erlauben eine Überprüfung der Projekte und Zertifizierung der
Bauten. Minergie-P und –A erfüllen aus energetischer Sicht die Vorgaben für 2000-WattBauten. Hingegen fehlen insbesondere die
Anforderungen an die Mobilität.
_ SNBS, Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz:
Der Standard erlaubt eine umfassende Beurteilung der Nachhaltigkeit. Der umfassende
Kriterienkatalog nimmt auch eine vertiefte
Beurteilung von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten vor. Der Standard wurde 2013 lanciert.
❰
57
DEFH Neuhushöhe Malters
Nachhaltige
Alleskönner
Von Carmen Nagel Eschrich
«Ich begann als Heizungsbauer und ‹Sanitärler› ...», erzählt Bauherr Markus Schmid
aus Malters. Doch sein Interesse an Energieeffizienz im Bauen verlangte nach mehr:
Vor Kurzem wurde ein von ihm konzipiertes
Doppeleinfamilienhaus mit dem höchsten,
in der Schweiz zertifizierbaren Standard,
Minergie A, ausgezeichnet. Wie der Bauherr,
Seit der Gründung seines Haustechnikunternehmens 1993 macht sich Markus Schmid für
innovatives Denken und Handeln im Sinne der
Nachhaltigkeit und Ökologie stark. Seit zwanzig Jahren beobachtet er als Handwerker die
Entwicklungen am Bau und bildete sich eine
Meinung, wie die gebaute Umwelt gestaltet
werden sollte. Dementsprechend erfüllte sich
Markus Schmid 2008 einen Herzenswunsch:
den Bau seines eigenen, energieeffizienten
Heims. Belohnt wurde dieser Einsatz mit der
Minergie-P Zertifizierung.
so ist auch das kompakte Gebäude ein
Multitalent: es produziert mehr Strom, als
für seine Betreibung notwendig ist.
58
Weitergedacht – und gehandelt!
Doch ein Denker ruht nie, die Parzelle nebenan forderte stumm zur nachhaltigen Bebauung
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Minergie-A
auf. Markus Schmid kaufte das Bauland und
ein neues Ziel war gesetzt. Als Weiterentwicklung seines eigenen Heims entstand hier in
kosteneffizienter Massivbauweise ein Doppeleinfamilienhaus mit 20 cm isofloc-Dämmung:
«Mein eigenes Haus ist ein Element-Holzhaus
mit 40 cm Dämmung. Mein neues Ziel war es,
für dasselbe Budget ein Haus zu erstellen, das
die Energie, die es verbraucht, selbst erzeugt.»
Jeder Bau stellt einen Eingriff in die Umwelt
dar, Bagger schaufeln die Natur um, der Hang
muss gesichert werden. Dem herrlichen Südhang sollte mit dem Doppeleinfamilienhaus mit
Photovoltaik-Anlage wieder etwas zurückgegeben werden. «Da fühlte ich mich verpflichtet
ein zukunftsweisendes, nachhaltiges Haus zu
konzipieren», so der Bauherr nachdenklich zur
Idee des Minergie-A Doppeleinfamilienhauses.
Sonne wird zu Strom ...
Dank wegweisenden Entwicklungen in der Photovoltaik-Technologie hat sich die Leistungsfähigkeit von Solarstromanlagen wesentlich
verbessert. Als Favorit für das Planungsteam
Schmid gilt das Wechselrichtersystem von
SolarEdge: Zur Sicherheit der Installateure
können die DC-Stromkabel auf dem Dach bei
Wartungsarbeiten oder im Notfalleinsatz einfach abgeschaltet werden – bei konventionellen
Photovoltaik-Anlagen liegen den Handwerkern
bis 1000 Volt wörtlich «zu Füssen». Dieses System ist auch unglaublich effizient: SolarEdge
erwirtschaftet bis zu 25% mehr Solarstrom
als herkömmliche Produkte. Ein intelligenter
Leistungsoptimierer ermöglicht diesen beeindruckenden Wirkungsgrad, denn jedes Modul
liefert je nach Ausrichtung, Neigung und Verschattung (durch Kamin, Dachaufbauten, Lüftungsrohre oder Verschmutzung) die bestmögliche Stromleistung, im Millisekundenbereich
kann jedes PV-Modul reguliert werden.
... und Warmwasser!
Pro Hausteil erwärmen je 9 m2 Vakuumröhrenkollektoren einen Energiespeicher mit HeiNachhaltig Bauen | 1 | 2014
59
DEFH Neuhushöhe Malters
Minergie-A
zungswasser. Aus diesem werden die Fussbodenheizung und das Brauchwasser mit einem
Frischwassermodul aufbereitet. Anstelle des
üblichen Wasser-Frostschutzmittel-Gemischs
wird ausschliesslich das endmineralisierte
Heizungswasser als Wärmeträger für die Kollektoren verwendet. Dies vereinfacht die Installation, verringert den Wartungsaufwand und
strapaziert die Anlage im Dampfzustand nicht.
Die Erdsonde bewirtschaftet den Energiespeicher, wenn zu wenig Ertrag von der Sonne
geliefert werden kann. An kühlen, schattigen
Tagen kann die Erdsondenwärmepumpe fehlendes Warmwasser bereitstellen. Die Komfortlüftung, die Erdsondenwärmepumpe und
Freecooling sind in der Zehnder-ComfoBoxKompaktanlage integriert.
Bauherrschaft
Markus Schmid
Neuhushöhe 19
6102 Malters
Fazit: Besser als berechnet
Wer seine Ideale lebt, ist anderen ein Vorbild
und setzt Zeichen, so der Pionier. Doch diese
Motivation muss erst in den Handwerkern geweckt werden, alle müssen die Begeisterung
leben, die ein stimmiges Projekt hervorrufen
kann. In Malters sind heute alle Beteiligten
überaus stolz auf die erreichte Leistung. Immerhin erwirtschaftet die PV Solaranlage pro
Gebäudehälfte etwa 12 000 kWh pro Jahr, doch
die Wärmepumpe benötigt zusammen mit der
kontrollierten Wohnraumlüftung weniger als
3000 kWh pro Jahr, ein durchschnittlicher
Haushalt ca. 4000–6000 kWh pro Jahr – dieser
Überschuss von gut 4000 kWh kann ins Netz
eingespiesen werden.
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Holzheizwerk Göschenen
Urner Vorzeigeprojekt
der Energiewende
Die Heizwerk Gotthard AG realisierte in
Göschenen und Andermatt einen neuen
Holz-Wärmeverbund, der sowohl technisch
als auch ökologisch überzeugt. Seit Oktober
2013 wird ein grosser Teil von Andermatt
mit Hackschnitzeln aus heimischen Quellen
beheizt. Auch für die Gemeinde Göschenen
würde die Kapazität reichen.
Hauptanteil Sägereirestholz
Mehr als die Hälfte des Energieholzes stammt
aus Sägereirestholz aus der Gegend. Der restliche Anteil ist Waldenergieholz aus Stammund Astmaterial, das beim grossen Lagerplatz
vor der Heizzentrale gestapelt und gelagert
werden kann. Das Energieholz wird bei der
Anlieferung automatisch nach Energieinhalt
(pro kWh) abgerechnet, je nach Feuchtigkeit,
Holzart, Volumen und Qualität. Ein grosser automatischer Kran befüllt das Schnitzelsilo, das
mit 3000 Schüttraummeter Lagervolumen riesig erscheint. Diese Grösse reicht für 10 Tage
Volllastbetrieb im Hochwinter aus, das Energieholzlager vor der Heizzentrale nicht miteingerechnet. Damit ist die Versorgungssicherheit
auch in Notsituationen mit eingeschränkter
Erreichbarkeit gewährleistet.
Standort der Heizzentrale
Optimale Lage verhindert Leerfahrten
Die Heizzentrale des Wärmeverbundes befindet sich an verkehrstechnisch optimaler Lage
bei der Autobahnausfahrt Göschenen in unmittelbarer Nähe zum Gotthard-Strassen- und
Eisenbahntunnel. Dadurch können Leerfahrten
verhindert werden: Die LKW-Transporteure
nutzen die Gelegenheit, Hackschnitzel des Sägewerks der Firma Filippi in Airolo, des grössten Hackschnitzellieferanten, zu verladen und
durch den Gotthard nach Göschenen zu liefern,
anstatt leer durch den Tunnel zu fahren. Die
Restmenge stammt aus der Leventina und aus
der Zentralschweiz. Neben dem Heizwerk befindet sich ebenfalls ein Bahnanschluss.
62
Energieholz-Lagerplatz
Heizzentrale mit Abgaskondensation
Fördersysteme transportieren die Hackschnitzel zu den beiden grossen Heizkesseln mit
5 MW und 2,5 MW Leistung. Der grosse Heizkessel kommt während der Haupt-Heizsaison
zum Einsatz, während der kleine Kessel im
Sommer bei Schwachlastbetrieb und im Hochwinter bei Spitzenlast zur Unterstützung einspringt. Die Heizzentrale wurde so ausgelegt,
dass noch genügend Platz für zusätzliche oder
grössere Heizkessel besteht, wenn das Fernwärmenetz ausgebaut wird. Den Heizkesseln
ist eine Abgaskondensationsanlage nachgeschaltet, die dank optimaler RücklauftempeNachhaltig Bauen | 1 | 2014
Holzenergie Schweiz
Schnitzelsilo mit automatischem Kran (Mitte)
Blick in die Heizzentrale
ratur von 30–40°C und relativ feuchtem Hackbrennstoff mit hoher Leistung von bis zu 25%
der Heizleistung arbeiten kann. Dadurch kann
fast die gesamte Energie, die in den Hackschnitzeln vorhanden ist, ausgenutzt werden.
Erstaunliche Wasserphysik
Die produzierte Wärme wird über Rohrwärmetauscher auf die Druckleitung mit 35 bar Druck
übertragen. Das heisse Wasser in der Druckleitung gelangt durch einen Armeestollen, der
die Schöllenenschlucht hochführt, zur Verteilzentrale in Andermatt. Da das Rücklaufwasser
aus Andermatt kälter und somit schwerer ist,
drückt es das heisse Vorlaufwasser aus Göschenen bis zu einer Leistung von 2,5 MW ohne
Pumpenunterstützung ganze 400 Höhenmeter
von selbst hoch. Erst wenn mehr Leistung
gefordert wird, springt die Wasserpumpe an.
Erstaunlich, welche Kraft im Temperatur- und
damit Gewichtsunterschied von Wasser steckt!
Wärmeverteilung in Andermatt
Die Verteilzentrale in Andermatt ist mit einem
30 000-Liter Wassertank ausgestattet, was
im Verhältnis zur Leistung der Heizzentrale
in Göschenen sehr wenig ist. Jedoch hat die
Bergleitung ein zusätzliches Speichervolumen
von 200 000 Liter Wasser. Für den Notfall – bei
Ausfall der Zentrale Göschenen – ist ein 5 MW
Heizölkessel eingebaut. In Andermatt werden
nebst Industrie, Hotels und Privathaushalten,
die Liegenschaften der Armee und die AnderNachhaltig Bauen | 1 | 2014
Trockenelektrofilter (links)
und Abgaskondensationsanlage (rechts)
Rohrwärmetauscher (links)
Für mehr Informationen
Holzenergie Schweiz betreibt seit mehr als 30 Jahren einen professionellen Informations- und Beratungsdienst.
Für den korrekten Betrieb Ihrer Holzheizung stehen zahlreiche Merkblätter, Broschüren und weiterführende Unterlagen zur Verfügung.
Holzenergie Schweiz, Neugasse 6, 8005 Zürich
Tel. 044 250 88 11, Fax 044 250 88 22
[email protected], www.holzenergie.ch
63
Holzheizwerk Göschenen
Autor Gregor Lutz
Mitarbeiter Holzenergie
Schweiz
matt Swiss Alps (ASA), das neue Tourismusresort von Samih Sawiris’ Orascom Holding,
versorgt. Das neue Luxushotel The Chedi gehört ebenfalls zu den Wärmebezügern. In den
nächsten Jahren könnte die Gemeinde Göschenen ebenfalls an den Holz-Wärmeverbund angeschlossen und das bestehende Netz in Andermatt verdichtet werden.
Kein Abgas in Sicht
Zwei Aschezyklone und ein Trockenelektrofilter übernehmen die Reinigung der Abgase vor
der Kondensationsanlage. Dadurch können
sehr tiefe Abgaswerte weit unter den Anforderungen der Luftreinhalte-Verordnung erreicht
werden. Die geringe Aschemenge und die helle Farbe der Asche weisen auf eine saubere
Verbrennung in den Öfen und eine gute Hackschnitzelqualität hin. Die Entschwadungsan-
Holzenergie Schweiz
Übergabestation (links) und Boiler (rechts)
beim Wärmebezüger
lage verhindert durch einen hohen, von aussen zugeführten Luftvolumenstrom, dass sich
Wasserdampfschwaden nach dem Kaminausgang bilden. So effizient, dass bereits Anwohner nachfragten, ob die Anlage ausser Betrieb
sei.
Nach dem Besuch der Heizzentrale des Heizwerkes Gotthard bleibt ein nachhaltig positiver
Eindruck eines technisch durchdachten und
ökologisch optimierten Holz-Wärmeverbundes, der mit viel Engagement von lokalen Spezialisten geplant und umgesetzt wurde.
Danksagung
Ich danke Simon Zgraggen, Geschäftsführer
der Heizwerk Gotthard AG, ganz herzlich für
seine grosse Unterstützung zu diesem Artikel.
Ohne seine Mithilfe wäre dieser Bericht nicht
zustande gekommen.
❰
Simon Zgraggen
Technische Daten Heizwerk Gotthard AG
Kesselleistung (2 Kessel):
2,5 MW und 5 MW
Wärmerückgewinnung:
Abgaskondensation, ca. 1,5 MW
Wärmemenge:
ca. 38 000 MWh pro Jahr
Wassertemperatur:
maximal 110°C
Holzschnitzelbedarf:
ca. 50 000 Schüttraummeter pro Jahr
64
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
Mit neuem Schwung in den Frühling
Mit neuem Schwung in den Frühling
Meyer Burger erhöht Leistung
■ Neu: bis zu 9% mehr Modulleistung
bis zu 9 % mehr
Modulleistung
■ Neu:
Wirtschaftliche
Solarsysteme
für Gebäudeintegration, Flachdach und Hybrid
Solarsysteme
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■ Wirtschaftliche
Zertifizierte Schweizer
Qualitätsprodukte
aus Thun Flachdach und Hybrid
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Schweizer
Qualitätsprodukte
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Nur
von Meyer
Burger
Solarmodulen
erreicht:
Erfolgreich
geprüft
nach
Hagelwiderstandsklasse
HW 4 (Hagelkorn ∅ 40 mm)
Erfolgreich geprüft nach Hagelwiderstandsklasse HW 4 (Hagelkorn Ø 40 mm)
Meyer Burger beherrscht nicht nur den gesamten Herstellungsprozess im
Meyer
Burger beherrscht
nicht
nur den gesamten
Herstellungsprozess
im
Maschinenbereich,
sondern
produziert
als grösste
Schweizer Herstellerin
Maschinenbereich,
sondern
produziert
als
grösste
Schweizer
Herstellerin
Photovoltaikmodule für den Schweizer Markt. Im Solarkompetenzzentrum Thun
Photovoltaikmodule für den Schweizer Markt. Im Solarkompetenzzentrum Thun
sind gleich zwei Produktionslinien aufgebaut. Die automatisierte und standardisierte
sind gleich zwei Produktionslinien aufgebaut. Die automatisierte und standardisierte
Linie ist auf die Produktion von kostengünstigen Qualitätsmodulen zugeschnitten,
Linie ist auf die Produktion von kostengünstigen Qualitätsmodulen zugeschnitten,
die zweite
zweite Linie
Linieauf
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grösstmöglicheFlexibilität,
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SAGLAN (030) FA 50
Carbolane FassadenDämmplatte von SAGER
Sager AG
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CH-5724 Dürrenäsch
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Fax 062 767 87 80
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Mit der neuen SAGLAN (030) FA 50 Carbolane Fassaden-Dämmplatte ist es uns gelungen eine Dämmplatte herzustellen, die mit
einem Lambda-Wert von 0,030 W/mK einmalig im Schweizer Markt ist. SAGLAN (030) FA
50 Carbolane ist eine steife, hydrophobierte
Dämmplatte aus Glaswolle mit verfestigter
Sichtseite und einseitiger Strichmarkierung
für hinterlüftete Fassaden. Die Platten sind
universell einsetzbar, auch im Holzbau. Mit
Carbolane sind jetzt neue, wirtschaftliche
Konstruktionen am Bau möglich. Folgende
Merkmale zeichnen diese einmalige Dämmplatte aus:
_ Hervorragender, deklarierter
Lambda-Wert 0,030 W/mK
_ Neuste Glaswolle Technologie
«Q30 compound based»
_ Optimal für hinterlüftete Fassaden
_ Schlankere Wandaufbauten möglich
_ Ausgezeichneter Schallschutz
_ Universell einsetzbar auch im Holzbau
_ Bestes Preis / Leistungsverhältnis
_ Brennt nicht
Weitere Infos und Zertifikate
www.sager.ch, Startseite SAGER,
SAGLAN (030) FA 50 Carbolane
65
MFH Dorfbachstrasse Schwyz
Nachhaltige
Architektur in Schwyz
Das bestehende Wohnhaus war in die Jahre
gekommen und genügte den heutigen
Anforderungen in vielerlei Hinsicht nicht
mehr. Es sollte abgebrochen und durch
einen Neubau ersetzt werden. Das Grundstück befindet sich in der erweiterten
Kernzone der Gemeinde Schwyz. Die Kernzone umfasst den alten Dorfkern und
Häusergruppen, welche in ihrer charakteristischen Eigenart erhalten oder erweitert
werden sollen. In Gesprächen mit den
Vertretern der Gemeinde wurde festgehalten, dass sich der Ersatzbau in einer ruhigen
und zurückhaltenden Art in die bestehende
Häusergruppe einfügen solle.
66
Die Herausforderung
Anforderungskatalog der Bauherrschaft
Am Anfang des Planungsprozesses stand ein
ausführlicher Anforderungskatalog der Bauherrschaft mit den folgenden Kriterien:
_ Minergie-P-Bauweise
_ Verwendung von gesunden Materialien und
Konstruktionen
_ maximale Flächenausnutzung
_ 5 bis 6 Wohneinheiten als 2,5- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen
_ alternative Energieerzeugung für Wärme und
Strom
_ Hybridbauweise
_ Fassaden mit Holz verkleidet
_ grosse Balkone
_ hindernisfreies Bauen
Die Lösung
Hybridbau in Minergie-P
Die Vorgaben der Bauherrschaft konnten im
Projekt und in der Ausführung umgesetzt wer-
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Minergie-P
den. Sie entsprechen der Philosophie des gesunden und des ökologischen Bauens, welche
die Grundlage für eine nachhaltige Architektur
darstellen.
Die Keller- und Technikräume sowie die Parkierung sind im massiven Sockelgeschoss untergebracht. Darüber ist das Gebäude als Hybridbau konstruiert. Auf zwei Vollgeschossen
befinden sich pro Geschoss eine 3,5- und eine
4,5-Zimmer-Wohnung. Durch eine leicht versetzte Anordnung der «über Eck gezogenen»
Sitzplätze und Balkone erhalten die Wohnungen einen geschützten Aussenbereich. Die
2,5- und die 3,5-Zimmer-Wohnung im Attikageschoss profitieren von einer wunderbaren
Aussicht über die Dächer von Schwyz und den
Talkessel von Schwyz und Brunnen.
Die wichtigste Grundlage für den geringen
Energiebedarf bildet die hochwärmegedämmte Gebäudehülle. Das Kellergeschoss wurde
im Wärmedämmperimeter integriert. Unter
der Bodenplatte und bei allen erdberührten
Aussenwänden wurde die Wärmedämmung
mit einer Misapor-Schüttung vorgenommen.
Die vorgefertigten Aussenwandelemente wurden in einem hohen Vorfertigungsgrad durch
den Holzbauer auf der Baustelle angeliefert.
Das setzte einen ebenfalls massgenauen und
präzisen Rohbau voraus. Die Aussenwandelemente sind mit einer Zellulosefaserdämmung
ausgeblasen. Die innere Installationsebene ist
mit Steinwolle ausgedämmt, die Aussenwandverkleidung mit unbehandelten Lärchenholzriemen ausgeführt.
Bei der Materialauswahl wurde auf natürliche
und schadstoffarme Produkte geachtet. Die
Materialien sind so weit als möglich unbehandelt und materialecht verarbeitet. Das gehobelte Lärchenholz wird mit der Zeit verwittern
und eine natürliche Patina erhalten. Zusammen mit den verzinkten Stahlgeländern und
den rohen Betonoberflächen gibt es dem Gebäude seine ganz natürliche und materialechte
Erscheinung. Das neue Wohnhaus fügt sich somit unspektakulär und wie von der Gemeinde
gewünscht ins bestehende Dorfquartier ein.
Nachhaltige Architektur, das ist unsere Zukunft!
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
67
MFH Dorfbachstrasse Schwyz
Bauherrschaft
Carolin Baruffol
Weingartenstrasse 31
8708 Männedorf
Architekt
ARDE Architektur
Eisengasse 3
6440 Brunnen
Tel. 041 820 01 02
www.arde.ch
Energieplaner
Otmar Spescha
Ingenieurbüro AG für
energieeffizientes Bauen
Untere Mangelegg 3
6430 Schwyz
Tel. 041 811 40 70
www.passivhaus.ch
68
Energiekonzept-Kurzbeschrieb
Das Kernstück des Energiekonzeptes ist das
Gebäude selber resp. dessen Gebäudehülle.
Durch die kompakte, wärmebrückenarme
und luftdichte Bauweise, Bauteilen in bester Dämmqualität sowie einer effizienten
Wärmerückgewinnung aus der Abluft, wird
der Heizwärmebedarf sehr stark reduziert.
Dank diesem geringen Bedarf und Fenstern in energetischer Topqualität kann aufgezeigt werden, dass mehr als einen Drittel
des Brutto-Heizwärmbedarfes passiv mit der
Solarstrahlung über die Fenster beheizt werden kann. Dank der hybriden Bauweise mit
massiven Decken und Innenwänden, kann die
eingebrachte, Sonnenergie optimalst in der
Gebäudermasse gespeichert werden. Einen
weiteren Drittel des Heizwärmebedarfes erbringen, trotz energieeffizienter Beleuchtung
und Haushaltgeräten, die internen Wärmegewinne zusammen mit der Personenabwärme. Bei einer Standardnutzung beläuft sich
der restliche sehr geringe Heizwärmebedarf
noch auf 12 Kilowattstunden pro Quadratmeter Energiebezugsfläche (entspricht ca.
1,2 Liter Heizöläquivalenz pro Quadratmeter Energiebezugsfläche). Dieser wird durch
Fernwärme der AGRO Energie Schwyz abgedeckt, dessen Wärmeerzeuger werden zu
hundert Prozent aus regionaler, erneuerbarer Energie gespiesen.
Für die Wassererwärmung sind auf dem
Flachdach 15 m² Sonnenkollektoren mit einer Neigung von 30° aufgeständert. Diese 6
Kollektoren decken bei einer Standardnutzung ca. die Hälfte des jährlichen Warmwasserwärmebedarfs.
Die restliche Dachfläche ist mit einer dachflächenoptimierten 18,75 Kilowatt-Peak-Pho-
Minergie-P
tovoltaikanlage belegt. Die 75 Module haben
einen Neigung von 5 Grad und eine direkte
Südausrichtung. Die Simulationsberechnung
erbringt einen jährlichen Solarstromertrag
von 16 800 Kilowattstunden. Damit können in
der Jahresbilanz ca. 90% des voraussichtlichen Strombedarfes für das ganze Gebäude
selber erzeugt werden.
Die Räume werden mit einer Fussbodenheizung erwärmt. Durch die sehr tiefen Betriebstemperaturen ergibt sich ein sehr grosser
Selbstregulierungseffekt, welcher es wiederum erlaubt, die passiven Solarerträge in der
Gebäudemasse zu speichern.
Das Gebäude wird mit einer semizentralen
Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Die Ersatzlüftungsanlage wird installiert, um einen kontrollierten
Luftwechsel zu gewährleisten, die Luftqualität zu verbessern sowie um ca. 85 Prozent
der Lüftungswärmeverluste zu reduzieren.
Die semizentrale Lösung bietet eine zentrales Lüftungsgerät sowie pro Wohnung individuell einstellbare Zu- und Abluftmengen.
Hierbei werden neuartige Komponenten
eingesetzt, deren Druckverlust gegenüber
den bekannten Volumenstromregler massiv
reduziert sind. Die Regulierung erlaubt pro
Wohnung einen 3-stufigen Betrieb, manuell
oder automatisch via CO2-Fühler.
Otmar Spescha Ingenieurbüro AG
für energieeffizientes Bauen
Untere Mangelegg 3
CH-6430 Schwyz
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
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www.gasser-haustechnik.ch
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Energie sparen
ist keine Kunst
DACHCOM
www.jetzt-daemmen.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
69
Verein eco-bau
Eco-Produkte – ein Wegweiser
durch den Materialdschungel
Das neu lancierte Verzeichnis von
Eco-Produkten hilft Architekten und Planerinnen bei der Wahl von ökologischen
Baumaterialien. Aber auch die Hersteller
www.eco-bau.ch online zur Verfügung – als
erste Kategorie sind dort Dämmprodukte aufgeführt. Der Aufbau des Projekts war möglich
dank der Unterstützung von eco-bau-Mitgliedern, von Bundesämtern und von Wirtschaftspartnern.
profitieren, indem nun ein Ort zur Verfügung
steht, an dem sie ihre ökologischen Leistungen glaubhaft präsentieren können.
Die Auswahl der Produkte
entscheidet über die
Nachhaltigkeit eines
Gebäudes; hier der Neubau
der Sprachheilschule
von Ernst Niklaus Fausch
Architekten im aargauischen Turgi, der nach
Minergie-ECO zertifiziert
ist.
Bild: Hannes Henz
70
Auf der Geschäftsstelle des Vereins eco-bau
gehen fast täglich Anrufe von Architekten und
Planerinnen ein, die Auskunft über die ökologische Leistung von spezifischen Produkten
wünschen. Auch Hersteller fragen immer öfter, ob es für die ökologischen Eigenschaften
ihrer Produkte eine neutrale Beurteilung gibt
und ob sie dafür so etwas wie eine Bestätigung erhalten. Die Nachfrage nach einer Bewertung und Kennzeichnung ökologisch und
gesundheitlich wertvoller Leistungen ist also
gross. Deshalb hat der Verein im letzten Jahr
beschlossen, das ECO-Produkteverzeichnis zu
lancieren. Seit Anfang März 2014 steht es auf
Im Zentrum steht der Lebenszyklus
eco-bau hat beim nachhaltigen Bauen und den
damit verbundenen ökologischen und gesundheitlichen Themen bereits viel Erfahrung. Der
Verein stellt unter anderem seit Jahren kostenlos Planungswerkzeuge zur Verfügung, die
bei der Auswahl von Baumaterialien helfen.
Deshalb war von Anfang an klar, dass die Produktbewertung auf den bestehenden Grundlagen aufbauen soll, also auf der Methodik,
die auch den Planungswerkzeugen ECO-BKP
und eco-devis zugrunde liegt. Diese Methodik
basiert auf der Lebenszyklusbetrachtung von
eco-devis und zeigt, welche Materialien und
Prozesse ökologische Vorteile bieten. Sie wurde 1998 gemeinsam mit der Bauwirtschaft erarbeitet. Seither wird sie von der zuständigen
Fachgruppe bei eco-bau laufend weiterentwickelt.
Im Zentrum der Bewertung stehen die Herstellung, die Nutzung und die Entsorgung
von Baumaterialien. Als Mass für den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung
bei der Herstellung wird die graue Energie
verwendet. Für die Zeit der Nutzung sind die
vorhandenen umwelt- und gesundheitsrelevanten Bestandteile sowie die emittierbaren
Schadstoffe Gegenstand der Beurteilung. Die
Entsorgung wird über die Verwertbarkeit beurteilt. Bei brennbaren Materialien ist der Schadstoffgehalt ein wichtiges Kriterium, bei nicht
brennbaren ist es die Möglichkeit zur Ablagerung auf Inertstoffdeponien (siehe Tabelle 1). In
den ECO-BKP-Merkblättern werden die besten
Materialien als 1. oder 2. Priorität ausgewiesen
und im Planungswerkzeug eco-devis als «ökologisch interessant» oder «ökologisch bedingt
interessant» gekennzeichnet.
Als Datenquellen für die Bewertung dienen unter Anderem der Deklarationsraster des SIA,
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
ECO-Produkteverzeichnis
Ökologisch interessante Produkte bewerten
Damit eine Produkteliste den Nutzenden bei
der Arbeit hilft, muss sie klar und transparent
deklarieren, ob ein bestimmtes Produkt die geforderten Eigenschaften hat. Zudem sollte sie
mit anderen Entscheidungshilfen vergleichbar
sein. Das alles erfüllt die ECO-Produktbewertung und zudem berücksichtigt sie auch die
Ausschlusskriterien von MINERGIE-ECO.
Für besonders gute Produkte gibt es die Bewertungsklassen «eco-1» und «eco-2». Sie
entsprechen der 1. und 2. Priorität (auf Ebene
Material) von ECO-BKP respektive «ökologisch
interessant» oder «ökologisch bedingt interessant» von eco-devis. In der Praxis gibt das Verzeichnis also darüber Auskunft, ob ein Produkt
nach eco-Kriterien als «sehr gut» (eco-1) oder
«gut» (eco-2) einzustufen ist oder ob es «nur»
die Ausschlusskriterien von MINERGIE-ECO
erfüllt. Im Gegensatz zu den anderen eco-bauPlanungswerkzeugen werden die Resultate
aber nicht auf Materialebene zusammengefasst, sondern für die Produkte ausgewiesen.
Das ECO-Produkteverzeichnis unterstützt die
Nutzer bei der Optimierung der grauen Energie für die Gebäudebilanz, wie sie MINERGIE-A,
SIA 2040 oder MINERGIE-ECO fordern. Produkte mit der Bewertung «eco-1» haben
durchschnittlich niedrigere Werte für die graue
Energie als solche mit der Bewertung «eco-2».
Zudem liefert die Bewertung auch noch Informationen zur ökologischen Qualität während
der Nutzung und bei der Entsorgung.
Mit der eco-Klassifizierung lassen sich das
Materialisierungskonzept und die Wahl der
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Gr. Energie
Herstellung
Bau-Produkt
die KBOB-Liste «Ökobilanzdaten im Baubereich», Sicherheitsdatenblätter und allenfalls
wissenschaftliche Untersuchungen. Materialvarianten und Produkte werden innerhalb von
sogenannten Funktionseinheiten bewertet,
also von Materialklassen mit einheitlichem
Verwendungszweck und Funktion. Mit dem
Festlegen von Grenzwerten sind die erwähnten Bewertungskategorien entstanden. Dabei
wurde nach dem Ansatz «Best-in-Class» vorgegangen. (Abbildung 1)
Nutzung
niedrig
Relevante
Bestandteile
ja
mittel
Relevante
Bestandteile
Entsorgung
nein
Bewertung
ja
Entsorgung
ECO-1
zuviele
Entsorgung
ja
Minergie-ECO Ausschlusskriterien verletzt
Produkte optimieren. Hinweise auf die Bewertung können im Ausschreibungstext eingebunden werden. Wo verschiedene Produkte in Frage kommen, können Anforderungen an deren
Bewertung («eco-1», «eco-2») miteinbezogen
werden.
Eco-Produktverzeichnis für
verschiedene Phasen
Eine Frage wie: «Welches Dämmprodukt erfüllt
die Vorgabe «1. Priorität ECO-BKP» für Kerndämmung Zweischalenmauerwerk?» muss
dann beantwortet werden können, wenn sie
im Planungsprozess ansteht. Deshalb soll das
ECO-Produkteverzeichnis über verschiedene
Instrumente zugänglich gemacht werden, sei
dies über PRD, SIA 493, das MINERGIE-ECOOnlinetool oder Ähnliches. Die Verbindung
zwischen ECO-BKP und der ECO-Produkteliste
wurde bei den Dämmstoffen bereits realisiert.
Die einheitliche Darstellung und Bewertung
der ökologischen Produktemerkmale liefert
bei der Planung strukturierte Informationen
für die Produktauswahl. Dies gilt für die Ausschreibung bei Neubauten ebenso wie bei
ECO-2
Keine
Bewertung
Abbildung 1.
Bauprodukte werden nach
der eco-Devis-Methodik
bewertet und sind im
ECO-Produkteverzeichnis
aufgeführt. Die Darstellung zeigt schematisch die
Bewertungskriterien und
Bewertungsklassen
(eco-1 und eco-2).
Mitmachen?
Unternehmen, die sich für eine Aufnahme ins ECO-Produkteverzeichnis interessieren, wenden sie bitte via produktbewertung@eco-bau.
ch an die Geschäftsstelle eco-bau. Sie werden informiert, sobald ihre
Produktgruppe zum Zuge kommt. Vorgesehen ist, dass alle relevanten Produktgruppen bis Ende 2014 aufgeschaltet sind.
71
Verein eco-bau
ECO-Produkteverzeichnis
Ökologische Merkmale Charakterisierung
Bewertung und Gewichtung
Herstellung
Graue Energie
Harmonisierte Werte in MJ
pro Funktionseinheit
Minimierung und spezifische Bewertung gegenüber anderen Kriterien
Lösemittelgehalt von Oberflächenbehandlungen, Klebstoffen, Fugendichtungsmassen, Voranstrichen
Wasserverdünnbar oder ohne Lösemittel
Umwelt- und
gesundheitsrelevante
Bestandteile
Anwesenheit von ausgewählten
chemisch nicht gebundenen
Stoffen mit H-Sätzen
Ausschluss für besonders toxische
H-Sätze, Gewichtung gegenüber grauer
Energie
Emittierbare
Schadstoffe
A) Formaldehydemissionen,
Emissionsstandards
B) Schwermetallemissionen
A) Holzwerkstoffe gemäss Publikation
Lignum, Standards wie EMICODE
EC1, GUT-Signet oder FSHBZ-Gütesiegel müssen zwingend erfüllt sein
B) Ausschluss bei Schwermetallemissionen
Verwertung
verwertbar oder nicht verwertbar
Verbrennung
Höchstwerte an Schadstoffgehalten unter- oder überschritten
Ablagerung
auf Deponien
Inertstoffdeponie, Reaktordeponie
Minimalanforderungen an Entsorgung:
(mindestens ein Kriterium erfüllt)
a) entweder verwertbar oder
b) Höchstwerte für Verbrennung
unterschritten oder
c) Anforderung für Inertstoffdeponie
erfüllt
Verarbeitung
Lösemittelemissionen
Nutzung
Autorin
Marianne Stähler,
Stv. Geschäftsführerin Verein eco-bau
und zuständig
für strategische
Projekte u. a. für
das Projekt ECOProdukte
Entsorgung
Tabelle 1. Die ökologischen Merkmale und ihre Bewertung nach der eco-devis-Methodik im Überblick.
Sanierungen oder Unterhaltsarbeiten. Damit
kann Zeit gespart und Sicherheit geschaffen
werden. Planer und Architektinnen profitieren
zusätzlich durch folgende Vorteile:
_ Produkte, die sich für MINERGIE-ECO Projekte eignen, sind auf einen Blick ersichtlich
_ Optimierungshilfe in der Materialisierung
und Ausschreibung
_ Strukturierte Darstellung von Bewertungsresultaten
_ Zugang aus anderen Planungsinstrumenten
_ Kostenlos, aktuell
Das ECO-Produkteverzeichnis erlaubt den
Herstellern, ihre ökologischen Leistungen zu
zeigen. Dies schafft Anreize zum Verringern
der Umweltwirkungen von Produkten und
Kontakt und weitere Informationen
Geschäftsstelle eco-bau, Marianne Stähler
Röntgenstrasse 44, 8005 Zürich, Tel. 044 241 27 40
[email protected]
72
unterstützt die Schweiz dabei, ihre Ressourceneffizienz steigern, ihren Energieverbrauch
verringern und die Kreislaufwirtschaft stärken.
Das ECO-Produkteverzeichnis schafft Klarheit
und Wiedererkennungswert. Hersteller, die
ihre Produkte bewerten lassen, erhalten eine
Bestätigung. Sie dürfen das Logo und vorgegebene Textbausteine in ihre Produktinformationen einbetten und kommunizieren. Darüber
hinaus erhalten sie folgende weitere Nutzen:
_ Ökologischer Leistungsausweis auf einen
Blick
_ Unterstützung in der Positionierung
_ Einfache Darstellung
_ Beglaubigte Bewertung
Das ECO-Produktverzeichnis wird nun schrittweise um weitere Produktgruppen erweitert.
Als nächstes sollen die auf Ausschlusskriterien geprüften Produkte der MINERGIE-ECO
Liste in das ECO-Produktverzeichnis übertragen werden. Zudem werden die Bewertungsinformationen für jedes Produkt transparent
dargestellt.
❰
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Führende Unternehmen für nachhaltiges Bauen und Modernisieren
Baumaterialien
Energie-Contracting
Xella Porenbeton Schweiz AG
Kernstrasse 37, 8004 Zürich
Tel. 043 388 35 35
www.ytong.ch
Elektrizitätswerke
des Kantons Zürich
Dreikönigstrasse 18, 8022 Zürich
Tel. 058 359 51 11
www.ekz.ch
Fenster
Biene AG
Dorfstrasse 20, 6235 Winikon
Tel. 041 935 50 50
www.biene-fenster.ch
Fenster- und Holzbau
Dämmstoffe
Energieeffiziente Haushaltgeräte
Flumroc AG
Industriestrasse 8, 8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
www.flumroc.ch
1a hunkeler AG
Bahnhofstrasse 20, 6030 Ebikon
Tel. 041 444 04 40
www.1a-hunkeler.ch
V-ZUG AG
Industriestrasse 66, 6301 Zug
Tel. 041 767 67 67
www.vzug.ch
Erneuerbare Energien
Sager AG
Dornhügelstrasse 10
5724 Dürrenäsch
Tel. 062 767 87 87
www.sager.ch
isofloc AG
Soorpark, 9606 Bütschwil
Tel. 071 313 91 00
www.isofloc.ch
Elektroingenieur
B+S Elektro Engineering AG
Bahnhofstrasse 13
6020 Emmenbrücke
Tel. 041 269 30 20
www.bseling.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
STIEBEL ELTRON AG
Industrie West
Gass 8, 5242 Lupfig
Tel. 056 464 05 00
www.stiebel-eltron.ch
Erneuerbare Energien/Photovoltaik
Meyer Burger AG
Schorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun)
Tel. 033 221 28 00
www.meyerburger.com
Fenster und Türen
EgoKiefer AG
Schöntalstrasse 2, 9450 Altstätten SG
Tel. 071 757 33 33
www.egokiefer.ch
Generalunternehmung
ANLIKER AG Generalunternehmung
Meierhöflistrasse 18
6021 Emmenbrücke
Tel. 041 268 88 88
www.anliker.ch
Haus- und Energietechnik
Zurfluh Lottenbach GmbH
Hertensteinstrasse 44, 6004 Luzern
Tel. 041 367 00 60
www.zurfluhlottenbach.ch
BE Netz AG
Industriestrasse 4, 6030 Ebikon
Tel. 041 319 00 00
www.benetz.ch
Weitere führende
Unternehmen finden Sie
auf der 3. Umschlagseite
73
Swissolar
Immer attraktiver –
Strom von der Sonne
Solarstrom ist sauber, effizient und wird
immer erschwinglicher. Ein weiterer Grund
für die stetig steigende Beliebtheit der
Photovoltaik liegt in der fortschreitenden
den (kWh) pro Quadratmeter und Jahr. Die höher gelegenen Gebiete erreichen sogar Werte
von über 1400 Kilowattstunden. Damit liegt die
Schweiz bezüglich der Nutzungsmöglichkeiten
von Sonnenenergie nahe beim sonnigen Mittelmeerstaat Spanien.
Integration der Solarenergie in die Architektur. Die Module zur Erzeugung von Sonnenstrom lassen sich immer besser und ästhetischer in die Gebäudehülle integrieren.
Die Sonne liefert der Schweiz jährlich kostenfrei 220 Mal mehr Energie als wir benötigen.
Auf den gesamten Globus betrachtet, ist es das
Fünftausendfache des derzeitigen weltweiten
Energiebedarfs. Doch dies ist bei Weitem nicht
der einzige Grund warum die Produktion von
Solarenergie in der Schweiz stetig anwächst.
Intensive Sonneneinstrahlung in der Schweiz
In der Schweiz liegt die durchschnittliche Sonneneinstrahlung bei rund 1100 Kilowattstun-
30 Jahre lang Energie ernten
Wer in Zukunft auf eine nachhaltige Stromversorgung wechseln möchte, tut gut daran, auf
Photovoltaik zu setzten. Die heutigen Solarzellen sind äusserst effizient und die Preise sind
dank dem Eintritt in den Massenmarkt in den
letzten fünf Jahren um rund zwei Drittel gesunken. Eine Solaranlage ist wartungsarm und
erntet während mehr als 30 Jahren die Sonnenenergie für den eigenen Haushalt.
Speicherlösungen in greifbarer Nähe
Die Technologie der Photovoltaik ist bereits
weit entwickelt und es wird stetig weiter geforscht. Besonders im Bereich der Speicherung des auf dem Dach produzierten Stroms
wird fleissig geforscht. Bereits heute kann der
überschüssige Strom, der tagsüber produziert
74
© Viriden + Partner AG, Zürich
Nach der Sanierung ist
das 50-jährige Wohn- und
Gewerbehaus in Romanshorn kaum wiederzuerkennen. Photovoltaikfassade
und Solarkollektoren auf
dem Dach machen es zum
Plusenergiehaus. Das
Gebäude produziert in der
Jahresbilanz mehr Energie,
als die Bewohner selber
brauchen.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Strom von der Sonne
Solarenergie als Bestandteil von Architektur
und Haustechnik
Während der letzten zehn Jahre hat in der
Gesellschaft ein Umdenken stattgefunden.
Die globale Erderwärmung und der hohe Verbrauch an fossilen Energieträgern sind zu alltagstauglichen Themen geworden und die erneuerbaren Energien werden immer stärker
nachgefragt. Dies macht sich auch beim Bau
von neuen Gebäuden oder beim Umbau bestehender Räumlichkeiten bemerkbar. Besonders
die Sonnenenergie ist aufgrund ihrer zahlreichen aktiven und passiven Nutzungsmöglichkeiten sehr beliebt.
Wärme, Licht und Strom von der Sonne
Dank grossen Glasfronten kann die direkte
Sonneneinstrahlung beispielsweise bereits
einen Teil der Raumerwärmung sowie der Beleuchtung übernehmen. Hier wird von passiver
Nutzung gesprochen. Solarwärme und Solarstrom sind aktive Nutzungsmöglichkeiten der
Sonnenenergie. So kann Wasser mit Solarwärme erhitzt oder Wärmepumpen können mit
Solarstrom betrieben werden.
Ästhetisch ansprechende Lösungen
Solarkollektoren und Photovoltaik-Module
liessen sich allerdings lange Zeit nur schwer
ästhetisch ansprechend in die Gebäudehülle
integrieren. Heute ist die Technologie bedeutend weiter. Integrierte Anlagen lassen sich
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
© Solaire Suisse SA
wird, in einer Batterie gespeichert werden und
abends wenn die Sonne nicht scheint, verbraucht werden. Wird keine Batterie eingesetzt, so kann der Überschuss an Energie ins
öffentliche Netz eingespiesen werden und eine
Vergütung geltend gemacht werden.
Ende 2013 zählte die Schweiz rund 40 000
Photovoltaik-Anlagen, Kleinstanlagen ausgenommen. Diese liefern zusammen gut 600
Gigawattstunden Solarstrom pro Jahr. Eine
Person benötigt privat pro Jahr rund 1000 Kilowattstunden Strom. Um diesen Strombedarf
in der Jahresbilanz zu decken, braucht es nur
etwa sieben Quadratmeter an PhotovoltaikModulen.
heute ohne zusätzliche Aufbauschicht auf dem
Dach realisieren. Solarschindeln ermöglichen
den Einsatz auch in baulich hochempfindlichen Gebieten. Solarzellen werden geschickt
in Glasscheiben oder Fassadenelemente integriert, sodass sie kaum mehr als solche zu
erkennen sind. Solaranlagen verschmelzen
immer mehr mit der Architektur der Gebäude und der Spagat zwischen anspruchsvollem Design und Ökologie wird zunehmend
unnötig.
❰
Solardächer sind heute
nicht immer mehr auf den
ersten Blick erkennbar.
Auf dem Dach des Einfamilienhauses im Kanton
Zürich wurden Solarschindeln installiert.
Schneller Rat dank Online-Solarrechner
Der Solardach-Rechner von Swissolar hilft Interessierten, die Eckpunkte einer eigenen Solaranlage schnell und kompetent herauszufinden. Über die Frage, wie viel Strom ein Dach produzieren kann,
über Fördergelder bis hin zur Vermittlung von professionellen Solarprofis, die von der Planung bis zur Installation der Solaranlage
alles im Griff haben. Der Rechner liefert alle Informationen, die für
die Installation einer Solaranlage auf dem Dach entscheidend sind.
www.swissolar.ch/solardachrechner
75
Ersatzneubau Familie Seidner Stans
Aus alt mach neu
Am Freitag, 18. Oktober 2013, wurde in Stans
das erste Minergie-A-Haus im Kanton
Nidwalden zertifiziert. Das modernisierte
Einfamilienhaus der Familie Seidner-Lussy
steht exemplarisch für die energetische
Optimierung bestehender Bauten und für die
Flexibilität des Systems Minergie: Es kann
bestehenden Verhältnissen angepasst
werden und erlaubt auch in kniffligen Fällen
attraktive Lösungen – wirtschaftlich,
energetisch und ästhetisch. Realisiert wurde
das Projekt von der Waser Holzbau AG
in Oberrickenbach.
76
Das Einfamilienhaus der Bauherrschaft Gabriela und Pascal Seidner, Eltern von zwei kleinen Buben, präsentiert sich als kompakter,
kubischer Baukörper mitten in einer Wohngegend in Stans. Es handelt sich um das Elternhaus von Gabriela Seidner-Lussy, ursprünglich
erstellt in den späten 70er Jahren in einem damals verbreiteten architektonischen Stil, der
einen «Aufsatz» aus Holz beinhaltete.
Ungefähr ein Jahr bevor die Familie Seidner
im März 2012 das Haus kaufte, trat sie bereits
in Kontakt mit Bruno Waser von der Waser
Holzbau AG in Oberrickenbach. «Von Minergie war damals noch nicht die Rede», erinnert
sich Bruno Waser. «Allerdings war bereits klar,
dass man ein Haus wollte, das auch in 25 Jahren noch dem Stand der Technik entspricht.»
Entsprechend sollte das Gebäude auch den
Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Minergie-A
genügen – aber nicht um jeden Preis: «Bauherr Pascal Seidner ist von Beruf Ökonom und
arbeitet bei einem Zuger Vermögensverwalter.
Er hat sehr genau geprüft, ob und wie sich
die geplanten Investitionen rechnen und ob
das alles nicht nur ökologisch, sondern auch
ökonomisch sinnvoll ist», berichtet Bruno Waser. Er empfahl der Familie mindestens Passivhausstandard und eine Gebäudehülle, die
sie dereinst weiter vererben könnte. So kam
die Rede schon sehr bald auf Minergie. Bruno
Waser wohnt selbst in einem Minergie-P-ECOHaus, das von der Bauherrschaft besichtigt
wurde – und der Funke sprang über. Die anschliessende Planungsphase wurde dann von
der Bauherrschaft sehr aktiv mitgestaltet, wie
Frau Seidner berichtet. Viele kreative und nützliche Vorschläge und Entwürfe kamen von Seiten des Ehepaars Seidner und waren die Basis
für das heutige Bauwerk. So wurde beispielsweise die Raumeinteilung oder das markante
Fenster an der Südfassade komplett nach den
Wünschen und Plänen der Bauherrschaft umgesetzt.
Minergie lässt sich offen und flexibel gestalten
Angestrebt wurde zunächst Minergie-P, doch
zeigte sich bald, dass die Umsetzung nicht
ohne schmerzliche Kompromisse möglich sein
würde: Die Decke zwischen dem bestehenden
Erdgeschoss und dem Untergeschoss war zu
wenig isoliert. Um dieses Manko zu beheben,
hätte man relativ viel Raumhöhe opfern müssen, entweder im Erdgeschoss oder im Untergeschoss. Bruno Waser schlug daraufhin die
Umsetzung nach Minergie-A vor, und die Bauherrschaft war offen dafür. Weil der Entscheid
bereits in der Planungsphase fiel, bedurfte es
keiner aufwändigen Kurskorrektur. Da man
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
vorher
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Ersatzneubau Familie Seidner Stans
Minergie-A
Bauherrschaft
Gabriela und Pascal
Seidner
Turmatt 12
6370 Stans
Architekt / Montagebau
in Holz
Waser Holzbau AG
Allmendstrasse 18
6387 Oberrickenbach
Tel. 041 628 20 60
www.waserholzbau.ch
Bauingenieur
Martin Scheuber
Oberes Pfedli 1
6074 Giswil
Tel . 041 675 01 24
HLKK-Ingenieur
W &P Engineering AG
Mühlebach 2
6362 Stansstad
Tel. 041 612 01 41
www.wpe.ch
sich bei der Gebäudehülle an Minergie-P orientiert hatte und entsprechend gute Werte
erreichte, konnten mit der Installation der
Photovoltaik-Anlage die Anforderungen von
Minergie-A relativ einfach erfüllt werden. Für
Bruno Waser ist das Projekt ein gutes Beispiel
dafür, «dass man aus bestehenden Bauten etwas Gutes machen kann». Minergie betrachtet
das Gebäude als Gesamtsystem und lässt sich
offen und flexibel gestalten.
Mehr Platz, auch in Zukunft
Im Sommer 2012 begannen die Bauarbeiten
mit dem Anbau der Garage im Untergeschoss.
In der Folge wurde das Dachgeschoss abgerissen und durch einen zweistöckigen Aufbau aus
Massivholz ersetzt. Das Gebäude verfügt jetzt
zusätzlich über ein Attikageschoss und eine
Energiebezugsfläche von insgesamt rund 300
Quadratmetern. «Die Familie hat jetzt sehr viel
Platz und auch die Option einer späteren Umnutzung: Die zwei Kinder könnten später einmal das Attikageschoss bewohnen – auch das
ist aus konzeptioneller Sicht ein zukunftsfähiger Aspekt», findet Bruno Waser. Ende Februar
2013 übergab er das Haus der Familie, nach
einer Bauzeit von rund einem halben Jahr.
Fördergelder vom Kanton
Beheizt wird das Gebäude mit einer Wärmepumpe, die bereits bestanden hatte. Nun,
mit der optimierten Gebäudehülle und einer
Isolation von fast 40 Zentimetern, ist sie eigentlich zu gross dimensioniert; eine kleinere
hätte ihren Zweck ebenso erfüllt. Es ist jedoch
durchaus auch im Sinne der Nachhaltigkeit,
dass Bestehendes nach Möglichkeit in Minergie-Projekte integriert wird. Neu ist hingegen
die Verteilung der Heizwärme mit einer Bodenheizung anstatt mit Radiatoren. Ebenfalls
neu ist die Solaranlage mit den 24 flach ausgeständerten Modulen auf dem Flachdach. Sie
produzieren zwischen 7500 und 8000 Kilowattstunden Energie pro Jahr – deutlich mehr, als
das Haus und seine Bewohner benötigen. Der
Kanton Nidwalden hat die Modernisierung des
Hauses mit Förderbeiträgen grosszügig unterstützt.
❰
78
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Wer aktiv ist, baut passiv.
www.waserholzbau.ch
syn gmbh
Klimaholzhaus
Massiv. Behaglich. Wertbeständig.
waser_ins_wer_aktiv_ist_baut_passiv_186x84.indd 1
14.03.14 13:44
Redaktionelle Partner
Umwelt und Energie (uwe)
Kanton Luzern
Libellenrain 15
6002 Luzern
www.uwe.lu.ch
ANLIKER AG Generalunternehmung
Meierhöflistrasse 18
6021 Emmenbrücke
www.anliker.ch
Eggenspieler Röösli Architekten AG
Gotthardstrasse 31
6300 Zug
www.eggenspieler-roeoesli.ch
Alex Häusler, dipl. Architekt HTL
Buggenrain 9
6043 Adligenswil
www.haeusler-architektur.ch
ARDE Architektur
Eisengasse 3
6440 Brunnen
www.arde.ch
Luzius Meyer
Dipl. Architekt FH
Vorder-Ehrendingen 2
6010 Kriens
[email protected]
ATELIER PI GMBH ARCHITEKTUR
Q4 Altdorf Ost
Hellgasse 23
6460 Altdorf
www.atelier-pi.ch
Sanitär Heizungen Solartechnik
Markus Schmid AG
Luzernstrasse 4
6102 Malters
www.schmid-markus.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Stadt Luzern
Dienstabteilung Immobilien
Hirschengraben 17
6002 Luzern
www.immobilien.stadtluzern.ch
Waser Holzbau AG
Allmendstrasse 18
6387 Oberrickenbach
www.waserholzbau.ch
Zug Estates Holding AG
Industriestrasse 12
6304 Zug
www.zugestates.ch
79
Rubriktitel
Hecht
Holzbau AG
Publireportage
Unkonventionelle Holzbaulösungen
Agrovision Burgrain in Alberswil LU
In den bestehenden Bauten des Gutsbetriebes
Burgrain (Alberswil, LU) ist ein Modellbetrieb und
Schaufenster der Bio-Landwirtschaft entstanden.
Die Holzbauarbeiten realisierte die ARGE Hecht
Holzbau AG und Dubach Holzbau AG.
In der alten Milchviehscheune werden heute eine
Käserei und ein Bio-Markt betrieben. Im früheren Pferdestall befinden sich ein Bio-Restaurant
sowie eine Holzofenbäckerei und der ehemalige
Wagenschopf sieht aus wie ein «Gebäude im Gebäude» und dient als Tagungsraum und Festsaal.
Lehrlingsprojekt
Ein wesentlicher Teil der Holzbauarbeiten im
Burgrain war das Lehrlingsprojekt. Unter der
Anleitung der renommierten Architektin Pia
M. Schmid aus Zürich führten die Auszubildenden die Zimmerarbeiten des «Gebäude im Gebäude», auch Mathilde-Müller-Forum genannt,
selbständig aus. Innerhalb einer bestehenden
Holzkonstruktion errichteten sie Wände, Boden
und Dach aus Holz. Während die unkonventionelle Form des Raumes vorgegeben war, konnten
sich die Auszubildenden im inneren des Raumes
mit ihren eigenen Ideen verwirklichen: Schritt
für Schritt sehen und mitwirken, wie das eigene
Projekt wächst und die geplante Form annimmt.
Hecht Holzbau AG und Dubach Holzbau AG
stellten die Auszubildenden für dieses Projekt
unentgeltlich zur Verfügung. Die Erfahrungen
und das Wissen, welches die jungen Berufsleute mit diesem Projekt aufbauen konnten, waren
sehr wertvoll und kommen ihnen in der weiteren
Ausbildung zugute.
80
Hecht Holzbau AG
Hecht Holzbau AG fördert MitarbeiterInnen und
Auszubildende und unterstützt diese bei Ausund Weiterbildungsprojekten. Es ist ein bedeutender Teil der Unternehmensphilosophie. Diese
stützt sich ab auf das Qualifizierungsverfahren
von Holzbau Plus. Kunden und Auftraggebern
dient dieses Label als seriöses Differenzierungsmerkmal für die Auftragserteilung, für
gute Produkte und Dienstleistungen im Sinne
sozial nachhaltiger Kriterien. Aus ökonomischen
Gründen bezieht Hecht Holzbau ihr Holz bei regionalen Lieferanten und verbaut überwiegend
Schweizer Holz.
Hecht Holzbau realisiert ökologische und energiesparende Bauten von höchster Qualität. Die
Leistung umfasst Planung, Beratung und Ausführung von ein- und mehrgeschossigen Ein- und
Mehrfamilienhäusern, Bürogebäuden, Gewerbebauten, Gemeindezentren, Schulräumlichkeiten,
Messe-, Markt- und Sporthallen. Hecht Holzbau
AG, ein führendes Holzsystembau-Unternehmen,
Schweiz weit tätig und für seine hohe Verarbeitungsqualität bekannt.
❰
Hecht Holzbau AG
Rigistrasse 11a, Ch-6210 Sursee
Telefon 041 925 18 47, Fax 041 925 18 49
[email protected]
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Wohnungsbau
Gewerbebau
Öffentliches Bauen
Landw. Bauen
An-, Umbau, Aufstockung
Energetische Sanierung
Fassadenverkleidung
Design
umnutzungsflexibel.
Agrovision Burgrain
Alberswil LU
Hecht Holzbau AG
Rigistrasse 11a
Postfach
6210 Sursee
Tel. 041 925 18 40
Fax 041 925 18 49
Architekt:
pia m. schmid architektur & designbüro, Zürich
Hecht Holzbau AG erstellt Holzbauten,
die den aktuellen Trends und den
Erwartungen von Bauherren und Architekten
gerecht werden: Ökologisch, nachhaltig,
funktional. Echt Holz.
[email protected]
www.hecht-holzbau.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
81
MFH Kohlplatz Bürglen
Wie Phönix
aus der Asche
Von Carmen Nagel Eschrich
Als das Wohn- und auch einstige Elternhaus
des Bauherren abbrannte, stand er
über Nacht vor dem Nichts – der gesamte
Lebensraum verfiel den Flammen. Nachdem
ein wenig Zeit verstrich, war er bereit für
einen Neustart, der sich schon bald stolz als
Minergiezertifiziertes Mehrfamilienhaus
zeigen soll.
Nur mässig motiviert, bewegte sich der Bauherr anfangs auf dem Weg in die neue Zukunft;
wer sollte in den Neubau, einerseits begrenzt
durch die stark befahrene Strasse und andererseits durch einen laut rauschenden Bach,
schon gerne einziehen? Mit gemischten Gefühlen trat er an die Architektinnen Julia und
Ida Planzer vom ATELIER PI heran: «Neben
fachlichen Kompetenzen wollen wir unbedingt
auch die zwischenmenschliche Seite beim
Bauen vertreten – von Beziehungsgeschichten bis zur detaillierten Beschreibung des
Tagesablaufs. Um die richtige Architektur zu
finden, kommt bei uns so manches auf den
Tisch.» Somit war der Bauherr nicht mehr
alleine auf weiter Flur, sondern bei dem erfahrenen Planungsteam in besten Händen, was
schon bald einen guten Entwurf hervorrufen
sollte.
Der (Lebens-)wandel
Rasch freundete sich der Bauherr mit dem
kompakten Volumen, den bodentiefen Fenstern und der Komfortlüftung an – vielleicht
könnte doch ein angenehmer Wohnraum hier,
an diesem nicht gerade perfekten Bauplatz
entstehen? Das heutige Ergebnis ist Beweis
genug: Schlicht, in zeitlosem Grün-Grau gestrichen, fügt sich der ca. 10x10 m grosse
Baukörper mit Satteldach harmonisch in die
gebaute Umwelt – die Neigung entspricht
dabei exakt dem Bestand, eine Hommage an
den Vorgänger. Drei geräumige, etwa 90 m2
grosse Wohnungen entstanden. Das Dachgeschoss kann dank der Gaube bestens genutzt
werden, auch hier fanden bequem 3½ Zimmer
Platz. Hell und freundlich empfangen die nach
Süden ausgerichteten Wohnungen, im Westen
lädt auf der gesamten Gebäudelänge ein Balkon zur Abendsonne. Im Neubau herrschen
auch grosszügige Raumhöhen von 2,4 m – die
Räume im Altbau massen nur 1,9 m. Der Keller
bietet Abstell- und Technikbereiche, der Aussenraum bzw. der knappe Vorplatz wurde für
PKW-Abstellplätze optimiert.
82
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Minergie
Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
83
MFH Kohlplatz Bürglen
Bauherrschaft
Karl Walker
Kohlplatz 7
6463 Bürglen
Architekt
ATELIER PI GMBH
ARCHITEKTUR
Q4 Altdorf Ost
Hellgasse 23
6460 Altdorf
Tel. 041 500 47 87
www.atelier-pi.ch
HLK-Ingenieur
Fäh & Zurfluh AG
Bahnhofstrasse 11
6460 Altdorf
Tel. 041 874 04 90
www.fz-ag.ch
Bauingenieur
Projekta AG Ingenieure
und Planer
Q4 Altdorf Ost
Hellgasse 23
6460 Altdorf
Tel. 041 874 45 00
www.projekta-ag.ch
84
Minergie
Schlecht für den Lärm, gut für Minergie
Die laute Verkehrsluft darf dank der Komfortlüftung draussen bleiben – dem Verbraucher
wird gefilterte Frischluft ohne Lärmemissionen zur Verfügung gestellt. Eine Luft-WasserWärmepumpe wärmt Wasser für die Fussbodenheizung und bereitet das Warmwasser. Zu
36% wird letzteres auch über Solarkollektoren
am Dach bezogen. Ein Lärmgutachten stellte
sicher, dass die neuen Fenster Schallgrenzwerte einhalten – was mit einem gut gedämmten Minergie-Fenster wie hier 0,6 W/
m2K ohnehin erfüllt wurde. Um viel natürliches Tageslicht zu gewinnen, entschied man
sich für fast raumhohe und bodentiefe Fenster
– zur Reinigung können sie durch einen extra
dafür einzuschiebenden Griff geöffnet werden.
Originell wurde die Brüstung der französischen Balkone direkt an den Fensterrahmen
befestigt – die Aussicht bleibt so ungetrübt. In
22 cm starke Steinwollplatten gehüllt, behält
der Massivbau die Energie bestens gespeichert.
Ende gut, alles gut
Heute zeigt sich – die Bedenken des Bauherren waren unbegründet: Die Wohnungen waren
rasch vermietet. Nicht zuletzt dank des hervorragenden energetischen Standards und der
Minergie-Zertifizierung – eine Auszeichnung,
nach der sich Mieter und Endverbraucher orientieren. Eine zukunftsweisende Lösung ohne
überflüssige Extras entstand, dieser ökonomische Ansatz wurde belohnt: Der Bau schloss
mit Gesamtkosten, die unter der Schätzung
lagen. Dabei schaffte der Bau auch noch Arbeit für die Region, bewusst entschied man
sich bei der Ausführung für lokal ansässige
Firmen und somit für einen Erfolg für das gesamte Umland.
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2014
Bauherr: ANLIKER
Totalunternehmen: ANLIKER AG Generalunternehmung
Architekten: Burkard Meyer Architekten, Baden
SeeburgPark Luzern
LEBENSQUALITÄT IM QUADRAT
Sechs würfelförmige Residenzen, der Grundriss jeweils fast quadratisch, die Fassade spielerisch
variiert. Der SeeburgPark in Luzern zeigt überzeugend, für welche Werte ANLIKER steht. Für
Ausgewogenheit, Lebensqualität und Nachhaltigkeit im Quadrat.
ANLIKER VERPFLICHTET SICH ZU NACHHALTIGKEIT UND WERTHALTIGKEIT BEIM:
• Verkaufen und Vermieten von Immobilien
• Entwickeln und Realisieren von Projekten
FÜR DAS BAUEN LEBEN, FÜR DAS LEBEN BAUEN – ANLIKER
• Hoch-, Tief- und Erneuerungsbau.
ANLIKER hat auch folgende Überbauungen realisiert und vermarktet:
CityBay Luzern
Hübeli
Emmenbrücke
Seehof Sachseln
Wettsteinpark
Luzern
Meierhöf listrasse 18, 6021 Emmenbrücke
Telefon 041 268 88 88
www.anliker.ch
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