Das Fachjournal 1 | 2014 N A C H H A LT I G BAUEN Zentralschweiz Photovoltaik im neuen Licht: Stephan Wittkopf im Interview CO2-neutral: Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz Mitten in Sursee: Holzbau im Standard Minergie-A-ECO Minergie-A Ersatzneubau in Stans Ein Produkt der Gerber Media, Zürich Natürlichkeit für Generationen Besuchen Sie unsere Ausstellungen! Light Art by Gerry Hofstetter © In Ihrer Nähe und jederzeit für Sie da – bei einem unserer 13 Vertriebsstandorten oder bei einem der über 350 Fachbetriebspartnern in der ganzen Schweiz: egokiefer.ch Klimaschutz inbegriffen. WoodStar WS1® – so heisst der Star der Holz/Aluminium- und HolzFensterbranche. WS1®-Fenster kombinieren die Eleganz eines Klassikers mit dem Design eines zeitgenössischen Stars. Für jede Anwendung im Neubau und der Sanierung – und für jede Generation. WS1®-Fenster sind MINERGIE®-zertifiziert und reduzieren den Energieverbrauch über das Fenster um bis zu 75%. Werden auch Sie Klimaschützer. 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Inhalt Fachbeiträge 4 Titelbild: Energetische Sanierung/Erweiterung Wohn- und Bürogebäude Adligenswil 44 «Nachhaltigkeit ist nicht teuer»: Interview mit Markus Sidler CEO ANLIKER AG GENERALUNTERNEHMUNG 55 «Die 2000 Watt Gesellschaft»: Jules Pikali ÖkoWatt GmbH Energieberatungszentrale der Zentralschweizer Kantone 62 Holzheizwerk Göschenen – Vorzeigeprojekt der Energiewende Gregor Lutz Holzenergie Schweiz 70 Eco-Produkte – ein Wegweiser durch den Materialdschungel Marianne Stähler Verein eco-bau 73 Immer attraktiver – Strom von der Sonne Martina Rychen Swissolar Impressum Herausgeber Gerber Media Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich Telefon 044 341 16 41 www.gerbermedia.ch Grafik / Layout / Druck Effingerhof AG Storchengasse 15, 5200 Brugg www.effingerhof.ch Redaktion Gerber Media Anita Bucher, Carmen Nagel Eschrich, Robert Schütz www.gerbermedia.ch «Photovoltaik im neuen Licht»: Interview mit Stephan Wittkopf Professor an der Hochschule Luzern Objektvorstellungen 8 Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz 16 Minergie MFH Mühlegasse Baar 25 Minergie Modernisierung Schulhaus Maihof Luzern 30 Energetische Sanierung/Erweiterung EFH Adligenswil Jules Pikali, ÖkoWatt GmbH 36 Minergie-P Modernisierung Kriens Gregor Lutz, Holzenergie Schweiz 46 Minergie Überbauung Seehof Sachseln Marianne Stähler, Verein eco-bau 52 Minergie-A-ECO Citypark Sursee 58 Minergie-A DEFH Neuhushöhe Malters 66 Minergie-P MFH Dorfbachstrasse Schwyz 76 Minergie-A Ersatzneubau Stans 82 Minergie MFH Kohlplatz Bürglen Gastautoren Robert Küng Regierungsrat und Regierungspräsident 2014 Vorsteher Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement Kanton Luzern Martina Rychen, Swissolar Fotos Atelier für Fotografie René Rötheli 5400 Baden www.rrphoto.ch Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft), Bleichung: efc Rubriken Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Verlages Einzelverkaufspreis: CHF 14.– Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.– 19/41/65 79 Innovationen Redaktionelle Partner 75/U3 Führende Unternehmen Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 1 Rubriktitel BE Netz AG Publireportage Strom und Wärme aus der Sonne – Realisiert in Ebikon Ein Architekt realisiert in Ebikon im luzernischen Rontal ein neues Gebäude und antwortung gegenüber der Umwelt. Wenn wir möglichst viele Anlagen bauen, ergibt sich in der Summe ein tolles Ergebnis. lässt durch die ortsansässige BE Netz gleich zwei Solaranlagen installieren – eine Detail perfekt ausgeführt: Dachfenster, SpenglerAbschluss und Modul Bildquelle: BE Netz optimale Lösung. Lesen Sie im Interview, was ihn dazu bewogen hat. Herr Kreyenbühl, sie haben als Architekt gleich zwei Solaranlagen auf Ihrem neuen Wohnhaus realisiert. Eine Solarstromanlage mit einer Leistung von 22,75 kWp und eine thermische Solaranlage zur WarmwasserAufbereitung. Was hat Sie dazu bewogen? Die Sonnenenergie ist ein wichtiger Bestandteil unserer bisherigen Bauten. Die thermischen Anlagen nutzen wir schon lange, aber bei den Photovoltaikanlagen war das PreisLeistungs-Verhältnis bisher zu hoch. Es fasziniert mich, wenn das Hausdach die Bewohner vor äusseren Einflüssen schützt und zugleich der ganze Energiebedarf aller Hausbewohner selber produziert werden kann. Ost- und West-Dach sind vollständig mit Photovoltaik-Modulen und Kollektoren bedeckt. Bildquelle: BE Netz Was sind die zukünftigen Herausforderungen der Architektur im solaren Zeitalter? Dass es selbstverständlich wird, Solaranlagen zu bauen, welche zu Gebäudeteilen werden. Besten Dank für die Beantwortung unserer Fragen. Warum haben Sie gerade die Firma BE Netz für die Realisation ausgesucht? Die Firma BE Netz ist bei der Photovoltaik kompetent und ortsansässig. Wie wichtig ist Ihnen bei Ihren Bauten die Integration von erneuerbaren Energien und warum? Wenn die Besonnung des Hauses stimmt und die Finanzierung tragbar ist, finde ich es selbstverständlich, dass man erneuerbare Energie einbezieht. Schliesslich haben wir eine Ver- BE Netz AG Industriestrasse 4, 6030 Ebikon LU Telefon 041 319 00 00 www.benetz.ch 2 Die Gebäudehülle dient zunehmend der solaren Nutzung für die Gebäudetechnik. Wie können aus Ihrer Sicht die Komponenten der Photovoltaik und Solarthermie als architektonisches Element im Bau integriert werden? Was waren die Ansätze im vorliegenden Fall? Solaranlagen sollen ein Teil der Gebäudehülle sein. Diese kann man am Besten in der Dachfläche oder in einer Brüstung integrieren. In unserem Neubau haben wir die Dachfläche nach den Solarmodulen ausgerichtet in dem wir den Dachvorsprung angepasst haben. Fakten zu den Solaranlagen: Die Photovoltaikanlage bedeckt die Ost- und die Westseite des Daches, wodurch die Produktion von Solarstrom besser über den Tag verteilt und der Eigennutzen der Energie verbessert wird. Die Anlage erzeugt ca. 17 000 kWh Strom im Jahr und deckt damit den Bedarf von rund 15 Personen. Auch die Thermische Solaranlage produziert eine beachtliche Menge an Wärme. Sie deckt ca. 60–65% des Warmwasserbedarfs ab. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Editorial Im richtigen Moment nachhaltig bauen Rund 40 Prozent unseres Energieverbrauchs fallen im Bereich der Gebäude für Heizungen und die Aufbereitung von Warmwasser an. Wollen wir also gemeinsam mit dem Bund die Energiewende und das langfristige Ziel einer 2000-Watt-Gesellschaft erreichen, müssen wir grosse Anstrengungen im Bereich der Gebäude unternehmen. Nachhaltiges und energieeffizientes Bauen sind hier die Stichworte. Doch was heisst es, nachhaltig zu bauen? Aktionismus und Fundamentalismus sind für nachhaltiges Bauen die falschen Ratgeber. Bei Sanierungen ist der Zeitpunkt der Investition ebenso zu beurteilen wie der Umfang und die richtige Zusammensetzung der Massnahmen. Wenn ich vor fünf Jahren eine neue Heizung eingebaut habe, ist es eben nicht nachhaltig, diese zu ersetzen. Möchte ich nächstens sanieren, ist es umso wichtiger, dass ich mich über energieeffiziente Heizsysteme, über Photovoltaik-Anlagen und Solarthermie informiere. Die gleichen Fragen stellen sich bei einem Neubau: Mit welchen Materialien baue ich? Wie bereite ich mein Warmwasser auf? Eignet sich das Dach für eine Solaranlage? Das Gebäude ist heute mit seinen Komponenten ein komplexes System. Es ist zwingend, genügend Zeit für diese Themen aufzubringen und sich ausführlich beraten zu lassen. Erst dann, wenn man koordiniert investiert, kann man in 20 Jahren sagen, dass man nachhaltig gebaut hat. Der Kanton Luzern will die Hausbesitzer in diesem Prozess unterstützen. Seit kurzem steht als eine Massnahme des Solarjahres 2014 unter www.solar.lu.ch ein Solarpotentialkataster zur Verfügung. Mit wenigen Klicks kann man feststellen, ob sich das eigene Dach für eine Solaranlage eignet. Damit das Tool nicht ein Spielzeug bleibt, werden umfangreiche Informationen mitgeliefert. So erfährt der Hausbesitzer zum Beispiel, wieviel Strom er produzieren könnte oder wie hoch seine CO2Einsparungen wären. Auch die weiteren Schritte werden einfach verständlich mitgeliefert. Gleichzeitig konnte der Kanton Luzern bürokratische Hürden abschaffen. Kleine Solaranlagen brauchen in Zukunft keine Baubewilligung mehr, sondern sind nur noch meldepflichtig. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Wie die Zukunft aussehen kann, erarbeiten gerade Studentinnen und Studenten der Hochschule Luzern Technik & Architektur. Im Rahmen des Solar Décathlon konzipieren und bauen sie ein energieeffizientes Haus und nehmen damit an einem internationalen Wettbewerb teil. Der Kanton Luzern hat das Projekt grosszügig unterstützt. Wir hoffen natürlich, dass das Team gut abschneidet und ihre Erkenntnisse in naher Zukunft für das nachhaltige Bauen eingesetzt werden können. Robert Küng Regierungsrat und Regierungspräsident 2014 Vorsteher Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement Kanton Luzern 3 Umwelt und Energie (uwe) «Photovoltaik in neuem Licht» Umwelt und Energie (uwe) Kanton Luzern im Gespräch mit Stephen Wittkopf, Professor an der Hochschule Luzern Professor Wittkopf, Sie haben mehr als 10 Jahre an solaren und energieeffizienten Gebäuden in Singapur geforscht. Welches sind die wichtigsten Erkenntnisse, welche Sie vor zwei Jahren mit nach Horw an die Hochschule Luzern nahmen? Zu Beginn meiner Zeit in Singapur stellte ich überrascht fest, dass dort die solare Energie so gut wie gar nicht genutzt wurde. Und das obwohl die tropischen Bedingungen ideal sind. Meine Forschungsergebnisse zum Potential von gebäudeintegrierter Photovoltaik (PV) interessierten am Anfang dann auch nur ein paar wissenschaftlich orientierte Kollegen. Das änderte sich 2008 mit der Gründung eines nationalen Forschungsinstituts, dem Solar Energy Research Institute of Singapore (SERIS). Ich durfte dort die Abteilung solare und energieeffiziente Gebäude aufbauen und mit anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung massgeblich zur Realisierung des ersten Nullenergie-Bürogebäudes in den Tropen beitragen. Egal ob in Singapur oder in der Schweiz , die Nachfrage nach Strom wird immer grösser. Photovoltaik wird als Energielieferant eine wichtige Rolle spielen, und gestaltungsbewusste Architekten kommen nicht darum herum, die Integration von PV-Anlagen in Gebäude zu verbessern. Die Zentralschweiz ist nicht gerade mit dem fernöstlichen Kleinstaat Singapur vergleichbar. Trotzdem, welche gemeinsamen Herausforderungen im Energiebereich sehen Sie hier wie drüben? Klar, die Unterschiede könnten nicht grösser sein, aber dass die fossilen Energien begrenzt sind, spüren die Menschen überall und dass sie ihren Beitrag zu einem sparsameren Verbrauch leisten müssen, wissen sie auch. Hier wie drüben arbeitet man mit den gleichen Ansätzen auf die Energiewende hin: Effizienz, erneuerbare Energien und Suffizienz, mit unterschiedlichen Gewichtungen, je nach Gesellschaftssystem und Grad der Industrialisierung. PV-Dach auf der Scheune am Meggenhorn 4 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Kanton Luzern Die Menschen haben auch überall Ansprüche an die gebaute Umwelt, welche über die Technik hinausgehen. Mit gestalterischen Mitteln wollen wir erreichen, dass die Menschen die Nutzung von erneuerbaren Energien in ihrer gebauten Umwelt besser akzeptieren. Wie muss man sich Ihren Arbeitsalltag vorstellen? Mein Alltag ist abwechslungsreich: Ich führe Kooperationsgespräche, halte Vorträge, leite Experimente und publiziere Forschungsergebnisse. An Fachhochschulen wie der HSLU schreibt man relativ viele Anträge zur Forschungsfinanzierung, weil hier die Basisfinanzierung geringer ist als an Hochschulen. Ich kann mich aber nicht beklagen, es gibt viele Ausschreibungen zur Energiewende, und wir sind erfolgreich. Mit Vorträgen bei Unternehmen, an Messen oder an internationalen Kongressen zeigen wir, was wir an der HSLU machen und wohin wir wollen, und suchen so nach Gleichgesinnten. Besonders wichtig sind mir das Experimentieren und die Veröffentlichung der Resultate, als Leiter eines Kompetenzzentrums habe ich aber auch klassische Managementaufgaben. Die installierten PV-Flächen haben in der Schweiz seit 2008 jährlich um mehr als 65 Prozent zugelegt und produzieren inzwischen mehr als 1 Prozent des nationalen Stromverbrauchs. Ist es jetzt an der Zeit, neben Dachflächen vermehrt Fassaden mit PV-Modulen zu bestücken? Auf jeden Fall ja, denn im Winter könnte die tiefstehende Sonne besser von PV-Fassaden genutzt werden. Wenn PV-Module flach auf dem Dach liegen, gibt es insbesondere mittags im Sommer eine Produktionsspitze an PV-Strom. Da dieser Strom den aktuellen Bedarf übersteigt, muss er entweder im Netz oder in Batterien gespeichert werden, was sehr aufwendig sein kann. Mit steil aufgestellten PV-Modulen z. B. an Fassaden kann Strom Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Ausschnitt Solarpotentialkataster Kanton Luzern www.geo.lu.ch/map/solarpotential/ gleichmässiger über den Tag produziert und so besser dem Eigenbedarf angepasst werden. Können Sie als Architekt alles gutheissen, was derzeit auf und an Gebäuden montiert wird? Nein, nicht wirklich. Zum Teil ist es sehr störend, das fällt mir vor allem auf, wenn ich in den Nachbarländern unterwegs bin. Deshalb finde ich es eigentlich gut, dass hier in der Schweiz viele gestalterisch bedenkliche Anlagen nicht genehmigt werden. Ich bin auch froh, dass die im Juni 2013 vom Kanton Luzern herausgegebenen Richtlinien für Solaranlagen Empfehlungen zur gestalterischen Integration von PV in Gebäuden enthalten. Am besten wäre es, wenn PV-Anlagen an Gebäuden gar nicht mehr auffallen würden – weil sie so gut integriert sind, dass man sie nicht mehr sieht. Dürfen wir uns in den nächsten Jahren auf PV-Innovationen freuen, welche die Energieziele mit hohen ästhetischen Ansprüchen versöhnen? Ja, klar. Die beiden eidgenössischen technischen Hochschulen und auch wir an der HSLU forschen zunehmend an gestalterisch akzep5 Umwelt und Energie (uwe) tableren PV-Modulen. Wir arbeiten z. B. mit Zentralschweizer Firmen aus dem Holzbau, dem Metallbau und der PV-Modul-Branche zusammen. Die Weichen sind auf jeden Fall gestellt. In nationalen Ausschreibungen spielen architektonische Aspekte der Energiewende eine immer grössere Rolle. Aus diesem Grund schaue ich sehr zuversichtlich in die Zukunft. Bleiben die Innovationen Prototypen oder werden sie sich als Produkte tatsächlich auch durchsetzen? Aus einem Prototyp wird ein Produkt, das sich als Bestandteil des Gesamtsystems Gebäude und Quartier rechnen wird. Für die Wirtschaftlichkeit des Produkts ist aber nicht nur der Kaufpreis entscheidend. Ein normales Dach oder eine Fassade verursacht dem Eigentümer Anschaffungs- und Unterhaltskosten. Diese Kosten können nicht amortisiert werden. Der von PV produzierte Strom hingegen bringt dem Eigentümer Geld. Im Prinzip sind also PV-Dächer und -Fassaden langfristig günstiger für den Eigentümer. Berücksichtigt man zudem die lange Lebensdauer von Photovoltaik, ist das Einkommen aus der Stromproduktion über die Jahre sogar höher als die Kosten für Anschaffung und Unterhalt. Stephen Wittkopf Prof. Dr. Stephen Wittkopf ist Architekt und Professor an der Hochschule Luzern (HSLU) Technik & Architektur in Horw. Seit Mai 2012 ist er Leiter des HSLU-Kompetenzzentrums für Gebäudehülle und Solarenergie. Wittkopf beschäftigt sich vorwiegend mit energieeffizienter und gleichwohl ansprechender Architektur. Im Bereich der gebäudeintegrierten Photovoltaik und Tageslichtnutzung hat er international gelehrt und publiziert. Unter anderem war er von 2008 bis 2012 Abteilungsleiter für solare und energieeffiziente Gebäude am nationalen Forschungsinstitut für solare Energie in Singapur (SERIS). 6 Kanton Luzern Wann und wo dürfen wir konkrete Ergebnisse Ihrer Forschungsarbeit an der HSLU erwarten? Forschung braucht ihre Zeit, das geht nicht von heute auf morgen, besonders wenn man einen Forschungsbereich, wie in meinem Fall den Bereich der solaren Fassade, in einem neuen Kontext erst aufbauen muss. Aber dank der Unterstützung der Hochschulleitung und dank genehmigter Forschungsprojekte sind wir nun etabliert und aktiv. Bereits 2013 haben wir Ergebnisse auf internationalen wissenschaftlichen Konferenzen vorgestellt und für einen Beitrag sogar den Best-Paper-Award bekommen. Durch unsere internationalen Veröffentlichungen hat ein grosses Planungsbüro aus den USA von unserer Arbeit erfahren, woraus ein Auftrag entstanden ist zur Ermittlung bzw. Verringerung der Lichtreflexionen von Glasfassaden an Hochhäusern. Trotz dieser internationalen Ausrichtung verlieren wir den Kanton Luzern nicht aus den Augen. Das PV-Dach auf der Scheune am Meggenhorn ist z. B. durch unsere Mitarbeit zustandegekommen. Wir konnten die kantonale Denkmalpflege mit einer kleinen Studie von der Unbedenklichkeit der Lichtreflexionen des geplanten PV-Daches überzeugen. Unsere Prototypen stellen wir einem akademischen Publikum, aber auch der Öffentlichkeit vor und planen dazu die Demonstration an einem Gebäude im Kanton Luzern – dafür brauchen wir aber noch eine Finanzierung. Ideal fände ich es, wenn bei der energetischen Erneuerung des Hochschulcampus 2016 auch innovative architektur-integrierte Photovoltaik berücksichtigt werden könnte. Der Luzerner Regierungsrat Robert Küng will während seinem Präsidialjahr 2014 mit verschiedenen Aktivitäten die Solarenergie ins Zentrum stellen (www.solar.lu.ch). Wie hilfreich ist ein solches Engagement für Ihre Arbeit? Ein solches Engagement ist für uns sehr wichtig. Das Thema wird damit ein weiteres Mal in den Fokus der breiten Öffentlichkeit gerückt, und es erscheint auf der politischen Agenda des Kantons. Ich würde mir wünschen, dass viele diesem Vorbild folgen und weitere Aktionen starten. Vielleicht meldet sich ja dann jemand, der unsere Forschung finanziell unterstützt (lacht). ❰ Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 1a hunkeler AG Publireportage TOP-WIN – das innovative Fenster von 1a hunkeler 1a hunkeler hat sich mit den neu entwickelten TOP-WIN Fenstern einen Spitzen- einfachen und klaren Linien und Flächen erlauben ausserdem eine unkompliziertes Reinigung. platz im Olymp der Energiesparfenster erobert. Das Fenstersystem bietet dabei sinnvolle Varianten für jedes Bedürfnis. Ob als Fenster für Neubauten, als BlowerDoor getestetes Hebeschiebefenster im Balkon- und Terrassenbereich oder als Fenster in der Sanierung, 1a hunkeler hat stets eine geeignete Lösung bereit. Alles aus einer Hand für Sie Der Fensterspezialist von 1a hunkeler betreut Sie vom ersten Moment der Offertstellung über die Planung bis hin zur Produktion, Montage und Endübergabe Ihrer neuen Fenster. 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In Kürze wird es hier alles geben, was es zum Leben braucht. Dennoch ist es genau dieser Austausch mit der Welt um die Suurstoffi herum, der das Quartier belebt. Beispielsweise dann, wenn die Mitarbeiter des Novartis-Hauptgebäudes zum Bahnhof laufen und die Besucher des Fitnesscenters gerade erst eintrudeln. Dann ist es im Quartier auch abends lebendig, wenn die Schulkinder der Swiss International School längst schon zuhause und die Spielplätze verwaist sind, weil die Kleinsten im Quartier langsam ins Bett müssen. Es ist genau diese Durchmischung, welche Zug Estates, Investorin und Arealbetreiberin der Suurstoffi, anstrebt. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Zug Estates AG KITA | Wohnen Wohnen 19 - 35 35 a/b 33 29 31 27 Wohnen 3/5/9/13/15/17 Büronutzung 21 23 Cha mer st rass e 41 25 Blegist rasse Birke nstra sse 19 2 Kindergarten | Schule Wohnturm 17 3 15 137 PP Sun ne blic k 13 11 9 1 7 5 3 14 10 Fitness | Wohnen Bir ke nst rass e 12 1. Realisierungsetappe umgesetzt 8 Suurstoffi 3-17 1 2. Realisierungsetappe (2013-2015) Sijen talba ch Suurstoffi 19-35, inkl. Dienstleistungsgebäude S41 2 Wohnturm nach 2016 3 Unternehmensstandort, Realisierung nach Bedarf g ndun verbi Gleis Novartis Head Office 3. Realisierungsetappe h rdisc oberi Baufeld 4, Realisierung nach 2017 228 Wohnungen, 150 Grundrisse Und darum gibt es hier vom WG-Zimmer über die Familienwohnung bis hin zum exklusiven Penthouse alles zu mieten – eben für jeden das Passende. Im Frühling 2013 wurde die erste Bauetappe abgeschlossen. Die bisher realisierten 228 Wohnungen weisen über 150 verschiedene Grundrisse auf. Ein markantes Geschäftshaus, direkt an den Gleisen der SBB gelegen, wird von der Novartis als Alleinmieterin genutzt. Die anderen beiden Häuser in dieser Reihe sind Wohn- und Geschäftsbauten. Hier befinden sich zum Beispiel das Fitnesscenter und eine Kinderkrippe. Und dann gibt es auf dem Areal auch zwei kleinere rote Bauten, die auf den ersten Blick so gar nicht ins Bild passen. «Zeitzeugen von früher», erklärt Wintsch. «Es sind Originalgebäude der alten Sauerstoff- und Wasserstoffwerke Luzern, welche hier von 1926 bis in die Sechzigerjahre produziert haben.» Originale? «Ja genau, eines war ein Lagerhaus und eines ein Produktionsgebäude. Die beiden Häuser waren recht gut erhalten und wurden deshalb ins Projekt integriert und komplett saniert.» Heute ist hier die Swiss International School untergebracht, derzeit noch mit einem Angebot für kleinere Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 9 Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz Kinder. Alsbald soll es aber möglich sein, vom Kindergarten bis zur Matura alles auf dem Areal der Suurstoffi zu besuchen. Vision zero-zero Alle Gebäude der Suurstoffi sind mit einem Anergienetz verbunden, das den Austausch von Wärme untereinander zulässt. So kann zum Beispiel die Abwärme, die bei kommerzieller Nutzung auch im Sommer entsteht, gezielt in den Wohnbauten zur Erwärmung des Brauchwarmwassers verwendet werden. Wenn generell zu viel Wärme vorhanden ist, kann diese im Erdsondenfeld mit 220 Erdsonden wieder gespeichert und erst in der kalten Jahreszeit genutzt werden. Dies ist nur durch die Vielzahl der Erdsonden, die hier verbaut sind, überhaupt möglich. Damit erreicht die Suurstoffi bereits eines der grossen Ziele von Zug Estates, sie verbraucht so gut wie kein CO2. Mit 0,15 kg/m2 ist diese Belastung – verglichen mit einem durchschnittlichen Schweizer Wohngebäude (rund 40 kg/m2; Quelle: Gebäudeparkmodell, Bundesamt für Energie) – verschwindend klein, gewissermassen «zero». Das zweite «Zero» streben die Investoren im Hinblick auf den von extern zugeführten Strom für den Betrieb der Gebäude an. So wurden etwa die weissen Wohnbauten grossflächig mit Photovoltaikmodulen belegt. Auf den Gebäuden an der Bahnlinie wurde zugunsten von Dachgärten für die Bewohner der oberen Wohnungen darauf verzichtet. Im ersten Betriebsjahr erzielten die Photovoltaikanlagen einen Ertrag, der 67% des Eigenbedarfes entspricht. Dieser Prozentsatz wird mit dem Ausbau in der zweiten Bauetappe auf rund 80% gesteigert werden können. Das zweite «Zero» ist also in Reichweite. 10 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Zug Estates AG Zweite Bauetappe in Holzbau Wer durch die Suurstoffi schlendert, fühlt sich augenblicklich wohl. Eine modulierte parkähnliche Landschaft mit einheimischen Pflanzen bietet eine hohe Aufenthaltsqualität. Das ganze Quartier ist verkehrsfrei, die Häuser sind alle an Tiefgaragen angeschlossen. Einladende Spazierwege führen zu den Wohnund Geschäftsbauten, vorbei an Spielplätzen, schön gestalteten Wasserflächen und Sitzgelegenheiten. Und wenn hier Leute sitzen, die ihr Gesicht ins Handy oder in einen Tablet-PC stecken, dann liegt das sicher am WLAN-Internetzugang, den es auf dem Areal der Suurstoffi gratis gibt. Der Spaziergänger indes geht weiter. Sein Blick fällt unweigerlich auf die angrenzende Grossbaustelle. Hier werden in der zweiten Bauetappe ein Geschäftshaus sowie neun Mehrfamilienhäuser in Holzmischbauweise erstellt. Mit 156 Wohnungen wird es die grösste Holzbausiedlung der Zentralschweiz werden. Für den Holzbau sprach nebst dem nachhaltigen Rohstoff auch die kurze Bauzeit. Damit fallen die Lärmemissionen der Baustelle für alle Menschen, die bereits in der Suurstoffi wohnen, minimal aus. Über 70% der neuen Wohnungen sind ein Jahr vor dem geplanten Bezug im Frühling 2015 bereits ab Plan vermietet, auch das Bürohaus etwa zur Hälfte. Im Sommer 2014 wird die Swiss International School hier weitere Flächen beziehen und ihr Angebot auf Kinder aller Altersgruppen ausweiten. Weitere Quartierinfrastruktur ist in Planung. Wintsch würde es gerne sehen, wenn in der Suurstoffi unter anderem auch ein Lebensmittelladen, ein Coiffuregeschäft, eine Arztpraxis und ein Restaurant angesiedelt werden könnten. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Herr Wintsch, die Zug Estates konzentriert sich jeweils auf die Entwicklung ganzer Areale und nicht bloss auf einzelne Bauten, warum? Wir glauben, dass wir mit dem Fokus auf Areale am nachhaltigsten unterwegs sind. Denn so gehen wir schonend mit der Ressource Land um und schaffen trotz hoher Verdichtung attraktive und hochwertige Lebensräume. Mit der Dorf-im-Dorf-Philosophie wollen wir auch kurze Wege zwischen Wohnen, Arbeit und Freizeitaktivitäten schaffen. Unsere Areale sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hervorragend erschlossen. Zudem gibt es in der Suurstoffi einen Mobility-Standort und eine Internetplattform zur Bildung von Fahrgemeinschaften (www.suurstoffi. hitchhike.ch). All ihre Bauten tragen kein Minergie-Label, warum nicht? Unser Energiekonzept umfasst das ganze Areal, nicht bloss einzelne Häuser. Labels werden aufgrund von Planwerten vergeben, uns reicht das aber nicht. Wir wollen unsere Werte gemessen haben und sie laufend optimieren. Dazu gibt es Hunderte von Messpunkten. Die Daten werden in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern ausgewertet, und danach optimieren wir. Dennoch sind wir nicht gegen Labels. Für uns aber werden diese erst interessant, wenn sie aufgrund von Ist-Werten vergeben werden. Generell sind die Renditen auf dem Immobilienmarkt immer ein Riesenthema. Man will möglichst schnell möglichst viel Geld verdienen. Bei Zug Estates scheint dies anders zu sein ... warum? Unsere grundsätzliche Ausrichtung ist anders. Wir wollen nicht möglichst günstig bauen, verkaufen und den Gewinn maximieren. Wir entwickeln für unser eigenes Portfolio, bewirtschaften dieses selbst und wollen langfristig eine gute Rendite erzielen. So investieren wir zwar am Anfang mehr in unser Energiekonzept, haben aber 20–30% tiefere Betriebskosten. Eine Lebenszyklusbetrachtung macht somit bei unseren Bauten mehr Sinn. 11 Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz Photovoltaikanlage mit neuester Technologie Es wird viel investiert in der Suurstoffi. Der ersten Bauetappe stand ein Investitionsvolumen von 150 Mio. CHF gegenüber. In der zweiten Bauetappe werden es nochmals 100 Mio. sein. Auch die Photovoltaikanlage wird massiv ausgebaut. «Bereits jetzt ist sie mit rund 400 000 kWh pro Jahr die grösste private PV-Anlage des Kantons. Diese Kapazität werden wir auf über 1 Mio. kWh erhöhen. Mit den Flächen, die dazukommen, wird der Selbstversorgungsgrad bei etwa 80% liegen.» Bei der neuen PVT-Anlage handelt es sich um Solarmodule der neuesten Generation. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Solarzellen durch Wasser gekühlt werden. So kann noch effizienter Strom produziert werden, und die durch die Sonneneinstrahlung gewonnene Wärme kann zur Nutzung ins Anergienetz eingespeist werden. Weitere Arealentwicklung Richtung Osten geplant Mit der zweiten Bauetappe ist die Bebauung auf dem Areal noch längst nicht abgeschlossen. 2013 wurde die planungsrechtliche Arealentwicklung in Richtung Osten sichergestellt. «Derzeit sind wird daran, die Nutzungsvolumen nach den Regeln des Bebauungsplans zu 12 Zug Estates AG verteilen», erklärt Wintsch. Visualisierungen dazu, wie es hier mal aussehen könnte, gibt es bereits. Besonders auffallend: ein dominierendes, aber leichtfüssig erscheinendes, 70 Meter hohes Hochhaus in einem grossen Park. Die Ost-Erweiterung soll, wenn alles nach Plan läuft, bis etwa 2020 realisiert werden. Es bleibt also spannend im SuurstoffiAreal. Hier, wo auf abgegrenzten Baufeldern unterschiedliche Architektenteams planen und bauen, kommen bewusst verschiedenste architektonische Ausdrucksweisen zusammen. «Die Vielfalt in der Architektur ist uns wichtig», erklärt Wintsch. «Es soll ein lebendiges Gesamtquartier werden, das nicht bloss aus 20 Reihen gleicher Häuser besteht.» Und so möchte, wer als Spaziergänger durch das Areal schlendert, am liebsten stehen bleiben und zuschauen, wie etwa die neun Mehrfamilienhäuser im Holzbau innert weniger Tage aus dem Boden zu wachsen scheinen. Das Projekt Suurstoffi mit seinem allumfassenden Nachhaltigkeitskonzept lässt staunen und zieht die Menschen unweigerlich in seinen Bann. Und das ist wohl auch das Ziel der Visionäre von Zug Estates: ein Quartier zu schaffen, das neue Massstäbe hinsichtlich Nachhaltigkeit setzt, mit null (zero) CO2-Ausstoss und null (zero) zusätzlich benötigtem Strom, zero-zero eben! ❰ Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 e iz* t s e t we n e i h z c S ffi e der e i g er üler n e p r s r e r i D sch Ge * Modell: GS60SLWP, compareco.ch, 22. April 2014 Gut erfunden: Weltneuheit SteamFinish für strahlenden Glanz. Der erste Geschirrspüler mit Wärmepumpe: die Adora mit der Weltneuheit SteamFinish. Als erster Geschirrspüler pflegt die Adora Gläser, Besteck und Geschirr mit reinem Dampf. SteamFinish sorgt für eine bisher unerreichte fleckenfreie Sauberkeit und funkelnde Brillanz – und die Wärmepumpentechnologie für neue Massstäbe bei der Ressourcenschonung. Erfahren Sie mehr über unsere einzigartigen Innovationen unter vzug.ch swiss made Elektrizitätswerke des Kantons Zürich Neues Wahrzeichen in Zug setzt auf erneuerbare Energie aus der Tiefe In der Stadt Zug entsteht das höchste Gebäude im Kanton. Ein Luxusbau der Sonderklasse, der bezüglich Wohnkomfort keine Grenzen kennt. Bei der Energie setzt man vollumfänglich auf erneuerbare Quellen. Realisiert wird das anspruchsvolle Energiekonzept von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ). Zug erhält mit dem Parktower und seinen 81 Metern ein neues Wahrzeichen, das auf erneuerbare Energien setzt. Die Stadt Zug erhält ein neues Wahrzeichen: Der Park-Tower ist mit seinen 25 Stockwerken und einer Höhe von 81 Metern neu das höchste Gebäude im Kanton. 60 Prozent der Nutzfläche sind für Wohneigentum, 40 Prozent für Dienstleistungen vorgesehen. Noch im Frühling 2014 werden die ersten die Bewohner in das filigrane Gebäude einziehen – sie werden einen atemberaubenden Ausblick haben über die Stadt, den See und die Berge. Gebaut wurde der Park Tower nach neusten statischen und bautechnischen Erkenntnissen. Auch hinsichtlich Ausstattung gibt es kaum Grenzen: So werden die Eigentümer nicht nur bei Wahl der Materialien mit einbezogen. Durch das gewählte Konstruktionsprinzip bleiben auch sämtliche nutzbaren Flächen auf den 25 Stockwerken frei unterteilbar und können nach den individuellen Vorstellungen ihrer Käufer eingerichtet werden – ganz nach dem Motto «Living designed by you». Hohe Anforderungen an die Energieversorgung Genau so hoch wie die Ansprüche an die Architektur und die Gebäudetechnik waren die Anforderungen an die Energieversorgung. So sollte der Park Tower gänzlich auf fossile Energieträger verzichten und das Gebäude vollumfänglich mit Energie aus erneuerbaren Energiequellen versorgt werden. Realisiert und umgesetzt wurde das Energiekonzept von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ). Nutzung verschiedener Energiequellen Das im Minergie-Standard erstellte Gebäude erlaubt einen nachhaltigen Betrieb. Die thermische Nutzung von Grundwasser war jedoch nur in beschränktem Masse erlaubt. Zudem sollte das Gebäude nicht nur wie gewöhnlich mit erneuerbarer Energie beheizt, sondern auch gekühlt werden. Deshalb kam eine kombinierte Nutzung verschiedener Energiequellen zum Einsatz: einerseits Grundwasser, andererseits 14 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Publireportage Energie aus der Erde. Um Letztere zu nutzen haben die EKZ unter dem Gebäude 34 Energiepfähle 40 Meter in die Erde versenkt, die in erster Linie dazu dienen, die Standfestigkeit des Gebäudefundaments zu erhöhen. Sie haben aber auch die Funktion von speziellen Erdwärmesonden: Durch die Pfähle kann die Energie in der Erde nicht nur als Wärme- sondern auch als Kältequelle genutzt werden. Das funktioniert so: Durch Leitungen, die an den Armierungseisen der Pfähle befestigt sind, wird die Wärme aus dem Erdreich zur Wärmepumpe geleitet. Im Sommer werden die Räumlichkeiten gekühlt, indem die Wärme, die im Innern des Park Towers entsteht, ins Erdreich geleitet wird. Dort wird sie gespeichert und kann im Winter zu Heizzwecken wieder genutzt werden. Zusätzliche Energie aus dem Grundwasser Neben dem Einsatz der Energiepfähle wird auch das Grundwasser genutzt. «Dies zu realisieren, war jedoch mit Risiken verbunden und brauchte viel Erfahrung» erklärt Markus Bleuler, zuständiger Projektleiter bei den EKZ. Denn das Grundwasser liegt in 40–50 Metern Tiefe unter einer Lehmschicht, die wie eine Art Deckel wirkt. «In diesem artesischen Brunnen herrscht ein derart starker Druck, dass das Grundwasser 10 Metern in die Höhe schiesst, sobald man die Lehmschicht durchbohrt», so der Energieexperte. Das rund 12 Grad warme Grundwasser wird in die Heizzentrale geleitet, wo die Wärme über einen Wärmetauscher entnommen und mit Wärmepumpen auf ein nutzbares Niveau für die Raumheizung und das Brauchwarmwasser gehoben wird. Aufgrund des hohen Drucks, wird das Wasser nach deren Nutzung wieder in die Grundwasserschicht gepumpt. Zwei Energiezentralen sind nötig Um den Druck des Wassers über sämtliche Stockwerke optimal zu verteilen und auszugleichen, wurden im Park Tower zwei Energiezentralen installiert. Das Leitungsnetz wurde in mehrere Druckzonen unterteilt. Die Hauptzentrale mit drei Wärmepumpen befindet sich im 3. Untergeschoss auf zwei Stockwerke verteilt und versorgt sämtliche Wohneinheiten bis zum 12. Stock. Eine zweite, kleinere Energiezentrale ist im 24. Stock installiert und ist für die Energieversorgung der Stockwerke 13 bis 24 zuständig. Die gesamte Anlage verfügt über eine Heizleistung von 540 kW und eine Kühlleistung von 340 kW. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Der Anteil der erneuerbaren Energie entspricht einem Äquivalent von rund 54 000 Litern Heizöl, das jedes Jahr eingespart wird. Dadurch können mehr als 145 Tonnen CO2 vermieden werden. Dank der anspruchsvollen Technologie erfüllt das Gebäude somit höchste Anforderungen hinsichtlich der Nutzung von nachhaltiger Energie. Sichere Versorgung Das Investitionsvolumen für die Energieerzeugung beläuft sich auf rund 2.3 Millionen Franken. Diese werden vollumfänglich von den EKZ getragen. Der Bauherr selbst musste keine Investitionen tätigen. Denn beim EKZ Energiecontracting bezieht der Kunde die benötigte Menge Wärme und Kälte zu einem vertraglich festgelegten Preis. Das finanzielle und technische Risiko für Bau, Betrieb und Unterhalt der Energieanlagen liegt bei den EKZ. Eine Fernüberwachung inklusive 24-Stunden-Pikettdienst sorgt im Park Tower für einen nachhaltigen und störungsfreien Betrieb der Anlage. Weitere Informationen unter: www.ekz.ch/contracting Die Hauptzentrale mit drei Wärmepumpen verfügt über eine Heizleistung von 540 kW und eine Kühlleistung von 340 kW. Weitere Informationen Elektrizitätswerke des Kantons Zürich Michael Rohrbach Überlandstrasse 2, 8953 Dietikon Telefon 058 359 58 40 E-Mail: [email protected] 15 MFH Mühlegasse Baar Wohnen am Bahngleis Von Anita Bucher Dieses Mehrfamilienhaus in Baar befindet sich unmittelbar neben dem Bahngleis. Lärmig ist es hier trotzdem nicht, solange die Fenster geschlossen bleiben. Frischluft gibt es dank der Komfortlüftung mit Schalldämpfer trotzdem. Stellen Sie sich vor: Direkt neben ihrem Schlafzimmer fährt ein Güterzug vorbei und Sie schlafen weiter als ob nichts wäre? Unmöglich? Nein! – Denn mit den entsprechenden Massnahmen bezüglich Lärm und Schallschutz kann heute vieles abgefedert werden. Dass diese Massnahmen auch noch so ideal Minergie-kompatibel sind, machen Neubauten neben den Bahngleisen schon fast zu Minergie-Musts! Am Anfang stand ein Bauernhof Das neue Wohnhaus in Baar ist ein Ersatzbau für ein altes Bauernhaus welches rund 200 Jahre dort gestanden hatte. Mit dem Bau der SBB-Gotthardlinie wurde ab 1897 ein Bahngleis mittels einer Bogenbrücke zwischen 16 Stall und Haus hindurch geführt. 1976 wurde die Brücke durch eine Dammaufschüttung ersetzt und um ein weiteres Gleis ergänzt. Als Landausgleich erhielten die Grundstücksbesitzer von den SBB ein angrenzendes Stück Land dazu und hatten fortan eine L-förmige Parzelle. Im Verlaufe der Jahrzehnte kamen die Besitzer des alten Bauernhofes ins Pensionsalter und das zweihundertjährige Bauernhaus konnte die neuen Bedürfnisse nach zeitgemässem und komfortablem Wohnen nicht mehr erfüllen. Folglich wurde das Architekturbüro Eggenspieler Röösli Architekten mit der Planung eines Ersatzbaus beauftragt. Ein Neubau mit vielen Facetten Die L-förmige Parzelle bot den Architekten dabei die reizvolle Aufgabe, ein mehrgeschossiges Wohnhaus zu modellieren, welches das Grundstück so gut wie möglich ausnutzen würde. Der daraus resultierende Neubau wirkt je nach Blickwinkel wieder ganz anders. Aus dem Westen betrachtet, gegen die Bahngleise hin verschliesst sich das Gebäude stark und erinnert an eine Burg. Im Süden sorgen die verschieden hohen Gebäudeteile für ein spannendes Wechselspiel. Im Norden und Osten bildet das L-förmige Gebäude eine Art Innenhof. Hier eröffnet sich dem Besucher eine überdachte Eingangszone von welcher zu den beiden Hauszugängen und zu den Auto-Unterständen gelangt werden kann. Mittels geschickter Auslegung der Bauordnung gelang es Architekt Patrick Röösli ein Gebäude zu modellieren, das die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Ausnutzungsziffer voll ausschöpft und dennoch keines der üblichen zurück versetzten Attika-Geschosse aufweist. Denn diese findet der Architekt optisch schlicht eine Sünde der heutigen Bauweise. «Es ist doch viel schöner, wenn das Attikageschoss an zwei Gebäudeseiten an die Hauptfassade des Gebäudes anschliessen kann», findet er. Im Gebäudeinnern entstanden sieben verschieden grosse Wohnungen mit 2,5 bis 4,5 Zimmern. Trotz der Nähe zum Bahngleis verfügt jede Wohnung über einen attraktiven Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Minergie Bildnachweis: Guido Baselgia Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 17 MFH Mühlegasse Baar Architekt/Bauleitung Eggenspieler Röösli Architekten AG Gotthardstrasse 31 6300 Zug Tel. 041 712 28 00 www.eggenspielerroeoesli.ch Bauingenieur Moos Bauingenieure AG Industriestrasse 55 6300 Zug Tel. 041 767 44 33 www.moos-bauing.ch HLK-Ingenieur ZURFLUH LOTTENBACH GMBH Hertensteinstrasse 44 6004 Luzern Tel. 041 367 00 60 www.zurfluhlottenbach.ch Elektroingenieur EPZ Elektroplaner AG Gewerbestrasse 9 6330 Cham Tel. 041 749 40 40 www.epz.ch 18 Minergie Aussenraum in Form eines Gartenplatzes oder einer Terrasse. Die zentrale Lage mit nahen Einkaufsmöglichkeiten und guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist besonders bei der Generation 55+ beliebt. Sechs von sieben Wohnungen werden von Menschen im Pensionsalter bewohnt. Vom Schallschutz zum Minergie-Label Zu Beginn der Planung war ein MinergieLabel für die Bauherrschaft kein Thema. Erst als die besonderen baulichen Massnahmen an der Westfassade geplant wurden, kam der Minergie-Standard ins Gespräch. Denn an dieser Fassade musste mit Masse (Massivbau), Geotextilmatten sowie Schallschutzgläsern der Luft- und Körperschallschutz gegenüber der Eisenbahnlinie gezielt erhöht werden. Die damit notwendig gewordene kontrollierte Wohnungslüftung und die Verwendung von Schallschutzfenstern erfüllten bereits einen grossen Teil der Minergie-Auflagen. Damit war der Weg zum zertifizierten Minergie-Standard nicht mehr weit. Eine dichte, gut dämmende Gebäudehülle sowie eine Grundwasserwärmepumpe vervollständigten den Minergie-Standard, auf den die Bauherrschaft heute sehr stolz ist. Nebst Energieminimierung war aber auch Energieerzeugung beim Bau ein Thema. So wurden etwa die Steigleitungen bereits vorbereitend auf eine spätere Belegung mit Photovoltaikpannels mit entsprechenden Austrittöffnungen versehen. Fassade – sichtbare und unsichtbare Massnahmen Die Fassade des Wohnhauses am Bahngleis ist fast metallfrei ausgeführt, die Fenster bestehen aus Holz, und bei der Brüstungs- und Dachrandabdeckung handelt es sich um vorfabrizierte Betonelemente. Die Rohausführungen in Beton und Stahl sowie eine bewusst unregelmässig verputzte und bemalte Fassade sind Sinnbild für den Standort im ehemaligen Industrie- und Gewerbegebiet entlang des Mühlebachs. Durch die Nähe zur Bahnlinie zieht das Mehrfamilienhaus auf der Durchfahrt vom Zugsabteil aus viele Blicke auf sich. Unsichtbar fürs Auge, jedoch hochwirksam für das Wohlbefinden seiner Bewohner sind durch einen versierten Fachplaner der Elektrobiologie zusätzliche Massnahmen am Haus ergriffen worden. Denn so nahe am Bahngleis könnten sonst Kriechströme über die Schienen und über das Erdreich bis in das Wohnhaus fliessen und dort elektromagnetische Belastungen hervorrufen. Ohne entsprechende Massnahmen gegen diesen Kriechstrom wären zudem Korrosionsbelastungen an den Hausinstallationen zu erwarten gewesen. So aber ist es tatsächlich möglich, dass die Hausbewohner geschützt vor Emissionen aller Art ruhig schlafen können, auch dann, wenn direkt neben ihrem Schlafzimmer ein Güterzug vorbeifährt. ❰ Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 I N N O V A T I O N E N Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen MINERGIE CO2-Messgerät Das neue MINERGIE CO2-Messgerät unterstützt Sie bei der Beratungstätigkeit und bei der Beurteilung der Raumqualität durch eine kombinierte Messung und Bestimmung des CO2-Gehaltes, der Lufttemperatur und der Luftfeuchte. Das über Netzteil betriebene Gerät hilft bei der Problemfeststellung zur CO2-Analyse und dem Monitoring von Wohnräumen (Unbehaglichkeitsanalysen, Feuchteprobleme, usw.), Besprechungs-, Aufenthaltsräumen im gewerblichen und öffentlichen Bereich (z. B. Schulen) und bei industriellen Anwendungen. Das Gerät verfügt über eine Speicherfunktion, was den Vorteil hat, dass dieses nicht mehr permanent mit dem eingeschalteten Laptop/PC verbunden sein muss. Zudem ist es einiges günstiger und umfasst erweiterte Funktionen als die bisher angebotenen. Akustisches Warnsignal bei Überschreitung voreingestellter CO2-Werte. Lieferung inkl. Software. Abmessungen B: 120 mm, H: 100 mm, T: 110 mm MINERGIE-Mitglieder und -Fachpartner profitieren von Sonderkonditionen. Sie können dieses Gerät zum Preis von Fr. 95.– kaufen. Für alle andern gilt der reguläre Preis von Fr. 130.–. Alle Preise exklusiv MWST und Versandkosten. Höherer Komfort, bessere Werterhaltung und tiefer Energieverbauch Ein MINERGIE®-Haus bietet mehr Lebensqualität bei markant tieferem Energieverbrauch. Natürlich können Sie auch schlechter bauen – aber warum sollten Sie? w w w. m i n e r g i e. c h Bestellungen unter www.minergie.ch VD-167: Bureau Suard Architectes SA; Foto: (c) Probatima – J. Mingard Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 19 EFH Familie Struzina Steinhausen Vom alten Holzschopf zum funktionellen Bijou Mitten in Steinhausen (ZG), auf dem Grundstück der Familie Struzina stand schon seit jeher ein alter Schopf aus Holz. Die Nutzung entsprach schon seit einiger Zeit nicht mehr den Vorstellungen der Eigentümer und Familie Struzina befasste sich mit dem Gedanken, den Schopf umzugestalten und anderweitig zu nutzen. Als Planer und fachliche Beratung wurde die Zürcher Holzbau AG beigezogen. Den bestehenden Schopf in ein Büro für den Bauherrn und in ein Gartenhaus für die ganze Familie umzuwandeln, war eine echte Herausforderung. Als Ergänzung zum Schopf und als Abschluss zum Nachbargrundstück wurden zwei eingeschossige Bauten nördlich und südlich angegliedert. Das neue Gebäude sollte den heutigen Anforderungen betreffend Ästhetik, Energieeffizienz, Ökologie, Nachhaltigkeit, Materialeinsatz und Funktionalität entspre- 20 chen. Da sich ein Umbau als nicht sinnvoll herausstellte, entschied man sich, die gut erhaltene Dachkonstruktion abzubauen, zu sanieren und wieder in den Neubau zu integrieren. Am Standort des alten Schopfs entstand ein neues Gebäude aus Holzelementen. Als Fundament diente eine Betonbodenplatte. Maximale Funktionalität Der Innenraum des Erdgeschosses ist geprägt durch die Materialkombinationen aus alter Holzkonstruktion, sichtbaren 3-Schichtplatten, Glas und Metall. Die stilvolle Farbkombination verleiht dem Erdgeschoss etwas Modernes. Im Dachgeschoss hinterlässt die alte Holzkonstruktion, in Kombination mit den sichtbaren 3-Schichtplatten einen prägenden Eindruck. Das Erdgeschoss ist neu mit einer kleinen Küche, einem DU/WC-, einem Technik- sowie Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Publireportage einem grossen Aufenthaltsraum ausgestattet. Im Dachgeschoss ist das Büro der Firma Baumarbeiten STK GmbH des Bauherrn untergebracht. Die Aussenbekleidung besteht aus einer vorvergrauten, offenen Vertikalschalung. Smartes Gebäude- und Energiekonzept Das Gebäude- und Energiekonzept des neuen Schopfs und des danebenstehenden Wohnhauses an der Zugerstrasse 9 überzeugt. Das Ingenieurbüro für energieeffizientes Bauen von Otmar Spescha hat aus dem Vollen geschöpft und die beiden Gebäude energetisch verbunden. Der Schopf übertrifft die gesetzlichen und energetischen Anforderungen an das neue Gebäude. Die Wärmeenergie für Heizung und Warmwasser wird mittels Fernleitungen ab der neuen platzsparenden Erdgasheizung im bestehenden Wohnhaus geliefert. Bewährter Dachaufbau mit innovativem Solardachsystem Das Dach besteht aus einer vorgefertigten Holzelementkonstruktion mit einer Dämmstärke von 280 mm und einem Unterdach nach SIA 232 für erhöhte Beanspruchung. Darüber wurde die Hinterlüftungs- und Dachlattung angebracht. Die südwestliche Seite des Schopfdachs rüsteten die Spezialisten für energieeffizientes Bauen aus Schwyz vollflächig mit dem integrierten MegaSlate® Solardachsystem aus dem Hause Meyer Burger aus. Dieses Solardachsystem ersetzt die herkömmliche Dacheindeckung und liefert zuverlässig Strom und Wärme. Die produzierte Sonnenwärme der 18 Thermiekollektoren wird via Fernleitung zurück ins Wohnhaus geführt und mittels So- Zürcher Holzbau AG Sagenmattstrasse 22, 6313 Finstersee www.zuercher-holzbau-ag.ch Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 larspeicher im ehemaligen Öltankraum gespeichert. Die beiden MegaSlate® Dachfenster liefern passive Sonnenenergie und sorgen für natürliches Tageslicht in den Büroräumlichkeiten im Obergeschoss. Bei Bedarf können beide integrierten Dachfenster geöffnet werden. Schweizer Qualitätsmodule Der photovoltaische Teil des Solardachsystems besteht aus 59 aktiven und 4 passiven Solarmodulen, die passgenau auf der neuen Solarmodulproduktionslinie der Meyer Burger AG in Thun gefertigt wurden. Die Photovoltaikanlage liefert jährlich rund 9000 kWh saubere Energie, was ca. 200% des elektrischen Energiebedarfs der Familie Struzina entspricht. Der selbst produzierte Strom wird an Ort und Stelle verbraucht und nur die überschüssige Energie in das örtliche Stromnetz des Wasser- und Elektrizitätswerk Steinhausen eingespiesen. Im Herbst 2013 konnten die Bauarbeiten des aussergewöhnlichen Objekts abgeschlossen werden. Seither kann sich die Familie Struzina an ihrem schmucken und stilvollen Schopf erfreuen. ❰ Otmar Spescha Ingenieurbüro AG für energieeffizientes Bauen Untere Mangelegg 3, 6430 Schwyz www.passivhaus.ch Meyer Burger AG Schorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun) www.meyerburger.com 21 Meyer Burger AG Nachhaltig investieren ohne Risiko Grosse Dächer sollen optimal für die Energiegewinnung durch Solarstrom genutzt werden. Durch die Zusammenarbeit zwischen Meyer Burger und Repower werden solche Projekte optimal betreut und QUALITY eine nachhaltige Unterstützung der Energiewende wird erreicht. 22 Machen sie sich die Energiewende zunutze Die Stromproduktion in der Schweiz soll in Zukunft einen noch grösseren Anteil an erneuerbaren Energien umfassen. Nebst des Ausbaus der Wasserkraft sollen auch der Anteil von Solar- und Windstrom erhöht sowie andere Quellen (z. B. Biomasse, Geothermie) erschlossen werden. Solarstrom spielt dabei eine spezielle Rolle. Die Sonne als Energiespender ist unerschöpflich und lässt sich umweltgerecht nutzen. Die heutigen Photovoltaikanlagen weisen einen hohen technischen Standard auf, sind effizient und der produzierte Solarstrom ist marktfähig. Die Behörden stecken im Bereich erneuerbare Energie ehrgeizige Ziele, denen sich auch die Energiewirtschaft, viele Unternehmen und immer mehr Konsumenten verpflichtet fühlen. Staatliche Fördermodelle helfen, die Zahl der Anlagen laufend auszuweiten. Daneben besteht aber je länger desto mehr auch das Bedürfnis, eigenständig Projekte umzusetzen. Für diesen Zweck wurde das Angebot von Meyer Burger und Repower entwickelt. Einfache Umsetzung mit nur einem Ansprechpartner Meyer Burger und Repower sind zwei renommierte Schweizer Unternehmen, die ihre Kompetenzen gebündelt haben, um eine innovative Komplettlösung für den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen zu entwickeln. Dieses Angebot ist im Schweizer Markt einmalig. Wir richten uns an Interessenten (Ressourcenpartner), die ihr Projekt ausserhalb des Modells der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) realisieren wollen. Sie erhalten eine hochwertige «Swiss Made» Photovoltaikanlage mit garantiertem Unterhalt. Für die produzierte Energie bieten wir einen jährlichen Fixbetrag während 25 Jahren sowie wertvolle Herkunftsnachweise, die belegen, dass Ihr Betrieb erneuerbaren Strom verbraucht. Unser Angebot – Ihre Vorteile Meyer Burger liefert und installiert Ihnen innovative Schweizer Qualitätsprodukte und Repower, als starker Partner im Energiehandel, kauft Ihnen die produzierte Energie ab. Ihre Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Publireportage STROMABNAHME UND -VERTRIEB Stromabnahme zu fixen Preisen Kooperation RESSOURCENPARTNER Installation inklusive garantierte Wartung für 25 Jahre ANLAGENBAU UND -UNTERHALT Stromsee – einen Beitrag leisten lohnt sich Strommix mit grossem Anteil an Kernenergie und fossiler Energie STROMSEE – EINEN BEITRAG LEISTEN LOHNT SICH Strommix aus vorwiegend enreuerbaren Energien STROMSEE regenerativ konventionell STROMSEE regenerativ konventionell Je mehr Strom aus ökologische Quellen (grün) produziert wird, umso geringer ist der Anteil aus konventioneller Herkunft (grau) Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 23 Meyer Burger AG Publireportage Repower ist eine international tätige Schweizer Energieunternehmung. Sie ist auf der ganzen Strom-Wertschöpfungskette aktiv – Produktion, Handel, Vertrieb. Zudem ist sie im Gasgeschäft aktiv und unterhält in Graubünden ein Verteilnetz. Dazu kommen Tätigkeiten im Bereich des New Tech Business. Schlüsselmärkte von Repower sind die Schweiz, Italien, Deutschland und Rumänien. In der Südostschweiz ist die Repower AG die führende Stromversorgerin, in den anderen Schlüsselmärkten bedient Repower Kunden aus dem KMU-Segment. Investition liefert sichere Erträge ohne Risiken. Sie bestimmen, zu welchem Zeitpunkt Ihre Anlage realisiert wird. Die Vergütung und Zertifikate laufen bereits nach Inbetriebnahme der Anlage. Meyer Burger übernimmt die technischen Risiken der Anlage während 25 Jahren. Eine umfassende Wartung ist inbegriffen. Repower kauft die Energie zu einem fixen Betrag während 25 Jahren ertragsunabhängig und übernimmt somit das Wetterrisiko. Maximale Nachhaltigkeit über die gesamte Betriebsdauer Die Vergütung für den Solarstrom läuft wiederkehrend während 25 Jahren. Gleichzeitig werden für die produzierte Energie Ökostromzertifikate abgegeben. Der Eigenverbrauch der Energie kann dadurch mit «grünem» Strom gedeckt werden. Eine vollumfängliche CO2-Kompensation ist somit garantiert. Für die öffentliche Hand rückt dadurch das Label «Energiestadt» in greifbare Nähe. Im Unterschied zur KEV-Variante erhalten Sie bei diesem Modell Zertifikate mit reellem Wert. ❰ 24 Meyer Burger ist eine weltweit tätige Technologiegruppe. Mit innovativen Systemen und Produktionsanlagen schafft die Gruppe nachhaltigen Mehrwert für ihre Kunden in der Photovoltaik (Solarindustrie), der Halbleiter- und Optoelektronik- Industrie sowie in anderen Industriezweigen für Halbleitermaterialien. Jedes Jahr werden zahlreiche Bauobjekte mit dem Solarpreis prämiert, die mit zukunftsweisenden Solarsystemen der Meyer Burger AG ausgerüstet sind. Ihre Ansprechpartner Repower AG Alexandros Tsimitselis Hardstrasse 201 CH-8005 Zürich Telefon +41 81 839 70 02 www.repower.com [email protected] Meyer Burger AG Reto Kuhn Schorenstrasse 39 CH-3645 Gwatt (Thun) Telefon +41 33 221 21 64 www.meyerburger.com [email protected] Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Modernisierung Schulhaus Maihof Luzern Minergie Klassenziel erreicht Von Robert Schütz Das Schulhaus im Luzerner Quartier Maihof war schon nach seiner Fertigstellung im Jahre 1906 eines der fortschrittlichsten öffentlichen Gebäude seiner Zeit. Bei der Restaurierung im Jahre 2013 stand man nun vor einer doppelten Herausforderung: Es galt die gesetzlichen Vorschriften beim Denkmalschutz zu erfüllen und gleichzeitig hatte die Bauherrin– die Energiestadt Luzern – den Ehrgeiz den Minergie-Standard zu erreichen. Wie konnte dieser Spagat gelingen? Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Nachhaltigkeit und Energieeffizienz stehen in der Energiestadt Luzern, die für ihr fortschrittliches Engagement am 8. November 2013 in Luxemburg erneut mit dem «European Energy Award Gold» ausgezeichnet wurde, ganz oben auf der Prioritätenliste. Die von historischen Gebäuden geprägte Touristenstadt am Vierwaldstättersee, hat es sich zur Aufgabe gemacht den Gebäudestandard konsequent an die Bedürfnisse der 2000-Watt-Gesellschaft anzupassen. Da war es eine Selbstverständlichkeit, dass auch der Umbau des Schulhauses Maihof mindestens den Minergie-Standard erfüllen sollte. Was dieses ehrgeizige Vorhaben jedoch zusätzlich erschwerte, waren die Auflagen durch den Denkmalschutz. Thomas Marti 25 Modernisierung Schulhaus Maihof Luzern Fotos: Priska Ketterer, Luzern vom Architektur-Büro Generalplan4 AG aus Luzern, das für diesen Entwurf verantwortlich ist, erklärt hierzu: «Wir waren anfangs nicht hundert Prozent sicher, ob es trotz der Auflagen durch die Denkmalpflege gelingen würde, den Minergie-Standard zu erreichen.» Die Aussenwände aus Sandstein mussten im ursprünglichen Zustand erhalten bleiben Beim ersten Blick auf das stilgerecht modernisierte Schulhaus fällt zunächst die gut erhaltene Sandsteinfassade auf, die komplett in ihrer ursprünglichen Form von 1906 erhalten blieb. Das gesamte Aussenmauerwerk durfte bei der Sanierung nicht verändert werden, so die Auflagen der kantonalen Denkmalpflegerin. Das Ziel, den Minergie-Standard zu erreichen, wurde dadurch zusätzlich erschwert. Denn in der Regel bietet die Erneuerung und Abdichtung der äusseren Gebäudehülle eine grosse Chance, den Energieverlust einzudämmen, was bei dem historischen Gebäude im Maihof-Quartier nicht möglich war. Es mussten daher weitere Alternativen und Wege gefunden werden, um die vorgegebenen Grenzwerte denkmalgerecht zu realisieren. Hierfür durften zum Beispiel die Brüstungen unterhalb der Fenster nach energetischen Gesichtspunkten im Inneren nachgedämmt werden. Beim Austauschen der Fenster konnten beide Ziele erfüllt werden: Hierfür wurden die alten Fenster durch passende Holz-Metall-Fenster mit Dreifachvergla- 26 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Minergie sung ersetzt, welche nun dem ursprünglichen Stil von 1906 gerecht werden und gleichzeitig einen weiteren Beitrag zur Dämmung liefern. Der Minergie-Standard konnte nur durch die geschickte Kombination von Einzelmassnahmen erreicht werden Weiteres Energie-Einsparungspotential lieferte die Dämmung der Bodenplatte und die Innendämmung der Wände des Untergeschosses. Zusätzlich gedämmt wurde im Innern ein Teil der Nordfassade sowie auch die oberste Geschossdecke zum Estrich, wo die vier Lüftungsanlagen untergebracht sind. Die von unten nicht wahrnehmbaren Flachdächer werden für die Installation einer 75 m2 grossen Photovoltaikanlage genutzt, die über eine Leistung von 11.5 kWp verfügt. Obwohl diese Massmahme nur einen relativ kleinen Beitrag zum Gesamtziel beisteuert, war diese alternative Energiequelle, dennoch ein entscheidender Beitrag, um die erforderlichen Werte für den Minergie-Standard zu erreichen. An diesem Beispiel wird schnell klar, dass bei dem ambitionierten Modernisierungsprojekt jede noch so kleine Gelegenheit genutzt werden musste, um die nötige Energieeinsparung zu erreichen. Eine kontrollierte Lüftung und die Geothermie-Heizung sorgen heute, selbst bei geschlossenen Fenstern, in dem Schulhaus an der sehr befahrenen Hauptstrasse, für ein angenehmes Raumklima. Im Sommer werden für die Kühlung der Zuluft der Lüftungsanlage die Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Projektablauf /Projektdaten /Baukosten Planungsbeginn: Juni 2009 Volksabstimmung: Mai 2011 Baubeginn: Herbst 2011 Fertigstellung Bezug: Ostern 2013 27 Modernisierung Schulhaus Maihof Luzern Minergie zwölf Erdsonden mit einer Länge von je 240 m ebenso eingesetzt. Der moderne Neubau bildet einen willkommenen Kontrast zum historischen Altbau. In den Innenhof des über 100 Jahre alten Schulhauses wurde ein moderner Erweiterungsbau in Massivbauweise integriert, der den zusätzlichen Raumbedarf erfüllt. Dabei ist der neue Anbau zwar durch einen verglasten Lichthof mit dem historisch renovierten Altbau verbunden; gleichzeitig werden beide Gebäudeteile durch diese raffinierte architektonische Lösung optisch klar voneinander getrennt. Im Obergeschoss wurde im Neubau Platz für weitere Gruppenräume geschaffen, die sich durch nicht tragende und verschiebbare Wandelemente bedarfsgerecht unterteilen lassen. Im Erdgeschoss konnte eine neue Bibliothek eingerichtet werden und im Untergeschoss bietet die neue Aula Platz für circa 100 Personen. Laut Aussage des verantwortlichen Projektleiters der Stadt Luzern hat sich die Denkmalpflege des Kantons Luzern mit 605 779.40 CHF an den Gesamt-Sanierungskosten in Höhe von 18,5 Millionen Franken beteiligt. Weiterhin wurde die Photovoltaik-Anlage durch das Förderprogramm der Stadt Luzern mit 20 975.00 CHF unterstützt. Weitere 38 535.00 CHF wurden von der Initiative «Das Gebäudeprogramm» vom Bund und den Kantonen bereitgestellt. Die Stadt Luzern ist dem Ziel der «2000 Watt Gesellschaft» somit wieder einen Schritt näher gekommen. Bleibt zu hoffen, dass soviel Engagement, für noch mehr Nachhaltigkeit, auch in Zukunft Schule macht. ❰ Bauherrschaft Stadt Luzern Dienstabteilung Immobilien Hirschengraben 17 6002 Luzern Tel. 041 208 85 71 www.immobilien.stadt luzern.ch Architekt generalplan 4 ag Alpenquai 4 6006 Luzern Tel. 041 369 60 45 www.generalplan4.ch Bauingenieur ewp bucher dillier AG Luzern Industriestrassse 6 6005 Luzern Tel. 041 368 07 77 www.ewp.ch Elektroingenieur B+S Elektro Engineering Bahnhofstrasse 13 6020 Emmenbrücke Tel. 041 269 30 20 www.bseling.ch HLKK-Ingenieur Aicher, De Martin, Zweng AG Würzenbachstrasse 56 6006 Luzern Tel. 041 375 00 75 www.adz.ch Sanitäringenieur tib Technik im Bau AG Rothenring 22 6015 Luzern Tel. 041 375 01 50 www.tib.ch Restauratorische Beratung Stöckli AG Tottikonstrasse 5 6370 Stans Tel. 041 610 16 35 www.stoeckli-ag-stans.ch Bauphysik MARTINELLI + MENTI AG Pilatusstrasse 35 6003 Luzern Tel. 041 379 60 70 www.martinellimenti.ch 28 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Rubriktitel Energie sparen ist keine Kunst DACHCOM www.jetzt-daemmen.ch I N N O® V A T I O N E N Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen MegaSlate Alpin Speziell entwickeltes Solardachsystem für Bergregionen _ Mit sämtlichen Vorzügen des bewährten MegaSlate® Solardachsystems _ Massgefertigte Elemente zur vollflächigen Dacheindeckung _ Kombinierbar mit dem Dachfenster Wenger _ Für Bezugshöhen bis 2000 m ohne Zellbruch _ Geprüfte Modulbelastung bis 8000 N/m2 _ Nur von Meyer Burger Solarmodulen erreicht: Erfolgreich geprüft nach Hagelwiderstandsklasse HW 4 (Hagelkorn 40 mm) Das MegaSlate® Alpin ist ein zukunftsweisendes und architektonisch ansprechendes Produkt, das sich bestens für Neubauten und Dachsanierungen eignet. Dieses System bietet sämtliche Vorteile eines herkömmlichen Daches und ersetzt passgenau die ursprüngliche Dacheindeckung. Das MegaSlate® Alpin Solardachsystem ist durch den TÜV Rheinland und Avis Technique zertifiziert und auf Wind- und Schneelasten, Regendichtheit, Hagel sowie Brandsicherheit geprüft. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Glasbruch 14’000 N/m2 Glasbruch 14’000 N/m2 Sicherheit Zellbruch Sicherheit Zellbruch Anwendungsgrenze 7’000 N/m2 Anwendungsgrenze 7’000 N/m2 Für topografisch höher gelegene Gebiete entwickelten die Experten aus Thun ein neues, robustes und hocheffizientes gebäudeintegriertes Solardachsystem. Dieses Schweizer Solarsystem wird auf der neuen Produktionsanlage in Thun gefertigt und ermöglicht die perfekte Integration in die Formensprache der Gebäudearchitektur – geeignet vom Einfamilienhaus bis zum Grossobjekt! 29 EFH Häusler Adligenswil Überragend gebaut Von Stephan Huber Fährt man von der Stadtgrenze Luzerns hinauf nach Adligenswil, sticht einem kurz nach der Gemeindegrenze ein markantes Gebäude ins Auge, welches durch seine Form und bronzefarbene Fassade an den Monolithen der EXPO 2002 auf dem Murtensee erinnert. Heute lässt sich kaum mehr erahnen, wie das Gebäude fast 25 Jahre lang das Quartier prägte. Ausgangslage Das Haus wurde 1986 in Paris entworfen und 1989 in der Gemeinde Adligenswil realisiert. Es bestach durch seine klare, schmale, hohe, der Moderne entsprechenden Gebäudeform. In das ursprünglich als Zweifamilienhaus konzipierte Haus wurde 1993 das eigene Architekturbüro integriert und 1996 ist die zweite Wohnung im Obergeschoss zur Hauptwohnung dazu gekommen. Durch die wachsende Mitarbeiterzahl und dem dadurch geschuldeten erhöhten Platzbedarf wurde 2011 die Auslagerung der Büroräumlichkeiten ins nahe Luzern in Betracht gezogen. Es zeichnete sich jedoch bald ab, dass mit der vorhandenen Ausnützungsreserve die Bürofläche mehr als verdoppelt werden könnte. Gleichzeitig standen erste Erneuerungsarbeiten am bestehenden Gebäude an. Architektur Durch die relativ starke Hanglage verteilt sich die nutzbare Fläche auf vier Etagen. Das Büro ist eigenständig im Untergeschoss angeordnet. Durch eine Raumhöhe von 3,50 Metern und hohen Fenstern erhalten die Räume Ateliercharakter, die bergseitigen Kellerräume werden als Archiv und Serverräume genutzt. Das Kernstück des Gebäudes war und bleibt das Erdgeschoss. Durch den Anbau des Bürotraktes ergaben sich neue Möglichkeiten der Grundrissgestaltung. In Form eines Polygons tasten sich neue, schräge Aussenwände exakt bis an die Grundstückgrenze. Von der grosszügig konzipierten Wohnküche aus sind Sichtverbindungen in den überhohen Wohnraum, aber auch in den Garten und in die Alpenwelt, bis hin zu Eiger, Mönch und Jungfrau, möglich. Im Obergeschoss befinden sich das Arbeitszimmer, zwei Gäste- und das Tochterzimmer, welches durch den Anbau eine eigene Terrasse erhalten hat. Unverändert bei der Sanierung verblieb einzig die 70 m2 grosse Dachterrasse, welche über eine neue Aussentreppe erschlossen ist und sich 10,0 Meter über dem Büroeingang befindet. 30 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Energetische Sanierung/Erweiterung Materialisierung/Energie Für die Fassade des Anbaus, wie auch für die Sanierung des bestehenden Gebäudes, wurde ein hinterlüftetes Fassadensystem gewählt, was vielleicht nicht die günstigste, aber mit Sicherheit eine der vielfältigsten und spannendsten Varianten für Gebäudesanierungen ist. Dabei haben sich grossformatige, duromere Hochdrucklaminate (HPL) als das geeignetste Material erwiesen. Nicht nur, da sie einen äusserst wirksamen Witterungsschutz darstellen, sondern auch eine sehr vielfältige Dekorauswahl bieten. Die spezielle Herausforderung bei der Fassadenplanung war, die Fugenbilder von Alt- und Neubau zu verbinden. Nebst dem Nachdämmen der alten Fassadenteile wurde der Dämmperimeter im Bereich Kellerdecke geschlossen. Trotz dem 24-jährigen einwandfreien Betrieb der Luft- WasserWärmepumpe wurde eine Erdsonden-Heizung eingebaut. Die Fenster wurden durch neue TOP-WIN Fenster mit 3-fach Verglasung der Firma 1a hunkeler AG ersetzt, welche zusätzlich Schallschutz und Sicherheit garantieren. Durch den Einsatz von TOP-WIN Fenster sind die Räume zusätzlich mit Licht durchflutet und tragen zu einem angenehmen Wohngefühl bei. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Alex Häusler – Architektur Seit der Gründung 1987 in Luzern, wurden mit einem Team von drei bis fünf Mitarbeitern die unterschiedlichsten Projekte ausgearbeitet und ausgeführt. Von Anfang an hielten sich Neubauprojekte und Umbauten/Sanierungen in etwa die Waage. Bei den Neubauten reicht das Werkverzeichnis von einer Jagdhütte und einem Pfadiheim als Holzelementbauten bis hin zur Terrassenüberbauung im oberen Preissegment oder der Stadtvilla mit Klinkerfassade. Dabei werden alle neu erstellten Bauten MINERGIE zertifiziert. Auch bei den Umbauten resp. Sanierungen wird grossen Wert auf energieeffizientes Bauen gelegt. Dies zeigte sich letzthin bei der Totalsanierung von 48 Genossenschaftswohnungen in Adligenswil, bei welchen heute die MINERGIE-Plaketten neben allen Haustüren montiert sind. Einen weiteren Fokus wird auf das baubegleitete Facility Management (FM) gelegt. Dabei wird geprüft, durch welche baulichen Massnahmen zukünftig im Betrieb Ressourcen wie Energie, Wasser oder generell Arbeitsaufwendungen niedrig gehalten werden können. Oberstes Ziel ist wie vor 25 Jahren, hochstehende Architektur mit den Bedürfnissen der Auftraggeber zu vereinbaren, Lösungen im Team zu finden und die Freude am Gestalten und Bauen zu behalten. 31 EFH Häusler Adligenswil Bauherrschaft Alex und Monica Häusler Buggenrain 9 6043 Adligenswil Architekt/Bauleitung Alex Häusler, dipl. Architekt HTL Buggenrain 9 6043 Adligenswil Tel. 041 370 81 66 www.haeuslerarchitektur.ch Bauingenieur Ingenieur Planung AG Grossweid 2 6026 Rain Tel. 041 448 38 28 www.ip-ag.ch HLK-Planer Josef Ottiger + Partner AG Schützenmattstrasse 10 6020 Emmenbrücke Tel. 041 269 30 30 www.jop.ch Fenster 1a hunkeler AG Bahnhofstrasse 20 6030 Ebikon Tel. 041 444 04 40 www.1a-hunkeler.ch 32 Fazit Nach dem ersten Betriebsjahr resultiert eine Energieersparnis von über 30%. Besonders wichtig aber ist dem Architekten Alex Häusler die Multifunktionalität des Gebäudes: Sollte mittelfristig kein Nachfolger für das Architekturbüro gefunden werden können, kann das Büro jederzeit und ohne Aufwand in eine attraktive Studiowohnung umfunktioniert werden, da Küche und Dusche bereits eingebaut sind. Dies gilt ebenso für das obere Stockwerk, welches als Trumpfkarte die grosszügige Dachterrasse besitzt. So kann das grosse Haus ganz nach den jeweiligen Bedürfnissen genutzt werden. Durch die getätigten Investitionen ist die Bauherrschaft überzeugt, dass das Haus für die nächsten 25 Jahre gerüstet ist. ❰ Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Energetische Sanierung/Erweiterung Fenster für Sie und die Umwelt • • • • • in: Design Funktion Technologie Lebensdauer Unterhalt Ge nen: • Licht - Sicht • Komfort • Oekologie • Passivhaus-Standard • Energiekosten Das sicherste Fenster der Schweiz Für Neubauten und Sanierungen 1a hunkeler AG Bahnhofstrasse 20 CH-6030 Ebikon Tel. 041 444 04 40 Fax 041 444 04 50 [email protected] Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 33 Ytong® and Multipor® are registered trademarks of the Xella Group. Xella Porenbeton Schweiz AG Publireportage MULTIPOR® MINERALDÄMMPLATTEN – DAS OPTIMALE SYSTEM ZUR INNEN- UND AUSSENDÄMMUNG Die Raumcharakteristik bleibt perfekt bestehen. Kleber vollflächig auf Mineraldämmplatte auftragen. NACHHALTIGE GEBÄUDESANIERUNG Multipor Mineraldämmplatten bieten gerade bei der Altbausanierung und im Neubau massive Vorteile. Sie eignen sich für die Dämmung von Aussenwänden innen oder aussen, ohne zusätzliche Dampfsperre, und sind deshalb ideal für die nachhaltige energietechnische Sanierung von Altbauten. TIEFERE HEIZKOSTEN Durch die Innendämmung von Aussenwänden mit Multipor kann der Wärmeschutz und somit die Behaglichkeit innerhalb von Gebäuden erheblich verbessert werden. Multipor ist nicht brennbar und zugleich werden durch die hervorragende Wärmedämmung Energiekosten reduziert. ÜBERZEUGENDE ARGUMENTE Gute Wärmedämmung schon bei geringen Dicken sowie hervorragende Wärmespeicherfähigkeit Optimal auch bei denkmalgeschützten Fassaden in der Innendämmung | Wertbeständig und wirtschaftlich Ökologisch einwandfrei mit Zertifikat | Allergikerfreundlich Nicht brennbar | Brandschutzklasse A1 Einfaches Zuschneiden. GROSSE WIRKUNG, LEICHTE AUSFÜHRUNG Die aussergewöhnlichen Materialeigenschaften und die einfache Verarbeitung machen Multipor zur optimalen Innendämmung von Aussenwänden. Für grossflächige Dämmarbeiten, aber auch bei winkligen und stark gegliederten Wänden ist das mineralische Multipor-Dämmsystem besonders geeignet. Pass-Stücke und Aussparungen lassen sich leicht und genau zuschneiden. ABHILFE BEI SCHIMMELPILZEN Häufig wird die Innendämmung gezielt zur Behebung von Feuchte- und Schimmelschäden eingesetzt. Durch die Dämmung wird die Oberflächentemperatur auf der Aussenwand-Innenseite soweit erhöht, dass kein Feuchtigkeitsausfall an den vormals kalten Flächen mehr entsteht. Schützt vor Algen und Pilzen DAS ZERTIFIKAT «NATUREPLUS» GILT ALS EUROPAWEIT Weitere Informationen zur Aussen- und Innendämmung: www.multipor.ch STRENGSTES PRÜFZEICHEN IM BEREICH ÖKOLOGISCHES, HOCHWERTIGES UND WOHNGESUNDES BAUEN. MULTIPOR ERFÜLLT SÄMTLICHE KRITERIEN UND TRÄGT DIESE AUSZEICHNUNG MIT STOLZ! Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Xella Porenbeton Schweiz AG Kernstrasse 37, 8004 Zürich Telefon 043 388 35 35 E-Mail: [email protected] 35 MFH Vorder-Ehrendingen Kriens Umbau mit Weitsicht Eine Sanierung nach Minergie-P Von Luzius Meyer Es hatte uns schon beim «Hallo!» Das im Frühling 2011 zum Verkauf ausgeschriebene Dreifamilien-Miethaus aus dem Jahre 1961 hatte uns gleich beim ersten Augenschein überzeugt. Der denkwürdige Handschlag mit dem sympathischen, leider zwischenzeitlich verstorbenen, Eigentümer erfolgte nur wenige Tage darauf. Wir waren im siebten Himmel und voller Ideen und Tatendrang, uns hier am Siedlungsrand und hoch über den Dächern von Kriens unseren Wohntraum zu erfüllen. Die in der Landwirtschaftszone liegende, jedoch nur 10 Autominuten zur Luzerner City entfernte Liegenschaft verbindet auf einzigartige Weise eine reizvolle, komplett ländliche Atmosphäre und die unmittelbare Nähe zum Zentrum mit all seinen Vorzügen. Die eindrucksvolle Aussicht auf Pilatus, Bürgenstock, Rigi und das auf Augenhöhe, hoch über Kriens thronende Schloss Schauensee hat uns sofort in ihren Bann gezogen. 36 Geduld bringt Rosen Da ich als selbstständiger Architekt tätig bin, habe ich mich natürlich sofort an die Arbeit gemacht und ein Umbaukonzept erarbeitet. Nebst der guten Zusammenarbeit mit Gemeinde und Kanton haben aufgrund der exponierten Lage aber auch der Heimatschutz und der Verein Pro Sonnenberg ihre Anliegen miteingebracht, was den Bewilligungsprozess teilweise erschwert, aber vor allem markant verlängert hat. Nach mehreren Projektrevisionen und einem extern ausgearbeiteten Umgebungsplan hatten wir endlich die bewilligten Papiere in der Hand. Die Metamorphose Das bestehende Wohnhaus hatte offensichtlich eine simple, aber vielversprechende Grundform. Wir entschieden uns dazu, das rund 400 m2 messende Haus wiederum in drei Wohneinheiten aufzuteilen. Dazu bezogen wir aber das bisher als Keller und Garage genutzte Erdgeschoss mit ein. Aus den zwei alten 4,5-Zimmer-Wohnungen und der 3,5-ZimmerDachwohnung wurden somit neu eine 6,5-Zimmer-Maisonette-, eine 4,5-Zimmer-Maisonette- und eine Gartenwohnung mit 2,5 Zimmern. Das Haus wurde bis auf die Tragstruktur (und partiell darüber hinaus) rückgebaut. Wir fügten südseitig eine Balkonschicht mit Wintergarten an, erweiterten nordseitig um ein halbes Zimmer, ergänzten den Dachstuhl mit zwei grossen Lukarnen und bauten neben dem Haus einen neuen Carport. Die innere Raumteilung wurde zu ansehnlichen Wohnräumen Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Modernisierung Minergie-P (mit offener Küche) von gut 70 m2 und zu Zimmern in zeitgemässer Grösse angepasst. Damit ging dann auch ein Komplettersatz des Innenausbaus und der Haustechnik einher. Die drei Wohnungen erhielten je einen separaten Eingang, das bestehende Treppenhaus wurde in der Mitte unterbrochen und diente fortan als jeweils interne Erschliessung der beiden Maisonette-Wohnungen. Die drei komplett autonomen Zugänge versprachen trotz Mehrfamilienhaus viel Privatsphäre und Einfamilienhaus-Charakter. Der unerbittliche Widerstand der Post, die drei getrennten Briefkästen separat zu befüllen, hat uns da jedoch etwas Ernüchterung gebracht. Die obere Maisonette-Wohnung bewohnen wir nun selber, die kleinere darunter haben wir innerhalb der Familie weiterverkauft, und die 2,5-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss wurde zu allseitiger Zufriedenheit vermietet. Lust und Frust des Energiesparens Um dem aus der energetischen Steinzeit stammenden Haus in die Gegenwart zu verhelfen, entschieden wir uns für die Standardvariante: Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Energiekennwerte: Energiebezugsfläche AE Gebäudehüllzahl Ath/AE Heizwärmebedarf 532 m2 1,5 109 MJ/m2a 37 MFH Vorder-Ehrendingen Kriens Aussendämmung. Dafür aber richtig dick. Dazu wählten wir dreifach bestückte Verglasungen. Das neue Dach wurde ebenfalls auf höchstem Niveau gedämmt. Neu wurde mit einer LuftWasser-Wärmepumpe und auf dem Dach integrierten Solarpanels geheizt und Warmwasser bereitet. Das alte Öl-Krematorium verabschiedeten wir via eBay. Wir merkten relativ schnell, dass wir den angestrebten Minergie-Standard damit bereits übertrafen, und konnten mit einem überschaubaren Upgrade der Massnahmen somit leicht den Olymp des Minergie-P-Standards erklimmen. Die deutlich aufgebesserten Fördergelder lockten uns. Nicht erahnt haben wir allerdings den zeitlichen und finanziellen Aufwand, um zu diesem Zertifikat zu gelangen und schlussendlich die in Aussicht gestellten Gelder auf dem Kontoauszug vorzufinden. Die ganze energetische Berechnung ist zu einem veritablen Buch angeschwollen, BlowerDoor-Tests haben Tage in Anspruch genommen, und das Nachreichen von Unterlagen zur Beweisführung der tatsächlich ausgeführten Sanierungsmassnahmen beim Gebäudeprogramm könnte man als Lebensabschnitt bezeichnen. Das Streben nach einer akkuraten dritten Stelle hinter dem Komma rechtfertigt den betriebenen Aufwand meines Erachtens nicht. Less is more. Aber es füttert auch wieder einige Mäuler, immerhin. Die Kombination von kontrollierter Lüftung und Echtholzparkett erwies sich in den kalten Wintertagen als eher ungünstig. Transportiert die Lüftung doch emsig und zuverlässig die mit Anstrengung erzeugte Feuchtigkeit aus dem Haus, bis das Hygrometer unter 30% fällt. Und das auch bei ständigem Einsatz von Luftbefeuchtern und fünf menschlichen Verdunstern im Haushalt. Das gefiel dem Parkett natürlich gar nicht, und das hat es uns mit hohem Wellengang und bedrohlichen Spaltmassen angezeigt. Lösen konnten wir das Problem nur mit drastischem Zurückfahren der Lüftung (50% nachts, Abschaltung tagsüber) und Verdoppelung der Verdunsterleistung. Aufgrund der komplexen Luftströmungen brauchte es dann in jedem Zimmer einen Verdunster. Wir haben uns mit dem Betanken der formschönen Geräte ein neues Hobby zugelegt. Hier wäre meines Erachtens die Industrie gefordert, eine prakti38 Modernisierung Minergie-P Bauherrschaft Luzius Meyer Vorder-Ehrendingen 2 6010 Kriens kable, zahlbare und im System integrierbare Lösung für Einzelwohnungen anzubieten. Bisher wurde mir aus angeblichen Hygienegründen von Befeuchtung in Kombination mit mechanischer Belüftung im Wohnungsbau immer abgeraten. Play it again, Sam Dennoch, wir erfreuen uns jeden Tag am wohlig-warmen Raumklima, ohne die Umgebung dabei zu verpesten und zu unserem versprochenen Fördergeld haben wir schlussendlich auch gefunden. Auch die Nachbarn haben sich zwischenzeitlich wieder an die saubere Strasse und die nicht mehr durch Lieferwagen verstellten Grundstückszufahrten gewöhnt. Man erinnert sich ja bekanntlich vor allem an die positiven Dinge im Leben. Daher unser Fazit: Wir würden’s wieder tun! ❰ Architekt Luzius Meyer Dipl. Architekt FH Vorder-Ehrendingen 2 6010 Kriens Tel. 041 410 11 66 [email protected] Gebäudetechnik Tobler Haustechnik AG Industriestrasse 23 Postfach 5036 Oberentfelden Tel. 062 737 60 60 www.haustechnik.ch Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 t Ho s! w Ne Die exklusive Fassaden-Dämmplatte von SAGER mit dem hervorragenden Lambda-Wert von 0,030 W/mK! Carbolane • Neuste Glaswolle Technologie «Q30 compound based» • Optimal für hinterlüftete Fassaden • Schlankere Wandaufbauten möglich • Universell einsetzbar auch im Holzbau • Bestes Preis / Leistungsverhältnis • Brennt nicht N A C H H A L T I G Das Fachjournal 1 | 2013 – N A C H H A L TPassivhäuser I G BAUEN Nordwestschweiz Standort: Mülacherstr. 6, Hausen Architekt: Miloni & Partner, Hausen BAUEN Häuser der Zukunft! » Maximaler Komfort bei minimalem Energieverbrauch Das Fachjournal 2 | 2013 BAUEN Ostschweiz » Lüftung: Hohe Behaglichkeit im Winter und im Sommer Das Fachjournal 3 | 2013 N A C H H A LT I G N A C H H A LT I G BAUEN BA Kanton Zürich Kant W E LT N E U H E I T COP 4.08 Standort: Grosswiesquartier, Muolen Architekt: visiobau architekturbüro stv, Muolen Standort: Seewenstr. 488, Himmelried Architekt: Gabathuler AG+Partner, Schiers » Wen kümmert‘s, was der Ölpreis macht? Standort: Lussistr. 7a, Hüttwilen Architekt: Bauatelier Metzler GmbH, Hüttwilen Die führende Fachzeitschrift Wärmepumpe WPL 15 | 25 Bestellen Sie auf www.gerbermedia.ch Bühne frei für die Technik von morgen. Mit einer Weltneuheit sorgt STIEBEL ELTRON für eine nachhaltige Revolution in der Wärmepumpentechnik. Der speziell für die Heiztechnik entwickelte Verdichter Inverter 3.0 passt die Leistung automatisch dem individuellen Wärmebedarf an und macht die WPL 15 | 25 zu einer der effizientesten Luft | Wasser-Wärmepumpen auf dem Markt. NB_UG_1-13.indd 1 W E LT N E U H E I T INVERTER 3.0 TECHNOLOGY Standort: Blumenweg 1, Märstetten Architekt: AA+B Schneebeli+Frei, Märstetten Unser Star – Eine echte Weltpremiere Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Tel. +41 62 767 87 87 Fax +41 62 767 87 80 [email protected] Standort: First 4, 8835 Feusisberg Architekt: Pierre Honegger, Herdern Sager AG CH-5724 Dürrenäsch www.sager.ch › Leise: Der Verdichter liegt dank Split-Konzept im Innengerät. Aussengeräusche werden so minimiert. › Hocheffizient: Flexible Leistungsanpassung an den Wärmebedarf › Leistungsfähig: Durch Dampf-/Nassdampfzwischeneinspritzung höchste Leistung auch bei tiefsten Temperaturen bis –20° C STIEBEL ELTRON. WÄRMEPUMPEN-SPEZIALIST. SEIT ÜBER 35 JAHREN. www.stiebel-eltron.ch Ein Produkt der Gerber Media, Zürich NB_UG_2-13.indd 1 Die Informations-Gemeinschaft Passivhaus Schweiz ist ein Zusammenschluss von innovativen Unternehmen, die sich seit vielen Jahren mit dem nachhaltigen Bauen beschäftigen. Weil der Passivhaus-Standard sinnvoll, technologisch ausgereift und wirtschaftlich ist, setzt sich die IG Passivhaus für eine rasche Verbreitung dieser Technologie ein. Halle 3.2 Stand E20 Gleichzeitig garantieren die Mitglieder dem Kunden das strikte Einhalten der Richtlinien und beste Planungs- und Ausführungsqualität. WPL 15/25 A(S) Luft | Wasser-Wärmepumpe Meine Zukunft. Meine Wärmepumpe. Wissenswertes über Pellets und Pelletheizungen Revolutionäre Inverter-Technologie mit Platzvorteil | › Mit 55 dB(A) absolut leise im Betrieb Bühne frei für die Technik von morgen. Mit einer › Flexible Leistungsanpassung an den Weltneuheit sorgt STIEBEL ELTRON für eine nachhalWärmebedarf dank Inverter-Regulierung Energieagentur St. Gallen: Aktive Energieberatung tige Revolution in der Wärmepumpentechnik. Der › Sehr leistungsfähig mit einem COP-Spitzenwert speziell für die Heiztechnik entwickelte Verdichter von 4.08 Erstes Minergie-A-ECO in der «Inverter 3.0» passt die Leistung automatisch dem › Durch eine Gebäude Vorlauftemperatur von Ostschweiz 65° C individuellen Wärmebedarf an und macht so auch besonders gut für Sanierungen geeignet die Monoblock-Ausführung WPL 15/25 A(S) zu einer Modernisieren im Standard Minergie der effizientesten Luft | Wasser-Wärmepumpen auf eco-bau: bauen und bewirtschaften wirtschaften en dem Markt. Diese platzsparende Komplettlösung zur nachhaltig STIEBEL ELTRON AG flexiblen Aussenaufstellung erfordert kein Verlegen Industrie West | Gass 8 | 5242 Lupfig von Kältemittelleitungen und ermöglicht somit eine [email protected] einfache und schnelle Installation. Energy Campus – STIEBEL ELTRON im Vorwärtsgang Wärmepumpen erobern den Markt bei Sanierungen Plusenergiehaus und Elektromobilität Geschäftsstelle IG Passivhaus Schweiz Irene Mischler Lussistrasse 7 CH-8536 Hüttwilen Minergie-P Energy Campus Telefon: +41 (0) 52 740 04 59 STIEBEL ELTRON AG Lupfig E-Mail: [email protected] Allreal Generalunternehmung AG 02.05.13 16:16 STIEBEL ELTRON. Wärmepumpen-Spezialist. Seit über 35 Jahren. Ein Produkt der Gerber Media, Zürich NB_UG_3-13.indd 1 Kanton Zürich: Verdichtet bauen – mit Minergie Kant Miner ieren! Allianz 2SOL 2 – neue Massstäbe in der Wärme- und Stromversorgung Modernisier im Standard Minergie-A Modernisieren gie-A Jetzt abonn www.stiebel-eltron.ch Ökos ostrom vom Holzheizkraftwerk Aubrugg Ökostrom Produkt Gerber Media, Zürich Ein Ei n Pr Prod odukt oduk ukt der der Gerb Ge rber Medi rber Me dia, Züric dia, Zür ich ich 13.08.13 17:28 07.11.13 16:23 39 EgoKiefer AG Publireportage Das sanfte Renovationsfenster Das EgoKiefer Holz/Aluminium-Fenster WS1® mit Wechselrahmensystem sorgt für eine kostensparende und schnelle Renovation Harte Schale – weicher Kern: Das EgoKiefer Renovationsfenster WoodStar WS1® mit Wechselrahmen ist jetzt auch in Holz/Aluminium erhältlich und bietet mit seiner Aluminium-Aussenschale höchste Wetterbeständigkeit, während innen der Holzrahmen für wohlige Behaglichkeit sorgt. Das Fenster kann innert einer Stunde ohne weitere Maurer- oder Gipserarbeiten ausgetauscht werden. Das EgoKiefer Renovationsfenster WoodStar WS1® jetzt auch in Holz/Aluminium. Einfach, schnell und kostengünstig mehr Licht in die Räume lassen? EgoKiefer Fenster bieten mehr «Durchblick». Die innovativen Produkte lassen Räume mit Tageslicht durchfluten und überzeugen durch eine moderne Ästhetik. Schmale Profile und grosse Glasflächen schaffen Transparenz und Leichtigkeit. Darüber hinaus trumpfen die EgoKiefer Fenster mit überdurchschnittlich hohen Wärmedämmwerten auf. Beständig und behaglich Das neue EgoKiefer Renovationsfenster WS1® in Holz/Aluminium ermöglicht auf einem schnellen und kostengünstigen Weg ein optimales Resultat in allen Bereichen. Damit hat EgoKiefer das kompletteste Fenstersortiment für sanfte Renovationen. EgoKiefer Renovationsfenster mit Wechselrahmensystem gibt es in Kunststoff, Kunststoff/Aluminium, Holz und neu auch in Holz/Aluminium. Der alte Fensterrahmen als tragendes Element wird für den Einbau des neuen Fensters weiter genutzt. So kann ein ganzes Fenster in nur einer Stunde ausgetauscht werden. Da der bestehende Das Produktvideo zum Renovationsfenster WoodStar WS1® unter egokiefer.ch/innovationen 40 Rahmen nicht herausgerissen werden muss, entfallen zusätzliche Kosten für Maurer- oder Gipserarbeiten. Zudem können bestehende Fenstersimse, Vorhangbretter oder Rollladenkästen beibehalten werden. Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten Das EgoKiefer Renovationsfenster WS1® in Holz/Aluminium vereint dabei höchste Beständigkeit mit einer behaglichen Wohnatmosphäre. Die Vorzüge des Holzes werden mit der Beständigkeit des Aluminiums kombiniert. Auf der Innenseite sorgt das Holz für Behaglichkeit und fügt sich perfekt in die bestehende Umgebung ein. Auf der Aussenseite sorgt die Aluminiumschale für Witterungsbeständigkeit und farbliche Gestaltungsmöglichkeiten. Das Aluminium ist ausserdem so gestaltet, dass die Bauabdichtung ringsherum auf gleicher Ebene erfolgen kann. Hervorragende technische Werte Das EgoKiefer WS1® Fenster überzeugt durch eine hohe Flexibilität und hervorragende technische Werte. Dank Glasstärken von bis zu 52 Millimeter ist eine grösstmögliche Energieeinsparung möglich, und der Wechselrahmen ist auf bestehende Rahmenstärken von 45, 54 oder 58 Millimeter anwendbar. Einen optimalen Schutz bietet ein Fensteroder Türensystem aber erst mit einer auf die Bausituation und die Kundenbedürfnisse abgestimmten Montage. Die richtige Bauintegration ist für optimalen Schutz und Energieeffizienz von zentraler Bedeutung. Rund 400 geschulte Partner und firmeneigene Monteure setzen für EgoKiefer die hohen Anforderungen einer fachgerechten Montage auf Baustellen in der ganzen Schweiz um. ❰ EgoKiefer AG, Fenster und Türen Schöntalstrasse 2, 9450 Altstätten Tel. 071 757 33 33, Fax 071 757 35 50 [email protected], egokiefer.ch Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 STIEBEL ELTRON AG Publireportage Führender Wärmepumpen-Spezialist. Seit über 40 Jahren. Schon vor vier Jahrzehnten hat STIEBEL ELTRON als eines der ersten Unternehmen die Wärmepumpentechnik zur Marktreife gebracht. Fachkräfte in der Forschung und Entwicklung verfügen daher über grosse Erfahrung. Mit Nachdruck wird bereits heute wieder an nachhaltigen Lösungen für morgen gearbeitet: Dafür steht der technische Vorsprung, der immer wieder Innovationen mit sich bringt. STIEBEL ELTRON Inverter-Wärmepumpen WPL 15/25 A(S): Mit 34 dB(A) absolut leise «Inverter 3.0» heisst die revolutionäre Neuentwicklung von STIEBEL ELTRON. Die WPL 15/25-Baureihe reduziert den Strombedarf sowie die Schallemissionen auf ein Minimum und erreicht im Gegenzug maximale Leistungswerte und höchsten Komfort. Die WPL 15/25 funktionieren mit einem eigens für Wärmepumpen entwickelten, leistungsgeregelten Verdichter sowie der Dampf- und Nassdampfzwischeneinspritzung. Dank der Inverter-Regelung passt sich die Heizleistung zu jeder Zeit an den jeweiligen Bedarf des Gebäudes an. Dadurch I N N O V A T I O N E N Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen Produktneuheiten lieferbar ab dem 1. Mai 2014! Flumroc-Dämmplatte COMPACT PRO Flumroc ist es gelungen, ihr Produkt für die verputzte Aussenwärmedämmung noch einmal zu verbessern. Die Verschmelzung von optimalen Wärmedämmeigenschaften und perfektem Handling in einem Dämmprodukt aus Steinwolle hat einen neuen Namen: COMPACT PRO COMPACT PRO, die neueste Weiterentwicklung der bekannten Dämmplatte COMPACT. Flumroc-Dämmplatte TOPA Die neue Flumroc Dämmplatte TOPA ist die jüngste Weiterentwicklung der bekannten Dämmplatte TOPA AKUSTIK. Als erstes fällt bei der neuen TOPA die hochwertige, optisch ansprechende Beschichtung und die vorteilhafte Preisgestaltung auf. Die Naturkraft aus Schweizer Stein Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 41 STIEBEL ELTRON AG Rubriktitel entsteht ein gleichmässiger, energieeffizienter Betrieb. Es werden Spitzenwerte von bis zu 4.14 (COP) erreicht, auch bei niedrigen Aussentemperaturen. Aber es gibt noch weitere Vorteile. Denn neben den herausragenden Leistungswerten können die Modelle der WPL 15/25 einen zusätzlichen Trumpf spielen: Die neueste Generation der Inverter-Technologie ist absolut leise im Betrieb. Der Schalleistungspegel liegt bei sensationellen 56 dB(A). In 5 m Abstand entspricht dies einem Schalldruckpegel von 34 dB(A). Die Lüftungs-Integralgeräte mit integrierter Wärmepumpe wurden speziell für Passiv- und Niedrigenergiehäuser entwickelt und vereinen alle haustechnisch notwendigen Funktionen in sich: kontrollierte Be- und Entlüftung des Gebäudes mit Wärmerückgewinnung, Beheizung, Warmwasserbereitung sowie Kühlung. Das LWZ 504 E ist neu mit einem drehzahlgeregelten Inverter-Verdichter erhältlich und eignet sich somit auch für den Einsatz bei grösserem Wärembedarf bis 5 kW. So individuell wie Sie. Wärmepumpen für jedes Bedürfnis. Publireportage STIEBEL ELTRON Integralsystem LWZ 504 E: Mehr Power für mehr Komfort Die Geräte der LWZ-Baureihe sind kompakte Multitalente und vereinen vier Funktionen in einem Gerät: Heizen, Lüften, Kühlen und Warmwasseraufbereiten. Die Integralsysteme sorgen nicht nur für ein warmes Zuhause und warmes Wasser. Sie übernehmen auch die Be- und Entlüftung von Wohnungen und Einfamilienhäusern. Durch den Einsatz eines Zuluftfilters der Klasse 7 wird eine Verbesserung der Luftqualität erreicht. Die Abluft und auch die Zuluft werden zentral durch das Gerät aus den einzelnen Räumen abgesaugt beziehungsweise zugeführt. Dadurch wird der Komfort gesteigert und die Heizkosten werden gesenkt. Die Lüftungsintegralsysteme wurden speziell für Passiv- und Niedrigenergiehäuser entwickelt. Sie verfügen jedoch nicht nur über eine Passivhauszertifizierung, sondern bestechen vor allem durch ein ansprechendes Design und zukunftsweisende Technik für noch mehr Lebensqualität. Zukunftsfähig ist das erfolg- reiche Komplettsystem auch deshalb, weil es mit Solar und Photovoltaik kombinierbar ist. Wie sein Vorgänger bietet das Multitalent LWZ 504 E auch eine integrierte Kühlfunktion. Durch die stabile und schalloptimierte Gehäusekonstruktion sowie die integrierte InverterTechnologie ist sie jedoch um gut 2 dB leiser als sein Vorgänger. Dank Inverter-Technologie ist das Modell LWZ 504 E nun mit mehr Leistung erhältlich. Die Heizleistung wird so an den individuellen Wärmebedarf angepasst, dass die Effizienz durchgehend optimiert wird. Dies reduziert den Strombedarf massgeblich. Das LWZ 504 E eignet sich nun also auch für den Einsatz bei grösserem Wärmebedarf bis 5 kW. ❰ STIEBEL ELTRON AG Industrie West, Gass 8, 5242 Lupfig Telefon 056 464 05 00, www.stiebel-eltron.ch Willkommen im neuen Energie-Zeitalter | Mit STIEBEL ELTRON haben Sie Anschluss an den saubersten, preiswertesten und krisensichersten Energielieferanten der Welt: an die Natur. Ob Wärmepumpe, Lüftungssystem, Photovoltaik oder Solarthermie – dank hocheffizienten Technologien werden erneuerbare Energien nachhaltig nutzbar. Setzen auch Sie auf eine von über 30’000 STIEBEL ELTRON Systemlösungen. STIEBEL ELTRON. Wärmepumpen-Spezialist. Seit über 40 Jahren. www.stiebel-eltron.ch Interview «Nachhaltigkeit ist nicht teuer, wenn man sie von Anfang an ins Projekt einbindet.» Welchen Einfluss haben Gesellschaft, Wirtschaft oder Umwelt auf die nachhaltige Planung und Ausführung eines Gebäudes? Warum sollten wir beim Bauen bereits heute an morgen denken und so flexibel wie möglich bauen? Im Gespräch mit «Nachhaltig Bauen» erläutert Markus Sidler, CEO der Anliker Generalunternehmung, was Nachhaltigkeit eigentlich heisst und wie er zur Schaffung eines NachhaltigkeitLabels steht. Herr Sidler, was bedeutet Nachhaltigkeit für die Anliker Gruppe? In Bezug auf Minergie und Minergie-P war Anliker bereits früh schon sehr innovativ. Unter anderem wurden wir dafür mit dem Solarpreis und dem Best of Solarpreis für die Siedlung Konstanz in Rothenburg ausgezeichnet. Alle Gebäude der letzten 12 Jahren, in welche Anliker selber investiert hat, sind im MinergieStandard erbaut worden. bei der Architektur und der Gestaltung eines Gebäudes. Eigentlich beginnt es beim ersten Strich eines Konzeptes und geht über die Ausführung und den Unterhalt bis hin zum Rückbau der Immobilie in 50, 70 oder 80 Jahren. Die Zukunft sehe ich vermehrt in multifunktionellen Zweckbauten, die auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst und innert kurzer Zeit auch wieder umgenutzt werden können. Gerade im Industriebau ist da in letzter Zeit viel gegangen, man baut heute offener und flexibler, auch das ist nachhaltig. Wie sehen Sie diese Entwicklung denn für den Wohnungsbau? Der Wohnungsbau hat diese Entwicklung bereits hinter sich. Heute gibt es sehr viele EinPersonen-Haushalte. Es sind Menschen in den verschiedensten Lebenssituationen, die da wohnen. Grosszügige 2- oder 3-ZimmerWohnungen sind deshalb sehr gefragt. Sie bieten Raum für jedes Bedürfnis und passen sich jeder Lebensveränderung an. Küchen, Wohnzimmer und Nasszellen haben darin etwa dieselben Grössen wie in den 4,5-Zimmer-Wohnungen. Das war früher anders. In heutigen 2,5- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen hat man Kunden zwischen 18 und 90 Jahren. Somit wird die Palette der potentiellen Nutzer grösser und es gibt weniger Leerstand. Auch diese Entwicklung ist nachhaltig. Nachhaltig Bauen bedeutet aber viel mehr als bloss eine gute Energieplanung ... Da bin ich völlig einverstanden. Nachhaltigkeit hat mit ganz vielem zu tun, angefangen 44 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Markus Sidler CEO ANLIKER Generalunternehmung AG Das «Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz» ist derzeit daran ein Nachhaltigkeits-Label zu entwickeln, welches Immobilien dahingehend bewerten will ob sie für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt nachhaltig sind. Stichworte dazu sind zum Beispiel die Lebenszykluskosten eines Gebäudes, Raum für soziale Kontakte oder die Artenvielfalt in der Umgebung. Was halten Sie von dieser Idee? Sehr viel. Denn genau das bedeutet für mich Nachhaltigkeit. Ich würde es begrüssen, wenn ein solches Label lanciert wird und sich auch durchsetzen kann. Dazu braucht es aber strenge Kriterien, damit sie eben nicht von jedermann erfüllt werden können. Erst dann ist es aussagekräftig. Ist für Sie als Investor ein solches Label, wenn es sich dann etablieren würde, anstrebenswert, auch wenn es Mehrkosten bedeutet? Auf jeden Fall, es ist ein sehr spannender Ansatz. Und ich glaube auch nicht dass es mehr kosten würde. Nachhaltiges Bauen ist nicht teurer. Man muss nur von Anfang an den Willen haben die entsprechenden Punkte mit einzuplanen. Ich würde sicher jeden Auftraggeber, der mit solchen Zielsetzungen zu uns kommt, bei der Umsetzung unterstützen, egal ob es ein Anliker-Eigenprojekt oder ein Kundenobjekt ist. Toll. Gerade den Generalunternehmungen traut man ja sonst die Nachhaltigkeit nicht wirklich zu ... Sehen Sie: Jedes Unternehmen und jeder Investor strebt immer das bestmögliche Preis/ Leistungsverhältnis an. Anliker ist da keine Ausnahme. Aber wir müssen eine hohe Qualität bieten um bei Investoren und Bauherrn Wunschpartner sein zu können. Da gehört die Nachhaltigkeit ganz klar dazu. Wer schnelle Renditen sucht ist bei uns an der falschen Adresse. Wir sind es uns nicht gewohnt, billig zu bauen. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Anliker ist ein Gesamtdienstleister im Bau, der vor allem im Markt Zentralschweiz, Zürich, Aarau, Bern und Basel aktiv ist. Die Anliker Gesamtgruppe beschäftigt ca. 1600 Mitarbeitende. 90 davon sind in der Anliker Generalunternehmung tätig. Markus Sidler ist CEO der Anliker Generalunternehmung und seit 15 Jahren für Anliker tätig. Teuer bauen, werden Sie aber wohl auch nicht, sonst würden Sie bei dem gewaltigen Preisdruck in der Branche ja gar nichts mehr verdienen ... Jedes Unternehmen will in erster Linie Geld verdienen, oder? In Punkto Nachhaltigkeit glaube ich nicht dass Generalunternehmungen aus wirtschaftlichen oder ökonomischen Gründen schlechter abschneiden als andere Unternehmen, im Gegenteil. Durch das Wissen das wir haben und die Masse, die wir bewegen sind wir anderen immer einen Schritt voraus. Was braucht es damit sich nachhaltiges Bauen vermehrt durchsetzen kann? Wenn man die Sensibilität des Einzelnen steigern kann, dann bin ich überzeugt, hat dies die nachhaltigste Wirkung auf die Gesellschaft. Heute, da in der westlichen Welt alles verfügbar ist, muss auch der nachhaltige Mensch auf nichts verzichten. Er muss bloss sensibel sein, zum Beispiel wenn er einkaufen geht und dort die Wahl zwischen zwei Äpfeln hat. Wenn einer aus der Schweiz und einer aus Neuseeland kommt, dann kauft er das regionale Produkt. Wenn diese Sensibilität grösser wird, dann wird die Gesellschaft automatisch nachhaltiger, auch beim Bauen. ❰ Interview: Anita Bucher 45 Seehof Sachseln Die Lage machts aus Von Anita Bucher An lauen Sommerabenden am Ufer des Sarnersees sitzen, nur einen Steinwurf von Zuhause entfernt? Hier ist es möglich. Der Seehof Sachseln bietet seinen Bewohnern Lebensqualität pur. Kombiniert mit einer energetisch sinnvollen Bauweise macht hier Wohnen in vielerlei Hinsicht Spass! «Das entscheidende Kriterium ist immer die Lage», weiss Markus Sidler, CEO der Anliker Generalunternehmung genau. «Man kauft so eine Wohnung nicht wegen des Minergie-Standards», sagt er und schüttelt den Kopf. «Erst wenn es von der Lage her zwei gleichwertige Objekte gibt, dann ist der Minergie-Standard das ausschlaggebende Verkaufsargument!» Einmal mehr ist es also die Lage. Und diese könnte besser nicht sein, hier direkt am Sarnersee. Und weil das auch die Anliker AG wusste, kaufte sie das Grundstück, das nur durch die Brünigbahnlinie vom See getrennt ist, und agierte hier selber als Investorin. Die Überbauung Seehof Sachseln wurde ab Januar 2012 erstellt und im Herbst 2013 bezogen. Dem Gelände angepasste Baukörper Die passende Architektur dazu lieferte das Architekturbüro Lütolf und Scheuner aus Luzern mittels eines Studienauftrages im Jahr 2005. Zwei liegend in Erscheinung tretende Gebäudepaare treten auf die topographischen Bewegungen des Grundstückes ein. Klar, übersichtlich und geräumig gliedern sie die landschaftsräumlichen Gegebenheiten des Bauareals. Die insgesamt 38 Wohnungen in vier Baukörpern sind alle auf die Seesicht und eine ideale Besonnung ausgerichtet. Trotz hoher Raumkonzentration wirkt das Gelände offen und grosszügig. Dies ist vor allem der versetzten Anordnung und des Versinkens der Volumen in das bestehende Terrain zu verdanken. 46 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Minergie Auf den Fassaden, der im Massivbau erstellten Häuser, erzeugen die unterschiedlichen Höhen der Fenster mit ihren gerahmten Öffnungen ein elegantes Spiel. Mauern flankieren die vier Baukörper, funktionieren einerseits als Abgrenzung zum Einfahrtsbereich im Norden und nehmen zwischen den Häuserzeilen den Terrainsprung auf. Direkt darunter befindet sich die Tiefgarage, die von der unteren Ebene zugänglich ist. Im Süden wiederum grenzen tiefe Mäuerchen die Überbauung Seehof vom öffentlichen Gehweg entlang der Bahnlinie ab. + 483 Schni tt A 50 482. O N W 90 480. 70 480. 70 482. Schnitt B 20 483. 40 482. .50 482 IV igstr asse hof See Nr. 4 Co nta ine r Brün Gem eins chaf 3 tsrau m 70 er + 482. h 481.00 Vor kplätze 15 herpar dac 6 Besuc Fah rräd 481.80 Einfah rt Einste llhalle, Spielst rasse, Gefälle r. fN 10% iessun 477.60 1 eho 482.80 Gefälle 6%, Erschl Se g Nachb argebä ude, Feuerw ehrzuf ahrt 481.80 Eingan halle g Einstell + 478.00 482.80 Quartierp latz, Spielfläch e Eingan g Einste llhalle 479.00 479.80 480.70 479.60 481.00 479.40 479.40 Seehof Nr. 2 00 477. Seehof Nr. 4 480.80 Stützmau er, Böschung skannte nte 477.60 gska 480.00 chun Stüt Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 zma uer, Bös Fussweg 480.40 Schni tt A W C, Ga rd er ob e, Wohnüberbauung, Seehof, 6072 Sachseln Situation, Umgebung tha fen Au Ab ste ll lt Schnitt B Ba de ha us Naherholungsgebiet See Vom Seehof Sachseln aus hat man via Überführung über die Brünigbahn direkten Zugang zum Sarnersee. Ein Fussweg führt von den Wohnungen zur privaten Parzelle am See die exklusiv zum Seehof gehört. Hier direkt S 70 480. d, 10 m Seeabstan Ste Planungsstand, Baueingabe Projektnummer, 026 Plangrösse, 84 x 60, Massstab, 1:200 Plangrösse, 42 x 30, Massstab, 1:400 Datum, 21.6.11 47 g Seehof Sachseln Minergie Bauherrschaft GIA Gesellschaft für ImmobilienAnlagewerte AG Postfach 6002 Luzern Tel. 041 268 88 88 Architekt Lütolf und Scheuner Architekten HTL SIA BSH GmbH Neustadtstrasse 7 6003 Luzern Tel. 041 210 64 88 www.luetolfundscheuner.ch am Sarnersee lädt ein kleines Badehaus zum sommerlichen Baden und Schwimmen ein. Wer möchte, kann sich zudem um einen Bootsplatz am eigenen Bootssteg bewerben. Abschalten lässt sichs aber auch auf einem Spaziergang entlang des Sees. Der Seeweg, der beidseitig bis nach Sachseln oder Sarnen führt, lädt geradezu zum Bummeln und Joggen ein. Und schliesslich ist es auch die freie Sicht auf die Hügel- und Berglandschaft entlang dem Seeufer, welche die Bewohner des Seehof Sachseln schätzen. Wohnkomfort im Minergie-Standard Komfort und Qualität werden gross geschrieben im Seehof Sachseln. Die vier Gebäude sind Minergie zertifiziert und verfügen über eine hochgedämmte Gebäudehülle. Innen zeigen die grosszügigen Wohnungen allesamt einen gehobenen Innenausbau. Moderne Grundrisse, hochwertige Küchen mit energiesparenden Geräten, grosszügige Nassräume und windgeschützte Loggien decken alle Ansprüche ans Wohlfühl-Wohngefühl. Dazu gehört auch die Luftqualität. Jede Wohnung verfügt über eine eigene kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. Geheizt wird mit Erdwärme über eine umweltfreundliche Erdsondenwärmepumpe welche auch das Warmwasser aufbereitet. Die extensiv begrünten und leicht schrägen Dachflächen bieten wiederum Lebensraum für allerlei Kleinstinsekten. Man kann wohl davon 48 ausgehen, dass sie die nahe Seelage genauso schätzen wie die Bewohner im Seehof Sachseln. So hat die Anliker Immobilien AG einen guten Riecher gehabt, als sie die Überbauung Seehof Sachseln initiierte und mit der eigenen General- und Bauunternehmung auch realisierte. Es scheint wirklich ein Ort zum Wohlfühlen zu sein. ❰ Projektleitung / Realisation ANLIKER AG Generalunternehmung Meierhöflistrasse 18 6021 Emmenbrücke Tel. 041 268 88 00 www.anliker.ch Bauingenieur Gmeiner AG Schlösslirain 3 6006 Luzern Tel. 041 375 70 20 www.gmeiner.ch HLKS-Ingenieur MÖWA Planung GmbH Grepperstrasse 45A 6403 Küssnacht Tel. 041 854 77 00 www.moewa.ch Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Inserat KWL+easyControls_91x260.pdf 1 22.04.2014 09:40:05 Unter meinem Dach stimmt die Energie. Ihr Partner für Strom und Wärme. BE Netz AG | Luzern | Ebikon | Zürich Tel 041 319 00 00 | www.benetz.ch Effingerhof AG Storchengasse 15 5201 Brugg Geballte Medienkompetenz. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Telefon 056 460 77 77 Fax 056 460 77 70 [email protected] www.effingerhof.ch 49 Flumroc AG Rubriktitel Web-Tool erstellt Ausmass von Gebäuden Das Web-Tool www.calcoo.ch erzeugt aufgrund von Fotos erstaunlich genaue Fassadenmasse und ermöglicht damit Pläne, Stücklisten und Ausschreibungsunterlagen. Vielfach sind die ersten Schritte – Massaufnahme und Planerstellung – aufwändig, also zu teuer für eine Entscheidungsgrundlage. Genau diese Lücke will calcoo.ch füllen: in 7 Schritten produziert das Tool verlässliche Resultate in völlig ausreichender Genauigkeit. calcoo. ch zeigt exemplarisch, wie sich mit fotogrammetrischen Mitteln ein komplettes Ausmass einer Fassade erzeugen lässt. Das Tool liefert Planern und Unternehmen des Fassadenbaus wertvolle Entscheidungsgrundlagen. Aufnehmen – und justieren Erste Daten für den Grundriss des Hauses stammen aus dem Google-Fundus. Über ein Geoportal oder eigene Referenzmessungen werden die Masse, je nach Bedarf, angepasst. Daraus ergibt sich der Grundriss, der auch die Lage der Fassaden definiert. Basis für die Fassadenpläne bilden entzerrte Fotos, deren Massgenauigkeit mit Referenzmassen verbessert werden. Beispielsweise genügt ein einziges genaues Fenstermass, um den ganzen Fassadenplan zu präzisieren. Das Wechselspiel von Aufnahme und Justierung von Daten erfolgt in denkbar einfachen Klicks. Fotos der Fassaden sind Basis für die Pläne: Durch Entzerrung ergibt sich eine plane Oberfläche, in der Fenster und Türen ausgeschnitten werden. Als Resultate ergeben sich relativ präzise Ausmasse, also Laufmeter, Flächen und Stücklisten. Neue Fassade konfigurieren Ob eine hinterlüftete oder eine kompakte Fassade das Sanierungsziel ist: die gewünschte Konstruktion entsteht virtuell im Tool. Dämmprodukte und andere Spezifikationen wählt der Nutzer des Webtools mit der Möglichkeit, die Eingaben zu variieren und damit das Projekt zu optimieren. Das Web-Tool liefert Angaben zu den Flächen und zum Schichtenaufbau 50 mit Wärmeleit- und Widerstandswerten. Mit der Eingabe von spezifischen Kosten, beispielsweise in Fr. pro m2 Fassade, resultieren Projektkosten und Steuerersparnis. Eine Energiebilanz ist auch dabei. Das Tool generiert eine Zusammenfassung im PDF-Format; zudem lassen sich die Daten als Excel- oder DXF-Datei exportieren, beispielweise für die Weiterbearbeitung mit Entwurfs- und Gestaltungssoftware. Elegant zum Grobkonzept Das Web-Tool eignet sich gleichermassen für Fassadenplaner und Architekten, Energieberater und Fassadenbauer, Gipser, Maler und Gerüstbauer. Das Handling ist so einfach, dass eine Grobplanung rasch und ohne Zusatzrecherchen vonstatten geht. Besonders wertvoll ist das Werkzeug als Grundlage zur Devisierung respektive zur Ausschreibung von Arbeiten an Fassaden. Sehr dienlich ist es zudem als Diskussions- und Entscheidungsgrundlage für Planer und Bauherrschaften. calcoo.ch ist ein einfaches und verlässliches Ausmass-Tool. www.calcoo.ch Interessenten erhalten Zugang zur Webplattform calcoo.ch mit vielen Infos und Demo-Beispielen. Für Einzelprojekte kostet die Nutzung 200 Fr., für Pakete mit 5 oder 10 Nutzungen gelten Rabatte. Während der Einführung bis Ende April sind die Lizenzkosten um 20 Prozent reduziert. Hinter dem Angebot steht Flumroc, der schweizweit bekannte Hersteller von Dämmprodukten aus Steinwolle, und a2-c AG, ein in Schaffhausen domiziliertes Unternehmen für E-Learning. ❰ Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Publireportage Calcoo: in 7 Schritten zum Sanierungsprojekt 1 Grundrissplan aus Google-Recherche (Google Earth) 2 Justierung der Google-Daten durch Geoportal oder eigene Messungen Grundrissplan aus Google-Recherche (Google Earth) 3 Fotos der Fassaden; Entzerrung der Fotos 4 Justierung der Fotos durch Referenzmass (z.B. Fenster) 5 Ausmass der Fassaden als Grundlage für die Ausschreibung (Offerten) 6 Definition Soll-Zustand: Konstruktion, approximative Kosten pro m2 7 Sanierungsprojekt mit Energiebilanz und Kosten (Investition, Steuern) Justierung der Google-Daten durch Geoportal oder eigene Messungen Fotos der Fassaden; Entzerrung der Fotos Die Flumroc AG in Kürze Flumroc stellt seit über 60 Jahren in Flums (SG) aus Schweizer Gestein Steinwollprodukte her. Anwendungsgebiete sind die Wärmedämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten Arbeitgebern im Sarganserland. Die Flumroc AG ist Leading Partner des Vereins Minergie. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Flumroc AG Postfach 8890 Flums Tel. 081 734 11 11 Fax 081 734 12 13 [email protected] www.flumroc.ch 51 Citypark Sursee Viergeschossiger Holzbau im MinergieA-ECO Standard Von Anita Bucher Mitten in Sursee hat die Renggli AG die ersten Minergie-A-Bauten des Kantons Luzern realisiert. Damit ist dem grössten Holzbauer der Schweiz erneut ein architektonisch ansprechendes Projekt im mehrgeschossigen Holzbau gelungen. 52 «Grossprojekte werden in Zukunft immer öfter in Holz realisiert werden», davon ist Max Renggli, CEO und Patron des führenden Holzbauers schon lange überzeugt. Lange jedoch waren dem mehrgeschossigen Holzbau enge Grenzen gesetzt. Noch bis im Jahr 2005 wurden Holzbauten in der Schweiz nur bewilligt, wenn sie nicht mehr als zwei Geschosse aufwiesen. Dann gelang den Holzbauern mit sicheren Brandschutzlösungen auch im mehrgeschossigen Holzbau der Durchbruch. 2012 machten die mehrgeschossigen Holzbauten beim Marktführer Renggli bereits über 50% des Auftragsvolumens aus. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Minergie-A-ECO Ansprechende Architektur Viele Renggli-Objekte sind aber nicht bloss nachhaltig sondern auch optisch eine Augenweide, wie etwa der Citypark in Sursee. Projektiert wurde er von denselben Architekten, die sich bereits für den harmonisch schönen Renggli-Hauptsitz in Sursee, gebaut im Jahr 2003, verantwortlich zeichnen. Das renommierte Luzerner Architekturbüro Scheitlin Syfrig + Partner kann eine lange Liste architektonisch ansprechender Bauten vorweisen. Diese Architektur mit all ihren schönen Details ist es denn auch, welche es der RenggliProjektleiterin Verena Egli besonders angetan hat. Erinnern wird sie sich aber auch an den schwierigen grundwasserhaltigen Baugrund direkt neben dem Fluss Sure. «Wir mussten zuerst pfählen, bevor wir mit dem Bau beginnen konnten.» Darauf kamen die betonierten Kellergeschosse der drei Gebäude zu stehen. Ab hier, vom Erdgeschoss an, wird es hölzig beim Citypark. Mit Ausnahme des betonierten Treppenhauses, das als aussteifender Kern funktioniert, wurden alle weiteren Geschosse, Geschossdecken, Innen- und Aussenwände, wie auch die Fassade in Holz erstellt. Lohnenswerte Vorfabrikation Gebaut wurde jedoch nicht vor Ort sondern so wie es der markführende Holzbauer immer macht: Mittels Vorproduktion in der neuen Renggli-Werkhalle im nahe gelegenen Schötz. Hier wurden in vielen Arbeitsstunden die nötigen Ausführungspläne erstellt, mit welchen schlussendlich alle Elemente innert 7 Tagen vorfabriziert werden konnten. Auf dem Bauplatz fand bloss noch die Montage statt. Ein Vorgehen, das durchaus Vorteile mit sich bringt. Denn Bauen findet draussen statt und das Wetter ist oftmals nicht berechenbar. In einem Massivbau verregne es einem ein Gebäude hundertmal, erklärt Egli den vielleicht Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 grössten Vorteil der Vorfabrikation. Die Gebäude des Cityparks konnten jeweils innert 10 Tagen aufgestellt werden. Wegen der kurzen Aufrichtzeit gebe es kaum Probleme mit Regen und Feuchtigkeit, sagt sie. Nachhaltige Denkweise Die drei harmonischen Renggli-Bauten befinden sich direkt neben dem Fluss Sure auf dem Gelände einer alten Gärtnerei. Diese hatte als vormalige Besitzerin des Grundstücks den Wunsch, dass auf dem Gelände ein besonders nachhaltiges und zukunftsweisendes Neuprojekt entstehen möge. Mit dem Citypark scheint dies gelungen. Die drei Mehrfamilienhäuser sind als erste Gebäude des Kantons im Minergie-A-ECO-Standard erbaut. Sie sind zudem konsequent auf die Ziele der 2000-WattGesellschaft ausgerichtet. Die Energieeffizienz als oberstes Ziel konnte sogar soweit im Projekt umgesetzt werden, als dass bereits die bei der Pfählung des Baugrunds verwendeten Pfähle eine Doppelfunktion einnehmen. Die notwendigen Stützen beinhalten nämlich 53 Citypark Sursee Minergie-A-ECO gleichzeitig eine Soleleitung für die Gewinnung von Erdwärme. Eine leistungsstarke Photovoltaikanlage auf dem extensiv begrünten Dach komplettiert das Bild eines zukunftsweisenden Vorzeigeobjekts. Holzbauplanung und Holzsystembau RENGGLI AG St. Georgstrasse 2 6210 Sursee Tel. 041 925 25 25 www.renggli-haus.ch Architekt Scheitlin Syfrig AG Brunigstrasse 25 6005 Luzern Tel. 041 367 79 00 www.scheitlin-syfrig.ch HLKK-Ingenieur Stalder & Felber Planungs AG Hauptstrasse 75 6260 Reiden Tel. 062 749 50 70 Städtebaulich gut integriert Auch optisch integrieren sich die drei RenggliBauten gut in ihre Umgebung. Nicht zufällig, das wird rasch klar. Denn mitten in der Naherholungszone der Sure und nur einen Steinwurf von der Altstadt entfernt, überliess die lokale Städtebaukommission nichts dem Zufall. Das Gebiet musste ja per Volksabstimmung zuerst umgezont werden. Umso wichtiger ein gelungener Gestaltungsplan, in welchem zum Beispiel der öffentliche Fussweg der Sure entlang auch weiterhin frei zugänglich blieb. Ebenfalls von grosser Wichtigkeit war die Sicht der dahinter liegenden Bauten auf das Städtchen Sursee. Mittels geschickter Anordnung der neuen Renggli-Häuser konnte diese erhalten werden. Dennoch: Trotz Kompromissen ist kein zweitklassisches Projekt entstanden. Im Gegenteil: Mit dem Citypark konnte ein architektonisch anspruchsvolles und ästhetisches Projekt realisiert werden, das sich gut in das umliegende Kleinstadtquartier einfügt und dieses nachhaltig aufwertet. ❰ Holzbauingenieur und Brandschutz Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau AG Grossweid 4 6026 Rain Tel. 041 459 70 40 www.ideeholz.ch 54 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Energieberatungszentrale OekoWatt GmbH Bauen für die 2000-Watt-Gesellschaft Jules Pikali, Energieberatungszentrale der Zentralschweizer Kantone, OekoWatt GmbH, Rotkreuz Gebäude, welche heute erstellt werden, werden zu einem grossen Teil die Bausubstanz bis zum Ende des laufenden Jahrhunderts prägen und werden den Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft gerecht werden müssen. Bauten, welche in Bezug auf Energieverbrauch die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft erfüllen, sind realisierbar und eine gute Investition. Im weltweiten Durchschnitt verbraucht jeder Mensch rund 2200 Watt oder jährlich 19 300 kWh Primärenergie. In der Schweiz sind es 6300 Watt (55 000 kWh pro Jahr), in anderen Ländern noch mehr, in Entwicklungsländern viel weniger. Die 2000-Watt-Gesellschaft er- Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft heute 100% 100% 2050 Primärenergie Treibhausgasemission 55% 6300 W 8,7 t 2150 32% 55% 11% 3500 W Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 2,0 t Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft 2000 W 1,0 t möglicht global eine gerechte, nachhaltige Entwicklung mit einem für die Schweiz deutlich tieferen Pro-Kopf-Verbrauch, bei gleichzeitig begrenztem CO2-Ausstoss (Treibhausgasemission). Viele Städte haben sich für den Weg in die 2000-Watt-Gesellschaft durch einen Entscheid der Stimmbürger entschieden. So zum Beispiel die Städte Zürich, Luzern oder Zug. In der Folge wurden durch die Städte Klimastrategien und ein Absenkpfad für den Energieverbrauch formuliert. Diese haben Auswirkungen auf eigene Bauten und die Bauordnung. Energetisch vorbildliche Bauten Im SIA Effizienzpfad Energie (Merkblatt 2040) wird aufgezeigt, wie das Ziel der 2000-WattGesellschaft für Gebäude erreicht werden kann. Dieser zeigt auf, dass neben dem Energiebedarf für Raumklima und Warmwasser auch der Energiebedarf für Licht und Apparate, die Mobilität und für die Erstellung («graue Energie») mitberücksichtigt werden muss. Bewertet werden der nicht erneuerbare Primärenergieverbrauch und der CO2-Ausstoss. Die Betrachtung erfolgt über den Lebenszyklus des Objektes, also mit der Erstellung und dem Rückbau. Mit der gesamtheitlichen Betrachtungsweise werden für die Architektur neue Freiheitsgrade geschaffen: So kommt bei der Erneuerung der Gesamtbilanz zu gute, dass der Energiebedarf für die Erstellung zu grossen Teilen entfällt. Wird ein Bauvorhaben realisiert, welches eine weniger gute Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr aufweist, muss dies durch einen kleineren Bedarf an Energie für Raumklima und Licht kompensiert werden. Entscheidend ist, die energetische Beurteilung bereits zu Projektbeginn in der Entwurfsphase zu beachten. Verschiedene Projekte zeigen auf, dass die anspruchsvollen Ziele erreicht werden können: Überbauung Suurstoffi, Rotkreuz (Die55 Energieberatungszentrale ner & Diener Architekten AG, Basel / Leutwyler Partner Architekten AG, Zug); Mehrfamilienhaus Kirchmatt, Kriens (aardeplan, Baar); Schulhaus Eichmatt, Cham/Hünenberg (Bünzli & Courvoisier Architekten, Zürich). Heute 6300 Watt/Person Ziel 2000 Watt/Person z.B. Nutzung Wohnung Baumaterial Mobilität Licht, Apparate Warmwasser Raumklima SIA – Effizienzpfad Energie Primärenergie nicht erneuerbar MJ/m2 Wohnen Treibhausgasemissionen kg/m2 Umbau Neubau Umbau Richtwert Erstellung 110 60 8.5 5.0 Richtwert Betrieb 200 250 2.5 5.0 Richtwert Mobilität 130 130 5.5 5.5 Zielwerte 440 16.5 15.5 Effizienz Neubau e rgi e En e r a erb u e ern Handlungsrichtungen Handlungsrichtungen 56 Su ffiz ien z Gesamtheitliche Betrachtung Damit die vorgegebenen Ziele erreicht werden können, sind Anstrengungen in drei Richtungen erforderlich: 1. Nutzung von erneuerbaren Energien: Im Vordergrund steht die Solarenergie, kombiniert mit Umgebungswärme. Die deutlich günstigeren Preise für Photovoltaikmodule und die zusätzlichen Farben und Einbaumöglichkeiten schaffen unbeschränkte Möglichkeiten für die Gestaltung der Bauvorhaben. Durch geschickte Gebäudeintegration der Elemente können auf diese Weise auch Kosten gespart werden. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass das Haus der Zukunft als Nullenergiehaus in der Bilanz seinen laufenden Energiebedarf wird abdecken können. 2. Steigerung der Effizienz: Durch eine leistungsfähige Wärmedämmung wird der Energiebedarf für das Raumklima minimiert. Ebenso wichtig ist aber auch die Beachtung des sommerlichen Wärmeschutzes, wo mit baulichen Massnahmen und der erforderlichen Speichermasse ein hoher Komfort sichergestellt werden kann. Ein entscheidender Aspekt ist auch die Tageslichtnutzung, neben dem Einbau von heute standardmässig vorhandenen Steuergeräten, ist die richtige Gestaltung der Räume entscheidend. 3. Steigerung der Suffizienz: Damit der immer höhere Raumbedarf pro Person die Einsparungen durch erneuerbare Energien und eine bessere Effizienz nicht zu Nichte macht, ist ein gewisses Mass an Selbstbeschränkung erforderlich. Auch hier kann der Projektverfasser massgebend beitragen. Möglichkeiten dazu sind die gemeinschaftliche Nutzung von Räumen (Gästezimmer) oder das Mehrgenerationenhaus. Das Mehrgenerationenhaus ermöglicht es, den Platzbedarf des Haushaltes den Bedürfnissen der jeweiligen Lebenssituation flexibel anzupassen. Das Energiestadt-Zertifikat für 2000-Watt-Areale Mit einer externen Überprüfung und Zertifizierung der Vorgaben wird für den Bauträger ein Mehrwert erzeugt. Dies schafft eine zusätzliche Investitionssicherheit und lässt sich Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 OekoWatt GmbH bei der Vermarktung gegenüber Käufern oder Mietern einfach kommunizieren. Auch gegenüber Behörden ist das Zertifikat ein wichtiges Argument, um zu belegen, dass die gewährte Ausnahmeregelung gerechtfertigt ist. Voraussetzung für die Zertifizierung ist neben einer minimalen Arealfläche (10 000 m2) eine handlungsfähige Trägerschaft und ein klar definierter räumlicher Perimeter. Damit das Zertifikat bereits vor Baubeginn öffentlichkeitswirksam genutzt werden kann, erfolgt die Vergabe in 2 Stufen. In der ersten Stufe wird ein Zertifikat «Areal in Entwicklung» erteilt, welches nach einem dualen System, bestehend aus einer quantitativen und einer qualitativen Bewertung vornimmt. Mit dem Zertifikat «Areal in Betrieb» wird sichergestellt, sobald mehr als 50% der Gebäudeflächen den Nutzern übergeben sind, dass auch die Nutzung entsprechend den Zielvorgaben sich im Toleranzbereich befindet. Bestandteile der Überprüfung sind die Bereiche Managementsystem, Kommunikation und Kooperation, Ver- und Entsorgung, Gebäude und Mobilität. Mit der Entgegennahme des Zertifikats verpflichtet sich die Arealträgerschaft, wiederkehrende Überprüfungen durchzuführen. Das erste 2000-Watt-Areal der Zentralschweiz ist der Schweighofpark in Kriens: Auf dem 67 000 Quadratmeter grossen Grundstück ist ein urbanes Zentrum mit Wohnungen für max. 1800 Personen und Dienstleistungsflächen bis 1500 Arbeitsplätzen geplant. Es ist ein grosses Anliegen der Eigentümerschaft, dass das Areal, das ihr seit mehr als hundert Jahren gehört, einer nachhaltigen Nutzung zugeführt werden kann. Sie will das Bewusstsein für Tradition mit mutiger Zukunftsgestaltung verbinden. Werkzeuge und Hilfsmittel Für die Projektierung von 2000-Watt-Bauten stehen die entsprechenden Werkzeuge und Hilfsmittel bereit: _ SIA Empfehlung 112/1, «Nachhaltiges Bauen im Hochbau»: Die Empfehlung definiert in einem umfassenden Kriterienkatalog die Themen des nachhaltigen Bauens, unterteilt in die Bereiche Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft. Die Relevanz der einzelnen Kriterien kann für jede Bauaufgabe frühzeitig vereinbart werden (z. B. KBOB-Bedingungen für Planungsleistungen, www.kbob.ch). _ SIA Merkblatt 2040, «Effizienzpfad Energie»: Für die Gebäudekategorien Wohnen, DienstNachhaltig Bauen | 1 | 2014 Schweighofpark, Kriens leistungsbauten und Schulen definiert das Merkblatt die Ziele für den Primärenergiebedarf und die Treibhausgasemissionen. Ein einfaches Tool erlaubt es, die Berechnung vorzunehmen. _ SIA Merkblatt 2032, «Graue Energie von Gebäuden»: Das Merkblatt legt die Berechnung der Graue Energie fest. Sie die vorgelagerten Prozesse (vom Rohstoffabbau über Herstellungsprozesse bis zur Entsorgung), inkl. der dazu notwendigen Transporte und Hilfsmittel. Sie wird auch als kumulierter, nicht erneuerbarer Energieaufwand bezeichnet. In vielen bewährten Programmen (z. B. Bauteilekatalog) ist die Berechnung integriert. _ SIA Merkblatt 2039 «Mobilität – Energiebedarf in Abhängigkeit vom Gebäudestandort»: Zweck dieses Merkblatts ist es, den Primärenergiebedarf aus der gebäudestandortinduzierten Benutzermobilität aufzuzeigen. Das Berechnungsverfahren basiert auf den Ergebnissen des Mikrozensus zum Verkehrsverhalten und gilt für durchschnittliche schweizerische Benutzer. _ MINERGIE®-P, -A und -ECO: Die verschiedenen Minergie-Label erlauben eine Überprüfung der Projekte und Zertifizierung der Bauten. Minergie-P und –A erfüllen aus energetischer Sicht die Vorgaben für 2000-WattBauten. Hingegen fehlen insbesondere die Anforderungen an die Mobilität. _ SNBS, Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz: Der Standard erlaubt eine umfassende Beurteilung der Nachhaltigkeit. Der umfassende Kriterienkatalog nimmt auch eine vertiefte Beurteilung von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten vor. Der Standard wurde 2013 lanciert. ❰ 57 DEFH Neuhushöhe Malters Nachhaltige Alleskönner Von Carmen Nagel Eschrich «Ich begann als Heizungsbauer und ‹Sanitärler› ...», erzählt Bauherr Markus Schmid aus Malters. Doch sein Interesse an Energieeffizienz im Bauen verlangte nach mehr: Vor Kurzem wurde ein von ihm konzipiertes Doppeleinfamilienhaus mit dem höchsten, in der Schweiz zertifizierbaren Standard, Minergie A, ausgezeichnet. Wie der Bauherr, Seit der Gründung seines Haustechnikunternehmens 1993 macht sich Markus Schmid für innovatives Denken und Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit und Ökologie stark. Seit zwanzig Jahren beobachtet er als Handwerker die Entwicklungen am Bau und bildete sich eine Meinung, wie die gebaute Umwelt gestaltet werden sollte. Dementsprechend erfüllte sich Markus Schmid 2008 einen Herzenswunsch: den Bau seines eigenen, energieeffizienten Heims. Belohnt wurde dieser Einsatz mit der Minergie-P Zertifizierung. so ist auch das kompakte Gebäude ein Multitalent: es produziert mehr Strom, als für seine Betreibung notwendig ist. 58 Weitergedacht – und gehandelt! Doch ein Denker ruht nie, die Parzelle nebenan forderte stumm zur nachhaltigen Bebauung Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Minergie-A auf. Markus Schmid kaufte das Bauland und ein neues Ziel war gesetzt. Als Weiterentwicklung seines eigenen Heims entstand hier in kosteneffizienter Massivbauweise ein Doppeleinfamilienhaus mit 20 cm isofloc-Dämmung: «Mein eigenes Haus ist ein Element-Holzhaus mit 40 cm Dämmung. Mein neues Ziel war es, für dasselbe Budget ein Haus zu erstellen, das die Energie, die es verbraucht, selbst erzeugt.» Jeder Bau stellt einen Eingriff in die Umwelt dar, Bagger schaufeln die Natur um, der Hang muss gesichert werden. Dem herrlichen Südhang sollte mit dem Doppeleinfamilienhaus mit Photovoltaik-Anlage wieder etwas zurückgegeben werden. «Da fühlte ich mich verpflichtet ein zukunftsweisendes, nachhaltiges Haus zu konzipieren», so der Bauherr nachdenklich zur Idee des Minergie-A Doppeleinfamilienhauses. Sonne wird zu Strom ... Dank wegweisenden Entwicklungen in der Photovoltaik-Technologie hat sich die Leistungsfähigkeit von Solarstromanlagen wesentlich verbessert. Als Favorit für das Planungsteam Schmid gilt das Wechselrichtersystem von SolarEdge: Zur Sicherheit der Installateure können die DC-Stromkabel auf dem Dach bei Wartungsarbeiten oder im Notfalleinsatz einfach abgeschaltet werden – bei konventionellen Photovoltaik-Anlagen liegen den Handwerkern bis 1000 Volt wörtlich «zu Füssen». Dieses System ist auch unglaublich effizient: SolarEdge erwirtschaftet bis zu 25% mehr Solarstrom als herkömmliche Produkte. Ein intelligenter Leistungsoptimierer ermöglicht diesen beeindruckenden Wirkungsgrad, denn jedes Modul liefert je nach Ausrichtung, Neigung und Verschattung (durch Kamin, Dachaufbauten, Lüftungsrohre oder Verschmutzung) die bestmögliche Stromleistung, im Millisekundenbereich kann jedes PV-Modul reguliert werden. ... und Warmwasser! Pro Hausteil erwärmen je 9 m2 Vakuumröhrenkollektoren einen Energiespeicher mit HeiNachhaltig Bauen | 1 | 2014 59 DEFH Neuhushöhe Malters Minergie-A zungswasser. Aus diesem werden die Fussbodenheizung und das Brauchwasser mit einem Frischwassermodul aufbereitet. Anstelle des üblichen Wasser-Frostschutzmittel-Gemischs wird ausschliesslich das endmineralisierte Heizungswasser als Wärmeträger für die Kollektoren verwendet. Dies vereinfacht die Installation, verringert den Wartungsaufwand und strapaziert die Anlage im Dampfzustand nicht. Die Erdsonde bewirtschaftet den Energiespeicher, wenn zu wenig Ertrag von der Sonne geliefert werden kann. An kühlen, schattigen Tagen kann die Erdsondenwärmepumpe fehlendes Warmwasser bereitstellen. Die Komfortlüftung, die Erdsondenwärmepumpe und Freecooling sind in der Zehnder-ComfoBoxKompaktanlage integriert. Bauherrschaft Markus Schmid Neuhushöhe 19 6102 Malters Fazit: Besser als berechnet Wer seine Ideale lebt, ist anderen ein Vorbild und setzt Zeichen, so der Pionier. Doch diese Motivation muss erst in den Handwerkern geweckt werden, alle müssen die Begeisterung leben, die ein stimmiges Projekt hervorrufen kann. In Malters sind heute alle Beteiligten überaus stolz auf die erreichte Leistung. Immerhin erwirtschaftet die PV Solaranlage pro Gebäudehälfte etwa 12 000 kWh pro Jahr, doch die Wärmepumpe benötigt zusammen mit der kontrollierten Wohnraumlüftung weniger als 3000 kWh pro Jahr, ein durchschnittlicher Haushalt ca. 4000–6000 kWh pro Jahr – dieser Überschuss von gut 4000 kWh kann ins Netz eingespiesen werden. ❰ Architekt Hermann Limacher Bahnhofstrasse 4 6102 Malters Tel. 041 497 34 32 www.hlimacher.ch Sanitär Heizungen Solartechnik Markus Schmid AG Luzernstrasse 4 6102 Malters Tel. 041 498 08 60 www.schmid-markus.ch Minergie-A Zertifizierung Stalder & Felber Planungs AG Hauptstrasse 75 6260 Reiden Tel. 062 749 50 70 60 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 isofloc − naturnah dämmen mit dem Original ® Die isofloc® Zellulosedämmung schützt im Winter hochwirksam vor Kälte, im Sommer zuverlässig vor Hitze und ganzjährig effektiv vor Lärm. isofloc® trägt zum Werterhalt von Gebäuden und zum Wohlergehen der Nutzer bei. Infos unter: www.isofloc.ch DER N SIE NOCH O KONSUMIERE Die Schweiz braucht Solarstrom PRODUZIEREN ON? SIE SCH › PSroolafirEtiedregen –Sie mit Solarstromanlagen von GSK garantieren für Ästhetik, Qualitätsprodukte und Effizienz. er PV-Technik d ! 4. Generation 3 | 2012 Das Fachjournal BAUEN BAUEN Kanton Zürich Nordwestschweiz Standort: Grosswiesquartier, Muolen Architekt: visiobau architekturbüro stv, Muolen Standort: Lussistr. 7a, Hüttwilen Architekt: Bauatelier Metzler GmbH, Hüttwilen Die führende Fachzeitschrift Fällen überflüssig wird. Erfahren Sie mehr über unsere einzigartigen Innovationen unter vzug.ch Wärmepumpe WPL 15 | 25 Unser Star – INVERTER 3.0 TECHNOLOGY Eine echte Weltpremiere Kanton Zürich: Trend zu Minergie ist ungebrochen W E LT N E U H E I T en! zt abonnier Jet Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Bühne frei für die Technik von morgen. Mit einer Weltneuheit sorgt STIEBEL ELTRON für eine nachhaltige Revolution in der Wärmepumpentechnik. Der speziell für die Heiztechnik entwickelte Verdichter Inverter 3.0 passt die Leistung automatisch dem individuellen Wärmebedarf an und macht die WPL 15 | 25 zu einer der effizientesten Luft | Wasser-Wärmepumpen auf dem Markt. Ein Produkt der Gerber Media, Zürich NB_UG_1-13.indd 1 Standort: Blumenweg 1, Märstetten Architekt: AA+B Schneebeli+Frei, Märstetten facebook.com/vzug.ch Wissenswertes über die Komfortlüftung NB_UG_3-12.indd 1 Häuser der Zukunft! » Maximaler Komfort bei minimalem Energieverbrauch Das Fachjournal 2 | 2013 N A C H H A LT I G BAUEN Ostschweiz 3 | 2013 BAUEN BA Kanton Zürich Ka W E LT N E U H E I T » Lüftung: Hohe Behaglichkeit im Winter und im Sommer Das Fachjournal N A C H H A LT I G COP 4.08 » Wen kümmert‘s, was der Ölpreis macht? Gut erfunden: Dampfglätten statt Bügeln. Die Adora mit der Weltneuheit Dampfglätten. Als erster Waschautomat entknittert die Adora SLQ die Wäsche mit Dampf, und zwar so gründlich, dass das Bügeln in den meisten 1 | 2013 – N A C H H A L TPassivhäuser I G Standort: Mülacherstr. 6, Hausen Architekt: Miloni & Partner, Hausen BAUEN Das Fachjournal N A C H H A LT I G Standort: Seewenstr. 488, Himmelried Architekt: Gabathuler AG+Partner, Schiers N A C H H A L T I G Standort: First 4, 8835 Feusisberg Architekt: Pierre Honegger, Herdern Genossenschaft Solarstrom Kraftwerke, Kriens www.gsk-solarpower.ch › Leise: DerWaschen Verdichter liegt dankSpülen Split-Konzept im Solarenergie Innengerät. und mit Aussengeräusche werden so minimiert. › Hocheffizient: Flexible Leistungsanpassung an den Wärmebedarf Modernisieren im Minergie-Standard › Leistungsfähig: Durch Dampf-/Nassdampfzwischeneinspritzung höchste Leistung auch bei tiefsten Temperaturen bis –20° C STIEBEL ELTRON. WÄRMEPUMPEN-SPEZIALIST. SEIT ÜBER 35 JAHREN. www.stiebel-eltron.ch 09.11.12 08:33 Ein Produkt der Gerber Media, Zürich NB_UG_2-13.indd 1 Die Informations-Gemeinschaft Passivhaus Schweiz ist ein Zusammenschluss von innovativen Unternehmen, die sich seit vielen Jahren mit dem nachhaltigen Bauen beschäftigen. Weil der Passivhaus-Standard sinnvoll, technologisch ausgereift und wirtschaftlich ist, setzt sich die IG Passivhaus für eine rasche Verbreitung dieser Technologie ein. Halle 3.2 Stand E20 Gleichzeitig garantieren die Mitglieder dem Kunden das strikte Einhalten der Richtlinien und beste Planungs- und Ausführungsqualität. WPL 15/25 A(S) Luft | Wasser-Wärmepumpe Meine Zukunft. Meine Wärmepumpe. Wissenswertes über Pellets und Pelletheizungen Revolutionäre Inverter-Technologie mit Platzvorteil | › Mit 55 dB(A) absolut leise im Betrieb Bühne frei für die Technik von morgen. 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Diese platzsparende Komplettlösung zur nachhaltig STIEBEL ELTRON AG flexiblen Aussenaufstellung erfordert kein Verlegen Industrie West | Gass 8 | 5242 Lupfig von Kältemittelleitungen und ermöglicht somit eine [email protected] einfache und schnelle Installation. Energy Campus – STIEBEL ELTRON im Vorwärtsgang Wärmepumpen erobern den Markt bei Sanierungen Plusenergiehaus und Elektromobilität Geschäftsstelle IG Passivhaus Schweiz Irene Mischler Lussistrasse 7 CH-8536 Hüttwilen Minergie-P Energy Campus Telefon: +41 (0) 52AG740 04 59 STIEBEL ELTRON Lupfig Allreal Generalunternehmung AG E-Mail: [email protected] 02.05.13 16:16 Kanton Zürich: Verdichtet bauen – mit Minergie Kant Allianz 2SOL – neue Massstäbe in der Wärme- und Stromversorgung Modernisieren im Standard Minergie-A Modernisier Ökostrom vom Holzheizkraftwerk Aubrugg Ökos STIEBEL ELTRON. Wärmepumpen-Spezialist. Seit über 35 Jahren. Ein Produkt der Gerber Media, Zürich NB_UG_3-13.indd 1 www.stiebel-eltron.ch Ein Produkt der Gerber Media, Zürich 13.08.13 17:28 07.11.13 16:23 Bestellen Sie auf www.gerbermedia.ch 61 Holzheizwerk Göschenen Urner Vorzeigeprojekt der Energiewende Die Heizwerk Gotthard AG realisierte in Göschenen und Andermatt einen neuen Holz-Wärmeverbund, der sowohl technisch als auch ökologisch überzeugt. Seit Oktober 2013 wird ein grosser Teil von Andermatt mit Hackschnitzeln aus heimischen Quellen beheizt. Auch für die Gemeinde Göschenen würde die Kapazität reichen. Hauptanteil Sägereirestholz Mehr als die Hälfte des Energieholzes stammt aus Sägereirestholz aus der Gegend. Der restliche Anteil ist Waldenergieholz aus Stammund Astmaterial, das beim grossen Lagerplatz vor der Heizzentrale gestapelt und gelagert werden kann. Das Energieholz wird bei der Anlieferung automatisch nach Energieinhalt (pro kWh) abgerechnet, je nach Feuchtigkeit, Holzart, Volumen und Qualität. Ein grosser automatischer Kran befüllt das Schnitzelsilo, das mit 3000 Schüttraummeter Lagervolumen riesig erscheint. Diese Grösse reicht für 10 Tage Volllastbetrieb im Hochwinter aus, das Energieholzlager vor der Heizzentrale nicht miteingerechnet. Damit ist die Versorgungssicherheit auch in Notsituationen mit eingeschränkter Erreichbarkeit gewährleistet. Standort der Heizzentrale Optimale Lage verhindert Leerfahrten Die Heizzentrale des Wärmeverbundes befindet sich an verkehrstechnisch optimaler Lage bei der Autobahnausfahrt Göschenen in unmittelbarer Nähe zum Gotthard-Strassen- und Eisenbahntunnel. Dadurch können Leerfahrten verhindert werden: Die LKW-Transporteure nutzen die Gelegenheit, Hackschnitzel des Sägewerks der Firma Filippi in Airolo, des grössten Hackschnitzellieferanten, zu verladen und durch den Gotthard nach Göschenen zu liefern, anstatt leer durch den Tunnel zu fahren. Die Restmenge stammt aus der Leventina und aus der Zentralschweiz. Neben dem Heizwerk befindet sich ebenfalls ein Bahnanschluss. 62 Energieholz-Lagerplatz Heizzentrale mit Abgaskondensation Fördersysteme transportieren die Hackschnitzel zu den beiden grossen Heizkesseln mit 5 MW und 2,5 MW Leistung. Der grosse Heizkessel kommt während der Haupt-Heizsaison zum Einsatz, während der kleine Kessel im Sommer bei Schwachlastbetrieb und im Hochwinter bei Spitzenlast zur Unterstützung einspringt. Die Heizzentrale wurde so ausgelegt, dass noch genügend Platz für zusätzliche oder grössere Heizkessel besteht, wenn das Fernwärmenetz ausgebaut wird. Den Heizkesseln ist eine Abgaskondensationsanlage nachgeschaltet, die dank optimaler RücklauftempeNachhaltig Bauen | 1 | 2014 Holzenergie Schweiz Schnitzelsilo mit automatischem Kran (Mitte) Blick in die Heizzentrale ratur von 30–40°C und relativ feuchtem Hackbrennstoff mit hoher Leistung von bis zu 25% der Heizleistung arbeiten kann. Dadurch kann fast die gesamte Energie, die in den Hackschnitzeln vorhanden ist, ausgenutzt werden. Erstaunliche Wasserphysik Die produzierte Wärme wird über Rohrwärmetauscher auf die Druckleitung mit 35 bar Druck übertragen. Das heisse Wasser in der Druckleitung gelangt durch einen Armeestollen, der die Schöllenenschlucht hochführt, zur Verteilzentrale in Andermatt. Da das Rücklaufwasser aus Andermatt kälter und somit schwerer ist, drückt es das heisse Vorlaufwasser aus Göschenen bis zu einer Leistung von 2,5 MW ohne Pumpenunterstützung ganze 400 Höhenmeter von selbst hoch. Erst wenn mehr Leistung gefordert wird, springt die Wasserpumpe an. Erstaunlich, welche Kraft im Temperatur- und damit Gewichtsunterschied von Wasser steckt! Wärmeverteilung in Andermatt Die Verteilzentrale in Andermatt ist mit einem 30 000-Liter Wassertank ausgestattet, was im Verhältnis zur Leistung der Heizzentrale in Göschenen sehr wenig ist. Jedoch hat die Bergleitung ein zusätzliches Speichervolumen von 200 000 Liter Wasser. Für den Notfall – bei Ausfall der Zentrale Göschenen – ist ein 5 MW Heizölkessel eingebaut. In Andermatt werden nebst Industrie, Hotels und Privathaushalten, die Liegenschaften der Armee und die AnderNachhaltig Bauen | 1 | 2014 Trockenelektrofilter (links) und Abgaskondensationsanlage (rechts) Rohrwärmetauscher (links) Für mehr Informationen Holzenergie Schweiz betreibt seit mehr als 30 Jahren einen professionellen Informations- und Beratungsdienst. Für den korrekten Betrieb Ihrer Holzheizung stehen zahlreiche Merkblätter, Broschüren und weiterführende Unterlagen zur Verfügung. Holzenergie Schweiz, Neugasse 6, 8005 Zürich Tel. 044 250 88 11, Fax 044 250 88 22 [email protected], www.holzenergie.ch 63 Holzheizwerk Göschenen Autor Gregor Lutz Mitarbeiter Holzenergie Schweiz matt Swiss Alps (ASA), das neue Tourismusresort von Samih Sawiris’ Orascom Holding, versorgt. Das neue Luxushotel The Chedi gehört ebenfalls zu den Wärmebezügern. In den nächsten Jahren könnte die Gemeinde Göschenen ebenfalls an den Holz-Wärmeverbund angeschlossen und das bestehende Netz in Andermatt verdichtet werden. Kein Abgas in Sicht Zwei Aschezyklone und ein Trockenelektrofilter übernehmen die Reinigung der Abgase vor der Kondensationsanlage. Dadurch können sehr tiefe Abgaswerte weit unter den Anforderungen der Luftreinhalte-Verordnung erreicht werden. Die geringe Aschemenge und die helle Farbe der Asche weisen auf eine saubere Verbrennung in den Öfen und eine gute Hackschnitzelqualität hin. Die Entschwadungsan- Holzenergie Schweiz Übergabestation (links) und Boiler (rechts) beim Wärmebezüger lage verhindert durch einen hohen, von aussen zugeführten Luftvolumenstrom, dass sich Wasserdampfschwaden nach dem Kaminausgang bilden. So effizient, dass bereits Anwohner nachfragten, ob die Anlage ausser Betrieb sei. Nach dem Besuch der Heizzentrale des Heizwerkes Gotthard bleibt ein nachhaltig positiver Eindruck eines technisch durchdachten und ökologisch optimierten Holz-Wärmeverbundes, der mit viel Engagement von lokalen Spezialisten geplant und umgesetzt wurde. Danksagung Ich danke Simon Zgraggen, Geschäftsführer der Heizwerk Gotthard AG, ganz herzlich für seine grosse Unterstützung zu diesem Artikel. Ohne seine Mithilfe wäre dieser Bericht nicht zustande gekommen. ❰ Simon Zgraggen Technische Daten Heizwerk Gotthard AG Kesselleistung (2 Kessel): 2,5 MW und 5 MW Wärmerückgewinnung: Abgaskondensation, ca. 1,5 MW Wärmemenge: ca. 38 000 MWh pro Jahr Wassertemperatur: maximal 110°C Holzschnitzelbedarf: ca. 50 000 Schüttraummeter pro Jahr 64 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 I N N O V A T I O N E N Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen Mit neuem Schwung in den Frühling Mit neuem Schwung in den Frühling Meyer Burger erhöht Leistung ■ Neu: bis zu 9% mehr Modulleistung bis zu 9 % mehr Modulleistung ■ Neu: Wirtschaftliche Solarsysteme für Gebäudeintegration, Flachdach und Hybrid Solarsysteme für Gebäudeintegration, ■ Wirtschaftliche Zertifizierte Schweizer Qualitätsprodukte aus Thun Flachdach und Hybrid Zertifizierte Schweizer Qualitätsprodukte aus ■ Nur von Meyer Burger Solarmodulen erreicht:Thun Nur von Meyer Burger Solarmodulen erreicht: Erfolgreich geprüft nach Hagelwiderstandsklasse HW 4 (Hagelkorn ∅ 40 mm) Erfolgreich geprüft nach Hagelwiderstandsklasse HW 4 (Hagelkorn Ø 40 mm) Meyer Burger beherrscht nicht nur den gesamten Herstellungsprozess im Meyer Burger beherrscht nicht nur den gesamten Herstellungsprozess im Maschinenbereich, sondern produziert als grösste Schweizer Herstellerin Maschinenbereich, sondern produziert als grösste Schweizer Herstellerin Photovoltaikmodule für den Schweizer Markt. Im Solarkompetenzzentrum Thun Photovoltaikmodule für den Schweizer Markt. Im Solarkompetenzzentrum Thun sind gleich zwei Produktionslinien aufgebaut. Die automatisierte und standardisierte sind gleich zwei Produktionslinien aufgebaut. Die automatisierte und standardisierte Linie ist auf die Produktion von kostengünstigen Qualitätsmodulen zugeschnitten, Linie ist auf die Produktion von kostengünstigen Qualitätsmodulen zugeschnitten, die zweite zweite Linie Linieauf aufgrösstmögliche grösstmöglicheFlexibilität, Flexibilität, auch Sonderwünsche die umum auch aufauf Sonderwünsche vonvon Bauherrenund undArchitekten Architekteneingehen eingehenzuzukönnen. können. Bauherren Leistung Meyer Burger erhöht Leistung der Solarmodule massiv der Solarmodule massiv +9% www.meyerburger.com www.meyerburger.com einfach noch besser dämmen – mit der neuen SAGLAN (030) FA 50 Carbolane FassadenDämmplatte von SAGER Sager AG Dornhügelstrasse 10 CH-5724 Dürrenäsch Tel. 062 767 87 87 Fax 062 767 87 80 [email protected] www.sager.ch Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Mit der neuen SAGLAN (030) FA 50 Carbolane Fassaden-Dämmplatte ist es uns gelungen eine Dämmplatte herzustellen, die mit einem Lambda-Wert von 0,030 W/mK einmalig im Schweizer Markt ist. SAGLAN (030) FA 50 Carbolane ist eine steife, hydrophobierte Dämmplatte aus Glaswolle mit verfestigter Sichtseite und einseitiger Strichmarkierung für hinterlüftete Fassaden. Die Platten sind universell einsetzbar, auch im Holzbau. Mit Carbolane sind jetzt neue, wirtschaftliche Konstruktionen am Bau möglich. Folgende Merkmale zeichnen diese einmalige Dämmplatte aus: _ Hervorragender, deklarierter Lambda-Wert 0,030 W/mK _ Neuste Glaswolle Technologie «Q30 compound based» _ Optimal für hinterlüftete Fassaden _ Schlankere Wandaufbauten möglich _ Ausgezeichneter Schallschutz _ Universell einsetzbar auch im Holzbau _ Bestes Preis / Leistungsverhältnis _ Brennt nicht Weitere Infos und Zertifikate www.sager.ch, Startseite SAGER, SAGLAN (030) FA 50 Carbolane 65 MFH Dorfbachstrasse Schwyz Nachhaltige Architektur in Schwyz Das bestehende Wohnhaus war in die Jahre gekommen und genügte den heutigen Anforderungen in vielerlei Hinsicht nicht mehr. Es sollte abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Das Grundstück befindet sich in der erweiterten Kernzone der Gemeinde Schwyz. Die Kernzone umfasst den alten Dorfkern und Häusergruppen, welche in ihrer charakteristischen Eigenart erhalten oder erweitert werden sollen. In Gesprächen mit den Vertretern der Gemeinde wurde festgehalten, dass sich der Ersatzbau in einer ruhigen und zurückhaltenden Art in die bestehende Häusergruppe einfügen solle. 66 Die Herausforderung Anforderungskatalog der Bauherrschaft Am Anfang des Planungsprozesses stand ein ausführlicher Anforderungskatalog der Bauherrschaft mit den folgenden Kriterien: _ Minergie-P-Bauweise _ Verwendung von gesunden Materialien und Konstruktionen _ maximale Flächenausnutzung _ 5 bis 6 Wohneinheiten als 2,5- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen _ alternative Energieerzeugung für Wärme und Strom _ Hybridbauweise _ Fassaden mit Holz verkleidet _ grosse Balkone _ hindernisfreies Bauen Die Lösung Hybridbau in Minergie-P Die Vorgaben der Bauherrschaft konnten im Projekt und in der Ausführung umgesetzt wer- Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Minergie-P den. Sie entsprechen der Philosophie des gesunden und des ökologischen Bauens, welche die Grundlage für eine nachhaltige Architektur darstellen. Die Keller- und Technikräume sowie die Parkierung sind im massiven Sockelgeschoss untergebracht. Darüber ist das Gebäude als Hybridbau konstruiert. Auf zwei Vollgeschossen befinden sich pro Geschoss eine 3,5- und eine 4,5-Zimmer-Wohnung. Durch eine leicht versetzte Anordnung der «über Eck gezogenen» Sitzplätze und Balkone erhalten die Wohnungen einen geschützten Aussenbereich. Die 2,5- und die 3,5-Zimmer-Wohnung im Attikageschoss profitieren von einer wunderbaren Aussicht über die Dächer von Schwyz und den Talkessel von Schwyz und Brunnen. Die wichtigste Grundlage für den geringen Energiebedarf bildet die hochwärmegedämmte Gebäudehülle. Das Kellergeschoss wurde im Wärmedämmperimeter integriert. Unter der Bodenplatte und bei allen erdberührten Aussenwänden wurde die Wärmedämmung mit einer Misapor-Schüttung vorgenommen. Die vorgefertigten Aussenwandelemente wurden in einem hohen Vorfertigungsgrad durch den Holzbauer auf der Baustelle angeliefert. Das setzte einen ebenfalls massgenauen und präzisen Rohbau voraus. Die Aussenwandelemente sind mit einer Zellulosefaserdämmung ausgeblasen. Die innere Installationsebene ist mit Steinwolle ausgedämmt, die Aussenwandverkleidung mit unbehandelten Lärchenholzriemen ausgeführt. Bei der Materialauswahl wurde auf natürliche und schadstoffarme Produkte geachtet. Die Materialien sind so weit als möglich unbehandelt und materialecht verarbeitet. Das gehobelte Lärchenholz wird mit der Zeit verwittern und eine natürliche Patina erhalten. Zusammen mit den verzinkten Stahlgeländern und den rohen Betonoberflächen gibt es dem Gebäude seine ganz natürliche und materialechte Erscheinung. Das neue Wohnhaus fügt sich somit unspektakulär und wie von der Gemeinde gewünscht ins bestehende Dorfquartier ein. Nachhaltige Architektur, das ist unsere Zukunft! Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 67 MFH Dorfbachstrasse Schwyz Bauherrschaft Carolin Baruffol Weingartenstrasse 31 8708 Männedorf Architekt ARDE Architektur Eisengasse 3 6440 Brunnen Tel. 041 820 01 02 www.arde.ch Energieplaner Otmar Spescha Ingenieurbüro AG für energieeffizientes Bauen Untere Mangelegg 3 6430 Schwyz Tel. 041 811 40 70 www.passivhaus.ch 68 Energiekonzept-Kurzbeschrieb Das Kernstück des Energiekonzeptes ist das Gebäude selber resp. dessen Gebäudehülle. Durch die kompakte, wärmebrückenarme und luftdichte Bauweise, Bauteilen in bester Dämmqualität sowie einer effizienten Wärmerückgewinnung aus der Abluft, wird der Heizwärmebedarf sehr stark reduziert. Dank diesem geringen Bedarf und Fenstern in energetischer Topqualität kann aufgezeigt werden, dass mehr als einen Drittel des Brutto-Heizwärmbedarfes passiv mit der Solarstrahlung über die Fenster beheizt werden kann. Dank der hybriden Bauweise mit massiven Decken und Innenwänden, kann die eingebrachte, Sonnenergie optimalst in der Gebäudermasse gespeichert werden. Einen weiteren Drittel des Heizwärmebedarfes erbringen, trotz energieeffizienter Beleuchtung und Haushaltgeräten, die internen Wärmegewinne zusammen mit der Personenabwärme. Bei einer Standardnutzung beläuft sich der restliche sehr geringe Heizwärmebedarf noch auf 12 Kilowattstunden pro Quadratmeter Energiebezugsfläche (entspricht ca. 1,2 Liter Heizöläquivalenz pro Quadratmeter Energiebezugsfläche). Dieser wird durch Fernwärme der AGRO Energie Schwyz abgedeckt, dessen Wärmeerzeuger werden zu hundert Prozent aus regionaler, erneuerbarer Energie gespiesen. Für die Wassererwärmung sind auf dem Flachdach 15 m² Sonnenkollektoren mit einer Neigung von 30° aufgeständert. Diese 6 Kollektoren decken bei einer Standardnutzung ca. die Hälfte des jährlichen Warmwasserwärmebedarfs. Die restliche Dachfläche ist mit einer dachflächenoptimierten 18,75 Kilowatt-Peak-Pho- Minergie-P tovoltaikanlage belegt. Die 75 Module haben einen Neigung von 5 Grad und eine direkte Südausrichtung. Die Simulationsberechnung erbringt einen jährlichen Solarstromertrag von 16 800 Kilowattstunden. Damit können in der Jahresbilanz ca. 90% des voraussichtlichen Strombedarfes für das ganze Gebäude selber erzeugt werden. Die Räume werden mit einer Fussbodenheizung erwärmt. Durch die sehr tiefen Betriebstemperaturen ergibt sich ein sehr grosser Selbstregulierungseffekt, welcher es wiederum erlaubt, die passiven Solarerträge in der Gebäudemasse zu speichern. Das Gebäude wird mit einer semizentralen Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Die Ersatzlüftungsanlage wird installiert, um einen kontrollierten Luftwechsel zu gewährleisten, die Luftqualität zu verbessern sowie um ca. 85 Prozent der Lüftungswärmeverluste zu reduzieren. Die semizentrale Lösung bietet eine zentrales Lüftungsgerät sowie pro Wohnung individuell einstellbare Zu- und Abluftmengen. Hierbei werden neuartige Komponenten eingesetzt, deren Druckverlust gegenüber den bekannten Volumenstromregler massiv reduziert sind. Die Regulierung erlaubt pro Wohnung einen 3-stufigen Betrieb, manuell oder automatisch via CO2-Fühler. Otmar Spescha Ingenieurbüro AG für energieeffizientes Bauen Untere Mangelegg 3 CH-6430 Schwyz Fon 0041 (0)41 811 40 70 [email protected] www.passivhaus.ch Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Muotastrasse 24, 6438 Ibach Fon 041 818 50 80, Fax 041 818 50 85 www.gasser-haustechnik.ch [email protected] Energie sparen ist keine Kunst DACHCOM www.jetzt-daemmen.ch Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 69 Verein eco-bau Eco-Produkte – ein Wegweiser durch den Materialdschungel Das neu lancierte Verzeichnis von Eco-Produkten hilft Architekten und Planerinnen bei der Wahl von ökologischen Baumaterialien. Aber auch die Hersteller www.eco-bau.ch online zur Verfügung – als erste Kategorie sind dort Dämmprodukte aufgeführt. Der Aufbau des Projekts war möglich dank der Unterstützung von eco-bau-Mitgliedern, von Bundesämtern und von Wirtschaftspartnern. profitieren, indem nun ein Ort zur Verfügung steht, an dem sie ihre ökologischen Leistungen glaubhaft präsentieren können. Die Auswahl der Produkte entscheidet über die Nachhaltigkeit eines Gebäudes; hier der Neubau der Sprachheilschule von Ernst Niklaus Fausch Architekten im aargauischen Turgi, der nach Minergie-ECO zertifiziert ist. Bild: Hannes Henz 70 Auf der Geschäftsstelle des Vereins eco-bau gehen fast täglich Anrufe von Architekten und Planerinnen ein, die Auskunft über die ökologische Leistung von spezifischen Produkten wünschen. Auch Hersteller fragen immer öfter, ob es für die ökologischen Eigenschaften ihrer Produkte eine neutrale Beurteilung gibt und ob sie dafür so etwas wie eine Bestätigung erhalten. Die Nachfrage nach einer Bewertung und Kennzeichnung ökologisch und gesundheitlich wertvoller Leistungen ist also gross. Deshalb hat der Verein im letzten Jahr beschlossen, das ECO-Produkteverzeichnis zu lancieren. Seit Anfang März 2014 steht es auf Im Zentrum steht der Lebenszyklus eco-bau hat beim nachhaltigen Bauen und den damit verbundenen ökologischen und gesundheitlichen Themen bereits viel Erfahrung. Der Verein stellt unter anderem seit Jahren kostenlos Planungswerkzeuge zur Verfügung, die bei der Auswahl von Baumaterialien helfen. Deshalb war von Anfang an klar, dass die Produktbewertung auf den bestehenden Grundlagen aufbauen soll, also auf der Methodik, die auch den Planungswerkzeugen ECO-BKP und eco-devis zugrunde liegt. Diese Methodik basiert auf der Lebenszyklusbetrachtung von eco-devis und zeigt, welche Materialien und Prozesse ökologische Vorteile bieten. Sie wurde 1998 gemeinsam mit der Bauwirtschaft erarbeitet. Seither wird sie von der zuständigen Fachgruppe bei eco-bau laufend weiterentwickelt. Im Zentrum der Bewertung stehen die Herstellung, die Nutzung und die Entsorgung von Baumaterialien. Als Mass für den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung bei der Herstellung wird die graue Energie verwendet. Für die Zeit der Nutzung sind die vorhandenen umwelt- und gesundheitsrelevanten Bestandteile sowie die emittierbaren Schadstoffe Gegenstand der Beurteilung. Die Entsorgung wird über die Verwertbarkeit beurteilt. Bei brennbaren Materialien ist der Schadstoffgehalt ein wichtiges Kriterium, bei nicht brennbaren ist es die Möglichkeit zur Ablagerung auf Inertstoffdeponien (siehe Tabelle 1). In den ECO-BKP-Merkblättern werden die besten Materialien als 1. oder 2. Priorität ausgewiesen und im Planungswerkzeug eco-devis als «ökologisch interessant» oder «ökologisch bedingt interessant» gekennzeichnet. Als Datenquellen für die Bewertung dienen unter Anderem der Deklarationsraster des SIA, Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 ECO-Produkteverzeichnis Ökologisch interessante Produkte bewerten Damit eine Produkteliste den Nutzenden bei der Arbeit hilft, muss sie klar und transparent deklarieren, ob ein bestimmtes Produkt die geforderten Eigenschaften hat. Zudem sollte sie mit anderen Entscheidungshilfen vergleichbar sein. Das alles erfüllt die ECO-Produktbewertung und zudem berücksichtigt sie auch die Ausschlusskriterien von MINERGIE-ECO. Für besonders gute Produkte gibt es die Bewertungsklassen «eco-1» und «eco-2». Sie entsprechen der 1. und 2. Priorität (auf Ebene Material) von ECO-BKP respektive «ökologisch interessant» oder «ökologisch bedingt interessant» von eco-devis. In der Praxis gibt das Verzeichnis also darüber Auskunft, ob ein Produkt nach eco-Kriterien als «sehr gut» (eco-1) oder «gut» (eco-2) einzustufen ist oder ob es «nur» die Ausschlusskriterien von MINERGIE-ECO erfüllt. Im Gegensatz zu den anderen eco-bauPlanungswerkzeugen werden die Resultate aber nicht auf Materialebene zusammengefasst, sondern für die Produkte ausgewiesen. Das ECO-Produkteverzeichnis unterstützt die Nutzer bei der Optimierung der grauen Energie für die Gebäudebilanz, wie sie MINERGIE-A, SIA 2040 oder MINERGIE-ECO fordern. Produkte mit der Bewertung «eco-1» haben durchschnittlich niedrigere Werte für die graue Energie als solche mit der Bewertung «eco-2». Zudem liefert die Bewertung auch noch Informationen zur ökologischen Qualität während der Nutzung und bei der Entsorgung. Mit der eco-Klassifizierung lassen sich das Materialisierungskonzept und die Wahl der Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Gr. Energie Herstellung Bau-Produkt die KBOB-Liste «Ökobilanzdaten im Baubereich», Sicherheitsdatenblätter und allenfalls wissenschaftliche Untersuchungen. Materialvarianten und Produkte werden innerhalb von sogenannten Funktionseinheiten bewertet, also von Materialklassen mit einheitlichem Verwendungszweck und Funktion. Mit dem Festlegen von Grenzwerten sind die erwähnten Bewertungskategorien entstanden. Dabei wurde nach dem Ansatz «Best-in-Class» vorgegangen. (Abbildung 1) Nutzung niedrig Relevante Bestandteile ja mittel Relevante Bestandteile Entsorgung nein Bewertung ja Entsorgung ECO-1 zuviele Entsorgung ja Minergie-ECO Ausschlusskriterien verletzt Produkte optimieren. Hinweise auf die Bewertung können im Ausschreibungstext eingebunden werden. Wo verschiedene Produkte in Frage kommen, können Anforderungen an deren Bewertung («eco-1», «eco-2») miteinbezogen werden. Eco-Produktverzeichnis für verschiedene Phasen Eine Frage wie: «Welches Dämmprodukt erfüllt die Vorgabe «1. Priorität ECO-BKP» für Kerndämmung Zweischalenmauerwerk?» muss dann beantwortet werden können, wenn sie im Planungsprozess ansteht. Deshalb soll das ECO-Produkteverzeichnis über verschiedene Instrumente zugänglich gemacht werden, sei dies über PRD, SIA 493, das MINERGIE-ECOOnlinetool oder Ähnliches. Die Verbindung zwischen ECO-BKP und der ECO-Produkteliste wurde bei den Dämmstoffen bereits realisiert. Die einheitliche Darstellung und Bewertung der ökologischen Produktemerkmale liefert bei der Planung strukturierte Informationen für die Produktauswahl. Dies gilt für die Ausschreibung bei Neubauten ebenso wie bei ECO-2 Keine Bewertung Abbildung 1. Bauprodukte werden nach der eco-Devis-Methodik bewertet und sind im ECO-Produkteverzeichnis aufgeführt. Die Darstellung zeigt schematisch die Bewertungskriterien und Bewertungsklassen (eco-1 und eco-2). Mitmachen? Unternehmen, die sich für eine Aufnahme ins ECO-Produkteverzeichnis interessieren, wenden sie bitte via produktbewertung@eco-bau. ch an die Geschäftsstelle eco-bau. Sie werden informiert, sobald ihre Produktgruppe zum Zuge kommt. Vorgesehen ist, dass alle relevanten Produktgruppen bis Ende 2014 aufgeschaltet sind. 71 Verein eco-bau ECO-Produkteverzeichnis Ökologische Merkmale Charakterisierung Bewertung und Gewichtung Herstellung Graue Energie Harmonisierte Werte in MJ pro Funktionseinheit Minimierung und spezifische Bewertung gegenüber anderen Kriterien Lösemittelgehalt von Oberflächenbehandlungen, Klebstoffen, Fugendichtungsmassen, Voranstrichen Wasserverdünnbar oder ohne Lösemittel Umwelt- und gesundheitsrelevante Bestandteile Anwesenheit von ausgewählten chemisch nicht gebundenen Stoffen mit H-Sätzen Ausschluss für besonders toxische H-Sätze, Gewichtung gegenüber grauer Energie Emittierbare Schadstoffe A) Formaldehydemissionen, Emissionsstandards B) Schwermetallemissionen A) Holzwerkstoffe gemäss Publikation Lignum, Standards wie EMICODE EC1, GUT-Signet oder FSHBZ-Gütesiegel müssen zwingend erfüllt sein B) Ausschluss bei Schwermetallemissionen Verwertung verwertbar oder nicht verwertbar Verbrennung Höchstwerte an Schadstoffgehalten unter- oder überschritten Ablagerung auf Deponien Inertstoffdeponie, Reaktordeponie Minimalanforderungen an Entsorgung: (mindestens ein Kriterium erfüllt) a) entweder verwertbar oder b) Höchstwerte für Verbrennung unterschritten oder c) Anforderung für Inertstoffdeponie erfüllt Verarbeitung Lösemittelemissionen Nutzung Autorin Marianne Stähler, Stv. Geschäftsführerin Verein eco-bau und zuständig für strategische Projekte u. a. für das Projekt ECOProdukte Entsorgung Tabelle 1. Die ökologischen Merkmale und ihre Bewertung nach der eco-devis-Methodik im Überblick. Sanierungen oder Unterhaltsarbeiten. Damit kann Zeit gespart und Sicherheit geschaffen werden. Planer und Architektinnen profitieren zusätzlich durch folgende Vorteile: _ Produkte, die sich für MINERGIE-ECO Projekte eignen, sind auf einen Blick ersichtlich _ Optimierungshilfe in der Materialisierung und Ausschreibung _ Strukturierte Darstellung von Bewertungsresultaten _ Zugang aus anderen Planungsinstrumenten _ Kostenlos, aktuell Das ECO-Produkteverzeichnis erlaubt den Herstellern, ihre ökologischen Leistungen zu zeigen. Dies schafft Anreize zum Verringern der Umweltwirkungen von Produkten und Kontakt und weitere Informationen Geschäftsstelle eco-bau, Marianne Stähler Röntgenstrasse 44, 8005 Zürich, Tel. 044 241 27 40 [email protected] 72 unterstützt die Schweiz dabei, ihre Ressourceneffizienz steigern, ihren Energieverbrauch verringern und die Kreislaufwirtschaft stärken. Das ECO-Produkteverzeichnis schafft Klarheit und Wiedererkennungswert. Hersteller, die ihre Produkte bewerten lassen, erhalten eine Bestätigung. Sie dürfen das Logo und vorgegebene Textbausteine in ihre Produktinformationen einbetten und kommunizieren. Darüber hinaus erhalten sie folgende weitere Nutzen: _ Ökologischer Leistungsausweis auf einen Blick _ Unterstützung in der Positionierung _ Einfache Darstellung _ Beglaubigte Bewertung Das ECO-Produktverzeichnis wird nun schrittweise um weitere Produktgruppen erweitert. Als nächstes sollen die auf Ausschlusskriterien geprüften Produkte der MINERGIE-ECO Liste in das ECO-Produktverzeichnis übertragen werden. Zudem werden die Bewertungsinformationen für jedes Produkt transparent dargestellt. ❰ Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Führende Unternehmen für nachhaltiges Bauen und Modernisieren Baumaterialien Energie-Contracting Xella Porenbeton Schweiz AG Kernstrasse 37, 8004 Zürich Tel. 043 388 35 35 www.ytong.ch Elektrizitätswerke des Kantons Zürich Dreikönigstrasse 18, 8022 Zürich Tel. 058 359 51 11 www.ekz.ch Fenster Biene AG Dorfstrasse 20, 6235 Winikon Tel. 041 935 50 50 www.biene-fenster.ch Fenster- und Holzbau Dämmstoffe Energieeffiziente Haushaltgeräte Flumroc AG Industriestrasse 8, 8890 Flums Tel. 081 734 11 11 www.flumroc.ch 1a hunkeler AG Bahnhofstrasse 20, 6030 Ebikon Tel. 041 444 04 40 www.1a-hunkeler.ch V-ZUG AG Industriestrasse 66, 6301 Zug Tel. 041 767 67 67 www.vzug.ch Erneuerbare Energien Sager AG Dornhügelstrasse 10 5724 Dürrenäsch Tel. 062 767 87 87 www.sager.ch isofloc AG Soorpark, 9606 Bütschwil Tel. 071 313 91 00 www.isofloc.ch Elektroingenieur B+S Elektro Engineering AG Bahnhofstrasse 13 6020 Emmenbrücke Tel. 041 269 30 20 www.bseling.ch Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 STIEBEL ELTRON AG Industrie West Gass 8, 5242 Lupfig Tel. 056 464 05 00 www.stiebel-eltron.ch Erneuerbare Energien/Photovoltaik Meyer Burger AG Schorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun) Tel. 033 221 28 00 www.meyerburger.com Fenster und Türen EgoKiefer AG Schöntalstrasse 2, 9450 Altstätten SG Tel. 071 757 33 33 www.egokiefer.ch Generalunternehmung ANLIKER AG Generalunternehmung Meierhöflistrasse 18 6021 Emmenbrücke Tel. 041 268 88 88 www.anliker.ch Haus- und Energietechnik Zurfluh Lottenbach GmbH Hertensteinstrasse 44, 6004 Luzern Tel. 041 367 00 60 www.zurfluhlottenbach.ch BE Netz AG Industriestrasse 4, 6030 Ebikon Tel. 041 319 00 00 www.benetz.ch Weitere führende Unternehmen finden Sie auf der 3. Umschlagseite 73 Swissolar Immer attraktiver – Strom von der Sonne Solarstrom ist sauber, effizient und wird immer erschwinglicher. Ein weiterer Grund für die stetig steigende Beliebtheit der Photovoltaik liegt in der fortschreitenden den (kWh) pro Quadratmeter und Jahr. Die höher gelegenen Gebiete erreichen sogar Werte von über 1400 Kilowattstunden. Damit liegt die Schweiz bezüglich der Nutzungsmöglichkeiten von Sonnenenergie nahe beim sonnigen Mittelmeerstaat Spanien. Integration der Solarenergie in die Architektur. Die Module zur Erzeugung von Sonnenstrom lassen sich immer besser und ästhetischer in die Gebäudehülle integrieren. Die Sonne liefert der Schweiz jährlich kostenfrei 220 Mal mehr Energie als wir benötigen. Auf den gesamten Globus betrachtet, ist es das Fünftausendfache des derzeitigen weltweiten Energiebedarfs. Doch dies ist bei Weitem nicht der einzige Grund warum die Produktion von Solarenergie in der Schweiz stetig anwächst. Intensive Sonneneinstrahlung in der Schweiz In der Schweiz liegt die durchschnittliche Sonneneinstrahlung bei rund 1100 Kilowattstun- 30 Jahre lang Energie ernten Wer in Zukunft auf eine nachhaltige Stromversorgung wechseln möchte, tut gut daran, auf Photovoltaik zu setzten. Die heutigen Solarzellen sind äusserst effizient und die Preise sind dank dem Eintritt in den Massenmarkt in den letzten fünf Jahren um rund zwei Drittel gesunken. Eine Solaranlage ist wartungsarm und erntet während mehr als 30 Jahren die Sonnenenergie für den eigenen Haushalt. Speicherlösungen in greifbarer Nähe Die Technologie der Photovoltaik ist bereits weit entwickelt und es wird stetig weiter geforscht. Besonders im Bereich der Speicherung des auf dem Dach produzierten Stroms wird fleissig geforscht. Bereits heute kann der überschüssige Strom, der tagsüber produziert 74 © Viriden + Partner AG, Zürich Nach der Sanierung ist das 50-jährige Wohn- und Gewerbehaus in Romanshorn kaum wiederzuerkennen. Photovoltaikfassade und Solarkollektoren auf dem Dach machen es zum Plusenergiehaus. Das Gebäude produziert in der Jahresbilanz mehr Energie, als die Bewohner selber brauchen. Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Strom von der Sonne Solarenergie als Bestandteil von Architektur und Haustechnik Während der letzten zehn Jahre hat in der Gesellschaft ein Umdenken stattgefunden. Die globale Erderwärmung und der hohe Verbrauch an fossilen Energieträgern sind zu alltagstauglichen Themen geworden und die erneuerbaren Energien werden immer stärker nachgefragt. Dies macht sich auch beim Bau von neuen Gebäuden oder beim Umbau bestehender Räumlichkeiten bemerkbar. Besonders die Sonnenenergie ist aufgrund ihrer zahlreichen aktiven und passiven Nutzungsmöglichkeiten sehr beliebt. Wärme, Licht und Strom von der Sonne Dank grossen Glasfronten kann die direkte Sonneneinstrahlung beispielsweise bereits einen Teil der Raumerwärmung sowie der Beleuchtung übernehmen. Hier wird von passiver Nutzung gesprochen. Solarwärme und Solarstrom sind aktive Nutzungsmöglichkeiten der Sonnenenergie. So kann Wasser mit Solarwärme erhitzt oder Wärmepumpen können mit Solarstrom betrieben werden. Ästhetisch ansprechende Lösungen Solarkollektoren und Photovoltaik-Module liessen sich allerdings lange Zeit nur schwer ästhetisch ansprechend in die Gebäudehülle integrieren. Heute ist die Technologie bedeutend weiter. Integrierte Anlagen lassen sich Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 © Solaire Suisse SA wird, in einer Batterie gespeichert werden und abends wenn die Sonne nicht scheint, verbraucht werden. Wird keine Batterie eingesetzt, so kann der Überschuss an Energie ins öffentliche Netz eingespiesen werden und eine Vergütung geltend gemacht werden. Ende 2013 zählte die Schweiz rund 40 000 Photovoltaik-Anlagen, Kleinstanlagen ausgenommen. Diese liefern zusammen gut 600 Gigawattstunden Solarstrom pro Jahr. Eine Person benötigt privat pro Jahr rund 1000 Kilowattstunden Strom. Um diesen Strombedarf in der Jahresbilanz zu decken, braucht es nur etwa sieben Quadratmeter an PhotovoltaikModulen. heute ohne zusätzliche Aufbauschicht auf dem Dach realisieren. Solarschindeln ermöglichen den Einsatz auch in baulich hochempfindlichen Gebieten. Solarzellen werden geschickt in Glasscheiben oder Fassadenelemente integriert, sodass sie kaum mehr als solche zu erkennen sind. Solaranlagen verschmelzen immer mehr mit der Architektur der Gebäude und der Spagat zwischen anspruchsvollem Design und Ökologie wird zunehmend unnötig. ❰ Solardächer sind heute nicht immer mehr auf den ersten Blick erkennbar. Auf dem Dach des Einfamilienhauses im Kanton Zürich wurden Solarschindeln installiert. Schneller Rat dank Online-Solarrechner Der Solardach-Rechner von Swissolar hilft Interessierten, die Eckpunkte einer eigenen Solaranlage schnell und kompetent herauszufinden. Über die Frage, wie viel Strom ein Dach produzieren kann, über Fördergelder bis hin zur Vermittlung von professionellen Solarprofis, die von der Planung bis zur Installation der Solaranlage alles im Griff haben. Der Rechner liefert alle Informationen, die für die Installation einer Solaranlage auf dem Dach entscheidend sind. www.swissolar.ch/solardachrechner 75 Ersatzneubau Familie Seidner Stans Aus alt mach neu Am Freitag, 18. Oktober 2013, wurde in Stans das erste Minergie-A-Haus im Kanton Nidwalden zertifiziert. Das modernisierte Einfamilienhaus der Familie Seidner-Lussy steht exemplarisch für die energetische Optimierung bestehender Bauten und für die Flexibilität des Systems Minergie: Es kann bestehenden Verhältnissen angepasst werden und erlaubt auch in kniffligen Fällen attraktive Lösungen – wirtschaftlich, energetisch und ästhetisch. Realisiert wurde das Projekt von der Waser Holzbau AG in Oberrickenbach. 76 Das Einfamilienhaus der Bauherrschaft Gabriela und Pascal Seidner, Eltern von zwei kleinen Buben, präsentiert sich als kompakter, kubischer Baukörper mitten in einer Wohngegend in Stans. Es handelt sich um das Elternhaus von Gabriela Seidner-Lussy, ursprünglich erstellt in den späten 70er Jahren in einem damals verbreiteten architektonischen Stil, der einen «Aufsatz» aus Holz beinhaltete. Ungefähr ein Jahr bevor die Familie Seidner im März 2012 das Haus kaufte, trat sie bereits in Kontakt mit Bruno Waser von der Waser Holzbau AG in Oberrickenbach. «Von Minergie war damals noch nicht die Rede», erinnert sich Bruno Waser. «Allerdings war bereits klar, dass man ein Haus wollte, das auch in 25 Jahren noch dem Stand der Technik entspricht.» Entsprechend sollte das Gebäude auch den Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Minergie-A genügen – aber nicht um jeden Preis: «Bauherr Pascal Seidner ist von Beruf Ökonom und arbeitet bei einem Zuger Vermögensverwalter. Er hat sehr genau geprüft, ob und wie sich die geplanten Investitionen rechnen und ob das alles nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist», berichtet Bruno Waser. Er empfahl der Familie mindestens Passivhausstandard und eine Gebäudehülle, die sie dereinst weiter vererben könnte. So kam die Rede schon sehr bald auf Minergie. Bruno Waser wohnt selbst in einem Minergie-P-ECOHaus, das von der Bauherrschaft besichtigt wurde – und der Funke sprang über. Die anschliessende Planungsphase wurde dann von der Bauherrschaft sehr aktiv mitgestaltet, wie Frau Seidner berichtet. Viele kreative und nützliche Vorschläge und Entwürfe kamen von Seiten des Ehepaars Seidner und waren die Basis für das heutige Bauwerk. So wurde beispielsweise die Raumeinteilung oder das markante Fenster an der Südfassade komplett nach den Wünschen und Plänen der Bauherrschaft umgesetzt. Minergie lässt sich offen und flexibel gestalten Angestrebt wurde zunächst Minergie-P, doch zeigte sich bald, dass die Umsetzung nicht ohne schmerzliche Kompromisse möglich sein würde: Die Decke zwischen dem bestehenden Erdgeschoss und dem Untergeschoss war zu wenig isoliert. Um dieses Manko zu beheben, hätte man relativ viel Raumhöhe opfern müssen, entweder im Erdgeschoss oder im Untergeschoss. Bruno Waser schlug daraufhin die Umsetzung nach Minergie-A vor, und die Bauherrschaft war offen dafür. Weil der Entscheid bereits in der Planungsphase fiel, bedurfte es keiner aufwändigen Kurskorrektur. Da man Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 vorher 77 Ersatzneubau Familie Seidner Stans Minergie-A Bauherrschaft Gabriela und Pascal Seidner Turmatt 12 6370 Stans Architekt / Montagebau in Holz Waser Holzbau AG Allmendstrasse 18 6387 Oberrickenbach Tel. 041 628 20 60 www.waserholzbau.ch Bauingenieur Martin Scheuber Oberes Pfedli 1 6074 Giswil Tel . 041 675 01 24 HLKK-Ingenieur W &P Engineering AG Mühlebach 2 6362 Stansstad Tel. 041 612 01 41 www.wpe.ch sich bei der Gebäudehülle an Minergie-P orientiert hatte und entsprechend gute Werte erreichte, konnten mit der Installation der Photovoltaik-Anlage die Anforderungen von Minergie-A relativ einfach erfüllt werden. Für Bruno Waser ist das Projekt ein gutes Beispiel dafür, «dass man aus bestehenden Bauten etwas Gutes machen kann». Minergie betrachtet das Gebäude als Gesamtsystem und lässt sich offen und flexibel gestalten. Mehr Platz, auch in Zukunft Im Sommer 2012 begannen die Bauarbeiten mit dem Anbau der Garage im Untergeschoss. In der Folge wurde das Dachgeschoss abgerissen und durch einen zweistöckigen Aufbau aus Massivholz ersetzt. Das Gebäude verfügt jetzt zusätzlich über ein Attikageschoss und eine Energiebezugsfläche von insgesamt rund 300 Quadratmetern. «Die Familie hat jetzt sehr viel Platz und auch die Option einer späteren Umnutzung: Die zwei Kinder könnten später einmal das Attikageschoss bewohnen – auch das ist aus konzeptioneller Sicht ein zukunftsfähiger Aspekt», findet Bruno Waser. Ende Februar 2013 übergab er das Haus der Familie, nach einer Bauzeit von rund einem halben Jahr. Fördergelder vom Kanton Beheizt wird das Gebäude mit einer Wärmepumpe, die bereits bestanden hatte. Nun, mit der optimierten Gebäudehülle und einer Isolation von fast 40 Zentimetern, ist sie eigentlich zu gross dimensioniert; eine kleinere hätte ihren Zweck ebenso erfüllt. Es ist jedoch durchaus auch im Sinne der Nachhaltigkeit, dass Bestehendes nach Möglichkeit in Minergie-Projekte integriert wird. Neu ist hingegen die Verteilung der Heizwärme mit einer Bodenheizung anstatt mit Radiatoren. Ebenfalls neu ist die Solaranlage mit den 24 flach ausgeständerten Modulen auf dem Flachdach. Sie produzieren zwischen 7500 und 8000 Kilowattstunden Energie pro Jahr – deutlich mehr, als das Haus und seine Bewohner benötigen. Der Kanton Nidwalden hat die Modernisierung des Hauses mit Förderbeiträgen grosszügig unterstützt. ❰ 78 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Wer aktiv ist, baut passiv. www.waserholzbau.ch syn gmbh Klimaholzhaus Massiv. Behaglich. Wertbeständig. waser_ins_wer_aktiv_ist_baut_passiv_186x84.indd 1 14.03.14 13:44 Redaktionelle Partner Umwelt und Energie (uwe) Kanton Luzern Libellenrain 15 6002 Luzern www.uwe.lu.ch ANLIKER AG Generalunternehmung Meierhöflistrasse 18 6021 Emmenbrücke www.anliker.ch Eggenspieler Röösli Architekten AG Gotthardstrasse 31 6300 Zug www.eggenspieler-roeoesli.ch Alex Häusler, dipl. Architekt HTL Buggenrain 9 6043 Adligenswil www.haeusler-architektur.ch ARDE Architektur Eisengasse 3 6440 Brunnen www.arde.ch Luzius Meyer Dipl. Architekt FH Vorder-Ehrendingen 2 6010 Kriens [email protected] ATELIER PI GMBH ARCHITEKTUR Q4 Altdorf Ost Hellgasse 23 6460 Altdorf www.atelier-pi.ch Sanitär Heizungen Solartechnik Markus Schmid AG Luzernstrasse 4 6102 Malters www.schmid-markus.ch Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Stadt Luzern Dienstabteilung Immobilien Hirschengraben 17 6002 Luzern www.immobilien.stadtluzern.ch Waser Holzbau AG Allmendstrasse 18 6387 Oberrickenbach www.waserholzbau.ch Zug Estates Holding AG Industriestrasse 12 6304 Zug www.zugestates.ch 79 Rubriktitel Hecht Holzbau AG Publireportage Unkonventionelle Holzbaulösungen Agrovision Burgrain in Alberswil LU In den bestehenden Bauten des Gutsbetriebes Burgrain (Alberswil, LU) ist ein Modellbetrieb und Schaufenster der Bio-Landwirtschaft entstanden. Die Holzbauarbeiten realisierte die ARGE Hecht Holzbau AG und Dubach Holzbau AG. In der alten Milchviehscheune werden heute eine Käserei und ein Bio-Markt betrieben. Im früheren Pferdestall befinden sich ein Bio-Restaurant sowie eine Holzofenbäckerei und der ehemalige Wagenschopf sieht aus wie ein «Gebäude im Gebäude» und dient als Tagungsraum und Festsaal. Lehrlingsprojekt Ein wesentlicher Teil der Holzbauarbeiten im Burgrain war das Lehrlingsprojekt. Unter der Anleitung der renommierten Architektin Pia M. Schmid aus Zürich führten die Auszubildenden die Zimmerarbeiten des «Gebäude im Gebäude», auch Mathilde-Müller-Forum genannt, selbständig aus. Innerhalb einer bestehenden Holzkonstruktion errichteten sie Wände, Boden und Dach aus Holz. Während die unkonventionelle Form des Raumes vorgegeben war, konnten sich die Auszubildenden im inneren des Raumes mit ihren eigenen Ideen verwirklichen: Schritt für Schritt sehen und mitwirken, wie das eigene Projekt wächst und die geplante Form annimmt. Hecht Holzbau AG und Dubach Holzbau AG stellten die Auszubildenden für dieses Projekt unentgeltlich zur Verfügung. Die Erfahrungen und das Wissen, welches die jungen Berufsleute mit diesem Projekt aufbauen konnten, waren sehr wertvoll und kommen ihnen in der weiteren Ausbildung zugute. 80 Hecht Holzbau AG Hecht Holzbau AG fördert MitarbeiterInnen und Auszubildende und unterstützt diese bei Ausund Weiterbildungsprojekten. Es ist ein bedeutender Teil der Unternehmensphilosophie. Diese stützt sich ab auf das Qualifizierungsverfahren von Holzbau Plus. Kunden und Auftraggebern dient dieses Label als seriöses Differenzierungsmerkmal für die Auftragserteilung, für gute Produkte und Dienstleistungen im Sinne sozial nachhaltiger Kriterien. Aus ökonomischen Gründen bezieht Hecht Holzbau ihr Holz bei regionalen Lieferanten und verbaut überwiegend Schweizer Holz. Hecht Holzbau realisiert ökologische und energiesparende Bauten von höchster Qualität. Die Leistung umfasst Planung, Beratung und Ausführung von ein- und mehrgeschossigen Ein- und Mehrfamilienhäusern, Bürogebäuden, Gewerbebauten, Gemeindezentren, Schulräumlichkeiten, Messe-, Markt- und Sporthallen. Hecht Holzbau AG, ein führendes Holzsystembau-Unternehmen, Schweiz weit tätig und für seine hohe Verarbeitungsqualität bekannt. ❰ Hecht Holzbau AG Rigistrasse 11a, Ch-6210 Sursee Telefon 041 925 18 47, Fax 041 925 18 49 [email protected] Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Wohnungsbau Gewerbebau Öffentliches Bauen Landw. Bauen An-, Umbau, Aufstockung Energetische Sanierung Fassadenverkleidung Design umnutzungsflexibel. Agrovision Burgrain Alberswil LU Hecht Holzbau AG Rigistrasse 11a Postfach 6210 Sursee Tel. 041 925 18 40 Fax 041 925 18 49 Architekt: pia m. schmid architektur & designbüro, Zürich Hecht Holzbau AG erstellt Holzbauten, die den aktuellen Trends und den Erwartungen von Bauherren und Architekten gerecht werden: Ökologisch, nachhaltig, funktional. Echt Holz. [email protected] www.hecht-holzbau.ch Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 81 MFH Kohlplatz Bürglen Wie Phönix aus der Asche Von Carmen Nagel Eschrich Als das Wohn- und auch einstige Elternhaus des Bauherren abbrannte, stand er über Nacht vor dem Nichts – der gesamte Lebensraum verfiel den Flammen. Nachdem ein wenig Zeit verstrich, war er bereit für einen Neustart, der sich schon bald stolz als Minergiezertifiziertes Mehrfamilienhaus zeigen soll. Nur mässig motiviert, bewegte sich der Bauherr anfangs auf dem Weg in die neue Zukunft; wer sollte in den Neubau, einerseits begrenzt durch die stark befahrene Strasse und andererseits durch einen laut rauschenden Bach, schon gerne einziehen? Mit gemischten Gefühlen trat er an die Architektinnen Julia und Ida Planzer vom ATELIER PI heran: «Neben fachlichen Kompetenzen wollen wir unbedingt auch die zwischenmenschliche Seite beim Bauen vertreten – von Beziehungsgeschichten bis zur detaillierten Beschreibung des Tagesablaufs. Um die richtige Architektur zu finden, kommt bei uns so manches auf den Tisch.» Somit war der Bauherr nicht mehr alleine auf weiter Flur, sondern bei dem erfahrenen Planungsteam in besten Händen, was schon bald einen guten Entwurf hervorrufen sollte. Der (Lebens-)wandel Rasch freundete sich der Bauherr mit dem kompakten Volumen, den bodentiefen Fenstern und der Komfortlüftung an – vielleicht könnte doch ein angenehmer Wohnraum hier, an diesem nicht gerade perfekten Bauplatz entstehen? Das heutige Ergebnis ist Beweis genug: Schlicht, in zeitlosem Grün-Grau gestrichen, fügt sich der ca. 10x10 m grosse Baukörper mit Satteldach harmonisch in die gebaute Umwelt – die Neigung entspricht dabei exakt dem Bestand, eine Hommage an den Vorgänger. Drei geräumige, etwa 90 m2 grosse Wohnungen entstanden. Das Dachgeschoss kann dank der Gaube bestens genutzt werden, auch hier fanden bequem 3½ Zimmer Platz. Hell und freundlich empfangen die nach Süden ausgerichteten Wohnungen, im Westen lädt auf der gesamten Gebäudelänge ein Balkon zur Abendsonne. Im Neubau herrschen auch grosszügige Raumhöhen von 2,4 m – die Räume im Altbau massen nur 1,9 m. Der Keller bietet Abstell- und Technikbereiche, der Aussenraum bzw. der knappe Vorplatz wurde für PKW-Abstellplätze optimiert. 82 Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Minergie Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 83 MFH Kohlplatz Bürglen Bauherrschaft Karl Walker Kohlplatz 7 6463 Bürglen Architekt ATELIER PI GMBH ARCHITEKTUR Q4 Altdorf Ost Hellgasse 23 6460 Altdorf Tel. 041 500 47 87 www.atelier-pi.ch HLK-Ingenieur Fäh & Zurfluh AG Bahnhofstrasse 11 6460 Altdorf Tel. 041 874 04 90 www.fz-ag.ch Bauingenieur Projekta AG Ingenieure und Planer Q4 Altdorf Ost Hellgasse 23 6460 Altdorf Tel. 041 874 45 00 www.projekta-ag.ch 84 Minergie Schlecht für den Lärm, gut für Minergie Die laute Verkehrsluft darf dank der Komfortlüftung draussen bleiben – dem Verbraucher wird gefilterte Frischluft ohne Lärmemissionen zur Verfügung gestellt. Eine Luft-WasserWärmepumpe wärmt Wasser für die Fussbodenheizung und bereitet das Warmwasser. Zu 36% wird letzteres auch über Solarkollektoren am Dach bezogen. Ein Lärmgutachten stellte sicher, dass die neuen Fenster Schallgrenzwerte einhalten – was mit einem gut gedämmten Minergie-Fenster wie hier 0,6 W/ m2K ohnehin erfüllt wurde. Um viel natürliches Tageslicht zu gewinnen, entschied man sich für fast raumhohe und bodentiefe Fenster – zur Reinigung können sie durch einen extra dafür einzuschiebenden Griff geöffnet werden. Originell wurde die Brüstung der französischen Balkone direkt an den Fensterrahmen befestigt – die Aussicht bleibt so ungetrübt. In 22 cm starke Steinwollplatten gehüllt, behält der Massivbau die Energie bestens gespeichert. Ende gut, alles gut Heute zeigt sich – die Bedenken des Bauherren waren unbegründet: Die Wohnungen waren rasch vermietet. Nicht zuletzt dank des hervorragenden energetischen Standards und der Minergie-Zertifizierung – eine Auszeichnung, nach der sich Mieter und Endverbraucher orientieren. Eine zukunftsweisende Lösung ohne überflüssige Extras entstand, dieser ökonomische Ansatz wurde belohnt: Der Bau schloss mit Gesamtkosten, die unter der Schätzung lagen. Dabei schaffte der Bau auch noch Arbeit für die Region, bewusst entschied man sich bei der Ausführung für lokal ansässige Firmen und somit für einen Erfolg für das gesamte Umland. ❰ Nachhaltig Bauen | 1 | 2014 Bauherr: ANLIKER Totalunternehmen: ANLIKER AG Generalunternehmung Architekten: Burkard Meyer Architekten, Baden SeeburgPark Luzern LEBENSQUALITÄT IM QUADRAT Sechs würfelförmige Residenzen, der Grundriss jeweils fast quadratisch, die Fassade spielerisch variiert. Der SeeburgPark in Luzern zeigt überzeugend, für welche Werte ANLIKER steht. Für Ausgewogenheit, Lebensqualität und Nachhaltigkeit im Quadrat. ANLIKER VERPFLICHTET SICH ZU NACHHALTIGKEIT UND WERTHALTIGKEIT BEIM: • Verkaufen und Vermieten von Immobilien • Entwickeln und Realisieren von Projekten FÜR DAS BAUEN LEBEN, FÜR DAS LEBEN BAUEN – ANLIKER • Hoch-, Tief- und Erneuerungsbau. ANLIKER hat auch folgende Überbauungen realisiert und vermarktet: CityBay Luzern Hübeli Emmenbrücke Seehof Sachseln Wettsteinpark Luzern Meierhöf listrasse 18, 6021 Emmenbrücke Telefon 041 268 88 88 www.anliker.ch