300517 Momente der Großzügigkeit VII VI Basisw. ‘105‘ Müll WC/ Umkl. Lager Filialw. ‘120‘ Basisw. ‘45‘ Filiale Büro VI Technik V Basisw. ‘60‘ Filialw. ‘90‘ IV IV Basisw. ‘60‘ Raum 1 Heinrich-Böll-Straße Werkstatt Maschinen Nukleus I Café IV IV Raum 2 IV Bibliothek Nukleus II Atelier Raum 4 Elisabeth-Mann-Borgese-Straße Wohngruppe Kinderwa. Bankraum IV V Nukleus VI III N Nukleus III Showcase E.G. IV Raum 3 Nukleus V 2. Bibliothek, Atelier, Werkstatt, Café, Lager, Büro, Bankraum Müll, Fahrräder Wohngruppe Dachterasse 4. Filialwohnen, 90/120‘ Nukleuswohnen Basiswohnen, 45/60/60/105‘ Wohngruppe Lageplan 1:500 V IV Tech. III Wärmeüb. V Filialw. ‘105‘ IV Basisw. ‘105‘ Filialw. ‘105‘ Filialw. ‘45‘ Filialw. ‘45‘ III Filiale I Filiale Basisw. ‘75‘ Filialw. ‘90‘ Filialw. ‘60 Basisw. ‘75‘ Filialw. ‘60‘ Abestellräume Tiefgarage Basisw. ‘45‘ Lager Nukleus I Basisw. ‘120‘ Raum 5 Fahrräder Basisw. ‘90‘ Raum 14 Raum 11 Raum 13 Raum 12 Basisw. ‘120‘ Nukleus VI Raum 6 K.G. Tiefgarage, Fahrräder, Abstellräume, Wärmeübergabe, Technik, Elektro 1. Filialwohnen, 45/60/60/105‘ Nukleuswohnen Basisw. ‘90‘ Raum 7 Raum 8 Nukleus IV Raum 9 Raum 10 3. Filialwohnen, 45/90/105‘ Basiswohnen, 45/90/90/90‘ Basisw. ‘90‘ 5. Basiswohnen, 75/75/105/120/120‘ Grundrisse 1:200 1/2 Momente der Großzügigkeit +20,90 Die KOOPERATIVE GROSSSTADT eG errichtet in den Außenbezirken Münchens ein Gebäude für Menschen, die den Wunsch teilen in einer Gemeinschaft zu leben. Das Gebäude mit 29 Appartements für ungefähr 100 Bewohner bietet ein weites Spektrum von Wohnungen an. Typen: Basis, Filial, Nukleus und Wohngruppe. Diese Typen bieten unterschiedliche Grade von Gemeinschaftlichkeit. Die Wohnungen werden durch gemeinsame Funktionen wie eine Gemeinschaftsküche, eine Bibliothek und eine Waschküche ergänzt. Das Gebäude bindet sich durch eine Werkstatt, die an Feierabenden von den Bewohnern genutzt werden kann, in die weitgehend generische Umgebung ein. +18,70 Dachaufbau: Betonkacheln 30 mm Unterkonstruktion, 110-175 mm Abdichtung Ausgleichsschicht, Leichtbeton Dämmung druckfest 150 mm Stahlbetondecke, Ortbeton 300 mm Unterzug Stahlbeton 300 mm +18,00 Wandaufbau: Kalkputz, gespritzt 10 mm Netzarmierung und Grundspachtel Zementgebundene Leichtbetonplatte 20 mm Lattung Fichte 40/80 mm/Hinterlüftung Windsperre Holzständer 60/180 mm, dazwischen Holzwolle 180 mm Dampfbremse OSB-Grobspanplatte 20 mm Gipskarton gespachtelt, weiß gestrichen 20 mm Filialw. ‘105‘ Filialw. ‘45‘ Wie kann die Ambition der KOOPERATIVE in eine Architektur übersetzt werden, welche diese Vorstellung von Gemeinschaftlichkeit ausdrückt? +15,40 +15,10 Der Beitrag „Momente der Großzügigkeit“ zeichnet eine Architektur, die das Gemeinsame formalisiert. Das Gebäude ist ein Palazzo, welcher im Maßstab des Gebäudes alle Haushalte zu einem großen Ganzen zusammenfasst, dessen gemeinsamen Treffpunkte als repräsentative Räume ausgebildet werden und in dem auf der Ebene der Wohnungen massive Objekte eine selbstverständliche Monumentalität innerhalb eines effizienten Stützenrasters erzeugen. Bodenaufbau: Dielenboden Eiche geölt 30 mm Heizestrich 60 mm Trittschalldämmung Weichfaser 10 mm Stahlbetondecke, Ortbeton 200 mm Unterzug Stahlbeton 300 mm +12,20 +11,90 Filialw. ‘90‘ +9,60 +9,30 +6,70 +6,40 Basisw. ‘90‘ +3,80 Basisw. ‘90‘ +3,50 Basisw. ‘90‘ Basisw. ‘90‘ +0,00 = 528,50 m ü. NN -0,4 -3,00 Grundriss 3. Obergeschoss 1:100 schirmt das Objekt den Eingang von den privateren Räumen ab, sodass es keinen direkten Blickbezug vom gemeinsamen Wohnen gibt. In den privaten Bereichen sind die Stützen rund, in den repräsentativen Bereichen wechseln sie zu gedrehten Quadraten. Wie der Rest der Struktur sind die Stützen aus Beton und werden nur dort, wo sie als Objekt freigestellt werden durch weißen Marmor verkleidet. Die Organisation des Gebäudes Struktur der Wohntypen Die vier Wohntypen werden auf unterschiedliche Geschosse verteilt. Die Filialwohnungen sind im ersten, zweiten und dritten Geschoss übereinandergestapelt, sodass der gemeinschaftliche Raum vertikal verbunden ist. Die Nukleuswohnungen sind an der kurzen Fassade zum Platz im ersten und zweiten Geschoss platziert, um die Kombinationsmöglichkeiten zwischen Individualräumen und Nuklei zu maximieren. Die Wohngruppe befindet sich an der kurzen Seite im vierten Geschoss. Das Basiswohnen befindet sich im dritte und fünfte Geschoss. Öffentliche und kollektive Funktionen: Unter- und Erdgeschoss Das Erdgeschoss wird durch die öffentliche Funktion der Werkstatt auf der ganzen Länge des Gebäudes in die Umgebung eingebunden. Die Aktivitäten werden zur Straße gezeigt und bilden eine Grenze zu den privateren Funktionen für die Bewohner. Die Bewohner der KOOPERATIVE betreten das Gebäude vom Platz her auf der kurzen Seite. Durch die zurückversetzte Fassade bilden die Stützen eine Arkade, welche Besucher in das Gebäude einlädt. Die Ateliers, die Bibliothek und die gemeinschaftliche Küche befinden sich auf der Rückseite entlang des Gartens. Der Müllraum und ein kleiner Fahrradschuppen befinden sich als Objekte im Garten, der durch die Fahrradrampe zur Tiefgarage begrenzt wird. Das Untergeschoss ist effizient organisiert. Tageslicht tritt durch eine transluzente Oberfläche zwischen den Stützen auf der vorderen und seitlichen Fassade ein. Das Haus in der Stadt Der Entwurf für die KOOPERATIVE repräsentiert die Gemeinschaft als ein großes Haus. Das Gebäude führt die blockhafte Sprache der angrenzenden Bebauung fort, besitzt jedoch einen ausgeprägten architektonischen Ausdruck. Die Fassade bildet die Gemeinschaft durch eine Komposition in klassischer Ordnung als Gesamtheit ab: Sockel, Mitte und Abschluss. Die Abtrennung wird durch Bänder erreicht, welche die Wohnungen gruppieren. Große Einschnitte überlagern die gleichmäßige Lochfensterfassade. Sie bilden die innere Funktionsweise des Gebäudes ab und beziehen sich z.B. auf die großzügigen Erschließungsbereiche oder die gemeinschaftlichen Räume wie die Filiale. Sie erzeugen luxuriöse Momente, in Das Filialwohnen denen die Wohnungen von Licht durchflutet werden, sich nach au- Die Bewohner des Filialwohnens betreten ihren gemeinschaftlißen öffnen und Blicke in die Nachbarschaft ermöglichen. chen Bereich direkt von der Treppe und dem Aufzug. Dieser gemeinsam genutzte Raum durchdringt das Gebäude von einer Der durch große Fenster geöffnete Sockel springt zurück und of- Seite zur anderen. Er wird gesäumt von internen Glassfassaden, fenbart die Struktur des Gebäudes. Passanten können die Dyna- welche visuelle Bezüge zwischen den gemeinschaftlichen und den mik von Menschen sehen, die Holzbänke oder Stahlrahmentische privaten Bereichen ermöglichen. Die Verbindungen auf mehreren bauen. Niveaus und die Glasswände fördern die Interaktion zwischen den Bewohnern. Die Stützen spielen sich an wichtigen Stellen frei und werden objekthaft als Fragment einer besonderen Großzügigkeit mit weißem Das Nukleuswohnen Marmor verkleidet. Der obere Teil der Fassade ist wie bei den um- Die Nukleustypologie bietet ein hohes Maß an Individualität. Die gebenden Gebäuden aus weißem Putz, dem durch Kratzen eine Bewohner können bestimmen, welcher Raum mit welchem Nukvertikale Struktur hinzugefügt wird. Weiße Fensterrahmen fassen leus verbunden wird. Die Wohnungen werden von einem großen die kleineren Öffnungen ein. Zum Teil setzen mit weißem Marmor Flur im zweiten Stock betreten und stellen die Verbindung zum gefüllte Blindfenster das Muster fort. ersten Geschoss mittels privater Treppen in den Objekten her. Die Individualräume sind in einer Enfilade wie in einem alten Palazzo Struktur und Objekt verbunden. Die Bewohner können Individualräume wie den mittiDie Auslobung wird durch eine Vielzahl ungleicher Wohnungen gen Raum im ersten Stock teilen, der als z.B. als Meditationsraum charakterisiert. Sie fordert nicht nur vier unterschiedliche Wohn- funktionieren könnte. typen (Basis-, Nukleus-, Filialwohnen und Wohngruppe), auch die Wiederholung der Größen ist begrenzt. Alles in allem ist es viel Das Basiswohnen Programm innerhalb der vorgegebenen Hülle. Wie kann die Ar- Von allen Wohnformen besitzt das Basiswohnen die wenigsten gechitektur auf den Wunsch nach Vielfalt und dem Bedürfnis nach meinschaftlichen Flächen. Der Entwurf schlägt formale Räume an ausgedrückter Gemeinschaftlichkeit antworten? den Eingängen zu den Wohnungen vor, wo sich Bewohner treffen können. Jeder dieser Flure besitzt einen kleinen Balkon, auf dem „Momente der Großzügigkeit“ schlägt ein effizientes System aus Nachbarn Pflanzen aufstellen oder zusammen rauchen können. Stützen und Trägern vor, welches durch massive Objekte ergänzt wird. Das Stützraster ermöglicht eine große Bandbreite von Woh- Die Wohngruppe nungen, während die Objekte die unterschiedlichen Grundrisse Die einzelnen Zimmer der Wohngruppe sind um einen zentralen bestimmen und ihnen einen spezifischen Charakter innerhalb der Raum angeordnet, der direkt mit der Treppe und dem Aufzug verGemeinschaft verleihen. Innerhalb der Struktur begrenzen leichte bunden ist. Unterschiedliche Bereiche werden durch die Objekte Wände die Räume und die Wohnungen. Während die Stützen und des Aufzugs und dem Kern mit Nasszelle und Küche ausgebildet. Träger flexibel und damit ökonomisch sind, generieren die massi- Um den gemeinschaftlichen Raum herum sind die größeren Zimven Objekte eine nachhaltige Struktur. mer für Rollstuhlfahrer zusammen mit den kleineren Räumen für Studenten angeordnet. Die eingestellten Objekte gestalten die Räume um sie herum. Sie funktionieren als Treppen und Aufzüge und innerhalb der Wohnun- „Momente der Großzügigkeit“ ist ein Entwurf für ein Gebäude, in gen als Kerne mit Nasszelle, Küche und Abstellräume. Die Objek- dem unterschiedliche Menschen zusammenleben und sich in gete sind locker auf den Linien der Stützen und Träger platziert und meinschaftlichen Bereichen treffen. Räume, die formell entworfen ersetzen Stützen in ihrer statischen Funktion. Innerhalb der Woh- sind und von entspannt platzierten Objekten geformt werden stenungen stellt ihre spezifische Form eine Ordnung zwischen den hen im Gegensatz zur Banalität der Struktur und der Ausfachung Räumen her und schafft überraschende Differenzierungen. Wie in durch leichte Wände. Die spielerische Anordnung von Objekten Altbauten werden Ecken zu Spielräumen von Kindern, wechseln zu führt zu einer reichen Bandbreiten von Wohngrundrissen. Es ist Fernsehzimmern, wenn sie älter werden und zu Bücherzimmern, ein taktisches Spiel von ökonomischer Effektivität und Momenten wenn die Anzahl der Bücher wächst. Am Beispiel der Wohngruppe der Großzügigkeit. Filiale Basisw. ‘45‘ 300517 -3,40 Fassadenkonzept 1:50 +20,90 +18,70 +15,40 +12,20 +9,60 +6,70 +3,80 +0,00 = 528,50 m ü. NN Hoffassade 1:200 -3,00 Querschnitt 1:200 Längsschnitt 1:200 Elisabeth-Mann-Borgese-Straße Strassenfassaden 1:100 Heinrich-Böll-Straße 2/2