Neue Stücke 2013/14 - Verlag der Autoren

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Verlag
der
Neue Stücke 2013/14
JUNG
besonders geeignet
für junges Publikum
STOFF
Stoffrecht
(Prosa, Drehbuch, Hörspiel)
Die neuen Stücke
Florian Beckerhoff FRAU ELLA Ad de Bont MEHMED DER
EROBERER / TAHRIR Rik van den Bos LEERLAUF Lars
Büchel / Ruth Toma JETZT ODER NIE – ZEIT IST GELD
Jenny Erpenbeck ALLER TAGE ABEND Jan Friedrich
DEALS Wilfried Happel DIE STIMME DES BLUTES Felix
Huby / Hartwin Gromes LASSALLE Guy Krneta DER
MONSIEUR VON MADAM Anne Krüger HIRNSTRÖMS WELT
Fitzgerald Kusz DIE GÖTTER-SOAP. Letzte Staffel Eugène
Labiche / Simon Werle DER PREIS DES MONSIEUR MARTIN
Claudius Lünstedt KYOTO.PROTOKOLL Mathilda Onur
FLÜGEL ZUM TAUCHEN AN LAND Kevin Rittberger
CANDIDE. ACTING IN CONCERT / KIMBERLIT. Ein Bestiarium /
PLEBS CORIOLAN. Eine Räuberpistole Marianna Salzmann
HURENKINDER SCHUSTERJUNGEN Marianna Salzmann /
Deniz Utlu FAHRRÄDER KÖNNTEN EINE ROLLE SPIELEN
Ulf Schmidt DER MARIENTHALER DACHS / SCHULD UND
SCHEIN. Ein Geldstück Bernd Schroeder GENERAL MUTTER
Antonio Skármeta VOLKSENTSCHEID Tina Uebel DIE
WAHRHEIT ÜBER FRANKIE Timur Vermes ER IST WIEDER
DA Simon Werle PALTRUSCHEKS TOCHTER Urs Widmer
KÖNIG DER BÜCHER
Stücke fürs Kindertheater
Milena Baisch DIE PRINZESSIN UND DER PJÄR Rudolf
Herfurtner MENSCH KARNICKEL Andreas Jungwirth HEIDI
Florian Beckerhoff
In Kiel ziehen Studenten in Altenwohnheime,
ehemalige Bremer Bürgermeister gründen Generationenhäuser, das Zusammenleben von
Jung und Alt wird allenthalben als Zukunftsmodell gehandelt. Der Berliner Autor Florian
Beckerhoff hat aus diesem Thema den Roman
einer ungewöhnlichen Freundschaft gemacht:
Der 30jährige Sascha ist wenig begeistert, als
er nach einer Augen-OP das Zimmer mit der
schnarchenden alten FRAU ELLA teilen muss.
Als diese aber gegen ihren Willen operiert werden soll, entführt er sie in seine WG und wird
sie so schnell nicht mehr los. Die alte Lady
wirbelt das Leben der Jungen völlig durcheinander. Die Geschichte einer ungewöhnlichen,
zu Herzen gehenden Freundschaft eignet sich
auch für die Bühne.
Foto: Harry Weber
STOFF
FRAU ELLA
Im Oktober startet der Kinofilm mit Ruth
Maria Kubitschek als FRAU ELLA und Matthias
Schweighöfer als Sascha. Die Bühnenpremiere
steht noch aus.
Besetzung ad libitum
Der Verlag der Autoren freut sich, die Bühnenund Medienrechte für die Hamburger Literaturagentur Keil & Keil zu vertreten. Aus deren
Programm stellen wir in dieser Broschüre
auch DIE WAHRHEIT ÜBER FRANKIE von
Tina Uebel vor.
Ad de Bont
MEHMED DER EROBERER
Deutsch von Barbara Buri
Die ersten drei Jahre seines Lebens verbringt Mehmet zusammen mit seiner Mutter
im Harem des Sultans Murat II. Ab seinem 5.
Lebensjahr ist er Gouverneur einer Provinz
in Anatolien. Als er 11 Jahre alt ist, wird sein
Stiefbruder, Kronprinz Alladin Ali, von seinen eigenen Dienern ermordet. Mehmet wird Thronfolger. Ein Jahr später dankt sein Vater überraschend ab und der 12jährige Mehmet wird der
7. Sultan des riesigen osmanischen Reiches.
Wie wächst ein Kind auf in einer Welt, die von
Habgier und Machtgier, Angst und Eifersucht
beherrscht wird? Und wie kommt es, dass dieser Junge zum Schrecken des Westens wird?
Ein Stück für die ganze Familie.
Die Uraufführung fand 2012 in der Regie von
Liesbeth Coltof am Theater De Toneelmakerij in
Foto: Sanne Peper
Amsterdam statt. Die Inszenierung erhielt den
Preis für die eindrücklichste Jugendtheaterproduktion von der Vereinigung der Theater- und
Konzerthausdirektoren. Außerdem wurde das
Stück mit dem diesjährigen 15. Niederländischdeutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreis
ausgezeichnet.
Besetzung ad libitum. Ab 12 Jahren
„Ein überwältigendes historisches Drama,
das unüberwindliche Gegensätze in all ihren
unmöglichen Nuancen begreiflich und ergreifend macht.“ NRC
„Eine großartige Kombination aus Geschichte und Aktualität, gefühlvoller Vernunft
und künstlerischem Spektakel.“ Theaterkrant
JUNG
TAHRIR
Deutsch von Barbara Buri
Für die Mannheimer Schillertage 2013 überschrieb Ad de Bont Schillers Schauspiel Wilhelm
Tell über den legendären Freiheitshelden. Dabei
verlegte er die Handlung nach Ägypten in die
Zeit der beginnenden Arabellion. Mubarak ist
zwar bereits entmachtet, aber der Kampf um
Demokratie noch lange nicht beendet. Immer
noch ist die Bevölkerung dem Mutwillen der
Polizei ähnlich grausam ausgesetzt wie die
Schweizer unter Gessler. Hier wie dort werden
Grundfragen des politischen Handelns gestellt.
Die Uraufführung am Nationaltheater Mannheim inszenierte Daniel Pfluger, der dort zuvor
auch schon Ad de Bonts ANNE UND ZEF zur
Aufführung gebracht hat.
Besetzung: 2D – 3H. Ab 14 Jahren
„‘Tahrir‘ ist ein klassisch anmutendes Drama,
in dem elementare Entscheidungszwänge in
klassischen Blankversen verhandelt werden.
Was uns zutiefst angeht, wird durch ästhetische Form erhaben – so hat es Schiller gesehen und so sieht Ad de Bont es auch, wenn
er seine Geschichte aus dem Kairo von heute
erzählt.“ Rheinpfalz
Rik van den Bos
LEERLAUF
Deutsch von Christine Bais
„Wie soll ich das denn vergessen“, fragt
Bouwman, dessen Sohn bei einem NATO-Wüsteneinsatz getötet wurde, „ich habe es noch
nicht mal erlebt.“ Er sucht den 30 Jahre jüngeren Birke auf, der mit seinem Sohn im selben
Einsatz war, um ihn zu überreden, gemeinsam
an den Ort zu fahren, an dem die tödliche Bombe hochging. Zwischen Birke und Bouwman
entwickelt sich ein ambivalentes Verhältnis,
denn was der eine verdrängen will, möchte der
andere begreifen. Ein neues Kriegsheimkehrerstück? Ja und nein: Denn Rik van den Bos
wechselt die Perspektive, zeigt nicht unsere
Welt, in der Birke sich nicht mehr zurechtfindet,
sondern dessen für uns befremdliche, surreale
Welt. LEERLAUF ist ein tragikomisches Zwei-
Foto: Rene Sommer
personenstück über Kriegserfahrungen und die
Frage nach Erfahrbarkeit von Krieg, über Schuld
und Verantwortung, Erinnerungen und Traumata.
Die Uraufführung am Deutschen Theater Berlin
inszeniert Marvin Simon, Premiere: 10. November. Die niederländische Erstaufführung ist für
2015 am RO Theater in Rotterdam geplant, in
der Regie von Alize Zandwijk.
Besetzung: 2H
Der in Amsterdam lebende Niederländer Rik
van den Bos, geboren 1982, ist neuer Autor
des Verlags. Er studierte Writing for Performance an der Kunsthochschule in Utrecht und
schreibt Stücke u.a für das RO Theater.
Lars Büchel /
Ruth Toma
STOFF
JETZT ODER NIE – ZEIT IST GELD
Irgendwann muss man anfangen, sich seine
Wünsche zu erfüllen: Für Carla, Lili und Meta
gilt das ganz besonders, denn mit 80, 76 und
74 Jahren wird es wirklich Zeit. Der größte
Wunsch der drei ist es, auf einem Luxusdampfer
eine Kreuzfahrt zu machen. Doch ausgerechnet, als sie das Ersparte aus ihrer Skatkasse
zur Bank bringen, wird diese ausgeraubt. Und
die Rente reicht bei weitem nicht aus, um die
Fahrtkosten zu decken. Schnellstens wollen
sie sich ihr Geld zurückholen. So kommen die
alten Damen auf ungewöhnliche, um nicht zu
sagen strafbare Ideen. Was die Bankräuber
konnten, können sie doch schon lange – nur
besser. Und was haben sie schon zu verlieren,
außer Zeit? Die allerdings läuft ihnen davon.
Carla leidet nämlich an Krebs im Endstadium.
Frei nach dem Motto ‚Geld allein reicht
nicht, man muss auch Zeit haben, es auszugeben‘, erzählt das Drehbuch von Lars Büchel
und Ruth Toma die „witzige, charmante und
ergreifende Geschichte um drei alte Damen,
die zu Bankräuberinnen werden“ (Blickpunkt:
Film). Der Stoff, in der Regie von Lars Büchel ein
internationaler Kinoerfolg, kam nun erstmals
auf die Bühne: An den Hamburger Kammerspielen war am 1. September Premiere, Regie
führte Michael Bogdanov.
Besetzung ad libitum
„Man amüsiert sich köstlich bei dieser AltenKomödie mit melancholischen Zwischentönen.“
Kino.de
Jenny Erpenbeck
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stirbt in
Galizien ein Kind. Wenn ein Kind stirbt, nimmt
der Herr „viel mehr, als da war – auch alles,
was aus dem Kind hätte werden können.“ So
beginnt Jenny Erpenbecks Roman. Neunzig
Jahre später stirbt in Berlin eine alte Frau.
Dazwischen liegen fünf mögliche Leben, die
in Summe eines ergeben. Aber entlang dieser
fünf Möglichkeiten spannt sich auch das Panorama eines ganzen Jahrhunderts auf, das
geprägt ist von Krieg, Gewalt und totalitären
Systemen.
Für das Schauspielhaus Wien schreibt
Andreas Jungwirth eine Bühnenfassung, die
das Was-wäre-wenn-Spiel des Romans durchspielt, konzentriert auf die Figur, die immer
aufs Neue aus ihrem Leben gerissen wird. Aber
an dem Tag, an dem gestorben wird, ist noch
Foto: H. Schröder
STOFF
ALLER TAGE ABEND
nicht aller Tage Abend. Alles hätte auch anders
kommen können. Es gibt nicht eine Ursache,
warum ein Leben scheitert, es gibt viele, und
manchmal genügt ein Blick, eine Ablenkung,
um alles zu ändern. Sechs SchauspielerInnen
untersuchen, wie es im Einzelfall so weit kommen konnte, erinnern sich, entwerfen Biographien. Sie nähren sich den Figuren und halten
Abstand. Aus ihrer Perspektive können sie die
Lebensfäden der Figuren immer wieder neu
verknüpfen, tabula rasa machen, und ganz einfach eine neue Möglichkeit behaupten. Besetzung: 4D – 2H
Premiere in Wien ist am 30.1.2014, R: Felicitas
Brucker.
Jan Friedrich
JUNG
DEALS
„Wo steckt man nicht drin? Benni ist zwölf.
Gar nichts steckt da in dem drin, klar?“ Isabella
ist fassungslos: Ihr kleiner Bruder hat den halben Chemiebaukasten in sich hinein gestopft.
Ein Unfall? Fahrlässigkeit der Eltern? Suizidversuch? Während Benni im Krankenhaus liegt und
dort nacheinander von den Mitgliedern der Familie besucht wird, werden in dieser mehr und
mehr Risse offenbar: Nach ihrer Trennung sind
Ellen und Simon, die Eltern, mit der Verantwortung für ihre Kinder überfordert und machen einander Schuldzuweisungen. Isabella fühlt sich
von der Mutter nicht ernstgenommen und sehnt
die Rückkehr des Vaters herbei, der aber, seit
er seine Homosexualität auslebt, nur selten zu
Besuch kommt – bis zu dem Vorfall mit Benni.
Und dann ist da noch Gregor, Isabellas Freund,
der ihnen allen genau das zu bieten scheint, was
innerhalb der Familie nicht (mehr) zu kriegen ist.
In knappen Szenen und pointierten Dialogen
zeigt Jan Friedrich eine Familie, die sich in Abhängigkeiten verstrickt hat. Gedealt wird hier
nicht nur mit Drogen, sondern mit viel gefährlicherem Stoff: mit Liebe, Gefälligkeiten, Sexualität. Und mit Träumen, wie dem von Kalifornien, wo die größte Rolltreppe der Welt sein soll.
Wenn die Reise dorthin nur nicht so teuer wäre.
Um sie trotzdem zu realisieren, muss schon ein
ganz besonderer Deal her…
Besetzung: 2D – 3H
Jan Friedrich ist neuer Autor des Verlags:
Geboren 1992 in Lutherstadt Eisleben, war er
Stipendiat des Literarischen Colloquiums Berlin.
Zurzeit studiert er Zeitgenössische Puppenspielkunst an der Hochschule für Schauspielkunst
„Ernst Busch“ in Berlin.
Wilfried Happel
JUNG
DIE STIMME DES BLUTES
Robby ist auf der Suche nach – ja, wonach
eigentlich? Nach Identität? Nach Glück? Nach
dem eigenen Leben? Schwer zu finden, was
man nicht kennt. Und was einem auch nicht
vorgelebt wird: Robbys Schlägervater sitzt
im Knast, die Mutter will von ihrem Ex nichts
mehr wissen. Sie sperrt den Jungen ein, damit er nicht nach seinem Erzeuger gerät. Doch
Robby büchst aus, lernt auf der Straße ein
Mädchen kennen, und über sie auch seinen
Vater, der gerade mal wieder auf freiem Fuß
ist. Der Kreis schließt sich, aber dann kommt
alles ganz anders, und doch wieder so, wie
vorherzusehen – bei DER Familie.
Happels „Trashcomedy mit Musik“ ist ein
böses ergötzliches Stück absurde Gegenwart:
über miserable Eltern, die einfach nicht totzukriegen sind, und über deren Kinder, die nicht
wissen, wohin mit sich. Ein Text mit zahlreichen Gesangseinlagen vom Rap über das melancholische Chanson bis zum Erbauungslied:
Manche muss man eben zu ihrem Happy End
zwingen. Die Musik kann jedes Theater nach
eigenen Bedürfnissen selber einrichten.
Besetzung: 2D – 2H
Burka Avenger ist der Titel einer Zeichentrickserie, die derzeit in Pakistan für Aufsehen
sorgt. DIE BURKA ist der Titel einer HappelFarce (2D – 5H) über Alltagsängste und Vorurteile, die noch zu entdecken ist.
Felix Huby /
Hartwin Gromes
LASSALLE
oder Die Erfindung der Arbeiterbewegung
Vieles weiß man nicht über Ferdinand
Lassalle, doch das, was überliefert ist, zeigt
einen höchst widersprüchlichen Charakter:
bürgerlicher Lebemann und Arbeiterfreund,
streitlustiger Gegenspieler zu Bismarck wie
Marx, politischer Kämpfer, der aber aus dem
allerprivatesten Grund starb: im Duell um
eine Frau. Anlässlich des 150. Jahrestags der
deutschen Sozialdemokratie haben sich Felix
Huby und Hartwin Gromes auf Spurensuche
begeben und ein Stück über den Begründer
der Ur-SPD geschrieben. In 20 Bildern und in
der Tradition des Dokumentarstücks, die derzeit auch im Fernsehen wieder auflebt, zeigen
sie montageartig das Konkretwerden einer
politischen Idee. Die insgesamt 26 Rollen können von sieben Darstellern gespielt werden.
Nach einer szenischen Lesung am Berliner Renaissance-Theater wurde LASSALLE
mit großem Erfolg an der Theaterwerkstatt
Schramberg uraufgeführt: „Die Inszenierung
von Harald Frommer setzt die Vorlage klar um:
Deutliche Schnitte trennen die Szenen voneinander, eingeblendete Fotos mit Ortsangaben sorgen für die notwendige Orientierung.“
Stuttgarter Nachrichten
Besetzung: 2D – 5H
Als nächstes schreibt das Autorenduo Huby/
Gromes ein Auftragsstück für die Musik- und
Kunstschule Böblingen: 55 SOMMER erzählt
im Mikrokosmos einer Gartenkolonie die Weltgeschichte von 1945 bis zur Jahrtausendwende,
P: 21. Juni 2014, R: Hildegard Plattner.
Guy Krneta
DER MONSIEUR VON MADAM
Ein Ehepaar spricht. In der Sprache der beiden lagert sich ihre Herkunft ab. Sedimente
einer 10jährigen Beziehung. Spuren eines widersprüchlichen Abhängigkeitsverhältnisses.
Diverse Therapien finden im Sprechen ihren
Widerhall, private und soziale Abgründe klingen durch, aber auch Autonomie und Würde.
Es sind keine Sympathieträger im klassischen
Sinne, die da sprechen. Und doch entzieht
sich die Sprache einfachen Zuweisungen wie
‚richtig‘ oder ‚falsch‘, ‚normal‘ und ‚krank‘, ‚Täter‘ oder ‚Opfer‘. Guy Krneta erzählt die wahre
Geschichte einer unmöglichen Konstellation,
die Geschichte zweier Menschen, die nicht
nur durch das Raster der sozialen Sicherungsund Wertsysteme gefallen sind, sondern dabei
auch an den jeweils schlimmstmöglichen Partner gerieten – lebenslänglich.
Im Auftrag des Theater Neumarkt in Zürich
und für Regisseur Bruno Cathomas hat Guy
Foto: Sebastian Hoppe
Krneta dieses Kammerspiel von hoher sprachlicher Intensität geschrieben: ein „Wechselgesang
der Zerrüttung“ (Tages-Anzeiger) über die seelischen Abgründe eines Paars, der „schon bei
der Lektüre eine Sogwirkung“ entwickelt, „der
man sich im Theater erst recht nicht entziehen
kann“ (Neue Zürcher Zeitung). Das Stück liegt
im berndeutschen Original wie auch in einer
hochdeutschen Fassung (Ü: Uwe Dethier) vor.
Besetzung: 1D – 1H
Noch eine UA von Krneta: SINGLE DES
TAGES kam in der Regie von Ursina Greuel am
Kleintheater Luzern heraus – „ein aufwühlendes Horrorszenario zweier junger Frauen, die
an ihren unerfüllten Träumen zugrunde gehen“
(TagesWoche). Besetzung: 2D. Auch diesen
Text gibt es auf bern- wie auf hochdeutsch.
Anne Krüger
HIRNSTRÖMS WELT
Schönheit und Erfolg! Es gibt nichts Erstrebenswerteres. Das zumindest suggerieren
die Gazetten. Im Zentrum von Anne Krügers
neuem Stück stehen zwei Schauspielerinnen,
Lucy Mohngold und Corinna Schön, die sowohl nach Erfolg als auch dem perfekten Aussehen gieren. Von den beiden Freundinnen
scheint Corinna die schönere und vor allem
erfolgreichere zu sein. Aber nachdem Lucy
sich in die Hände des Produzenten Hirnström
begeben hat, dreht sich die Situation. Im Gegensatz zu Corinna hat jetzt Lucy endlich beides: Schönheit und Erfolg, während Corinna
nichts mehr gelingen will. Hirnström hat sein
Versprechen gehalten, doch der Preis ist
hoch: die Seele von Lucy Mangold.
HIRNSTRÖMS WELT ist ein heutiges, bitteres Märchen, das im Gewand eines grotesken
Krimis daherkommt.
Besetzung: 2D – 4H
Der Hessische Rundfunk hat Anne Krügers
neues Stück als Hörspiel produziert.
Fitzgerald Kusz
DIE GÖTTER-SOAP. Letzte Staffel
Einst erschufen die Götter die Menschen zu
ihrer Unterhaltung. Die Menschen wiederum
erschufen einst das Fernsehen zu ihrer Unterhaltung. Die Lieblingssendung von Philemon
und Baucis, dem legendär zufriedenen alten
Ehepaar, ist „Olymp“. Eines Tages bekommen
sie von eben dort unerwarteten Besuch und
laden die „Fremden“ zu einem gemeinsamen
Fernsehabend ein. Mit fatalen Folgen… Frei
nach Ovids Metamorphosen hat Fitzgerald
Kusz eine Spielvorlage für das Nürnberger
Puppentheater Thalias Kompagnongs geschrieben, das mit Tristan Vogt als Spieler und
in der Regie von Joachim Torbahn uraufgeführt
wurde. Ein „sagenhaft witziges“ Stück, „ein
heiter-philosophisches Wechselspiel aus Fiktion und Wirklichkeit, Mythologie und Moderne“
Foto: Alexander Paul Englert
(Nürnberger Nachrichten). DIE GÖTTER-SOAP.
Letzte Staffel, so die Nürnberger Zeitung, sei
„von solch raffinierter Einfalt und einfältiger
Raffinesse, dass der Zuschauer getrost auch
unbelesen erscheinen darf“. Außer in der originalfränkischen Mundartfassung liegt das Stück
auch in einer umgangssprachlich-hochdeutschen Fassung vor.
Besetzung ad libitum
LAMETTA heißt Kusz‘ turbulente Weihnachtskomödie über das ‚Fest der Liebe‘ in einer
Patchworkfamilie. Am Staatstheater Nürnberg
geht das Stück im November in seine 5. Spielzeit, lief u.a. aber auch schon in Frankfurt,
Frankenthal und Koblenz.
Eugène Labiche
DER PREIS DES MONSIEUR MARTIN
Deutsch von Simon Werle
Labiches Eifersuchtskomödie erzählt die
zeitlose Geschichte eines Ehemanns, der von
seinem besten Freund betrogen wird und beschließt, sich zu rächen:
Monsieur Martin sucht die Gesellschaft seines Freundes Agénor beim Kartenspiel; der wiederum sucht die Nähe von Martins Frau Loisa
beim Liebesspiel. Angestachelt von seinem
Cousin Hernandez, durch den er von dem Ehebruch erfährt, schmiedet Martin einen Racheplan. Er bestellt die ganze Gesellschaft in die
Schweizer Alpen, um Agénor in einen Abgrund
zu stürzen. Doch der geplante Sturz wird zum
komischen Fall. Denn während des arrangierten
Ausflugs entdeckt auch Hernandez seine Liebe
zu Loisa. Anstatt einem sieht Martin sich plötzlich zwei Nebenbuhlern gegenüber. Am Ende
aber scheint die Lösung der verzwickten Situation nur eine „Preisfrage“ zu sein.
Besetzung: 3D – 5H
Im März 2013 hatte Labiches Komödie am
Odéon in Paris Premiere, R: Peter Stein. „Bei
Labiche aber, dem genialsten Komödienalbträumer des 19. Jahrhunderts, ist die Unordnung die wahre Ordnung. Und der Abgrund in
den Schweizer Alpen, in den Martin ursprünglich den Agénor stoßen wollte, (…) tut sich in
Wahrheit unter der Gemütsverfasstheit der
beiden Freunde auf. Sie wollen nichts weiter
mehr vom Leben: keine Frauen, keinen Sex,
keine Aufregungen, allenfalls noch ein kühles
Bier.“ Gerhard Stadelmaier, FAZ
Claudius Lünstedt
JUNG
KYOTO.PROTOKOLL
Mit dem stärksten Erdbeben in der Geschichte Japans nahm im März 2011 die Nuklearkatastrophe in Fukushima ihren Lauf, die hierzulande die Atompolitik der schwarz-gelben
Regierung erschütterte. Claudius Lünstedt hat,
mit Unterstützung des Goethe-Instituts, mehrere Monate in Japan recherchiert. In seinem Stück KYOTO.PROTOKOLL geht es um
Fukushima und die Folgen. Entstanden ist
jedoch kein Katastrophenstück, das in dem
betroffenen Gebiet spielte. Sondern Lünstedt
erzählt aus der Perspektive mehrerer junger
Menschen, die im mehr als 500 Kilometer entfernten, vermeintlich sicheren Kyoto leben. Sie
werden mit Nachrichten aus dem Sperrgebiet
konfrontiert: durch Verwandte und Freunde,
die dort leben, aber auch durch Medien und
Politik. Immer wieder strömen Meldungen und
Eindrücke von außen auf sie ein, mediale ‚Störfälle‘, die ihren gewohnten Alltag durchbrechen
und zu denen sie sich verhalten und positionieren müssen. So finden sie erst allmählich
in einen Dialog miteinander, zu Haltungen und
Handlungen. KYOTO.PROTOKOLL beschreibt
ein Stück politischer Bewusstseinsbildung der
Generation der Twentysomethings, die auch in
anderen Teilen der Welt auf die Straßen drängt.
Besetzung: mind. 4 D/H
Ins Japanische übersetzt wird Lünstedts
MUSST BOXEN, gefördert vom Goethe-Institut
Osaka. In Vorbereitung ist zudem sein erster
Roman (Arbeitstitel: DER MANN DER STUNDE), für den er ein Stipendium des Deutschen
Literaturfonds erhalten hat.
Mathilda Onur
FLÜGEL ZUM TAUCHEN AN LAND
Die Straßenführung hat sich geändert. An
der Autoraststätte hält niemand mehr. Nur
ein Weißbauchtölpel hat sich hierher verirrt.
Schmidt, der die Raststätte geerbt hat, interessiert sich viel mehr für den gestrandeten
Meeresvogel als für die Raststätte. Außer
dem Vogel ist auch Udo, ein Lkw-Fahrer ohne
Stellung, hier gelandet. Er wohnt mit seinem
geklauten Lastwagen auf dem ansonsten leeren Parkplatz. Wie es weitergehen könnte – da
hat er keine Idee. Zusammen mit den beiden
Männern sitzt Juliane, die Kellnerin, an der
Raststätte fest. Sie ist pragmatisch und nicht
frei von Melancholie.
Dieses Trio der Übriggebliebenen, der Nichtdazugehörigen, das Mathilda Fatima Onur
versammelt hat, besticht durch seine poetische Komik.
Besetzung: 1D – 2H
Für ihr erstes Stück BLINDE PUNKTE
STERNE wird die junge Autorin im November 2013 mit dem Förderpreis des SchillerGedächtnispreises ausgezeichnet.
Kevin Rittberger
CANDIDE. ACTING IN CONCERT
Für das Düsseldorfer Schauspielhaus
schrieb und inszenierte der Autor/Regisseur
„Sechs Neuanfänge nach Voltaire“:
Am Ende seines Kurzromans Candide versammelt Voltaire seine Hauptfiguren als gestrandete Gestalten auf einem Bauernhof am
Bosporus. Hinter ihnen liegt eine Odyssee
durch die globalen Katastrophen des 18. Jahrhunderts. Und vor ihnen? Mit einem lapidaren „Wir müssen den Garten bestellen“ lässt
Voltaire seinen Helden den Roman beschließen und damit alle Fragen offen. In seiner Auseinandersetzung mit Candide setzt Kevin Rittberger bei diesen letzten Zeilen an und nimmt
Voltaires vage Aufforderung zu einem Neuanfang ernst. Sein Stück untersucht in sechs
Sequenzen Möglichkeiten, der Resignation zu
entgehen und mit den Mitteln des Theaters,
Foto: Alexi Pelekanos
des Tanzes, der Kunst und der Musik gemeinsame Handlungsoptionen zu finden.
Besetzung: 2D – 3H – 1 Tänzer/in – 1 Musiker/in
KIMBERLIT. Ein Bestiarium
„An der Grenze? Über die Zukunft der Moderne“ lautete das Motto der Frankfurter Positionen 2013, eines „Festivals für Neue Werke“.
Kevin Rittbergers Stück entstand im Auftrag
der FP13 für das Schauspiel Frankfurt und
hatte am 1.2.2013 unter der Regie von Samuel
Weiss am Frankfurt LAB Premiere.
Ein geheimnisvoller Falke zieht am Himmel
seine Kreise. Seine wachsamen Augen sind auf
die Erde gerichtet, auf ein zerfallendes Europa,
auf nordafrikanische Diamantenjäger, auf fliegende Tiger, rollende Füchse und Leoparden,
die deutschen Exportschlager der Rüstungsin-
dustrie. Und auf eine kleine Reisegruppe, die
sich auf den abenteuerlichen Weg in die Wüste
macht. Aber wer ist der Jäger, wer der Gejagte?
Das Bestiarium führt durch einen globalen Zoo
der Kampfmaschinen, durch eine Welt, in der
durch die Jagd die maßlose Gier und Dekadenz
des Menschen offenbart werden.
Besetzung: mind. 1D – 3H
PLEBS CORIOLAN.
Eine Räuberpistole
In einem aristokratischen Salon unternehmen vier „Ausheger“ den Versuch, die Dame
des Hauses ohne größere Gewaltanwendung
um ihren Besitz zu bringen. „Aushegen“ also
„Neuverteilen“ ist das Stichwort. Die Dame des
Hauses hegt unerwartete Sympathie für die
„jungen Idealisten“, ganz im Gegensatz zum
Notar und „Freund des Hauses“, und so wird
das anfänglich harmlose Gewaltszenario unversehens zu einem ernsten Spiel um die Wahrheit
der Besitzverhältnisse: „Man kann doch auch
zuerst fragen und wenn es nicht klappt, kann
man immer noch das Messer zücken, nein?“
Während William Shakespeare zu Beginn des 17. Jahrhunderts seinen Coriolanus
schreibt, finden auf dem Land sogenannte
„Enclosure Riots“ statt – Bauernaufstände
gegen die Einhegung von Allmende. PLEBS
CORIOLAN – eine Auftragsarbeit für das Schauspielhaus Wien – ist keine „Aktualisierung“, keine Adaption des berühmten Stücks, sondern
eine Neuformulierung ohne Kriegsheroismus
und Erobererpose. Kevin Rittberger lässt seine
„Ausheger“ ein heutiges Gegenmodell praktizieren. Es geht um die Eigentumsfrage und darum herauszufinden, ob ein Szenario der freiwilligen Kollektivierung denkbar erscheint. Wem
gehört was? Wer braucht was? Und wer gibt
etwas freiwillig aus der Hand? Ist es auf der
anderen Seite unabwendbar, Gewalt anzuwenden, um die Besitzverhältnisse zu verteidigen?
Besetzung: 3D – 3H
Kevin Rittberger zählt zu einer wachsenden
Gruppe von Autoren, deren Theater politisch
ist, weil es sich kritisch mit den ökonomischen,
gesellschaftlichen, (geo)politischen Zusammenhängen auseinandersetzt. Für seine „weltoffenen Bühnenstücke, die auf der Basis eigener
Erforschung eine raffiniert kritische und auch
komische Darstellung politischer und sozialer
Wirklichkeit heute riskieren“, wurde er 2012
mit dem Bansemer & Nyssen-Dramatikerpreis
ausgezeichnet. Seine nächste Recherche führt
ihn im November 2013 nach Chile.
Marianna Salzmann
„Ein Hurenkind weiß nicht, wo es herkommt,
ein Schusterjunge nicht, wo er hingeht.“ – Dieser Merksatz aus dem Setzerhandwerk passt zu
den drei Figuren in Marianna Salzmanns neuem
Stück. Denn beides, Hurenkinder und Schusterjungen, gilt es unbedingt zu vermeiden.
Tschech ist der älteste der drei, er hat das
Haus geerbt, in das Ali und Buchs einziehen.
Was er aber mit sich und seinem Leben vorhat,
ist ungewiss. Buchs ist aus einem osteuropäischen Land mit seinem Vater hergekommen.
Er hält sich die meiste Zeit im Keller auf, wo er
sich eine Dunkelkammer eingerichtet hat. Nach
draußen geht er eigentlich nie. Und Ali, die in
wechselnden Wohngemeinschaften aufwuchs,
hat ihr Studium abgebrochen und jobbt bei der
Bahn, mit ihrem Snack-Caddy bietet sie jetzt
den Reisenden Kaffee, Bier und Schokolade an.
Foto: Lutz Knospe
JUNG
HURENKINDER SCHUSTERJUNGEN
Als sie sich den Demonstranten anschließen
will, wollen die beiden Männer das mit allen
Mitteln verhindern und sie für sich behalten.
Besetzung: 1D – 2H
Der Text entstand im Auftrag des Nationaltheaters Mannheim – UA im Januar 2014, R:
Tarik Goetzke. In der Produktion des Deutschen Theaters Berlin (R: Brit Bartkowiak)
wurde Salzmanns MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN in Mülheim mit dem Publikumspreis
der Theatertage 2013 ausgezeichnet.
Marianna Salzmann /
Deniz Utlu
FAHRRÄDER KÖNNTEN EINE ROLLE SPIELEN
Andreas’ Berufsalltag führt ihn kreuz und
quer durch Deutschland: Als schlechtbezahlter Leiharbeiter einer Catering-Firma serviert er
Multivitaminsaft bei der FDP-Tagung, Eiskrem
im Fußballstadion, Wein im Edelrestaurant,
Schnittchen im NSU-Untersuchungsausschuss.
Was er dabei erfährt, nimmt Andreas ungefiltert
in sich auf, denn er leidet an einer seltenen psychischen Anomalie: dem absoluten Gedächtnis.
Informationen und Eindrücke, die anderswo im
Schredder landen oder verdrängt werden, bleiben für immer abrufbar in seinem Kopf gespeichert. Als seine Freundin Lea ihm einige national gesonnene Bekannte vorstellt, schmieden
sie gemeinsam Pläne, um an das große Geld zu
kommen. Doch Andreas’ totales Wissen bringt
alle in einen wahnwitzigen Strudel…
„Marianna Salzmann und Deniz Utlu haben
ihre Umkehrfarce um die fiktive Figur des Hilfskellners Andreas gewoben, der in besagtem
Ausschuss Häppchen serviert und dabei selbst
Verhör-Häppchen aufschnappt. Diese Verhörhäppchen, wie auch der aberwitzige TürkeiBericht, sind authentische Mitschriften, die die
Journalistin Mely Kiyak in den Sitzungen protokollierte. Andreas wiederum […] ist bestes Sinnbild einer überreizt stumpfsinnigen deutschen
Erinnerungskultur.“ Frankfurter Rundschau
Besetzung ad libitum
Die bittere Farce über das NSU-Ermittlungsdesaster entstand für das Ballhaus Naunynstraße, Berlin. Die UA inszenierte Lukas Langhoff.
Premiere war am 23. November 2012.
Ulf Schmidt
SCHULD UND SCHEIN. Ein Geldstück
Ulf Schmidt hat sich nach SICH GESELLSCHAFT LEISTEN erneut dem Thema „Wirtschaft und Gesellschaft“ zugewandt.
Sein „Geldstück“ SCHULD UND SCHEIN
beginnt mit dem Tausch eines Goldstücks und
endet im Zeitalter der Staatskrisen und Bankenpleiten: „In kurzen, kabarettistischen Szenen wird hier eine ebenso sachkundige wie federleichte Geschichte des Geldes erzählt: wie
der Tausch immer abstrakter wurde, bis sich
die Werte im Symbolischen ganz verflüchtigten. Schmidt surft dabei nicht auf den Schaumkronen der Assoziationswellen zum Thema, die
bereits selbst ein Symptom der Auflösung aller
Repräsentationssysteme sind. Vielmehr nennt
er noch Ross und Reiter. Schädiger und Geschädigte. Glaubt, dass der Durchblick durch
das Dickicht des Finanzsystems möglich und
vor allem nötig ist.“ die tageszeitung
Foto: Alexander Paul Englert
Die Uraufführung, die Autor und Verlag passend zum Thema über eBay angeboten hatten,
ersteigerte das Münchner Metropoltheater;
Premiere von Jochen Schölchs Inzenierung war
am 4. Juli.
Besetzung ad libitum
MARIENTHALER DACHS
Mit diesem Stück erweist sich Ulf Schmidt
als Sprengmeister der Dramenkonventionen:
ein Text, bezogen auf die berühmte soziologische Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“,
geschrieben auf einer Papierrolle, 70 Zentimeter
breit, 20 Meter lang, mit 4–5 parallelen Handlungsorten und -strängen; der Besucher soll sich
aus dem Material sein eigenes Stück schaffen.
Besetzung ad libitum
Bernd Schroeder
GENERAL MUTTER
Johannes hat zwei Frauen und mit ihnen
auch zwei Probleme: Lisa verlässt ihn, und
seine Mutter kann er nicht verlassen. Außerdem steht er bei seiner Firma vor dem Aus.
Mit fünfzig Jahren sieht Johannes sich beruflich vor die Wahl gestellt: Entweder er akzeptiert die Kündigung, oder er wird an eine
Zweigstelle nach Brasilien abgeschoben. Was
vielleicht nicht die schlechteste Möglichkeit
wäre – zumindest könnte er sich so von der
Mutter abnabeln, die wie ein General noch
immer sein Leben bestimmt. Als er es fast
geschafft hat, greift sie zum letzten Mittel. Es
gelingt ihr, ihn noch einmal zu sich zu holen.
Zwischen Mutter und Sohn entwickelt sich ein
verbaler Zweikampf, ein finales Wortgefecht,
in dem alles auf den Tisch kommt.
Bernd Schroeder hat seine Erzählung MUTTER & SOHN (Hanser) für die Bühne bearbeitet.
Entstanden ist das theatrale Psychogramm
zweier, die nicht mit- und noch viel weniger ohneeinander können. Wer braucht hier wen? Die
endlose Liebesgeschichte eines Mannes zu seiner ersten Frau – witzig, manchmal bösartig und
trotz allem liebevoll. Ein Mutter-Sohn-Komplex
voller „bizarrer Komik“ (NZZ, Martin Krumbholz),
mit Paraderollen für eine ältere Schauspielerin
und einen Schauspieler mittleren Alters.
Besetzung: 1D – 1H
Ein bühnentauglicher Stoff ist auch Bernd
Schroeders und Elke Heidenreichs Roman ALTE
LIEBE – seit der UA am Theater Baden-Baden
bereits in zehn weiteren Produktionen. Nächste Premieren: Schlosstheater Augustusburg (P:
6.9.2013), Theater déjà vu, Bonn (P: 19.9.2013).
Antonio Skármeta
VOLKSENTSCHEID
Deutsch von Nora Preperski
Foto: Ana María López
„Widerstand kommt aus Empörung“ und
„Das Schlimmste ist die Gleichgültigkeit“: zentrale Maximen aus Stéphane Hessels berühmt
gewordener Streitschrift Empört Euch!. Einen
historischen Moment der Empörung beschreibt
Antonio Skármeta in VOLKSENTSCHEID: 1988
fühlte sich der chilenische Diktator Pinochet
so sicher, dass er ein Referendum durchführen
ließ, um sich weitere Regierungsjahre durch
das Volk legitimieren zu lassen. Er gestattete
der Opposition, täglich 15 Minuten spätabends
im gleichgeschalteten Fernsehen zur Wahlwerbung zu nutzen. Eigentlich eine aussichtslose
Lage. Doch die Kampagne der Opposition mit
dem einfachen Slogan „!NO!“ riss die Chilenen
aus Hoffnungslosigkeit und Frustration, und
das Referendum endete sensationell mit der
Niederlage Pinochets und dem Ende der Militär-Junta. In Skármetas Stück spielt der ehemalige Star-Werber Saavedra die Hauptrolle,
der erst überredet werden muss und dann
allen staatlichen Einschüchterungsversuchen
zum Trotz mit dem überdrehten Musiker Raul
Alarcón die Kampagne „NO!“ erfindet. Knappe, prägnante Szenen schildern, wie Saavedra Zweifel und Angst überwindet. Der 15-minütige originale Werbefilm ist Bestandteil des
Stücks und wird als DVD mitgeliefert.
Besetzung: 2D – 4H
Der nach dem Stück entstandene Film !NO!
von Pablo Larraín war 2013 für den Oscar
nominiert. Skármeta, der nach Pinochets
Machtergreifung im Exil in Westberlin lebte
und später als Botschafter des „neuen“ Chile
zurückkehrte, zählt zu den wichtigsten Stimmen Südamerikas. Sein Stück BRENNENDE
GEDULD wurde, auch als Roman und in der
Verfilmung, zum Welterfolg.
Tina Uebel
Ein junger Mann, Frankie, bringt drei Studenten dazu, ihr absehbares Leben gegen ein
Leben im Untergrund einzutauschen. Der Geheimdienstmann braucht ihre Hilfe im Kampf
gegen neue Terroranschläge, aber auch gegen
Verräter in den eigenen Reihen. Mit Verheißungen und Drohungen, Liebe und Gewalt,
Zuwendung und Entzug gelingt es dem charismatischen Frankie, die drei – und ihre Weltsicht – nicht nur völlig umzucodieren, sondern
sie zu totaler Hingabe und Abhängigkeit zu
erziehen. Sie haben eine Aufgabe, ihr Leben
hat einen Sinn, die Welt ist auf ganz neue Weise lesbar, eine immer neue Prüfung. Bis nach
zehn Jahren alles auffliegt.
Tina Uebels Roman setzt hier ein: Im Wechsel erzählen die drei jeweils ihre Version einer
ungeheuerlichen Geschichte und man staunt,
Foto: Stefan Malzkorn
STOFF
DIE WAHRHEIT ÜBER FRANKIE
wie sehr ihre Darstellungen voneinander abweichen, vor allem, wenn es um DIE WAHRHEIT ÜBER FRANKIE geht. Ein Vexierspiel,
das von der Sehnsucht nach Sinn und Zugehörigkeit erzählt, die zugleich so verführbar
macht. Seit 11. September zum zweiten Mal in
einer Bühnenproduktion zu sehen – am Hamburger Lichthof Theater, in der Fassung und
Regie von Sven Lenz.
Besetzung ad libitum
Tina Uebel hat Romane, Kurzgeschichten
und Reportagen veröffentlicht, außerdem ist
sie Literaturveranstalterin (MACHT, PoetrySlam-MC). Sie lebt in Hamburg-St. Pauli.
www.tina-uebel.de
Timur Vermes
STOFF
ER IST WIEDER DA
Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei,
ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. Eine
gefühlte Ewigkeit nach seinem vermeintlichen
Ende strandet er in der Gegenwart und startet
gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue
Karriere – im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine
Witzfigur und gerade deshalb erschreckend
real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch:
zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und auch
trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und
„Gefällt mir“-Buttons. Eine Persiflage? Eine
Satire? Polit-Comedy? All das und mehr: Timur
Vermes‘ Romandebüt (Eichborn Verlag) ist ein
literarisches Kabinettstück erster Güte.
„Was für eine Fiktion! Satirisch. Saukomisch. Und bei allem Lachen bleibt ein Rest
Gänsehaut.“ Christoph Maria Herbst
Besetzung ad libitum
19 Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, mehr als 700.000 verkaufte Bücher,
über 300.000 Hörbücher und Downloads allein
in Deutschland, Auslandslizenzen in rund 30
Länder und eine für 2014 geplante Verfilmung –
endlich sind auch die Bühnenrechte für ER IST
WIEDER DA erhältlich!
Simon Werle
PALTRUSCHEKS TOCHTER
Warum hat sich die Tochter des berühmten Pianisten Paltruschek aus dem Fenster
gestürzt? Weil Jakob sie verlassen hat? Aus
verschmähter Liebe? Oder weil sie den Vorstellungen ihres Vaters nicht genügen kann?
Weil sie selbst eines der kleinen, federleichten
Mazurken Chopins nicht ohne Fehler spielen
kann? Noch hat sich Lorena Paltruschek nicht
von dem Sturz erholt, da versucht sie, ihrem
alten Freund Jakob die Geschichte zu erzählen, eine Mazurka vorzuspielen und sich dabei
selbst über ihre verworrenen Gefühle, ihre Beziehung zu ihrem Vater klar zu werden, sich
von ihm zu befreien.
Simon Werle ist mit diesem „Monodrama für
zwei Personen und Klavier“ ein Bravourstück
für eine Schauspielerin gelungen.
Besetzung: 1D – 1H (stumme Rolle)
Nach wie vor zu entdecken ist Werles Dramatisierung des großen persischen Mythos von
Shaname, BUCH DER KÖNIGE. Der Kampf um
Macht ist hier ein sich durch die Generationen
ziehendes Prinzip.
Urs Widmer
KÖNIG DER BÜCHER
KÖNIG DER BÜCHER ist ein ebenso schnelles, leichtes wie komisches Kammerspiel. Dennoch ist es auch anrührend, denn der Held,
der alte Verleger Edgar Göschen, ist an seinem
Ende angelangt. Er stirbt. Alle in seiner Umgebung lauern auf die Beute. Jutta, seine nur
noch halbwegs junge Frau, Frau Schwichow,
seine unentbehrliche rechte Hand im Verlagsgeschäft, die alles weiß und jede Leiche im Keller kennt. Meier, der Lehrling, der sich schwört,
dass er einmal im Chefsessel sitzen wird, was
dann auch tatsächlich geschieht, und allen
voran natürlich die Konkurrenz, World Books
International Chicago Illinois USA, die größte
Bücherproduktionsmaschinerie der Welt.
Es geht um das Ende einer Zeit. Das Ende
der Bücher-Zeit, die für manche andere EndZeit steht. Außerdem ist es eine Erbverwick-
Foto: Isolde Ohlbaum
lungsgeschichte, die gleichzeitig ihre komischgrotesken wie traurigen Seiten hat. Ein Stück
mit einem halben Dutzend wunderbarer Rollen!
Besetzung: 2D – 5H
Zuletzt von Urs Widmer
in der Theaterbibliothek erschienen: DAS ENDE VOM
GELD / MÜNCHHAUSENS
ENKEL.
Widmers TOP DOGS ist bisher weltweit 178
Mal gespielt worden, unzählige Amateur- und
Schulaufführungen nicht mitgerechnet.
Stücke fürs Kindertheater
Milena Baisch
DIE PRINZESSIN UND DER PJÄR
Lisasophie und Pierre gehen in die Klasse
6b. Lisa spielt Geige und ist überhaupt ein Musterkind. Pierre hat die letzte Chance auf eine
Gymnasial-Empfehlung mit der letzten Mathearbeit vergeigt. Das Mädchenklo scheint ihm
der beste Ort, die Arbeit endgültig verschwinden zu lassen. Dummerweise aber hat Lisasophie ihre Geige eben dort liegen gelassen. So
kommt es, dass die beiden in der Schultoilette
versehentlich eingeschlossen werden. Bis jetzt
hatten Lisasophie und Pierre nicht viel miteinander zu tun. Zu ihrer Überraschung entdecken
sie aufgrund ähnlicher Erfahrungen Verständnis für einander. Wie schwierig es doch ist, den
Wünschen von Schule und Eltern gerecht zu
werden, und dass sie beide unter dem gleichen
Druck leiden. Gemeinsam hecken sie einen
Plan aus, wie sie damit fertig werden können.
Unsentimental und leicht beschreibt die Autorin das Entstehen einer Freundschaft.
DIE PRINZESSIN UND DER PJÄR ist Milena
Baischs erstes Stück, mit dem sie auf Anhieb
den „berliner kindertheaterpreis 2013“ gewann.
Es wird am 5. Oktober im GRIPS Theater uraufgeführt (R: Grete Pagan).
Besetzung: 1D – 1H. Ab 8 Jahren
Ausgezeichnet wurde auch schon Milena
Baischs Kinderbuch ANTON TAUCHT AB: mit
dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 und
dem Deutschen Kinderhörspielpreis 2012.
Aufführungsrechte ebenfalls beim Verlag der
Autoren.
Rudolf Herfurtner
MENSCH KARNICKEL
Wer ist Karnickel? Menschenscheu und
ängstlich, traumatisiert von Flucht und Lager
kommt er, der 16jährige Clemens, 1950 aus Lagern im Osten in die Bundesrepublik. Dort sind
die Wunden des Krieges schon am Verheilen.
Nur seine Mutter, inzwischen mit einem anderen Mann verheiratet, wartet noch auf ihn. In
eindringlichen Szenen beschreibt Rudolf Herfurtner, wie Clemens das neue Haus der Mutter
und den unbekannten angeheirateten Bruder
umkreist, sich annähert und wieder flieht - und
endlich doch nach Hause findet. In einer Welt,
in der Kriege, Flucht und Vertreibung Teil unserer tagtäglichen Nachrichten sind, ist es wichtig, anhand eines Einzelfalls die Bedeutung eines solchen Schicksals emotional erfahrbar zu
machen.
Foto: Ruth Herfurtner
Die Theaterfassung seines Jugendromans
schrieb Herfurtner für das Theater Osnabrück.
Am 6. September findet die Uraufführung in der
Regie von Constanze Burger statt.
Besetzung: 1D – 2H. Ab 10 Jahren
Rudolf Herfurtners DAS GESCHENK DES
WEISSEN PFERDES geht an der Münchner
Schauburg in die vierte Spielzeit!
Andreas Jungwirth
HEIDI
Nach dem Roman von Johanna Spyri
Der bekannten Geschichte vom Waisenkind Heidi, die beim Alm-Öhi aufwächst, in die
große Stadt Frankfurt kommt, ehe sie wieder
in die Berge zurückkehren kann, hat Andreas
Jungwirth in seiner Bühnenadaption mehrere
Musikeinlagen hinzugefügt – vom Jodelgesang
bis zum Rap. Seine Spielfassung des Kinderbuchklassikers von Johanna Spyri ist auch für
kleinere Ensembles geeignet, mit einem „heiteren Erzählfluss, den man vom doch komplexen
Heidi-Stoff nicht erwartet hätte.“ (Radio RAI)
„Die Fassung von Andreas Jungwirth“, so die
Zeitung Dolomiten, dringe „in den Kern der Geschichte vor“ und lasse „die Herzen der Kinder
glühen, ihre Augen leuchten“.
Foto: Alexi Pelekanos
Der Text entstand im Auftrag der Vereinigten
Bühnen Bozen, wo Andreas Baumgartner Regie führte; Musik und Vertonungen steuerte
die Gruppe Opas Diandl bei. Nachinszenierungen sind aber nicht an die Uraufführungsmusik gebunden.
Besetzung: 4D – 3H. Ab 5 Jahren
„Die Heidi ist die Heidi, wie die Natur die
Natur ist, dort wo sie auftaucht, weiten sich
die Perspektiven der Anderen, sie sehen und
erfahren Neues in sich, wie Heidi Neues sieht
und entdeckt, wenn sie zu ihrem Großvater auf
die Alm kommt.“ Andreas Jungwirth
Und außerdem
…schreibt Catherine Aigner nach ihrer
tragikomischen Groteske für ein altes Schauspielerpaar, POLLE UND PAUL, ein neues
Stück – Arbeitstitel: NICHTS WAS AUFHÄLT.
…zeigt das Theater Bremen zu Spielzeitbeginn
THE ART OF MAKING MONEY – DIE BREMER
STRASSENOPER, ein Projekt der Theatermacherin und Autorin Lola Arias, P: 6. September.
…ist DER SCHREI DER SONNENBLUME der
Titel des neuen Stücks, das Marc Becker als
D/N/NL-Koproduktion für die niederländische
Ulrike-Quade-Company geschrieben hat, die
für ihre Performances mit Puppen berühmt
ist (R: Jo Strømgren). Deutschland-Premiere:
7.3.2014 am Oldenburgischen Staatstheater.
…übersetzt Frank Weigand ein weiteres Stück
der jungen Kanadierin Sarah Berthiaume mit
dem Titel DIE SINTFLUT DANACH. Berthiaumes YUKONSTYLE (Ü: Christa Müller/Frank
Weigand) wird in dieser Spielzeit am Tiroler
Landestheater Innsbruck (P: 23.10., R: Susanne Schmelcher) und am Heidelberger Theater
(P: 15.11., R: Miriam Horwitz) erstaufgeführt.
…entwickelt Nino Haratischwili ein Stück
für eine Koproduktion von DT Berlin und
Slowakischem Nationaltheater Bratislava. Die
Berlin-Premiere ist für Okt/Nov 2014 geplant.
…arbeitet Ulrich Hub an einem Jugendstück –
Arbeitstitel: SCHWUCHTEL.
…heißt der Großstadt-getriebene, Eichendorffsüchtige Sinnsucher in Rolf Kemnitzers
demnächst erscheinendem neuen Stück
JOHN PLAYER.
…kommt das neue Auftragsstück von Dea
Loher für das DT Berlin als Koproduktion mit
dem RO Theater in Rotterdam und Berlin heraus. Regie: Alize Zandwijk, Premiere Sept 2014.
… wird die kroatische Autorin Ivana Sajko zum
„Chevalier de l‘ordre des Arts et des Lettres“
ernannt.
…veropert der Komponist David Wagner
das Kinderstück RAUS AUS DEM HAUS von
Ingeborg von Zadow für das Landestheater
Linz, wo die Musiktheaterfassung am 30. November Premiere hat (R: Andrija Repec).
Die neuen Bücher
Jens Börner u.a. (Hg.)
Henning Fangauf /
Ingeborg von Zadow
REVOLVER 27
Thomas Maagh (Hg.)
ICH UND DU. SECHS THEATER-
ISBN 978-3-88661-356-4
SPIELPLATZ 26: AUTOREN
STÜCKE FÜR KINDER
IN DER SCHULE
ISBN 978-3-88661-354-0
ISBN 978-3-88661-355-7
Jens Börner u.a. (Hg.)
Marianna Salzmann
REVOLVER 28
MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN /
ISBN 978-3-88661-357-1
SCHWIMMEN LERNEN
ISBN 978-3-88661-359-5
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Sophokles / Simon Werle
Daniil Charms / Peter Urban
AJAX / ANTIGONE.
THEATER!
ZWEI TRAGÖDIEN
ISBN 978-3-88661-178-2
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PLEBS CORIOLAN. Eine Räuberpistole Marianna Salzmann HURENKINDER
SCHUSTERJUNGEN Marianna Salzmann / Deniz Utlu FAHRRÄDER KÖNNTEN
EINE ROLLE SPIELEN Ulf Schmidt DER MARIENTHALER DACHS / SCHULD
UND SCHEIN. Ein Geldstück Bernd Schroeder GENERAL MUTTER Antonio
Skármeta VOLKSENTSCHEID Tina Uebel DIE WAHRHEIT ÜBER FRANKIE
Timur Vermes ER IST WIEDER DA Simon Werle PALTRUSCHEKS TOCHTER
Urs Widmer KÖNIG DER BÜCHER Milena Baisch DIE PRINZESSIN UND DER
PJÄR Rudolf Herfurtner MENSCH KARNICKEL Andreas Jungwirth HEIDI
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