Energiemanagement Strom, Wärme, Wasser

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Energiemanagement
Strom, Wärme, Wasser
Bericht 2013
Trends, Analysen, Projekte
Inhalt
Vorwort
1. Zentrales Energiemanagement
1.1Überblick
1.2 Leistungen
1.3 Handlungsprogramm
5
7
8
9
10
2. Entwicklung der Verbräuche, Kosten und CO2-Emissionen
17
2.1 Gesamtbilanz
18
2.2 Strom-, Wärme- und Wasserverbräuche
19
2.3 Kosten
20
2.4 CO2-Emissionen21
3. Handlungsfelder
3.1 Energieeffizientes Planen und Bauen
3.2 Systematische energetische Schwachstellenanalysen im Gebäudebestand
3.3 Projekte zum energieeffizienten Nutzerverhalten
3.4 Verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien
3.5Kraft-Wärme-Kopplung
3.6 Energiebeschaffung mit Bezug von Ökostrom
3.7 Straßenbeleuchtung und Verkehrsleittechnik
23
24
33
34
37
41
42
43
4. Projektbeispiele
4.1 Energieeffizienz und erneuerbare Energien – Neubau Technisches Betriebszentrum
4.2 Neue Quartiersgrundschule am Arnulfpark
4.3 Energetische Sanierung des Max-Planck-Gymnasiums
4.4 Stromüberschuss für die Grund- und Förderschule in der Paulckestraße
4.5 Modernes Lernen im Passivhaus – Neubau Gymnasium Trudering
4.6 Innovatives Licht für das gesamtsanierte Lenbachhaus
4.7 Hocheffiziente Wärmepumpe für das Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße
4.8 Solartechnik und Architektur – Innovative Lösungen
47
48
50
51
52
54
55
56
58
5. Technisches Gebäudemanagement
5.1 Überblick
5.2 Bedarfsgerechte Pumpensteuerungen für Schulschwimmbäder
65
66
69
71
72
74
76
6. Anhang
6.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen
6.2 Gesamtübersicht der thermischen Solaranlagen
6.3 Gesamtübersicht der Photovoltaikanlagen
Abbildungsnachweis79
Impressum
79
Vorwort
Die Landeshauptstadt München nimmt beim
Klimaschutz, bei der effizienten Nutzung von
Ressourcen sowie beim Ausbau erneuerbarer
Energien seit vielen Jahren eine Vorbildfunktion
ein. Die­se Handlungsfelder stellen auch künftig
eine Herausforderung dar. Für die stadteige­nen
Gebäude und die elektrische Verkehrsinfrastruktur beauftragte der Stadtrat das Baureferat mit
dem Zentralen Energiemana­gement. Ziele sind,
Bau- und Energiestandards sowie Energiekonzepte zu entwickeln und diese beim Planen,
Bauen, Sanieren und Betreiben umzusetzen.
Neben der Reduktion von CO2 wird damit auch
ein Beitrag zur nachhaltigen Entlastung des
Haushaltes geleistet.
Mit dem „Integrierten Hand­lungsprogramm
Klimaschutz in München“ (IHKM) und seinen
referats­übergreifenden Programmen ermöglichte der Stadtrat eine neue Qualität im kommunalen Klima­schutz. Das Baureferat nimmt dabei
mit der Umsetzung von vielfältigen Maßnahmen
zur Begren­zung des Energieverbrauchs und der
verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien eine
Schlüssel­funktion wahr. In diesem Zusammenhang konnten die Endenergieverbräuche bei
stadteigenen Ge­bäuden und der elektri­schen
Verkehrsin­frastruktur bezogen auf das Basisjahr
1990 um 34 Prozent ge­senkt und die CO2-Emissionen um 39 Prozent reduziert werden.
Das größte Potenzial zur Reduzierung von CO2
liegt weiterhin in der energetischen Gebäude­
sanie­rung. Die kontinuierliche Erschließung
der Energie- und Kosteneinsparpotenziale bei
stadteigenen Gebäuden ist eine Generationen
übergreifende Aufgabe. Mit der Umsetzung des
Konjunkturpakets II (KP II) in den Jahren 2009
bis 2011 und dem im Kli­maschutzprogramm
2010 enthaltenen Sonder­programm „Energieeffiziente Gebäudehülle und Hei­zungssanierung“
(EGuH) erhielt die energeti­sche Sanie­rung einen
weiteren deutlichen Schub. Um die ambitionier­
ten Klimaschutzziele der Stadt zu erreichen,
beschloss der Stadtrat, nach Auslaufen des KP II
die Mittel für das Sonderpro­gramm EGuH auf
47,2 Millionen Euro zu erhöhen. Die energetischen Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand werden somit in gleicher Intensität
fortgeführt.
Der vorliegende Energiemanagementbericht
2013 folgt dem stadtweiten Klimaschutzbericht
2012 nach und informiert über die Entwicklung
der Energieverbräuche und Energiekosten sowie
der CO2-Emissionen der stadteigenen Gebäude.
Außerdem werden wichtige Handlungsfelder
und heraus­ragende Projekte dargestellt.
Die bisher erzielten Erfolge sind für uns Ansporn,
weitere Einsparungen bei den Kosten und den
CO2-Emissionen zu erreichen. Mit dem aktuellen
Bericht laden wir Sie ein, sich über die vielfältigen Aktivitäten des Baureferates auf diesem
Feld zu informieren.
Rosemarie Hingerl
Berufsmäßige Stadträtin
Baureferentin der Landeshauptstadt München
5
1
6
1
Zentrales Energiemanagement
1.1 Überblick
1.2 Leistungen
1.3 Handlungsprogramm
Thermobild Guardinistraße
7
1.1
Überblick
Wichtigster Bestandteil des Energiemanagements ist die Entwicklung eines ganzheitlichen
Ansatzes bei Neubau-, Sanierungs- und Unterhaltsmaßnahmen, der alle wichtigen Lebenszyklusphasen eines Gebäudes berücksichtigt.
Zur Verbrauchs- und Kostenreduzierung ist es
erforderlich, sowohl energetische Qualitätsvorgaben für Neubauplanungen und Gebäudesanierungen festzulegen, als auch den Betrieb und die
Nutzung des Gebäudebestandes zu optimieren.
Die Hauptabteilung Hochbau betreut zirka 1.000
vom Referat für Bildung und Sport verwaltete
Anwesen (unter anderem Schulen, Kindertageseinrichtungen, Bezirkssportanlagen, Sporthallen, Schulschwimmbäder) und rund 540 vom
Kommunalreferat verwaltete Anwesen (unter
anderem kulturelle und soziale Einrichtungen,
Verwaltungsgebäude, Feuerwachen, Betriebshöfe).
Die Hauptabteilung Tiefbau ist bei der elektrischen Verkehrsinfrastruktur für zirka 120.000
Straßenleuchten, etwa 1.100 Lichtsignalanlagen
und rund 400 Straßentunnel und Unterführungen
mit der jeweils installierten Tunnelbetriebstechnik sowie für Parkscheinautomaten zuständig.
Das Zentrale Energiemanagement leistet einen
wesentlichen Beitrag zur Verringerung der städ­
tischen CO2-Emissionen. In den letzten Jahren
wurden die Aufgabenbereiche kontinuierlich
aus­gebaut und erweitert (siehe nebenstehende
Übersicht mit den Leistungen des Zentralen
Energiemanage­ments).
8
1.2
Leistungen
Qualitätsvorgaben
- Entwicklung von Bau-, Energie- und Betriebsstandards
- Erarbeiten von Klimaschutzmaßnahmen mit Bewertung von
Kosten/Nutzenverhältnis
- Erstellen von Unterlagen für den Stadtrat
- Begleitung von Studien
Energieberatung
bei Planung und Bau
-Energieeffizienz bei Realisierungswettbewerben
-Energiewirtschaftliche Beratung
- Prüfung des Einsatzes erneuerbarer Energien
- Nachhaltigkeitsaspekte
Energiesparprogramme
-Investive Sonderprogramme
- Systematische energetische Schwachstellenanalysen
im Gebäudebestand wie z.B. Energiesparkonzept ESK 2.000
- Programme zum energiesparenden Nutzerverhalten
wie Fifty/Fifty und Pro Klima – Contra CO2
Energiebeschaffung
-Optimierung der Anschlusswerte
- Regelmäßige Preisverhandlungen
- Abschluss Rahmenverträge
-Optimierung von Energielieferverträgen
Energiecontrolling
-Verbrauchsdatenerfassung
- Auswertung der Verbräuche durch
z.B. Benchmarking, Energieausweise
- Gebäudeanalysen
Betriebsoptimierung
-Zentrale Gebäudeleittechnik
-Betriebsüberwachung
- Optimierung technischer Anlagen
- Beratung der Nutzer, Schulungen Betriebspersonal
Kommunikation &
Öffentlichkeitsarbeit
-Dokumentation
- Veröffentlichungen, z.B. Energiemanagementbericht
- Vorträge und Schulungen
Ausgehend von diesem Aufgabenspektrum entwickelte das
Zentrale Energiemanagement ein umfassendes Handlungsprogramm, das den heutigen komplexen Anforderungen an
die Energieeffizienz und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer
Energien für stadteigene Gebäude hohe Priorität einräumt und
dem Erfordernis eines stadtweiten strategischen Vorgehens
Rechnung trägt.
9
1.3
Handlungsprogramm
Zur Wahrnehmung der Vorbildfunktion hinsichtlich Klimaschutz und Energieeinsparung in
kommu­nalen Gebäuden wurden vom Stadtrat
seit den 1990er Jahren zahlreiche Beschlüsse
gefasst:
Wesentliche Beschlüsse zum Zentralen Energiemanagement
2013
2010
IHKM Klimaschutzprogramme
2009
2008
2005
1997
Einführung
Energiemanagement
2004
Ausbau
Solaranlagen
Rahmenbeschluss
IHKM
Energieeffizientes
Bauen
Insbesondere die Beschlüsse „Einführung des
Energiemanagements“ vom 15.04.1997; „Weitere Steigerung der erneuerbaren Energienutzung im städtischen Gebäude-Sofortprogramm
Hochbau“ vom 22.07.2009 sowie „Erweitertes
Klimaschutzprogramm der Landeshauptstadt
München, Ausbau stadteigener Solaranlagen –
Erlöse aus Stromverkauf (Refinanzierung)“
waren wegweisend für eine integrale Betrachtungsweise. Dadurch konnten vernetzte Energieeffizienzmaßnahmen bewertet und folgende
Schwerpunkte identifiziert werden:
• Steigerung der Energieeffizienz für Neubau
und Gebäudebestand
• Intensivierung des Zentralen Energiemanagements
• Verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien
10
Sofortprogramm
Hochbau
1.3
Mit dem „Sofortprogramm Hochbau“ wurde die
Basis geschaffen, ohnehin anstehende Gebäudesanierungen mit Energiesparmaßnahmen und
dem Einsatz erneuerbarer Energien im Wärmeund Strombereich effizient und wirtschaftlich
zu kombinieren. Unter dem Grundsatz, erst
den Energiebedarf der Gebäude zu minimieren
und den Restbedarf effizient zu decken, wurde
bereits auf die wichtigste Sofortmaßnahme
„Erhöhung der energetischen Sanierungsraten“
hingewiesen.
Am 23.06.2010 genehmigte der Stadtrat den
Beschluss „Integriertes Handlungsprogramm
Klimaschutz in München“ (IHKM). Damit wurden
erstmalig referatübergreifende Klimaschutzmaßnahmen gebündelt und hinsichtlich ihrer Potenziale zur Reduktion von CO2 von einem externen
Gutachter bewertet. Das IHKM wird regelmäßig
fortgeschrieben und ermöglicht eine neue Qualität im kommunalen Klimaschutz.
Baureferat der Landeshauptstadt München
(Technisches Rathaus)
Das Baureferat entwickelte als Projektleiter der
IHKM-Arbeitsgruppe „Energiemanagement bei
stadteigenen Gebäuden und der elektrischen
Verkehrsinfrastruktur“ die Klimaschutzmaßnahmen der Hauptabteilungen Hochbau und Tiefbau.
Im Zuständigkeitsbereich des Baureferates
(Hochbau) wurden im IHKM-Klimaschutzprogramm (KSP) 2010 insgesamt elf Klimaschutzmaßnahmen beschlossen. Zentraler Bestandteil
war das „Konjunkturpaket II“ (KP II). Zusätzlich
wurde das Sonderprogramm EGuH „Energieeffiziente Gebäudehülle und Heizungssanierungen”
aufgelegt.
Das IHKM-Klimaschutzprogramm 2010 wurde
durch das IHKM-Klimaschutzprogramm 2013 mit
weiteren elf Klimaschutzmaßnahmen im Hochbau und drei Klimaschutzmaßnahmen im Tiefbau
fortgeschrieben und vom Stadtrat beschlossen.
11
1.3
In der nachfolgenden Tabelle ist eine Übersicht
des Handlungsprogramms Baureferat dargestellt, welche die Klimaschutzmaßnahmen des
IHKM sowie wesentliche zusätzliche Stadtratsbeschlüsse beinhaltet.
IHKM-Maßnahmen
Energiemanagement für stadteigene
Gebäude (Hochbau)
Ziel
Steigerung der Energieeffizienz für Neubau und Gebäudebestand
Umsetzung der energetischen Maßnahmen des
KP II 2009 – 2011
Erhöhung der energetischen Sanierungsraten durch das Konjunkturpaket
II (KP II) mit der genehmigten Kostenobergrenze von gesamt 64,7 Mio. E
für drei Jahre, Senkung der Energiekosten (Wärme und Strom) (siehe
Kapitel 3.1.2)
Sonderprogramm „Energieeffiziente Gebäudehülle
und Heizungssanierungen“ (EGuH)
Erhöhung der energetischen Sanierungsraten, Senkung der Energiekos­
ten (Wärme), Steigerung der Behaglichkeit
Zusatzmittel KSP1 2010-2012: 6,0 Mio. E
KSP 2013-2014: 47,2 Mio. E (siehe Kapitel 3.1.2)
Sonderprogramm Stromsparen mit Schwerpunkt
Beleuchtungssanierung
Erhöhung der energetischen Sanierungsraten, Senkung der Energiekosten (Strom)
Zusatzmittel KSP 2010-2012: 2,4 Mio. E
KSP 2013-2014: 1,6 Mio. E (siehe Kapitel 3.1.6)
Fortschreibung der energetischen Baustandards im Durchschnittliche Unterschreitung der EnEV 2009 im Neubaubereich und bei
Neubau und im Gebäudebestand
umfassenden energetischen Sanierungen im Querschnitt über die Versorgungsstruktur um 35 %; Überprüfung wenn novellierte EnEV vorliegt
(siehe Kapitel 3.1.1)
Modellprojekte Neubauten in Passivhaus- bzw.
Niedrigst­energiebauweise mit Evaluation
Ausbau der Erfahrungen in Bezug auf u.a. Mehraufwand, Wirtschaftlichkeit sowie Nutzerakzeptanz (siehe Kapitel 3.1.5)
Bestand sanieren in Niedrigstenergiebauweise mit
Passiv­hauskomponenten
Ausbau der Erfahrungen in Bezug auf u.a. Mehraufwand, Wirtschaftlichkeit sowie Nutzerakzeptanz (siehe Kapitel 3.1.5)
Erfahrungsaustausch zum Nachhaltigen Bauen
(DGNB2, BNB3)
Intensivere Zusammenarbeit mit DGNB/BNB und wissen­schaftlichen
Institutionen
Zusatzmittel KSP 2010-2012: 7,5 T E
KSP 2013-2014: 5,0 T E (siehe Kapitel 3.1.5)
12
1.3
Intensivierung des technischen Gebäude- und Energiemanagements
Energiesparkonzept ESK 2000
Erschließung hochwirtschaftlicher Energiesparmaßnahmen
Zusatzmittel KSP 2010-2012: 2,1 Mio. E
KSP 2013-2014: 1,4 Mio. (siehe Kapitel 3.2)
Fortführung und Anpassung der Programme zum
energieeffizienten Nutzerverhalten Fifty/Fifty und
Pro Klima – Contra CO2
Energieeinsparung durch verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen
(siehe Kapitel 3.3)
Bezug von Ökostrom in stadteigenen Gebäuden
Wahrnehmung der städtischen Vorbildfunktion (siehe Kapitel 3.6)
Verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien
Zusätzliche Finanzmittel für den „Einsatz erneuerbarer Energien im Bestand (Strom und Wärme)“
Nachrüstung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien
Zusatzmittel KSP 2010-2012: 1,5 Mio. E
KSP 2013-2014: 1,0 Mio. E (siehe Kapitel 3.4)
Systematisierung der Solarpotenziale im stadteigenen Gebäudebestand
Weitere Intensivierung der Solarenergienutzung im Gebäu­debestand
Zusatzmittel zur Systematisierung und Katalogisierung der Solarpotenziale KSP 2013-2014: 100 T E (siehe Kapitel 3.4)
1) KSP = Klimaschutzprogramm
2) DGNB = Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
3) BNB = Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen des BMVBS
13
1.3
IHKM-Maßnahmen
Energiemanagement für elektrische
Verkehrsinfrastruktur (Tiefbau)
Ziel
Optimierung der Straßenbeleuchtung
Fertigstellung Potenzialanalyse (siehe Kapitel 3.7)
Einsparung der Straßenbeleuchtung in
- Hauptverkehrsstraßen
- Straßen mit Sammelfunktion
- Anliegerstraßen
- Überspannungsanlagen
In KSP 2013 Bündelung der Maßnahmen zu einer Maßnahme 6.11.9
„Einsparung von Straßenbeleuchtung”
Zusatzmittel KSP 2010-2012: 600 T E (siehe Kapitel 3.7)
KSP 2013-2014: 660 T E (siehe Kapitel 3.7)
Einsparung bei Beleuchtung im Straßentunnel
neu im KSP 2013-2014
Reduzierung bzw. Optimierung von Betriebszeiten
elektrischer Verkehrstechnik
Potenzial wurde im KSP 2010-2012 vollständig erschlossen
Energieeinsparung durch den Einsatz von LEDSignalgebern und effizienter Steuergeräte
(siehe Kapitel 3.7)
14
1.3
Wesentliche Beschlüsse des Baureferates zum
Klimaschutz und zur Energieeffizienz
Ziel
Rahmenverträge für die Beschaffung von
Wärme und Strom (Beschluss zur Einführung des
Energiemanagements vom 15.04.1997)
Reduktion der Energiebezugskosten
(siehe Kapitel 3.6)
Endausbau des Austausches von Verkehrsrechnern und Anpassung der Lichtsignalanlagen an
das Verkehrssteuerungsnetzsystem mit Energieeinsparungsprogramm im Stadtgebiet München
(Beschluss vom 26.04.2007)
Modernisierungsprogramm der elektrischen Verkehrsinfrastruktur,
insgesamt 12,35 Mio E Projektkosten (siehe Kapitel 3.7)
Einsatz erneuerbarer Energien bei Eignung und
Wirtschaftlichkeit für alle Neubau- und Sanierungsmaßnahmen (Beschluss Sofortprogramm Hochbau
vom 22.07.2009)
Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien, Finanzierung über jeweilige
Projektbeschlüsse
(siehe Kapitel 3.4)
Bezug von Ökostrom in stadteigenen Gebäuden
(Beschluss vom 18.05.2011)
Wahrnehmung der städtischen Vorbildfunktion, nachrichtlich im
KSP 2013-2014 aufgenommen (siehe Kapitel 3.6)
Senkung der laufenden Kosten, insbesondere der
Energiekosten (Beschluss vom 16.10.2012)
Ganzheitliche Strategie und Maßnahmen zur langfristigen Senkung der
Energiekosten
IT-Vorhaben „BAU-ITV-0013 Fuhrpark-Manage­
ment-Programm“ (FPM) (Beschluss vom
12.03.2013)
Energieeinsparung durch Optimierungsmaßnahmen im Fuhrpark und die
Einührung eines IT-unterstützten Programmes
15
1
16
Entwicklung der Verbräuche,
Kosten und CO2-Emissionen
2.1 2
Gesamtbilanz
2.2 Strom-, Wärme- und
Wasserverbräuche
2.3 Kosten
2.4 CO2-Emissionen
Berufliches Schulzentrum Riesstraße
Schautafel mit Ertragsanzeige der Photovoltaikanlagen
17
2.1
Gesamtbilanz
Detaillierte Analysen bezogen auf das Referenz­
jahr 1990 des IHKM-Prozesses werden nach­fol­gend vorgestellt. Zusammenfassend ist fest­zustellen, dass das Baureferat durch die Umsetzung der eingangs beschriebenen weitsichtigen
Stadtratsbeschlüsse den Endenergieverbrauch
von Wärme und Strom zwischen 1990 und 2010
um 34 Prozent senken konnte.
Für die stadteigenen Gebäude einschließlich der
elektrischen Verkehrsinfrastruktur sind die mit
der Stadtwerke München GmbH abgerechneten
Verbräuche und Kosten von Strom, Wärme und
Wasser sowie die damit einhergehenden CO2Emissionen in nachfolgender Tabelle dar­ge­stellt.
Die Gesamtkosten von jährlich 58,6 Millionen
Euro nehmen damit einen großen Anteil im Ver­
waltungs­haushalt ein.
Gesamtübersicht4) der absoluten Verbräuche, Kosten und CO2-Emissionen
2010
Verbrauch
Kosten
CO2
CO2 e5)
44,9 GWh
6,8 Mio €
19.300 t
21.000 t
Strom (stadteigene Gebäude)
102,1 GWh
18,1 Mio €
43.800 t
47.700 t
Wärme (stadteigene Gebäude)
372,7 GWh
26,1 Mio €
80.500 t
89.000 t
Summe Energie
519,7 GWh
51,0 Mio €
143.600 t
157.700 t
7,6 Mio €
–
–
Strom (elektrische Verkehrsinfrastruktur)
Wasser/Abwasser
4) Für die Entwicklung der Verbräuche, Kosten und CO2-Emissionen der stadteigenen Gebäude ist dieselbe Datenbasis
wie in ECORegion zugrundegelegt, d.h. ohne Gebäude der
Städtischen Klinikum GmbH.
5) CO2 e = CO2 Äquivalente beinhalten zusätzlich die Anteile
von Methan und anderen klimarelevanten Gasen.
18
2,1 Mio m3
2.2
Strom-, Wärme- und Wasserverbräuche
In den stadteigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur wurden im Jahr 2010
373 GWh Heizenergie, 147 GWh elektrische
Energie und 2,1 Millionen Kubikmeter Wasser
verbraucht.
Die Kenngrößen des IHKM-Prozesses und die
referatsübergreifende Berichterstattung des
Referates für Gesundheit und Umwelt zum CO2Monitoring sind zur besseren Vergleichbarkeit
mit anderen Kommunen auf die Anzahl der Ein­
wohner bezogen. Aufgrund einer einheitlichen
Berichterstattung sind die Ergebnisse für die
stadteigenen Gebäude und die elektrische Verkehrsinfrastruktur ebenfalls pro Einwohner in der
Grafik dargestellt.
Der Stromverbrauch in stadteigenen Gebäuden
ist durch die erhöhten Anforderungen wie zum
Beispiel EDV-Vernetzung, Einbau von Aufzügen
zur Barrierefreiheit sowie die Einhaltung aktueller
Standards und Normen seit 1990 angestiegen.
Durch Maßnahmen zum Stromsparen wie zum
Beispiel energieeffiziente Beleuchtungssanierun-
gen konnte der Anstieg gegenüber 1990 jedoch
auf 17 Prozent begrenzt werden. In den letzten
Jahren ist der Stromverbrauch nahezu konstant
geblieben.
Im Gesamtstromverbrauch sind rund 30 Prozent
für die elektrische Verkehrsinfrastruktur enthalten. Hier konnte der Stromverbrauch insbesondere durch energetisch optimierte Straßen­
beleuchtungen und den Einsatz von LED-Technik
bei den Lichtsignalanlagen weiter reduziert
werden. Dies hatte zur Folge, dass trotz des
zunehmenden Ausbaus insbesondere von
Straßenbeleuchtungs- und Lichtsignalanlagen
sowie Parkleitsystemen der Stromverbrauch
gegenüber 1990 insgesamt nur 3,6 Prozent
angestiegen ist.
Seit 1990 haben sich die Wärmeverbräuche der
stadteigenen Gebäude aufgrund von energe­
tischen Bestandssanierungen und hohen Quali­tätsstandards bei Neubauten bis 2010 um insgesamt 45 Prozent reduziert. Umweltfreundliche
Fernwärme, überwiegend aus Kraft-WärmeKopplungsanlagen, wird bevorzugt eingesetzt.
Endenergieverbräuche bei stadteigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur
MWh/EW
0,60
■ Heizöl,
stadteigene Gebäude
0,50
■ Fernwärme,
stadteigene Gebäude
0,40
■ Erdgas,
stadteigene Gebäude
0,30
■ Strom,
stadteigene Gebäude
0,20
■ Strom,
elektrische Verkehrsinfrastruktur
0,10
Wärmeverbräuche
flächen- und
witterungsbereinigt
0
20
1
8
20
0
6
20
0
4
20
0
2
20
0
0
20
0
8
19
9
6
19
9
4
19
9
2
19
9
19
9
0
0,00
19
2.3
Kosten
Durch effiziente Stromsparmaßnahmen in städtischen Gebäuden konnte im Vergleich zum Vorjahr
der Anstieg der Stromkosten auf 7,5 Prozent
begrenzt werden.
Die Wärmekosten konnten ebenfalls, insbesondere durch Sanierungen im Gebäudebereich, im
Vergleich zum Vorjahr um zirka 10 Prozent redu­
ziert werden, bewegen sich aber insgesamt auf
einem sehr hohen Niveau. Der Anteil des Heiz­
energieverbrauches beträgt mit 373 GWh/Jahr
72 Prozent am gesamten Energieverbrauch. Die
Heizenergiekosten haben mit 26,1 Millionen Euro/
Jahr jedoch nur einen Anteil von 51 Prozent an
den gesamten Energiekosten (siehe auch Abb.
unten).
Während im Jahr 1990 die Kosten für Strom,
Wärme und Wasser rund 32 Millionen Euro
betru­gen, haben sich diese trotz gesunkener
Verbräuche insbesondere durch die gestiegenen
Energiepreise auf 58,6 Millionen Euro erhöht.
Dies entspricht einer Kostensteigerung um zirka
80 Prozent gegenüber dem Jahr 1990. Ohne
die Klimaschutzaktivitäten des Baureferates und
der damit einhergehenden Energiekosteneinsparungen um 22 Millionen Euro für 2010 wäre
ein Anstieg der Kosten um rund 150 Prozent zu
verzeichnen.
Obwohl der Stromverbrauch mit 147 GWh/Jahr
nur 28 Prozent des gesamten Energieverbrauches ausmacht, beträgt der Anteil der Stromkosten mit 24,8 Millionen Euro nahezu die Hälfte
(49 Prozent) der gesamten Energiekosten.
Entwicklung der Kosten6) für Strom, Wärme und Wasser
Kosten in Mio. Euro
70
60
50
40
30
20
■ Wasser/Abwasser
10
■ Strom
■ Heizwärme
Verhältnis Energieverbräuche und Kosten
Stromverbrauch
= 147 GWh/Jahr
= 28 %
Heizenergieverbrauch
= 373 GWh/Jahr
= 72 %
Stromkosten
= 24,8 Mio. Euro/Jahr
= 49 %
Heizenergiekosten
= 26,1 Mio Euro/Jahr
= 51 %
6) ab 1998 verbesserte Datengrundlage durch Einführung des
Energiemanagements im Jahr 1997
20
10
20
08
20
06
20
04
20
02
20
00
20
98
19
96
19
94
19
92
19
19
90
0
2.4
CO2-Emissionen
Im IHKM-Prozess wurden vom Referat für
Gesundheit und Umwelt referats­übergreifend
einheitliche CO2-Kennwerte entwickelt und eingeführt. Die aktuellen Kennwerte werden über
die regelmäßige Berichterstattung des CO2Monitoring vom Referat für Gesundheit und Umwelt bekanntgegeben, siehe Anhang, Kapitel 6.1.
Um die CO2-Emissionen mit anderen Kommu­
nen vergleichen zu können, wird die internetbasierte Software ECO-Region als CO2-Bilanzierungswerkzeug des Klima-Bündnisses e.V.
verwendet. Derzeit bilanzieren allein in Deutschland mehr als 300 Kommunen bereits mit ECORegion. Die nachfolgende Abbildung zeigt auf
dieser Grundlage die CO2-Emissionen pro Einwohner bei den stadteigenen Gebäuden und der
elektrischen Verkehrsinfrastruktur.
CO2-Emissionen stadteigener Gebäude und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur nach Energieträgern
t CO2/EW
0,20
0,18
■ Heizöl,
stadteigene Gebäude
0,16
■ Fernwärme,
stadteigene Gebäude
0,14
0,12
■ Erdgas,
stadteigene Gebäude
0,10
■ Strom,
stadteigene Gebäude
0,08
0,06
■ Strom,
elektrische Verkehrsinfrastruktur
0,04
Wärmeverbräuche
flächen- und
witterungsbereinigt
0,02
Die CO2-Emissionen konnten durch umfassende
Sanierungen bei den stadteigenen Gebäuden
und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur im
Jahr 2010 um 39 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden.
Während der CO2-Kennwert für Erdgas gegenüber 1990 nahezu unverändert blieb, hat sich der
CO2-Kennwert für Fernwärme verbessert.
0
20
1
8
20
0
6
20
0
4
20
0
2
20
0
0
20
0
8
19
9
6
19
9
4
19
9
2
19
9
19
9
0
0,00
Durch die gestiegenen Anteile an erneuerbaren
Energien bei der Stromerzeugung hat sich auch
der CO2-Emissionsfaktor für Strom verbessert.
Dies ist die Ursache für die Reduzierung der
CO2-Emissionen im Strombereich um 9 Prozent
gegenüber 1990.
21
1
22
3
Handlungsfelder
3.1 Energieeffizientes
Planen und Bauen
3.2 Systematische energetische
Schwachstellenanalysen
im Gebäudebestand
3.3 Projekte zum
energieeffizienten
Nutzerverhalten
3.4 Verstärkter Einsatz
erneuerbarer Energien
3.5 Kraft-Wärme-Kopplung
3.6 Energiebeschaffung
mit Bezug von Ökostrom
3.7 Straßenbeleuchtung
und Verkehrsleittechnik
Turmfassade am Alten Rathaus
23
3.1
Energieeffizientes Planen und Bauen
Nachfolgend werden die wesentlichen Handlungsfelder des Zentralen Energiemanagements
mit den bereits erzielten Ergebnissen näher
vorgestellt.
Das Baureferat wurde vom Stadtrat beauftragt,
Neubauten und Sanierungen bestehender
Gebäude energieeffizient umzusetzen und eine
wirtschaftliche Umweltentlastung zu erreichen.
Zur Einhaltung dieser Ziele wurden Qualitätsstandards festgelegt, die über die gesetzlichen
Mindestanforderungen hinaus gehen. Die Planungen für Neubauten und Sanierungen werden
ab dem Vorplanungsstadium und bei Bedarf
bereits in Wettbewerben energiewirtschaftlich
begleitet und wo notwendig optimiert. Damit
das Energieeinsparpotenzial im Gebäudebestand
möglichst umfassend ausgeschöpft werden
kann, hat der Stadtrat zusätzliche Finanzmittel
für die ganzheitliche Sanierung von städtischen
Immobilien bereitgestellt.
Energetische Qualität der Gebäudehülle
Bauteile
U-Werte
[W/(m²K)]
Wärmedämmung –
Wärmeleitfähigkeit
[mm – W/(mK)]
Dach/OGD oder Boden­platte
gegen Außenluft
0,15
ca. 220 bis 240 – 0,035
Außenwand
0,20
ca. 180 – 0,035
Erdberührte Bauteile oder
Bauteile gegen unbeheizt
0,25
ca. 140 – 0,035
Fenster
Verglasung
Rahmen
1,00
0,70
1,30
Dreifachverglasung mit
wärmeschutztechnisch
verbessertem Randverbund
24
3.1.1 Energetische Baustandards bei Neubauund Bestandsmaßnahmen
Für alle städtischen Baumaßnahmen wurde mit
Unterstützung von wissen­schaftlichen Institutionen das „Energetische Maßnahmenpaket LH
München“ entwickelt. Dieses definiert einen
Baustandard und berücksichtigt die Wirtschaftlichkeit innerhalb der Lebensdauer. Damit geht
es über die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 hinaus (siehe untenstehende Tabelle).
Energetisches Maßnahmenpaket –
LH München
Um eine gleichbleibende Qualität der Gebäudehülle bei Neubauten und Sanierungen im Bestand zu gewährleisten, wurde ein einheitlicher
und verbesserter Dämmstandard der wärmeübertragenden Außenbauteile festgelegt.
Weitere Qualitätsanforderungen:
• Nachweis der Dichtheit über eine BlowerDoor-Messung
• Vorgabe von Qualitäten für die Beleuchtungstechnik (Beleuchtungsleistung mit einem
Zielwert von 0,020 W/(m²lx) bzw. einem
Grenzwert von 0,025 W/(m²lx))
• Einsatz von Präsenzmeldern und tageslichtabhängiger Kunstlichtsteuerung
Im Querschnitt über die Versorgungsstruktur
wird dadurch eine durchschnittliche Unterschreitung der EnEV 2009 bei Neubauten und bei
umfassend energetisch modernisierten Gebäuden um 35 Prozent angestrebt. Auswertungen
bereits durchgeführter Projekte bestätigen, dass
dieses Ziel erreicht wird.
Die energetischen Baustandards werden nach
Vorliegen der novellierten EnEV 2009, der EURichtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von
Gebäuden GEEG sowie des novellierten Erneuerbare Energien Wärmegesetzes EEWärmeG
überprüft und ggf. fortgeschrieben.
3.1
3.1.2 Fortführung der energetischen Sanierungsraten nach dem Konjunkturpaket II
Bei den städtischen Baumaßnahmen liegt das
größte Potenzial zur CO2-Reduzierung in der
energetischen Gebäudesanierung. Vor diesem
Hintergrund werden Zusatzmittel zur Steigerung
der Energieeffizienz am wirtschaftlichsten bei
energetischen Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand eingesetzt.
Das bereits 2005 aufgelegte Sonderprogramm
des Stadtrates zur Finanzierung der nachträglichen Wärmedämmung oberster Geschossdecken überzeugte hierbei durch seine hohe
Wirtschaftlichkeit in Bezug auf die eingesetzten
Finanzmittel. In der Rangfolge des KostenNutzen-Verhältnisses folgt nach der Dämmung
oberster Geschossdecken an nächster Stelle
die Wärmedämmung von Außenwänden und
Dächern.
Mit dem Konjunkturpaket II (KP II) konnten die
Sanierungsraten deutlich erhöht werden. Als
Grundlage für die Auswahl von Maßnahmen für
das KP II wurden die Gebäudezustandsberichte
der städtischen Liegenschaften sowie die Ergebnisse der vorhandenen Energieausweise und der
Untersuchungen des Energiesparkonzepts ESK
systematisch ausgewertet.
Am Beispiel der Maßnahmen aus dem KP II wird
der hohe Kosten-Nutzen-Effekt energetischer
Sanierungsmaßnahmen nachgewiesen:
Von den angemeldeten 64.700.600 Euro Gesamtinvestitionen für die energetische Modernisierung für 50 Liegenschaften mit insgesamt 57
Gebäuden wurden 59.225.600 Euro benötigt.
Der städtische Eigenanteil reduzierte sich
dadurch um 5.475.000 Euro auf 14.970.000
Euro. Die gedeckelte Fördersumme in Höhe von
44.299.500 Euro wurde mit 44.255.600 Euro fast
exakt erreicht. Die Ermittlung der eingesparten
Energie bei diesen Maßnahmen basiert auf den
Ergebnissen der öffentlich rechtlichen Nachweise der Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie
der Energiewirtschaftlichen Planungsbegleitungen des Baureferates für jedes einzelne Projekt.
Die Einsparungen betragen insgesamt zirka
12.000 MWh/a. Bei einer vom Fachgutachter
vorgegebenen Energiepreissteigerung von
5 Prozent berechnet sich damit über die gesamte Lebensdauer der Maßnahmen eine
Einsparung in Höhe von 69,3 Millionen Euro
(siehe Grafik Seite 26).
Im KP II wurden aus den genannten Finanzmitteln zusätzlich zu den Energieeffizienzmaßnahmen auch nutzwertverbessernde Maßnahmen,
unter anderem Sonnenschutz finanziert. Darüber
hinaus sind anteilige Erhaltungsaufwendungen
wie zum Beispiel die Erneuerung schadhafter
Fenster, Dachkonstruktionen oder Heizungsanlagen enthalten.
Für Liegenschaften, die im KP II nicht oder nur
zum Teil berücksichtigt werden konnten, wurde
bereits mit dem Klimaschutzprogramm 2010
das neue Sonderpro­gramm Energieeffiziente
Gebäudehülle und Heizungssanierung (EGuH)
aufgelegt. Dieses ist mit zusätzlichen Finanzmitteln in Höhe von insgesamt sechs Millionen Euro
für die Jahre 2010 – 2012 aufgestattet. Die von
einem Fachgutachter evaluierten Ergebnis­se des
KP II und des Sonderprogramms EGuH zeigen,
dass energetische Modernisierungen technisch
und gesamtwirtschaftlich sinnvoll sind und
zudem mit architektonischer Qualität umgesetzt
werden können.
Zur Kompensation des ausgelaufenen KP II
beschloss der Stadtrat am 12.12.2012 das
Klimaschutzpro­gramm 2013. Die Mittel des Sonderprogrammes EGuH wurden auf 47,2 Millionen Euro erhöht. Die energe­tischen Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand können somit
in gleicher Intensität fortgeführt werden.
25
3.1
Mit dem Sonderprogramm EGuH sollen möglichst
ganzheitliche energetische Sanierungskon­zepte
umgesetzt werden. Es werden Maßnah­men zur
Verringerung von Transmissionswärmeverlusten
finanziert. Darunter fallen auch die Wärmedämmung von Außenwänden und Dächern, die Erneuerung von Fenstern sowie die damit einhergehenden notwendigen Begleitmaßnahmen. Analog
zum KP II erfolgt die anteilige Finanzierung von
ohnehin notwendigen Erhaltungsaufwendun­gen
sowie nutzwertverbes­sernder Maßnahmen über
dieses Sonderprogramm.
Kosten-Nutzen-Verhältnis der IHKM-Sonderprogramme zur Erhöhung der energetischen
Sanierungsraten
Mio. Euro
100,0
80,0
IHKM-Mittel
+ 75,2 Mio €
4,5
6,0
60,0
IHKM-Mittel
+ 50,2 Mio €
3,0
40,0
64,7
47,2
20,0
0,0
- 55,6
- 69,3
-60,0
- 7,8
-80,0
-100,0
- 11,2
Einsparung (Evaluation)
- 92,1 Mio €
KSP 2010,
2011 und 2012
26
- 5,8
Einsparung
(Prognose)
- 61,4 Mio €
KSP 2013
und 2014
In der nebenstehenden Grafik werden die bewilligten Mittel aus dem KSP 2010 und 2013 den
Energiekosteneinsparungen gegenübergestellt.
Neben den bereits beschriebenen Programmen
Konjunkturpaket II und dem Sonderprogramm
EGuH zur Erhöhung bzw. Fortführung der energetischen Sanierungsraten wird die Grafik
ergänzt durch die Klimaschutzmaßnahmen
„Stromsparen“ und „ESK 2.000“.
Die Klimaschutzmaßnahme „Stromsparen“
hat ihren Schwerpunkt in der Sanierung von
Beleuchtungsanlagen. Hierbei wird bestehende
Beleuchtungstechnik in städtischen Gebäuden
durch moderne und energieeffiziente Lösungen
ersetzt. Dadurch wird nicht nur Energie eingespart sondern gleichzeitig die Beleuchtungsqualität und der visuelle Komfort verbessert.
Die Abkürzung „ESK 2.000“ steht für Energiesparkonzept 2.000. Hierbei werden innerhalb
eines Zeitraumes von 6 Jahren 1.000 Gebäude
auf Einsparpotenziale untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf kurzfristigen und daher besonders
wirtschaftlichen Energiesparmaßnahmen.
Die beiden Klimaschutzmaßnahmen Stromsparen und ESK 2.000 werden auf den Seiten 32
und 33 ausführlich vorgestellt.
-20,0
-40,0
Durch die Koppelung des Sonderprogrammes
EGuH mit beispielsweise Brandschutz-, Sicher­
heits-, Akustik- und Umbaumaßnahmen können
zusätzliche Synergieeffekte erzielt werden, die
die Gesamtkosten reduzieren. Nicht ganzheitlich
geplante Sanierungsmaßnahmen sind in der
Gesamtschau kostenin­tensiver und machen Aufwertungen in Gestalt und Nutzung schwieriger.
■ Stromsparen und
ESK 2000
■ EGuH
■ angemeldete
Gesamtinvestitionen für Konjunkturpaket II
(KPII)
3.1
3.1.3 Energiewirtschaftliche Planungsbegleitungen
Ziel jeder energiewirtschaftlichen Planungsbegleitung ist es, den energetischen Standard aus
dem Maßnahmenpaket LH München sowohl bei
gas- als auch bei fernwärmeversorgten Gebäuden umzusetzen. In diesem Zusammenhang
werden die Planungen und hier insbesondere
die bauphysikalischen Berechnungen nach EnEV
und zum sommerlichen Mindestwärmeschutz
sowie die Angaben hinsichtlich ausreichender
Lüftungsöffnungen einem umfangreichen
Controlling unterzogen, das auch die Einhaltung
der gesetzlichen und normativen Anforderungen,
zum Beispiel aus der EnEV und dem EEWärmeG,
umfasst.
Neubau
Durch die Zusammenarbeit mit allen Planungsbeteiligten kann somit in einem frühen Stadium
eine Opti­mie­rung der Gebäudehülle (Dämmstoff­
stärken, sommerlicher Wärmeschutz) sowie der
Haus- und Elektrotechnik erfolgen. In diesem
Zusammenhang wird auch geprüft, ob sich das
Projekt für den Einsatz erneuerbarer Energien
(Photovoltaikanlagen, solarthermische Anlagen,
Pellet-Heizungen oder Sonstiges) eignet und
dieser wirtschaftlich vertretbar ist.
Im Berichtszeitraum konnte bei den Neubaumaßnahmen mit dieser Vorgehensweise der
Endenergiebedarf gegenüber dem Anforderungsniveau der jeweiligen EnEV um insgesamt
zirka 12.500 MWh pro Jahr reduziert werden.
Dies entspricht einer Einsparung an Energiekos­
ten von 1,05 Millionen Euro pro Jahr. Die Um­welt wird dabei in Bezug auf die CO2-Emissionen
der zugrundegelegten Energieträger um rund
3.200 Tonnen pro Jahr entlastet. Gegenüber den
Anforderungen nach EnEV wird eine Primärenergie-Einsparung von zirka 22.000 MWh pro
Jahr erreicht. Durch den höheren energetischen
Standard im Vergleich zu den Anforderungen der
EnEV kann die durch Neubauten entstehende
Umweltbelastung reduziert werden. Aufgrund
der Realisierung der Projekte verbleibt für die
Umwelt jedoch eine CO2-Mehrbelastung von
rund 6.900 Tonnen pro Jahr.
In nachfolgender Tabelle werden die vor dem Berichtszeitraum durchgeführten und immer noch
parallel wirkenden Maßnahmen (1995 bis 2002)
genannt und zusammen mit den Werten aus
dem Berichtszeitraum 2003/2011 aufsummiert
dargestellt. Kumuliert seit 1995 konnten somit
rechnerisch Energiekosten in Höhe von 6,67
Millionen Euro eingespart werden. Dies entspricht einer CO2-Einsparung von etwa 24.000
Tonnen.
Endenergiebedarf, Energiekosten und CO2-Emissionen im Vergleich zu einer Planung nach EnEV
Berichtszeiträume
Energetische
Randbedingungen
Einsparung
Endenergiebedarf
1995/02
EnEV 95
3.808 [MWh/a]
163.000 [€/a]
751 [t/a]
2.165 [t/a]
2003/11
EnEV 02/04/07/09
12.499 [MWh/a]
1.050.535 [€/a]
3.151 [t/a]
6.881 [t/a]
16.307 [MWh/a]
1.213.535 [€/a]
3.902 [t/a]
9.046 [t/a]
Summen
1995/2011, kumuliert
111.080 [MWh]
Einsparung
Energiekosten
6.670.910 [€]
Reduktion CO2Emissionen
24.142 [t]
Zuwachs CO2
durch Neubauten
58.314 [t]
27
3.1
Gebäudebestand
Im Berichtszeitraum konnte durch die Bestandssanierungen der Endenergiebedarf gegenüber
dem Ist-Zustand vor der Sanierung um insge­
samt zirka 36.000 MWh pro Jahr reduziert
werden. Dies entspricht einer Einsparung an
Energiekosten von 2,48 Millionen Euro pro Jahr.
Die Umwelt wird dabei in Bezug auf die CO2Emissionen der zugrunde gelegten Energieträger
um rund 8.800 Tonnen pro Jahr entlastet. Gegenüber den Anforderungen der jeweils gültigen
EnEV wird eine Primärenergie-Einsparung von
zirka 9.000 MWh pro Jahr und gegenüber dem
unsanierten Ist-Zustand vor der Sanierung von
rund 31.000 MWh pro Jahr erreicht.
Erschließung der hohen Energieeinsparpotenziale im
Gebäudebestand
In nachfolgender Tabelle sind die vor dem Berichtszeitraum durchgeführten und immer noch
parallel wirkenden Maßnahmen (1995 bis 2002)
genannt und zusammen mit den Werten aus
dem Berichtszeitraum 2003/2011 aufsummiert.
Als kumulierte Ergebnisse seit 1995 konnten
rechnerisch Energiekosten in Höhe von 19,26
Millionen Euro eingespart und die CO2-Emissionen um rund 80.000 Tonnen reduziert werden.
Endenergiebedarf, Energiekosten und CO2-Emissionen im Vergleich zum unsanierten
Ausgangszustand
Berichtszeiträume
Energetische
Randbedingungen
Einsparung
Endenergiebedarf
1995/02
EnEV 95
17.999 [MWh/a]
747.000 [€/a]
3.543 [t/a]
2003/11
EnEV 02/04/07/09
36.124 [MWh/a]
2.478.752 [€/a]
8.845 [t/a]
54.123 [MWh/a]
3.225.752 [€/a]
12.388 [t/a]
Summen
1995-2011, kumuliert
28
376.919 [MWh]
Einsparung
Energiekosten
19.260.211 [€]
Reduktion CO2Emissionen
79.595 [t]
3.1
Absolute CO2-Reduktion im Neubau und
Gebäudebestand
Eine absolute CO2-Reduktion wird nur erreicht,
wenn die CO2-Zuwächse der Neubauten durch
Sanierungen des Bestandes kompensiert werden.
In nachfolgender Abbildung werden die kumulierten Einsparungen im Neubau und im Gebäudebestand seit 1995 der absoluten Mehrbelastung durch die Neubauaktivitäten in diesem
Zeitraum gegenübergestellt.
Im Zeitraum 1995 bis 2011 konnte im Neubau­
bereich gegenüber einer Planung nach den An­forderungen der jeweils gültigen EnEV eine
Vermeidung von CO2-Emissionen in Höhe von
24.000 Tonnen erreicht werden. Der verbleiben­
de Zuwachs an CO2-Emissionen durch die
Neu­bauaktivitäten beträgt in diesem Zeitraum
58.000 Tonnen.
Durch die Sanierungen im Gebäudebestand
konnte insgesamt eine CO2-Einsparung gegen­
über dem unsanierten Ausgangszustand von
80.000 Tonnen erzielt werden. Mit diesem
Ergebnis kann die zusätzliche CO2-Belastung
durch Neubauten über die Einsparungen im
Gebäudebestand kompensiert werden. Die tat­
sächlich verbleibende CO2-Einsparung beträgt
22.000 Tonnen CO2. Dies bestätigt die Intention
des IHKM im Bereich stadteigener Gebäude, die
energetische Sanierung des Gebäudebestands
als das wichtigste Potenzial zur Umweltentlastung zu sehen.
Entwicklung CO2-Emissionen 1995-2011 im Neubau und Gebäudebestand (kumulierte CO2-Emissionen)
CO2-Emissionen [t]
90.000
70.000
Reduzierung
durch Beratung
50.000
30.000
82.000
58.000
Bestand:
CO2-Einsparung nach
Beratung
10.000
10.000
-10.000
-30.000
Neubau:
CO2Emissionen
EnEV
Neubau:
CO2Emissionen
LHM
Absolute CO2Einsparung
Neubau und
Bestand
- 22.000
- 80.000
-50.000
-70.000
-90.000
29
3.1
Nachhaltiges Bauen – Integration von Nachhaltig­
keitsanforderungen in Wettbewerbsverfahren –
in Bezug auf die Anwendbarkeit für stadteigene
Wettbewerbe.
Exemplarisch wird folgender Wettbewerb vorgestellt:
Visualisierung NSDokumentationszentrum
3.1.4 Realisierungswettbewerbe
Bei Realisierungswettbewerben wird neben den
ästhetischen, technischen, funktionalen, ökolo­gischen und soziokulturellen Qualitäten insbe­
sondere Gewicht auf Investitions- und Folgekosten, Wirtschaftlichkeit und energiesparendes
Bauen gelegt. Bereits seit den 90er Jahren
verfolgt das Baureferat die Themen Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz als Beurteilungskriterien in Architekturwettbewerben. Bei Entscheidungen des Preisgerichtes sind die genannten
Qualitäten entsprechend zu werten. Im Berichtszeitraum wurden folgende Wettbewerbe bzw.
Gutachterverfahren vom Baureferat betreut:
• Technisches Betriebszentrum –
Schragenhofstraße
• Sanierung und Erweiterung Grundschule –
Welzenbachstraße und Kindertagesstätte – Nanga-Parbat-Straße
• Grundschule mit Tagesheim –
Margarethe-Danzi-Straße
• Grundschule mit Tagesheim – Helmholtzstraße
• Fünf Kindertageseinrichtungen in
Systembauweise
• NS-Dokumentationszentrum –
Brienner Straße/Arcisstraße
• Zentrale Kanalbetriebsstation MSE –
Schleißheimer Straße
• Gymnasium Trudering –
Friedenspromenade/Markgrafenstraße
• Feuerwache 5 – Anzinger Straße
• BOS/FOS Wirtschaft, Fachakademie für Heil pädagogik mit Dreifachsporthalle – Nordhaide
Darüber hinaus beobachtet das Baureferat die
Entwicklung des Forschungsprojektes des
Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) – Bewertungssystem
30
Für den Neubau des NS-Dokumentationszentrums als moderner und zukunftsfähiger Lernund Ausstellungsort von überregionaler und
internationaler Bedeutung zur Aufarbeitung und
Auseinandersetzung mit der Rolle der Stadt im
Nationalsozialismus, wurde 2008 ein begrenzt
offener Realisierungswettbewerb ausgelobt.
In einem zweistufigen Wettbewerb ging der
Entwurf des Architekturbüros Georg Scheel
Wetzel Architekten aus Berlin als Gewinner des
1. Preises hervor. Als Fachplaner war hierbei das
Büro Weidinger Landschaftsarchitekten beteiligt.
Der Baukörper des erfolgreichen Entwurfes
ist als sechsgeschossiger Kubus aus weißem
Sichtbeton mit ausgeprägter Höhenentwicklung geplant. Die Gebäudehülle wird geprägt
durch großflächige geschlossene Bereiche und
überwiegend zweigeschossige großflächige
senkrechte Betonlamellen als strukturierte Fensteröffnungen. Die gewünschte Bezugnahme zur
historischen Umgebung an der Ecke Brienner
Straße/Arcisstraße wird durch zahlreiche Ausblicke ermöglicht.
Der sehr kompakte Entwurf weist die geringste wärmeübertragende Hüllfläche aller Wettbewerbsteilnehmer bei minimierter Kubatur
auf und begünstigt somit eine wirtschaftliche
Umsetzung des Raumprogramms und einen
deutlich verringerten Primärenergiebedarf.
Hochgerechnet entspricht dies in 30 Jahren
einer Vermeidung von zirka 90.000 Litern Heizöl
oder Kubikmetern Gas gegenüber dem Durchschnitt der eingereichten Entwürfe bzw. zirka
240.000 Litern Heizöl oder Kubikmetern Gas
gegenüber dem energetisch ungünstigsten
Entwurf.
Baubeginn für das NS-Dokumentationszentrum
war Mitte Juli 2011; die Grundsteinlegung fand
am 9. März 2012 statt. Die Eröffnung ist für das
Jahr 2014 geplant.
3.1
3.1.5 Modellprojekte
Bei der LH München wurden die zwei nachfolgend aufgeführten zertifizierten PassivhausKindertagesstätten sowie eine Kinderkrippe in
Niedrigstenergiebauweise errichtet. Ein Passivhaus weist aufgrund seiner erhöhten Dämmstärken von 25-40 cm in allen Hüllflä­chen sowie dem
Einbau von passivhaustauglichen Fenstern und
einer Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung einen Heizwärmebedarf unter
15 kWh/(m²a) bzw. 1,5 Liter Heizöl/(m²a) auf.
• Passivhaus-Kindertagesstätte
Caroline-Herschel-Straße 5a
Die dreigruppige Kindertagesstätte ist in
einem viergeschossigen Mehrfamilienhaus in
Passivhausbauweise integriert und wird über
das Nahwärmenetz der Messestadt Riem
überwiegend mit Geothermie beheizt.
Architekturbüro: NEST Architekten GBR
• Niedrigstenergiehaus Kinderkrippe
Thuisbrunner Straße 24
Die Wärmeversorgung der viergruppigen
Kinder­krippe erfolgt über eine Grundwasserwärmepumpe. Auf dem Dach wurde eine
Photovoltaikanlage mit einer elektrischen
Leistung von 5,5 kWp installiert.
Architekturbüro: Reiner+Weber mit Architekturbüro Zimmermann, München
• Passivhaus-Kindertagesstätte
Marianne-Plehn-Straße 69
Die viergruppige Kindertagesstätte wird über
eine Wärmepumpe mit Soleregister unter der
Bodenplatte und im Vorgarten beheizt.
Architekturbüro: PSA-Architekten, Pfletscher
und Steffan, München
Passivhaus-Wohngebäude können über die
Zuluft ausreichend beheizt werden. Aufgrund der
besonderen Anforderungen an die Gebäudenutzung werden bei öffentlichen Gebäuden wie zum
Beispiel Kindergärten oder Schulen in der Regel
zusätzliche statische Heizflächen eingebaut.
Im Nichtwohnungsbau stehen die besonderen
Anforderun­gen der Nutzer, die Funktionalität und
die Flexibilität im Vordergrund. Gegenüber der
Vielzahl von Wohngebäuden im Passivhausstan-
PassivhausKindertagesstätte
Marianne-Plehn-Straße
dard ist die Anzahl der vom Passivhausinstitut
zertifizierten öffentlichen Gebäude deutlich
geringer. Der für Passivhäuser errechnete Energiebedarf kann nur eingehalten werden, wenn
die Frischluftzufuhr über Lüftungsanlagen mit
Wärmerückgewinnung erfolgt und Außentüren
und Fenster in der Übergangszeit und im Winter
möglichst geschlossen bleiben. Das energiebewusste Verhalten der Nutzer ist somit eine
Grundvoraussetzung für das Funktionieren eines
Passivhauses.
Als weiteres großes Modellprojekt wird derzeit
ein vierzügiges Gymnasium mit Dreifachsporthalle im Passivhausstandard errichtet. Die Inbetriebnahme der Schule ist für den Sommer 2013
geplant (siehe auch Kapitel 4.5).
Um über die Modellprojekte hinaus den Erfahrungsaustausch im Bereich des nachhaltigen
Bauens zu intensivieren, ist die LH München seit
2011 Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für
Nachhaltiges Bauen (DGNB). Damit können das
umfassende Netzwerk, der Wissenspool sowie
Workshops für nachhaltiges Bauen genutzt werden. Das vorgesehene Verwaltungsgebäude des
Referates für Gesundheit und Umwelt in der
Dachauer Straße 90 soll ebenfalls als Modellprojekt in Passivhausbauweise entwickelt
werden. Außerdem wird eine planungs- und
baubegleitende Zertifizierung der Nachhaltigkeit
angestrebt. Diese setzt den Fokus auf Ökobilanzierung und Lebenszykluskosten. In diesem
Zusammenhang soll die Anwendbarkeit einer
Nachhaltigkeitszertifizierung bei einer Baumaßnahme der LH München in der Praxis erprobt
werden.
31
3.1
3.1.6 Effizienzsteigerung in der Elektrotechnik
Aufgrund der technischen Innovationen in
diesem Bereich, hat der Stadtrat das IHKMSonderprogramm „Stromsparen mit Schwerpunkt Beleuchtungssanierung“ beschlossen.
Durch den Einsatz moderner Beleuchtungskörper und Lichtregelungstechniken konnte die
Energieeffizienz der Beleuchtungsanlagen deutlich gesteigert werden. Gleichzeitig wurde die
Beleuchtungsqualität sowie der visuelle Komfort
erheblich verbessert.
Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2010
konnten in zwölf Schul- und Verwaltungsgebäuden die Beleuchtungsanlagen mittels energieeffizienter Lösungen modernisiert werden. Dabei
beträgt das wirtschaftliche Einsparpotenzial rund
250.000 kWh/a sowie die CO2-Reduktion zirka
115 Tonnen pro Jahr.
Ein herausragendes Projekt ist die Sanierung der
Stadtbibliothek Laim. Dort wurde die komplette
Beleuchtungsanlage gegen eine moderne, energieeffiziente ausgetauscht. Die zu erwartende
Energieeinsparung lag trotz der künftig deutlich
höheren Beleuchtungsstärke bei rund 55 Prozent. Die unterschiedlichen Leuchten (Pendelund Rasterleuchten mit T8-Leuchtmitteln sowie
Downlights) wurden durch moderne effiziente
Leuchten (Downlight mit T5 in Ringform) ersetzt.
Gefördert durch:
Die Beleuchtungswerte, insbesondere die
Gleichmäßigkeit und die Beleuchtungsstärke
verbesserten sich dabei erheblich. Dabei konnte
die Energieeinsparung auf 63 Prozent gesteigert
werden (siehe Abbildung). Das Projekt wurde
zudem vom Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.
Gleichzeitig verfolgt das Baureferat intensiv
die Weiterentwicklung der LED-Technik (lichtemittierende Diode). Das Baureferat setzt bei
Gebäuden die LED-Technik bereits bei der
Sicherheitsbeleuchtung ein. Zusätzlich wird in
einigen Pilotprojekten (unter anderem Kindertagesstätten, Schulgebäuden) die LED-Technik bei
der Allgemeinbeleuchtung verwendet. Bei der
Sanierung des Lenbachhauses kam eine einzigartige LED-Technik mit veränderbarer Farbtemperatur zum Einsatz (siehe Kapitel 4.6).
Effizienzsteigerung durch moderne Beleuchtungstechnik am Beispiel Stadtbibliothek Laim
Energie
100%
80%
60%
40%
20%
0%
vorher
nachher
■ Bestandsleuchten
■ Downlight T5-Ringform
32
3.2
Systematische energetische Schwachstellenanalysen im Gebäudebestand
Für ein zeitgemäßes kommunales Energiemanagement sind systematische energetische
Schwachstellenanalysen der Gebäudehüllen und
der Anlagentechnik unverzichtbar. Dazu gehört
auch die Überprüfung des Betriebes vor Ort.
Für das Baureferat waren sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Gründe Anlass, 1.000
städtische Gebäude durch Fachleute systematisch nach Einsparpotenzialen untersuchen zu
lassen (Energiesparkonzept für 1.000 Gebäude =
ESK 1.000). Das Vorhaben war in dieser Größenordnung einmalig. Das auch als „Energetisches
Fitnessprogramm der Liegenschaften der Stadt“
bezeichnete Projekt ist bundesweit bekannt und
wurde mit Fördergeldern des Freistaats Bayern
unterstützt. Im Anschlussprojekt ESK 2.000 werden weitere 1.000 Gebäude analysiert.
Das Energiesparkonzept ESK 2.000 ist eine IHKMMaßnahme. Die Kosten- und CO2-Einsparungen
werden jeweils im Klimaschutzprogramm fortgeschrieben.
Für die Jahre 2010, 2011, 2012 betragen die
CO2-Einsparungen 1.700 Tonnen pro Jahr, die
jährlichen Kosteneinsparungen belaufen sich auf
rund 260.000 Euro.
In diesem zweiten Gebäudepool werden die
Gebäude durch ein energetisches Benchmarking
kategorisiert. Anschließend werden nacheinander
gemäß der zuvor festgelegten Priorität Energiechecks durchgeführt. Derzeit wurden davon
bereits zirka 200 Gebäude untersucht. Auch bei
den Untersuchungen des aktuellen Gebäudepools
konnte eine Förderung beansprucht werden. Mit
dem ESK 2.000 werden schwerpunktmäßig kurzfristige, besonders wirtschaftliche Energiesparmaßnahmen ermittelt und zeitnah umgesetzt.
Im Unterschied zu den IHKM-Klimaschutzmaßnahmen „Energieeffiziente Gebäudehülle und
Heizungssanierung (EGuH)“ und „Stromsparen
mit Schwerpunkt Beleuchtungssanierung“
besteht bei den untersuchten Objekten zunächst
kein Sanierungsbedarf. Die Klimaschutzmaßnahme „ESK 2.000“ erfolgt in drei Bearbeitungsphasen:
Erste Phase – Energetisches Benchmarking
Verbrauchsdaten und spezifische Kennwerte werden statistisch ausgewertet. Zudem wird in der
ersten Phase die Versorgungsstruktur überprüft.
Zweite Phase – Vor-Ort-Begehungen
Mit Unterstützung von externen Fachleuten
werden vor Ort Einsparmaßnahmen der Gebäudehülle, der Haus- und Elektrotechnik sowie der
Betriebsführung systematisch identifiziert.
Dritte Phase – Wirtschaftlichkeitsanalysen und
Maßnahmenumsetzung
Der Untersuchungsschwerpunkt wird auf
Energie­einsparmaßnahmen gelegt, die sich
kurzfristig, d.h. innerhalb von fünf bis zehn Jahren
amortisieren (Austausch von Pumpen, nachträgliche Dämmung von Rohrleitungen, Optimierung
der Regelungstechnik). Langfristige Energiesparmaßnahmen mit höherem Investitionsvolumen,
zum Beispiel durch Dämmung der Gebäudehülle,
werden bei Sanierungsmaßnahmen entsprechend
berücksichtigt.
Von besonderer Bedeutung ist auch die Über­wachung der Betriebsführung und das unmittel­
bare Einleiten von Optimierungsmaßnahmen
(Anpassung der Heizungsrege­lungen, bedarfsabhängige Regelung der raumlufttechnischen
Anlagen).
Systematische, energetische Schwachstellenanalyse
im Gebäudebestand ESK 2.000
Phase 1
Energetisches
Benchmarking
Spezifische Kennwerte
Lieferverträge
Phase 2
Vor-OrtBegehung
Bestandsaufnahme
Energiesparmaßnamen
(Sanierungsmaßnahme)
Phase 3
Umsetzung
Einsparpotenziale
Realisierungskonzept
Investitionen
33
3.3
Projekte zum energieeffizienten
Nutzerverhalten
3.3.1 Fifty-Fifty Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen profitieren
Das vom Referat für Bildung und Sport koordinierte und vom Baureferat betreute „Fifty-FiftyProgramm“ gibt es in München bereits seit
Ende 1996.
Mit dem Projekt soll möglichst viel Strom, Heizenergie und Wasser an den städtischen Kindertageseinrichtungen und den öffentlichen Schulen
durch geänderte Verhaltensweisen eingespart
werden.
Drei Ziele stehen im Vordergrund: das ökologische Ziel, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten; das pädagogische Ziel, Kinder und Jugendliche zu einem verantwortungsbewussten und
sparsamen Umgang mit Energie und Wasser
zu erziehen; das ökonomische Ziel, Kosten für
Energie und Wasser zu sparen.
Der Name „Fifty-Fifty“ ist Programm. Eine Prämie, die sich aus der Hälfte der erzielten Kosteneinsparung errechnet, wird den Teilnehmern zur
freien Verfügung gestellt. Das schafft zusätzliche
Motivation bei den Kindern und deren Betreuerinnen und Betreuern.
34
Zu den Maßnahmen, die im Rahmen von
„Fifty-Fifty“ durchgeführt werden, zählen
beispielsweise:
• den Stand-by-Betrieb von elektrischen Geräten zu verhindern
• Monitore in Arbeitspausen auszuschalten
• einzelne Leuchtenbänder nach Bedarf und
Tageslichteinfall rechtzeitig abzuschalten
• das Licht in den Pausen immer auszuschalten
• Heißwasserboiler mit Thermo-Stopp (automatischer Abschalter nach einmaligem Aufheizen) oder zumindest mit Zeitschaltuhren zu
versehen
• Stoßlüften, nicht Dauerlüften mit ständig
gekippten Fenstern
• Großverbraucher, wie Keramikbrennöfen am
Nachmittag einzuschalten, wenn der Gesamtstrombedarf geringer ist
• tropfende Wasserhähne umgehend reparieren
zu lassen
3.3
Die Zahl der teilnehmenden Einrichtungen ist
von anfangs 30 inzwischen auf 157 gestiegen.
Die Auswertungen von 15 Jahren „Fifty-Fifty“
zeigen, dass das ökologische Ziel eindrucksvoll
erreicht wurde und hohe Einsparungen erzielt
werden konnten:
• 6.800 MWh Strom, diese Menge entspricht
einem Jahresbedarf von rund 2.750 Münchner
Zwei-Personenhaushalten.
• 50.800 MWh Wärme, damit könnte einmal
der Jahresverbrauch von etwa 3.950 Münchner Wohnungen abgedeckt werden.
• zirka 210.800 m³ Wasser, genug um fast allen
Münchnerinnen und Münchnern einmal ihre
Badewanne zu füllen.
• Die Einsparungen von Strom und Wärme
bedeuten eine Verminderung der CO2-Emissionen um mehr als 12.000 Tonnen CO2.
Geld gespart
Dieser ökologische Erfolg wird in erfreulicher
Weise ergänzt durch die erzielten monetären
Einsparungen: Seit Beginn des Projektes wurden
insgesamt rund 4,2 Millionen Euro weniger an
Energie- und Wasserkosten verbraucht; dies
entspricht einer Prämienauszahlung von rund 2,1
Millionen Euro an die beteiligten Einrichtungen.
Jährliche Kosteneinsparungen durch „Fifty-Fifty“
Euro
350.000
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
■ Wärme
■ Strom
■ Wasser
50.000
11
20
10
20
09
20
08
20
07
20
06
20
05
20
04
20
03
20
02
20
01
20
00
20
99
19
98
19
19
97
0
35
3.3
3.3.2 Pro Klima-Contra CO2 bei Verwaltungsgebäuden
einheiten, aber auch Bürgerinnen und Bürger
dazu zu motivieren, sich für die Einsparung von
Energie zu engagieren.
Analog zum Energiesparprogramm „Fifty-Fifty“
wurde am 01.10.1998 das Programm „Pro
Klima-Contra CO2“zum energiebewussten Nutzerverhalten in Verwaltungsgebäuden eingeführt.
In ausgewählten Verwaltungsgebäuden sollen
durch ein verändertes Nutzerverhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort Strom und
Wärme eingespart werden. Die Landeshauptstadt München geht mit gutem Beispiel voran,
um auch Unternehmen, andere Verwaltungs-
Jeweils 35 Prozent aus den Einsparungen
stehen den Gebäudenutzern und dem Budget
der Referate zur Verfügung. Den verbleibenden
Anteil von 30 Prozent erhält das Energiemanagement für die Projektleitung, die Beratung und die
Anschaffung von Messgeräten.
Die erreichten Einsparungen sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt.
Einsparungen
Wärme
Strom
Energie
in [Mwh]
CO2
in [t]
Kosten
in [Euro]
Energie
in [Mwh]
CO2
in [t]
Kosten
in [Euro]
1998 – 2002
3.673
720
152.198
277
72
43.165
2002 – 2003
637
124
26.085
40
10
5.551
2003 – 2004
738
135
29.824
16
4
2.575
2004 – 2005
781
143
38.889
28
8
5.756
2005 – 2006
1.031
192
58.341
9
3
2.275
2006 – 2007
722
134
43.608
61
17
9.307
2007 – 2008
933
171
63.447
62
17
10.514
2008 – 2009
709
132
54.984
55
15
7.557
2009 – 2010
912
220
48.048
60
16
8.239
2010 – 2011
735
139
43.278
49
13
6.987
10.871
2.110
558.702
657
175
101.926
Zeiträume
Gesamt
Durch das erfolgreiche Programm „Pro KlimaContra CO2“ konnte bisher der Energieverbrauch
insgesamt um rund 11.500 MWh verringert
werden. Das entspricht etwa 2.300 Tonnen CO2.
Dadurch wurden insgesamt rund 661.000 Euro
Energiekosten gespart.
36
3.4
Verstärkter Einsatz
erneuerbarer Energien
Das Baureferat stellt sich den Herausforderungen
des Klimawandels und realisiert eine Vielzahl
von wirtschaftlichen Lösungen. Ziel ist es, den
Anteil an erneuerbaren Energien im Strom- und
Wärmebereich zu steigern und die städtischen
Klimaschutzziele zu erreichen. Zusätzlich werden
die bundesweit gesetzlich eingeführten Rahmen­
bedingungen des EEG und des EEWärmeG
berücksichtigt.
Zur Steigerung der Anteile erneuerbarer Energien wurden vom Stadtrat nachfolgende drei
Strategien beschlossen und vom Baureferat
umgesetzt:
Anlagen als fester Bestandteil bei Neubauund Sanierungsmaßnahmen
Im Beschluss zum Sofortprogramm Hochbau
wurde das Baureferat beauftragt, bei allen Neu­­bau- und Sanierungsmaßnahmen von Dächern
den Einsatz von erneuerbaren Energien im Stromund Wärmebereich zu prüfen. Bei Eignung und
Wirtschaftlichkeit wird die jeweilige Maßnahme
im Einvernehmen mit den Vermieterreferaten
realisiert. Die Investitionskosten werden bei Projektbeschlüssen separat ausgewiesen und dem
Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Dabei sind
auch die Menge der Stromerzeugung, die damit
verbundene CO2-Vermeidung und die Kosteneinsparungen darzustellen.
Mit dem Sofortprogramm Hochbau wird eine
ganzheitliche Vorgehensweise beim Einsatz erneuerbarer Energien verfolgt. Ohnehin erforderliche Neubau- oder Sanierungsmaßnahmen
(Dacherneuerung) schaffen Synergieeffekte,
die die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen opti­mieren. Dabei werden neben den technischen
und funktionalen Anforderungen, wie zum Bei­spiel Verschattung gegen sommerliche Überhitzung, auch die gestalterischen Aspekte, wie
Form und Material der Gebäudehülle bei der Integration von Solaranlagen angemessen berücksichtigt. Ziel ist es, jeweils individuelle, auf das
Gebäude abgestimmte Lösungen zu erhalten.
Insbesondere auf Flachdächern werden gestalterisch, ökologisch und ökonomisch tragfähige pro-
jektspezifische Lösungen zur Stromerzeugung
und Begrünung entwickelt. Mit dem Aufbau
einer Solaranlage wird dadurch die Energieeffizienz aus heutiger Sicht von völlig ungenügend
gedämmten Bestandsdächern je nach Ausgangszustand um den Faktor 4 bis 8 gesteigert.
Steigerung der Nutzung erneuerbarer
Energien durch IHKM-Maßnahmen
Im IHKM hat der Stadtrat zusätzlich 0,5 Millionen
Euro pro Jahr Investitionskosten bereitgestellt,
um die Solarenergienutzung im Gebäudebestand
ohne projektspezifischen Stadtratsbeschluss
weiter zu steigern.
Die Projektauswahl für Solaranlagen erfolgt überwiegend im Zuge von Dachsanierungen. Zusätzlich werden Solaranlagen auf Bestandsgebäuden
ohne Sanierungsmaßnahmen bei Anfragen der
Vermieterreferate oder durch systematisches
Abfragen des Baureferates realisiert. Hierbei
ist jedoch die Eignung des Daches in jedem
Einzelfall zu prüfen. Diese Prüfung, die je nach
Gege­benheit umfangreich sein kann, beinhaltet
beispielsweise den Dachzustand, den Statik­
nachweis oder die Möglichkeit der Anbindung
der Solaranlage. Insbesondere sind im Gebäudebestand auch denkmalpflegerische Aspekte
ausreichend zu berücksichtigen.
Ermittlung der Solarpotenziale durch systematische Untersuchung des städtischen
Gebäudebestandes
Zur weiteren Intensivierung der Solarenergienutzung im stadteigenen Gebäudebestandes wird
in einem ersten Schritt das Solardachpotenzial
des städtischen Gebäudebestandes systematisiert und katalogisiert. Als Datengrundlage hierzu
dient der webbasierte Kartendienst der Landeshauptstadt München „Solarpotenziale München“
des Referats für Umwelt und Gesundheit. In
weiteren Schritten wird die Umsetzbarkeit der
ermittelten Solarpotenziale durch das Baureferat eingeschätzt. Bei geeigneten Dachflächen
erfolgt eine technische und wirtschaftliche
Detailprüfung.
37
3.4
3.4.1 Ergebnisse der Nutzung erneuerbarer
Energien im Strombereich
Steigerung stadteigener Photovoltaikanlagen
Größe der Photovoltaikanlagen kumuliert in kW
259
1085
75
1000
1306
568
1010
500
230
12
20
11
20
10
20
20
20
05
25
13
00
0
95
Die elektrische Leistung ist im Jahr 2012 im
Vergleich zum Vorjahr um über 40 Prozent
gestiegen. Dies ist auch auf die Umsetzung
der IHKM-Maßnahmen zurückzuführen (siehe
nebenstehende Grafik). In der Summe wird mit
diesen Anlagen pro Jahr eine Strommenge von
zirka 1,3 Millionen kWh erzeugt. Dies entspricht
einer jährlichen CO2-Vermeidung von rund 1.000
Tonnen.
1565
1500
19
Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung
der städtischen Photovoltaikanlagen seit 1995.
Die Stei­gerung des Photovoltaikausbaus ist seit
dem Jahr 2000 auf das Erneuerbare-EnergienGesetz (EEG) und auf den Beschluss Sofortprogramm Hochbau zurückzuführen. Gelb dargestellt ist die zusätzliche Steigerung des Ausbaus
der Photovoltaikanlagen im Gebäudebestand im
Rahmen des IHKM. Bis Ende 2012 wurden 94
Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 1.565 kWp in Betrieb genommen. Fünf
Anlagen davon befinden sich auf städtischen
Gütern.
■ Umsetzung IHKM vom 23.06.2010
■ Umsetzung Erneuerbare-Energien-Gesetz und
Sofortprogramm Hochbau
Aktuelle Beispiele innovativer Lösungen von
Solaranlagen in Verbindung mit der Architektur
werden in Kapitel 4.8 vorgestellt.
Einsparung
CO2 [t/a]
Tiefengeothermie 8)
850 9)
Einsparung
CO2e [t/a]
Steigerung
(%) 7)
958 9)
21
1899 10)
k.A.
k.A.
Biomasse städtischer Gebäude
421
443
140
Solarthermie
141
158
– 11)
Wärmepumpen
250
305
> 100 % 12)
Biomasse städtischer Güter
Datenbasis Stand Ende 2012, CO2-Emissionsfaktoren gemäß Bekanntgabe
CO2-Monitoring 1990 – 2010 des RGU vom 27.03.2012
7)Steigerung der CO2-Einsparung gegenüber Beschluss Sofortprogramm Hochbau.
8)Berechnung mit CO2-Emissionsfaktor nach GEMIS für Tiefengeothermie.
9)Objekte in Betriebsträgerschaft sind nicht enthalten.
10)Datenbasis Homepage Stadtgüter München.
11)Keine Veränderung, da derzeit die energiepolitischen Rahmenbedingungen für
Photovoltaikanlagen im Vergleich zur Solarthermie günstiger zu bewerten sind.
12)Erhebliche Steigerung durch die Sanierung Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße.
38
3.4.2 Ergebnisse der Nutzung erneuerbarer
Energien im Wärmebereich
Im Wärmebereich stehen unterschiedliche Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien zur
Verfügung. Durch den Einsatz dieser Technologien werden CO2-Einsparungen gegenüber konventionellen Brennstoffen (zum Beispiel Erdgas)
erzielt, die in nachfolgender Tabelle dargestellt
werden. Zusätzlich sind auch die Steigerungsraten gegenüber dem Beschluss Sofortprogramm
Hochbau angegeben.
3.4
Im Folgenden werden die unterschiedlichen
Technologien sowie ihr Einsatz im Bereich stadteigener Gebäude vorgestellt:
Anschluss an die Tiefengeothermie
Aufgrund der günstigen Lage der Landeshauptstadt München im süddeutschen Molassebecken bestehen sehr gute Voraussetzungen
für die Nutzung hydrothermaler Geothermie. Bei
dieser Technologie wird über Bohrungen heißes
Tiefengrundwasser durch eine Pumpe nach oben
gefördert und energetisch genutzt.
Besonders hervorzuheben ist das im Stadtteil
Messestadt Riem realisierte TiefengeothermieNahwärmenetz. Durchschnittlich 85 Prozent des
benötigten Wärmebedarfs werden durch die An­lage gedeckt. Die Bohrungen reichen bis zirka
2.800 Meter unter Geländeoberkante. Die Temperatur des Ther­mal­wassers beträgt dort etwa
90 °C. Die restliche Wärmemenge wird durch
Gasspitzenlastkessel erzeugt.
Eine weitere Steigerung der Tiefengeothermie
wird im Neubaugebiet Freiham erfolgen. Das
rund 230 Hektar große Projektgebiet umfasst
das Neubaugebiet Freiham sowie das benach­
barte Bestandsgebiet Neuaubing und wird als
Forschungsprojekt „Energiegerechte Stadtentwicklung – Chancen für den Bestand durch
energetisch innovative Neubaugebiete“ durch
das Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung gefördert. Im Rahmen der
energiegerechten Stadtentwicklung wird dort ein
neues Tiefengeothermie-Heizwerk der Stadt­werke München GmbH zunächst das Bestandsgebiet mit erneuerbarer Energie aus zirka 3.000
Meter Tiefe versorgen. Anschließend fließt die
Rest­wärme mittels eines innovativen Niedertemperaturnetzes in die Neubauten in Freiham,
welche über einen hohen energetischen Standard und somit einen reduzierten Energiebedarf
verfügen. In dem nördlich der Bodenseestraße
gelegenen Neubaugebiet „Freiham Nord“ für
rund 20.000 Einwohner wird das Baureferat umfassende Infrastruktureinrichtungen erstellen.
Darunter fallen zwei Grundschulen, ein Schulcampus – mit Realschule, Gymnasium, Förder­
zentrum und Grundschule sowie diverse Kinder­-
betreuungs­einrichtungen und Sportanlagen. Die
Stadtwerke München GmbH werden voraussichtlich Ende 2013 mit den Bohrungen für das
neue Geothermienetz Freiham beginnen13).
Im Bereich der Nutzung erneuerbarer Energien
für stadteigene Gebäude stellt die Tiefengeothermie mit rund 850 Tonnen CO2-Einsparung
pro Jahr schon jetzt den größten Anteil bei der
Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmebereich dar. Deren Bedeutung wird im Zuge der
Ausbaupläne der Stadtwerke München GmbH
für die Tiefengeothermie weiter zunehmen.
Nutzung von Biomasse
Die landwirtschaftlichen Güter des Kommunalreferates sparen mit ihren Biomasseanlagen
rund 1.900 Tonnen pro Jahr CO2-Emissionen ein.
Zusätzlich befinden sich in folgenden Gebäuden
holzbefeuerte Heizungsanlagen:
• Kinder- und Jugendtreff „ZAK Regenspielhaus“, Theodor-Heuss-Platz 5
• Jugendfreizeitstätte ABIX, Weitlstraße 125
• Schullandheim Krainsberger Hof, Schliersee
(zusätzlich thermische Solaranlage anteilig zur
Heizung und Trinkwarmwasserbereitung)
• Hänsel und Gretel-Heim, Marie-Mattfeld-Haus,
Oberammergau
• Jugendfreizeitheim Wolkerweg 15
• Technisches Betriebszentrum Schragenhofstraße 6
Diese Anlagen vermeiden zusätzlich rund 420
Tonnen jährlich an CO2-Emissionen. Im Besonderen trägt die Inbetriebnahme des Technischen
Betriebszentrums Schragenhofstraße zu einer
Steigerung der Biomassenutzung bei (siehe auch
Kapitel 4.1).
Darüber hinaus befinden sich derzeit drei weitere Projekte in Planung bzw. Ausführung.
13) Quellen: Referat für Stadtplanung und Bauordnung und Stadtwerke München GmbH
39
3.4
Nutzung von solarer Strahlungsenergie –
Solarthermie
Für den Einsatz solarthermischer Anlagen zur
Erwärmung von Trinkwasser in Nichtwohngebäuden wurden mit Hilfe des Zentrums für
angewandte Energietechnik Planungshinweise
erstellt. Diese dienen dem erfolgreichen Planen
vor allem größerer Solarthermieanlagen für
städtische Gebäude.
Das Energiemanagement überprüft solarthermische Anlagen im Gebäudebestand auf Funktion
und Ertrag. Die Ergebnisse fließen fortlaufend in
die Planungen ein. Hierbei wird auf ein effizientes Kosten-Nutzen-Verhältnis Wert gelegt.
Bei Gebäuden, die nur einen sehr geringen
Warmwasserbedarf aufweisen und im Sommer
während der Ferienzeiten nicht genutzt werden,
ist der Einbau solarthermischer Anlagen aus
ökonomischen Gründen nicht sinnvoll. Darüber
hinaus kann bei Versorgung eines Gebäudes mit
Fernwärme grundsätzlich auf solarthermische
Anlagen verzichtet werden.
Derzeit sind 36 thermische Solaranlagen mit
insgesamt 1.160 Quadratmetern Kollektorfläche
installiert. Als weitere Anwendung der Solarenergie befinden sich in zwei Objekten Luftkollektoranlagen mit einer Fläche von insgesamt 90
Quadratmetern. Insgesamt vermeiden diese 38
Solaranlagen in städtischen Gebäuden rund 140
Tonnen CO2-Emissionen im Jahr.
40
Nutzung von Umweltwärme durch Wärmepumpen
Ob der Einsatz von Wärmepumpen im Nichtwohnungsbau für die stadteigenen Gebäude
einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz
leisten kann, hängt von mehreren günstigen
Voraussetzungen, wie einer geeigneten Wärmequelle (zum Beispiel Grundwasser), dem Einsatz
von Flächenheizsystemen und dem Nutzerverhalten ab.
Derzeit sind folgende Projekte realisiert bzw. in
Planung:
• Grundwasserwärmepumpe, Niedrigstenergiehaus Kinderkrippe – Thuisbrunner Straße
• Wärmepumpe mit Sole-Erdreichregister, Passivhaus Kindergarten – Marianne-Plehn-Straße
• Sanierung der Grundwasser-Wärmepumpenanlage, Schulzentrum – Pfarrer-Grimm-Straße
(siehe auch Kapitel 4.7)
• Abwasserwärmepumpe, Kanalbetriebsstation
(Abwärmenutzung über Wärmetauscher in
Abwasserkanal) – Bergsonstraße
• Grundwasserwärmepumpe,
Kulturzentrum 2411 – Blodigstraße
• Grundwasserwärmepumpen, Gymnasium
Trudering (in Planung, siehe auch Kapitel 4.5)
Durch den weitherhin steigenden Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung werden
sich die ökologischen Rahmenbedingungen für
den Einsatz von Wärmepumpen verbessern.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass der
Einsatz erneuerbarer Energien im Rahmen von
ganzheitlichen Architektur- und Energiekonzepten zu sehen ist. Nicht jede Technik zur Nutzung
erneuerbarer Energien im Wärmebereich lässt
sich in jedem städtischen Gebäude ökologisch
und ökonomisch sinnvoll einsetzen. Eine möglichst weitgehende Reduzierung des Energiebedarfs sowie der Anschluss an Fern- oder
Nahwärmenetze haben weiterhin Priorität.
3.5
Kraft-Wärme-Kopplung
Zentrale Kraft-Wärme-Kopplung (Fernwärme)
Die Stadtwerke München GmbH bauen die Fernwärmeversorgung weiter aus. Derzeit wird das
bestehende Dampfnetz auf ein modernes Heißwassernetz umgestellt und dadurch die Effizienz
weiter gesteigert. Die bei der Stromerzeugung
ohnehin anfallende Abwärme wird hierbei als
klimaschonende Heizenergie genutzt.
Der durch Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) abgedeckte Wärmeverbrauch städtischer Gebäude beträgt rund 50
Prozent. Um diese Wärmemenge mit konventionellen Heizkesseln in den einzelnen Gebäuden
zu erzeugen, wären rund 18 Millionen Kubikmeter Erdgas notwendig, deren Verbrennung zu
rund 41.700 Tonnen an CO2-Emissionen führen
würde.
Wegen dieses bedeutenden ökologischen Vorteils hat der Anschluss städtischer Gebäude an
die Fernwärme der Stadtwerke München GmbH
weiterhin Priorität. Das Zentrale Energiemanagement verfolgt auch in Zukunft die Preisentwicklung bei Fernwärme und Erdgas.
Innenansicht vom Blockheizkraftwerk der Berufsschule Bergsonstraße
Dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung
(Blockheizkraftwerk)
Bei Liegenschaften ohne Fernwärmeanschluss
kann der Einsatz dezentraler Blockheizkraftwerke (BHKW) sinnvoll sein. Hierbei wird auf einen
möglichst ganzjährig konstanten Wärmebedarf
Wert gelegt.
Die Wirtschaftlichkeit von BHKW-Anlagen hängt
entscheidend von einer hohen Betriebsdauer ab.
Derzeit sind folgende Projekte realisiert:
• Berufsschule Bergsonstraße 109
• Max-Planck-Gymnasium (Wärmeversorgung
durch ein BHKW der SWM GmbH aus dem
Westbad)
• Berufsschule Deroystraße 1
Die Anlagen vermeiden jährlich CO2-Emissionen
in Höhe von rund 460 Tonnen.
Darüber hinaus laufen für das Berufsbildungszentrum Lindwurmstraße 90 detaillierte Voruntersuchungen für die Planung einer BHKW-Anlage. Bei dem Modellprojekt Trudering wird der
Einsatz eines BHKWs durch eine bedarfsgerechte Auslegung nach dem tatsächlichen Lastprofil
untersucht. Hierbei wird auch der Wärmeverbund mit einer benachbarten städtischen Grundschule berücksichtigt (siehe Kapitel 4.5).
41
3.6
Energiebeschaffung mit
Bezug von Ökostrom
Auf Grundlage von Marktanalysen der Energiepreise auf dem liberalisierten Energiemarkt
innerhalb der EU werden vom Baureferat
regelmäßig Preisverhandlungen mit der Stadtwerke München Versorgungs GmbH geführt
und dementsprechend Rahmenlieferverträge
abgeschlossen.
Im Jahr 2011 wurde die Strom- und Gasbeschaffung in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken
München auf das sogenannte Tranchenmodell
umgestellt.
Im Vergleich zu der bisherigen Energiebeschaffung ergeben sich folgende wesentliche Vorteile:
• Die Risiken eines einzigen Beschaffungszeitpunktes werden reduziert, da die Beschaffung
auf mehrere, unterschiedliche Zeitpunkte
verteilt erfolgt.
• Auf die sich verändernden Marktsituationen
kann flexibler reagiert werden.
• Die benötigten Strom- und Gasmengen
werden im Vorfeld für die kommenden Jahre
gekauft und somit die Energiepreise für die
Zukunft abgesichert.
Das Zentrale Energiemanagement hat die über
4.000 Einzelversorgungsverträge für Strom-,
Gas- und Fernwärme zu Rahmenverträgen ge­
bündelt. Damit wurde der Verwaltungsaufwand
erheblich reduziert. Um weitere Kosten zu sen­ken, prüft das Baureferat die Anschlusswerte
von Fernwärme und Gas und reduziert bei Bedarf die Leistung.
In nachfolgender Abbildung ist die erzielbare
Kostenoptimierung durch das Tranchenmodell
schematisch dargestellt.
Bisherige Beschaffung:
Beschaffung nach Tranchenmodell:
50
Ersparnis durch
Tranchenmodell
kompletter Bedarf
zu einem Zeitpunkt
30
Tranche 12
Tranche 11
Tranche 10
Tranche 9
Tranche 8
Tranche 7
Tranche 6
Tranche 5
Tranche 4
Tranche 3
Tranche 2
20
Tranche 1
Arbeitspreis14) bei Einkauf
Arbeitspreis14) bei Einkauf
erreichter
Durchschnittspreis
40
Teilmengen des Bedarfs zu unterschiedlichen
Zeitpunkten (Beispiel mit 12 Tranchen)
Durch diese Umstrukturierung auf Rahmenverträge und das Tranchenmodell werden signifikante Kosteneinsparungen in Höhe von rund
5,5 Millionen Euro erwartet.
14) Hinweis: Neben dem Arbeitspreis setzt sich der Strompreis
aus mehreren Komponenten zusammen (u. a. Stromsteuer, EEG-Abgabe, Netzentgelt usw.).
42
Aus Gründen der Vorbildfunktion hat der
Münchner Stadtrat im Mai 2011 für die stadteigenen Gebäude einschließlich der elektrischen
Verkehrsinfrastruktur den Bezug von Ökostrom
beschlossen.
10
0
3.7
Straßenbeleuchtung
und Verkehrsleittechnik
Neben der Hauptabteilung Hochbau leistet die
Hauptabteilung Tiefbau einen wichtigen Beitrag
zum Klimaschutz.
Straßen, Plätze und Wege für Fußgänger und
Fahrzeuge werden beleuchtet. Dies ergibt sich
aus dem Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit, der Gewährleistung von Verkehrssicherheit
und öffentlicher Ordnung sowie der Gestaltung
der Städte und Gemeinden als Wohn- und Erlebniswelt. Auch in diesem Handlungsfeld werden
große Anstrengungen unternommen, die Ener­
gieeffizienz weiter zu steigern. Technische
Weiterentwicklungen werden geprüft und bei
Eignung und Wirtschaftlichkeit umgesetzt.
3.7.1 Einsparungen bei der Straßenbeleuchtung
Von 2010 bis 2012 wurden weitere 6.000 energetisch optimierte Straßenleuchten eingesetzt.
Durch die erneuerten Leuchten konnten etwa
50 Prozent Energie eingespart werden.
Ein Beispiel einer erfolgreichen Weiterentwicklung zeigt der Einsatz von sogenannten Seilhängeleuchten. Sie ersetzen alte Leuchten, die in
der Regel mit zwei stabförmigen Leuchtstofflampen bestückt sind. Mit dem Austausch wird der
Energieverbrauch um zirka 50 Prozent gesenkt.
Die Technik leuchtet die Verkehrsfläche genauso
hell aus wie bisher, benötigt aber nur die halbe
elektrische Leistung.
Im Rahmen des IHKM-Klimaschutzprogrammes
2010 wurden unter anderem 1.500 Leuchten
durch effizientere runde Seilhängeleuchten
ersetzt. Durch diese Maßnahme werden künftig
rund 305.000 kWh und zirka 139 Tonnen CO2
jährlich eingespart.
Hochenergieeffiziente Seilhängeleuchten
43
3.7
3.7.2 Einsatz von LED-Signalgebern bei
Lichtsignalanlagen
Das Baureferat hat in Fachausschüssen bei der
normativen Überarbeitung der Baustandards
von Lichstsignalanlagen (LSA)-Außenanlagen
mitgewirkt.
Mit Erlass der DIN 0832-300 im Jahr 2004 wurde
eine neue Versorgungsspannung für LSA-Außenanlagen (40 Volt für Signalgeber und Zusatzeinrichtungen) spezifiziert und standardisiert.
Damit konnte die Entwicklung energiesparender Anlagenkomponenten, wie zum Beispiel
von LED-Signalgebern, weiter vorangetrieben
werden. Durch den Einsatz dieser Technologie
kann bis zu 90 Prozent an Energie gegenüber
Altanlagen mit 230 Volt Glühfadentechnik eingespart werden. Darüber hinaus haben die LEDSignalgeber eine deutlich bessere Sichtbarkeit
und sind zuverlässiger. Beides wirkt sich positiv
im Hinblick auf die Verkehrssicherheit aus.
Der Stadtrat hat im April 2007 das Baureferat
beauftragt, ein Modernisierungsprogramm für
Lichtsignalanlagen15) aufzulegen.
15)Endausbau des Austausches von Verkehrsrechnern und
Anpassung der Lichtsignalanlagen an das Verkehrsnetzsteuerungssystem mit Energieeinsparungsprogramm im
Stadtgebiet München; Sitzungsvorlage 02-08 / V09787
vom 26.04.2007.
44
Lichtsignalanlagen mit LED
Abhängig vom Hersteller und dem technischen
Ausbaugrad ist bei einem Teil der bestehenden
Anlagen eine Umrüstung der LSA auf die energiesparende LED-Technik wirtschaftlich sinnvoll.
Mittlerweile sind über 40 Prozent der 1.100 LSA
im Stadtgebiet der LH München mit energiesparender LED-Technik ausgestattet. Bei neuen
und auszutauschenden Anlagen kommt seit dem
Jahr 2004 ausschließlich LED-Technik bei Signalgebern von Lichtsignalanlagen zum Einsatz.
3.7
3.7.3 Solartechnik bei Parkscheinautomaten
Im Rahmen des Parkraummanagements unter­
hält das Baureferat rund 4.400 Parkscheinauto­
maten. Nach Abschluss erfolgreicher Feldver­
suche wurden ab 2009 solarbetriebene
Parkscheinautomaten aufgestellt. Zusätzlich
wird bei anstehenden Bau- oder Reparaturmaßnahmen die Umrüstung von konventionellen
Parkscheinautomaten auf Solarbetrieb überprüft
und bei Eignung und Wirtschaftlichkeit realisiert.
Bisher konnten einmalig Kosten von rund
2,5 Millionen Euro eingespart werden. Die laufenden Betriebskosten reduzierten sich um zirka
70.000 Euro. Mit diesen Maßnahmen wurden
zusätzlich 60 Tonnen CO2 vermieden.
Solarpaneel eines Parkscheinautomaten
Solarbetriebener Parkscheinautomat
45
46
4
Projektbeispiele
4.1 Energieeffizienz und
erneuerbare Energien –
Neubau Technisches Betriebszentrum
4.2 Neue Quartiersgrundschule
am Arnulfpark
4.3 Energetische Sanierung des
Max-Planck-Gymnasiums
4.4 Stromüberschuss für die
Grund- und Förderschule
in der Paulckestraße
4.5 Modernes Lernen im Passivhaus – Neubau Gymnasium Trudering
4.6 Innovatives Licht für das
gesamtsanierte Lenbachhaus
4.7 Hocheffiziente Wärmepumpe
für das Schulzentrum
Pfarrer-Grimm-Straße
4.8 Solartechnik und Architektur –
Innovative Lösungen
Verwaltungsgebäude Herzog-Wilhelm-Straße
Photovoltaikmodule als Sonnenschutz
47
4.1
Energieeffizienz und erneuerbare Energien –
Neubau Technisches Betriebszentrum
Das neue Technische Betriebszentrum mit
Verkehrsleitzentrale in der Schragenhofstraße
wurde 2012 in Betrieb genommen. Es ersetzt
die ehemaligen stark sanierungsbedürftigen
Bauhöfe des Verkehrszeichenbetriebes sowie
der Straßenbeleuchtung und Verkehrsleittechnik.
Es bündelt damit alle Einrichtungen, die für die
Überwachung und Sicherung des Verkehrs auf
den Münchener Straßen verantwortlich sind.
Herzstück des neuen Betriebszentrums ist die
Verkehrsleitzentrale. Sie ist Europas modernste
zentrale Steuerungsheinheit zur Lenkung und
Überwachung des Verkehrs und der Betriebstechnik. Eine 17 Meter breite und 2,25 Meter
hohe Multimedia-Videowand spiegelt die aktuelle
Verkehrslage und die Betriebszustände der technischen Anlagen aller Münchner Hauptstraßen
und Straßentunnels wider.
Bei der Energieversorgung des Technischen Be­
triebszentrums nimmt der Einsatz erneuerbarer
Energien eine wichtige Rolle ein. So besteht die
2.000 Quadratmeter große Glasdachkonstruktion, welche die Magistrale zwischen beiden
Gebäudekörpern überdacht, aus Photovoltaikmodulen mit einer Leistung von 88 kWp. Die semitransparente Ausführung der leistungsstarken
Module ermöglicht neben der Stromproduktion
auch eine hohe Lichtdurchlässigkeit des Daches.
Der Gebäudekomplex wurde nach dem Entwurf
der Münchner Architekten Auer + Weber +
Assoziierte (1. Preis im Realisierungswettbe­
werb) errichtet und besteht aus zwei klar ge­schnittenen funktionalen Einheiten, die über ein
Glasdach verbunden sind. Entsprechend ihren
Anforderungen sind die beiden Baukörper in
einen beheizten und einen kalten Gebäudeteil
gegliedert.
Technisches Betriebszentrum Schragenhofstraße
Semitransparente
Photovoltaikmodule
48
4.1
Zusammen mit weiteren Maßnahmen, wie zum
Beispiel einer energetisch hochwertigen Gebäudehülle, unterschreitet das neue Technische
Betriebszentrum mit seinem Primärenergiebedarf die Anforderungen der zum Zeitpunkt der
Baugenehmigung geltenden Energieeinsparverordnung (EnEV) um etwa 43 Prozent. Bezogen
auf die Endenergie werden jährlich Kosten von
rund 5.500 Euro und CO2-Emissionen von zirka
11 Tonnen pro Jahr eingespart.
Neben der Stromerzeugung erfolgt auch die Beheizung des Gebäudes zu einem großen Anteil
unter Einsatz erneuerbarer Energien. So wird der
nachwachsende Rohstoff Holz in einer automatischen Hackschnitzelfeuerungsanlage mit einer
Leistung von 500 kW zur Wärmeerzeugung eingesetzt. Die Abdeckung der Spitzenlast erfolgt
durch einen Gas-Brennwertheizkessel. Über eine
hydraulisch betriebene Schubbodenaustragung
wird das Heizmaterial aus einem unterirdischen
Vorratsbunker zur Verbrennung in die Kesselanlage gefördert und dort mit Hilfe einer optimalen Verbrennungsregelung (Lambdaregelung)
verbrannt. Neben einem hohen Wirkungsgrad
zeichnet sich die Anlage auch durch geringste
Schadstoffemissionen aus. Dies wird unter anderem durch eine Abgasrezirkulationsanlage und
einen Zyklonabscheider erreicht.
Regelung
Schema einer Holzschnitzelfeuerungsanlage
Bodenluke
Kessel
hn
ec
k
e
Bodenluke
Ascheaustragung
rs
c
Hackschnitzel
Brennraum
Fö
rd
e
Bodenluke
Schubbodenaustragung
Förderschnecke
49
4.2
Neue Quartiersgrundschule
am Arnulfpark
Die dreizügige Grundschule mit Tagesheim und
Sporthalle in der Helmholtzstraße 6 entstand zur
Versorgung des neuen Quartiers am Arnulfpark
und ging im Schuljahr 2012/13 nach zweijähri­ger
Bauzeit in Betrieb. Die Architekten Hess Talhof
Kusmierz entwarfen einen langgestreckten
Baukörper, der durch Dachterrassen akzentuiert
wird. Leitidee der Grundschule am Arnulfpark ist
die Schaffung eigener Einheiten für jede Jahrgangsstufe und der direkte Bezug aller Klassenund Gruppenräume zu den Außenanlagen. Jede
der vier Jahrgangsstufen hat im Obergeschoss
ihr eige­nes Jahrgangshaus als identitätsstiftende
und überschaubare Einheit. Der Verwaltungsund Lehrerbereich schließt das Gebäude nach
Osten hin ab. Dazwischen liegen großzügige
Dachterrassen, die allen Klassen- und Tagesheimräumen direkt angebundene Freibereiche
bie­ten. Eine dem Gebäude zur Straße vorgehängte Fassade aus Holzpfosten geht dort in
einen freitragenden Ballfangzaun über, der die
Sportflächen einfasst. Die Fassaden der beiden
Baukörper reduzieren sich auf Sichtbeton und
Glas. Die Außenwände sind in zweischaligem
Stahlbeton mit Kerndämmung ausgeführt.
Auf dem Dach liefert eine Photovoltaikanlage
einen jährlichen Stromer­trag von 18.000 kWh.
Die Einsparung an Primärenergie gegenüber der
EnEV beträgt durch die Fernwärmeversorgung
67 Prozent. Somit konnten Energiekosten von
96.000 Euro und CO2-Emissionen von 114 Tonnen pro Jahr eingespart werden.
Photovoltaikanlage auf dem Dach der
Quartiersschule am Arnulfpark
50
4.3
Energetische Sanierung des
Max-Planck-Gymnasiums
Wie gut energetische Sanierung auch dann gelingen kann, wenn eine architektonisch bemerkenswerte Fassade erhalten werden soll, zeigt das
Beispiel des aus den 60er-Jahren stammenden
Schulhauses in der Weinbergerstraße 29.
Die Sanierung erfolgte über das KP II und wurde
von dem Architekten Karg aus München geplant.
Die prägnante Ziegeloptik war zwar nicht denkmalgeschützt, sollte jedoch sensibel erhalten
werden. Nur auf den Südseiten mit hohem
Fensteranteil wurde eine hinterlüftete, gedämmte
Fassadenverkleidung mit integrierten Fenstern als
neues Bauteil auf die Ziegelfassade montiert.
Die Außenwände von geringer beheizten Bereichen wie Fluren wurden innen mit Schaumglas
gedämmt und bei zweischalig ausgeführten
Mauern wurde eine Kerndämmung eingesetzt,
so dass die Ziegel sichtbar blieben. Die komplette
Gebäudehülle des Klassentraktes wurde saniert
und Fernwärme installiert; dadurch wurde der
energetische Standard eines Neubaus erreicht.
Insgesamt wurde eine Primärenergieeinsparung
von 37 Prozent gegenüber dem unsanierten Zustand erreicht. Außerdem konnten Energiekosten
von 70.500 Euro und 151 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden.
51
4.4
Stromüberschuss für die Grund- und
Förderschule in der Paulckestraße
Südansicht
Die 1961/62 errichtete Grund- und Förderschule
in der Paulckestraße 10 wurde im Rahmen des
KP II und mit Finanzmitteln des IHKM ener­getisch
modernisiert. Der Schulbau gliedert sich in zwei
parallele Hauptriegel, welche die Klassen­zimmer
beherbergen. Drei Verbin­dungsbauten verknüpfen
die beiden Haupt­riegel, in ihnen sind Verwaltungsund Sanitärräume untergebracht. Zudem ist auf
dem Schulgelände eine Turnhalle mit Nebenräumen vorhanden.
Die Fassade wurde mit einem Wärmedämm­ver­
bund­sys­tem, neuen Fenstern und Türen und einem außenliegenden Sonnenschut­z modernisiert.
Die Decken und Innenwände im Keller wurden
gedämmt. Zudem hat das Baureferat die Beleuch­
tung erneu­ert und die oberste Geschossdecke
der beiden Hauptriegel gedämmt. Hierbei ist ein
in­novatives Dämmhülsensystem zum Einsatz
gekommen. Dämmhülsen aus Karton bilden die
Tragkon­struktion für einen aufgeständerten, begehbaren Boden. Die Dämmhülsen sowie sämtliche Hohl­räume sind mit Zellulosedämmstoff
gefüllt, so dass eine nahezu wärmebrückenfreie
Aus­führung garantiert ist.
52
Dämmung der obersten Geschossdecke mit dem
innovativen Dämmhülsensystem
4.4
Außerdem wur­de auf den südlichen Dachflächen
der beiden Haupt­rie­gel eine Photovoltaikanlage
installiert. Die Module wurden in die Dachflächen
integriert. Dadurch konnten bei der ohnehin not­
wen­digen Dach­sanierung Kosten für die Dacheindeckung gespart werden. Die Photovoltaikanlage
hat eine Leistung von 75 kWp.
Durch die energetische Sanierung konnte der
Endenergie­bedarf für Wärme um 42 Prozent
und für Strom um 30 Prozent gesenkt werden.
Die Photovoltaikanlage erzeugt mehr Strom als
im Gebäude verbraucht wird, so dass ein Stromüberschuss entsteht. Insgesamt werden durch
die energetische Sanierung die CO2-Emis­sionen
jährlich um zirka 315 Tonnen verringert.
In die Dachflächen integrierte PV-Module
Reduzierung des Endenergiebedarfs für Wärme und Strom
%
150
Wärme
Strom
100
-30%
-42%
50
0
82.000
vor
Sanierung
nach
Sanierung
vor
Sanierung
-22.000
-50
-100
-150
Stromüberschuss
durch PV
-80.000
Beleuchtungssanierung und PV
53
4.5
Modernes Lernen im Passivhaus –
Neubau Gymnasium Trudering
Längsansicht
Lageplan
Für den Neubau eines vierzügigen Gymnasiums
mit Dreifachsporthalle und Zuschauertribüne in
Trudering wurde das Baureferat vom Münchner
Stadtrat mit der Auslobung eines Wettbewerbs
beauftragt. Das langgestreckte Grundstück
zwischen Wohngebiet und öffentlichem Grünzug
stellte eine besondere Herausforderung für die
Situierung der Baukörper dar. Die Jury vergab
den ersten Preis an das Architekturbüro felix
schürmann ellen dettinger architekten. Im Juni
2011 beauftragte der Münchner Stadtrat das
Baureferat mit der Realisierung des Gymnasiums in Passivhausbauweise.
Durch die Gliederung in sieben ablesbare
Baukörper sowie den vorgelagerten, eingeschossigen Verwaltungstrakt mit Werkhof an der
Markgrafenstraße integriert es sich gut in die
vorhandene Wohnbebauung. Der Pausenhof sowie die Sport- und Spielflächen orientieren sich
zum öffentlichen Grünzug. Den Abschluss des
Baukörpers bildet die Dreifachsporthalle. Diese
soll unabhängig vom Schulbetrieb auch von
ortsansässigen Vereinen genutzt werden und
bietet daher Tribünenplätze für 500 Personen.
Die Pausenhalle am Haupteingang ermöglicht
eine gute Orientierung zur Aula, zum Ganztagesbereich und zur inneren „Schulpromenade“. Die
Schule bietet ein Raumgefüge, in dem verschiedene Formen des gebundenen und individuellen
Lernens möglich sind. Einzelne Klassenzimmer
im zweiten Obergeschoss erhalten flexible
Flurwände, so dass vielfältige Orte zum Lernen
entstehen können.
54
Die wichtigsten Merkmale der zertifizierten Passivhausbauweise sind kompakte Baukörper, dreifach verglaste Fenster, erhöhte Dämmstärken
von 25 bis 40 cm in allen Hüllflächen sowie eine
Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Die Einhaltung der Passivhauskriterien wird durch die Zertifizierung nachgewiesen.
Eine Photovoltaikanlage auf den Dachflächen
und der Einsatz erneuerbarer Energien beim
Heizen tragen zur Energieeffizienz bei: So erfolgt
die Wärmeversorgung über Grundwasserwärme­
pumpen, die über einen Wärmeverbund auch
eine benachbarte Grundschule mitversorgen.
Zusätzlich ist für die Warmwasserbereitung und
Heizgrundlast auch der Einsatz eines mit Gas betriebenen Blockheiz­kraft­wer­kes (BHKW) geplant.
Zur optimalen Auslegung des BHKWs sollen
nach Inbetriebnahme des Gymnasiums die tatsächlichen Lastprofile ausgewertet werden.
Die hocheffiziente Beleuchtung in den Klassen­zimmern wird über Präsenzmelder tageslicht­
abhän­gig geregelt. Um den Eintrag von Tageslicht zu optimieren, ist ein Sonnenschutz mit einer vom Sonnenstand abhängigen Steuerung der
Lamellen vorgesehen. Die Inbetriebnahme des
Gymnasiums erfolgt im Schuljahr 2013/2014.
4.6
Innovatives Licht
für das gesamtsanierte Lenbachhaus
Zusätzlich spricht für den LED-Einsatz die hohe
Effizienz der Leuchtdioden. Dadurch konnte die
An­schluss­leistung der ursprünglich geplanten
Beleuchtung insgesamt um zirka 30 Prozent
reduziert werden. Der geringe Energieverbrauch
und die lange Lebensdauer machen die LEDBeleuchtung zu einer sehr umweltfreundlichen
Technologie.
In den Ausstellungsbereichen des Lenbachhauses wird die LED-Technik in unterschied­lichen
Beleuchtungssystemen (Shedbeleuchtung,
Voutenbeleuchtung und Lichtdeckenbeleuchtung) verwendet. Alle drei Beleuchtungssysteme
sind mit dem architektonischen Konzept eng
verwoben.
Das Baureferat hat gemeinsam mit der städtischen Galerie im Lenbachhaus und OSRAM
ein neuartiges, wegweisendes Lichtkonzept
entwickelt und realisiert. Dies ist im Museumsbereich deutschlandweit einzigartig. Der Lichtkünstler Dietmar Tanterl begleitete die Projektentwicklung und Umsetzung des Lichtkonzepts,
das auf LED-Technologie basiert.
Die künstliche Beleuchtung
• entspricht natürlichem Licht
• erfüllt konservatorische Anforderungen in
höchstem Maße,
• bietet neue Gestaltungsmöglichkeiten durch
variable Lichtfarben.
Die LED-Beleuchtung zeichnet sich durch Licht
mit hoher Gleichmäßigkeit und bester Farb­
wieder­­gabe aus. Ohne Umbau der Beleuchtungsanlage und Wechsel der Leucht­mittel können
je nach Situation Farbtemperatur und Helligkeit
angepasst werden. Die Expo­nate werden so
gut wie keiner UV-Strahlung mehr ausgesetzt
und können dem Betrachter in einem mit dem
Tageslicht vergleich­baren Lichtspektrum gezeigt
werden. Damit setzt das Lenbachhaus nach der
Generalsanierung und Erweiterung in seinen
Ausstellungsräumen neue Qualitätsstan­dards für
die Beleuchtung in Kunstmuseen.
Shedmodul 16)
Das Projekt haben das Bundesministerium für
Bildung und Forschung mit zwei Millionen Euro
im Rahmen des Wettbewerbes „Kommunen in
neuem Licht/Optische Technologien“ und der
Förder­verein Lenbachhaus e.V. mit 1,8 Millionen
Euro unterstützt. Damit bleiben die städtischen
Ausgaben für dieses innovative System innerhalb des Kostenrahmens, der für eine konventionelle Beleuchtung bei der Generalsanierung und
Erweiterung des Lenbachhauses veranschlagt
war.
16) Herstellerbezeichnung siehe Abbildungsverzeichnis
55
4.7
Hocheffiziente Wärmepumpe für das
Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße
Neubau Mensa
im Schulzentrum
Das Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße 1 setzt
sich aus verschiedenen Gebäuden und Nutzungen zusammen. So ist dort neben einem Gymnasium, einer Realschule und einer Grundschule
auch eine Volkshochschule, eine Schwimmhalle,
eine Bibliothek und eine Kindertagesstätte untergebracht.
Ursprünglich versorgten den Gebäudekomplex
drei Gasheizkessel und drei mit Gasmotoren
betriebene Wärmepumpen. Altersbedingt
mussten die Wärmepumpen einschließlich
der zugehörigen Brunnenanlage außer Betrieb
genommen werden. Eine nicht mehr zeitgemäße
Wärmedämmung der Heizungsanlage und hohe
Energie­verluste bei der Warmwasserbereitung
waren unter anderem Anlass, ein neues Konzept
für die Heizenergieversorgung des Schulzentrums
zu entwickeln.
56
Louise-Schröder-Gymnasium im Schulzentrum
4.7
Als Ergebnis wurde folgendes Sanierungskonzept beschlossen:
• Einsatz von vier Gas-Brennwertkesseln mit
einer Gesamtleistung von 1,5 MW zur Abdeckung von Spitzenlasten sowie zur Versorgung einzelner Verbraucher (Warmwasserbereitung) mit höheren Heizwassertemperaturen.
• Einsatz von zwei elektrisch angetriebenen
Wärmepumpen mit einer Gesamtleistung von
1,2 MW zur Abdeckung der Grundlast.
• Ertüchtigung und Ausnutzung der vorhandenen Brunnenanlage mit positiven Auswirkungen auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit der
Wärmepumpenanlage.
Nach Berechnung können durch den Einsatz der
Wärmepumpenanlage im Vergleich zu der bisherigen veralteten Heizungsanlage rund 71.000
Euro pro Jahr an Energiekosten eingespart werden. Die eingesparten CO2-Emissionen betragen
zirka 330 Tonnen pro Jahr.
Der Grund für diese hohen Einsparungen liegt
vor allem am Einsatz einer hocheffizienten
Wärmepumpenanlage. Es handelt sich dabei
um Turbo-Wärmepumpen mit einer maxi­malen
thermischen Leistung von je 586 kW und
zwei Verdichteraggregaten pro Gerät. Hervorzuheben ist die berührungslose Magnetlagerung der Verdichterwelle. Diese
ermöglicht einen hohen Wir­kungsgrad
des Verdichters und verhindert eine
mechanische Abnutzung der Lager.
Die Wärmepumpen arbeiten mit
einer berechneten Jahresarbeitszahl von 4,3 und decken damit 77
Prozent der von den Wärmepumpen
gelieferten Heizenergie durch Umweltwärme ab.
Im ersten Bauabschnitt wurde die Heizzentrale,
die Brunnenanlage sowie die zentrale Verteilung
komplett erneuert. Im zweiten Bauabschnitt
folgte die Modernisierung der Unterstationen in
den einzelnen Gebäudeteilen. Im dritten Bauabschnitt wird die Heizungs- und Lüftungsanlage
der Dreifach-Sporthalle modernisiert.
Verdichter der
Wärmepumpe 17)
Begleitend zu der Baumaßnahme werden Evaluierungen zur Überprüfung der oben genannten
Berechnungen durchgeführt.
Schema Heizungsanlage mit Wärmepumpen
Mehr-Kesselanlage
Wärmepumpenanlage
Verbraucher
Pufferspeicher
Brunnenanlage
17) Herstellerbezeichnung siehe Abbildungsverzeichnis
57
4.8
Solartechnik und Architektur –
Innovative Lösungen
Aufgrund der sich stetig verändernden politischen
und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie
zunehmender technischer Möglichkeiten unterliegt der Markt im Bereich der Solartechnik einer
sehr dynamischen Entwicklung. Das Baureferat
leistet mit der Realisierung von innovativen und
vielfältigen Projekten einen wertvollen Beitrag
anspruchsvolle Solararchitektur zu fördern und
nimmt somit seine Vorbildfunktion als öffentlicher Auftraggeber wahr.
4.8.1 Photovoltaik und Lärmschutz
Die Integration von Photovoltaik in eine Lärmschutzwand ermöglicht es, Lärmschutz und
Energieerzeugung zu kombinieren. Durch diese
Synergieeffekte ergeben sich deutliche Kostenvorteile gegenüber zwei separaten Lösungen.
Die zur Verfügung stehenden Flächen werden
optimal genutzt und Ressourcen geschont.
Berufliches Schulzentrum an der Riesstraße
Bisher waren Photovoltaikmodule in Lärmschutzwänden nur sinnvoll, wenn die Ausrichtung der
Lärmschutzwand von Ost nach West verlief, um
eine Photovoltaikfläche nach Süden zu erhalten.
Bei dem Berufsschulzentrum an der Riesstraße
30 bis 44 konnte eine Photovoltaikanlage in eine
transparente Lärmschutzwand von Nord nach
Süd integriert werden. Im obersten Bereich der
Lärmschutzwand wurden erstmals in Deutschland beidseitig aktive bifaciale Glas-Glas-Module
in dieser Größenordnung angebracht. Die Trans­parenz der Lärmschutzwand bleibt dabei in ausreichendem Maße erhalten.
58
Die nach Osten ausgerichteten aktiven Zellen
der Photovoltaikanlage erzeugen vormittags
Strom, die nach Westen ausgerichteten aktiven
Zellen nachmittags. Die elektrische Leistung beträgt 12,7 kWp. Die Anlage wurde im Juni 2007
in Betrieb genommen.
4.8
Sanierung der Lärmschutzwand
Candidauffahrt
Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen an der
Lärmschutzwand hat das Baureferat auf einer
Länge von 340 Metern die bestehenden opa­ken
Lärmschutzelemente durch 170 Glas-Glas-Module ersetzt. Die Konstruktion der Lärmschutzwand
bot sich wegen ihrer Ausrichtung und Verschattungsfreiheit besonders gut für die Installation
einer Photovoltaikanlage an. Die neuen Module
bestehen aus kristallinen Zellen, die Tageslicht
einfallen lassen und von der Fahrbahn aus gut
zu erkennen sind. Die Anlage ging im Juni 2005
in Betrieb und hat eine elektrische Leistung von
37kWp.
59
4.8
4.8.2 Photovoltaik und Gebäudehülle
Die Gebäudehülle bietet für die Nutzung von
Solarenergie ein enorm großes Potenzial. Insbe­
son­dere Photovol­taikmodule können sowohl
additiv auf oder an der Gebäudehülle befestigt
als auch kon­struktiv in die Gebäudehülle integriert
werden. So erfüllen sie gleichzeitig funktionale
und gestalte­rische Anforderungen und wandeln
zusätzlich Sonnen­licht in elektrischen Strom um.
Für die Integration sind sowohl opake als auch
semi­transparente Mo­dule möglich.
Jugendfreizeitstätte Neuherbergstraße
Die großflächige, nach Süden orientierte Fassade
der Freizeitstätte an der Neuher­bergstraße 90
bot sich für die Integration einer senkrechten
Photovoltaikanlage an. 51 opake Module mit
einer elektrischen Leistung von 10 kWp konnten
am Gebäude verschattungsfrei optimal ausgerichtet werden. Von der Straße aus gut einsehbar, übernimmt die Photovoltaikanlage somit
gleichzeitig eine gestalterische Funktion an der
Fassade. Die Inbetriebnahme erfolgte im März
2007.
Kindertagesstätte Waldmeisterstraße
Der Neubau der Kindertagesstätte an der Wald­meisterstraße 25 besitzt ein nach Süden geneigtes, homogenes Pultdach ohne Aufbauten. Auf
der gesamten Dachfläche ist eine Photovoltaikanlage integriert. Die Dünnschichtzellen mit
einer elektrischen Leistung von 9 kWp sind auf
die Blecheindeckung laminiert und passen sich
farblich dem Konzept des Gebäudes an. Das Erscheinungsbild wirkt harmonisch und unauffällig.
Die Inbetriebnahme erfolgte im Februar 2007.
60
4.8
4.8.3 Photovoltaik und Gründächer
Begrünte Flachdächer erfüllen eine Reihe von
Funktionen bei der Nachhaltigkeit von Gebäuden. Insbesondere tragen sie positiv zur Rückhaltung des Regenwassers, der Staubbindung,
der Schadstofffilterung und zur Kühlung des
Stadtklimas bei und dienen auch als Gestaltungselement. Eine Kombination von begrünten Dachflächen mit Photovoltaikanlagen schafft weitere
Synergieeffekte.
Turnhalle des beruflichen Schulzentrums
Riesstraße
Auf den südlichen opaken Flächen der ShedOberlichter der Turnhalle in der Riesstraße 42
wurden jeweils auf der gesamten Länge Photovoltaikmodule angeordnet. Die restlichen Flachdachbereiche konnten vollflächig zur Begrünung
genutzt werden. Die elektrische Leistung der
Photovolataikanlage beträgt 46 kWp. Die Inbetriebnahme erfolgte im Dezember 2006.
Museumsdepot Lindberghstraße
Das Flachdach des neu errichteten Museumsdepots der Landeshauptstadt München in der Lindberghstraße 44 erhielt ein vollständig begrüntes
Dach mit einer Photovoltaikanlage. Dieses
wurde als Pilotprojekt erstmals in dieser Größenordnung auf einem städtischen Gebäude auf
dem begrünten Dach montiert. Die Unterkonstruktion der Module konnte in den Aufbau der
Dachbegrünung integriert werden. Substrat und
Bewuchs dienen als Beschwerung der 61kWp
großen Photovoltaikanlage. Die Module erlauben
durch die höhere Aufständerung eine Begrünung
auf der gesamten Fläche. Die Inbetriebnahme
war im August 2011.
61
4.8
4.8.4 Photovoltaik und Pädagogik
Alle durch das Baureferat errichteten Photovoltaikanlagen erhalten eine Anzeigetafel, auf der
die erzeugte Energie und die CO2-Vermeidung
dargestellt werden. In Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen können damit die bereits vielfältigen Aktivitäten vor Ort unterstützt werden.
Auf diese Weise lernen die Schülerinnen und
Schüler, wie eine Photovoltaikanlage funktioniert,
und werden praxisnah an Themen des Klimaschutzes herangeführt. Ein herausragendes
Beispiel hierzu ist das Förderzentrum MathildeEller-Schule.
Mathilde-Eller-Schule Klenzestraße
Das Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung wurde aufgrund des herausragenden und einzigartigen Engagements der
„Energiesparfüchse“ mit mehreren Preisgeldern
in Höhe von rund 25.000 Euro ausgezeichnet.
Ziel war es, die Preisgelder für eine Photovoltaik­
anlage vor Ort einzusetzen. Das Referat für
Bildung und Sport (RBS), das Baureferat sowie
das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU)
unterstützten mit zusätzlichen Geldern aus dem
IHKM das Vorhaben.
62
Mit der IHKM-Maßnahme „Dachsanierung der
Turnhalle“ wurden unter anderem die Statik
optimiert, das Dach gedämmt und eine Photovoltaikanlage mit einer elektrischen Leistung von
31 kWp installiert. Die Anlage ging im Dezember
2012 in Betrieb.
Zusätzlich wird der geplante Neubau des Förder­­
zentrums Nymphenburg Süd, MargaretheDanzi-Straße, durch die Umsetzung des Beschlusses Sofortprogramm Hochbau eine weitere Photovoltaikanlage mit 60 kWp erhalten.
4.8
4.8.5 Solarthermie und Sport
Bezirkssportanlage Thalkirchner Straße
Im Jahr 2012 ging die mit einem modernen Regel-,
Speicher- und Verteilsystem ausgestattete, solarthermische Anlage der Bezirkssportanlage Thalkirchner Straße 209 in Betrieb. Die Anlage dient
überwiegend der Trinkwarmwasserbereitung,
trägt aber auch anteilig zur Heizung bei. Versorgt
werden neben dem Sanitär-, Sport- und Vereinsbereich auch eine angeschlossene Gastronomie
sowie ein Jugendfreizeitheim.
Solaranlage auf dem Dach, rechts neben dem Oberlicht
Kennzeichnend für die Anlage ist der 24 Quadratmeter große Großflächenkollektor. Dieser passt
sich architektonisch vorteilhaft in einen trapez­förmigen nach Südosten orientierten Dach­­
flächen­bereich ein. Damit eine hohe Trink­
wasserhygiene sichergestellt werden kann,
erfolgt die Warmwasserbereitung durch Frischwassermodule. Ergänzt wird das System durch
einen 2.000 Liter fassenden Pufferspeicher, der
zur optimalen Ausnutzung der Solarenergie im
Temperaturschichtverfahren beladen wird.
Rasenspielfeld vor der Nordfassade
63
64
Technisches
Gebäudemanagement
5
5.1 Überblick
5.2 Bedarfsgerechte Pumpensteuerung für Schulschwimmbäder
Heizungsanlage
Technisches Rathaus Friedenstraße
65
5.1
Überblick
Um die Lebenszykluskosten jedes einzelnen
stadteigenen Gebäudes berücksichtigen zu können, hat der Stadtrat am 01.01.2012 beschlossen das Facility Management (FM) nach dem
Vermieter-Mieter-Modell zu organisieren. Die
Optimierung der Prozesse ergibt eine Bündelung
der Fachkompetenz beim Technischen Gebäudemanagement des Baureferats (Hochbau). Seine
Aufgaben als Dienstleister sind:
• Klassische Betriebsaufgaben wie die Beseitigung von Störungen, Inspektionen, Wartungen
und Instandsetzungen
sowie zusätzlich:
• Energie­management mit Energiecontrolling
und Energiebeschaffung, Prüfmanagement,
Sondertechnik.
66
Als zentrale Anlaufstelle für die technischen
Hausverwaltungen der beiden Vermieter (Referat
für Bildung und Sport und das Kommunalreferat) steht bei Schadens- und Störmeldungen
das Servicedesk Hochbau für alle Aufträge des
nicht planbaren Bauunterhaltes und technischen
Betriebes zur Verfügung.
Mit der Zentralen Leittechnik können die technischen Anlagen zentral überwacht werden.
Damit erhöht sich ihre Wirtschaftlichkeit und
Verfügbarkeit. Darüber hinaus sind die dort erfassten Verbrauchsdaten Grundlage für Analysen
des Energiemanagements.
Die Ablauforganisation des Technischen Gebäudemanagements bei Schadens- und Störmeldungen ist auf der nächsten Seite dargestellt.
5.1
Ablauforganisation des Technischen Gebäudemanagements bei Schadens- und Störmeldungen
Vermieter
RBS/KR
Technische
Hausverwaltungen
Servicedesk
Baureferat Hochbau
Annahme
Bewertung
Entscheidung
Zuweisung
Dokumentationen
Zentrale
Leittechnik (ZLT)
Technisches
Gebäudemanagement
Störbeseitigung
Inspektion
Wartung
Instandsetzung
Fachhandwerker
Einsatzfahrzeuge
Notdienst
Vertragsfirmen
Architekturabteilungen
Energiecontrolling
Energiebeschaffung
Prüfmanagement
Sondertechnik
z. B.
Wasserhygiene
Fördertechnik
Feststellanlagen
Küchentechnik
67
5.1
Erläuterung der dazugehörenden Leistungen
Servicedesk Hochbau
• Beraten der Nutzer und Vermieter bei Problemen der Haustechnik
• Annehmen von Störungen und Schäden der
Haustechnik und der Baukörper
• Weiterleiten der Meldungen an die zuständigen Fachabteilungen und Verfolgen des
Vorgangs
• Störungsbeseitigung bei haustechnischen
oder sondertechnischen Anlagenteilen
Sobald der Schadens- oder Störungsfall behoben wurde, wird der Vorgang abgeschlossen
und automatisch per E-Mail eine entsprechende
Erfolgsmeldung geschickt. So werden beispielsweise 1.000 Anrufe pro Monat erfasst und bis zu
deren Erledigung über mehrere Fachabteilungen
hinweg verfolgt.
Das Servicedesk gewährleistet eine hohe
Erreichbarkeit und eine schnellere Bearbeitung
unter fachkundiger Beratung.
Zentrale Leittechnik
Durch eine stadtweit zentral organisierte
Datenübertragung wichtiger Anlagenparameter wird nicht nur die Betriebssicherheit und
die Wirtschaftlichkeit der Anlagen verbessert.
Mit der Zentralen Leittechnik wird ebenso das
Störmeldesystem, das Erfassen von Verbrauchswerten sowie der elektronische Schlüsselersatz
realisiert.
Störbeseitigung, Inspektion, Wartung
Die technische Gebäudeausrüstung ist gemäß
den allgemein anerkannten Regeln der Technik
regelmäßig zu betreuen, um die Anlagen ständig
zur Verfügung zu halten. Hierzu gehört sowohl
die kurzfristige Beseitigung von Störungen als
auch die Inspektion und deren Wartung der
Anlagen.
68
Instandsetzung
Die Instandsetzung umfasst die Prüfung und
Dokumentation des Zustandes der haustechnischen Anlagen. Notwendige Instandsetzungen
werden mit Hilfe von Vertragsfirmen durchgeführt bzw. bei Erneuerungsbedarf an die zuständigen Fachabteilungen weitergeleitet.
Energiecontrolling und Energiebeschaffung
Sowohl das kontinuierliche Analysieren von
Verbräuchen und Messgrößen der technischen
Anlagen als auch die systematische Untersuchung von Gebäuden und das Durchführen von
Energiesparmaßnahmen sind Voraussetzung,
um weiterhin Energieverbräuche und Kosten
zu verringern. Weitere Leistungen wie das Energiesparkonzept (siehe Kapitel 3.2) und Energiebeschaffung (siehe Kapitel 3.6) wurden bereits
vorgestellt. Durch laufende Ver­handlungen der
Rahmenverträge mit der Stadtwerke München
GmbH für Gas, Wärme, Strom und Wasser wird
der Haushalt der Landeshauptstadt München
entlastet. Die Schonung von Ressourcen und die
Sicherstellung des Energiebedarfs der Nutzer
gewährleisten eine nachhaltige Bewirtschaftung
des städtischen Gebäudebestandes.
Prüfmanagement und Sondertechnik
• Durchführen gesetzlich vorgeschriebener Prüfungen (zum Beispiel Trinkwasserverordnung,
Versammlungsstättenverordnung etc.)
• Durchführen der Wartung und Beseitigung
von Störungen bei der Fördertechnik, Feststellanlagen, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA-Anlagen), kraftbetätigte Türen, Tore
und Schranken sowie der Küchentechnik
• Betrieb der öffentlichen Uhren an Kirchen,
Schulen und Plätzen
• Prüfung ortsveränderlicher elektrischer
Betriebsmittel
5.2
Bedarfsgerechte Pumpensteuerungen
für Schulschwimmbäder
Schulschwimmbäder werden sehr unterschiedlich genutzt: Die Palette reicht von Babyschwimmen über den Sportunterricht, Freizeitsport und
Aquajoggen bis hin zum Leistungsschwimmen.
Daraus ergeben sich unterschiedliche bauliche,
technische und insbesondere hygienische Anforderungen. Zur effizienteren Betriebsführung
werden die technischen Anlagen kontinuierlich
geprüft und bei Bedarf wirtschaftlich modernisiert. Beispielsweise werden veraltete Frischwasser- und Umwälzpumpen durch frequenzgesteuerte Pumpen mit Volumenstromregelung ersetzt.
Spielend schwimmen lernen
Pumpen mit Frequenzumformern
Mess- und Regeltechnik für Volumenstromregelung
Schulschwimmbad Freudstraße
Die Drehzahl der Umwälzpumpen und somit die
Stromaufnahme wird bedarfsgerecht abhängig
vom Chlorgehalt im Becken geregelt:
Je weniger Personen im Schwimmbecken sind,
desto weniger Wasser muss umgewälzt werden.
Damit werden unnötige Energie- und Betriebskosten eingespart. Der Verbrauch von Chlor und
Flockungsmittel wird reduziert.
Bei vier größeren Modernisierungen von Schulschwimmbädern wurden Evaluationen durchgeführt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen:
Insgesamt wurden zirka 170.000 kWh Strom pro
Jahr eingespart, der Stadthaushalt wurde jährlich
um rund 14.000 Euro entlastet. Die Investitionskosten amortisieren sich unter fünf Jahren.
Zwischenzeitlich ist bereits die Hälfte der Schulschwimmbäder anlagenspezifisch opti­miert,
weitere Effizienzmaßnahmen sind geplant.
69
70
6
Anhang
6.1 Energiepolitische
Rahmenbedingungen
6.2 Gesamtübersicht der
thermischen Solaranlagen
6.3 Gesamtübersicht der
Photovoltaikanlagen
Sonnenuhr vom Alten Rathausturm
71
6.1
Energiepolitische Rahmenbedingungen
Als Überblick zu den energiepolitischen Rahmenbedingungen sind die einschlägigen, gesetzlichen Vorgaben und wesentliche Stadtratsbeschlüsse genannt.
Gesetzliche Vorgaben
• Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik
bei Gebäuden (Energieeinsparverordnung –
EnEV) vom 29.04.2009
• Richtlinie 2009/125 EG Ökodesign- oder
Energieverbrauchsrelevante-Produkte-
Richtlinie (ErP – RL) vom 21.10.2009
• Richtlinie 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden vom 19.05.2010
(Abkürzungen: GEEG = Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, EPBD = Energy Performance of Buildings Directive)
• Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2009/28/
EG zur Förderung der Nutzung von Energie
aus erneuerbaren Quellen, Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien –
(EAG EE ) vom 12.04.2011
• Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung
und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung
(Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz KWKG) vom
19.03.2002, zuletzt geändert am 28.07.2011
• Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien im Wärmebereich EEWärmeG vom
07.08.2008, zuletzt geändert am 22.12.2011
• Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien
EEG vom 25.10.2008 durch die sogenannte
PV-Novelle zuletzt geändert am 17.08.2012
rückwirkend ab 01.04.2012 in Kraft getreten
• Gesetz über die umweltgerechte Gestaltung
energieverbrauchsrelevanter Produkte
(Energieverbrauchsrelevante-Produkte-Gesetz
EVPG) vom 27.02.2008, zuletzt geändert am
31.05.2013
72
Wesentliche Stadtratsbeschlüsse
• „Energiesparendes Bauen bei städtischen
Hochbauprojekten im Neubau und bei Sanierung im Gebäudebestand“ vom 09.12.1992
• „Energiesparendes Bauen bei städtischen
Hochbauprojekten im Neubau und bei Sanierung im Gebäudebestand“ vom 22.11.1995
• „Energiemanagement in städtischen Gebäuden« vom 15.04.1997
• „Erweitertes Klimaschutzprogramm der Landeshauptstadt München“ vom 18.01.2000
• „Fifty/Fifty“ Energiesparprojekt an Münchener
Schulen und Kindertagesstätten; seit Stadtratsbeschluss vom 19.09.2001 wird das
Projekt als Programm weiter fortgeführt.
• Kampagne „Pro Klima – Contra CO2“; seit
Stadtratsbeschluss vom 01.10.2002 wird das
Projekt als Programm weiter fortgeführt
• „Erweitertes Klimaschutzprogramm der
Landeshauptstadt München, Ausbau stadteigener Solaranlagen – Erlöse aus Stromverkauf
(Refinanzierung)“ vom 15.12.2004
• „Endausbau des Austausches von Verkehrsrechnern und Anpassung der Lichtsignalanlagen an das Verkehrsnetzsteuerungssystem
mit Energieeinsparungsprogramm im Stadtgebiet München“ vom 26.04.2007
• Die Landeshauptstadt München tritt dem
Konvent der Bürgermeisterinnen und Bürger­
meister bei und unterzeichnet die EUROCITIES
Declaration on Climate Change vom
29.10.2008
• „Konjunkturpaket II“ vom 18.03.2009
• „Weitere Steigerung der Energieeffizienz und
der erneuerbaren Energienutzung in städtischen Gebäuden – Sofortprogramm Hochbau“
vom 22.07.2009
• „Neue Richtlinien für Planungswettbewerbe
(RPW 2008) Wirtschaftlichkeitsüberlegungen
bei Realisierungswettbewerben Erfahrungsbericht zum Beschluss des Bauausschusses
vom 18.01.2005“ vom 29.09.2010
• „Die Landeshauptstadt München setzt auf
Ökostrom“ vom 18.05.2011
• „Regenerative Energien – Solarenergienutzung“ vom 22.05.2012; Ermittlung der Solarpotenziale des stadteigenen Gebäudebestandes
• „Senkung der laufenden Kosten, insbesondere der Energiekosten“ vom 16.10.2012
6.1
Stadtratsbeschlüsse
Integriertes Handlungsprogramm Klimaschutz in München (IHKM)
Mit den IHKM-Beschlüssen wird durch die Bündelung von referatsübergreifenden Klimaschutzmaßnahmen eine neue Qualität im kommunalen
Klimaschutz ermöglicht. Die Maßnahmen werden hinsichtlich ihrer CO2-Reduktionspotenziale
von einem Fachgutachter bewertet und regelmäßig alle zwei Jahre weiter fortgeschrieben.
• Stadtratsbeschluss vom 17.12.2008,
Rahmenbeschluss:
Integriertes Handlungsprogramm
Klimaschutz in München (IHKM)
• Stadtratsbeschluss vom 23.06.2010,
Fortschreibung:
Integriertes Handlungsprogramm
Klimaschutz in München (IHKM)
Klimaschutzprogramm 2010
• Stadtratsbeschluss vom 12.12.2012,
Fortschreibung:
Integriertes Handlungsprogramm
Klimaschutz in München (IHKM)
Klimaschutzprogramm 2013
Im IHKM-Prozess wurden vom Referat für
Gesundheit und Umwelt referatsübergreifend
einheitliche CO2-Kennwerte entwickelt und
eingeführt. Die zu verwendenden Kennwerte
werden das CO2-Monitoring vom Referat für Gesundheit und Umwelt bekanntgegeben, aktuelle
Fassung:
• „CO2-Monitoring von 1990-2010“ vom
27.03.2012; Auszug aus Anlage 2 mit Emissionsfaktoren, die von der Landeshauptstadt
München verwendet werden, siehe nachfolgende Tabelle:
Energieart
CO2 [g/kWh]
CO2 e [g/kWh] 18)
Fernwärme
209
228
Erdgas
225
252
Heizöl
319
323
Strom
429
467
2014 soll das nächste CO2-Monitoring bekannt
gegeben werden.
18)CO2 e = CO2 Äquivalente beinhalten zusätzlich die Anteile
von Methan und anderen klimarelevanten Gasen.
73
6.2
Gesamtübersicht der
thermischen Solaranlagen
In dieser Übersichtskarte sind die derzeitigen thermischen Solaranlagen im Bestand dargestellt.
46
20
42
25
24
11
9
29
48
37
8
44
15
38
35
28
27
39
10
13
30
22
14
21
5
23
17
16 18
32
26
40
36
33
31
19
Weitere Informationen zu den Anlagen stehen im
Klimaschutzstadtplan:
http://maps.muenchen.de/rgu/klimaschutzstadtplan
sowie in nachfolgender Tabelle.
74
6.2
Objekt
Straße/Ort
Beschreibung
Felicitas-Füss-Str. 14
Thuisbrunnerstr. 24
Birkenfeldstr. 1
Jaspersallee 50
Säbener Str. 61
Waxensteinerstr. 57
Feldbergstr. 85
Hanselmannstr. 45
Breitenbachstraße
83727 Schliersee
Seeuferstr. 30, 82541 Ambach
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
Anlage zur Heizungsunterstützung
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung
und Heizungsunterstützung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
10
17
13
15
4
8
21
20
34
2004
2011
2004
1989/2010
2009
2001
2011
2003/2010
2006
18
37
11
25
33
39
17
24
–
18
2001
–
Geretsriederstr. 9
Kirchweg 16
Truderingerstr. 2a
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
24
12
45
2012
2010
2002
21
26
38
Agnes-Bernauer-Str. 239
Demleitnerstr. 2
Thalkirchner Str. 209
16
25
28
1996/2004
2001
2012
8
13
14
Görzer Str. 55
Ludwig-Hunger-Str. 11
Meyerbeerstr. 115
Säbener Str. 49
Siegenburger Str. 51
Speicherkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
thermische Solaranlage mit Heizungsunterstützung,
dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
16
38
30
22
18
1988
2002
2001
1988/2004
1988
23
28
29
32
35
Anzinger Str. 41
Bassermannstr. 20
Lipperheide 12+16
Forstenrieder Allee 177
Theodor-Kober-Str. 1
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
60
59
30
5
5
1992
2002/2012
2012
2001
2001
5
9
48
19
36
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
17
2005
–
Freizeitheim
Achatswies Nr. 5
83730 Fischbachau
Feldbergstr. 63
50
2005
16
Stadtteilkulturzentrum, Giesinger Bahnhof
Giesinger Bahnhofsvorpl. 1
40
2003
22
Villa Waldberta (Künstlerhaus)
Höhenberg Str. 25
82340 Feldafing
Luftkollektor für die RLT-Anlage (Heizung)
mit TWW-Bereitung, aufgeständert
Luftkollektor für die RLT-Anlage (Heizung)
mit TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung,
Privatanlagen (Hausmeister)
8
2010
–
Eichstätter Str. 2
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
15
2003
15
Bazeillesstr. 8
Georg-Zech-Allee 15
Kriegerheimstr. 15
Manzostr. 105
Murnauer Str. 60
(Heckenstallerstr.)
Oberbiberger Str. 45
Rushaimerstr. 50
Zentralländerstr. 49
thermische Solaranlage zur TWW-Bereitung, aufgeständert
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung
und Heizung, aufgeständert
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert
2,3
50
10
240
92
2011
2003
2001
1999
1997
10
20
27
42
30
66
10
58
2004
2003
1993
31
44
40
Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen
Kinderkrippe
Kinderkrippe
Kindergarten
Kindergarten
Kooperationseinrichtung
Kooperationseinrichtung
Grund- und Realschule, Koop-Einrichtung
Grundschule
Schullandheim Krainsberger Hof
Schullandheim
Betriebsgebäude
Sozialgebäude, Straßenbau Betriebshof Bau I
Gartenbaustützpunkt
Betriebshof Ost, Amt für Abfallwirtschaft
Bezirksportanlagen
Bezirkssportanlage
Bezirkssportanlage
Bezirkssportanlage mit JFZH und
öffentliche Gaststätte/Cafeteria
Bezirkssportanlage
Bezirkssportanlage
Bezirkssportanlage
Bezirkssportanlage
Bezirkssportanlage
Feuerwachen
Feuerwache 5
Feuerwache 6
Feuerwache 6, Dienstwohnungen
Freiwillige Feuerwehr Forstenried
Freiwillige Feuerwehr Riem
Kulturgebäude und Freizeitheime
Fortbildungsstätte
Verwaltungsgebäude
Kfz-Zulassungsstelle
Sonstige
Hausmeister Wohnung
Mehrzweckhalle
Waldfriedhof
Altenheim
Stahlgruberstiftung
Münchner Kindlheim
Wohnhaus, Stiftung Sozialreferat
Campingplatz
Fläche
[m2]
Betrieb
Standortnr.
in der Karte
TWW = Trinkwarmwasser
75
6.3
Gesamtübersicht der
Photovoltaikanlagen
In dieser Übersichtskarte sind die derzeitigen Photovoltaikanlagen im Bestand dargestellt.
48
37
50
47
67
2
4
31 34
1
61 63
62
45
11
13 24
56
54
12
58
33
66
44
32
19
35
40
6
36
52
49
22
27
55
29
64
14
20
3
39
28
17
16
7 51 71
5
38
18
26
21
65
68
10
41 42 46
70
43 53
23
15
59
25
57
8
69
60
Weitere Informationen zu den Anlagen stehen im
Klimaschutzstadtplan:
http://maps.muenchen.de/rgu/klimaschutzstadtplan
sowie in nachfolgender Tabelle.
76
6.3
Objekt
Straße/Ort
Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen
Kinderkrippe
Anton-Geisenhofer-Str. 7
Kinderkrippe
Gruithuisenstr. 22
Kinderkrippe
Felicitas-Füss-Str. 14
Kinderkrippe
Kaspermühlstr. 7a
Kindertagesstätte
Admiralbogen 49
Kindertagesstätte
Evereststr. 37
Kindertagesstätte
Karpfenstr. 20
Kindertagesstätte
Pasinger Heuweg 58
Kindertagesstätte
Riegerhofweg 5
Kindertagesstätte
Rotbuchenstr. 79b
Kindertagesstätte
Schubinweg 18
Kindertagesstätte
Thuisbrunner Str. 24
Kindertagesstätte
Waldmeisterstr. 25
Kooperationseinrichtung
Feldbergstr. 89
Kooperationseinrichtung
Prälat-Wellenhofer-Str. 5
Kooperationseinrichtung
Riemerschmidstr. 69
Kinderhort
Schöllstr. 17
Grundschule
Dom-Pedro-Pl. 2
Grundschule
Elisabeth-Kohn-Str. 4
Grundschule
Eversbuschstr. 182
Grundschule
Gertrud-Bäumer-Str. 19
Grundschule
Großhaderner Str. 50
Grundschule
Guardinistr. 60
Grundsschule
Hanselmannstr. 45
Grundschule Arnulfpark
Helmholtzstr. 6
Grundschule
Hildegard-Von-Bingen-Anger 4
Grundschule
Jenaer Str. 3
Grundschule
Josef-Hagn-Str. 2
Grundschule
Klenzestr. 48
Grundschule (MRG)
Lehrer-Wirth-Str. 31
Grundschule
Markgrafenstr. 20
Grundschule
Paulckestr. 10
Grundschule
Pfeuferstr. 1
Grundschule
Regina-Ullmann-Str. 6
Grundschule
Wiesentfelser Str. 53
Turnhalle
Forellenstr. 1
Realschule
Klabundstr. 8
Mathilde-Eller-Förderschule
Klenzestr. 27
Schulzentrum
Astrid-Lindgren-Str. 11
Michaeli-Gymnasium
Hachinger-Bach-Str. 25
Albert-Einstein-Gymnasium
Lautererstr. 2
Bertold-Brecht-Gymnasium
Peslmüllerstr. 6
Anton-Fingerle-Bildungszentrum
Schlierseestr. 47
Berufsschule
Bogenhauser Kirchplatz 3
Fachakademie für Augenoptik
Marsplatz 8
Berufliches Schulzentrum
Riesstr. 30-44
Berufliches Schulzentrum
Riesstr. 30-44
Berufsschule
Schullandheim Ambach
Simon-Knoll-Platz 3
Seeuferstraße, Münsing
Beschreibung
Standard auf Flachdach
Standard auf Flachdach
aufgeständert neben Gründach
Standard auf Flachdach
Standard auf Flachdach
aufgeständert über Gründach
aufgeständert über Gründach
Integration in Überdachung über Spielterrasse, Glas-Glas-Module
Standard auf Satteldach
aufgeständert über Gründach
aufgeständert über Gründach
Standard auf Flachdach
Integration in Blechdach, Pultdach
Standard auf Flachdach
vollflächige Inndachanlage, Pultdach
Standard auf Flachdach
10° geneigt auf Flachdach
Integration in Senkrechtverglasung der Turnhalle, vollflächig
aufgeständert über Gründach
Standard auf Flachdach
Standard auf Satteldach
Standard auf Flachdach
Standard auf Flachdach
Standard auf Flachdach
Standard auf Flachdach
Integration in Pergola
Standard auf Flachdach
Standard auf Flachdach
Standard auf Satteldach
Standard auf Flachdach
Integration in horizontale Verglasung
Indachanlage
Standard auf Flachdach
Standard auf Flachdach
Standard auf Flachdach
aufgeständert über Gründach
Standard auf Flachdach
Standard auf Satteldach
Standard auf Flachdach
Standard auf Flachdach
Standard auf Flachdach
Integration in Dachfolie
Standard auf Flachdach
Standard auf Satteldach
Standard auf Flachdach
Parallel auf Oberlichter (Shed)
Integration in vertikaler, transparenter Lärmschutzwand mit
Nord-Süd-Ausrichtung, bifaciale Zellen
Standard auf Flachdach
Standard auf Satteldach
Leistung
[kWp]
9,6
6,6
5,1
8,5
7,2
8,6
10,6
4,1
7,4
15,1
8,6
5,5
8,6
12,6
29,0
4,6
21,6
2,9
46,2
5,7
4,6
5,0
7,5
10,1
20,0
10,0
2,6
6,7
5,0
39,3
2,2
74,9
12,9
33,6
5,0
4,5
26,2
31,5
4,4
37,7
4,0
4,6
5,0
23,0
1,1
46,2
12,7
20,0
1,0
Betrieb
2012
2012
2005
2012
2012
2010
2010
2008
2006
2011
2010
2007
2007
2011
2004
2007
2011
2004
2011
2007
2001
2001
2004
2003
2011
2004
2001
2011
2001
2011
2003
2011
2006
2011
2001
2009
2012
2012
2005
2012
2001
2003
2001
2008
2005
2006
2007
Standortnr.
in der Karte
70
66
23
69
58
43
42
40
29
57
44
32
33
53
21
37
50
22
49
35
1
3
17
13
55
19
4
46
5
59
15
48
28
52
6
41
60
71
25
68
8
12
10
39
27
31
34
2008
38
2001
Fortsetzung nächste Seite
77
6.3
Objekt
Straße/Ort
Beschreibung
Betriebsgebäude
Gartenbaustützpunkt
Gartenbaustützpunkt
Strassenreinigungsstützpunkt
Straßenreinigungsstützpunkt
Palmenhaus Gartenbau
Technisches Betriebszentrum
Haidelweg 14
Lindberghstr. 32
Neumarkter Str. 93
Arnulfstr. 288
Sachsenstr. 9
Schragenhofstr. 6
Standard auf Satteldach
aufgeständert über Gründach
Standard auf Satteldach
Standard auf Flachdach
Dachintegration, semitransparente Glas-Glas-Module
Integration in verglaste Überdachung der Magistrale,
semitransparente Glas-Glas-Module
Moosacher Str. 28
Standard auf Satteldach
Curt-Mezger-Platz 1
Lindberghstr. 44
Neuherbergstr. 90
Feuerwachen
Feuerwache 7
Kulturgebäude und Freizeitheime
Stadtteil Kulturzentrum
Museumsdepot
Jugend-Freizeitstätte
Wohngebäude
Dienstwohngebäude Feuerwache 6
Dienstwohngebäude Feuerwache 6
Dienstwohngebäude Feuerwache 6
Neubau Wohnhaus
Mehrfamilienhaus
Verwaltungsgebäude
Kfz-Zulassungsstelle
Verwaltungsgebäude
Bezirksverwaltungsstelle Pasing
(Pasinger Rathaus)
Sonstige
Lärmschutzwand
Carportdach
Bürgerhaus
Fortbildungsstätte
78
Leistung
[kWp]
Betrieb
Standortnr.
in der Karte
39,8
52,9
27,0
43,2
27,4
88,0
2012
2012
2012
2010
2004
2011
64
67
65
45
18
54
4,8
2001
2
Integration in Glasfassade
aufgeständert über Gründach
Senkrecht an Fassade
5,7
59,5
9,7
2005
2011
2007
24
47
36
Lipperheidestr. 14
Lipperheidestr. 16
Lipperheidestr. 16a
Müllerstr. 14
Müllerstr. 30
Standard auf Satteldach
Standard auf Satteldach
Standard auf Satteldach
Standard auf Satteldach
Standard auf Satteldach
12,8
7,8
13,0
4,2
1,1
2012
2012
2012
2011
2001
61
62
63
51
7
Eichstätter Str. 2
Herzog-Wilhelm-Str. 15
Landsberger Str. 486
Standard auf Flachdach
Integration in auskragenden, semitransparenten Sonnenschutz
Standard auf Flachdach
4,7
5,0
5,1
2004
2004
2002
20
16
11
Candidstr. 14
Georg-Brauchle-Ring 29
Schwanthalerstr. 62
Achatswies
Integration in Lärmschutzwand, semitransparent
Integration in pneumatischer Überdachung des Carport
Integration in auskragenden, semitransparenten Sonnenschutz
Standard auf Satteldach
36,9
145,7
6,4
5,0
2005
2011
2003
2006
26
56
14
-
Abbildungsnachweis
Impressum
Umschlag
S. 6
S.11
S.16
S.18
S.22
S.28
S.30
S.31
S.34
S.41
S. 43-45
S.46
S.48
S.50
S.51
S.52
S.53
S.54
S.55
S.56
S.57
S.58 S.59
S. 60-61
S.62
S.63
S.64
S.66
S.69
S.70
S.73
Herausgeber:
Landeshauptstadt München
Baureferat
Friedenstraße 40
81660 München
vorne: Jens Weber
hinten: Baureferat (Hochbau)
Ingenieurbüro Dimbath
Stefan Müller-Naumann
Jens Weber
Baureferat (Hochbau)
Ingrid Scheffler
Baureferat (Hochbau)
Georg Scheel Wetzel Architekten (Visualisierung NSD)
Peter Franck
Michael Nagy, Direktorium Presse- und Informationsamt
Baureferat (Hochbau)
Baureferat (Tiefbau)
Stefan Kässbohrer
oben: Christoph Mukherjee
unten: Baureferat (Hochbau)
oben und Mitte: Florian Holzherr
unten: Baureferat (Hochbau)
oben: Hans Engels
unten beide: Ingenieurbüro Dimbath
oben: Michael Nagy, Direktorium Presse- und Informationsamt
beide Fotos vom Dämmhülsensystem wurden freundlicherweise von der Bauleitung zur Verfügung gestellt
Michael Nagy, Direktorium Presse- und Informationsamt
Lageplan und Längsansicht:
felix schürmann ellen dettinger architekten
Fassadenfoto: Baureferat (Hochbau)
oben: Baureferat (Hochbau)
unten: LED Shedmodul LED 5-Kanal Light Engine von
OSRAM GmbH
oben: Claudia Hofmaier
unten: wurde freundlicherweise vom Louise-SchröderGymnasium zur Verfügung gestellt
Schnittmodell Verdichter TT300 von Cofely Refrigeration GmbH
beide: Jens Weber
oben: Baureferat (Ingenieurbau)
unten: Rainer Viertlböck
Jens Weber
Hans Engels
oben: Architekturbüro Pongratz + Sonanini, Harald Rutka
unten: Marianne Heil
Baureferat (Hochbau)
Baureferat (Hochbau)
oben Foto mit Kindern: Referat für Bildung und Sport
weitere drei Fotos: Baureferat (Hochbau)
Ingrid Scheffler
Wolfgang Qual, Referat für Gesundheit und Umwelt
Projektleitung:
Robert Burkhard
Corina Maletz
Redaktion:
Baureferat (Hochbau)
mit Beiträgen:
Baureferat, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Baureferat (Tiefbau)
Gestaltung:
wentzlaff pfaff güldenpfennig hubatschek
kommunikation gmbh
Druckerei:
Color Offset GmbH
Papierzertifizierung:
FSC-Mix
Gedruckt auf Papier aus zertifiziertem Holz aus
kontrollierten Quellen und Recyclingmaterial
Auflage:
2000
Stand:
München, August 2013
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