17. Februar 2017 | Nr. 7–8 Schweizerische Bauzeitung Mein Haus ist mein Kraftwerk Neue Wege gehen Egoist: Mehrfamilienhaus in Brütten Altruist: Mehrfamilienhaus in Vaduz Wettbewerbe Neubau Klassentrakt Schulhaus Wallrüti Oberwinterthur Panorama 60° geneigtes Watt an der Sagenmatt Dauerthema Befangenheit HÖHENFLUG Applaus für Punktlandungen. Anerkennung für Ihr Bauen mit Metall, Stahl und Glas. Für Stützen, Fassaden und andere Trag- oder Stahlkonstruktionen. Starten Sie mit JOSEF MEYER Stahl und Metall AG zu diesen Höhenflügen. Mit an Bord: die Erfahrung unserer ganzen Crew. Plätze sind reserviert für Entwickler und Investoren, Architekten und Planer – steigen Sie ein, landen wir gemeinsam einen Erfolg. Referenzflug – Kamera läuft www.josefmeyer.ch Baut mit Glas, Stahl und Metall JOSEF MEYER Stahl und Metall AG Seetalstrasse 185, 6032 Emmen Telefon 041 269 44 44, Fax 041 269 44 88 info @ josefmeyer.ch, www.josefmeyer.ch Editorial TEC21 7–8/2017 Ja, so stellt man sich Selbstversorger vor: eingepackt in Styropor, blau glänzende Photovoltaik, so weit das Auge reicht. Energieplaner haben aber mehr zu bieten als das – und Architekten im Idealfall auch. Fotomontage von Anna-Lena Walther. U 3 nter dem Motto «Mein Haus ist mein Kraftwerk» zeigen wir in diesem Heft, wie die dezentrale Energiever­ sorgung von Gebäuden funktionie­ ren kann. Ob ein Bauwerk dabei ausschliesslich sich selbst versorgt oder als Energieknotenpunkt innerhalb eines Arealver­ bunds andere gleich mitbedient, hängt vom Standort des Bauwerks und der Zielsetzung des Planers ab. Beides ist mit dem aktuellen Stand der Technik und der Nutzung regenerativer Energiequellen möglich. Architekten und Ingenieure holten beim Wohn­ haus in Brütten ZH das Maximum aus den Syste­ men heraus, die am Markt erhältlich sind. Sie kombinierten sie in einer Weise, dass das Haus als energieautarker Einzelkämpfer von seiner Umgebung völlig unabhängig ist. Für den Typus eines Mehr­familienhauses gab es das noch nie. Für die technische Ausrüstung des Active Energy Building in Vaduz, das seine Energie altruistisch mit den angrenzenden Gebäuden teilt, wurden weder Kosten noch Mühen gescheut. In jahre­ langer Forschung entwickelte und patentierte das Planungsteam Innovationen in der Bau- und Energietechnik, die als Ideenpool für zukünftige Nachahmer dienen sollen. Bei beiden Gebäuden wird ein enormer techni­ scher Aufwand betrieben, und die vermeintlichen Grenzen des Möglichen werden dabei ignoriert. Vielleicht, um Nelson Mandela recht zu geben: «It always seems impossible until it’s done.» Nina Egger, Redaktorin Gebäudetechnik Viola John, Redaktorin Konstruktion / nachhaltiges Bauen CAS Immobilienbewertung MAS Real Estate Management MBA Real Estate Management Infoabende BFH FHS HSLU FHNW SUPSI Kursstart: Infoabende BFH 14. März 2017 FHS 13. Juni 2017 SUPSI 4. April 2017 Infoabende ZHAW 10. April 2017 ZHAW 19. Juni 2017 14. März 2017 13. Juni 2017 02. März 2017 09. März 2017 04. April 2017 Oktober 2017 I 18.00 Uhr 17.30 Uhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr Januar 2018 18.00 Uhr 17.30 Uhr 18.00 Uhr Kursstart: Oktober 2017 I Januar 2018 18.00 Uhr 18.00 Uhr Kursstart: 29. September 2017 Informationen I 044 322 10 10 I www.sirea.ch Kompetenz hat einen Namen. Architek turb üro h a t FREIE KAPAZITÄT W oh n u n g s b a u S a n ie r un g L a d en b a u P r o j e kt i e ru ng W e r kp l a n u ng B a u l e it u n g H o l z b a u P ar k h a us ba u L i ch t p l a n u n g Fussgängerbrücke Paradise Street, Liverpool R a u m Z ür i c h W in t er t hu r Os t s c h w e i z Tuchschmid AG, Frauenfeld, www.tuchschmid.ch Partner für anspruchsvolle Projekte in Stahl und Glas o e d e r l i n z am b r i n i ar c h i t e k t e n a g T e l. 0 5 2 2 67 0 5 58 Inhalt TEC21 7–8/2017 espazium.ch A KTUELL 7 Wettbewerbe Erfrischend radikal 12 Panorama 60° geneigtes Watt an der Sagenmatt | Der Architekt und das Klima | Schweizerische Baurechtstagung Jetzt online Ein Pavillon auf dem Vitra Campus und viele mehr im neuen Dossier auf www.espazium.ch/tec21 5 20 Virtual Reality als Medium der Bürgerbeteiligung | Umsicht – Regards – Sguardi 2017 | Dauerthema Befangenheit | Sehenswert − neue Bauten in der Romandie 24 Veranstaltungen 18 Vitrine Neues aus der Baubranche | imm cologne THEM A 26 Mein Haus ist mein Kraftwerk Fotos: V itra D esign Museum, Falkeis A rchitec t s TRACÉS 4/2017 17.2.2017 Architecture-sculpture La parenthèse enchantée des maisons-bulles | Daniel Grataloup, architecte-sculpteur | Pascal Häusermann, une architecture libertaire pour délivrer le monde | Questions de forme www.espazium.ch/traces Archi 1/2017 13.2.2017 Die beweglichen Bauteile, die das Mehrfamilienhaus in Vaduz (FL) mit Wärme, Kälte und Strom versorgen, wurden mehrere Jahre lang im Realversuch getestet. Armando Ruinelli e l’architettura della Val Bregaglia «You must absolutely build a house in the Bregaglia» | L’architettura storica in Bregaglia | La funivia dell’Albigna | Costanza e coerenza www.espazium.ch/archi TEC21 9–10/2017 3.3.2017 26 Ein neuer Weg Nina Egger Die Energieversorgung entwickelt sich von zentralen Grossproduzenten hin zu verstreuten kleineren Playern. 28 Egoist Nina Egger, Paul Knüsel aus dem aktuellen Stand der Technik herausgeholt. 32 Altruist Wojciech Czaja, Nina Egger, Viola John In Vaduz versorgt ein Mehrfamilienhaus mit zahlreichen technischen Neuerungen seine Nachbarn gleich mit. Im Mehrfamilienhaus in Brütten ZH wird das Maximum Lehm entwickeln AUSK LA NG «Lehm zum Tragen bringen» | Material der postfossilen Welt | Pragmatisch und fast puristisch www.espazium.ch/tec21 37 Stelleninserate 45 Impressum 46 Unvorhergesehenes Ihr Partner für Sicherheit am Fels Gasser Felstechnik AG Walchistrasse 30 | 6078 Lungern T 041 679 77 77 | felstechnik.ch Untertag | Felssicherung | Sprengbetriebe | Spezialtiefbau | Bauservice Wer hier bauen kann, kann überall bauen. Bachelorstudium Bauingenieurwesen Erwerben Sie den Bachelor of Science FHO in Civil Engineering an der HTW Chur und spezialisieren Sie sich auf das Bauen im alpinen Raum. htwchur.ch/bauing FHO Fachhochschule Ostschweiz Besuchen Sie einen unserer Informationsanlässe: Dienstag, 7. März 2017 in Zürich Samstag, 25. März 2017 in Chur (Infotag) Mittwoch, 5. April 2017 in Zürich Wettbewerbe TEC21 7–8/2017 Ausschreibungen OBJEKT/PROGR A M M AU FTR AGGEBER V ERFA HREN FACHPREISGERICHT TER MINE Erweiterung Schulcampus Dorf Binningen Gemeinde Binningen, Abteilung Bildung, Kultur und Sport 4102 Binningen Projektwettbewerb, offen, anonym, für Architekten und Landschaftsarchitekten Monika Jauch-Stolz, Marco Frigerio, Paola Maranta, Luca Selva, Rainer Zulauf, Andreas Reuter Anmeldung www.simap.ch (ID 150668) – konform 24. 2. 2017 Abgabe Pläne 13. 6. 2017 Modell 29. 6. 2017 Erweiterung und Sanierung Schulhaus Wetzwil Politische Gemeinde Herrliberg 8704 Herrliberg www.simap.ch (ID 150898) Instandsetzung Schulgebäude LBBZ Plantahof, Landquart Hochbauamt Graubünden 7000 Chur Studienauftrag, selektiv, für Generalplanerteams aus Architekten, Bauingenieuren und Gebäudetechnikern Max Baur, Andreas Glenck, Hansruedi Preisig, Bernhard Roos, Rainer Weibel Projektwettbewerb, selektiv, anonym, für Architekten Markus Dünner, Gion Darms, Michel Jäger, Peter Küchler, Orlando Nigg, Placi Rageth www.simap.ch (ID 150896) Zentrumsplanung/ Alterswohnen mit Freiraumgestaltung Brütten Gemeinde Brütten 8311 Brütten Haus der Weimarer Republik www.subreport.de Extension de l’école et aménagements extérieurs, Meinier Stadt Weimar vertreten durch das Amt für Gebäudewirtschaft 99423 Weimar Realisierungs- und Ideenwettbewerb, offen, anonym, für Architekten, Landschaftsarchitekten und Städteplaner Karlfried Daab, Felix Harbig, Anke Schettler, Martin Matl, Walter von Lom, Gerd Zimmermann Commune de Meinier 1252 Meinier Projektwettbewerb, offen, anonym, für Architekten Alain Corthay, Giorgio Bello, Mireille Bonnet, Laurent de Wurstemberger, Renato Salvi, Jean-Frédéric Luscher www.simap.ch (ID 148823) Organisation: Tanari Architectes + Urbanistes 1226 Thônex – konform Abgabe Pläne 1. 9. 2017 8. 9. 2017 Patric Allemann, Lukas Grossert, Gudrun Hoppe, Paul Pfister www.simap.ch (ID 150016) 28. 2. 2017 Modell Ideenwettbewerb mit Projektwettbewerbsteil, selektiv, anonym, für Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten Begleitung: Keller Partner Bauberater 8610 Uster Bewerbung Bewerbung 3. 3. 2017 Abgabe 19. 5. 2017 Anmeldung 3. 3. 2017 Abgabe Pläne 25. 8. 2017 Modell 8. 9. 2017 Abgabe Pläne 3. 4. 2017 Modell 11. 4. 2017 Abgabe Pläne 2. 5. 2017 Modell 16. 5. 2017 Preise BuildIng-Award 2017 www.building-award.ch BuildIng-Award p.A. Baukoma 4562 Biberist Ausgezeichnet werden Ingenieurleistungen in sechs Kategorien. Weitere laufende Wettbewerbe finden Sie unter: www.konkurado.ch Wegleitung zu Wettbewerbsverfahren: www.sia.ch/142i Teilnahmeberechtigt sind Ingenieurunternehmungen, Planerbüros aus der Baubranche, Bau- und Totalunternehmungen und Privatpersonen. Eingabe 18. 2. 2017 Preisverleihung 20. 6. 2017 7 Wettbewerbe 8 TEC21 7–8/2017 NEUBAU K LASSENTR A KT SCH ULH AUS WA LLRÜTI OBERW INTERTH UR Erfrischend radikal WETTBEWERB NEUBAU KLASSENTRAKT SCHULHAUS W AL L R UT I GROSSER BÄR Schneider Studer Primas Architekten gewinnen mit ihrem konsequenten Projekt den Wettbewerb für den Neubau des Klassentrakts im Schulhaus Wallrüti. Ihr unkonventioneller Vorschlag ist eine schlüssige Antwort auf die im Wettbewerb explizit gesuchte Design-to-Cost-Lösung. Organisationsform gemein. Die innere Struktur basiert auf einem einfachen orthogonalen Prinzip . Dieses wird umspielt. Das Zusammenspiel der beiden unterschiedlichen geometrischen Prinzipien formt einen rundum wettergeschützten Vorbereich , der als dreidimensionaler Garten oder Pausenplatz gelesen werden kann. Die verleiht dem Gebäude den Charakter einer Pavillon-Freiluft-Schule . KLZI 72.0 GR 37.4 KLZI 72.0 KLZI 72.0 SCHNITT 1 SCHNITT 1 SCHNITT 1 Text: Andreas Kohne GR 18.0 GR 18.0 KLZI 72.0 KLZI 72.0 GR 18.0 GR 18.0 KLZI 72.0 KLZI 90.0 SCHNITT 1 SCHNITT 1 MAT HA 18.0 WEIDEN SCHNITT 1 SCHNITT 1 HA 72.0 AP 90.0 SCHNITT 1 KLZI 90.0 WEIDEN SALIX ALBA SALIX ALBA BIRKE BIRKE LAG 218.1 MAT HA 18.0 BETULA PENDULA HA 72.0 LEHR 90.0 LEHR 90.0 KLZI 90.0 ZITTERPAPEL ZITTERPAPEL ZITTERPAPEL POPULUS TREMULA POPULUS TREMULA HWB 18.0 TECH 34.5 PU 7.9 MAT HA 18.0 GANG 11.6 HA 72.0 POPULUS TREMULA BIBL/ HALLE 181.4 EL 7.9 KLZI 90.0 BIRKE BETULA PENDULA BETULA PENDULA SCHNITT 1 AP 90.0 WEIDEN SALIX ALBA KLZI 90.0 PU 7.9 GANG 11.6 GANG 2.2 EL 5.4 PU 7.9 SL 18.0 GANG 8.8 ZITTERPAPEL KLZI 90.0 GANG 11.6 EL 7.9 KLZI 90.0 POPULUS TREMULA WC LEH H 6.5 WC K 43.2 WC M 43.2 ZITTERPAPEL ZITTERPAPEL POPULUS TREMULA POPULUS TREMULA SL 18.0 WC IV 3.1 SSA 18.0 NATUR 72.0 VORRAT 18.0 KÜ 90.0 WC LEH D 8.8 KLZI 90.0 KLZI 90.0 KLZI 90.0 WEIDEN WEIDEN VORBEREITUNG 36.0 VORRAT 18.0 WEIDEN SALIX ALBA SALIX ALBA KÜ 90.0 SALIX ALBA KLZI 90.0 KLZI 90.0 KLZI 90.0 VORRAT 18.0 KÜ 90.0 GR 37.4 KLZI 72.0 GR 18.0 GR 18.0 KLZI 90.0 KLZI 72.0 BETONBELAG 461.50 SCHNITT 2 BETONBELAG KLZI 90.0 KLZI 72.0 KLZI 72.0 GR 18.0 GR 18.0 KLZI 72.0 BETONBELAG 461.50 461.50 SCHNITT 2 KLZI 72.0 KLZI 90.0 SCHNITT 2 NATUR 72.0 Pläne: Projek t ver fasser VORBEREITUNG 36.0 ERDGESCHCOSS 1.OBERGESCHOSS 2.OBERGESCHOSS Der Zugang zum Gebäude findet von allen Seiten her statt. Die vier Treppen , die zu den Obergeschossen führen unterstreichen die allseitige Ausrichtung der Erschliessung . Eine Rampe führt an der Ostseite direkt zur zentralen Halle und Bibliothek im 1. Obergeschoss . Sie bildet zusammen mit der weiten Ausladung des Vorbereichs das entsprechende Gegengewicht zum Hauptzugang einen Stock höher auf der Westseite der Schule. Auf diesem Niveau befindet sich im 'Sandwich' zwischen unten und oben die Hauptzugangsebene von der Guggenbühlstrasse her. Der Bibliotheksraum im Zentrum des Grundrisses übernimmt eine zentrale Rolle innerhalb des Gebäudes. Beinahe doppelt so gross wie im Programm gefordert, ist er auch Aufenthaltsraum und Durchgangsraum von der West- zur Ostseite. Direkt angrenzend sind die Lehrerzimmer und Lehrerarbeitsplätze in einem Cluster organisiert und von hier aus erschliesst sich auch die zentrale WC-Anlage. Die Medien- und Büchergestelle lassen sich bei Bedarf abschliessen . Das oberste Geschoss ist ein reines 'Lerngeschoss' mit Klassenzimmern und Gruppenräumen . Wie überall lassen sich die Fensterfronten im Sommer vollflächig öffnen und auch die vorgelagerten Gartenterassen laden zum unterrichten ein. Der Siegerentwurf «Grosser Bär» ordnet die komplette Erschliessung im Aussenraum an. Damit gelingt ihm neben einem konkurrenzlos kompakten Volumen auch ein interessanter Beitrag zum Thema Beziehung Innen­/ Aussenraum. Von links nach rechts: Grundrisse EG, 1. OG, 2. OG, Mst 1:1000. Alle Spezialräume für Handarbeits- und Kochunterricht sind in diesem Geschoss untergebracht. Die rundum gedeckten Bereichevor den Räumen lassen sich prima für den Unterricht im Freien nutzen. D ie Schulanlage Wallrüti des Winterthurer Architekten Heinrich Irion muss nach über vierzig Jahren Betrieb durch einen Neubau ersetzt werden. Die kubisch differenzierte Anlage von 1974 war nicht sehr langlebig. Eine anfänglich vorgesehene Sanierung der Stahlbauten und Cortenstahl­ Fassaden erwies sich als zu aufwen­ dig, und die negativen Folgen für den Schulbetrieb als zu gross. Die Ener­ giebilanz wäre ungünstig geblieben, und die Behindertengerechtigkeit trotz sehr hohen Kosten unerreicht. So wird die gesamte Anlage nun schrittweise durch Neubauten er­ setzt: Zunächst ist der Klassentrakt an der Reihe, während die Turnhal­ len­ und Singsaaltrakte noch bis etwa 2030 in Betrieb bleiben sollen und vorerst nur moderat saniert werden. Kosten als Entwurfsparameter Für den Ersatzneubau des Klassen­ trakts mit 28 Schulzimmern, Grup­ penräumen, Nebenräumen, Biblio­ thek und Lehrpersonenbereich wurde vom Stadtrat ein maximaler Kostenrahmen von 19 Millionen Franken vorgegeben und weitere 11 Millionen für die Instandsetzung der bestehenden Anlage. Mit einem öffentlichen, anonymen, zweistufi­ gen Wettbewerb wurde explizit nach einer Design­to­Cost­Lösung ge­ sucht. Mit diesem Vorgehen möchten die Auslober aufzeigen, dass indi­ viduelle, situative und dauerhafte Gebäude durchaus dem Vergleich mit modularen Schulpavillons standhalten können. Zehn ausgewählte Teams stellten sich der Herausforderung und erarbeiteten Projektvorschläge unter verbindlicher Einhaltung der ehrgeizigen Kostenvorgaben. Auf­ grund einer Gestaltungsplanpflicht war im Wettbewerb eine Gesamtidee mit Freiraumentwicklung über den gesamten Perimeter verlangt. Somit beinhaltete die Abgabe neben dem Klassentrakt gleichzeitig einen Vorschlag für den späteren Sing­ saal­ und Turnhallentrakt sowie für eine Wohnüberbauung im Süden des Areals. .500 0 5 10 20 Wettbewerbe TEC21 7–8/2017 9 WETTBEWERB NEUBAU K GROSSER Pavillon-Freiluft-Schule Pavillon Allen drei Grundrissen ist die Organisationsform gemein. Die innere Struktur basiert auf einem einfa von einer frei geformten 'Wolke' umspielt. Das Zusammenspiel der beiden unterschiedlichen geome laufenden, grosszügigen und wettergeschützten Vorbereich , der als dreidimensionaler Garten oder Unmittelbarkeit der Innen-Aussen-Beziehung verleiht dem Gebäude den Charakter einer Pavillon-Freilu Allen drei Grundrissen von einer frei geform laufenden, grosszügig Unmittelbarkeit der In ZUGANG MIT RAMPE IM OSTEN ZUGANG IM MITTLEREN GESCHOSS VON WESTEN «Grosser Bär»: Illustrationen der Zugänge zu den umlaufenden witterungsgeschützten Laubengängen, einmal im Osten (li.), einmal im mittleren Geschoss von Westen. ZUGANG MIT RAMPE IM OSTEN Entwerferischer Befreiungsschlag Schneider Studer Primas Architek­ ten aus Zürich führen mit ihrem Siegerprojekt «Grosser Bär» ein neu­ es, bemerkenswertes und radikales Konzept für eine Sekundarschule ein: Grundsätzlich definieren sie die Beziehung vom Klassenzimmer zum Aussenraum neu, indem sie die ge­ samte Erschliessung von innen nach aussen auslagern. Um einen drei­ geschossigen, extrem kompakt or­ ganisierten Schulzimmertrakt ohne Untergeschoss ordnen sie sämtli­ che Erschliessungen und Gemein­ schaftsflächen als breite, witte­ rungsgeschützte Flanierterrassen im Aussenklima an. Diese werden über grosszügige Treppen und Rampen zu vertikalen Pausengärten verspielt miteinander verbunden. Dem Verfasserteam gelingt mit dem erfrischenden Vorschlag eine kon­ kurrenzlose Wirtschaftlichkeit; die Verhältniszahlen zwischen Ge­ schossfläche und Hauptnutzfläche, sowie Gebäudevolumen und Ge­ schossflächen liegen markant unter den Vorgaben. Auf eine mechanische Lüf­ tung wird verzichtet und dank dem deutlich kleineren beheizten Volu­ men lassen sich die Erstellungskos­ ZUGANG IM MITTLEREN GESCHOSS VON WESTEN ten und längerfristig durch den re­ duzierten Energieverbrauch auch die Unterhaltskosten minimieren. Die verblüffend einfache Gebäude­ struktur aus einer Stützen­Plat­ ten­Konstruktion erlaubt eine hohe Flexibilität in Bezug auf Raumbil­ dung und Nutzung. Die vorgesehene rundumlaufende Faltschiebevergla­ sung wirft zwar betreffend Ressour­ cenaufwand und Alltagstauglichkeit noch Fragen auf. Gesamthaft schla­ gen die Autoren aber ein äusserst wirtschaftliches Projekt und ein zukunftsorientiertes Raumkonzept vor, das für eine Sekundarschule architektonisch und pädagogisch neue Wege eröffnet. Die Grenzen der Effizienz Andere Teams haben mit viel Empa­ thie für den Ort städtebaulich­ architektonisch interessante Ent­ würfe erarbeitet, wobei der Kosten­ rahmen jeweils nur mit eisernen Sparanstrengungen knapp erreicht werden konnte. Der zweitplatzierte Vorschlag, «Rotes Krokodil» von Gi­ gon und Guyer Architekten, reagiert auf die vorhandene räumliche Situ­ ation und erweitert diese mit einem respektvollen Konzept. Anstelle der Pavillonbauten schlagen sie einen dreigeschossigen gestaffelten Bau­ körper vor, der die terrassierten Aus­ senräume begleitet. Das sorgfältige Projekt, das mit seinem architekto­ nischen Ausdruck mit gleichforma­ tigen Fensteröffnungen und rost­ roter Metallplattenverkleidung sehr stark an Wohnungsbau erinnert, löst die Organisation der Grundris­ se effizient und funktional. Trotz grosser Sorgfalt und Effizienz wer­ den die Kosten im Vergleich zu den anderen Projekten aber im oberen Mittelfeld erwartet. Stutz Bolt Partner Architek­ ten auf Rang drei leiten mit «Balt­ hasar» aus ihrer städtebaulichen Idee einen langgezogenen, zweige­ schossigen Baukörper für den Klas­ sentrakt ab. Dieser steht mit seiner hohen Gebäudehüllzahl und einer aufwendigen Fassade aus Betonfer­ tigteilen und grossen Verglasungen allerdings diametral zu den gefor­ derten tiefen Erstellungskosten. Da helfen auch der serielle Aufbau mit sieben modulartigen Elementen und die grosszügige Halle im Erdge­ schoss nur wenig. Andere Teams erreichten zwar mittels kompakten Gebäudehüllen und /oder flächenre­ duzierter Erschliessung das ehrgei­ zige Ziel, scheiterten dafür aber mit wenig anregenden, teilweise fast beengenden Raum­ oder Erschlies­ sungskonzepten. Fortsetzung S. 10 «Grosser Bär»: Längsschnitt und Querschnitt, Mst. 1: 800 10 Wettbewerbe TEC21 7–8/2017 POJEKTWETTBEWERB NEUBAU KLASSENTRAKT SCHULHAUS WALLRÜTI BALTHASAR GR 17 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 Putz 7 m2 Lift Klassenzimmer 71 m 2 GR 17 m2 Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 GR 19 m2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 GR 19 m2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 GR 19 m2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 «Balthasar» (Rang 3, rechts und unten), Grundriss EG, Mst. 1 : 1000, und Visualisierung, setzt wie der Sieger auf ein langgezogenes Volumen, aber mit einer Vielzahl von inneren Treppen­ häusern für die Erschliessung. Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 GR 19 m2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 GR 19 m2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 19 m 2 GR 19 m2 GR 19 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 Klassenzimmer 71 m 2 GR 17 m 2 Putz 11 m2 GR 17 m2 Grundriss Obergeschoss 1:200 0 Couragierte Jury Pompidou» für Wallrüti. Mit ihrem Entscheid kommt die Jury zwar dem Die für das Siegerprojekt begeister­ geforderten Sparzwang nach, möch­ te Jury trifft einen konsequenten, te aber mit dem Projekt «Grosser aber auch mutigen Entscheid. Sie Bär» die einmalige Chance wahrneh­ empfiehlt der Bauherrschaft, ein men, bei der das Sparen nicht als wegweisendes Schulhaus zu bauen, Verzicht, sondern als Einladung für einen gemäss Jurybericht «Döschwo neue Ideen verstanden wird. Dafür des Schulhausbaus», ein «Centre nimmt sie Projektdefizite, wie bei­ 5 10m spielsweise die unmittelbaren und undefinierten Schulzimmereingän­ ge, die Einsichts- und Belichtungs­ problematik oder gewisse organisa­ torische Fragen grosszügig in Kauf und geht davon aus, dass diese im Laufe der Weiterbearbeitung im Sinn des Projekts geklärt werden können. Im Wissen, dass sowohl die Abbildungen: Projek t ver fasser «Rotes Krokodil» (Rang 2, links und oben), Grundriss EG, Mst. 1 : 1000, und Visualisie­ rung. Der Zweitplatzierte schlägt einen etappierten Umbau vor, der Plan zeigt die zweite Bauphase. In der ersten Etappe wird der nördlichste Baukörper durch einen Neubau ersetzt. Die Volumen übernehmen die Staffelung des Bestands. TEC21 7–8/2017 Stadt als auch die Schule grosses Potenzial in die­ sem Siegerprojekt sehen, könnte hier die Rechnung aufgehen und einer erfolgreichen Weiterbearbei­ tung und Realisierung kaum etwas im Weg stehen. Der Zielkonflikt zwischen einer wertigen und grosszügigen Schulanlage einerseits und den engen Kostenzielen andererseits bleibt aber weiter­ hin bestehen. Vor diesem Hintergrund kann man gespannt sein, ob ähnliche oder verwandte Typo­ logien zukünftig bei anderen Wettbewerben Schu­ le machen werden. • Zukunftsorientiertes Bauen verlangt nach kreativen Betonstützen Andreas Kohne, dipl. Architekt ETH SIA und Oberassistent bei Prof. Andrea Deplazes, Architektur und Konstruktion, ETH Zürich; [email protected] AUSZEICHNUNGEN 1. Rang / 1. Preis «Grosser Bär» Schneider Studer Primas, Zürich; Kolb Landschafts­ architektur, Zürich; BGS & Partner Architekten, Rapperswil; Schnetzer Puskas Bauingenieure, Zürich; Waldhauser und Hermann, Basel 2. Rang / 2. Preis «Rotes Krokodil» Gigon Guyer Architekten, Zürich; Bassinet Turquin Paysage, Paris 3. Rang / 3. Preis «Balthasar» Stutz Bolt Partner Architekten, Winterthur; Heinrich Landschaftsarchitektur, Winterthur; Dürsteler Bauplaner, Winterthur 4. Rang / 4. Preis «Perilun» Guinard & Saner Architekten, Zürich; ASP Landschaftsarchitekten, Zürich; Steiner Hutmacher Bauleitung, Rapperswil W EITERE TEILNEHMER «Lenz» Rohrbach Wehrli Pellegrino Architekten, Winterthur; Schneider Landschaftsarchitekten, Olten; MMT Bauleiter und Architekten, Winterthur «Schola» von Ballmoos Krucker Architekten, Zürich; Neuland ArchitekturLandschaft, Zürich; GMS Partner, Zürich «Wallwurz» KilgaPopp Architekten, Winterthur; Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau, Zürich; Dürsteler Bauplaner, Winterthur «Max» Enzmann Fischer Partner Architekt/innen, Zürich; koepfl ipartner landschaftsarchitekten, Luzern Marxer-Haus Vaduz Falkeis.architects _vienna.vaduz Foto Roland Korner Riesiges Sortiment für jeden Hoch- und Tiefbau Erstklassige Referenzen Professionelle Abwicklung von a-z Rationelle Produktion mit kurzen Lieferfristen und hoher Wirtschaftlichkeit «Lernwerkstatt» huggenbergerfries Architekten, Zürich; quadra, Zürich J URY Michael Hauser, Stadtbaumeister Winterthur (Moderation) Marie-Noëlle Adolph, Landschaftsarchitektin, Meilen Philipp Brunnschweiler, Architekt, Winterthur Sibylle Bucher, Architektin, Zürich Adrian Streich, Architekt, Zürich Alphabeton AG Murmattenstrasse 6 · 6233 Büron Telefon 041 496 02 00 · Fax 041 496 02 01 [email protected] · www.alphabeton.ch Panorama 12 TEC21 7–8/2017 FELSSICHERUNG SAGENM ATTSTR ASSE LUZERN 60° geneigtes Watt an der Sagenmatt In einem Hochhaus an einem Wattenmeer in der Schweiz leben und von Steinschlag und Felssturz bedroht sein – das ist speziell, aber möglich. Text: Peter Seitz G Foto: Peter Seit z eschehen konnte einem obiges Szenario an der Sagenmattstrasse in Luzern. Der dortige, seit dem Zweiten Weltkrieg aufgelassene Steinbruch, in dem seit dem frühen 19. Jahrhundert Plattensandstein abgebaut wurde, war der grösste Steinbruch auf ­Luzerner Stadtgebiet. Heute stellt er ein Sicherheitsproblem für eine angrenzende Druckerei und ein 14-stöckiges Wohnhochhaus dar. Der Fels entstand vor etwa 20 Millionen Jahren aus einem Wattenmeer. Eindrückliche Versteinerungen von Bewegungsspuren urzeitlicher Lebewesen, wie Wattwürmer und Herzseeigel, sowie fossile Fliessstrukturen der ehemaligen Meeressohle zeugen heute noch von seiner Entstehungsgeschichte und sind an der Felswand gut zu erkennen. Aus diesem Grund ist die Felswand auch als Naturobjekt im Inventar von nationaler Bedeutung aufgeführt und wird auf geologischen Exkursionen gerne besucht. Die abgelagerten Schichten wurden im Zug der Alpenfaltung um etwa 60° aufgerichtet. Klüfte und Knicke Die steile Neigung der Felsenschichten stellte an sich noch kein Sicherheitsproblem dar, da die Sandsteinbänke für sich genommen tragfähig sind. Auch die oberflächliche Verwitterung in der vorher stark überwucherten Flanke waren für die intensiven Massnahmen noch nicht ausschlaggebend. Prekär sind vor allem parallel zur Flanke verlaufende Klüfte und Spalten bis in etwa 10 m Tiefe, die bis zu 20 cm geöffnet sind. Diese sind teilweise offen, können aber auch mit Kluftsediment verfüllt sein. Eindringendes Wasser kann in derartigen Klüften zu einem Östlicher Teil der Felssicherung im ehemaligen Steinbruch Sagenmatt, dem grössten von ehemals 20 auf Luzerner Stadtgebiet. Die Museggmauer im Hintergrund und weitere Bauten Luzerns bestehen aus derartigem Plattensandstein. Die Rigi (ganz hinten) allerdings nicht. Sie baut sich vorwiegend aus Nagelfluh auf. hohen Porenwasserdruck führen, der die Haftung der aneinander geneigten Sandsteinschichten zusätzlich verringern oder sogar aufheben kann. Im Bereich des Wandfusses führen ausserdem Knicke in den Sandsteinbänken zu einer weiteren Stabilitätsminderung. Diese entwi- ckelten sich seit der Aufgabe des Steinbruchs. Durch das Eigengewicht des Fels kommt es nun zu einer Ausbauchung von oberflächennahen Sandsteinschichten in Teilen der Flanke. Man nehme einen Stapel Papier, knicke ihn im unteren Bereich, stelle diesen dann steil geneigt auf Panorama TEC21 7–8/2017 13 G r a f i k / F o t o : Tr i g o n e t Ansicht der Felswand (oben) und Differenzmodell. Die Farben zeigen die Abstände zu einer parallel zur Flanke gedachten Ebene. und drücke von oben. Diese Modellvorstellung kommt den Vorgängen an der Sagenmattstrasse schon sehr nahe. Die Problematik der Knicke im unteren Bereich der Wand wurde in den 1970er-Jahren erstmals entdeckt. Bei einer früheren Gebäude­ erweiterung der Druckerei im östlichen Teil des Steinbruchs wurde ein bereits bestehender Knick durch vorgebaute Betonscheiben stabilisiert. Dadurch wurde eine weitere Verformung der Felswand in diesem Bereich unterbunden. Oberhalb der Stützmauer jedoch bildeten sich neue Knicke. Alarm und Evakuierung Seit dem Bau des Krienbachstollens, 1992, der unterirdisch die Parzelle des ehemaligen Steinbruchs quert, wird die Felswand überwacht. Angebrachte Extensometer und periodische Messungen zeigten innerhalb des Beobachtungszeitraums von etwa 20 Jahren eine Bewegung bis zu 7.5 mm, was etwa einem Drittel Millimeter im Jahresmittel ent- spricht. Anfang 2015 entschloss man sich, eine automatische Mess- und Warneinrichtung zu installieren, da ein spontaner Sprödbruch des Fels nicht mehr auszuschliessen war. Diese löste am 19. Januar 2016 in der Nacht einen Alarm aus, woraufhin die Bewohner des Hochhauses evakuiert werden mussten. Knackgeräusche in der Wand liessen auf kritische Bewegungen schliessen. Glücklicherweise handelte es sich beim Missetäter nur um eine einzelne Felsplatte am Wandfuss im mittleren Teil des Steinbruchs, die daraufhin in einer Sofortmassnahme entfernt werden konnte. Die Planungen und Vorarbeiten zu einer zukünftigen Felssicherung begannen schon vor dem Alarm. Im Herbst 2015 wurde die Felswand intensiv gerodet und mit Druckluft gesäubert. Das Konzept sah vor, den Tragwiderstand in den verformten Bereichen, vor allem an den Aus­ bauchungen und Knicken, zu erhöhen, um die Gefahr eines Felssturzes nach Abschluss der Massnahmen auf ein Restrisiko senken zu können. Auf eine umfangreiche Stützung in Form eines kompletten Felswandverbaus wurde wegen der Ausdehnung der Flanke – die Wand hat eine Höhe von 40 m und eine Breite von 185 m – verzichtet. Aufgrund der geologischen Besonderheit wäre ein solcher Stützbau auch kaum genehmigungsfähig gewesen. Eine Abflachung des Steinbruchs kam wegen der Parzellengrenze und der oberhalb davon liegenden Kanonenstras­ se im Gütschwald ebensowenig in Frage. Anker, Rippen, Longarinen In den ungestörten Abschnitten der Felswand dienen nun ungespannte, vorinjizierte Stabanker mit einbetonierten Köpfen und einer Länge von bis zu 15 m dazu, die einzelnen Sandsteinbänke zu einem Verbund zusammenzuführen. Der doppelte Korrosionsschutz der Anker gewährleistet die geplante Nutzungsdauer von 100 Jahren. Die brisanten Bereiche, in denen die Knicke und Ausbauchungen liegen, werden über eine verankerte Stützstruktur aus vertikalen Betonrippen und horizon- Panorama Hängende Bohrschlitten zur Erstellung der Einzelanker. talen Longarinen gehalten. Diese Betonelemente stützen sich nicht am Wandfuss ab. Ihr Eigengewicht wird mittels einbetonierter Schubnocken in ungestörte Bereiche des Gesteins eingeleitet. Die Herstellung der 41 Betonrippen, die je eine Höhe von 12 m haben, und der Einbau der 530 Stab­ anker mit einer Gesamtlänge von knapp 7000 m waren nicht nur aufgrund der Dimensionen aufwendig. Da die gesamte Wand einsturzgefährdet war, galt es, den Bauablauf zur Optimierung der Sicherheit darauf abzustimmen. Neben einer vollautomatischen Überwachung wurden die Arbeiten grundsätzlich von den sichereren zu den gefährlicheren Bereichen hin ausgeführt. Das Setzen der Felsanker erfolgte daher von oben nach unten. Wann an welcher Stelle gearbeitet werden konnte, entschied letztendlich der Geologe. In dieser ersten Phase wurden auch 75 Entwässerungsbohrungen in den Fels getrieben. Sie sollen zukünftig einen Aufbau von zu grossen Wasserdrücken in den Klüften ­verhindern. Grösstenteils erfolgten die Bohrungen von hängenden Arbeitsplattformen aus, den sogenannten Bohrschlitten. Gerüste kamen für die Erstellung der Rippen und Longarinen zum Einsatz. TEC21 7–8/2017 Gerüste zur Erstellung der Rippen und Longarinen. Schonende Bohrung Das Bohrverfahren musste auf die Fragilität der Wand abgestimmt sein. Zur Schonung der äusseren, empfindlichen Schichten kamen bei den ersten vier Metern erschüt­ terungsfreie Kernbohrungen zum ­Einsatz. Für die verbleibenden Bohrmeter stellte man auf Imlochhammerbohrung um. Diese destruktive Methode hat den Vorteil, dass das Bohrgut mittels Druckluft aus dem Bohrloch geschafft wird. Spülungen, die in den Klüften zu einem Wassereintrag und damit zu einer Verschärfung des Stabilitätspro­ blems hätten führen können, wurden so vermieden. Auch bei den Injektionen musste ein Ansammeln von Injek­ tionsgut in den Klüften verhindert werden. Daher wurden die Anker drucklos injiziert und ein Verlaufen der Suspension wurde mit Gewebestrümpfen verhindert. Architektonisches Design Auffallend sind die Anordnung der Anker und die Linienführung der Betonrippen. Damit die geologische Besonderheit der Felswand auch nach der Sanierung ansehnlich nachvollziehbar bleibt, wurde der Architekt Edi Imhof zugezogen. Die Verbauungen erhielten eine ge- Abgeschlossene Sanierung, Blickrichtung West. schwungenen Linienführung, wodurch die einzelnen Sedimentationsschichten gut zur Geltung kommen. Die Sanierung wurde vor Weihnachten 2016 abgeschlossen. Finanziert werden die Massnahmen alleine von der Bauherrschaft. Mit Beiträgen aus der öffentlichen Hand ist nicht zu rechnen, da der Steinbruch zwar rot eingezont, also als erhebliche Gefährdung, nicht jedoch als Naturgefahr eingestuft war. Geschaffen wurde er ja von Menschenhand. • Peter Seitz, Redaktor Bauingenieurwesen Bauherrschaft Allgemeine Baugenossenschaft Luzern (abl); Spize Immobilien, Kastanienbaum Geologie, Geotechnik, Alarmkonzept Keller + Lorenz, Luzern Projektierung, Bauleitung Basler & Hofmann, Esslingen Basler & Hofmann Innerschweiz, Luzern Unternehmung Gasser Felstechnik, Lungern Architektur Edi Imhof, Luzern Geodäsie Trigonet, Luzern F o t o s : G a s s e r, P e t e r S e i t z , B a s l e r & H o f m a n n 14 Panorama TEC21 7–8/2017 BUCHBESPRECH UNG Der Architekt und das Klima Der Titel «Hot to Cold. An Odyssey of Architectural Adaptation» macht ­neugierig. Die Monografie zeigt, wie sich die Arbeiten des international tätigen dänischen Büros BIG mit verschiedenen Klimaszenarien ­auseinandersetzen. Das ist beeindruckend und autistisch zugleich. Text: Katharina Marchal Rendering: BIG & MIR A m Ende des Buchs lernt man, was ihm zu Anfang stand: eine Ausstellung mit dem gleichnamigen Titel «Hot to Cold. An Odyssey of Architectural Adaptation». Doch auf welche Reise wird der Besucher darin geschickt? Und wird ihm hier dargestellt, wie sich zeitgenössische Architektur an die jeweiligen klimatischen Bedingungen anpassen kann? Das dänische Architekturbüro Bjarke Ingels Group stellt darin seine neusten Projekte vor und reiht sie nach dem Kriterium von der heissesten zur kältesten Klimazone aneinander. Nachdem die Ausstellung 2015 in der Grossen Halle des historischen Gebäudes des National Building ­Museum in Washington DC zu sehen war, wurde bei ihrer kürzlichen Neuauflage im DAM in Frankfurt nur eine kleinere Auswahl an Ar­beiten präsentiert. Die 23 ausge­ stellten Projekte befanden sich Die neue Müllverbrennungsanlage für Kopenhagen von BIG auf Amager, (Fassadenkonzept: Dr. Lüchinger + Meyer, Zürich). Auf dem Dach soll eine Skipiste entstehen, ein Kunstrasenteppich bildet den Untergrund für die Schneeauflage – künstlich beschneit wird natürlich nicht. 15 16 Panorama mehrheitlich in Planung; realisierte Projekte wie etwa der Superkilen Urban Park in Dänemark (2006) oder der dänische Pavillon an der Expo 2010 in Shanghai waren mittels Filmen dokumentiert und wurden durch die Perspektive von Künstlern und Filmemachern in ein anderes Licht gerückt. Einmal um die ganze Welt Bjarke Ingels ruft die Architekten dazu auf, sich wieder vermehrt auf den ursprünglichen Zweck von Architektur zu konzentrieren: einen Wohnort für Menschen in dessen jeweiligem kulturellem und klimatischem Kontext zu gestalten ohne Einsatz von Gebäudetechnik, die das Umweltverhalten beeinflusst. «Wir wollen prüfen, ob der bleibende physische Entwurf des Gebäudes wieder ein aktive Rolle spielen kann», stellt Bjarke Ingels in der Einleitung des zur Ausstellung erschienenen Katalogs sich selbst zur Aufgabe. In diesem Sinne wollen wir überprüfen, ob sich dieser Anspruch an drei in der Ausstellung präsentierten Projekten manifestiert. Beginnen wir in der heissesten Klimazone der Ausstellungsliste: am persischen Golf, wo eines der ein- Hot to Cold. An Odyssey of Architectural Adaptation. Hrsg.: Bjarke Ingels Group. Verlag Taschen, Köln, 2015, 712 S., Englisch (mit Essay auf Deutsch), 16.3 × 25 cm, Fr. 39.90, ISBN 978-3-8365-5739-9 BÜCHER BESTELLEN Schicken Sie Ihre Bestellung an leser [email protected]. Für Porto und Verpackung werden pauschal Fr. 8.50 in Rechnung gestellt. TEC21 7–8/2017 flussreichsten Medienunternehmen der arabischen Welt zum Wettbewerb einlud, seinen Hauptsitz in Abu Dhabi zu gestalten. In einer Region, in der es praktisch nie regnet und in der die Hitze den Aufenthalt im Aussenraum erschwert, folgte BIG den Vorbildern der arabischen Kultur. Zwischen zwei turmartigen Gebäuden mit perforierten Fassaden, die sich an den arabischen Ornamenten orientieren, hängt ein gigantischer Baldachin. Die Beschattung minimiert die thermische Belastung und ermöglicht einen nutzbaren Aussenraum nach dem Vorbild der Basare. Eine stufenförmige Erweiterung zwischen den Türmen bietet gewissen Windschutz, Wasserspiele sorgen für Temperaturabsenkung und schaffen unter dem Baldachin ein Mikroklima. Zugleich ermöglicht die Gestaltung den Bezug zur regionalen Identität, im Gegensatz zum vorherrschenden globalisierten Stil der Hochhäuser in den Emiraten. Auf der anderen Seite der Erdkugel verhandelt BIG derzeit über ein Projekt, das sich direkt mit der Klimaveränderung auseinandersetzt. Nach den verheerenden Folgen des Hurrikan Sandy 2012 beschloss der Staat New York, die Insel Manhattan in Zukunft besser zu schützen. Das Department of Housing and Urban Development schrieb hierfür einen Wettbewerb aus. BIG schlug mehrere Konzepte für den Hochwasserschutz vor: die Gestaltung des Aufenthaltsbereichs im Austausch mit den Bewohnern der einzelnen Quartiere, ein fortlaufendes verändertes Element in Zusammenarbeit mit Künstlern oder die Planung einer Landschaftsintervention in der Mitte des West Side Highway. Die grundlegende Idee des Projekts «Dry Line»: ein urbanes Chamäleon, das sich verschiedenen Bedingungen, Landschaften, Stadtvierteln und Problemen anpasst. Die Uferpromenaden werden für die Besucher lebendiger und erlebbarer, die urbane Gestaltungen steht jedoch primär im Dienste des Hochwasserschutzes. Am Ende der Projekt-Temperatur-Skala steht ein Wettbewerbsbeitrag, der den überschwänglichen Gestaltungswillen und Einfallsreichtum des Büros widerspiegelt. Kopenhagen baut die sauberste Müllverbrennungsanlage der Welt, nicht ausserhalb, sondern im Herzen der Stadt, neben dem Yachthafen. Da das 90 m hohe Gebäude sich ausschliesslich auf seine inneren Funktionen konzentriert, haben ihm BIG einen zusätzlichen Nutzen verliehen. «Wir haben vielleicht keine Berge, dafür aber Müllberge», stellt Ingels ironisch fest und schlägt vor, die Dachfläche des Gebäudes in eine 400 m lange Skipiste zu verwandeln. Der Rauch aus dem Schornstein enthält viel weniger Schadstoffe als herkömmliche Anlagen und fungiert im Sinn der Architekten als Symbolträger für die CO2-Debatte. Die Emission von einer Tonne CO2 soll in Form eines Rauchrings (vgl. Abb. S. 15) an den Himmel gemalt werden, um dadurch der Bevölkerung das «Unsichtbare» zu veranschaulichen und zur Diskussion anzuregen. Und das Miteinander? Während die Projekte die Wände des Oberlichtsaals tapezierten, standen die Modelle ergänzend, doch nicht erklärend daneben. Die Filme verfolgte man bequem in Sesseln, die nach dem Vorbild von Fitz Hansen für den Wohnturm VIA West 57 in New York entworfen wurden. Die farbigen Umrandungen der Projekttafeln trugen dazu bei, den Aufbau nach Klimazonen besser nachvollziehen zu können. Sie waren eine Art Leitfaden durch die Ausstellung, inhaltlich wirft diese Gestaltung aber einige Fragen auf. Das Buch folgt der Ausstellung in Aufbau, Inhalt und Gestaltung. Darüber hinaus enthält es bislang unveröffentlichte Essays von Bjarke Ingels. BIGs Architektur brilliert durch spektakuläre Formen und dynamische Gesten, gepaart mit einer jungen, fröhlichen Farbigkeit. Die Bauprojekte sind Unikate, stehen aber oft etwas isoliert und ohne Anspruch einer städtebaulichen Integration. Der soziale und ökologische Anspruch der Bjarke Ingels Group ist hingegen beeindruckend. • Katharina Marchal, Architektin und Fachjournalistin, [email protected] Panorama TEC21 7–8/2017 Schweizerische Baurechts­ tagung Prof. Dr. Stöckli als Veranstalter der Tagung an der Universität Freiburg, 16 weitere renommierte Juristen und ein Wirtschaftswissenschaftler boten den über 1000 Teilnehmenden an zwei Terminen im Januar Einblicke in rechtlich relevante Themenbereiche des Bauens. Neben vier Plenarvorträgen, einer freien Diskussion zum Vertrags- und Vergaberecht und einer Vorabendtagung zu den SIA-Ordnungen 102 und 103 standen acht Wahlvorträge zur Auswahl. Letztere lassen den Schluss zu, dass die Frage der Haftung für Juristen eine immergrüne Wiese darstellt. Wer haftet, wenn fehler­hafte Pläne dem Unternehmer übergeben werden? Inwieweit muss der Unternehmer die Fehler erkennen, anzeigen und abmahnen? Noch komplexer wird es, wenn ein Generalunternehmervertrag abgeschlossen wurde, der die Aufgabenverteilung nicht eindeutig regelt. Das Strafrecht kommt bei einer Garantenstellung einer Vertragspartei zur Geltung. Nicht nur aktives Handeln, sondern auch pflichtwidrige Unterlassung kann Konsequenzen nach sich ziehen. Mängelhaftung im Stockwerkeigentum und Ersatzvornahme von geschuldeten Leistungen sind nicht ohne Weiteres durchsetzbar. Für Letztere braucht es meist eine richterliche Bewilligung, was beträchtliche Auswirkungen auf die Termine haben kann. Die Termine durcheinander bringt auf jeden Fall ein Verzug von Leistungen. Dass hierbei einige ­Fallen lauern, überrascht nicht. Ob die Instrumentarien der Behörden zur Baulandmobilisierung ausreichend sind, um eine Verdichtung der Bauzonen zu erreichen, wird sich erst im Laufe der Jahre zeigen. Bauen ohne Baubewilligung wird bei dichterer Bebauung jedenfalls nicht einfacher werden. Ob mit oder ohne Bewilligung – geplant wird immer mehr mit BIM, was ebenfalls rechtliche Fragen aufwirft. • (ps) Die Vorträge finden Sie online unter unifr.ch/ius/baurecht Korrigendum Im Artikel «Wie fühlen wir uns in der Architektur?» in TEC21 5–6/2017 waren die Architekten eines Wohnbaus am Zwicky-­Areal Dübendorf falsch angegeben. ­Korrekt handelt es sich um das Büro Schneider Studer Primas. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. • (hs) 5 gute Gründe für einen Hausanschluss von Swisscom. * Die Kosten für den Anschluss bis zur Parzellengrenze Ihrer Liegenschaft übernimmt Swisscom vollständig. Es entstehen keine Anschlussgebühren. Intelligent bauen für die Zukunft beginnt heute. Setzen Sie auf die Nummer 1 für Ihren Hausanschluss. Zukunftssicher Kostenlos* Wahlfreiheit Bewährt Alles aus einer Hand. swisscom.ch/hausanschluss 17 18 Vitrine TEC21 7–8/2017 Neues aus der Baubranche Redaktion: Danielle Fischer Waldhauser + Hermann Dank einer speziellen Gewindegeometrie gewährleistet die Betonschraube Ultracut FBS II von SFS Unimarket hohe Lasten für Verankerungen im gerissenen und ungerissenen Beton. Anwendungen finden sich in zahlreichen Bereichen wie Sanitär, Heizung, Elektro sowie im Metall-, Holz- und Fassadenbau. Die Montage der FBS II erfolgt in einem Arbeitsgang und spart somit Kraft und Zeit und lohnt sich damit auch finanziell. Ihre spreizdruckfreie Verankerung sorgt für geringe Randund Achsabstände. Praktischerweise kann die FBS II für bis zu drei unterschiedliche Einbautiefen und damit Anbauteildicken verwendet werden. Sie lässt sich, wenn sie nicht mehr gebraucht wird, vollständig demontieren und eignet sich auch für temporäre Befestigungen. • www.sfsunimarket.biz www.waldhauser-hermann.ch Prädikat SFS Unimarket Familie und Beruf zu vereinbaren, ist beim in Münchenstein und St. Gallen domizilierten Ingenieurbüro Waldhauser + Hermann ein wichtiger Bestandteil des Firmenleitbildes. Um dem gerecht zu werden, startete Waldhauser + Hermann im Jahr 2014 eine Zusammenarbeit mit der Fachstelle «UND», die mit dem am 13. Januar 2017 verliehenen Prädikat «Familie UND Beruf» beendet wurde. Das Prädikat ist ein Qualitätslabel für Unternehmen mit familienfreundlichen Arbeitsbedingungen. Wer das Prädikat erhalten will, muss die personalpolitischen Grundsätze und Leistungen auf ­Vereinbarkeit und Gleichstellung prüfen lassen, sie zielgerichtet optimieren und strukturell verankern. Der Prozess dauert 9 bis 18 Monate. Das Prädikat gilt für drei Jahre. • UND Familie UND Beruf 2017 – 2019 Vadea Vadea ist ein führendes, unabhängiges Schweizer Ingenieurbüro für Energie- und Gebäudetechnikplanung. Das Unternehmen entstand aus dem Zusammenschluss der Brunner Haustechnik und der Hälg & Co. Engineering. An den Standorten Wallisellen und St. Gallen bietet ­Vadea sämtliche Dienstleistungen aus der klassischen Planung, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte und Sanitär, an. Hinzu kommen die Spezialbereiche Pharma, Reinraum, Spitalbau sowie Schwimmbadtechnik. Zusätzlich führt Vadea Beratungen durch, macht Energie- und ­Verbrauchsstudien sowie Betriebs­ optimierungen. Das Unternehmen zeichnet sich durch weitsichtige und ganzheitliche Planung aus, die in eine anwendungsorientierte Umsetzung mündet. • www.vadea.ch KBOB Für die Ökobilanz eines Gebäudes bedarf es einer soliden Datengrundlage. In grossen Teilen ist diese in Form der KBOB/eco-bau/IPB-Empfehl­ung 2009/1 «Ökobilanzdaten im Baubereich» vorhanden. Wie bereits die früheren Ausgaben enthält auch die aktuelle Version mit dem Datenstand September 2016 ein breites Angebot an Daten zu Baumaterialien, Komponenten und Gebäudetechnik, Energiesystemen, Transporten und Entsorgung. Die aktuelle Version weist in fünf Bereichen wichtige Neuerungen auf. Neu sind die Ökobilanzdaten (als Excel-Datei) auch auf Italienisch und Englisch verfügbar. • www.kbob.admin.ch IN DER V ITRINE PR ÄSENTIERT Die Angaben zu Firmen, Produkten und Dienstleistungen basieren auf Firmeninformationen. Auf den Abdruck solcher Hinweise besteht kein Anspruch. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Bitte senden Sie Ihre Informationen an TEC21, Postfach, 8021 Zürich, oder an [email protected]. Vitrine TEC21 7–8/2017 19 imm cologne Im Januar 2017 fand, wie jedes Jahr, der grosse Möbelzirkus in Köln statt. Die Redaktion von TEC21 präsentiert drei Favoriten. Redaktion: Franziska Quandt Midgard Thonet de Sede In den 1920er-Jahren konzipierte Curt Fischer unter dem Markennamen Midgard die «Maschinenleuchte». Die zuerst von der Firma Ronneberger & Fischer produzierte Arbeitsleuchte lässt sich über mehrere Gelenke einstellen und eignet sich für den Einsatz lenkbaren Lichts zu Hause und bei der Arbeit. David Einsiedler und Joke Rasch, die Gründer des Hamburger Unternehmens PLY, konnten 2015 die Firmenrechte samt Archiv und Werkzeugen der drei klassischen Midgard-Leuchten übernehmen und so die Marke Midgard wiederbeleben. Für den Relaunch der Marke im Januar 2017 wurde die Produktion der «Maschinenleuchte» als erste Leuchtenserie des Midgard-Portfolios wieder aufgenommen. • Linie und Kreis geben den Ton an bei der Gestaltung des Beistelltischs «S 18» von Thonet. Der Designer Ulli Budde formte das Gestell aus Rundstahl als Endlosschleife als passendes Pendant zur Form des endlosen Kreises, den die Tischplatte bildet. Das Kreismotiv versteht der Designer bei diesem Entwurf als eine Ode an die Thonet-Bugholzklassiker der ersten Stunde. Das unendlich wirkende Untergestell soll hingegen auf die bauhaustypische Linienführung Marcel Breuers verweisen. Der Beistelltisch wird mit einem pulverbeschichteten Untergestell und einer lackierten Tischplatte in Schwarz gefertigt. Formensprache und Materialität des «S 18» passen zu den Thonet-Klassikern wie zu neueren Modellen. • Für die Manufaktur von de Sede hat der Designer Stephan Hürlemann das Modell «DS-77» neu gestaltet. «DS-77» ist eine komplette Produktfamilie aus Sessel, Sofa und Loungesofa. Aber auch ein Wohnzimmerund ein Beistelltisch gehören zum Programm. Die Füsse sind als Scheiben aus Holz gestaltet, scheinen in den Körper der Möbel einzudringen und diese so zusammenzuhalten. Die Sitzmöbel selbst setzen sich aus mehreren kubischen Elementen zusammen, die mit Leder oder Textil bezogen sind. • www.midgard.com www.thonet.de VIBRIERT VIBRIERT DAS DAS HAUS HAUS DES DES NACHBARN? NACHBARN? www.desede.de Weitere Produktneuheiten der imm cologne jetzt auf www.espazium.ch Erschütterungsmessungen schaffen Sicherheit. professionell – preiswert – prompt Zürich – Schwyz – St. Gallen [email protected] – 055 418 30 09 20 TEC21 7–8/2017 AUS DEN BERU FSGRUPPEN: UM W ELT Virtual Reality als Medium der Bürgerbeteiligung Mit Virtual-Reality-Software lassen sich Planungsprojekte lebensnah simulieren. Zürcher Wissenschaftler tüfteln mit Unterstützung des SIA-Fachvereins Schweizerischer Verband der Umweltfachleute an der Optimierung der Werkzeuge. Text: Thomas Glatthard ei Umwelt- und Landschaftsplanungen stellt sich immer wieder die Frage, wie Projekte und geplante Veränderungen der Bevölkerung vermittelt ­werden sollen. Pläne sind oft zu ­abstrakt und schwer verständlich. Visualisierungen und virtuelle ­Welten könnten dem abhelfen – vor ­allem dann, wenn der Betrachter sich selbst darin bewegen kann. Die Berufsgruppe Umwelt des SIA ­fördert die auf Umweltplanungen bezogenen GIS- und Virtual-RealityKompetenzen (VR-Kompetenzen), eine der Kernkompetenzen des SIA-­ Fachvereins svu|asep (Schweizerischer Verband der Umweltfachleute) mit seiner Expertengruppe Umweltgeoinformation. An den Hochschulen werden dazu derzeit Erfahrungen gesammelt, die bald auch in die Planungsbüros Einzug halten könnten. An der ETH Zürich und der Zürcher Hochschule für angewandte Wis­ senschaften wurden von Umwelt­ingenieuren/-innen Bachelor- und Masterarbeiten zur Simulation von Windparks und anderen Landschafts­projekten mithilfe der Software Game Engine und CityEngine realisiert, die ursprünglich für die Programmierung von Spielen bzw. animierten Filmen entwickelt worden waren. Wie in einem Videogame oder mittels Virtual-Reality-Headset können dann Test­ personen bzw. die interessierte Bevölkerung den Einfluss des Projekts, z. B. eines Windparks, auf die Qualität der Landschaft anschaulich erkunden und bewerten. Virtual-Reality-Szene eines Windparks, gesehen durch eine VR-Brille, erstellt mit der Software CryEngine. Windpark mit Spielesoftware simuliert Am ETH-Institut PLUS – Planning of Landscape and Urban Systems (www. plus.ethz.ch) werden Aspekte für die partizipative Planung mittels immersiven virtuellen Landschaften erforscht. In Masterarbeiten zu den Themen «Gewässerraum im Siedlungsgebiet» und «Windpark im ­Hügelgebiet» wurden der Grad der Immersion untersucht – darunter versteht man die Illusion von Realität für die Sinne des Nutzers sowie den Grad der Präsenz, also wie anwesend sich die Nutzer in der Virtual Reality fühlen und wie sie sich emotional und physisch dabei fühlen. Die Forschungsfragen lauteten: Wie kann immersive Virtual Reality entwickelt werden? Wie sollten die Navigation und die Einsatzsituation hinsichtlich der Nutzbarkeit gestaltet werden? Was ist der Mehrwert für die par­ tizipative Planung, wo sind der Nutzung Grenzen gesetzt (Nutzen, Limitierungen)? Die Modellierung erfolgte mithilfe der Programme Esri CityEngine, die Virtual Reality mit Oculus Rift DK2. Die Testpersonen machten dabei folgende Erfahrungen: Die Topografie wird positiv erlebt, Dimensionen können gut geschätzt werden, z. B. Höhe von Windturbinen und Gebäuden; visuell funktioniert die Illusion also. Geräusche unterstützen die Präsenz, dagegen störten niedrige Detaillierungsgrade der Landschaft oder der Gebäude. Foto: Wis sen Hayek / Journal of Digit al L andsc ape Architec ture B 21 TEC21 7–8/2017 Das Potenzial als Planungsmedium liegt wohl vor allem darin, räumliche Entwicklungsideen und Höhenund Breitenverhältnisse zu vermitteln und natürlich unterhaltsam zu informieren. Limitierungen ergeben sich insofern, als dass interaktive Elemente fehlen; denn viele Nutzer möchten die Möglichkeit haben, die VR-Landschaft zu ändern. Foto: Roman Keller Spiele als Werkzeug im Planungsbüro Michael Mächler, MSc ZFH in Na­ tural Resource Sciences, hat eine interaktive 3-D-Landschaftsvisualisierung mittels Computergame Engine realisiert. 3-D-Landschaftsvisualisierungen seien einfach verständliche Kommunikationsmedien zur Unterstützung von Planungsprozessen. «Der Einsatz moderner Game Engines ermöglicht interaktive, nahezu fotorealistische Visualisierungen. Solche Visualisierungen ermöglichen künftig den Einbezug der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in landschaftsrelevante Projektplanungen», sagt Mächler. «Zudem kann das interaktive Werkzeug in Planungsbüros Verwendung finden.» Umsicht – Regards – Sguardi 2017 Im aktuellen Prototyp lassen sich Geodaten (Höhenmodelle, Luftbilder und Vektordaten) automatisiert in Daten umwandeln, die von der CryEngine eingelesen werden können. So ist es möglich, innerhalb weniger Sekunden etwa aus einem Waldpolygon (z.B. aus Vector25) hunderte, zufällig verteilte und in der Grösse variierende Bäume zu generieren. Ein grosser Vorteil der CryEngine besteht darin, dass der Editor nicht nur in Echtzeit die Visualisierung darstellen kann, sondern, dass es zudem möglich ist, auch während der Visualisierung Änderungen vorzunehmen, die dann sofort sichtbar sind. Änderungswünsche und Ideen könnten so während der Diskussion unmittelbar umgesetzt und bei hohem Realismus aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Mit der Mehrspielerfähigkeit ergeben sich weitere bisher kaum genutzten Aspekte der Game Engines: Mehrere Anwender können an verschiedenen Computern gleichzeitig über ein Netzwerk oder Internet dieselbe Visualisierung betrachten. Dabei nehmen sie nebst dem Projekt auch die anderen gleichzeitigen Nutzer als virtuelle Personen in der Projektumgebung wahr. Während die Nutzer die Visualisierung betrachten, wäre es denkbar, dass der Projektplaner in der Funktion eines «Moderators» oder «Operators» durch die Visualisierung navigiert, Objekte anwählt, Skizzen zeichnet und Veränderungen an der Landschaft vornimmt. Mit der GIS- und VR-Technologie kommen in den nächsten Jahren spannende neue Möglichkeiten auf uns Planende zu. • Jetzt anmelden: Umsicht-Auszeichnung im Zürcher Landesmuseum. Die Auszeichnung «Umsicht – Regards – Sguardi», der Preis des SIA für die zukunftsfähige Gestaltung des Lebensraums Schweiz, wird am 22. März 2017 im Neubau des Zürcher Landesmuseums zum vierten Mal vergeben. Die alle drei Jahre stattfindende Auszeichnung gehört zu den wichtigsten öffentlichen Engagements des SIA. Die internationale Umsicht-Jury hat qualitätvolle, nachhaltig ausgerichtete Arbeiten ausgezeichnet, die von interdiszi­ plinären Teams gemeinsam entwickelt wurden. So viel darf schon jetzt verraten werden: Die Besucher werden auch 2017 eine Reihe gleichermassen bemerkenswerter wie wegweisender Bauwerke bzw. Projekte kennenlernen – denn im Anschluss an die Feier wird die Ausstellung der ausgezeichneten Arbeiten eröffnet. Im Vorfeld des festlichen Abends lädt der SIA um 16.30 Uhr zu Führungen durch das unlängst vom Basler Büro Christ & Gantenbein erweiterte Haus ein. Die Veranstaltung ist für das Publikum offen, jedoch ist die Platzzahl beschränkt. Deshalb ist eine Anmeldung für die Führung und den Anlass auf www.sia.ch/umsicht erforderlich. Die Reservation erfolgt in Reihenfolge der eingehenden Anmeldungen. • (sia) Thomas Glatthard, Dipl. Ing. ETH/SIA, beratender Ingenieur und Raumplaner, Mitglied BGU-Rat; [email protected] GLOSSA R Game Engine ist eine Software für Computerspiele, die den Spielverlauf steuert und für dessen visuelle ­Darstellung verantwortlich ist. CryEngine ist eine Software der Firma Crytek für Computerspiele. CityEngine ist eine Software der Firma Esri für Design, Planung und Modellierung städtischer Räume in 3-D. AUSZEICHNUNGSFEIER UMSICHT –REGA RDS – SGUA RDI 2017 Ort: Landesmuseum Zürich Datum: 22. März 2017; Türöffnung: 17.30 Uhr; Beginn der Feier: 18 Uhr Führungen durch das Museum: 16.30 Uhr Weitere Infos: www.sia.ch/umsicht 22 TEC21 7–8/2017 REIHE ORDN UNGEN PR A KTISCH Dauerthema Befangenheit Die Schweizer Wettbewerbsszene ist klein und der Kreis kompetenter Fachleute überschaubar. Entsprechend häufig sehen sich Wettbewerbskommissionen mit der Frage konfrontiert, ob Planer am Wettbewerb teilnehmen dürfen oder ob Jurymitglieder befangen sind. Text: Rudolf Vogt ei Gericht ist die angeklagte Person von Anfang an bekannt und die Gerichtspersonen (Richter, Richterinnen, Gerichtsschreiber) werden erst danach festgelegt. Sind diese befangen, müssen sie in den Ausstand treten. Bei Wettbewerben, insbesondere bei offenen Verfahren, muss diese Regelung analog angewendet werden, was bedeutet, dass sich die Reihenfolge umkehrt: Zuerst werden die Jurymitglieder bestimmt und erst danach mit Aufhebung der Ano­ nymität sind die Teilnehmenden bekannt. Um Befangenheit beim Wettbewerb zu vermeiden, müssen deshalb die betroffenen Teilnehmenden in den Ausstand treten und nicht die Jurymitglieder. Die beiden Ordnungen für Wettbewerbe (SIA 142) und für Stu- dienaufträge (SIA 143) nennen folgende Ausstandsgründe: Am Wettbewerb darf nicht teilnehmen, wer bei der Auftraggeberin, einem Jurymitglied oder einem Experten angestellt ist, mit ihm nahe verwandt ist, mit ihm in einem beruflichen Abhängigkeits- oder Zusammengehörigkeitsverhältnis steht oder wer den Wettbewerb begleitet. In der umfangreichen Wegleitung «Befangenheit und Ausstandsgründe» werden diese Gründe genauer erläutert (vgl. Infobox «Ordnungen praktisch: Befangenheit»). Die folgenden Praxisbeispiele zeigen anschaulich, wie komplex die Fragestellungen in diesem Bereich sein können. Im Vorfeld eines Wettbewerbs geht es meistens da­ rum, ob ein bestimmter Planer teilnehmen darf. Während des Verfah- rens taucht oft die Frage auf, ob einzelne Jurymitglieder befangen sind. Verwandtschaft Der Haustechnikplaner A hat in einem Team unter Federführung eines Architekten an einem Wettbewerb teilgenommen. Sein Bruder war, wie im Wettbewerbsprogramm angekündigt, als Experte für Bauphysik an der Vorprüfung beteiligt. Die Jury will den Beitrag des Teams mit Haustechnikplaner A zur Weiterbearbeitung empfehlen. Beim Öffnen der Verfasserkuverts realisiert sie, dass der Haustechnikplaner und der Experte miteinander eng verwandt sind. Die Ordnung und die Wegleitung des SIA sind in diesem Fall eindeutig: Der Haustechnikplaner A ORDN UNGEN PR A KTISCH: BEFA NGENHEIT In dieser Reihe wird ein Thema aus den Vergabeordnungen SIA 142, 143 und 144 behandelt. Der aktuelle Text bezieht sich auf den Art. 12.2 der Ordnung SIA 142 für Architekturund Ingenieurwettbewerbe, der den Ausstand bzw. die Befangenheit regelt. Artikel 12.2 beantwortet die Frage, wer an einem Wettbewerb nicht teilnehmen darf und warum. Zu diesem komplexen Thema liegt zudem eine Wegleitung vor, die die gesetz­ lichen Grundlagen erläutert und viele zusätzliche Beispiele enthält. Sämtliche Wegleitungen der Kommission SIA 142/143 können unter folgendem Link kostenlos heruntergeladen werden: www.sia.ch/142i. Eine zu grosse Nähe zu den eingereichten Projekten oder ihren Verfassern ist nicht nur bei Wettbewerben, sondern auch bei Planungspreisen unerwünscht – die Jury der Auszeichnung Umsicht im Spätsommer 2016. Foto: Beat Schweizer B 23 TEC21 7–8/2017 hätte eindeutig nicht am Wettbewerb teilnehmen dürfen. Die Wettbewerbskommission gewichtet im vorliegenden Fall den Grundsatz der Verhältnismässigkeit höher als die strenge Regelauslegung und rät dem Auslober, den entsprechenden Beitrag zur Weiterbearbeitung zu empfehlen. Dies vor allem darum, weil sie bezweifelt, dass die Jurierung durch das Verwandtschaftsverhältnis massgeblich beeinflusst wurde. Beide Betroffenen hatten im Verfahren eine untergeordnete Rolle: der Haustechnikplaner als Teammitglied und der Experte für Bauphysik als Vorprüfer. Foto: Thomas Jant scher Berufliches Zusammengehörigkeitsverhältnis Im nächsten Beispiel war Dozent A als Jurymitglied bei einem Wettbewerb beteiligt und zugleich Leiter des Instituts an der Fachhochschule. Sein Kollege B, ebenfalls Dozent am selben Institut, wollte sich am Wettbewerb beteiligen. Leider waren im vorliegenden Beispiel die Bestimmungen im Wettbewerbsprogramm unklar und auch die Ordnungen des SIA nicht verbindlich festgeschrieben, sondern es wurde lediglich auf die Wegleitung Befan- genheit und Ausstandsgründe SIA 142i-202d verwiesen. Juristisch stellen sich da viele Fragen. Welche gesetzlichen Bestimmungen gelten? Was bedeutet der Verweis auf eine Wegleitung, wenn die Ordnung nicht verbindlich festgelegt ist? Die Wettbewerbskommission kam in ihrer Stellungnahme zu dem Schluss, dass diese Konstellation den Anschein der Befangenheit erweckt. Deshalb empfiehlt sie, dass der Dozent B, nicht am Projektwettbewerb teilnehmen soll und dass dieser bei einer Teilnahme vom Verfahren auszuschliessen sei. Vorbefassung Ganz anders gelagert ist der Fall im letzten Beispiel: Architekt A war Mitglied der Stadtbildkommission, die ein Bauprojekt des Architekten B abschlägig beurteilt hat. Auf Empfehlung der Stadtbildkommission verzichtete die Bauherrschaft auf eine Überarbeitung des Bauprojekts durch Architekt B und lancierte stattdessen ein Wettbewerbsverfahren für das Vorhaben. Die Bauherrschaft wollte sowohl Architekt A wie Architekt B als Jurymitglieder beiziehen und wissen, ob in diesem Fall Befangenheit vorliegt. Für die Wettbewerbskommission war klar, dass die Vorbefassung der beiden Architekten unter dem Gesichtspunkt der Befangenheit unproblematisch ist. Entscheidend ist, ob das unabhängige Urteilsvermögen der Jurymitglieder und Experten durch den geschilderten Sachverhalt eingeschränkt wird. Dem ist in diesem Fall nicht so. Das Vorwissen der beiden Architekten ist im Gegenteil eher ein Vorteil für ihre Mitwirkung in der Jury. Die Frage der Befangenheit ist also trotz den gesetzlichen Bestimmungen, den entsprechenden Ordnungen und der Wegleitung des SIA keine exakte Wissenschaft. Jeder Fall ist anders gelagert und muss oft von Grund auf neu beurteilt werde. Die Wettbewerbskommission nimmt zwar zu solchen Fragen Stellung, kann aber nicht vorhersagen, wie die Gerichte darüber entscheiden. Neben den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen und der Ordnungen des SIA sind auch andere juristische Grundsätze, beispielsweise das Prinzip der Verhältnismässigkeit, zu beachten. • Rudolf Vogt, Architekt ETH SIA BSA und Präsident der Wettbewerbskommission SIA; [email protected] Sehenswert − neue Bauten in der Romandie «A voir» herausgebracht, einen handlichen Führer zum sehenswerten aktuellen Bauschaffen der Romandie. Insgesamt 100 in den Jahren 2015 und 2016 fertig gestellte Architektur- und Ingenieurbauten der Das Format hat sich offenbar be- französischsprachigen Kantone währt: Zum mittlerweile dritten werden mit Bild, kurzem Text sowie Mal hat die Sektion Waadt des SIA Grundrissen und Schnitten auf je einer Doppelseite vorgestellt. Breit ist das Spektrum der Bauaufgaben, neben einigen neue Brücken vor allem Wohnhäuser, öffentliche Gebäude sowie auch Büro- und Industriebauten. Auch etwa ein Dutzend Umbauten und Denkmalsanierungen zeigt das attraktiv gestaltete Buch. Die Sporthalle im Bild links errichtete das Büro Morscher Architekten als Erweiterung eines bestehenden Schulensembles in Biel • (sia) A VOIR − ARCHI TECTURE ROMANDE PETIT GUIDE 2015–2016 228 S., Broschur; 18.70 Fr. (Mitglieder und Studierende); 16.50 Fr. (Firmenmitglieder; bei der Bestellung bitte die Mitgliedschaft angeben). Bestellbar beim Sekretariat des SIA Vaud: [email protected]; im Buchhandel der Romandie für 22 Fr. erhältlich. Weitere Infos: www.vd.sia.ch/avoir Veranstaltungen TEC21 7–8/2017 AUSSTELLUNG TAGUNG FILM BIS 7. MAI 2017 24. MÄRZ 2017 BIS 12. MÄRZ 2017 Fremdvertraut Brauchen wir Architektur? Batushas Haus Fünf international renommierte Fo­ tografen haben als unabhängige, subjektive und sensible Beobachter die Schweiz in Bildern festgehalten. Was sie auf ihren Reisen ins Landes­ innere oder entlang der Grenze gese­ hen haben, ist inspirierend und auf­ schlussreich. Ihre lustvollen, poeti­schen oder rätselhaft-hintergründi­ gen Bilder laden dazu ein, Vertrautes mit fremden Augen neu zu sehen. Während der Immo Messe Schweiz findet zum dritten Mal die vom SIA St. Gallen/Appenzell und den Olma Messen St. Gallen organisierte Fach­ tagung «Bauen und Gesellschaft» statt. Im Mittelpunkt steht die F ­ rage, ob unsere Gesellschaft Architektur braucht. Sechs Referenten beleuch­ ten das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Sie diskutieren die Anforderungen von guter Architek­ tur an die Gesellschaft und umge­ kehrt. Das Programm ist eine span­ nende Kombination aus Referaten und Austausch von Praxis und ­Wissenschaft. Im Anschluss haben die Teilnehmenden Gelegenheit, sich auszutauschen und den Referenten Fragen zu stellen. Ort: Olma-Halle 9.2, St. Gallen Infos: www.bauenundgesellschaft.ch, Architektur im Film: In Priština kennt jeder das Haus von Kadri Ba­ tusha, ein Schloss aus Stahl und Beton, das ohne Bauplan, Architekt oder Baugenehmigung aus der Erde wuchs. Im Rhythmus ständig neuer Ideen wird das Bauwerk seit fünf­ zehn Jahren täglich grös­ser. Die Regisseure Tino Glimmann und Jan Gollob sind bei der Vorführung an­ wesend und geben eine Einführung. Ort: Fotostiftung Schweiz, Winterthur Infos: www.fotostiftung.ch Anmeldung bis 6. März 2017 Ort: Kinok, Lokremise, St . Gallen Infos: www.a-f-o.ch TAGUNG AUSSTELLUNG VORTR AG 30. MÄRZ 2017 BIS 12. MÄRZ 2017 29. MÄRZ 2017 ETH Forum Wohnungsbau Flow of Forms / Naturgefahren Forms of Flow im Glarnerland Das ETH Forum Wohnungsbau 2017 analysiert die Frage nach der Qua­ lität des Konventionellen im Kontext von Stadtentwicklung und Woh­ nungsbau, ergründet das Potenzial des sogenannten Mittelmasses und thematisiert die kontroversen An­ sprüche und Erwartungen der ver­ schiedenen Akteure. Was braucht es, damit das Alltägliche sensationell wird? Die Tagung ist Plattform und Treffpunkt von Entscheidungsträ­ gern aus den Bereichen Immo­ bi­ lienwirtschaft, Architektur, Bau und Behörden. Im Zusammenspiel von Wissenschaft und Praxis werden aktuelle Veränderungen im Woh­ nungsbau und Stadtentwicklungen anhand richtungsweisender Bei­ spiele verdeutlicht und diskutiert. Ort: Kongresshaus Zürich Infos: www.wohnforum.arch.ethz.ch Weitere laufende Veranstaltungen finden Sie unter: www.espazium.ch Das Glarnerland lebt mit Naturge­ fahren wie Lawinen, Steinschlag oder Murgängen. Der Referent Jürg Walcher, Leiter der Fachstelle Na­ turgefahren beim Kanton Glarus, erläutert die möglichen Vorkehrun­ gen und entsprechenden Planungen. Ort: Kantonsschule Glarus Infos: www.naturwissenschaften.ch Im Mittelpunkt der Ausstellung «Flow of Forms / Forms of Flow» ste­ hen Gestaltung und Designpraxis in Afrika. Formen werden als Resul­ tate eines wechselseitigen Austau­ sches zwischen Afrika und Europa, aber auch zwischen alltäglichen und älteren gestalterischen Grundlagen betrachtet. Die Ausstellung ist auf fünf Themenfelder und vier Ausstel­ lungsorte verteilt. Ort: verschiedene Orte in München (D) Infos: www.architekturmuseum.de TAGUNG 9. MÄRZ 2017 Werte schaffen, Werte erhalten Der Schweizerische Verband für geprüfte Qualitätshäuser VGQ lädt zum 15. Techniker Tag, einer Fach­ veranstaltung der Holzbaubranche. Referenten aus Forschung, Wirt­ schaft und Lehre bieten ein reich­ haltiges Programm. Ort: Empa Akademie, Dübendorf Infos: www.vgq.ch, Anmeldung bis 1. 3. Fo to: Zhang X ia o; Ch eick Diallo; T in o Glim mann /J an Gollo b 24 Drei Einbindetiefen ermöglichen es, dieselbe Schraube für unterschiedliche Anbauteildicken zu verwenden Geringste Rand- und Achsabstände dank spreizdruckfreier Verankerung Senkkopfvariante für optisch anspruchsvolle Befestigungen Zugelassene Mehrfachnutzung mit Verwendung der Prüfhülse möglich Geeignet für die Durchsteckmontage SFS unimarket AG Befestigungstechnik Nefenstrasse 30, 9435 Heerbrugg Blegi 14, 6343 Rotkreuz T 0848 80 40 30 F 0848 80 40 15 [email protected] www.sfsunimarket.biz fischer Betonschrauben ULTRACUT FBS II Leistungsstark für höchsten Montagekomfort Höhere Fachschule Hochbau Winterthur Neuer Studiengang ab August 2017 Studienziel Hohe Fachkompetenz in Baukonstruktion, Bauleitung und Baumanagement Studiengang Sechs berufsbegleitende Semester (freitags und Samstagmorgen) Zulassung Eidg. Fähigkeitsausweis Zeichner Fachrichtung Architektur oder andere Ausbildung mit Berufspraxis Termine Anmeldeschluss: 31. März 2017 Kontakt 052 267 85 52 BBW Berufsbildungsschule Winterthur Höhere Fachschule Hochbau Wülflingerstrasse 17, 8400 Winterthur [email protected] www.bbw.ch 26 Mein Haus ist mein Kraftwerk TEC21 7–8/2017 DEZENTR A LE ENERGIEV ERSORGUNG Ein neuer Weg Bei der nachhaltigen Energieversorgung geht es nicht nur darum, wie viel Energie verbraucht werden darf und wie viel aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden soll. Auch auf welchem Einzugsgebiet die Energie verteilt wird, ist eine Frage nach dem rechten Mass. Grafik: Anna-Lena Walther Text: Nina Egger Zentrale Energieversorgung Dezentrale Energieversorgung In den 1880er­Jahren war es noch ein Hit, dass zentral produzierte Energie über ein Stromnetz Leuchtkörper und Maschinen antreiben konnte. Die räumliche Trennung machte viele Abläufe sicherer. Heute rücken Produktion und Verbrauch einander näher. So können Transformations­ und Übertragungsverluste vermieden und mehr erneuerbare Energie eingebunden werden. K limaschutz hat seine Tücken. Die Schweizer Treibhausgas­Emissionen sollen bis 2020 um 20 % niedriger liegen als 1990, die Energieversorgung aber langfristig gesichert sein – und das trotz dem geregelten Ausstieg aus der Kernenergie. Wie kann also nachhaltige Energienutzung funktionieren? Es geht um drei Dinge: Möglichst wenig Energie verbrauchen, diese effizient nutzen und sie aus CO2­neutralen, nachwachsenden Ressourcen erzeugen. Diese Aufschlüsselung trifft auf Konsumgüter ganz genauso zu wie auf den Gebäudepark. Da dieser die Hälfte des Schweizer Energieverbrauchs ausmacht, arbeiten Experten seit Jahrzehnten an seiner Energie­ verbrauchsoptimierung. Auf den Trend zu immer dickeren Wärmedämmungen, die den Verbrauch von Heizöl(­äquivalenten) reduzieren sollten, folgten die Trends zu effizienten Haushaltsgeräten und haustech­ nischen Anlagen zum Beispiel mit Wärmerückgewin­ nung sowie schliesslich zur eigenen Erzeugung von TEC21 7–8/2017 Mein Haus ist mein Kraftwerk 27 erneuerbarer Energie. Plusenergiehäuser waren das neue goldene Kalb. Aktive Gebäude, wie das 2016 vom Büro Viridén + Partner renovierte Mehrfamilienhaus beim Schaffhauserplatz in Zürich, führen gleich zur nächsten Trendwende: weg von der zentralen Energie­ erzeugung, hin zu einer Dezentralisierung. Foto: V iridén + Par tner Woher kommt die Energie? Unter zentraler Energieversorgung versteht man die Produktion von enormen Energiemengen an einzelnen (zentralen) Standorten, die dann – zum Teil über Län­ dergrenzen hinweg – in viele Richtungen verteilt werden. Durch lange Leitungswege entstehen hierbei hohe Ver­ luste. Als Endkunde ist man überdies von den Importen, Angeboten und Preisen des Energielieferers abhängig. Bei der dezentralen Versorgung gibt es nicht das eine grosse Zentrum, sondern viele kleine. Zentral versus dezentral ist keine schwarzweisse Angelegenheit. Es gibt nicht nur russische Gas­ pipelines und die komplette, abgeschottete Eigenver­ sorgung, wie sie auf der Monte-Rosa-Hütte (vgl. TEC21 49/2015, «Gebäudebetrieb zwischen Anspruch und Wirklichkeit») angestrebt wird. Das Versorgungsgebiet eines zentralen Erzeugers kann landesweit, kantonal oder stadtweit sein. Ein dezentraler Erzeuger gilt auch dann noch als solcher, wenn er Nebengebäude wie ein Gartenhaus oder einen Stall mitversorgt. Der Gedanke lässt sich auf die Nachbarn bis hin zur Arealvernetzung ausweiten. Letztere wird auf einschlägigen Konferenzen schon seit Jahren als bedeutende Zukunftsvision ge­ handelt. Ob damit die goldene Mitte gefunden ist, eine Grössenordnung, die die Vorteile von zentraler und de­ zentraler Energieversorgung zu vereinen schafft, wird in der Schweiz gerade rege und in verschiedenen Kom­ plexitätsgraden erforscht. Die Hochschule Luzern be­ trachtet in ihrem Projekt «SCCER» Energy Cluster, die Strom, Wärme und Gas teilen (vgl. TEC21 9–10/2015, «Erdwärme: First come first serve?»). Die Empa Düben­ dorf beschäftigt sich in ihrem Projekt «ehub» mit der Arealvernetzung (vgl. TEC21 22/2016, «Empa NEST – Brutplatz für die Forschung») und am Hönggerberg der ETH Zürich werden thermische Netzknoten im Realbe­ trieb getestet (vgl. TEC21 34/2015, «Thermische Netze»). Durch Sanierung zu mehr Unabhängigkeit: Dem Mehrfamilienhaus am Schaffhauserplatz in Zürich verpasste das Büro Viridén + Partner eine neue Gebäudehülle, die es mit Strom versorgt. Die matten Glas-Glas-Module an der Fassade sind mit monokristallinen Zellen ausgestattet. Die PV-Anlagen an der Fassade und auf dem Dach haben zusammen eine Leistung von rund 190 kWp. Der zu erwartende Jahresbedarf des Gebäudes wird zu 100 % abgedeckt. Betrachtet man Viridéns PV-Sanierungen der letzten Jahre, wird ersichtlich, wie sich die Photovoltaikanlagen – dank immer neuer Technologien – zunehmend subtiler in die Entwürfe einfügen. Zur Betrachtung, wie dezentrale Energieversorgung funktioniert und wie es mit ihr weitergehen könnte, sind die aktiven Gebäude innerhalb eines Systems am aufschlussreichsten. Versorgt sich ein Gebäude oder Gebäudekomplex völlig selbst, wie es das Mehrfami­ lienhaus von René Schmid in Brütten (vgl. «Egoist», S. 28) tut, oder dient ein Gebäude als Knoten im Energienetz, wie das Active Energy Building von Falkeis Architekten in Vaduz (vgl. «Altruist», S. 32), lässt sich daraus beson­ ders viel lernen. Denn derartige Gebäude bedürfen eines Das Haus als Kraftwerk besonders hohen Technikeinsatzes, um ihre Funktion zu erfüllen. So bieten diese Extrembeispiele mit ihrem Was bedeutet Dezentralisierung aber nun für ein Ein­ vielfältigen technischen Arsenal den Praxistest für zelgebäude? Eventuell gar nichts. Wenn ein Gebäude ­diverse Methoden der Erzeugung von elektrischer und nur als Verbraucher auftritt, könnte das exakt selbe thermischer Energie, der Maximierung von passiven Gebäude ohne die geringste Änderung statt von einem Gewinnen und Minimierung von Verlusten, der Ener­ zentralen Anbieter von einem dezentralen versorgt giespeicherung und der effizienten Nutzung. An ihnen ­werden – vorausgesetzt beide stellen ihm die gleichen wird sich im Laufe von den Alltag begleitenden Moni­ Energieformen (z.B. Wechselstrom auf Niederspannung) torings zeigen, ob und wie die dezentrale Energie­ zur Verfügung. In einem vernetzen Areal hat das Objekt versorgung über das Areal betrachtet funktionieren noch zusätzliche Möglichkeiten. Jedes Gebäude kann kann. Nicht jedes Gebäude muss in Zukunft so aussehen. als Erzeuger, Verbraucher oder Speicher dienen, muss Aber es hat sein Gutes, dass ein paar es heute tun. • aber eben nicht alle diese Funktionen gleichzeitig und auch nicht für alle Energieformen erfüllen. Nina Egger, Redaktorin Gebäudetechnik 28 Mein Haus ist mein Kraftwerk TEC21 7–8/2017 AUTA RK ES MEHRFA MILIENH AUS BRÜTTEN Egoist Hinter der matt anthrazitfarbenen Glasfassade wohnen neun Familien ohne Anschluss an ein Energienetz. Auf den ersten Blick verwundert es, wie das funktioniert, denn Energieerzeuger sind keine zu sehen. Im Keller ­geben 26 Wechselrichter und ein Speicher erste Hinweise auf die Lösung. Foto: René Schmid Architek ten Text: Nina Egger, Paul Knüsel Elektrische Energie wird von PV-Modulen sowohl an der Fassade (amorph) als auch auf dem Dach (kristallin) bereitgestellt. A m Rand des Hofacher-Quartiers von Brütten ZH steht ein Mehrfamilien­ haus, das weder an das öffentliche Stromnetz angeschlossen noch auf ex­ terne Brennstoffe angewiesen ist. Der ländliche Ersatzneubau mit neun Wohnungen ist ein Pilot- und Demonstrationsprojekt, das neueste Komponenten der Solartechnik mit einem ausgeklügelten Versorgungs-, Speicher- und Regelungs­ system kombiniert. Die Bewohner leben e ­ nergetisch autark von der Umgebung, dank gebäudeintegrierter Photovoltaik, Erdsonden und innovativen Speicher­ varianten. Dafür wurde der Bau mit dem N ­ orman­ Foster Solar Award 2016 ausgezeichnet. Grundsätzlich hat Energieautarkie im Siedlungsumfeld nichts verloren. In der Wüste, am Nordpol oder auf dem Mond wäre es etwas anderes. Doch warum soll ein Bau wie ein Eremit ganz für sich allein bleiben, wenn es sicherer und effizienter ist, ihn an ein öffentliches Ver­ sorgungsnetz anzuschliessen oder mit den Nachbarn, mit denen er Energie- und Stoffflüsse austauschen könn­ te, als kleines Netzwerk zusammenzuschliessen? Beim Mehrfamilienhaus in Brütten ging es aber nicht darum, zu tun, was unter den gegebenen Be­dingungen am vernünftigsten ist, sondern darum, die heutige Technik bis aufs Letzte auszunutzen. Das ­Extrembeispiel soll zeigen, was alles möglich ist. Und das ist nun bewiesenermassen einiges. TEC21 7–8/2017 Die (nicht sehr geheime) Rezeptur Mein Haus ist mein Kraftwerk 29 hinzu. Der thermische Energiebedarf für Raumheizung und Warmwasser wird aus diesem System gedeckt; es Um sich zu 100 % selbst mit thermischer und elektrischer bezieht nur Strom, den das Wohngebäude selbst aus Energie versorgen zu können, müssen drei Grundbe­ Sonnenenergie produzieren kann. Insgesamt werden dingungen erfüllt sein: Der Verbrauch muss so gering 119 460 kWh/a bereitgestellt. wie möglich gehalten werden, die Eigenenergieproduk­ tion muss so hoch wie möglich sein, und um dem zum Optimierte Speicherung fluktuierenden Angebot häufig versetzt auftretenden Bedarf gerecht werden zu können, werden Speicher Abgestimmt auf Nachfrageprofil und Nutzenergie ist benötigt. Bei Bautypen mit von vornherein geringem die Speicherung kaskadenartig organisiert. Batterien Bedarf und einer grossen zur solaren Energiegewinnung und Wasserstofftanks dienen der kurz- und langfristi­ geeigneten Oberfläche lässt sich dem etwas leichter gen Stromspeicherung, für überschüssige thermische nachkommen – eine Scheune mit fünf Glühbirnen als Energie gibt es Wärmespeicher. Um die Speicher mög­ einzigen Verbrauchern wäre ein geringes Problem. Aber lichst klein ausführen zu können, wurde der winterliche ein Mehrfamilienhaus? Da ist das Volumen kompakt – Solarertrag optimiert. wenig Oberfläche zur Energiegewinnung – und die Be­ Als Kurzzeitspeicher für den von der PV-Anlage legungsdichte hoch; entsprechend auch die Verbräuche. produzierten Überschuss fungiert eine Lithium-Eisen­ Kein Wunder also, dass bislang in der Schweiz niemand phosphat-Batterie. Batteriewechselrichter stellen in­ ein autarkes Mehrfamilienhaus erbaute. nerhalb des Gebäudes das Stromnetz sicher und ­übernehmen die Primärregelung des Netzes. Gewisse Gezielte Verbrauchsreduktion Komponenten sind redundant ausgeführt, um eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten. Bei einem Energieüber­ Der Energieverbrauch wird durch die gut gedämmte schuss der PV-Anlage wird die Energie in der Batterie Gebäudehülle und durch hohe Effizienz bei der kon­ zwischengespeichert. Wenn der Strom der PV-Anlage trollierten Wohnraumlüftung, bei Wand- und Boden­ nicht mehr ausreicht, um den aktuellen Bedarf zu de­ heizung sowie bei technischen Geräten gering gehalten. cken, kann die Energie rasch aus diesem Kurzzeitspei­ Der Energiebedarf für Heizen, Brauchwarmwasser, cher abgerufen werden. Die Batterie ist so ausgelegt, Haushalts- und Betriebsstrom beläuft sich auf dass sie Lücken von einzelnen Stunden bis etwa drei 63 300 kWh/a. Mit Wärmepumpe, Lüftung, Kühlung, Tagen überbrücken kann. Hilfsstrom und Energie zur Speicherbefüllung werden Da die Kurzzeitspeicher im Sommer schnell insgesamt 119 460 kWh/a verbraucht, exakt die Menge, ­geladen sind, wird ein saisonaler Langzeitspeicher die erzeugt wird. ­(Wochen bis Monate) benötigt. In den sonnenarmen Monaten kann die Energie aus dem Langzeitspeicher Maximale Energieerzeugung im Gebäude wieder eingesetzt werden. Über Batterien ist eine Langzeitspeicherung aufgrund der Verluste und Energie erzeugt wird an allen Ecken und Enden des hohen spezifischen Kosten für diesen Einsatz allerdings Gebäudes. Die Photovoltaikanlage am Dach mit 512 m2 nicht wirtschaftlich realisierbar. Beim Projekt Brütten monokristallinen Solarzellen (79.54 kWp) und die 485 m2 sind daher zusätzlich weitere Technologien (z.B. Was­ mikromorphen Dünnschicht-Solarzellen an der Fassa­ serstoffspeicherung) im Einsatz. Diese Langzeitspei­ de (46.96 kWp) produzieren zusammen durchschnittlich chersysteme sind eng mit dem Batteriespeichersystem 92 000 kWh/a. Die Solarpaneele sind dabei speziell auf verbunden und stellen die Versorgung bei längeren die Anwendung im architektonischen und gestalteri­ Unterdeckungen sicher. Fortsetzung S. 30 schen Bereich angepasst und weiter entwickelt worden. Ein spezielles Verfahren, eigens für dieses Projekt an der HSLU entwickelt, ermöglicht die Behandlung des Deckglases, wodurch eine matte Oberfläche entsteht. Die verbauten Photovoltaikpaneele sind blendfrei und als Bauplatten verwendbar. Die mikromorphen PV-Fas­ Bauherrschaft Ingenieure (PV, thermische sadenmodule erzeugen selbst im Winter, unabhängig Umwelt Arena, Energiespeicherung) ihrer Ausrichtung, sowie bei niedrig stehender Sonne ­Spreitenbach Basler & Hofmann, Zürich und viel diffusem Licht einen relativ hohen Stromertrag. Architektur Elektrotechnik/Batterie Die Gebäudeform ist so beschaffen, dass kein Bauteil René Schmid Architekten, RZ Energiemanagement, Schatten auf die Fassade wirft, was den Einsatz der Zürich Waldkirch, Schäfer & Partner, PV-Fassade optimiert und auch den monolithischen Generalunternehmung Lenzburg Charakter des Bauwerks stärkt. Der Solarertrag W. Schmid, Glattbrugg Photovoltaiklieferant reicht aus, den jährlichen Stromeigenbedarf in den neun Meyer-Burger Familienhaushalten abzudecken. Gesamtprojektleitung Technik Wissenschaftliche Zur elektrischen Energie der Photovoltaikanla­ Pro-Energie, Projekt- und Begleitung gen kommt Wärmeenergie aus Umgebungswärme und Energiemanagement, Hochschule Luzern aus Erdsonden mit Wärmepumpe und Wärmetauscher Sirnach Mein Haus ist mein Kraftwerk TEC21 7–8/2017 Mobilität 1% Haushaltsstrom Allgemein/Wohnungen 19% Sonne 80% Brauchwarmwasser 40% Lüften Heizen Umwelt 20% 40% Speicheraufwand Verlust Sommer Winter Energieerzeugung und Energieverbrauch. Dachaufbau PV-Paneel 6 mm Lattung 30 mm Konterlattung 60 mm Unterdachbahn 35 mm Tragkonstruktion 80/280 Dämmplatte 280 mm Dampfbremse Lattung 30 mm Holzschalung 20 mm Dachgeschoss Loggia Wandaufbau PV-Paneele Lattung Hinterlüftung Dämmplatte Backstein Innenputz 6 mm 100 mm 280 mm 175 mm 10 mm Obergeschoss Die PV-Module an der Fassade sind hinterlüftet. Mst. 1 : 60. Umwandlung Als Power-to-Gas (kurz PtG oder P2G, auch «elektrische Energie zu Gas») wird ein elektrochemischer Prozess bezeichnet, in dem durch Wasserelektrolyse unter dem Einsatz von Strom Wasserstoff hergestellt wird. Der Strom wird in drei Schritten behandelt: 1. Produktion von Wasserstoff durch Wasserelek­ trolyse, auch Power-to-Gas genannt 2. Speicherung des Wasserstoffes unter Druck 3. Produktion von elektrischem Strom durch eine Brennstoffzelle (Typ PEM) UNTERGESCHOSS Der dabei ebenfalls entstehende Sauerstoff kann genutzt oder in die Atmosphäre abgeblasen werden. Bei diesem Prozess entsteht neben dem Wasserstoff bei einem Druck von 30 bar ohne Verdichter gleichzeitig nutzbare Wärme in Form von Kühlwasser mit rund 35 °C. ±0 .0 0 S C HALLABS O RBIERENDE DEC KENDÄMMUNG WANDAUFBAU S IC KERPLATTE WÄRMEDÄMMUNG XPS BITUMENANS TRIC H BETO N 6cm 10 c m 1c m 25c m TEC HNIK B O DENAUFBAU ZEMENTÜBERZUG BETO NDEC KE FOAMG LAS S PLITT S AUBERKEITS S C HIC HT 3c m 30 c m 10 c m 2c m 5c m -2.88 Der so hergestellte Wasserstoff kann in Druckspeichern saisonal zwischengespeichert werden. Es sind verschie­ dene Drücke möglich und die Tankanlagen können über­ irdisch oder unterirdisch erstellt werden. Massgebend sind die Rahmenbedingungen am Aufstellungsort. Die Brennstoffzelle wandelt Wasserstoff in Elektrizität um. Statt einer klassischen Verbrennung arbeitet eine Brennstoffzelle mit einer elektrochemi­ schen Reaktion und ist emissionsfrei. Das Prinzip einer Brennstoffzelle ist vergleichbar mit dem einer Batterie. Sie verfügt ebenfalls über eine Anode, eine Kathode und einen Elektrolyten. Eine Brennstoffzelle kann selbst aber keine Energie speichern und sie kann auch nicht «aufgeladen» werden. Brennstoffzellen können konti­ nuierlich Gleichstrom produzieren, solange Brennstoff (Wasserstoff) und Luft zur Verfügung stehen. N ­ eben der elektrischen Energie steht nutzbare Wärmeenergie zur Verfügung. Die Stromerzeugung durch die chemi­ sche Reaktion ist lautlos. Thermischer Speicher Thermische Langzeitspeicher dienen zur Speicherung von grossen Wärmemengen über lange Zeiträume. Der saisonale Wärmespeicher (zwei Wassertanks) wird via Wärmepumpe beladen, sobald zu viel Strom produziert wird. Dieser ist mit dem Brauchwassersystem (Hoch­ temperatur) und dem Heizsystem (Niedertemperatur) verbunden. In Brütten sind die Speicher unter dem Haus angeordnet. Als Speicherbehälter werden zwei konven­ tionelle Stahl-Email-Tanks (Abb. S. 31 rechts unten) verwendet, wie sie auch in der Landwirtschaft zur La­ gerung der Gülle eingesetzt werden. Die Speicher sind drucklos ausgeführt. Die Ladung und Entladung erfolgt über im Innern angebrachte Rippenrohrwärmetauscher, die Energie an das stehende Wasser im Speicher abge­ ben oder daraus entziehen. Die Speicher sind im gesam­ ten Umfang 200 mm dick in Wärmedämmung einge­ packt. Die Ausdehnung des Speicherwassers wird über eine entsprechende Reservehöhe und einen Überlauf mit Siphon gewährleistet. Ein allfälliger Zugang in den Speicher erfolgt von oben über einen wärmegedämmten Einstiegsschacht und eine eingebaute Schachtleiter. Die maximale Speichertemperatur beträgt rund 65 °C, die minimale 6 °C. Alles massgeschneidert Die gebäudeintegrierte Photovoltaik ist auf hohe Leis­ tung und saisonalen Ausgleich dimensioniert. Zur Op­ timierung waren Speziallösungen bei Geometrie und Hinterlüftung der Dünnschichtmodule sowie bei der Konzeption der Schaltkreise und der Wechselrichteran­ schlüsse zu finden. Zur Demonstration des energieautar­ ken Wohngebäudes gehört die zurückhaltende Gestal­ tung: So besitzen die Solarfassaden eine matte, blendfreie Optik. Ebenso ist an den bündigen, verschattungslosen Dachkanten erkennbar, wie Solartechnik und Architek­ tur jeweils als ein Ganzes entworfen sind. Energieflussdiagramm, Schnit t: René Schmid Architekten 30 Erstes ENERGIEAUTARKES Mehrfamilienhaus Fotos: Umweltarena Spreitenbach; L ageplan: René Schmid Architek ten TEC21 7–8/2017 Mein Haus ist mein Kraftwerk 31 Definierte, simulierte Schnittstellen Nachahmung (teilweise) erwünscht Technisch ist die autarke Energieversorgung auf ver­ lässliche Systeme angewiesen. Gewisse Komponenten sind daher redundant ausgelegt. Programmatisch geht es jedoch darum, die Schnittstellen zwischen Produk­ tion und Verbrauch genau zu definieren. Die Knacknuss war hier, ein kompaktes Gebäudevolumen als ausrei­ chende Fläche für die Energiegewinnung zu nutzen und die hohe Belegungsdichte mit einer moderaten Ver­ brauchsspitze zu kombinieren. Die unterschiedlichsten Lastgänge und Betriebsmodi wurden vorgängig simu­ liert. Das Energiemanagement steuert Produktion, Spei­ cherung und Haustechnik intelligent; das Gebäudeleit­ system bezieht dafür auch reale Wetterdaten ein. Die Verbrauchsseite, bestehend aus Haushalts­ geräten, Lüftungsanlage und weiteren haustechnischen Apparaturen, ist auf höchste Energieeffizienz getrimmt. Die Mieterschaft wurde zudem unter anderem aus einem öffentlichen Nachhaltigkeitswettbewerb ausgewählt. Der private Energiekonsum wird im Rahmen eines Aus­ tauschs untereinander sowie eines weitergehenden Forschungsvorhabens thematisiert. Am Mehrfamilienhaus Brütten können sich Techniker und Wissenschaftler erfreuen, was aktuell alles möglich ist. Ein Monitoring wird in den nächsten Jahren zeigen, wie gut die einzelnen Komponenten des Gebäudes zu­ sammenspielen und wo es trotz penibler Planung noch Nachbesserungsbedarf gibt. Die Grundidee, sich trotz dem Standort mit guter Infrastruktur völlig autark mit Energie zu versorgen, dient mehr zur Demonstration denn als Vorbild. In der Schweiz besteht ohnehin eine Anschlusspflicht, die die­ sem Vorgehen widerspricht. Einzelne Elemente des Konzepts, die der Energiebedarfsminimierung, Ener­ gieerzeugung und ­speicherung dienen, sind aus sowohl ökologischer als auch ökonomischer Sicht aber sehr wohl nachahmenswert. Hier gilt es, für jede Bauaufgabe und jeden Standort den geeignetsten Weg zu finden. • Die Wechselrichter stehen in der Energieversorgung des Mehrfa­ Lageplan, Mst. 1 : 2500. Der Einzelkämpfer schottet sich von milienhauses zwischen Produktion und Verbrauch. seiner Nachbarschaft energetisch ab. Wasserstofftanks zur Langzeitspeicherung von elektrischer Energie. Bei der Elektrolyse entstehen Strom, Wärme und Wasser. Zur Speicherung von thermischer Energie dienen zwei unterirdische Wassertanks mit einem Durchmesser von je 6 m. Nina Egger, Redaktorin Gebäudetechnik, Paul Knüsel, Redaktor Energie/Umwelt 32 Mein Haus ist mein Kraftwerk TEC21 7–8/2017 ACTI V E ENERGY BU ILDING VA DUZ (LI) Altruist Sieht so die Zukunft aus? Weil Architekten zu Forschern wurden und ein Gebäude zum ­selbstlosen Energieversorger, entstanden allerlei technische ­Neuerungen. Das Wohnhaus ist ein Ideenpool für künftige Energiesysteme. Text: Wojciech Czaja, Nina Egger, Viola John V iele Jahre vergehen für Planung und Bau, getragen von Akteuren, die man nicht unbedingt erwarten würde: Im Zentrum von Vaduz entsteht derzeit das Active Energy Building von Falkeis Architects – Anton Falkeis und Cornelia FalkeisSenn und einem Team von Forschern, Entwicklern, ­Schlossern, Maschinenbauern, Robotikern und vielen mehr. Das Gebäude setzt sich aus zwölf Wohneinheiten zusammen und produziert mehr erneuerbare Energie für Heizung und Kühlung, als es selbst verbraucht. Da­ bei versorgt es gleichzeitig sich selbst und bildet einen Versorgungsknoten für die Nachbargebäude. Das Ener­ giekonzept des Gebäudes basiert einerseits auf bewähr­ ten Prin­zipien und Systemen, beispielsweise Geother­ mie zur Bereitstellung von Wärmeenergie sowie Photovoltaikzellen für Strom. Andererseits sind einige der ein­gebauten Technologiekomponenten eigens für dieses Gebäude entwickelte Prototypen, deren Anwen­ dung für zukünftige Energiesysteme als Vorlage dienen kann, etwa jene für die Klimaregulierung. niedrigem Niveau gehalten werden. Das Active Energy Building steht im Verbund mit den anderen Gebäuden des Areals und bildet mit ihnen einen sogenannten ­Energy Cluster (S. 33). Der Vorteil: Die dezentrale Ener­ gieversorgung kann innerhalb dieses Netzwerks besser genutzt werden als von einem Einzelobjekt. Denn je nach Nutzung der Wohn- und Büroräume entstehen zu un­ terschiedlichen Tageszeiten Energiebedarfsspitzen. In Summe sind sich die Energieverbräuche auf dem Areal am Vormittag und Abend dadurch viel ähnlicher, als dies im Einzelfall für Wohngebäude oder Büros zutrifft, wo sich der Bedarf im Tagesverlauf von tiefen Tälern zu hohen Spitzen und wieder talwärts schwingt. Bewährte Systeme weisen den Weg zu Innovationen in der Energietechnik Für die Nutzung von Geothermie wird dem Erdreich an zwei Stellen Wärme entnommen bzw. zugeführt. Einmal mit einer Entnahmetiefe von 13 m und einer Förder­ leistung von 900 l/min, im anderen Fall mit einer ­Entnahmetiefe von 15 m und einer Förderleistung von 1800 l/min. Die Verteilung der thermischen Energie im Gebaut wird im Energy Cluster Cluster erfolgt je nach Aktivität der Nutzungen. Das Areal, auf dem das Bauwerk errichtet ist, beinhal­ Für die Bereitstellung von PV-Strom sind die tet Wohn- und Bürogebäude, Grünanlagen und über­ schmale Südseite und das gesamte Dach als aktive Flä­ baute Tiefgaragen. Hier soll durch die ausschliessliche chen ausgebildet. Um bei jedem Sonnenstand für einen Verwendung von erneuerbaren Energiequellen sowie maximalen Energieertrag zu sorgen, spielt die ideale durch die Verknüpfung mit einem Pumpspeicherwerk Ausrichtung der PV-Zellen zur Sonne eine grosse Rolle. und E-Mobility die CO2-Bilanz künftig auf vorbildlich Daher wurden die energiegewinnenden Elemente so konzipiert, dass sie sich mit dem Sonnenstand mit­ drehen (vgl. Abb. S. 5). Die Photovoltaikflügel wurden speziell für dieses Projekt entwickelt. Die Solarzellen selbst sind zwar weitläufig erhältlich, doch für die Architektur Forschungspartner ­Konstruktion der gebäudeintegrierten, dreiachsigen falkeis.architects_vienna. Hochschule Luzern, Nachführung wurde das Planungsteam um Robotik­ vaduz, Wien und Vaduz Dr. Fischer und Team ingenieure und Maschinenbauer erweitert. Tragwerksplanung Maschinenbau Für die Klimaregulierung an der Ost- und West­ Bollinger-GrohmannWössner Engineering, Schneider, Wien Balzers (LI) seite des Gebäudes wurden in Zusammenarbeit mit Hanno Konrad Anstalt, Forschern der Hochschule Luzern spezielle Fassaden­ Bauphysik Schaan (LI) Hoch & Gassner, BDT IB Bauphysik, module mit Latentwärmespeicher entwickelt (Abb. S. 34). Triesen (LI) Frastanz (AT) Die Tests und Simulationen mit den mit einem Phase-Ch­ HLKS-Planung ange-Material (PCM, Kasten S. 35) auf Paraffinbasis A. Vogt, Vaduz Brian Cody, Graz gefüllten Flügelelementen nahmen fast drei Jahre in Mein Haus ist mein Kraftwerk TEC21 7–8/2017 33 Längsschnitt, Mst. 1 : 300: Die Form des Wohngebäudes ist stark geprägt vom Energiekonzept . Es gibt einen Canyon , der in das Gebäude hineinschneidet, und auf der Ost­, Südost­ und Südwestseite eine Terrassierung, um die Aussetzungsfl ächen der Fassade zur Sonne zu optimieren. Dadurch werden alle Gebäudeteile bis in die Tiefe mit Tageslicht versorgt. 1 2 3 4 5 6 8 9 0 1 2 5 Pläne: falkeis.architec ts Standort und Klima Grundriss, Mst. 1 : 500 Lageplan im Mst. 1 : 2000: Die grün markierten Gebäude stehen im Verbund mit dem Active Energy Building. In ihrem Zentrum befi ndet sich ein begrünter Hof. Der Standort des Active Energy Building ist in Vaduz, zwischen Ge­ birge und Rhein, auf 455.2 m ü. M. gelegen. Dort herrscht ein mildes Klima, auf das der Föhn aus dem Sü­ den einwirkt. Dank Sommertemperaturen zwischen 20 und 28 °C und Winter­ temperaturen selten unter –15 °C, sind Kühl­ und Heizbedarf in Liechtenstein geringer auszulegen als zum Beispiel im rauen und kalten Jura. Trotz teilweiser Verschat­ tung durch die umliegenden Berge und bei mittelmässiger Solarstrah­ lung von 1110 kWh/m 2a (vgl. Säntis 1260 kWh/m 2a) eignet sich das Are­ al für Photovoltaik zur elektrischen Energiegewinnung. Das Gelände ist zudem für Erdsonden geeignet. Ein geologi­ sches Gutachten und Probebohrun­ gen zeigten im Wesentlichen allu­ viale Ablagerungen des Rheins, als Oberschicht feinkörnige Über­ schwemmungssedimente und unter der Deckschicht auch Ablagerungen des Schuttfächers unterlagert von Rheinschotter. Das Projekt liegt im Gebiet nutzbarer Grundwasser­ vorkommen des Rheinschotters. Dieser ist in der Regel gut bis sehr gut durchlässig (1 · 10 – 4 bis 1 · 10 –3 m/s). Der Mittlere Grundwas­ serstand liegt mit 452.7 m ü. M. zweieinhalb Meter unter dem Stras­ senniveau. • ne 10 10 34 Mein Haus ist mein Kraftwerk TEC21 7–8/2017 Anspruch. Die Recherche gestaltete sich schwierig, denn die meisten PCM-Hersteller am Markt rieten von dieser noch kaum erforschten Technologie ab. Nachdem sich keine Partner aus der Industrie gefunden hatten, muss­ te die erforderliche Kompetenz für Forschung, Entwick­ lung und Umsetzung von falkeis.architects selbst auf­ gebaut werden. fliegen. Als Voronoi-Algorithmus bezeichnet man eine Zerlegung des Raumes in bestimmte Regionen. Jede Region wird durch genau ein Zentrum bestimmt und umfasst alle Punkte des Raumes, die näher am Zentrum der Region liegen als an jedem anderen Zentrum. Die Voronoi-Tragstruktur besteht aus einzelnen zusammengeschweissten Blechträgern. Hierzu wurden die Einzelteile entweder über Kopfplatten mit Schraub­ Als Vorbild dient die Natur verbindungen gefügt oder an ihren Flanschen mit V-Nähten zusammengeschweisst. Alle Träger weisen Um die im obersten Geschoss angebrachte Energie- und eine gleichbleibende Höhe von 80 cm auf, bei variabler Klimatechnik aufzunehmen, entwickelten die Planer Neigung der Stege von bis zu 42°. Sie sind im Stahl­ ein Tragwerk aus Stahl, das sie auf das Gebäude setzten. betonverbund mit der Gebäudehülle verschnitten. Die Die Konstruktion umspannt das Dachgeschoss sowie Dach- und Fassadenelemente sind über Metalllaschen Teile der Ostfassade und ermöglicht zudem die elf Me­ untereinander verbunden. ter lange, südseitige Auskragung des Attikageschosses. Die Stahlstruktur basiert auf einem Vorbild aus Wie Blütenköpfe drehen sich die der Natur: dem Voronoi, das organischen Zellen ähnelt. PV-Elemente zur Sonne Zum Beispiel bestehen die Flügel einer Libelle aus einer solchen Struktur aus einzelnen Feldern, die so zusam­ In die polygonalen Felder der Voronoi-Struktur fügen mengesetzt sind, dass sie bei geringem Gewicht eine sich Fenster, Oberlichter und alle beweglichen Elemen­ sehr hohe Stabilität aufweisen. Nur so kann die Libelle te ein. Darunter sind mehrere Arten von PV- und Die Heizflügel sind mit einer Glasplatte abgeschlossen, die die Rippen vor Wärmeverlust schützt. In den Kühlflügel eingebaute Rohre ermöglichen eine gleichmässige Vereisung. Der am Mock-up montierte PV-Flügel lieferte 2.9 Mal mehr Ertrag , als es fix aufgestellte Zellen geschafft hätten. Patent zeichnungen: falkeis.architec ts; Rendering: Bollinger + Grohmann, falkeis.architec ts; Fotos: falkeis.architec ts, Roland Korner Mithilfe des Voronoi-Algorithmus wird eine Raumstruktur erzeugt, die organischen Zellen ähnelt. Dabei bestimmen die «Kerne» durch ihre Position die Grösse der eigenen sowie die der umgebenden Zellen. TEC21 7–8/2017 Mein Haus ist mein Kraftwerk 35 Foto: falkeis.architec t s, Roland Korner Die komplexe Voronoi-Stahlstruktur aus lasergeschnittenen Blechen wurde in Teilen im Werk vormontiert. Der Brandschutz wird durch Ausfachungen aus Beton sowie Verkleidungen mit Brandschutzplatten sichergestellt. PCM-Modulen. An der Lamellenfassade im Süden und auf den Balkonelementen im Osten sind polykristalline Zellen installiert, die zusammen 11 kWp liefern. Elf mit monokristallinen Modulen ausgestattete Oberlichter kommen auf 5.4 kWp. Der Grossteil des PV-Ertrags kommt aber von 13 dreiachsig nachgeführten Photovol­ taikflügeln mit Flächen von bis zu 12 m2, die in der Voronoi-Struktur des Dachs untergebracht sind. Sie folgen, ähnlich den Blütenköpfen von Blumen, während des Tages dem Sonnenverlauf. Mit einem seit 2014 installierten Mock-up konn­ ten Forscher der HSLU einen Ertragsfaktor von 2.9 nach­ weisen. Die 34.79-kWp-Anlage wird somit den jährlichen Solarertrag einer gleich grossen, fix ­montierten Solar­ anlage nahezu verdreifachen. Damit soll das gesamte Areal mit Solarstrom versorgt werden können. Über­ schüsse, die nicht genutzt werden, nimmt die Kraft­ werks AG ab. Die Klimaregulierung funktioniert phasenweise verschoben Sieben mit einem Phase Change Material (PCM) als La­ tentwärmespeicher ausgestattete Klimaflügel sind an der Ost- und Westseite des Gebäudes in die polygonalen Zwischenräume der Voronoi-Struktur eingepasst. In ihrer Ruheposition liegen die Flügel flach in der Trag­ struktur und dienen dem Schutz vor sommerlicher Überwärmung. Mit von Solarstrom betriebenen Spin­ delmotoren, die die Flügel bis zu 110° aufklappen und dem Himmel beziehungsweise der Sonne entgegenstre­ cken, wird das Potenzial des Phase Change Materials maximal ausgeschöpft. Die vier Heizflügel (Abb. S. 34) befinden sich an der Westfassade des Gebäudes und klappen in den Mor­ genstunden auf, während das darin enthaltene PCM noch fest ist. Dank der Ausrichtung zur Sonne wird das Paraffin im Material erhitzt und verflüssigt sich bei einer Temperatur von 32 °C. Sobald das geschmolzene PCM am Ende des Tages den maximalen Wärmeeintrag erreicht hat, schliessen sich die Flügel automatisch und docken mittels eines Ventils an das Lüftungssystem an. Über einen Wärmelufttauscher wird die freigegebene Energiemenge an das Haus abgegeben. Die PCM-Flügel decken rund 10 % der gesamten Heizlast ab. Genau umgekehrt verhält es sich bei den drei ostseitigen Kühlflügeln. Diese liegen untertags plan in der Fassade und klappen sich nachts auf, wenn das Material auf­ grund der absorbierten Gebäudewärme vollständig geschmolzen ist. In den Nachtstunden wird die über­ schüssige Energie abgestrahlt. Bei 21 °C verfestigt sich das Paraffin und erstarrt. Noch vor Sonnenaufgang klappen die abgekühlten und erstarrten PCM-Module wieder ein und tragen zur Kühlung der zweigeschossi­ gen Attikawohnung bei. Auf diese Weise können 16 % der Gesamtkühllast des Hauses eingespart werden. Sowohl bei den Heiz- als auch bei den ­ Kühl­flügeln handelt es sich um polygonale Carbon­ faserrahmen, die mit waagerecht montierten Alu­ minium­lamellen bestückt sind. Der Querschnitt der stranggepressten Lamellen erinnert an jenen von Flug­ zeugflügeln: Die Wölbung kann sich leicht verformen und nimmt auf diese Weise die zehnprozentige Volumen­ änderung auf, die das darin enthaltene Paraffin zwi­ schen flüssigem und festem Zustand aufweist. Phase Change Materials Klassische, sogenannte sensible Wärmespeicher wie etwa Wasser, Kältemittel, Erdsonden und massive Bau­ teile nehmen oft viel Speichervolumen in Anspruch und sind so meist teuer und schwierig zu verbauen. Im Ge­ gensatz dazu sind sogenannte latente Speichermedien weitaus effizienter (vgl. TEC21 47/2015, «Thermische Energiespeicher»). Durch den Übertritt von einem Ag­ gregatzustand in den anderen – meist kommen latente Speicher an der Grenze von fest zu flüssig zum Einsatz – kann die bis zu zehnfache Energiemenge gespeichert werden. Aufgrund des Aggregatswechsels werden diese Stoffe als Phase Change Materials (PCM) bezeichnet. Zu den bekanntesten PCM zählen Alkohole, Carbonsäuren, Salzhydrate, Paraffine und natürlich Wasser im Bereich des Gefrierpunkts. Für PCM am Gebäude eignen sich vor allem Salzhydrate und Paraf­ fine. Salzlösungen haben eine Speicherkapazität von 70 bis 120 kWh/m 3, allerdings sind die Salzkristalle meist sehr aggressiv und kristallisieren bei extremer Überhitzung irreversibel aus. Paraffine sind materialund auch umweltfreundlicher, kommen mit 30 bis 60 kWh/m 3 im Idealfall aber gerademal auf die halbe Speicherdichte. • Wojciech Czaja 36 Mein Haus ist mein Kraftwerk TEC21 7–8/2017 Digitaler Entwurf Zur digitalen Erfassung und Vernetzung der Gebäudedaten wurde ein BIM-Modell (Building Information Modelling) in Autodesk Revit erstellt. Rhinoceros und Grasshopper wur­ den als Software für die Generierung der gesamten Trag­ struktur eingesetzt. Um Änderungen des Gebäudemodells in Echtzeit anzeigen zu können, wurde ein Finite-Ele­ ment-Plug-in namens Karamba3D verwendet, das verän­ derte Rahmenbedingungen automatisch berücksichtigt. Die Tragwerksbemessung wurde mittels Dlubal RFEM durchgeführt. • (vj) Die rechte Stütze im unteren Geschoss ist die auf den Kopf gestellte Variante der linken. Die Stütze Bei der Konstruktion zählt die digitale Innovation gegossen wurde und keinerlei Hinterschneidungen ent­ hält. E ­ ingeschweisste und einbetonierte Anker- und Anschlussplatten mit integrierten Messpunkten erleich­ Für das Tragwerk des Gebäudes kamen zwei verschie­ terten nicht nur die Montage vor Ort, sondern sorgten dene Stützenmodelle zum Einsatz: eine gleichschenk­lige auch dafür, dass die geringe Bautoleranz von zwei Mil­ symmetrische Betonfreiformstütze sowie ein asymme­ limetern sogar noch unterschritten werden konnte. trisches Modell mit einem diagonalen und einem ­vertikalen Schenkel (Abb. oben). Durch die mal A-, mal Ein interessantes Experiment V-förmige Verbauung verdoppelt sich das Repertoire auf insgesamt vier Varianten. Das Active Energy Building ist zweifellos interessant Die genaue Position jeder einzelnen A- und V- hinsichtlich seiner technischen Funktionen und Ent­ Stütze wurde in einem iterativen digitalen Berechnungs­ stehungsgeschichte. Seine Erstellung erforderte einen verfahren, gesteuert durch einen genetischen Algorith­ hohen planerischen und bautechnischen Aufwand, was mus, so lange optimiert, bis eine Synthese aus minima­ nur durch die finanzielle Unterstützung der Bauherren lem Materialeinsatz und maximalem Sonneneintrag möglich wurde, die als Forschungsmäzene wirkten. Das Ehepaar Marxer, das den Auftrag für das über die Ost-, Süd- und Westfassaden erreicht war­ (Kasten oben). Bauwerk erteilte, appellierte an den Erfindungsreich­ Die Stützen verbinden sich untereinander zu tum der Architekten und bot ihnen die Chance, die komplexen Baumgebilden mit Verästelungen und Ver­ Grenzen des technisch Möglichen auszureizen. Das zweigungen. Mit jeder Etage nimmt nicht nur die abzu­ ­Active Energy Building ist nicht als klassisches Archi­ tragende Eigen- und Nutzlast ab, sondern auch die Zahl tekturprojekt zu verstehen, sondern als ein Experiment, der dafür verantwortlichen Stützen. Die Spannweiten das zur Architektur- und Wohnbauforschung beiträgt. zwischen den Fuss- beziehungsweise Kopfpunkten be­ Nach dem Bezug des neuen Gebäudes wird über einen tragen bis zu 12 m. Zeitraum von zwei Jahren ein externes Monitoring zur Die Freiformgeometrie mit der gedrehten Naht weiteren Optimierung der Energieproduktion und -ein­ verleiht den Säulen ein weiches, organisches Erschei­ sparung eingesetzt werden. Schon jetzt gibt es dank nungsbild. Zu verdanken ist die hohe Zeichnungsfähig­ dem Active Energy Building einige neue Patente für keit des ­ Materials dem selbstverdichtenden High- Bauelemente. Es bleibt spannend und abzuwarten, wie Performance-­Beton (HP-Beton) mit hohem Quarzanteil, sich die Forschungsergebnisse zukünftig auf die Bau­ harter Gesteinskörnung und beigemischten Polypro­ branche auswirken werden. • pylen­fasern (PP-Fasern). Entwickelt wurde die Beton­ rezeptur ­namens «alphapact P080» in Kooperation mit Wojciech Czaja, DI, Architektur-Journalist, Gastprofessor an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, [email protected] Holcim Schweiz. Nina Egger, Redaktorin Gebäudetechnik Für den ungleichmässigen Querschnitt der Dr. Viola John, Redaktorin Konstruktion / nachhaltiges Bauen ­Stütze wurde eine dreiteilige Gussform als Schalung entwickelt, die auf Basis der 3-D-Daten aus Epoxidharz F o t o : f a l k e i s . a r c h i t e c t s / R o l a n d K o r n e r ; B i l d e r : B o l l i n g e r + G r o h m a n n darüber wurde mit einer zweiten Schalung erstellt. TEC21 7–8/2017 Stelleninserate 37 Für unsere anspruchsvollen Projekte für öffentliche und private Bauherren in unterschiedlichsten Bereichen suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine/n Architekten/Architektin ETH / FH mit Erfahrung in der Ausführungs­ planung und Umsetzung. Sie bearbeiten selbstständig Kleinprojekte von A bis Z oder Teilbereiche grosser Projekte innerhalb eines Teams. Dipl. Bauleiter/in oder Architekt/in, Techniker/in mit ausgeprägtem Architektur verständnis und langjähriger Erfahrung in Detailplanung und Ausführung. Sie führen und koordinieren selbstständig kleinere Baustellen ab Ausführungsplanung bis Bauvollendung (keine Grossprojekte) und kennen sich bestens in der Bauadministration (Submissionswesen, Kostenbewirt­ schaftung) aus. CAD­Kenntnisse sind Voraussetzung. Wir bieten Ihnen spannende und vielseitige Projekte, eine Arbeitsstelle mit hoher Eigenverantwortung in einem engagierten Team von rund 20 Mitarbeitenden. Wir freuen uns auf Ihre aussagefähige und vollständige Bewerbung an: Schär Buri Architekten BSA SIA, Ostermundigenstrasse 73, 3006 Bern, [email protected] Linthebene-Melioration in den Kantonen Schwyz und St. Gallen Die Linthebene-Melioration ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt mit eigener Rechtspersönlichkeit. In einem Gebiet von über 4200 Hektaren Fläche sind die Werkanlagen (Drainagen, Pumpstationen, Kanäle, Strassen, Brücken und Windschutzstreifen) dauernd zu unterhalten, zu erneuern und zu ergänzen. Infolge Pensionierung des bisherigen Stelleninhabers wird die Stelle des Stellvertreters des Geschäftsführers neu besetzt. Wir suchen eine/n Dipl. Ingenieur/in ETH oder FH Folgende Aufgaben fallen in den Verantwortungsbereich dieser Stelle: Überwachung des Zustandes der Werkanlagen, Umsetzung von Konzepten, Planung und Leitung von Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten, Bauleitungen, Ausschreibung von Drittaufträgen entsprechend der Submissionsgesetzgebung. In folgenden Bereichen vertreten Sie den Leiter: Personalwesen, Öffentlichkeitsarbeit, Kommissionsarbeit. Sie verfügen über ein abgeschlossenes Studium als Ingenieur/in ETH oder FH in Richtung Bauingenieurwesen oder Kulturtechnik und haben bereits Berufserfahrung, vorzugsweise im vielfältigen Gebiet des Meliorationswesens. Sie haben die Ausbildung zur ökologischen Baubegleitung absolviert oder bringen die Bereitschaft mit, diese Ausbildung berufsbegleitend zu absolvieren. Die Stelle bietet grossen Handlungsspielraum. Wenn Sie Freude am Arbeiten in einem sich stark im Umbruch befindenden Umfeld haben und auch den vielseitigen Umgang mit Grundeigentümern, Bewirtschaftern, Behörden und Auftragnehmern schätzen, dann gehören Sie zur Personengruppe, die wir ansprechen. Stellenantritt nach Vereinbarung. Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (wie Lebenslauf, Zeugnissen, Referenzen, Foto etc.) richten Sie bitte bis zum 31. März 2017 an die Linthebene-Melioration, Technische Leitung, Stichwort «Stv. Leiter», Postfach 321, 8730 Uznach. Für Auskünfte stehen Ihnen der Geschäftsführer, Stephan Hauser (Tel. 055 285 97 97), und der heutige Stelleninhaber, Hermann Jordan (Tel. 055 285 97 93), gerne zur Verfügung. Projektleiter/in (80 – 100%) Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) gehört mit jährlich über 25 Millionen Reisenden bei Bahn und Bus zu den bestfrequentierten Unternehmen des öffentlichen Verkehrs der Schweiz. Aufgaben: In der Funktion als Projektleiter/in führen und begleiten Sie die beauftragten Planer und Unternehmer (Qualität, Termine, Kosten, Sicherheit) in Koordination mit internen Fachstellen und wickeln Projekte von der Planung bis hin zur Inbetriebnahme ab. Das spannende und vielfältige Berufsumfeld bietet viele interdisziplinäre Aufgaben und deckt ein breites Spektrum des Bauingenieurwesens ab. Neben der Betreuung von Ausbauprojekten im Bahnbereich gehört auch der konstruktive Ingenieurbau mit den Bereichen Brücken, Tunnel und Stützbauwerke zu Ihrem Aufgabenbereich. Anforderungen: Sie verfügen über ein abgeschlossenes Bauingenieurstudium (FH, ETH) oder über eine gleichwertige Ausbildung und bringen einige Jahre Berufserfahrung in Projektierung und Projektleitung mit. Kenntnisse im allgemeinen Tiefbau und konstruktiven Ingenieurbau werden vorausgesetzt. Erfahrung im Eisenbahnwesen ist von Vorteil. Wir erwarten von Ihnen Motivation, Neugier, Teamfähigkeit, gutes Durchsetzungsvermögen sowie Freude am Beruf. Sie sind zuverlässig, offen für Neues und haben eine gute mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit. Wir bieten ein dynamisches und unkompliziertes Umfeld und eine flexible Arbeitsweise mit Arbeitsort an zentraler Lage in Worblaufen. Moderne Arbeitsmittel, attraktive Arbeitsbedingungen sowie interessante Weiterbildungsmöglichkeiten sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Für weitere Informationen stehen Ihnen Daniel Spring, Leiter Infrastruktur, Tel. 031 925 56 19 oder Pascal Spycher, Leiter Personaldienst, Tel. 031 925 55 59 gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung per E-Mail an [email protected] oder per Post an Regionalverkehr Bern-Solothurn, Tiefenaustrasse 2, Postfach, 3048 Worblaufen. Regionalverkehr Bern-Solothurn Mehr Information unter www.rbs.ch & [email protected] 38 Stelleninserate TEC21 7–8/2017 Saubere Anlagen sind Ihre Sache! Als erfahrene/r Ingenieur/in, Chemiker/in o. ä. übernehmen Sie Verantwortung bei der Emissionsminderung von schadstoffemittierenden Anlagen und ergänzen unser Team als Bauingenieur/in ETH/FH 80 -100% Als Bauingenieur/in sind Sie vorwiegend für die Projektleitung von Fachspezialist/in Luftreinhaltung (80 – 100 %) In der Dienststelle Umwelt und Energie (uwe) sind Sie für ein breites Spektrum gewerblicher und industrieller Anlagen zuständig und sorgen für deren sauberen Betrieb. Mehr Informationen: www.stellen.lu.ch Dienststelle Personal stellen.lu.ch Kantons- und Nationalstrassen sowie Kunstbauten verantwortlich. Im Weiteren sind Sie für verschiedene Oberbauleitungen zuständig und Sie sind Sicherheitsbeauftragte/r der Strassensicherheit. Weitere Informationen finden Sie unter www.ow.ch/Stellenbörse. cherche Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie uns Ihre Bewerbung bis zum 6. März 2017 an unten stehende Adresse. Architecte diplômé(e) ETH Pour projets et développements de projets Date d’entrée : à convenir Personalamt Obwalden St. Antonistrasse 4, 6061 Sarnen 041 666 64 65 [email protected], www.ow.ch Prière de faire vos offres par écrit uniquement. Jean-Baptiste Ferrari et Associés S.A. Case postale 6162 – 1002 Lausanne [email protected] jaegerbaumanagement.ch Wir sind ein auf Baurealisation spezialisiertes Büro im Hochbau und übernehmen für die öffentliche Hand, Institutionen und Private Wir sind ein auf Baurealisation spezialisiertes Büro im Hochbau in der Deutschschweiz Projektleitungs- und Bauleitungsaufgaben. und übernehmen für die öffentliche Hand, Institutionen und Private inWir dersuchen Deutschschweiz Projektleitungsund Bauleitungsaufgaben. zur Ergänzung unseres Teams in Zürich (ab Mitte 2019 in Basel) nach Vereinbarung in Vollzeitstelle Wir suchen zur Ergänzung unseres Teams in Zürich (ab Mitte 2019 in Basel) nach Vereinbarung in Vollzeitstelle eine/n Bauleiter/In Projektleiter/In Bauleiter/in Projektleiter/in Mit Erfahrung im Laborbau Sie verfügen über einen Abschluss als dipl. Architekt/In ETH/FH, dipl. Techniker/In Hochbau HF, oder eidg. dipl. Bauleiter/In HFP sowie mit Erfahrung im Laborbau Projektleitungserfahrung. einige Jahre Bauleitungs-/oder Sie verfügen über einen Abschluss als dipl. Architekt/in ETH/FH, Sie bearbeiten innerhalb eines Teams ein Laborprojekt in Basel. dipl. Techniker/in Hochbau HF oder eidg. dipl. Bauleiter/in HFP sowie einigeIhnen Jahrezeitgemässe Bauleitungs-Anstellungsoder Projektleitungserfahrung. Wir bieten und Entlöhnungsbedingungen Bei ANLIKER zum Erfolg beitragen als ARCHITEKT/IN FÜR DIE ANLIKER GENERALUNTERNEHMUNG Abwechslungsreiche Projekte, grosse Eigenverantwortung, interessante Anstellungsbedingungen bei einem der bedeutendsten Gesamtbaudienstleistern der Schweiz mit 1’300 Mitarbeitenden. und individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten. Sie bearbeiten innerhalb eines Teams ein Laborprojekt in Basel. Bittebieten senden Sie zeitgemässe Ihre Bewerbungsunterlagen der Post an die Adresse Wir Ihnen Anstellungs- undmit Entlöhnungsbedinin Zürich oder per e-MailWeiterbildungsmöglichkeiten. an Valentina Bretti gungen und individuelle [email protected] Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit der Post an die Adresse in Zürich oder per E-Mail an Valentina Bretti, [email protected]. Für die Bewerbung und weitere Informationen: www.anliker.ch/stellen oder Urs Schmid Personalleiter, Telefon 041 268 85 34 Stelleninserate TEC21 7–8/2017 39 K N E L L W O L F SPEZIALISTEN FÜR PLANUNG BAU IMMOBILIEN Führungsaufgabe in der Bauherrenvertretung Unsere Auftraggeberin ist eine grosse öffentliche Institution in Zürich mit einem Immobilienportfolio von rund 2000 Objekten. Mehrere Hundert kleinere, mittelgrosse und grosse Bauprojekte mit Bausummen bis hin zu dreistelligen Millionenbeträgen sind jeweils parallel in Planung/Bau. Für ein komplexes und städtebaulich anspruchsvolles Grossprojekt suchen wir eine dynamische und unternehmerisch denkende Persönlichkeit als Projektmanager Grossprojekte Das Aufgabenspektrum. Beginnend mit der Frühphase eines Projekts im mittleren dreistelligen Millionenbereich übernehmen Sie die Leitung des gesamten Projektmanagements. Mit Einstieg in Machbarkeit, Vorstudie und Projektstrategie stellen Sie als Bauherrenvertreter zu Beginn die wichtigsten Weichen und verstehen es, im Verlauf des Projekts ein gut funktionierendes internes Team zusammenzustellen. Sie führen das Projektteam, das sich aus Investoren, Eigentümervertretern, Nutzern und noch zu bestimmenden Planern (Wettbewerb) zusammensetzt, umsichtig und durchsetzungsstark. Sie steuern die komplexen Planungs- und Bauprozesse hinsichtlich Kosten, Terminen, Qualität und Risiken mit feiner Klinge und hohem architektonischen Verständnis und sind in der Lage, speditiv Interessenskonflikte aufzulösen. ben mit Fokus auf Vorstudien und Machbarkeit bis Baubeginn und verfügen auch über Erfahrung auf Bauherrenseite, in Planerwahlverfahren etc. Aufgrund Ihres bisherigen Werdegangs sind Sie geübt im Umgang mit unterschiedlichen internen und externen Fachspezialisten, interdisziplinären Projektteams sowie in der Kommunikation im anspruchsvollen politischen Umfeld und in Fachgremien. Sie sind ein unternehmerisch denkender Machertyp, der mit subtiler Überzeugungskraft führt und eigenständig speditive Entscheidungen treffen und vertreten kann. Ihr Profil. Sie verfügen über eine Ausbildung als Architekt ETH und haben idealerweise eine Weiterbildung im Bereich Betriebswirtschaft absolviert. Seit mindestens zehn Jahren leiten Sie komplexe Bauvorha- Knellwolf + Partner AG Tödistrasse 51 I 8002 Zürich I T 044 311 41 60 [email protected] I www.knellwolf.com Spricht Sie diese Top-Position an, in der Sie Spuren hinterlassen? Dann rufen Sie Claudia Willi für weitere Informationen an oder senden Sie uns Ihre elektronischen Bewerbungsunterlagen. Wir garantieren Ihnen selbstverständlich absolute Diskretion. Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW umfasst neun Hochschulen. An der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik, Kompetenzzentrum Digitales Entwerfen und Bauen, ist per 01.04.2017 oder nach Vereinbarung folgende Stelle mit Arbeitsort Muttenz zu besetzen: Wissensch. Mitarbeiter/in (80−100 %) Digitales Entwerfen und Bauen – VDC/BIM (Lehrmittel/Lehre) Ihre Aufgaben: Leitung und Mitverfassen von Lehr- und Lernpublikationen zu digitalen Planungs- und Bauprozessen; Mitarbeit bei Forschungsprojekten und Dienstleistungsaufträgen; Verbreitung und Umsetzung von Inhalten in Form von Fachartikeln, Berichten und Konferenzbeiträgen; Mitarbeit in der Akquisition; Unterstützung des Studienbetriebs in der Aus- und Weiterbildung; zielgruppengerechte Berichterstattung Ihr Profil: Guter Studienabschluss als Architekt/in oder Ingenieur/in mit Diplom (ETH/Uni) bzw. M.A./M.Sc./M.Eng. (FH/ ETH/Uni); erste relevante Berufserfahrung im Hoch- und/oder Tiefbau; gute Fachkenntnisse der digitalen Planungs- und Bauprozesse; sehr gutes Deutsch in Wort und Schrift; eine systematische, ziel- und kundenorientierte, eigenverantwortliche Arbeitsweise sowie ausgeprägtes Engagement und Teamfähigkeit; Interesse an wissenschaftlichen Arbeiten sowie an der Mitwirkung in der Lehre. Bewerbungen von Frauen sind besonders willkommen. Ihre Bewerbung lassen Sie uns bitte bis zum 26.02.2017 online über die gewünschte Ausschreibung unter www.fhnw.ch/offene-stellen, z. H. Andreas Flück, HR-Verantwortlicher, zukommen. Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gern Prof. Manfred Huber, Leiter Kompetenzzentrum Digitales Entwerfen und Bauen, T +41 61 467 44 27. E-Mail: [email protected] www.fhnw.ch 40 Stelleninserate TEC21 7–8/2017 Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir nach Vereinbarung eine/n engagierte/n Architekt/in Sie haben eine abgeschlossene Ausbildung als Architekt/in und sind motiviert Ihr gelerntes Wissen in der Praxis anzuwenden. Folgende Aufgaben – mit dem Schwerpunkt in der Projektentwicklung – erwarten Sie bei uns: Entwurf, Planung vom Vorprojekt über Baueingabe bis zur Ausführung, Kontakt mit Käufer und Bauherren. Sie profitieren von äusserst interessanten Projekten, einem motivierten Team und attraktiven Anstellungsbedingungen. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung: hunkeler Partner Architekten AG Sibylle Steiner Im Dorf 1, 6214 Schenkon www.hp-arch.ch K o m p e t e n t, l e i s t u n g s f ä h i g, m o d e r n. Wir sind so. Sie auch? Als Energiestadt möchte Reinach weiter vorankommen und mit den neuesten Entwicklungen Schritt halten. Zu diesem Zweck haben Einwohner- und Gemeinderat eine kommunale Energiestrategie beschlossen. Daraus abgeleitet soll nun dem Einwohnerrat ein Masterplan Wärmeversorgung unterbreitet werden. Zur Verstärkung des Teams suchen wir befristet auf 4 Jahre per 1. April 2017 oder nach Vereinbarung eine/n Projektleiter/in Energie 50–70% Zu Ihren Aufgaben gehören die Umsetzung des Masterplans Wärmeversorgung. Sie initiieren und begleiten externe Projekte von Unternehmen und beraten Bauherren von grösseren Wohnüberbauungen (Machbarkeitsstudien, Variantenvergleiche für die Wärme- und Kälteversorgung). Sie initiieren und überprüfen kommunale Förderprogramme, begleiten Projekte und führen Infoveranstaltungen durch. Als Kompetenzstelle Energie treiben Sie die Umsetzung der kommunalen Energiestrategie voran und sind im Kontakt mit der Bevölkerung, Energieversorgern, Architekten und Investoren. Sie verfügen über einen Hochschulabschluss als Umweltingenieur/in, Bauingenieur/in oder Architekt/in oder eine gleichwertige Höhere Fachausbildung, bringen Berufserfahrung und/oder Zusatzausbildung im Energiebereich mit. Eigenschaften wie Gewandtheit im sprachlichen Ausdruck (mündlich und schriftlich) und Projekterfahrung runden ihr Profil ab. Für das Hochbauamt der Baudirektion Olten suchen wir eine/n Bauinspektor/-in (100 %) Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik «Jobs» auf unserer Homepage: www.olten.ch Einwohnergemeinde Olten Wir bieten Ihnen eine abwechslungsreiche, herausfordernde und verantwortungsvolle Tätigkeit im Dienst der Öffentlichkeit, ein engagiertes, interdisziplinäres Team sowie moderne Arbeits- und Anstellungsbedingungen. Bitte schicken Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen auf Papier oder elektronisch an die Gemeinde Reinach, Personaldienst, Postfach, 4153 Reinach, [email protected] Mehr Informationen unter www.reinach-bl.ch oder Nadja Oser, Personaldienst Tel. 061 716 43 08 oder Marc Bayard, Leiter Umwelt und Energie Tel. 061 716 44 61. Stelleninserate TEC21 7–8/2017 41 K N E L L W O L F Erfolgsmanagement für PLANUNG BAU IMMOBILIEN Unsere Auftraggeberin ist ein unabhängiges Ingenieurbüro mit rund 30 Mitarbeitenden im Norden von Zürich. Das Unternehmen ist in allen Sparten des Tief- und Infrastrukturbaus tätig, zu den Schwerpunkten zählen nebst Allgemeinem Tiefbau die Bereiche Strassenbau, Siedlungswasserwirtschaft sowie Wasserbau. Die Firma hat uns beauftragt, im Rahmen einer Nachfolgeregelung eine unternehmerisch denkende und vielseitige Persönlichkeit als Kantonen, Gemeinden und privaten Bauherrschaften dazu. Als Mitglied der Geschäftsleitung können Sie die strategische Ausrichtung des Unternehmens aktiv mitgestalten. Die Schwerpunkte liegen in der Weiterentwicklung des Fachbereichs, der Beziehungspflege zu den Auftraggebern und Projektpartnern sowie der Führung und fachlichen Unterstützung der Mitarbeiter Ihres Fachbereichs. Bereichsleiter Tiefbau Mitglied der Geschäftsleitung zu suchen. Das Aufgabenspektrum dieser interessanten Tätigkeit beinhaltet die Führung des Fachbereiches Tief- und Strassenbau mit ca. 6 Mitarbeitenden inklusive der Qualitäts- Kosten- und Terminkontrolle. Ausserdem gehören die selbständige Leitung eigener Projekte sowie die weitere Stärkung der fachlichen Schwerpunkte Allgemeiner Tiefbau und Strassenbau innerhalb des Unternehmens und gegenüber Knellwolf + Partner AG Tödistrasse 51 I 8002 Zürich I T 044 311 41 60 I F 044 311 41 69 [email protected] I www.knellwolf.com Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen Die GVA ist ein selbständiges öffentlich-rechtliches Unternehmen, bei dem alle Gebäude im Kanton St.Gallen gegen Feuer- und Elementarschäden versichert sind. Neben der Schadenregulierung befasst sich die GVA sehr stark auch mit Fragen der Schadenverhütung (Prävention). Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir eine/n dipl. Bauingenieur(in)/ dipl. Architekt(in) oder Bautechniker(in)/Bauleiter(in) Im Bereich Elementarschadenprävention stehen Sie beratend den Hauseigentümern, Planern und öffentlichen Stellen in Fragen der Umsetzung von Objektschutzmassnahmen zur Seite und bearbeiten Beitragsgesuche. Sie entwickeln weiter Strategien und Konzepte für die Prävention an Gebäuden. Weitere Informationen zu dieser Stelle finden Sie im Internet unter: www.gvasg.ch –> Stellenangebote Ihr Profil. Sie verfügen über eine Ausbildung zum Bauingenieur ETH / FH, haben breite Erfahrung in der Leitung anspruchsvoller Projekte in oben genannten Fachgebieten und ein bestehendes Netzwerk in der Schweiz, idealerweise im Raum Zürich. Sie sind eine vielseitige, integre Führungsperson, die es gewohnt ist, über mehrere Anspruchsgruppen erfolgreich zu kommunizieren. Die Pflege und der Aufbau Ihres Netzwerks ist Ihnen wichtig. Sie handeln eigenverantwortlich und denken unternehmerisch. Spricht Sie diese langfristige Führungsaufgabe mit grosser Selbständigkeit an? Dann rufen Sie Claudia Willi für weitere Informationen an oder senden Sie uns Ihre elektronischen Bewerbungsunterlagen. Wir garantieren Ihnen selbstverständlich absolute Diskretion. Conzett Bronzini Partner AG Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung Bauingenieur/In Wir suchen eine motivierte Persönlichkeit für die Projektierung von Hoch- und Brückenbauten. Der Aufgabenbereich umfasst alle Phasen vom Entwurf bis zur Bauvollendung. Sie arbeiten Projekte in Holz-, Stahl- und Beton aus, lösen die projektbezogenen geotechnischen Aufgaben und begleiten die Bauausführung auf der Baustelle. Auf Wunsch ist eine Anstellung im Teilpensum möglich. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bei Fragen steht Ihnen Herr Bronzini gerne zur Verfügung. dipl. Ingenieure ETH / FH / SIA Tel./Fax 081 258 30 00/01 Bahnhofstrasse 3 [email protected] 7000 Chur www.cbp.ch 42 Stelleninserate Die Flughafen Zürich AG betreibt die national und international etablierte Verkehrs- und Begegnungsdrehscheibe der Schweiz – den Flughafen Zürich. Wir bieten interessante und vielseitige berufliche Herausforderungen in diesem einzigartig spannenden Arbeitsumfeld. Projektleiter Schallschutz Die Abteilung Lärm & Verfahren der Flughafen Zürich AG ist verantwortlich für alle Genehmigungsverfahren sowie für sämtliche Aspekte des Lärmmanagements. Die Mitarbeiter kümmern sich um anspruchsvolle Verfahrensaufgaben, um vielseitige Überwachungs- und Umsetzungsaufgaben des Betriebs- und Fluglärms sowie um die Planung und Umsetzung des Schallschutzprogrammes. Mit dem Schallschutzprogramm setzt die Flughafen Zürich AG an mehreren tausend Liegenschaften in den am meisten von Fluglärm betroffenen Gemeinden rund um den Flughafen passiven Schallschutz um, hauptsächlich durch den Einbau von Schallschutzfenstern. Für dieses Team suchen wir eine erfahrene und lösungsorientiert denkende Persönlichkeit! Ihre Aufgaben • Leitet selbständig Teilprojekte innerhalb des Schallschutzprogramms • Ist mitverantwortlich für die Umsetzung der Schallschutzmassnahmen • Tritt gegenüber der extern vergebenen Projektkoordination als Bauherrenvertreter und Besteller auf • Lenkt und überwacht die Projektierungs- und Realisierungsphasen • Ist Beratungsmitglied des Kernstabes des Schallschutzprogramms bezüglich politischer, finanzieller und juristischer Tragweite des Programms • Engagiert sich in internen und externen Arbeitsgruppen zur Planung und Umsetzung des Schallschutzprogramms • Stellt sich als Flughafenvertreter den Fragen aus Politik, Anwohnerschaft oder auch der Verwaltung • Informiert sich laufend über den neuesten Stand der Entwicklungen auf dem Gebiet des technischen Schallschutzes an Gebäuden Ihr Profil • Hochschulabschluss im Baubereich • Idealerweise Weiterbildung im Projektmanagement und im Lärmschutz • Ausgewiesene mehrjährige Projektleitungserfahrung • Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen • Konfliktfähige und kommunikationsstarke Persönlichkeit • Strategisches, vernetztes und unternehmerisches Denken und Handeln • Ausgezeichnete Deutschkenntnisse in Wort und Schrift Haben wir Ihr Interesse geweckt? Auf Airport TV finden Sie weitere interessante Informationen. Für weitere Auskünfte steht Ihnen Sandra Gross, Human Resources, unter +41 43 816 76 18 gerne zur Verfügung. Fachliche Fragen richten Sie bitte direkt an Herrn Peter Hutmacher, Senior Projektleiter Schallschutzprogramm, unter +41 43 816 75 28. Wir freuen uns auf Ihre vollständige Online-Bewerbung. Bewerbungen via E-Mail oder Post werden nicht berücksichtigt und nicht retourniert. Flughafen Zürich AG Postfach, CH-8058 Zürich-Flughafen www.flughafen-zuerich.ch TEC21 7–8/2017 Stelleninserate TEC21 7–8/2017 Das Stadtbauamt ist für sämtliche städtischen Bauten und Anlagen zuständig sowie für die Bewilligungen von Bau­ gesuchen. Sind Sie interessiert, in einem kleinen Team das Baubewilligungsverfahren speditiv und kompetent zu begleiten? Das Stadtbauamt sucht per sofort oder nach Vereinbarung zur Verstärkung des Teams Bauinspektorat eine/n stellen.gr.ch Die Kantonale Verwaltung – eine moderne Arbeitgeberin für motivierte Mitarbeitende wie Sie. Projektleiter/-in Brückenbau Tiefbauamt Personaldienst Grabenstrasse 30 7001 Chur Bauinspektor/in Pensum 80% Aufgaben Sie sind zuständig für die Durchführung der Geschäfte des Bauinspektorats, insbesondere für das Baubewilligungs­ verfahren und die Baukontrollen. Nebst der technisch­ rechtlichen Prüfung und Beurteilung der Baugesuche erteilen Sie Auskünfte über die bau­ und zonenrechtlichen Baumöglichkeiten in der Stadt Solothurn. Sie beraten Bau­ herrschaften, Projektverfasser und Behörden und beant­ worten Bauvoranfragen. Im Weiteren erledigen Sie adminis­ trative Aufgaben. Weitere Informationen unter: www.stadt-solothurn.ch / offene Stellen Ihr Aufgabengebiet: Ihnen obliegt die Projektleitung für den Neubau von Brücken und anderen Kunstbauten. Im Mittelpunkt dieser anspruchsvollen Sachbearbeitung steht die umfangreiche Beschaffung von projektspezifischen Grundlagen, die Begleitung der beauftragten Ingenieurbüros in technischer und administrativer Hinsicht sowie die Überwachung der Termine und der Kosten. Zudem stellen Sie die Optimierung aller projektspezifischen Schnittstellen, wie beispielsweise die Festlegung der Linienführung, nach den Bedürfnissen des Brückenbaus sicher. Bei Bedarf projektieren Sie mit unserem Zeichner-Team interne Projekte. Ihr Profil: Sie haben ein Bauingenieurstudium ETH/FH abgeschlossen und verfügen über mehrjährige Erfahrungen in den Bereichen Planung und Ausführung von Brücken- und Kunstbauprojekten sowie über ein fundiertes geotechnisches Verständnis. Die verantwortungsvolle und vielseitige Tätigkeit setzt neben technischem und fachspezifischem Wissen speziell auch unternehmerisches Denken und Handeln voraus. Arbeitsumfang: 100 % Arbeitsbeginn: 1. Juli 2017 oder nach Vereinbarung Arbeitsort: Chur Anmeldefrist: 28. Februar 2017 Kontaktperson: Kristian Schellenberg, Telefon 081 257 38 16, [email protected] * Conzett Bronzini Partner AG Wir freuen uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen. Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung Zeichner/in oder Techniker/in Wir suchen motivierte Persönlichkeiten für die selbstständige Erarbeitung von Konstruktionsplänen sowie für die Durchführung von Baukontrollen und, falls gewünscht, von Bauleitungen. Bei Interesse kann der Aufgabenbereich auf die Betreuung der Lernenden und/oder der EDV-Einrichtungen ausgeweitet werden. Auf Wunsch ist eine Anstellung im Teilzeitpensum möglich Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bei Fragen steht Ihnen Herr Bronzini gerne zur Verfügung. dipl. Ingenieure ETH / FH / SIA Tel./Fax 081 258 30 00/01 Bahnhofstrasse 3 [email protected] 43 7000 Chur www.cbp.ch 44 Stelleninserate Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Verkehr BAV INGENIEURIN/INGENIEUR FAHRBAHN 80–100% / ITTIGEN Bewegt die Schweiz. Sie leisten mit Ihren fahrbahnspezifischen Sicherheitsbeurteilungen einen wichtigen Beitrag zu einem sicheren Eisenbahnbetrieb auf dem Schweizer Schienennetz. Mit Ihrem Fachwissen und Ihren Erfahrungen sind Sie Teil des bautechnischen Kompetenzzentrums. Ihre Aufgaben • Beurteilen der Sicherheit im Zusammenhang mit Typenzulassungsund Plangenehmigungsverfahren mit Schwerpunkt Fahrbahn aller Spurweiten • Aktualisieren der Grundlagen und des Regelwerkes aufgrund der technischen Entwicklung auch als Leiter oder Mitglied von Arbeitsgruppen • Unterstützen des breit diversifizierten Teams von Ingenieuren mit Fahrbahnfachwissen und weiterentwickeln der eigenen Fachkenntnisse auch in der Breite • Verfassen von technischen Stellungnahmen als Grundlage von Verfügungen, teilnehmen an oder führen von Besprechungen mit Gesuchstellerinnen • Mitwirken als Fachauditor im Rahmen der Sicherheitsüberwachung vor Ort Ihre Kompetenzen • Abgeschlossenes Studium als Bauingenieurin/Bauingenieur, Maschineningenieurin/Maschineningenieur oder Geomatikerin/ Geomatiker mit fundierten Kenntnissen im Bereich Fahrbahn • Mehrjährige Berufserfahrung vorzugsweise im Projektieren von Eisenbahnanlagen mit Schwerpunkt Fahrbahn • Flair für die schriftliche Darstellung technischer Sachverhalte und der sich daraus ergebenden Beurteilungen • Belastbare Persönlichkeit mit hoher Sozialkompetenz, Selbständigkeit und Teamfähigkeit • Gute aktive Kenntnisse mindestens einer zweiten Amtssprache und wenn möglich passive Kenntnisse einer dritten Amtssprache oder des Englischen Das Bundesamt für Verkehr (BAV) sorgt dafür, dass der öffentliche Verkehr in der Schweiz sicher, leistungsfähig, wirtschaftlich und möglichst umweltfreundlich ist. Das BAV ist Teil des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter des BAV bewegen Sie die Schweiz. Sie übernehmen Verantwortung in langfristig ausgerichteten und herausfordernden Projekten. Das BAV bietet Ihnen die Möglichkeit, in einem modernen Arbeitsumfeld einen wesentlichen Beitrag für die erfolgreiche Entwicklung der Schweiz zu leisten. Die Bundesverwaltung achtet die unterschiedlichen Biografien ihrer Mitarbeitenden und schätzt deren Vielfalt. Gleichbehandlung geniesst höchste Priorität. Da die französische und italienische Sprachgemeinschaft in unserer Verwaltungseinheit untervertreten ist, freuen wir uns über Bewerbungen von Personen dieser Sprachgemeinschaften. Onlinebewerbung unter www.stelle.admin.ch, Ref. Code 30065 Ergänzende Auskünfte erteilt Ihnen gerne Herr Rolf Guldenfels, Sektionschef Stellvertreter, Tel. +41 58 463 07 16 oder Frau Vesna Keller, Fachbereichsleiterin Personal, Tel. +41 58 462 57 62. Weitere interessante Stellenangebote der Bundesverwaltung finden Sie unter www.stelle.admin.ch TEC21 7–8/2017 brücker+ernst gmbh sia, St. Karlistrasse 13c, 6004 Luzern, 041 541 50 09, www.bruecker-ernst.ch Die Energieingenieure brücker+ernst bauen auf einem breit gefächerten und interdisziplinären Fundament auf, denken stets konzeptionell und agieren lösungsorientiert. Unser umfassendes Wissen in den Bereichen Energie und nachhaltiges Bauen möchten wir mit Ihnen als ProjektleiterIn nachhaltiges Bauen (60 - 100%) an unserem Standort in Luzern stärken. Vielseitige Projekte und Fragestellungen warten auf intelligente, zukunftsweisende Antworten. Sie verfügen über: - einen Hochschulabschluss im Bereich Architektur oder Ingenieurwesen und eine Weiterbildung im Energiebereich (Bsp. MAS Energieingenieur oder EN-Bau), - profunde Kenntnisse von Energie- und Nachhaltigkeitstandards, - Kenntnisse der Bauphysik, Bautechnik und von Normenwerken, - konzeptionelles, strategisches und interdisziplinäres Denken und Argumentieren, - stilsicheres Auftreten, gute Kommunikationsfähigkeiten, - Erfahrungen mit thermischen Simulationen (IDA ICE) runden Ihr Profil ab. Als junges Unternehmen bieten wir Ihnen ein Umfeld mit grossen Entwicklungspotential. Selbst- und Mitgestaltung der Arbeitsprozesse, sowie flexible Arbeitsmodelle gehören zu unseren Grundwerten. Für weitere Auskünfte kontaktieren Sie uns bitte telefonisch. Ihre Bewerbung mit Lebenslauf senden Sie per Email an info@ bruecker-ernst.ch. Stelleninserat/Impressum TEC21 7–8/2017 45 K N E L L W O L F SPEZIALISTEN FÜR PLANUNG BAU IMMOBILIEN Unsere Auftraggeberin ist ein erfolgreiches Ingenieurbüro an zentraler Lage nördlich von Zürich und beschäftigt derzeit ca. 40 Mitarbeitende. Das Unternehmen berät und unterstützt seit vielen Jahren erfolgreich öffentliche wie private Auftraggeber in den Fachbereichen Allgemeiner Tiefbau, Strassenbau und Wasser/Abwasser. Da das Unternehmen sich weiter verstärken möchte, suchen wir im Auftrag einen ambitionierten Bauingenieur als Projektleiter Was Sie erwarten dürfen ist eine vielseitige und selbstständige Tätigkeit innerhalb des breiten Leistungsspektrums des Büros. Das Aufgabenfeld umfasst die Projektierung und Bauleitung im Bereich Strassenbau und/oder allgemeiner Tiefbau. Der zukünftige Stelleninhaber leitet anspruchsvolle Projekte in der Ausführung bis zur Inbetriebnahme. Sie nehmen eine wichtige Position innerhalb des Unternehmens ein und sind Ansprechpartner für Bauherren, Behörden und Öffentlichkeit. Das Unternehmen legt grossen Wert auf interdisziplinäres Arbeiten sowie Mitarbeiterförderung. Dementsprechend bieten sich Entwicklungsmöglichkeiten in Fach- und Führungsaufgaben. (m/w) Sie sind Bauingenieur ETH/FH und haben einige Jahre Erfahrung in einem der erwähnten Tätigkeitsgebiete. Sie sind vertraut mit dem Schweizer Normenwerk und schätzen stets innovative Lösungsansätze. Sie haben einen gesunden Ehrgeiz, Verständnis für lokale Gegebenheiten und die Fähigkeit, verschiedene Anspruchsgruppen zufrieden stellen zu können. Sie spricht diese entwicklungsfähige Aufgabe mit entsprechend attraktiver Entlöhnung an? Dann rufen Sie Frau Claudia Willi für weitere Informationen an oder senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen zu. Wir garantieren Ihnen selbstverständlich absolute Diskretion. Knellwolf + Partner AG Tödistrasse 51 I 8002 Zürich I T 044 311 41 60 I [email protected] I www.knellwolf.com espazium – Der Verlag für Baukultur Staffelstrasse 12, 8045 Zürich Telefon 044 380 21 55, Fax 044 380 21 57 Katharina Schober, Verlagsleitung E-Mail [email protected] Hedi Knöpfel, Assistenz E-Mail [email protected] Martin Heller, Präsident Erscheint wöchentlich, 40 Ausgaben pro Jahr ISSN-Nr. 1424-800X; 143. Jahrgang, verbreitete und verkaufte Auflage: 11 316 (WEMF-beglaubigt) Adresse der Redaktion TEC21 – Schweizerische Bauzeitung Staffelstrasse 12, Postfach, 8021 Zürich Telefon 044 288 90 60, Fax 044 288 90 70 E-Mail [email protected] www.espazium.ch/tec21 Redaktion Judit Solt ( js), Chefredaktorin Nathalie Cajacob (nc), Redaktorin Tina Cieslik (tc), Architektur/Innenarchitektur Nina Egger (ne), Gebäudetechnik Danielle Fischer (df), Architektur Dr. Susanne Frank (sf), Architektur/Städtebau Dietlind Jacobs (dj), Infrastruktur/Umwelt Dr. Viola John (vj), Konstruktion/nachhaltiges Bauen Paul Knüsel (pk), Umwelt/Energie, stv. Chefredaktor Denise Neukom, Redaktionssekretärin Franziska Quandt (fq), Architektur Christof Rostert (cr), Abschlussredaktor Hella Schindel (hs), Architektur/Innenarchitektur Antonio Sedda (as), Wettbewerbstabelle Peter Seitz (ps), Bauingenieurwesen Anna-Lena Walther (alw), Layout (Stämpfli AG) E-Mail-Adressen der Redaktionsmitglieder: [email protected] TEC21 online www.espazium.ch/tec21 www.baugedaechtnis.ethz.ch Korrespondenten Charles von Büren, Bautechnik/Design, [email protected] Lukas Denzler, Umwelt/natürliche Ressourcen, [email protected] Thomas Ekwall, Bauingenieurwesen, [email protected] Hansjörg Gadient, Architektur/Landschafts­ architektur, [email protected] Clementine Hegner-van Rooden, Bauingenieurwesen, [email protected] Dr. Lilian Pfaff, Architektur/USA, [email protected] Marko Sauer, Architektur, [email protected] Markus Schmid, Bauingenieurwesen, [email protected] Ruedi Weidmann, Baugeschichte/Stadtentwicklung, [email protected] Redaktion SIA-Seiten Frank Peter Jäger, Barbara Ehrensperger, Rahel Uster; Geschäftsstelle, Selnau­strasse 16, Postfach, 8027 Zürich, Telefon 044 283 15 47 E-Mail [email protected] Abonnementspreise www.espazium.ch Abonnements SIA-Mitglieder Adressänderungen: SIA, Zürich Telefon 044 283 15 15, Fax 044 283 15 16 E-Mail [email protected] Nicht-SIA-Mitglieder Stämpfli AG, Bern Telefon 031 300 62 53, Fax 031 300 63 90 E-Mail [email protected] Einzelbestellungen Stämpfli AG, Bern, Telefon 031 300 62 53 [email protected], Fr. 12.– | Euro 8.– (ohne Porto) Inserate Zürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa Telefon 044 928 56 11, Fax 044 928 56 00 E-Mail [email protected], www.zs-werbeag.ch Druck Stämpfli AG, Bern Grafisches Konzept Raffinerie AG für Gestaltung, Zürich Beirat Heinrich Figi, Chur, Bauingenieurwesen Markus Friedli, Frauenfeld, Architektur Markus Hubbuch, Zürich, Energie Dr. Roland Hürlimann, Zürich, Baurecht Dr. Ákos Moravánszky, Zürich, Architekturtheorie André Olschewski, St. Gallen, Umwelt/Raumplanung Tivadar Puskas, Basel, Bauingenieurwesen Reto Schlatter, Luzern, journalistische Qualität Dr. Martin Tschanz, Winterthur, Architektur Ariane Widmer Pham, Lausanne, Architektur/ Stadtplanung HLK-Beratung Rüdiger Külpmann, Horw, Gebäudetechnik Trägervereine Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein, SIA – www.sia.ch TEC21 ist das offizielle Publikationsorgan des SIA. Die Fachbeiträge sind Publikationen und Positionen der Autoren und der Redaktion. Die Mitteilungen des SIA befinden sich jeweils in der Rubrik «SIA». Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieur-Unternehmungen, usic – www.usic.ch ETH-Alumni, Netzwerk der Absolventinnen und Absolventen der ETH Zürich – www.alumni.ethz.ch Bund Schweizer Architekten, BSA – www.bsa-fas.ch Fondation ACUBE – www.epflalumni.ch/fr/prets-dhonneur Nachdruck von Bild und Text, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und mit genauer Quellenangabe. Für unverlangt eingesandte Beiträge haftet die Redaktion nicht. 46 Unvorhergesehenes TEC21 7–8/2017 Wer zuletzt lacht … M it dem Humor ist es bisweilen so eine Sache. Darf man sich über einen entgegen jeglicher Ratio tatsächlich gewählten US-­ Präsidenten lustig machen? Und wie «great» eigentlich soll Schaffhausen dereinst werden? Hat der örtliche Kandidat der Schweizerischen Volkspartei den – ­zugegeben ziemlich guten – Wahl­slogan nur kopiert? Oder ist der neue POTUS auch in Sachen politisches Programm ein Vorbild? Und wenn Letzteres: Bedeutet das einen Zaun entlang der Grenze zum grossen Kanton, um die – meist le­galen – Immigranten draussen zu halten? (In letzter Konsequenz ­würde das auch bedeuten, die Foto: Tina Cieslik Text: Tina Cieslik emigrierenden Einkaufstouristinnen drinnen zu behalten, aber das ist eine andere Geschichte …) Fragen über Fragen. Die unterste Zeile schliesslich bringt Klarheit: Alles nicht so ernst gemeint. Und doch, in einer Welt voller Intoleranz, Abgrenzungsbestrebungen und Angst vor «dem Anderen» bietet die Botschaft einen nicht nur leisen Hoffnungsschimmer: Die ansonsten nicht gerade für ihre reflektierten Ansichten bekannte Schweizerische Volkspartei hat den ­Humor entdeckt, möglicherweise sogar die Selbst­ ironie. Brexit hin, Trump her: Die Zukunft – zumindest in Schaffhausen – ist sonnig. Kein Witz. • Stelleninserate TEC21 7–8/2017 47 Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine erfahrene / einen erfahrenen Verkehrsplanerin/Verkehrsplaner 80–100% auf Stufe Projektleitung Sie verfügen über einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss mit solidem Fachwissen in den Bereichen Verkehrsplanung und Mobilität an der Schnittstelle zur Siedlungsplanung. Sie bringen mehrere Jahre verkehrsplanerische Berufspraxis mit und sind in der Lage, eigenständig anspruchsvolle Planungsprozesse auf regionaler und kommunaler Ebene durchzuführen. Sie verfügen über die nötigen Kompetenzen und Erfahrungen, um motivierte Projektteams zu leiten. Sie sind bereit, Verantwortung in einem privatwirtschaftlichen Umfeld zu übernehmen und sich in unserem Büro zu einer tragenden Kraft im Bereich Verkehr/Mobilität zu entwickeln. Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine erfahrene / einen erfahrenen Raumplanerin/Raumplaner 80–100% auf Stufe Projektleitung Sie verfügen über einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss. Sie bringen mehrere Jahre raumplanerische Berufspraxis mit und sind in der Lage, eigenständig anspruchsvolle Planungsprozesse auf kommunaler und regionaler Ebene durchzuführen. Sie verfügen über die nötigen Kompetenzen und Erfahrungen, um motivierte Projektteams zu leiten, und sind bereit, Verantwortung in einem privatwirtschaftlichen Umfeld zu übernehmen. Zusammenarbeit hat in unserem Betrieb einen hohen Stellenwert. Sie sind motiviert, Ihre persönlichen Fähigkeiten und Ideen einzubringen. Sie sind kontaktfreudig, sprachgewandt und sicher im schriftlichen Ausdruck. Idealerweise sprechen Sie auch Französisch. Zusammenarbeit hat in unserem Betrieb einen hohen Stellenwert. Sie sind motiviert, Ihre persönlichen Fähigkeiten und Ideen einzubringen. Sie sind kontaktfreudig, sprachgewandt und sicher im schriftlichen Ausdruck. Idealerweise sprechen Sie auch Französisch. Wir bieten individuelle Entfaltungsmöglichkeiten und interessante, inhaltlich breit gefächerte Projekte, flexible Arbeitszeiten und ein den Anforderungen entsprechendes Salär. Wir bieten individuelle Entfaltungsmöglichkeiten und interessante, inhaltlich breit gefächerte Projekte, flexible Arbeitszeiten und ein den Anforderungen entsprechendes Salär. Stellenantritt per sofort oder nach Vereinbarung. Auf der Website www.raumplan.ch finden Sie nähere Informationen über unsere Firma. Philipp Hubacher (031 388 60 62) erteilt Ihnen gerne auch mündlich Auskunft. Stellenantritt per sofort oder nach Vereinbarung. Auf der Website www.raumplan.ch finden Sie nähere Informationen über unsere Firma. Philipp Hubacher (031 388 60 62) erteilt Ihnen gerne auch mündlich Auskunft. Ihre Bewerbung erwarten wir bis zum 10. März 2017. Ihre Bewerbung erwarten wir bis zum 10. März 2017. BHP Raumplan AG • Fliederweg 10 • Postfach 575 • 3000 Bern 14 T 031 388 60 60 • F 031 388 60 69 • [email protected] • www.raumplan.ch BHP Raumplan AG • Fliederweg 10 • Postfach 575 • 3000 Bern 14 T 031 388 60 60 • F 031 388 60 69 • [email protected] • www.raumplan.ch Kanton Zürich Baudirektion Amt für Raumentwicklung Raumplaner/-in 100% Die Raumentwicklung im Kanton Zürich steht vor grossen Herausforderungen. Die wachsende Bevölkerung, die Abstimmung der Siedlungsentwicklung mit dem Verkehr sowie der Schutz und die Aufwertung der Landschaft erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Kanton, Regionen, Gemeinden und weiteren Beteiligten. Die Fachstelle Landschaft mit 8 Mitarbeitenden benötigt Ihre Unterstützung per 1. Mai 2017. Um die Bauvorhaben ausserhalb Bauzonen und in den Schutzgebieten beurteilen zu können, verfügen Sie über einen Hochschulabschluss mit raumplanerischer Ausrichtung. Idealerweise bringen Sie einige Jahre Erfahrung in bau- und planungsrechtlichen sowie strategischen Fragestellungen mit. Darüber hinaus sind Sie auch mit Aspekten des Landschaftsschutzes vertraut. Als initiative und offene Persönlichkeit mit überzeugendem Auftreten gehören auch Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen zu Ihren Stärken. Sie verfügen über gestalterisches Flair und die Fähigkeit anspruchsvolle Texte in stilsicherem Deutsch zu verfassen. Wollen Sie Spuren hinterlassen? Wenn Sie sich gemeinsam mit uns bei der Baudirektion engagieren, prägen Sie das Gesicht des Kantons Zürich mit. Dabei können wir Ihnen ein spannendes Umfeld anbieten – und das 2 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Albert Kuhn ist Leiter Fachstelle Landschaft und vielleicht Ihr künftiger Chef. Er ist für Ihre konkreten Fragen da: 043 259 30 38. Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung unter www.zh.ch/jobs. Ihr neues Umfeld: www.are.zh.ch