Heft-PDF TEC21 7–8/2017

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17. Februar 2017 | Nr. 7–8
Schweizerische Bauzeitung
Mein Haus ist
mein Kraftwerk
Neue Wege gehen
Egoist: Mehrfamilienhaus in Brütten
Altruist: Mehrfamilienhaus in Vaduz
Wettbewerbe
Neubau Klassentrakt Schulhaus
Wallrüti Oberwinterthur
Panorama
60° geneigtes Watt
an der Sagenmatt
Dauerthema Befangenheit
HÖHENFLUG
Applaus für Punktlandungen. Anerkennung für Ihr Bauen
mit Metall, Stahl und Glas. Für Stützen, Fassaden und
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Editorial
TEC21 7–8/2017
Ja, so stellt man sich Selbstversorger
vor: eingepackt in Styropor, blau
glänzende Photovoltaik, so weit das
Auge reicht. Energieplaner haben
aber mehr zu bieten als das – und
Architekten im Idealfall auch.
Fotomontage von Anna-Lena Walther.
U
3
nter dem Motto «Mein Haus ist mein
Kraftwerk» zeigen wir in diesem
Heft, wie die dezentrale Energiever­
sorgung von Gebäuden funktionie­
ren kann. Ob ein Bauwerk dabei
ausschliesslich sich selbst versorgt oder als
Energieknotenpunkt innerhalb eines Arealver­
bunds andere gleich mitbedient, hängt vom
Standort des Bauwerks und der Zielsetzung
des Planers ab. Beides ist mit dem aktuellen
Stand der Technik und der Nutzung regenerativer
Energiequellen möglich.
Architekten und Ingenieure holten beim Wohn­
haus in Brütten ZH das Maximum aus den Syste­
men heraus, die am Markt erhältlich sind. Sie
kombinierten sie in einer Weise, dass das Haus
als energieautarker Einzelkämpfer von seiner
Umgebung völlig unabhängig ist. Für den Typus
eines Mehr­familienhauses gab es das noch nie.
Für die technische Ausrüstung des Active Energy
Building in Vaduz, das seine Energie altruistisch
mit den angrenzenden Gebäuden teilt, wurden
weder Kosten noch Mühen gescheut. In jahre­
langer Forschung entwickelte und patentierte das
Planungsteam Innovationen in der Bau- und
Energietechnik, die als Ideenpool für zukünftige
Nachahmer dienen sollen.
Bei beiden Gebäuden wird ein enormer techni­
scher Aufwand betrieben, und die vermeintlichen
Grenzen des Möglichen werden dabei ignoriert.
Vielleicht, um Nelson Mandela recht zu geben:
«It always seems impossible until it’s done.»
Nina Egger,
Redaktorin Gebäudetechnik
Viola John,
Redaktorin Konstruktion /
nachhaltiges Bauen
CAS
Immobilienbewertung
MAS
Real Estate Management
MBA
Real Estate Management
Infoabende
BFH
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HSLU
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SUPSI
Kursstart:
Infoabende
BFH
14. März 2017
FHS
13. Juni 2017
SUPSI
4. April 2017
Infoabende
ZHAW
10. April 2017
ZHAW
19. Juni 2017
14. März 2017
13. Juni 2017
02. März 2017
09. März 2017
04. April 2017
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18.00 Uhr
17.30 Uhr
18.00 Uhr
18.00 Uhr
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Inhalt
TEC21 7–8/2017
espazium.ch
A KTUELL
7
Wettbewerbe
Erfrischend radikal
12 Panorama
60° geneigtes Watt an der
Sagenmatt | Der Architekt und
das Klima | Schweizerische
Baurechtstagung
Jetzt online
Ein Pavillon auf dem Vitra Campus
und viele mehr im neuen Dossier auf
www.espazium.ch/tec21
5
20
Virtual Reality als Medium der
Bürgerbeteiligung | Umsicht –
Regards – Sguardi 2017 |
Dauerthema Befangenheit |
Sehenswert − neue Bauten in
der Romandie
24 Veranstaltungen
18 Vitrine
Neues aus der Baubranche |
imm cologne
THEM A
26
Mein Haus ist mein Kraftwerk
Fotos: V itra D esign Museum, Falkeis A rchitec t s
TRACÉS 4/2017
17.2.2017
Architecture-sculpture
La parenthèse enchantée des maisons-bulles | Daniel Grataloup,
architecte-sculpteur | Pascal
Häusermann, une architecture
libertaire pour délivrer le monde |
Questions de forme
www.espazium.ch/traces
Archi 1/2017
13.2.2017
Die beweglichen Bauteile, die das Mehrfamilienhaus in Vaduz (FL) mit Wärme,
Kälte und Strom versorgen, wurden mehrere Jahre lang im Realversuch getestet.
Armando Ruinelli e l’architettura
della Val Bregaglia
«You must absolutely build a house in
the Bregaglia» | L’architettura storica
in Bregaglia | La funivia dell’Albigna |
Costanza e coerenza
www.espazium.ch/archi
TEC21 9–10/2017
3.3.2017
26 Ein neuer Weg
Nina Egger Die Energieversorgung entwickelt sich von
zentralen Grossproduzenten
hin zu verstreuten kleineren
Playern.
28 Egoist
Nina Egger, Paul Knüsel
aus dem aktuellen Stand der
Technik herausgeholt.
32 Altruist
Wojciech Czaja, Nina Egger, Viola
John In Vaduz versorgt ein
Mehrfamilienhaus mit zahlreichen technischen Neuerungen
seine Nachbarn gleich mit.
Im Mehrfamilienhaus in
Brütten ZH wird das Maximum
Lehm entwickeln
AUSK LA NG
«Lehm zum Tragen bringen» |
Material der postfossilen Welt |
Pragmatisch und fast puristisch
www.espazium.ch/tec21
37 Stelleninserate
45 Impressum
46 Unvorhergesehenes
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Informationsanlässe:
Dienstag, 7. März 2017 in Zürich
Samstag, 25. März 2017 in Chur (Infotag)
Mittwoch, 5. April 2017 in Zürich
Wettbewerbe
TEC21 7–8/2017
Ausschreibungen
OBJEKT/PROGR A M M
AU FTR AGGEBER
V ERFA HREN
FACHPREISGERICHT
TER MINE
Erweiterung
Schulcampus Dorf
Binningen
Gemeinde Binningen,
Abteilung Bildung,
Kultur und Sport
4102 Binningen
Projektwettbewerb,
offen, anonym,
für Architekten und
Landschaftsarchitekten
Monika Jauch-Stolz,
Marco Frigerio,
Paola Maranta,
Luca Selva,
Rainer Zulauf,
Andreas Reuter
Anmeldung
www.simap.ch (ID 150668)
– konform
24. 2. 2017
Abgabe
Pläne
13. 6. 2017
Modell
29. 6. 2017
Erweiterung und
Sanierung Schulhaus
Wetzwil
Politische Gemeinde
Herrliberg
8704 Herrliberg
www.simap.ch (ID 150898)
Instandsetzung
Schulgebäude LBBZ
Plantahof, Landquart
Hochbauamt
Graubünden
7000 Chur
Studienauftrag,
selektiv,
für Generalplanerteams aus
Architekten,
Bauingenieuren und
Gebäudetechnikern
Max Baur,
Andreas Glenck,
Hansruedi Preisig,
Bernhard Roos,
Rainer Weibel
Projektwettbewerb,
selektiv, anonym,
für Architekten
Markus Dünner,
Gion Darms,
Michel Jäger,
Peter Küchler,
Orlando Nigg,
Placi Rageth
www.simap.ch (ID 150896)
Zentrumsplanung/
Alterswohnen mit
Freiraumgestaltung
Brütten
Gemeinde Brütten
8311 Brütten
Haus der Weimarer
Republik
www.subreport.de
Extension de l’école et
aménagements
extérieurs, Meinier
Stadt Weimar
vertreten durch das
Amt für
Gebäudewirtschaft
99423 Weimar
Realisierungs- und
Ideenwettbewerb,
offen, anonym,
für Architekten,
Landschaftsarchitekten und
Städteplaner
Karlfried Daab,
Felix Harbig,
Anke Schettler,
Martin Matl,
Walter von Lom,
Gerd Zimmermann
Commune de Meinier
1252 Meinier
Projektwettbewerb,
offen, anonym,
für Architekten
Alain Corthay,
Giorgio Bello,
Mireille Bonnet,
Laurent
de Wurstemberger,
Renato Salvi,
Jean-Frédéric Luscher
www.simap.ch (ID 148823)
Organisation:
Tanari Architectes +
Urbanistes
1226 Thônex
– konform
Abgabe
Pläne
1. 9. 2017
8. 9. 2017
Patric Allemann,
Lukas Grossert,
Gudrun Hoppe,
Paul Pfister
www.simap.ch (ID 150016)
28. 2. 2017
Modell
Ideenwettbewerb mit
Projektwettbewerbsteil, selektiv, anonym,
für Teams aus
Architekten und
Landschaftsarchitekten
Begleitung:
Keller Partner
Bauberater
8610 Uster
Bewerbung
Bewerbung
3. 3. 2017
Abgabe
19. 5. 2017
Anmeldung
3. 3. 2017
Abgabe
Pläne
25. 8. 2017
Modell
8. 9. 2017
Abgabe
Pläne
3. 4. 2017
Modell
11. 4. 2017
Abgabe
Pläne
2. 5. 2017
Modell
16. 5. 2017
Preise
BuildIng-Award 2017
www.building-award.ch
BuildIng-Award
p.A. Baukoma
4562 Biberist
Ausgezeichnet werden
Ingenieurleistungen
in sechs Kategorien.
Weitere laufende Wettbewerbe finden Sie unter: www.konkurado.ch
Wegleitung zu Wettbewerbsverfahren: www.sia.ch/142i
Teilnahmeberechtigt
sind Ingenieurunternehmungen,
Planerbüros aus der
Baubranche, Bau- und
Totalunternehmungen
und Privatpersonen.
Eingabe
18. 2. 2017
Preisverleihung
20. 6. 2017
7
Wettbewerbe
8
TEC21 7–8/2017
NEUBAU K LASSENTR A KT SCH ULH AUS WA LLRÜTI OBERW INTERTH UR
Erfrischend radikal
WETTBEWERB
NEUBAU KLASSENTRAKT SCHULHAUS W AL L R UT I
GROSSER BÄR
Schneider Studer Primas Architekten gewinnen mit ihrem konsequenten
Projekt den Wettbewerb für den Neubau des Klassentrakts
im Schulhaus Wallrüti. Ihr unkonventioneller Vorschlag ist eine schlüssige
Antwort auf die im Wettbewerb explizit gesuchte Design-to-Cost-Lösung.
Organisationsform gemein. Die innere Struktur basiert auf einem einfachen orthogonalen Prinzip . Dieses wird
umspielt. Das Zusammenspiel der beiden unterschiedlichen geometrischen Prinzipien formt einen rundum
wettergeschützten Vorbereich , der als dreidimensionaler Garten oder Pausenplatz gelesen werden kann. Die
verleiht dem Gebäude den Charakter einer Pavillon-Freiluft-Schule .
KLZI 72.0
GR 37.4
KLZI 72.0
KLZI 72.0
SCHNITT 1
SCHNITT 1
SCHNITT 1
Text: Andreas Kohne
GR 18.0 GR 18.0
KLZI 72.0
KLZI 72.0
GR 18.0 GR 18.0
KLZI 72.0
KLZI 90.0
SCHNITT 1
SCHNITT 1
MAT HA
18.0
WEIDEN
SCHNITT 1
SCHNITT 1
HA 72.0
AP 90.0
SCHNITT 1
KLZI 90.0
WEIDEN
SALIX ALBA
SALIX ALBA
BIRKE
BIRKE
LAG 218.1
MAT HA
18.0
BETULA PENDULA
HA 72.0
LEHR 90.0
LEHR 90.0
KLZI 90.0
ZITTERPAPEL
ZITTERPAPEL
ZITTERPAPEL
POPULUS TREMULA
POPULUS TREMULA
HWB 18.0
TECH 34.5
PU 7.9
MAT HA
18.0
GANG 11.6
HA 72.0
POPULUS TREMULA
BIBL/ HALLE 181.4
EL 7.9
KLZI 90.0
BIRKE
BETULA PENDULA
BETULA PENDULA
SCHNITT 1
AP 90.0
WEIDEN
SALIX ALBA
KLZI 90.0
PU 7.9
GANG 11.6
GANG
2.2
EL 5.4
PU 7.9
SL 18.0
GANG
8.8
ZITTERPAPEL
KLZI 90.0
GANG 11.6
EL 7.9
KLZI 90.0
POPULUS TREMULA
WC
LEH H
6.5
WC K
43.2
WC M
43.2
ZITTERPAPEL
ZITTERPAPEL
POPULUS TREMULA
POPULUS TREMULA
SL 18.0
WC IV
3.1
SSA 18.0
NATUR 72.0
VORRAT
18.0
KÜ 90.0
WC
LEH D
8.8
KLZI 90.0
KLZI 90.0
KLZI 90.0
WEIDEN
WEIDEN
VORBEREITUNG 36.0
VORRAT
18.0
WEIDEN
SALIX ALBA
SALIX ALBA
KÜ 90.0
SALIX ALBA
KLZI 90.0
KLZI 90.0
KLZI 90.0
VORRAT
18.0
KÜ 90.0
GR 37.4
KLZI 72.0
GR 18.0 GR 18.0
KLZI 90.0
KLZI 72.0
BETONBELAG
461.50
SCHNITT 2
BETONBELAG
KLZI 90.0
KLZI 72.0
KLZI 72.0
GR 18.0 GR 18.0
KLZI 72.0
BETONBELAG
461.50
461.50
SCHNITT 2
KLZI 72.0
KLZI 90.0
SCHNITT 2
NATUR 72.0
Pläne: Projek t ver fasser
VORBEREITUNG 36.0
ERDGESCHCOSS
1.OBERGESCHOSS
2.OBERGESCHOSS
Der Zugang zum Gebäude findet von allen Seiten her statt. Die vier Treppen , die zu den Obergeschossen führen unterstreichen die allseitige
Ausrichtung der Erschliessung . Eine Rampe führt an der Ostseite direkt zur zentralen Halle und Bibliothek im 1. Obergeschoss . Sie bildet
zusammen mit der weiten Ausladung des Vorbereichs das entsprechende Gegengewicht zum Hauptzugang einen Stock höher auf der Westseite
der Schule.
Auf diesem Niveau befindet sich im 'Sandwich' zwischen unten und oben die Hauptzugangsebene von der Guggenbühlstrasse her. Der
Bibliotheksraum im Zentrum des Grundrisses übernimmt eine zentrale Rolle innerhalb des Gebäudes. Beinahe doppelt so gross wie im
Programm gefordert, ist er auch Aufenthaltsraum und Durchgangsraum von der West- zur Ostseite. Direkt angrenzend sind die Lehrerzimmer
und Lehrerarbeitsplätze in einem Cluster organisiert und von hier aus erschliesst sich auch die zentrale WC-Anlage.
Die Medien- und Büchergestelle lassen sich bei Bedarf abschliessen .
Das oberste Geschoss ist ein reines 'Lerngeschoss' mit Klassenzimmern und Gruppenräumen . Wie überall lassen sich die Fensterfronten im
Sommer vollflächig öffnen und auch die vorgelagerten Gartenterassen laden zum unterrichten ein.
Der Siegerentwurf «Grosser Bär» ordnet die komplette Erschliessung im Aussenraum an. Damit gelingt ihm neben
einem konkurrenzlos kompakten Volumen auch ein interessanter Beitrag zum Thema Beziehung Innen­/ Aussenraum.
Von links nach rechts: Grundrisse EG, 1. OG, 2. OG, Mst 1:1000.
Alle Spezialräume für Handarbeits- und Kochunterricht sind in diesem Geschoss untergebracht. Die rundum gedeckten Bereichevor den
Räumen lassen sich prima für den Unterricht im Freien nutzen.
D
ie Schulanlage Wallrüti des
Winterthurer Architekten
Heinrich Irion muss nach
über vierzig Jahren Betrieb durch
einen Neubau ersetzt werden. Die
kubisch differenzierte Anlage von
1974 war nicht sehr langlebig. Eine
anfänglich vorgesehene Sanierung
der Stahlbauten und Cortenstahl­
Fassaden erwies sich als zu aufwen­
dig, und die negativen Folgen für den
Schulbetrieb als zu gross. Die Ener­
giebilanz wäre ungünstig geblieben,
und die Behindertengerechtigkeit
trotz sehr hohen Kosten unerreicht.
So wird die gesamte Anlage nun
schrittweise durch Neubauten er­
setzt: Zunächst ist der Klassentrakt
an der Reihe, während die Turnhal­
len­ und Singsaaltrakte noch bis
etwa 2030 in Betrieb bleiben sollen
und vorerst nur moderat saniert
werden.
Kosten als
Entwurfsparameter
Für den Ersatzneubau des Klassen­
trakts mit 28 Schulzimmern, Grup­
penräumen, Nebenräumen, Biblio­
thek und Lehrpersonenbereich
wurde vom Stadtrat ein maximaler
Kostenrahmen von 19 Millionen
Franken vorgegeben und weitere
11 Millionen für die Instandsetzung
der bestehenden Anlage. Mit einem
öffentlichen, anonymen, zweistufi­
gen Wettbewerb wurde explizit nach
einer Design­to­Cost­Lösung ge­
sucht. Mit diesem Vorgehen möchten
die Auslober aufzeigen, dass indi­
viduelle, situative und dauerhafte
Gebäude durchaus dem Vergleich
mit modularen Schulpavillons
standhalten können.
Zehn ausgewählte Teams
stellten sich der Herausforderung
und erarbeiteten Projektvorschläge
unter verbindlicher Einhaltung der
ehrgeizigen Kostenvorgaben. Auf­
grund einer Gestaltungsplanpflicht
war im Wettbewerb eine Gesamtidee
mit Freiraumentwicklung über
den gesamten Perimeter verlangt.
Somit beinhaltete die Abgabe neben
dem Klassentrakt gleichzeitig einen
Vorschlag für den späteren Sing­
saal­ und Turnhallentrakt sowie für
eine Wohnüberbauung im Süden des
Areals.
.500
0
5
10
20
Wettbewerbe
TEC21 7–8/2017
9
WETTBEWERB
NEUBAU K
GROSSER
Pavillon-Freiluft-Schule
Pavillon
Allen drei Grundrissen ist die Organisationsform gemein. Die innere Struktur basiert auf einem einfa
von einer frei geformten 'Wolke' umspielt. Das Zusammenspiel der beiden unterschiedlichen geome
laufenden, grosszügigen und wettergeschützten Vorbereich , der als dreidimensionaler Garten oder
Unmittelbarkeit der Innen-Aussen-Beziehung verleiht dem Gebäude den Charakter einer Pavillon-Freilu
Allen drei Grundrissen
von einer frei geform
laufenden, grosszügig
Unmittelbarkeit der In
ZUGANG MIT RAMPE IM OSTEN
ZUGANG IM MITTLEREN GESCHOSS VON WESTEN
«Grosser Bär»: Illustrationen der Zugänge zu den umlaufenden witterungsgeschützten Laubengängen,
einmal im Osten (li.), einmal im mittleren Geschoss von Westen.
ZUGANG MIT RAMPE IM OSTEN
Entwerferischer
Befreiungsschlag
Schneider Studer Primas Architek­
ten aus Zürich führen mit ihrem
Siegerprojekt «Grosser Bär» ein neu­
es, bemerkenswertes und radikales
Konzept für eine Sekundarschule
ein: Grundsätzlich definieren sie die
Beziehung vom Klassenzimmer zum
Aussenraum neu, indem sie die ge­
samte Erschliessung von innen nach
aussen auslagern. Um einen drei­
geschossigen, extrem kompakt or­
ganisierten Schulzimmertrakt ohne
Untergeschoss ordnen sie sämtli­
che Erschliessungen und Gemein­
schaftsflächen als breite, witte­
rungsgeschützte Flanierterrassen
im Aussenklima an. Diese werden
über grosszügige Treppen und
Rampen zu vertikalen Pausengärten
verspielt miteinander verbunden.
Dem Verfasserteam gelingt mit dem
erfrischenden Vorschlag eine kon­
kurrenzlose Wirtschaftlichkeit; die
Verhältniszahlen zwischen Ge­
schossfläche und Hauptnutzfläche,
sowie Gebäudevolumen und Ge­
schossflächen liegen markant unter
den Vorgaben.
Auf eine mechanische Lüf­
tung wird verzichtet und dank dem
deutlich kleineren beheizten Volu­
men lassen sich die Erstellungskos­
ZUGANG IM MITTLEREN GESCHOSS VON WESTEN
ten und längerfristig durch den re­
duzierten Energieverbrauch auch
die Unterhaltskosten minimieren.
Die verblüffend einfache Gebäude­
struktur aus einer Stützen­Plat­
ten­Konstruktion erlaubt eine hohe
Flexibilität in Bezug auf Raumbil­
dung und Nutzung. Die vorgesehene
rundumlaufende Faltschiebevergla­
sung wirft zwar betreffend Ressour­
cenaufwand und Alltagstauglichkeit
noch Fragen auf. Gesamthaft schla­
gen die Autoren aber ein äusserst
wirtschaftliches Projekt und ein
zukunftsorientiertes Raumkonzept
vor, das für eine Sekundarschule
architektonisch und pädagogisch
neue Wege eröffnet.
Die Grenzen der Effizienz
Andere Teams haben mit viel Empa­
thie für den Ort städtebaulich­
architektonisch interessante Ent­
würfe erarbeitet, wobei der Kosten­
rahmen jeweils nur mit eisernen
Sparanstrengungen knapp erreicht
werden konnte. Der zweitplatzierte
Vorschlag, «Rotes Krokodil» von Gi­
gon und Guyer Architekten, reagiert
auf die vorhandene räumliche Situ­
ation und erweitert diese mit einem
respektvollen Konzept. Anstelle der
Pavillonbauten schlagen sie einen
dreigeschossigen gestaffelten Bau­
körper vor, der die terrassierten Aus­
senräume begleitet. Das sorgfältige
Projekt, das mit seinem architekto­
nischen Ausdruck mit gleichforma­
tigen Fensteröffnungen und rost­
roter Metallplattenverkleidung sehr
stark an Wohnungsbau erinnert,
löst die Organisation der Grundris­
se effizient und funktional. Trotz
grosser Sorgfalt und Effizienz wer­
den die Kosten im Vergleich zu den
anderen Projekten aber im oberen
Mittelfeld erwartet.
Stutz Bolt Partner Architek­
ten auf Rang drei leiten mit «Balt­
hasar» aus ihrer städtebaulichen
Idee einen langgezogenen, zweige­
schossigen Baukörper für den Klas­
sentrakt ab. Dieser steht mit seiner
hohen Gebäudehüllzahl und einer
aufwendigen Fassade aus Betonfer­
tigteilen und grossen Verglasungen
allerdings diametral zu den gefor­
derten tiefen Erstellungskosten. Da
helfen auch der serielle Aufbau mit
sieben modulartigen Elementen und
die grosszügige Halle im Erdge­
schoss nur wenig. Andere Teams
erreichten zwar mittels kompakten
Gebäudehüllen und /oder flächenre­
duzierter Erschliessung das ehrgei­
zige Ziel, scheiterten dafür aber
mit wenig anregenden, teilweise fast
beengenden Raum­ oder Erschlies­
sungskonzepten.
Fortsetzung S. 10
«Grosser Bär»: Längsschnitt und Querschnitt, Mst. 1: 800
10
Wettbewerbe
TEC21 7–8/2017
POJEKTWETTBEWERB NEUBAU KLASSENTRAKT SCHULHAUS WALLRÜTI
BALTHASAR
GR
17 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Putz
7 m2
Lift
Klassenzimmer
71 m 2
GR
17 m2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
GR
19 m2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
GR
19 m2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
GR
19 m2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
«Balthasar» (Rang 3, rechts und unten),
Grundriss EG, Mst. 1 : 1000, und
Visualisierung, setzt wie der Sieger auf
ein langgezogenes Volumen, aber mit
einer Vielzahl von inneren Treppen­
häusern für die Erschliessung.
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
GR
19 m2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
GR
19 m2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
GR
19 m2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
17 m 2
Putz
11 m2
GR
17 m2
Grundriss Obergeschoss 1:200
0
Couragierte Jury
Pompidou» für Wallrüti. Mit ihrem
Entscheid kommt die Jury zwar dem
Die für das Siegerprojekt begeister­ geforderten Sparzwang nach, möch­
te Jury trifft einen konsequenten, te aber mit dem Projekt «Grosser
aber auch mutigen Entscheid. Sie Bär» die einmalige Chance wahrneh­
empfiehlt der Bauherrschaft, ein men, bei der das Sparen nicht als
wegweisendes Schulhaus zu bauen, Verzicht, sondern als Einladung für
einen gemäss Jurybericht «Döschwo neue Ideen verstanden wird. Dafür
des Schulhausbaus», ein «Centre nimmt sie Projektdefizite, wie bei­
5
10m
spielsweise die unmittelbaren und
undefinierten Schulzimmereingän­
ge, die Einsichts- und Belichtungs­
problematik oder gewisse organisa­
torische Fragen grosszügig in Kauf
und geht davon aus, dass diese im
Laufe der Weiterbearbeitung im
Sinn des Projekts geklärt werden
können. Im Wissen, dass sowohl die
Abbildungen: Projek t ver fasser
«Rotes Krokodil» (Rang 2, links und oben),
Grundriss EG, Mst. 1 : 1000, und Visualisie­
rung. Der Zweitplatzierte schlägt einen
etappierten Umbau vor, der Plan zeigt
die zweite Bauphase. In der ersten Etappe
wird der nördlichste Baukörper durch
einen Neubau ersetzt. Die Volumen
übernehmen die Staffelung des Bestands.
TEC21 7–8/2017
Stadt als auch die Schule grosses Potenzial in die­
sem Siegerprojekt sehen, könnte hier die Rechnung
aufgehen und einer erfolgreichen Weiterbearbei­
tung und Realisierung kaum etwas im Weg stehen.
Der Zielkonflikt zwischen einer wertigen
und grosszügigen Schulanlage einerseits und den
engen Kostenzielen andererseits bleibt aber weiter­
hin bestehen. Vor diesem Hintergrund kann man
gespannt sein, ob ähnliche oder verwandte Typo­
logien zukünftig bei anderen Wettbewerben Schu­
le machen werden. •
Zukunftsorientiertes
Bauen verlangt
nach kreativen
Betonstützen
Andreas Kohne, dipl. Architekt ETH SIA und Oberassistent
bei Prof. Andrea Deplazes, Architektur und Konstruktion,
ETH Zürich; [email protected]
AUSZEICHNUNGEN
1. Rang / 1. Preis «Grosser Bär»
Schneider Studer Primas, Zürich; Kolb Landschafts­
architektur, Zürich; BGS & Partner Architekten,
Rapperswil; Schnetzer Puskas Bauingenieure,
Zürich; Waldhauser und Hermann, Basel
2. Rang / 2. Preis «Rotes Krokodil»
Gigon Guyer Architekten, Zürich; Bassinet Turquin
Paysage, Paris
3. Rang / 3. Preis «Balthasar»
Stutz Bolt Partner Architekten, Winterthur;
Heinrich Landschaftsarchitektur, Winterthur;
Dürsteler Bauplaner, Winterthur
4. Rang / 4. Preis «Perilun»
Guinard & Saner Architekten, Zürich;
ASP Landschaftsarchitekten, Zürich;
Steiner Hutmacher Bauleitung, Rapperswil
W EITERE TEILNEHMER
«Lenz» Rohrbach Wehrli Pellegrino Architekten,
Winterthur; Schneider Landschaftsarchitekten,
Olten; MMT Bauleiter und Architekten, Winterthur
«Schola» von Ballmoos Krucker Architekten, Zürich;
Neuland ArchitekturLandschaft, Zürich; GMS
Partner, Zürich
«Wallwurz» KilgaPopp Architekten, Winterthur;
Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und
Städtebau, Zürich; Dürsteler Bauplaner, Winterthur
«Max» Enzmann Fischer Partner Architekt/innen,
Zürich; koepfl ipartner landschaftsarchitekten,
Luzern
Marxer-Haus Vaduz
Falkeis.architects _vienna.vaduz
Foto Roland Korner
Riesiges Sortiment für
jeden Hoch- und Tiefbau
Erstklassige Referenzen
Professionelle Abwicklung von a-z
Rationelle Produktion mit
kurzen Lieferfristen
und hoher Wirtschaftlichkeit
«Lernwerkstatt» huggenbergerfries Architekten,
Zürich; quadra, Zürich
J URY
Michael Hauser, Stadtbaumeister Winterthur
(Moderation)
Marie-Noëlle Adolph, Landschaftsarchitektin,
Meilen
Philipp Brunnschweiler, Architekt, Winterthur
Sibylle Bucher, Architektin, Zürich
Adrian Streich, Architekt, Zürich
Alphabeton AG
Murmattenstrasse 6 · 6233 Büron
Telefon 041 496 02 00 · Fax 041 496 02 01
[email protected] · www.alphabeton.ch
Panorama
12
TEC21 7–8/2017
FELSSICHERUNG SAGENM ATTSTR ASSE LUZERN
60° geneigtes Watt an der Sagenmatt
In einem Hochhaus an einem Wattenmeer in der Schweiz leben und von
Steinschlag und Felssturz bedroht sein – das ist speziell, aber möglich.
Text: Peter Seitz
G
Foto: Peter Seit z
eschehen konnte einem obiges Szenario an der Sagenmattstrasse in Luzern. Der
dortige, seit dem Zweiten Weltkrieg
aufgelassene Steinbruch, in dem
seit dem frühen 19. Jahrhundert
Plattensandstein abgebaut wurde,
war der grösste Steinbruch auf
­Luzerner Stadtgebiet. Heute stellt
er ein Sicherheitsproblem für eine
angrenzende Druckerei und ein
14-stöckiges Wohnhochhaus dar.
Der Fels entstand vor etwa
20 Millionen Jahren aus einem
Wattenmeer. Eindrückliche Versteinerungen von Bewegungsspuren
urzeitlicher Lebewesen, wie Wattwürmer und Herzseeigel, sowie fossile Fliessstrukturen der ehemaligen
Meeressohle zeugen heute noch von
seiner Entstehungsgeschichte und
sind an der Felswand gut zu erkennen. Aus diesem Grund ist die Felswand auch als Naturobjekt im Inventar von nationaler Bedeutung
aufgeführt und wird auf geologischen Exkursionen gerne besucht.
Die abgelagerten Schichten wurden
im Zug der Alpenfaltung um etwa
60° aufgerichtet.
Klüfte und Knicke
Die steile Neigung der Felsenschichten stellte an sich noch kein Sicherheitsproblem dar, da die Sandsteinbänke für sich genommen tragfähig
sind. Auch die oberflächliche Verwitterung in der vorher stark überwucherten Flanke waren für die
intensiven Massnahmen noch nicht
ausschlaggebend. Prekär sind vor
allem parallel zur Flanke verlaufende Klüfte und Spalten bis in etwa
10 m Tiefe, die bis zu 20 cm geöffnet
sind. Diese sind teilweise offen, können aber auch mit Kluftsediment
verfüllt sein. Eindringendes Wasser
kann in derartigen Klüften zu einem
Östlicher Teil der Felssicherung im ehemaligen Steinbruch Sagenmatt, dem
grössten von ehemals 20 auf Luzerner Stadtgebiet. Die Museggmauer im Hintergrund und weitere Bauten Luzerns bestehen aus derartigem Plattensandstein. Die
Rigi (ganz hinten) allerdings nicht. Sie baut sich vorwiegend aus Nagelfluh auf.
hohen Porenwasserdruck führen,
der die Haftung der aneinander geneigten Sandsteinschichten zusätzlich verringern oder sogar aufheben
kann. Im Bereich des Wandfusses
führen ausserdem Knicke in den
Sandsteinbänken zu einer weiteren
Stabilitätsminderung. Diese entwi-
ckelten sich seit der Aufgabe des
Steinbruchs. Durch das Eigengewicht des Fels kommt es nun zu einer
Ausbauchung von oberflächennahen
Sandsteinschichten in Teilen der
Flanke. Man nehme einen Stapel Papier, knicke ihn im unteren Bereich,
stelle diesen dann steil geneigt auf
Panorama
TEC21 7–8/2017
13
G r a f i k / F o t o : Tr i g o n e t
Ansicht der Felswand (oben) und Differenzmodell. Die Farben zeigen die Abstände zu einer parallel zur Flanke gedachten Ebene.
und drücke von oben. Diese Modellvorstellung kommt den Vorgängen
an der Sagenmattstrasse schon
sehr nahe.
Die Problematik der Knicke
im unteren Bereich der Wand wurde
in den 1970er-Jahren erstmals entdeckt. Bei einer früheren Gebäude­
erweiterung der Druckerei im östlichen Teil des Steinbruchs wurde ein
bereits bestehender Knick durch
vorgebaute Betonscheiben stabilisiert. Dadurch wurde eine weitere
Verformung der Felswand in diesem
Bereich unterbunden. Oberhalb der
Stützmauer jedoch bildeten sich
neue Knicke.
Alarm und Evakuierung
Seit dem Bau des Krienbachstollens,
1992, der unterirdisch die Parzelle
des ehemaligen Steinbruchs quert,
wird die Felswand überwacht. Angebrachte Extensometer und periodische Messungen zeigten innerhalb
des Beobachtungszeitraums von
etwa 20 Jahren eine Bewegung bis
zu 7.5 mm, was etwa einem Drittel
Millimeter im Jahresmittel ent-
spricht. Anfang 2015 entschloss man
sich, eine automatische Mess- und
Warneinrichtung zu installieren, da
ein spontaner Sprödbruch des Fels
nicht mehr auszuschliessen war.
Diese löste am 19. Januar 2016 in der
Nacht einen Alarm aus, woraufhin
die Bewohner des Hochhauses evakuiert werden mussten. Knackgeräusche in der Wand liessen auf
kritische Bewegungen schliessen.
Glücklicherweise handelte es sich
beim Missetäter nur um eine einzelne Felsplatte am Wandfuss im mittleren Teil des Steinbruchs, die daraufhin in einer Sofortmassnahme
entfernt werden konnte.
Die Planungen und Vorarbeiten zu einer zukünftigen Felssicherung begannen schon vor dem Alarm.
Im Herbst 2015 wurde die Felswand
intensiv gerodet und mit Druckluft
gesäubert. Das Konzept sah vor, den
Tragwiderstand in den verformten
Bereichen, vor allem an den Aus­
bauchungen und Knicken, zu erhöhen, um die Gefahr eines Felssturzes
nach Abschluss der Massnahmen
auf ein Restrisiko senken zu können.
Auf eine umfangreiche Stützung in
Form eines kompletten Felswandverbaus wurde wegen der Ausdehnung der Flanke – die Wand hat eine
Höhe von 40 m und eine Breite von
185 m – verzichtet. Aufgrund der
geologischen Besonderheit wäre ein
solcher Stützbau auch kaum genehmigungsfähig gewesen. Eine Abflachung des Steinbruchs kam wegen
der Parzellengrenze und der oberhalb davon liegenden Kanonenstras­
se im Gütschwald ebensowenig in
Frage.
Anker, Rippen, Longarinen
In den ungestörten Abschnitten der
Felswand dienen nun ungespannte,
vorinjizierte Stabanker mit einbetonierten Köpfen und einer Länge von
bis zu 15 m dazu, die einzelnen
Sandsteinbänke zu einem Verbund
zusammenzuführen. Der doppelte
Korrosionsschutz der Anker gewährleistet die geplante Nutzungsdauer
von 100 Jahren. Die brisanten Bereiche, in denen die Knicke und Ausbauchungen liegen, werden über
eine verankerte Stützstruktur aus
vertikalen Betonrippen und horizon-
Panorama
Hängende Bohrschlitten zur Erstellung
der Einzelanker.
talen Longarinen gehalten. Diese
Betonelemente stützen sich nicht am
Wandfuss ab. Ihr Eigengewicht wird
mittels einbetonierter Schubnocken
in ungestörte Bereiche des Gesteins
eingeleitet.
Die Herstellung der 41 Betonrippen, die je eine Höhe von 12 m
haben, und der Einbau der 530 Stab­
anker mit einer Gesamtlänge von
knapp 7000 m waren nicht nur aufgrund der Dimensionen aufwendig.
Da die gesamte Wand einsturzgefährdet war, galt es, den Bauablauf
zur Optimierung der Sicherheit darauf abzustimmen.
Neben einer vollautomatischen Überwachung wurden die
Arbeiten grundsätzlich von den sichereren zu den gefährlicheren Bereichen hin ausgeführt. Das Setzen
der Felsanker erfolgte daher von
oben nach unten. Wann an welcher
Stelle gearbeitet werden konnte,
entschied letztendlich der Geologe.
In dieser ersten Phase wurden
auch 75 Entwässerungsbohrungen
in den Fels getrieben. Sie sollen zukünftig einen Aufbau von zu grossen
Wasserdrücken in den Klüften
­verhindern.
Grösstenteils erfolgten die
Bohrungen von hängenden Arbeitsplattformen aus, den sogenannten
Bohrschlitten. Gerüste kamen für
die Erstellung der Rippen und Longarinen zum Einsatz.
TEC21 7–8/2017
Gerüste zur Erstellung der Rippen
und Longarinen.
Schonende Bohrung
Das Bohrverfahren musste auf die
Fragilität der Wand abgestimmt
sein. Zur Schonung der äusseren,
empfindlichen Schichten kamen bei
den ersten vier Metern erschüt­
terungsfreie Kernbohrungen zum
­Einsatz. Für die verbleibenden Bohrmeter stellte man auf Imlochhammerbohrung um. Diese destruktive
Methode hat den Vorteil, dass das
Bohrgut mittels Druckluft aus
dem Bohrloch geschafft wird. Spülungen, die in den Klüften zu einem
Wassereintrag und damit zu einer
Verschärfung des Stabilitätspro­
blems hätten führen können, wurden so vermieden.
Auch bei den Injektionen
musste ein Ansammeln von Injek­
tionsgut in den Klüften verhindert
werden. Daher wurden die Anker
drucklos injiziert und ein Verlaufen
der Suspension wurde mit Gewebestrümpfen verhindert.
Architektonisches Design
Auffallend sind die Anordnung der
Anker und die Linienführung der
Betonrippen. Damit die geologische
Besonderheit der Felswand auch
nach der Sanierung ansehnlich
nachvollziehbar bleibt, wurde der
Architekt Edi Imhof zugezogen.
Die Verbauungen erhielten eine ge-
Abgeschlossene Sanierung,
Blickrichtung West.
schwungenen Linienführung, wodurch die einzelnen Sedimentationsschichten gut zur Geltung kommen.
Die Sanierung wurde vor
Weihnachten 2016 abgeschlossen.
Finanziert werden die Massnahmen
alleine von der Bauherrschaft.
Mit Beiträgen aus der öffentlichen
Hand ist nicht zu rechnen, da der
Steinbruch zwar rot eingezont, also
als erhebliche Gefährdung, nicht
jedoch als Naturgefahr eingestuft
war. Geschaffen wurde er ja von
Menschenhand. •
Peter Seitz, Redaktor Bauingenieurwesen
Bauherrschaft
Allgemeine Baugenossenschaft Luzern
(abl); Spize Immobilien,
Kastanienbaum
Geologie, Geotechnik, Alarmkonzept
Keller + Lorenz, Luzern
Projektierung, Bauleitung
Basler & Hofmann, Esslingen
Basler & Hofmann Innerschweiz,
Luzern
Unternehmung
Gasser Felstechnik, Lungern
Architektur
Edi Imhof, Luzern
Geodäsie
Trigonet, Luzern
F o t o s : G a s s e r, P e t e r S e i t z , B a s l e r & H o f m a n n
14
Panorama
TEC21 7–8/2017
BUCHBESPRECH UNG
Der Architekt und das Klima
Der Titel «Hot to Cold. An Odyssey of Architectural Adaptation» macht
­neugierig. Die Monografie zeigt, wie sich die Arbeiten des international
tätigen dänischen Büros BIG mit verschiedenen Klimaszenarien
­auseinandersetzen. Das ist beeindruckend und autistisch zugleich.
Text: Katharina Marchal
Rendering: BIG & MIR
A
m Ende des Buchs lernt man,
was ihm zu Anfang stand:
eine Ausstellung mit dem
gleichnamigen Titel «Hot to Cold. An
Odyssey of Architectural Adaptation». Doch auf welche Reise wird der
Besucher darin geschickt? Und wird
ihm hier dargestellt, wie sich zeitgenössische Architektur an die jeweiligen klimatischen Bedingungen
anpassen kann?
Das dänische Architekturbüro Bjarke Ingels Group stellt darin seine neusten Projekte vor und
reiht sie nach dem Kriterium von der
heissesten zur kältesten Klimazone
aneinander. Nachdem die Ausstellung 2015 in der Grossen Halle des
historischen Gebäudes des National
Building ­Museum in Washington DC
zu sehen war, wurde bei ihrer kürzlichen Neuauflage im DAM in Frankfurt nur eine kleinere Auswahl an
Ar­beiten präsentiert. Die 23 ausge­
stellten Projekte befanden sich
Die neue Müllverbrennungsanlage für Kopenhagen von BIG auf Amager,
(Fassadenkonzept: Dr. Lüchinger + Meyer, Zürich).
Auf dem Dach soll eine Skipiste entstehen, ein Kunstrasenteppich bildet den
Untergrund für die Schneeauflage – künstlich beschneit wird natürlich nicht.
15
16
Panorama
mehrheitlich in Planung; realisierte
Projekte wie etwa der Superkilen
Urban Park in Dänemark (2006)
oder der dänische Pavillon an der
Expo 2010 in Shanghai waren mittels
Filmen dokumentiert und wurden
durch die Perspektive von Künstlern
und Filmemachern in ein anderes
Licht gerückt.
Einmal um die ganze Welt
Bjarke Ingels ruft die Architekten
dazu auf, sich wieder vermehrt auf
den ursprünglichen Zweck von Architektur zu konzentrieren: einen
Wohnort für Menschen in dessen
jeweiligem kulturellem und klimatischem Kontext zu gestalten ohne
Einsatz von Gebäudetechnik, die das
Umweltverhalten beeinflusst. «Wir
wollen prüfen, ob der bleibende physische Entwurf des Gebäudes wieder ein aktive Rolle spielen kann»,
stellt Bjarke Ingels in der Einleitung
des zur Ausstellung erschienenen
Katalogs sich selbst zur Aufgabe.
In diesem Sinne wollen wir
überprüfen, ob sich dieser Anspruch
an drei in der Ausstellung präsentierten Projekten manifestiert. Beginnen wir in der heissesten Klimazone der Ausstellungsliste: am
persischen Golf, wo eines der ein-
Hot to Cold. An Odyssey of Architectural Adaptation. Hrsg.: Bjarke
Ingels Group. Verlag Taschen, Köln,
2015, 712 S., Englisch (mit Essay
auf Deutsch), 16.3 × 25 cm, Fr. 39.90,
ISBN 978-3-8365-5739-9
BÜCHER BESTELLEN
Schicken Sie Ihre Bestellung an
leser [email protected]. Für Porto
und Verpackung werden pauschal
Fr. 8.50 in Rechnung gestellt.
TEC21 7–8/2017
flussreichsten Medienunternehmen
der arabischen Welt zum Wettbewerb einlud, seinen Hauptsitz in Abu
Dhabi zu gestalten. In einer Region,
in der es praktisch nie regnet und in
der die Hitze den Aufenthalt im Aussenraum erschwert, folgte BIG den
Vorbildern der arabischen Kultur.
Zwischen zwei turmartigen Gebäuden mit perforierten Fassaden, die
sich an den arabischen Ornamenten
orientieren, hängt ein gigantischer
Baldachin. Die Beschattung minimiert die thermische Belastung und
ermöglicht einen nutzbaren Aussenraum nach dem Vorbild der Basare.
Eine stufenförmige Erweiterung
zwischen den Türmen bietet gewissen Windschutz, Wasserspiele sorgen für Temperaturabsenkung und
schaffen unter dem Baldachin ein
Mikroklima. Zugleich ermöglicht die
Gestaltung den Bezug zur regionalen
Identität, im Gegensatz zum vorherrschenden globalisierten Stil der
Hochhäuser in den Emiraten.
Auf der anderen Seite der
Erdkugel verhandelt BIG derzeit
über ein Projekt, das sich direkt mit
der Klimaveränderung auseinandersetzt. Nach den verheerenden Folgen
des Hurrikan Sandy 2012 beschloss
der Staat New York, die Insel Manhattan in Zukunft besser zu schützen. Das Department of Housing and
Urban Development schrieb hierfür
einen Wettbewerb aus. BIG schlug
mehrere Konzepte für den Hochwasserschutz vor: die Gestaltung des
Aufenthaltsbereichs im Austausch
mit den Bewohnern der einzelnen
Quartiere, ein fortlaufendes verändertes Element in Zusammenarbeit
mit Künstlern oder die Planung einer
Landschaftsintervention in der
Mitte des West Side Highway. Die
grundlegende Idee des Projekts «Dry
Line»: ein urbanes Chamäleon, das
sich verschiedenen Bedingungen,
Landschaften, Stadtvierteln und
Problemen anpasst. Die Uferpromenaden werden für die Besucher lebendiger und erlebbarer, die urbane
Gestaltungen steht jedoch primär
im Dienste des Hochwasserschutzes.
Am Ende der Projekt-Temperatur-Skala steht ein Wettbewerbsbeitrag, der den überschwänglichen
Gestaltungswillen und Einfallsreichtum des Büros widerspiegelt.
Kopenhagen baut die sauberste
Müllverbrennungsanlage der Welt,
nicht ausserhalb, sondern im Herzen
der Stadt, neben dem Yachthafen. Da
das 90 m hohe Gebäude sich ausschliesslich auf seine inneren Funktionen konzentriert, haben ihm BIG
einen zusätzlichen Nutzen verliehen.
«Wir haben vielleicht keine Berge,
dafür aber Müllberge», stellt Ingels
ironisch fest und schlägt vor, die
Dachfläche des Gebäudes in eine
400 m lange Skipiste zu verwandeln.
Der Rauch aus dem Schornstein enthält viel weniger Schadstoffe als
herkömmliche Anlagen und fungiert
im Sinn der Architekten als Symbolträger für die CO2-Debatte. Die Emission von einer Tonne CO2 soll in Form
eines Rauchrings (vgl. Abb. S. 15) an
den Himmel gemalt werden, um dadurch der Bevölkerung das «Unsichtbare» zu veranschaulichen und
zur Diskussion anzuregen.
Und das Miteinander?
Während die Projekte die Wände des
Oberlichtsaals tapezierten, standen
die Modelle ergänzend, doch nicht
erklärend daneben. Die Filme verfolgte man bequem in Sesseln, die
nach dem Vorbild von Fitz Hansen
für den Wohnturm VIA West 57 in
New York entworfen wurden. Die
farbigen Umrandungen der Projekttafeln trugen dazu bei, den Aufbau
nach Klimazonen besser nachvollziehen zu können. Sie waren eine Art
Leitfaden durch die Ausstellung,
inhaltlich wirft diese Gestaltung
aber einige Fragen auf.
Das Buch folgt der Ausstellung in Aufbau, Inhalt und Gestaltung. Darüber hinaus enthält es
bislang unveröffentlichte Essays
von Bjarke Ingels.
BIGs Architektur brilliert
durch spektakuläre Formen und dynamische Gesten, gepaart mit einer
jungen, fröhlichen Farbigkeit. Die
Bauprojekte sind Unikate, stehen
aber oft etwas isoliert und ohne Anspruch einer städtebaulichen Integration. Der soziale und ökologische
Anspruch der Bjarke Ingels Group
ist hingegen beeindruckend. •
Katharina Marchal, Architektin und
Fachjournalistin, [email protected]
Panorama
TEC21 7–8/2017
Schweizerische
Baurechts­
tagung
Prof. Dr. Stöckli als Veranstalter der
Tagung an der Universität Freiburg,
16 weitere renommierte Juristen
und ein Wirtschaftswissenschaftler
boten den über 1000 Teilnehmenden
an zwei Terminen im Januar Einblicke in rechtlich relevante Themenbereiche des Bauens.
Neben vier Plenarvorträgen,
einer freien Diskussion zum Vertrags- und Vergaberecht und einer
Vorabendtagung zu den SIA-Ordnungen 102 und 103 standen acht
Wahlvorträge zur Auswahl. Letztere lassen den Schluss zu, dass die
Frage der Haftung für Juristen eine
immergrüne Wiese darstellt.
Wer haftet, wenn fehler­hafte Pläne
dem Unternehmer übergeben werden? Inwieweit muss der Unternehmer die Fehler erkennen, anzeigen
und abmahnen?
Noch komplexer wird es, wenn ein
Generalunternehmervertrag abgeschlossen wurde, der die Aufgabenverteilung nicht eindeutig regelt.
Das Strafrecht kommt bei
einer Garantenstellung einer Vertragspartei zur Geltung. Nicht nur
aktives Handeln, sondern auch
pflichtwidrige Unterlassung kann
Konsequenzen nach sich ziehen.
Mängelhaftung im Stockwerkeigentum und Ersatzvornahme
von geschuldeten Leistungen sind
nicht ohne Weiteres durchsetzbar.
Für Letztere braucht es meist eine
richterliche Bewilligung, was beträchtliche Auswirkungen auf die
Termine haben kann.
Die Termine durcheinander
bringt auf jeden Fall ein Verzug von
Leistungen. Dass hierbei einige
­Fallen lauern, überrascht nicht.
Ob die Instrumentarien der
Behörden zur Baulandmobilisierung
ausreichend sind, um eine Verdichtung der Bauzonen zu erreichen,
wird sich erst im Laufe der Jahre
zeigen.
Bauen ohne Baubewilligung wird
bei dichterer Bebauung jedenfalls
nicht einfacher werden.
Ob mit oder ohne Bewilligung – geplant wird immer mehr
mit BIM, was ebenfalls rechtliche
Fragen aufwirft. • (ps)
Die Vorträge finden Sie online
unter unifr.ch/ius/baurecht
Korrigendum
Im Artikel «Wie fühlen wir uns
in der Architektur?» in TEC21
5–6/2017 waren die Architekten
eines Wohnbaus am Zwicky-­Areal
Dübendorf falsch angegeben.
­Korrekt handelt es sich um das
Büro Schneider Studer Primas.
Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. • (hs)
5 gute Gründe für einen
Hausanschluss von Swisscom.
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übernimmt Swisscom vollständig. Es entstehen keine Anschlussgebühren.
Intelligent bauen für die Zukunft beginnt heute.
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swisscom.ch/hausanschluss
17
18
Vitrine
TEC21 7–8/2017
Neues aus der Baubranche
Redaktion: Danielle Fischer
Waldhauser + Hermann
Dank einer speziellen Gewindegeometrie gewährleistet die Betonschraube Ultracut FBS II von SFS
Unimarket hohe Lasten für Verankerungen im gerissenen und ungerissenen Beton. Anwendungen finden
sich in zahlreichen Bereichen wie
Sanitär, Heizung, Elektro sowie im
Metall-, Holz- und Fassadenbau. Die
Montage der FBS II erfolgt in einem
Arbeitsgang und spart somit Kraft
und Zeit und lohnt sich damit auch
finanziell. Ihre spreizdruckfreie Verankerung sorgt für geringe Randund Achsabstände. Praktischerweise kann die FBS II für bis zu drei
unterschiedliche Einbautiefen und
damit Anbauteildicken verwendet
werden. Sie lässt sich, wenn sie nicht
mehr gebraucht wird, vollständig
demontieren und eignet sich auch
für temporäre Befestigungen. •
www.sfsunimarket.biz
www.waldhauser-hermann.ch
Prädikat
SFS Unimarket
Familie und Beruf zu vereinbaren,
ist beim in Münchenstein und
St. Gallen domizilierten Ingenieurbüro Waldhauser + Hermann ein
wichtiger Bestandteil des Firmenleitbildes. Um dem gerecht zu werden, startete Waldhauser + Hermann
im Jahr 2014 eine Zusammenarbeit
mit der Fachstelle «UND», die mit
dem am 13. Januar 2017 verliehenen
Prädikat «Familie UND Beruf» beendet wurde. Das Prädikat ist ein
Qualitätslabel für Unternehmen mit
familienfreundlichen Arbeitsbedingungen. Wer das Prädikat erhalten
will, muss die personalpolitischen
Grundsätze und Leistungen auf
­Vereinbarkeit und Gleichstellung
prüfen lassen, sie zielgerichtet optimieren und strukturell verankern.
Der Prozess dauert 9 bis 18 Monate.
Das Prädikat gilt für drei Jahre. •
UND
Familie
UND Beruf
2017 – 2019
Vadea
Vadea ist ein führendes, unabhängiges Schweizer Ingenieurbüro für
Energie- und Gebäudetechnikplanung. Das Unternehmen entstand
aus dem Zusammenschluss der
Brunner Haustechnik und der Hälg &
Co. Engineering. An den Standorten
Wallisellen und St. Gallen bietet
­Vadea sämtliche Dienstleistungen
aus der klassischen Planung, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte und
Sanitär, an. Hinzu kommen die Spezialbereiche Pharma, Reinraum,
Spitalbau sowie Schwimmbadtechnik. Zusätzlich führt Vadea Beratungen durch, macht Energie- und
­Verbrauchsstudien sowie Betriebs­
optimierungen. Das Unternehmen
zeichnet sich durch weitsichtige und
ganzheitliche Planung aus, die in
eine anwendungsorientierte Umsetzung mündet. •
www.vadea.ch
KBOB
Für die Ökobilanz eines Gebäudes bedarf es einer soliden Datengrundlage.
In grossen Teilen ist diese in Form der KBOB/eco-bau/IPB-Empfehl­ung
2009/1 «Ökobilanzdaten im Baubereich» vorhanden. Wie bereits die früheren Ausgaben enthält auch die aktuelle Version mit dem Datenstand
September 2016 ein breites Angebot an Daten zu Baumaterialien, Komponenten und Gebäudetechnik, Energiesystemen, Transporten und Entsorgung. Die aktuelle Version weist in fünf Bereichen wichtige Neuerungen
auf. Neu sind die Ökobilanzdaten (als Excel-Datei) auch auf Italienisch und
Englisch verfügbar. •
www.kbob.admin.ch
IN DER V ITRINE PR ÄSENTIERT
Die Angaben zu Firmen, Produkten
und Dienstleistungen basieren auf
Firmeninformationen. Auf den
Abdruck solcher Hinweise besteht
kein Anspruch. Die Redaktion behält
sich Kürzungen vor.
Bitte senden Sie Ihre Informationen an
TEC21, Postfach, 8021 Zürich, oder an
[email protected].
Vitrine
TEC21 7–8/2017
19
imm cologne
Im Januar 2017 fand, wie jedes Jahr, der grosse Möbelzirkus in Köln statt.
Die Redaktion von TEC21 präsentiert drei Favoriten.
Redaktion: Franziska Quandt
Midgard
Thonet
de Sede
In den 1920er-Jahren konzipierte
Curt Fischer unter dem Markennamen Midgard die «Maschinenleuchte». Die zuerst von der Firma
Ronneberger & Fischer produzierte
Arbeitsleuchte lässt sich über mehrere Gelenke einstellen und eignet
sich für den Einsatz lenkbaren
Lichts zu Hause und bei der Arbeit.
David Einsiedler und Joke Rasch,
die Gründer des Hamburger Unternehmens PLY, konnten 2015 die
Firmenrechte samt Archiv und
Werkzeugen der drei klassischen
Midgard-Leuchten übernehmen und
so die Marke Midgard wiederbeleben. Für den Relaunch der Marke im
Januar 2017 wurde die Produktion
der «Maschinenleuchte» als erste
Leuchtenserie des Midgard-Portfolios wieder aufgenommen. •
Linie und Kreis geben den Ton an
bei der Gestaltung des Beistelltischs
«S 18» von Thonet. Der Designer Ulli
Budde formte das Gestell aus Rundstahl als Endlosschleife als passendes Pendant zur Form des endlosen
Kreises, den die Tischplatte bildet.
Das Kreismotiv versteht der Designer bei diesem Entwurf als eine
Ode an die Thonet-Bugholzklassiker
der ersten Stunde. Das unendlich
wirkende Untergestell soll hingegen
auf die bauhaustypische Linienführung Marcel Breuers verweisen. Der
Beistelltisch wird mit einem pulverbeschichteten Untergestell und einer lackierten Tischplatte in
Schwarz gefertigt. Formensprache
und Materialität des «S 18» passen
zu den Thonet-Klassikern wie zu
neueren Modellen. •
Für die Manufaktur von de Sede hat
der Designer Stephan Hürlemann
das Modell «DS-77» neu gestaltet.
«DS-77» ist eine komplette Produktfamilie aus Sessel, Sofa und Loungesofa. Aber auch ein Wohnzimmerund ein Beistelltisch gehören zum
Programm. Die Füsse sind als Scheiben aus Holz gestaltet, scheinen in
den Körper der Möbel einzudringen
und diese so zusammenzuhalten.
Die Sitzmöbel selbst setzen sich
aus mehreren kubischen Elementen
zusammen, die mit Leder oder Textil bezogen sind. •
www.midgard.com
www.thonet.de
VIBRIERT
VIBRIERT DAS
DAS
HAUS
HAUS DES
DES
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20
TEC21 7–8/2017
AUS DEN BERU FSGRUPPEN: UM W ELT
Virtual Reality
als Medium der Bürgerbeteiligung
Mit Virtual-Reality-Software lassen sich Planungsprojekte lebensnah
simulieren. Zürcher Wissenschaftler tüfteln mit Unterstützung
des SIA-Fachvereins Schweizerischer Verband der Umweltfachleute
an der Optimierung der Werkzeuge.
Text: Thomas Glatthard
ei Umwelt- und Landschaftsplanungen stellt sich
immer wieder die Frage, wie
Projekte und geplante Veränderungen der Bevölkerung vermittelt
­werden sollen. Pläne sind oft zu
­abstrakt und schwer verständlich.
Visualisierungen und virtuelle
­Welten könnten dem abhelfen – vor
­allem dann, wenn der Betrachter
sich selbst darin bewegen kann.
Die Berufsgruppe Umwelt des SIA
­fördert die auf Umweltplanungen
bezogenen GIS- und Virtual-RealityKompetenzen (VR-Kompetenzen),
eine der Kernkompetenzen des SIA-­
Fachvereins svu|asep (Schweizerischer Verband der Umweltfachleute)
mit seiner Expertengruppe Umweltgeoinformation.
An den Hochschulen werden dazu derzeit Erfahrungen
gesammelt, die bald auch in die
Planungsbüros Einzug halten könnten. An der ETH Zürich und der
Zürcher Hochschule für angewandte Wis­
senschaften wurden von
Umwelt­ingenieuren/-innen Bachelor- und Masterarbeiten zur Simulation von Windparks und anderen
Landschafts­projekten mithilfe der
Software Game Engine und CityEngine realisiert, die ursprünglich
für die Programmierung von Spielen bzw. animierten Filmen entwickelt worden waren. Wie in einem
Videogame oder mittels Virtual-Reality-Headset können dann Test­
personen bzw. die interessierte
Bevölkerung den Einfluss des Projekts, z. B. eines Windparks, auf die
Qualität der Landschaft anschaulich erkunden und bewerten.
Virtual-Reality-Szene eines Windparks, gesehen durch eine VR-Brille,
erstellt mit der Software CryEngine.
Windpark mit Spielesoftware simuliert
Am ETH-Institut PLUS – Planning of
Landscape and Urban Systems (www.
plus.ethz.ch) werden Aspekte für die
partizipative Planung mittels immersiven virtuellen Landschaften erforscht. In Masterarbeiten zu den
Themen «Gewässerraum im Siedlungsgebiet» und «Windpark im
­Hügelgebiet» wurden der Grad der
Immersion untersucht – darunter
versteht man die Illusion von Realität
für die Sinne des Nutzers sowie den
Grad der Präsenz, also wie anwesend
sich die Nutzer in der Virtual Reality
fühlen und wie sie sich emotional und
physisch dabei fühlen. Die Forschungsfragen lauteten: Wie kann
immersive Virtual Reality entwickelt
werden? Wie sollten die Navigation
und die Einsatzsituation hinsichtlich
der Nutzbarkeit gestaltet werden?
Was ist der Mehrwert für die par­
tizipative Planung, wo sind der
Nutzung Grenzen gesetzt (Nutzen,
Limitierungen)? Die Modellierung
erfolgte mithilfe der Programme Esri
CityEngine, die Virtual Reality mit
Oculus Rift DK2. Die Testpersonen
machten dabei folgende Erfahrungen:
Die Topografie wird positiv erlebt,
Dimensionen können gut geschätzt
werden, z. B. Höhe von Windturbinen
und Gebäuden; visuell funktioniert
die Illusion also. Geräusche unterstützen die Präsenz, dagegen störten
niedrige Detaillierungsgrade der
Landschaft oder der Gebäude.
Foto: Wis sen Hayek / Journal of Digit al L andsc ape Architec ture
B
21
TEC21 7–8/2017
Das Potenzial als Planungsmedium
liegt wohl vor allem darin, räumliche Entwicklungsideen und Höhenund Breitenverhältnisse zu vermitteln und natürlich unterhaltsam zu
informieren. Limitierungen ergeben
sich insofern, als dass interaktive
Elemente fehlen; denn viele Nutzer
möchten die Möglichkeit haben, die
VR-Landschaft zu ändern.
Foto: Roman Keller
Spiele als Werkzeug im
Planungsbüro
Michael Mächler, MSc ZFH in Na­
tural Resource Sciences, hat eine
interaktive 3-D-Landschaftsvisualisierung mittels Computergame
Engine realisiert. 3-D-Landschaftsvisualisierungen seien einfach verständliche Kommunikationsmedien
zur Unterstützung von Planungsprozessen. «Der Einsatz moderner Game
Engines ermöglicht interaktive, nahezu fotorealistische Visualisierungen. Solche Visualisierungen ermöglichen künftig den Einbezug der
Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in landschaftsrelevante Projektplanungen», sagt Mächler. «Zudem
kann das interaktive Werkzeug in
Planungsbüros Verwendung finden.»
Umsicht –
Regards –
Sguardi 2017
Im aktuellen Prototyp lassen sich
Geodaten (Höhenmodelle, Luftbilder
und Vektordaten) automatisiert in
Daten umwandeln, die von der CryEngine eingelesen werden können.
So ist es möglich, innerhalb weniger
Sekunden etwa aus einem Waldpolygon (z.B. aus Vector25) hunderte,
zufällig verteilte und in der Grösse
variierende Bäume zu generieren.
Ein grosser Vorteil der CryEngine
besteht darin, dass der Editor nicht
nur in Echtzeit die Visualisierung
darstellen kann, sondern, dass es
zudem möglich ist, auch während
der Visualisierung Änderungen vorzunehmen, die dann sofort sichtbar
sind. Änderungswünsche und Ideen
könnten so während der Diskussion
unmittelbar umgesetzt und bei hohem Realismus aus verschiedenen
Perspektiven betrachtet werden.
Mit der Mehrspielerfähigkeit ergeben sich weitere bisher
kaum genutzten Aspekte der Game
Engines: Mehrere Anwender können
an verschiedenen Computern gleichzeitig über ein Netzwerk oder Internet dieselbe Visualisierung betrachten. Dabei nehmen sie nebst dem
Projekt auch die anderen gleichzeitigen Nutzer als virtuelle Personen
in der Projektumgebung wahr. Während die Nutzer die Visualisierung
betrachten, wäre es denkbar, dass
der Projektplaner in der Funktion
eines «Moderators» oder «Operators»
durch die Visualisierung navigiert,
Objekte anwählt, Skizzen zeichnet
und Veränderungen an der Landschaft vornimmt.
Mit der GIS- und VR-Technologie kommen in den nächsten
Jahren spannende neue Möglichkeiten auf uns Planende zu. •
Jetzt anmelden: Umsicht-Auszeichnung im Zürcher Landesmuseum.
Die Auszeichnung «Umsicht – Regards – Sguardi», der Preis des SIA
für die zukunftsfähige Gestaltung
des Lebensraums Schweiz, wird am
22. März 2017 im Neubau des Zürcher Landesmuseums zum vierten
Mal vergeben. Die alle drei Jahre
stattfindende Auszeichnung gehört
zu den wichtigsten öffentlichen Engagements des SIA. Die internationale Umsicht-Jury hat qualitätvolle,
nachhaltig ausgerichtete Arbeiten
ausgezeichnet, die von interdiszi­
plinären Teams gemeinsam entwickelt wurden. So viel darf schon jetzt
verraten werden: Die Besucher werden auch 2017 eine Reihe gleichermassen bemerkenswerter wie wegweisender Bauwerke bzw. Projekte
kennenlernen – denn im Anschluss
an die Feier wird die Ausstellung der
ausgezeichneten Arbeiten eröffnet.
Im Vorfeld des festlichen Abends
lädt der SIA um 16.30 Uhr zu Führungen durch das unlängst vom
Basler Büro Christ & Gantenbein
erweiterte Haus ein.
Die Veranstaltung ist für das
Publikum offen, jedoch ist die Platzzahl beschränkt. Deshalb ist eine
Anmeldung für die Führung und
den Anlass auf www.sia.ch/umsicht
erforderlich. Die Reservation erfolgt
in Reihenfolge der eingehenden
Anmeldungen. • (sia)
Thomas Glatthard, Dipl. Ing. ETH/SIA,
beratender Ingenieur und Raumplaner,
Mitglied BGU-Rat;
[email protected]
GLOSSA R
Game Engine ist eine Software für
Computerspiele, die den Spielverlauf
steuert und für dessen visuelle
­Darstellung verantwortlich ist.
CryEngine ist eine Software der Firma
Crytek für Computerspiele.
CityEngine ist eine Software der Firma
Esri für Design, Planung und Modellierung städtischer Räume in 3-D.
AUSZEICHNUNGSFEIER
UMSICHT –REGA RDS – SGUA RDI
2017
Ort: Landesmuseum Zürich
Datum: 22. März 2017; Türöffnung:
17.30 Uhr; Beginn der Feier: 18 Uhr
Führungen durch das Museum:
16.30 Uhr
Weitere Infos: www.sia.ch/umsicht
22
TEC21 7–8/2017
REIHE ORDN UNGEN PR A KTISCH
Dauerthema Befangenheit
Die Schweizer Wettbewerbsszene ist klein und der Kreis kompetenter
Fachleute überschaubar. Entsprechend häufig sehen sich
Wettbewerbskommissionen mit der Frage konfrontiert, ob Planer am
Wettbewerb teilnehmen dürfen oder ob Jurymitglieder befangen sind.
Text: Rudolf Vogt
ei Gericht ist die angeklagte
Person von Anfang an bekannt und die Gerichtspersonen (Richter, Richterinnen, Gerichtsschreiber) werden erst danach
festgelegt. Sind diese befangen, müssen sie in den Ausstand treten. Bei
Wettbewerben, insbesondere bei
offenen Verfahren, muss diese Regelung analog angewendet werden,
was bedeutet, dass sich die Reihenfolge umkehrt: Zuerst werden die
Jurymitglieder bestimmt und erst
danach mit Aufhebung der Ano­
nymität sind die Teilnehmenden
bekannt. Um Befangenheit beim
Wettbewerb zu vermeiden, müssen
deshalb die betroffenen Teilnehmenden in den Ausstand treten und
nicht die Jurymitglieder.
Die beiden Ordnungen für
Wettbewerbe (SIA 142) und für Stu-
dienaufträge (SIA 143) nennen folgende Ausstandsgründe: Am Wettbewerb darf nicht teilnehmen, wer
bei der Auftraggeberin, einem Jurymitglied oder einem Experten angestellt ist, mit ihm nahe verwandt ist,
mit ihm in einem beruflichen Abhängigkeits- oder Zusammengehörigkeitsverhältnis steht oder wer den
Wettbewerb begleitet.
In der umfangreichen Wegleitung «Befangenheit und Ausstandsgründe» werden diese Gründe
genauer erläutert (vgl. Infobox «Ordnungen praktisch: Befangenheit»).
Die folgenden Praxisbeispiele zeigen anschaulich, wie komplex
die Fragestellungen in diesem Bereich sein können. Im Vorfeld eines
Wettbewerbs geht es meistens da­
rum, ob ein bestimmter Planer teilnehmen darf. Während des Verfah-
rens taucht oft die Frage auf, ob
einzelne Jurymitglieder befangen
sind.
Verwandtschaft
Der Haustechnikplaner A hat in einem Team unter Federführung eines
Architekten an einem Wettbewerb
teilgenommen. Sein Bruder war, wie
im Wettbewerbsprogramm angekündigt, als Experte für Bauphysik
an der Vorprüfung beteiligt. Die
Jury will den Beitrag des Teams mit
Haustechnikplaner A zur Weiterbearbeitung empfehlen. Beim Öffnen
der Verfasserkuverts realisiert sie,
dass der Haustechnikplaner und der
Experte miteinander eng verwandt
sind. Die Ordnung und die Wegleitung des SIA sind in diesem Fall
eindeutig: Der Haustechnikplaner A
ORDN UNGEN PR A KTISCH:
BEFA NGENHEIT
In dieser Reihe wird ein Thema aus
den Vergabeordnungen SIA 142, 143
und 144 behandelt. Der aktuelle Text
bezieht sich auf den Art. 12.2 der
Ordnung SIA 142 für Architekturund Ingenieurwettbewerbe, der den
Ausstand bzw. die Befangenheit regelt.
Artikel 12.2 beantwortet die Frage,
wer an einem Wettbewerb nicht
teilnehmen darf und warum. Zu
diesem komplexen Thema liegt zudem
eine Wegleitung vor, die die gesetz­
lichen Grundlagen erläutert und viele
zusätzliche Beispiele enthält.
Sämtliche Wegleitungen der Kommission SIA 142/143 können unter
folgendem Link kostenlos heruntergeladen werden: www.sia.ch/142i.
Eine zu grosse Nähe zu den eingereichten Projekten oder ihren Verfassern ist nicht
nur bei Wettbewerben, sondern auch bei Planungspreisen unerwünscht – die Jury
der Auszeichnung Umsicht im Spätsommer 2016.
Foto: Beat Schweizer
B
23
TEC21 7–8/2017
hätte eindeutig nicht am Wettbewerb teilnehmen dürfen.
Die Wettbewerbskommission gewichtet im vorliegenden Fall
den Grundsatz der Verhältnismässigkeit höher als die strenge Regelauslegung und rät dem Auslober,
den entsprechenden Beitrag zur Weiterbearbeitung zu empfehlen. Dies
vor allem darum, weil sie bezweifelt,
dass die Jurierung durch das Verwandtschaftsverhältnis massgeblich beeinflusst wurde. Beide Betroffenen hatten im Verfahren eine
untergeordnete Rolle: der Haustechnikplaner als Teammitglied und der
Experte für Bauphysik als Vorprüfer.
Foto: Thomas Jant scher
Berufliches Zusammengehörigkeitsverhältnis
Im nächsten Beispiel war Dozent A
als Jurymitglied bei einem Wettbewerb beteiligt und zugleich Leiter
des Instituts an der Fachhochschule. Sein Kollege B, ebenfalls Dozent
am selben Institut, wollte sich
am Wettbewerb beteiligen. Leider
waren im vorliegenden Beispiel die
Bestimmungen im Wettbewerbsprogramm unklar und auch die Ordnungen des SIA nicht verbindlich
festgeschrieben, sondern es wurde
lediglich auf die Wegleitung Befan-
genheit und Ausstandsgründe SIA
142i-202d verwiesen. Juristisch stellen sich da viele Fragen. Welche gesetzlichen Bestimmungen gelten?
Was bedeutet der Verweis auf eine
Wegleitung, wenn die Ordnung nicht
verbindlich festgelegt ist?
Die Wettbewerbskommission kam in ihrer Stellungnahme zu
dem Schluss, dass diese Konstellation den Anschein der Befangenheit
erweckt. Deshalb empfiehlt sie, dass
der Dozent B, nicht am Projektwettbewerb teilnehmen soll und dass
dieser bei einer Teilnahme vom Verfahren auszuschliessen sei.
Vorbefassung
Ganz anders gelagert ist der Fall im
letzten Beispiel: Architekt A war
Mitglied der Stadtbildkommission,
die ein Bauprojekt des Architekten
B abschlägig beurteilt hat. Auf Empfehlung der Stadtbildkommission
verzichtete die Bauherrschaft auf
eine Überarbeitung des Bauprojekts
durch Architekt B und lancierte
stattdessen ein Wettbewerbsverfahren für das Vorhaben. Die Bauherrschaft wollte sowohl Architekt A wie
Architekt B als Jurymitglieder beiziehen und wissen, ob in diesem Fall
Befangenheit vorliegt.
Für die Wettbewerbskommission
war klar, dass die Vorbefassung der
beiden Architekten unter dem Gesichtspunkt der Befangenheit unproblematisch ist. Entscheidend ist,
ob das unabhängige Urteilsvermögen der Jurymitglieder und Experten durch den geschilderten Sachverhalt eingeschränkt wird. Dem ist
in diesem Fall nicht so. Das Vorwissen der beiden Architekten ist im
Gegenteil eher ein Vorteil für ihre
Mitwirkung in der Jury.
Die Frage der Befangenheit
ist also trotz den gesetzlichen Bestimmungen, den entsprechenden
Ordnungen und der Wegleitung
des SIA keine exakte Wissenschaft.
Jeder Fall ist anders gelagert und
muss oft von Grund auf neu beurteilt
werde. Die Wettbewerbskommission
nimmt zwar zu solchen Fragen Stellung, kann aber nicht vorhersagen,
wie die Gerichte darüber entscheiden. Neben den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen und der
Ordnungen des SIA sind auch andere juristische Grundsätze, beispielsweise das Prinzip der Verhältnismässigkeit, zu beachten. •
Rudolf Vogt, Architekt ETH SIA BSA und
Präsident der Wettbewerbskommission
SIA; [email protected]
Sehenswert −
neue Bauten in
der Romandie
«A voir» herausgebracht, einen handlichen Führer zum sehenswerten
aktuellen Bauschaffen der Romandie. Insgesamt 100 in den Jahren
2015 und 2016 fertig gestellte Architektur- und Ingenieurbauten der
Das Format hat sich offenbar be- französischsprachigen Kantone
währt: Zum mittlerweile dritten werden mit Bild, kurzem Text sowie
Mal hat die Sektion Waadt des SIA Grundrissen und Schnitten auf
je einer Doppelseite vorgestellt.
Breit ist das Spektrum der Bauaufgaben, neben einigen neue Brücken vor allem Wohnhäuser, öffentliche Gebäude sowie auch Büro- und
Industriebauten. Auch etwa ein
Dutzend Umbauten und Denkmalsanierungen zeigt das attraktiv
gestaltete Buch. Die Sporthalle im
Bild links errichtete das Büro Morscher Architekten als Erweiterung
eines bestehenden Schulensembles
in Biel • (sia)
A VOIR − ARCHI TECTURE ROMANDE
PETIT GUIDE 2015–2016
228 S., Broschur; 18.70 Fr. (Mitglieder
und Studierende); 16.50 Fr. (Firmenmitglieder; bei der Bestellung bitte die
Mitgliedschaft angeben). Bestellbar
beim Sekretariat des SIA Vaud:
[email protected]; im Buchhandel der
Romandie für 22 Fr. erhältlich.
Weitere Infos: www.vd.sia.ch/avoir
Veranstaltungen
TEC21 7–8/2017
AUSSTELLUNG
TAGUNG
FILM
BIS 7. MAI 2017
24. MÄRZ 2017
BIS 12. MÄRZ 2017
Fremdvertraut
Brauchen wir
Architektur?
Batushas Haus
Fünf international renommierte Fo­
tografen haben als unabhängige,
subjektive und sensible Beobachter
die Schweiz in Bildern festgehalten.
Was sie auf ihren Reisen ins Landes­
innere oder entlang der Grenze gese­
hen haben, ist inspirierend und auf­
schlussreich. Ihre lustvollen, poeti­schen oder rätselhaft-hintergründi­
gen Bilder laden dazu ein, Vertrautes
mit fremden Augen neu zu sehen.
Während der Immo Messe Schweiz
findet zum dritten Mal die vom SIA
St. Gallen/Appenzell und den Olma
Messen St. Gallen organisierte Fach­
tagung «Bauen und Gesellschaft»
statt. Im Mittelpunkt steht die F
­ rage,
ob unsere Gesellschaft Architektur
braucht. Sechs Referenten beleuch­
ten das Thema aus verschiedenen
Perspektiven. Sie diskutieren die
Anforderungen von guter Architek­
tur an die Gesellschaft und umge­
kehrt. Das Programm ist eine span­
nende Kombination aus Referaten
und Austausch von Praxis und
­Wissenschaft. Im Anschluss haben
die Teilnehmenden Gelegenheit, sich
auszutauschen und den Referenten
Fragen zu stellen.
Ort: Olma-Halle 9.2, St. Gallen
Infos: www.bauenundgesellschaft.ch,
Architektur im Film: In Priština
kennt jeder das Haus von Kadri Ba­
tusha, ein Schloss aus Stahl und
Beton, das ohne Bauplan, Architekt
oder Baugenehmigung aus der Erde
wuchs. Im Rhythmus ständig neuer
Ideen wird das Bauwerk seit fünf­
zehn Jahren täglich grös­ser. Die
Regisseure Tino Glimmann und Jan
Gollob sind bei der Vorführung an­
wesend und geben eine Einführung.
Ort: Fotostiftung Schweiz, Winterthur
Infos: www.fotostiftung.ch
Anmeldung bis 6. März 2017
Ort: Kinok, Lokremise, St . Gallen
Infos: www.a-f-o.ch
TAGUNG
AUSSTELLUNG
VORTR AG
30. MÄRZ 2017
BIS 12. MÄRZ 2017
29. MÄRZ 2017
ETH Forum
Wohnungsbau
Flow of Forms / Naturgefahren
Forms of Flow im Glarnerland
Das ETH Forum Wohnungsbau 2017
analysiert die Frage nach der Qua­
lität des Konventionellen im Kontext
von Stadtentwicklung und Woh­
nungsbau, ergründet das Potenzial
des sogenannten Mittelmasses und
thematisiert die kontroversen An­
sprüche und Erwartungen der ver­
schiedenen Akteure. Was braucht es,
damit das Alltägliche sensationell
wird? Die Tagung ist Plattform und
Treffpunkt von Entscheidungsträ­
gern aus den Bereichen Immo­
bi­
lienwirtschaft, Architektur, Bau und
Behörden. Im Zusammenspiel von
Wissenschaft und Praxis werden
aktuelle Veränderungen im Woh­
nungsbau und Stadtentwicklungen
anhand richtungsweisender Bei­
spiele verdeutlicht und diskutiert.
Ort: Kongresshaus Zürich
Infos: www.wohnforum.arch.ethz.ch
Weitere laufende
Veranstaltungen finden Sie
unter: www.espazium.ch
Das Glarnerland lebt mit Naturge­
fahren wie Lawinen, Steinschlag
oder Murgängen. Der Referent Jürg
Walcher, Leiter der Fachstelle Na­
turgefahren beim Kanton Glarus,
erläutert die möglichen Vorkehrun­
gen und entsprechenden Planungen.
Ort: Kantonsschule Glarus
Infos: www.naturwissenschaften.ch
Im Mittelpunkt der Ausstellung
«Flow of Forms / Forms of Flow» ste­
hen Gestaltung und Designpraxis
in Afrika. Formen werden als Resul­
tate eines wechselseitigen Austau­
sches zwischen Afrika und Europa,
aber auch zwischen alltäglichen und
älteren gestalterischen Grundlagen
betrachtet. Die Ausstellung ist auf
fünf Themenfelder und vier Ausstel­
lungsorte verteilt.
Ort: verschiedene Orte in München (D)
Infos: www.architekturmuseum.de
TAGUNG
9. MÄRZ 2017
Werte schaffen,
Werte erhalten
Der Schweizerische Verband für
geprüfte Qualitätshäuser VGQ lädt
zum 15. Techniker Tag, einer Fach­
veranstaltung der Holzbaubranche.
Referenten aus Forschung, Wirt­
schaft und Lehre bieten ein reich­
haltiges Programm.
Ort: Empa Akademie, Dübendorf
Infos: www.vgq.ch, Anmeldung bis 1. 3.
Fo to: Zhang X ia o; Ch eick Diallo; T in o Glim mann /J an Gollo b
24
 Drei Einbindetiefen ermöglichen es,
dieselbe Schraube für unterschiedliche
Anbauteildicken zu verwenden
 Geringste Rand- und Achsabstände
dank spreizdruckfreier Verankerung
 Senkkopfvariante für optisch
anspruchsvolle Befestigungen
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Verwendung der Prüfhülse möglich
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Winterthur
Neuer Studiengang ab August 2017
Studienziel
Hohe Fachkompetenz in Baukonstruktion,
Bauleitung und Baumanagement
Studiengang
Sechs berufsbegleitende Semester
(freitags und Samstagmorgen)
Zulassung
Eidg. Fähigkeitsausweis Zeichner
Fachrichtung Architektur oder andere
Ausbildung mit Berufspraxis
Termine
Anmeldeschluss: 31. März 2017
Kontakt
052 267 85 52
BBW Berufsbildungsschule Winterthur
Höhere Fachschule Hochbau
Wülflingerstrasse 17, 8400 Winterthur
[email protected]
www.bbw.ch
26
Mein Haus ist mein Kraftwerk
TEC21 7–8/2017
DEZENTR A LE ENERGIEV ERSORGUNG
Ein neuer Weg
Bei der nachhaltigen Energieversorgung geht es nicht nur darum,
wie viel Energie verbraucht werden darf und wie viel aus erneuerbaren
Quellen erzeugt werden soll. Auch auf welchem Einzugsgebiet die Energie
verteilt wird, ist eine Frage nach dem rechten Mass.
Grafik: Anna-Lena Walther
Text: Nina Egger
Zentrale Energieversorgung
Dezentrale Energieversorgung
In den 1880er­Jahren war es noch ein Hit, dass zentral produzierte Energie über ein Stromnetz Leuchtkörper und Maschinen
antreiben konnte. Die räumliche Trennung machte viele Abläufe sicherer. Heute rücken Produktion und Verbrauch einander näher.
So können Transformations­ und Übertragungsverluste vermieden und mehr erneuerbare Energie eingebunden werden.
K
limaschutz hat seine Tücken. Die
Schweizer Treibhausgas­Emissionen
sollen bis 2020 um 20 % niedriger liegen
als 1990, die Energieversorgung aber
langfristig gesichert sein – und das
trotz dem geregelten Ausstieg aus der
Kernenergie. Wie kann also nachhaltige Energienutzung
funktionieren? Es geht um drei Dinge: Möglichst wenig
Energie verbrauchen, diese effizient nutzen und sie aus
CO2­neutralen, nachwachsenden Ressourcen erzeugen.
Diese Aufschlüsselung trifft auf Konsumgüter ganz
genauso zu wie auf den Gebäudepark. Da dieser die
Hälfte des Schweizer Energieverbrauchs ausmacht,
arbeiten Experten seit Jahrzehnten an seiner Energie­
verbrauchsoptimierung. Auf den Trend zu immer
dickeren Wärmedämmungen, die den Verbrauch von
Heizöl(­äquivalenten) reduzieren sollten, folgten die
Trends zu effizienten Haushaltsgeräten und haustech­
nischen Anlagen zum Beispiel mit Wärmerückgewin­
nung sowie schliesslich zur eigenen Erzeugung von
TEC21 7–8/2017
Mein Haus ist mein Kraftwerk
27
erneuerbarer Energie. Plusenergiehäuser waren das
neue goldene Kalb. Aktive Gebäude, wie das 2016 vom
Büro Viridén + Partner renovierte Mehrfamilienhaus
beim Schaffhauserplatz in Zürich, führen gleich zur
nächsten Trendwende: weg von der zentralen Energie­
erzeugung, hin zu einer Dezentralisierung.
Foto: V iridén + Par tner
Woher kommt die Energie?
Unter zentraler Energieversorgung versteht man die
Produktion von enormen Energiemengen an einzelnen
(zentralen) Standorten, die dann – zum Teil über Län­
dergrenzen hinweg – in viele Richtungen verteilt werden.
Durch lange Leitungswege entstehen hierbei hohe Ver­
luste. Als Endkunde ist man überdies von den Importen,
Angeboten und Preisen des Energielieferers abhängig.
Bei der dezentralen Versorgung gibt es nicht das eine
grosse Zentrum, sondern viele kleine.
Zentral versus dezentral ist keine schwarzweisse Angelegenheit. Es gibt nicht nur russische Gas­
pipelines und die komplette, abgeschottete Eigenver­
sorgung, wie sie auf der Monte-Rosa-Hütte (vgl. TEC21
49/2015, «Gebäudebetrieb zwischen Anspruch und
Wirklichkeit») angestrebt wird. Das Versorgungsgebiet
eines zentralen Erzeugers kann landesweit, kantonal
oder stadtweit sein. Ein dezentraler Erzeuger gilt auch
dann noch als solcher, wenn er Nebengebäude wie ein
Gartenhaus oder einen Stall mitversorgt. Der Gedanke
lässt sich auf die Nachbarn bis hin zur Arealvernetzung
ausweiten.
Letztere wird auf einschlägigen Konferenzen
schon seit Jahren als bedeutende Zukunftsvision ge­
handelt. Ob damit die goldene Mitte gefunden ist, eine
Grössenordnung, die die Vorteile von zentraler und de­
zentraler Energieversorgung zu vereinen schafft, wird
in der Schweiz gerade rege und in verschiedenen Kom­
plexitätsgraden erforscht. Die Hochschule Luzern be­
trachtet in ihrem Projekt «SCCER» Energy Cluster, die
Strom, Wärme und Gas teilen (vgl. TEC21 9–10/2015,
«Erdwärme: First come first serve?»). Die Empa Düben­
dorf beschäftigt sich in ihrem Projekt «ehub» mit der
Arealvernetzung (vgl. TEC21 22/2016, «Empa NEST –
Brutplatz für die Forschung») und am Hönggerberg der
ETH Zürich werden thermische Netzknoten im Realbe­
trieb getestet (vgl. TEC21 34/2015, «Thermische Netze»).
Durch Sanierung zu mehr Unabhängigkeit: Dem Mehrfamilienhaus am Schaffhauserplatz in Zürich verpasste das Büro
Viridén + Partner eine neue Gebäudehülle, die es mit Strom
versorgt. Die matten Glas-Glas-Module an der Fassade sind
mit monokristallinen Zellen ausgestattet. Die PV-Anlagen an
der Fassade und auf dem Dach haben zusammen eine Leistung
von rund 190 kWp. Der zu erwartende Jahresbedarf des
Gebäudes wird zu 100 % abgedeckt. Betrachtet man Viridéns
PV-Sanierungen der letzten Jahre, wird ersichtlich, wie sich
die Photovoltaikanlagen – dank immer neuer Technologien
– zunehmend subtiler in die Entwürfe einfügen.
Zur Betrachtung, wie dezentrale Energieversorgung
funktioniert und wie es mit ihr weitergehen könnte,
sind die aktiven Gebäude innerhalb eines Systems am
aufschlussreichsten. Versorgt sich ein Gebäude oder
Gebäudekomplex völlig selbst, wie es das Mehrfami­
lienhaus von René Schmid in Brütten (vgl. «Egoist», S. 28)
tut, oder dient ein Gebäude als Knoten im Energienetz,
wie das Active Energy Building von Falkeis Architekten
in Vaduz (vgl. «Altruist», S. 32), lässt sich daraus beson­
ders viel lernen. Denn derartige Gebäude bedürfen eines
Das Haus als Kraftwerk
besonders hohen Technikeinsatzes, um ihre Funktion
zu erfüllen. So bieten diese Extrembeispiele mit ihrem
Was bedeutet Dezentralisierung aber nun für ein Ein­ vielfältigen technischen Arsenal den Praxistest für
zelgebäude? Eventuell gar nichts. Wenn ein Gebäude ­diverse Methoden der Erzeugung von elektrischer und
nur als Verbraucher auftritt, könnte das exakt selbe thermischer Energie, der Maximierung von passiven
Gebäude ohne die geringste Änderung statt von einem Gewinnen und Minimierung von Verlusten, der Ener­
zentralen Anbieter von einem dezentralen versorgt giespeicherung und der effizienten Nutzung. An ihnen
­werden – vorausgesetzt beide stellen ihm die gleichen wird sich im Laufe von den Alltag begleitenden Moni­
Energieformen (z.B. Wechselstrom auf Niederspannung) torings zeigen, ob und wie die dezentrale Energie­
zur Verfügung. In einem vernetzen Areal hat das Objekt versorgung über das Areal betrachtet funktionieren
noch zusätzliche Möglichkeiten. Jedes Gebäude kann kann. Nicht jedes Gebäude muss in Zukunft so aussehen.
als Erzeuger, Verbraucher oder Speicher dienen, muss Aber es hat sein Gutes, dass ein paar es heute tun. •
aber eben nicht alle diese Funktionen gleichzeitig und
auch nicht für alle Energieformen erfüllen.
Nina Egger, Redaktorin Gebäudetechnik
28
Mein Haus ist mein Kraftwerk
TEC21 7–8/2017
AUTA RK ES MEHRFA MILIENH AUS BRÜTTEN
Egoist
Hinter der matt anthrazitfarbenen Glasfassade wohnen neun Familien
ohne Anschluss an ein Energienetz. Auf den ersten Blick verwundert es,
wie das funktioniert, denn Energieerzeuger sind keine zu sehen. Im Keller
­geben 26 Wechselrichter und ein Speicher erste Hinweise auf die Lösung.
Foto: René Schmid Architek ten
Text: Nina Egger, Paul Knüsel
Elektrische Energie wird von PV-Modulen sowohl an der Fassade (amorph) als auch auf dem Dach (kristallin) bereitgestellt.
A
m Rand des Hofacher-Quartiers von
Brütten ZH steht ein Mehrfamilien­
haus, das weder an das öffentliche
Stromnetz angeschlossen noch auf ex­
terne Brennstoffe angewiesen ist.
Der ländliche Ersatzneubau mit neun
Wohnungen ist ein Pilot- und Demonstrationsprojekt,
das neueste Komponenten der Solartechnik mit einem
ausgeklügelten Versorgungs-, Speicher- und Regelungs­
system kombiniert. Die Bewohner leben e
­ nergetisch
autark von der Umgebung, dank gebäudeintegrierter
Photovoltaik, Erdsonden und innovativen Speicher­
varianten. Dafür wurde der Bau mit dem N
­ orman­
Foster Solar Award 2016 ausgezeichnet.
Grundsätzlich hat Energieautarkie im Siedlungsumfeld
nichts verloren. In der Wüste, am Nordpol oder auf dem
Mond wäre es etwas anderes. Doch warum soll ein Bau
wie ein Eremit ganz für sich allein bleiben, wenn es
sicherer und effizienter ist, ihn an ein öffentliches Ver­
sorgungsnetz anzuschliessen oder mit den Nachbarn,
mit denen er Energie- und Stoffflüsse austauschen könn­
te, als kleines Netzwerk zusammenzuschliessen?
Beim Mehrfamilienhaus in Brütten ging es
aber nicht darum, zu tun, was unter den gegebenen
Be­dingungen am vernünftigsten ist, sondern darum,
die heutige Technik bis aufs Letzte auszunutzen. Das
­Extrembeispiel soll zeigen, was alles möglich ist. Und
das ist nun bewiesenermassen einiges.
TEC21 7–8/2017
Die (nicht sehr geheime) Rezeptur
Mein Haus ist mein Kraftwerk
29
hinzu. Der thermische Energiebedarf für Raumheizung
und Warmwasser wird aus diesem System gedeckt; es
Um sich zu 100 % selbst mit thermischer und elektrischer bezieht nur Strom, den das Wohngebäude selbst aus
Energie versorgen zu können, müssen drei Grundbe­ Sonnenenergie produzieren kann. Insgesamt werden
dingungen erfüllt sein: Der Verbrauch muss so gering 119 460 kWh/a bereitgestellt.
wie möglich gehalten werden, die Eigenenergieproduk­
tion muss so hoch wie möglich sein, und um dem zum Optimierte Speicherung
fluktuierenden Angebot häufig versetzt auftretenden
Bedarf gerecht werden zu können, werden Speicher Abgestimmt auf Nachfrageprofil und Nutzenergie ist
benötigt. Bei Bautypen mit von vornherein geringem die Speicherung kaskadenartig organisiert. Batterien
Bedarf und einer grossen zur solaren Energiegewinnung und Wasserstofftanks dienen der kurz- und langfristi­
geeigneten Oberfläche lässt sich dem etwas leichter gen Stromspeicherung, für überschüssige thermische
nachkommen – eine Scheune mit fünf Glühbirnen als Energie gibt es Wärmespeicher. Um die Speicher mög­
einzigen Verbrauchern wäre ein geringes Problem. Aber lichst klein ausführen zu können, wurde der winterliche
ein Mehrfamilienhaus? Da ist das Volumen kompakt – Solarertrag optimiert.
wenig Oberfläche zur Energiegewinnung – und die Be­
Als Kurzzeitspeicher für den von der PV-Anlage
legungsdichte hoch; entsprechend auch die Verbräuche. produzierten Überschuss fungiert eine Lithium-Eisen­
Kein Wunder also, dass bislang in der Schweiz niemand phosphat-Batterie. Batteriewechselrichter stellen in­
ein autarkes Mehrfamilienhaus erbaute.
nerhalb des Gebäudes das Stromnetz sicher und
­übernehmen die Primärregelung des Netzes. Gewisse
Gezielte Verbrauchsreduktion
Komponenten sind redundant ausgeführt, um eine hohe
Verfügbarkeit zu gewährleisten. Bei einem Energieüber­
Der Energieverbrauch wird durch die gut gedämmte schuss der PV-Anlage wird die Energie in der Batterie
Gebäudehülle und durch hohe Effizienz bei der kon­ zwischengespeichert. Wenn der Strom der PV-Anlage
trollierten Wohnraumlüftung, bei Wand- und Boden­ nicht mehr ausreicht, um den aktuellen Bedarf zu de­
heizung sowie bei technischen Geräten gering gehalten. cken, kann die Energie rasch aus diesem Kurzzeitspei­
Der Energiebedarf für Heizen, Brauchwarmwasser, cher abgerufen werden. Die Batterie ist so ausgelegt,
Haushalts- und Betriebsstrom beläuft sich auf dass sie Lücken von einzelnen Stunden bis etwa drei
63 300 kWh/a. Mit Wärmepumpe, Lüftung, Kühlung, Tagen überbrücken kann.
Hilfsstrom und Energie zur Speicherbefüllung werden
Da die Kurzzeitspeicher im Sommer schnell
insgesamt 119 460 kWh/a verbraucht, exakt die Menge, ­geladen sind, wird ein saisonaler Langzeitspeicher
die erzeugt wird.
­(Wochen bis Monate) benötigt. In den sonnenarmen
Monaten kann die Energie aus dem Langzeitspeicher
Maximale Energieerzeugung
im Gebäude wieder eingesetzt werden. Über Batterien
ist eine Langzeitspeicherung aufgrund der Verluste und
Energie erzeugt wird an allen Ecken und Enden des hohen spezifischen Kosten für diesen Einsatz allerdings
Gebäudes. Die Photovoltaikanlage am Dach mit 512 m2 nicht wirtschaftlich realisierbar. Beim Projekt Brütten
monokristallinen Solarzellen (79.54 kWp) und die 485 m2 sind daher zusätzlich weitere Technologien (z.B. Was­
mikromorphen Dünnschicht-Solarzellen an der Fassa­ serstoffspeicherung) im Einsatz. Diese Langzeitspei­
de (46.96 kWp) produzieren zusammen durchschnittlich chersysteme sind eng mit dem Batteriespeichersystem
92 000 kWh/a. Die Solarpaneele sind dabei speziell auf verbunden und stellen die Versorgung bei längeren
die Anwendung im architektonischen und gestalteri­ Unterdeckungen sicher.
Fortsetzung S. 30
schen Bereich angepasst und weiter entwickelt worden.
Ein spezielles Verfahren, eigens für dieses Projekt an
der HSLU entwickelt, ermöglicht die Behandlung des
Deckglases, wodurch eine matte Oberfläche entsteht.
Die verbauten Photovoltaikpaneele sind blendfrei und
als Bauplatten verwendbar. Die mikromorphen PV-Fas­
Bauherrschaft
Ingenieure (PV, thermische
sadenmodule erzeugen selbst im Winter, unabhängig
Umwelt Arena,
Energiespeicherung)
ihrer Ausrichtung, sowie bei niedrig stehender Sonne
­Spreitenbach
Basler & Hofmann, Zürich
und viel diffusem Licht einen relativ hohen Stromertrag.
Architektur
Elektrotechnik/Batterie
Die Gebäudeform ist so beschaffen, dass kein Bauteil
René Schmid Architekten,
RZ Energiemanagement,
Schatten auf die Fassade wirft, was den Einsatz der
Zürich
Waldkirch,
Schäfer & Partner,
PV-Fassade optimiert und auch den monolithischen
Generalunternehmung
Lenzburg
Charakter des Bauwerks stärkt. Der Solarertrag
W. Schmid,
Glattbrugg
Photovoltaiklieferant
reicht aus, den jährlichen Stromeigenbedarf in den neun
Meyer-Burger
Familienhaushalten abzudecken.
Gesamtprojektleitung
Technik
Wissenschaftliche
Zur elektrischen Energie der Photovoltaikanla­
Pro-Energie, Projekt- und
Begleitung
gen kommt Wärmeenergie aus Umgebungswärme und
Energiemanagement,
Hochschule Luzern
aus Erdsonden mit Wärmepumpe und Wärmetauscher
Sirnach
Mein Haus ist mein Kraftwerk
TEC21 7–8/2017
Mobilität
1%
Haushaltsstrom
Allgemein/Wohnungen
19%
Sonne 80%
Brauchwarmwasser
40%
Lüften
Heizen
Umwelt 20%
40%
Speicheraufwand
Verlust Sommer Winter
Energieerzeugung und Energieverbrauch.
Dachaufbau
PV-Paneel
6 mm
Lattung
30 mm
Konterlattung
60 mm
Unterdachbahn 35 mm
Tragkonstruktion 80/280
Dämmplatte
280 mm
Dampfbremse
Lattung
30 mm
Holzschalung
20 mm
Dachgeschoss
Loggia
Wandaufbau
PV-Paneele
Lattung
Hinterlüftung
Dämmplatte
Backstein
Innenputz
6 mm
100 mm
280 mm
175 mm
10 mm
Obergeschoss
Die PV-Module an der Fassade sind hinterlüftet. Mst. 1 : 60.
Umwandlung
Als Power-to-Gas (kurz PtG oder P2G, auch «elektrische
Energie zu Gas») wird ein elektrochemischer Prozess
bezeichnet, in dem durch Wasserelektrolyse unter dem
Einsatz von Strom Wasserstoff hergestellt wird. Der
Strom wird in drei Schritten behandelt:
1. Produktion von Wasserstoff durch Wasserelek­
trolyse, auch Power-to-Gas genannt
2. Speicherung des Wasserstoffes unter Druck
3. Produktion von elektrischem Strom durch eine
Brennstoffzelle (Typ
PEM)
UNTERGESCHOSS
Der dabei ebenfalls entstehende Sauerstoff kann genutzt
oder in die Atmosphäre abgeblasen werden. Bei diesem
Prozess entsteht neben dem Wasserstoff bei einem
Druck von 30 bar ohne Verdichter gleichzeitig nutzbare
Wärme in Form von Kühlwasser mit rund 35 °C.
±0 .0 0
S C HALLABS O RBIERENDE DEC KENDÄMMUNG
WANDAUFBAU
S IC KERPLATTE
WÄRMEDÄMMUNG XPS
BITUMENANS TRIC H
BETO N
6cm
10 c m
1c m
25c m
TEC HNIK
B O DENAUFBAU
ZEMENTÜBERZUG
BETO NDEC KE
FOAMG LAS
S PLITT
S AUBERKEITS S C HIC HT
3c m
30 c m
10 c m
2c m
5c m
-2.88
Der so hergestellte Wasserstoff kann in Druckspeichern
saisonal zwischengespeichert werden. Es sind verschie­
dene Drücke möglich und die Tankanlagen können über­
irdisch oder unterirdisch erstellt werden. Massgebend
sind die Rahmenbedingungen am Aufstellungsort.
Die Brennstoffzelle wandelt Wasserstoff in
Elektrizität um. Statt einer klassischen Verbrennung
arbeitet eine Brennstoffzelle mit einer elektrochemi­
schen Reaktion und ist emissionsfrei. Das Prinzip einer
Brennstoffzelle ist vergleichbar mit dem einer Batterie.
Sie verfügt ebenfalls über eine Anode, eine Kathode und
einen Elektrolyten. Eine Brennstoffzelle kann selbst
aber keine Energie speichern und sie kann auch nicht
«aufgeladen» werden. Brennstoffzellen können konti­
nuierlich Gleichstrom produzieren, solange Brennstoff
(Wasserstoff) und Luft zur Verfügung stehen. N
­ eben
der elektrischen Energie steht nutzbare Wärmeenergie
zur Verfügung. Die Stromerzeugung durch die chemi­
sche Reaktion ist lautlos.
Thermischer Speicher
Thermische Langzeitspeicher dienen zur Speicherung
von grossen Wärmemengen über lange Zeiträume. Der
saisonale Wärmespeicher (zwei Wassertanks) wird via
Wärmepumpe beladen, sobald zu viel Strom produziert
wird. Dieser ist mit dem Brauchwassersystem (Hoch­
temperatur) und dem Heizsystem (Niedertemperatur)
verbunden.
In Brütten sind die Speicher unter dem Haus
angeordnet. Als Speicherbehälter werden zwei konven­
tionelle Stahl-Email-Tanks (Abb. S. 31 rechts unten)
verwendet, wie sie auch in der Landwirtschaft zur La­
gerung der Gülle eingesetzt werden. Die Speicher sind
drucklos ausgeführt. Die Ladung und Entladung erfolgt
über im Innern angebrachte Rippenrohrwärmetauscher,
die Energie an das stehende Wasser im Speicher abge­
ben oder daraus entziehen. Die Speicher sind im gesam­
ten Umfang 200 mm dick in Wärmedämmung einge­
packt. Die Ausdehnung des Speicherwassers wird über
eine entsprechende Reservehöhe und einen Überlauf
mit Siphon gewährleistet. Ein allfälliger Zugang in den
Speicher erfolgt von oben über einen wärmegedämmten
Einstiegsschacht und eine eingebaute Schachtleiter.
Die maximale Speichertemperatur beträgt rund 65 °C,
die minimale 6 °C.
Alles massgeschneidert
Die gebäudeintegrierte Photovoltaik ist auf hohe Leis­
tung und saisonalen Ausgleich dimensioniert. Zur Op­
timierung waren Speziallösungen bei Geometrie und
Hinterlüftung der Dünnschichtmodule sowie bei der
Konzeption der Schaltkreise und der Wechselrichteran­
schlüsse zu finden. Zur Demonstration des energieautar­
ken Wohngebäudes gehört die zurückhaltende Gestal­
tung: So besitzen die Solarfassaden eine matte, blendfreie
Optik. Ebenso ist an den bündigen, verschattungslosen
Dachkanten erkennbar, wie Solartechnik und Architek­
tur jeweils als ein Ganzes entworfen sind.
Energieflussdiagramm, Schnit t: René Schmid Architekten
30
Erstes ENERGIEAUTARKES Mehrfamilienhaus
Fotos: Umweltarena Spreitenbach; L ageplan: René Schmid Architek ten
TEC21 7–8/2017
Mein Haus ist mein Kraftwerk
31
Definierte, simulierte Schnittstellen
Nachahmung (teilweise) erwünscht
Technisch ist die autarke Energieversorgung auf ver­
lässliche Systeme angewiesen. Gewisse Komponenten
sind daher redundant ausgelegt. Programmatisch geht
es jedoch darum, die Schnittstellen zwischen Produk­
tion und Verbrauch genau zu definieren. Die Knacknuss
war hier, ein kompaktes Gebäudevolumen als ausrei­
chende Fläche für die Energiegewinnung zu nutzen und
die hohe Belegungsdichte mit einer moderaten Ver­
brauchsspitze zu kombinieren. Die unterschiedlichsten
Lastgänge und Betriebsmodi wurden vorgängig simu­
liert. Das Energiemanagement steuert Produktion, Spei­
cherung und Haustechnik intelligent; das Gebäudeleit­
system bezieht dafür auch reale Wetterdaten ein.
Die Verbrauchsseite, bestehend aus Haushalts­
geräten, Lüftungsanlage und weiteren haustechnischen
Apparaturen, ist auf höchste Energieeffizienz getrimmt.
Die Mieterschaft wurde zudem unter anderem aus einem
öffentlichen Nachhaltigkeitswettbewerb ausgewählt.
Der private Energiekonsum wird im Rahmen eines Aus­
tauschs untereinander sowie eines weitergehenden
Forschungsvorhabens thematisiert.
Am Mehrfamilienhaus Brütten können sich Techniker
und Wissenschaftler erfreuen, was aktuell alles möglich
ist. Ein Monitoring wird in den nächsten Jahren zeigen,
wie gut die einzelnen Komponenten des Gebäudes zu­
sammenspielen und wo es trotz penibler Planung noch
Nachbesserungsbedarf gibt.
Die Grundidee, sich trotz dem Standort mit guter
Infrastruktur völlig autark mit Energie zu versorgen,
dient mehr zur Demonstration denn als Vorbild. In der
Schweiz besteht ohnehin eine Anschlusspflicht, die die­
sem Vorgehen widerspricht. Einzelne Elemente des
Konzepts, die der Energiebedarfsminimierung, Ener­
gieerzeugung und ­speicherung dienen, sind aus sowohl
ökologischer als auch ökonomischer Sicht
aber sehr wohl nachahmenswert. Hier gilt es, für jede
Bauaufgabe und jeden Standort den geeignetsten Weg
zu finden. •
Die Wechselrichter stehen in der Energieversorgung des Mehrfa­
Lageplan, Mst. 1 : 2500. Der Einzelkämpfer schottet sich von
milienhauses zwischen Produktion und Verbrauch.
seiner Nachbarschaft energetisch ab.
Wasserstofftanks zur Langzeitspeicherung von elektrischer
Energie. Bei der Elektrolyse entstehen Strom, Wärme und Wasser.
Zur Speicherung von thermischer Energie dienen zwei
unterirdische Wassertanks mit einem Durchmesser von je 6 m.
Nina Egger, Redaktorin Gebäudetechnik,
Paul Knüsel, Redaktor Energie/Umwelt
32
Mein Haus ist mein Kraftwerk
TEC21 7–8/2017
ACTI V E ENERGY BU ILDING VA DUZ (LI)
Altruist
Sieht so die Zukunft aus? Weil Architekten zu Forschern wurden und ein
Gebäude zum ­selbstlosen Energieversorger, entstanden allerlei technische
­Neuerungen. Das Wohnhaus ist ein Ideenpool für künftige Energiesysteme.
Text: Wojciech Czaja, Nina Egger, Viola John
V
iele Jahre vergehen für Planung und Bau,
getragen von Akteuren, die man nicht
unbedingt erwarten würde: Im Zentrum
von Vaduz entsteht derzeit das Active
Energy Building von Falkeis Architects –
Anton Falkeis und Cornelia FalkeisSenn und einem Team von Forschern, Entwicklern,
­Schlossern, Maschinenbauern, Robotikern und vielen
mehr. Das Gebäude setzt sich aus zwölf Wohneinheiten
zusammen und produziert mehr erneuerbare Energie
für Heizung und Kühlung, als es selbst verbraucht. Da­
bei versorgt es gleichzeitig sich selbst und bildet einen
Versorgungsknoten für die Nachbargebäude. Das Ener­
giekonzept des Gebäudes basiert einerseits auf bewähr­
ten Prin­zipien und Systemen, beispielsweise Geother­
mie zur Bereitstellung von Wärmeenergie sowie
Photovoltaikzellen für Strom. Andererseits sind einige
der ein­gebauten Technologiekomponenten eigens für
dieses Gebäude entwickelte Prototypen, deren Anwen­
dung für zukünftige Energiesysteme als Vorlage dienen
kann, etwa jene für die Klimaregulierung.
niedrigem Niveau gehalten werden. Das Active Energy
Building steht im Verbund mit den anderen Gebäuden
des Areals und bildet mit ihnen einen sogenannten
­Energy Cluster (S. 33). Der Vorteil: Die dezentrale Ener­
gieversorgung kann innerhalb dieses Netzwerks besser
genutzt werden als von einem Einzelobjekt. Denn je nach
Nutzung der Wohn- und Büroräume entstehen zu un­
terschiedlichen Tageszeiten Energiebedarfsspitzen. In
Summe sind sich die Energieverbräuche auf dem Areal
am Vormittag und Abend dadurch viel ähnlicher, als
dies im Einzelfall für Wohngebäude oder Büros zutrifft,
wo sich der Bedarf im Tagesverlauf von tiefen Tälern
zu hohen Spitzen und wieder talwärts schwingt.
Bewährte Systeme weisen den Weg zu
Innovationen in der Energietechnik
Für die Nutzung von Geothermie wird dem Erdreich an
zwei Stellen Wärme entnommen bzw. zugeführt. Einmal
mit einer Entnahmetiefe von 13 m und einer Förder­
leistung von 900 l/min, im anderen Fall mit einer
­Entnahmetiefe von 15 m und einer Förderleistung von
1800 l/min. Die Verteilung der thermischen Energie im
Gebaut wird im Energy Cluster
Cluster erfolgt je nach Aktivität der Nutzungen.
Das Areal, auf dem das Bauwerk errichtet ist, beinhal­
Für die Bereitstellung von PV-Strom sind die
tet Wohn- und Bürogebäude, Grünanlagen und über­ schmale Südseite und das gesamte Dach als aktive Flä­
baute Tiefgaragen. Hier soll durch die ausschliessliche chen ausgebildet. Um bei jedem Sonnenstand für einen
Verwendung von erneuerbaren Energiequellen sowie maximalen Energieertrag zu sorgen, spielt die ideale
durch die Verknüpfung mit einem Pumpspeicherwerk Ausrichtung der PV-Zellen zur Sonne eine grosse Rolle.
und E-Mobility die CO2-Bilanz künftig auf vorbildlich Daher wurden die energiegewinnenden Elemente so
konzipiert, dass sie sich mit dem Sonnenstand mit­
drehen (vgl. Abb. S. 5). Die Photovoltaikflügel wurden
speziell für dieses Projekt entwickelt. Die Solarzellen
selbst sind zwar weitläufig erhältlich, doch für die
Architektur
Forschungspartner
­Konstruktion der gebäudeintegrierten, dreiachsigen
falkeis.architects_vienna.
Hochschule Luzern,
Nachführung
wurde das Planungsteam um Robotik­
vaduz, Wien und Vaduz
Dr. Fischer und Team
ingenieure und Maschinenbauer erweitert.
Tragwerksplanung
Maschinenbau
Für die Klimaregulierung an der Ost- und West­
Bollinger-GrohmannWössner Engineering,
Schneider, Wien
Balzers (LI)
seite des Gebäudes wurden in Zusammenarbeit mit
Hanno Konrad Anstalt,
Forschern der Hochschule Luzern spezielle Fassaden­
Bauphysik
Schaan (LI) Hoch & Gassner,
BDT
IB
Bauphysik,
module mit Latentwärmespeicher entwickelt (Abb. S. 34).
Triesen (LI)
Frastanz (AT)
Die Tests und Simulationen mit den mit einem Phase-Ch­
HLKS-Planung
ange-Material (PCM, Kasten S. 35) auf Paraffinbasis
A. Vogt, Vaduz
Brian Cody, Graz
gefüllten Flügelelementen nahmen fast drei Jahre in
Mein Haus ist mein Kraftwerk
TEC21 7–8/2017
33
Längsschnitt, Mst. 1 : 300: Die Form des Wohngebäudes ist stark geprägt vom Energiekonzept . Es gibt einen Canyon , der in das
Gebäude hineinschneidet, und auf der Ost­, Südost­ und Südwestseite eine Terrassierung, um die Aussetzungsfl ächen der Fassade
zur Sonne zu optimieren. Dadurch werden alle Gebäudeteile bis in die Tiefe mit Tageslicht versorgt.
1
2
3
4
5
6
8
9
0
1
2
5
Pläne: falkeis.architec ts
Standort und
Klima
Grundriss, Mst. 1 : 500
Lageplan im Mst. 1 : 2000: Die grün markierten Gebäude stehen im Verbund mit
dem Active Energy Building. In ihrem Zentrum befi ndet sich ein begrünter Hof.
Der Standort des Active Energy
Building ist in Vaduz, zwischen Ge­
birge und Rhein, auf 455.2 m ü. M.
gelegen. Dort herrscht ein mildes
Klima, auf das der Föhn aus dem Sü­
den einwirkt.
Dank Sommertemperaturen
zwischen 20 und 28 °C und Winter­
temperaturen selten unter –15 °C,
sind Kühl­ und Heizbedarf in
Liechtenstein geringer auszulegen
als zum Beispiel im rauen und
kalten Jura.
Trotz teilweiser Verschat­
tung durch die umliegenden Berge
und bei mittelmässiger Solarstrah­
lung von 1110 kWh/m 2a (vgl. Säntis
1260 kWh/m 2a) eignet sich das Are­
al für Photovoltaik zur elektrischen
Energiegewinnung.
Das Gelände ist zudem für
Erdsonden geeignet. Ein geologi­
sches Gutachten und Probebohrun­
gen zeigten im Wesentlichen allu­
viale Ablagerungen des Rheins,
als Oberschicht feinkörnige Über­
schwemmungssedimente und unter
der Deckschicht auch Ablagerungen
des Schuttfächers unterlagert von
Rheinschotter. Das Projekt liegt
im Gebiet nutzbarer Grundwasser­
vorkommen des Rheinschotters.
Dieser ist in der Regel gut bis
sehr gut durchlässig (1 · 10 – 4 bis
1 · 10 –3 m/s). Der Mittlere Grundwas­
serstand liegt mit 452.7 m ü. M.
zweieinhalb Meter unter dem Stras­
senniveau. • ne
10
10
34
Mein Haus ist mein Kraftwerk
TEC21 7–8/2017
Anspruch. Die Recherche gestaltete sich schwierig, denn
die meisten PCM-Hersteller am Markt rieten von dieser
noch kaum erforschten Technologie ab. Nachdem sich
keine Partner aus der Industrie gefunden hatten, muss­
te die erforderliche Kompetenz für Forschung, Entwick­
lung und Umsetzung von falkeis.architects selbst auf­
gebaut werden.
fliegen. Als Voronoi-Algorithmus bezeichnet man eine
Zerlegung des Raumes in bestimmte Regionen. Jede
Region wird durch genau ein Zentrum bestimmt und
umfasst alle Punkte des Raumes, die näher am Zentrum
der Region liegen als an jedem anderen Zentrum.
Die Voronoi-Tragstruktur besteht aus einzelnen
zusammengeschweissten Blechträgern. Hierzu wurden
die Einzelteile entweder über Kopfplatten mit Schraub­
Als Vorbild dient die Natur
verbindungen gefügt oder an ihren Flanschen mit
V-Nähten zusammengeschweisst. Alle Träger weisen
Um die im obersten Geschoss angebrachte Energie- und eine gleichbleibende Höhe von 80 cm auf, bei variabler
Klimatechnik aufzunehmen, entwickelten die Planer Neigung der Stege von bis zu 42°. Sie sind im Stahl­
ein Tragwerk aus Stahl, das sie auf das Gebäude setzten. betonverbund mit der Gebäudehülle verschnitten. Die
Die Konstruktion umspannt das Dachgeschoss sowie Dach- und Fassadenelemente sind über Metalllaschen
Teile der Ostfassade und ermöglicht zudem die elf Me­ untereinander verbunden.
ter lange, südseitige Auskragung des Attikageschosses.
Die Stahlstruktur basiert auf einem Vorbild aus Wie Blütenköpfe drehen sich die
der Natur: dem Voronoi, das organischen Zellen ähnelt. PV-Elemente zur Sonne
Zum Beispiel bestehen die Flügel einer Libelle aus einer
solchen Struktur aus einzelnen Feldern, die so zusam­ In die polygonalen Felder der Voronoi-Struktur fügen
mengesetzt sind, dass sie bei geringem Gewicht eine sich Fenster, Oberlichter und alle beweglichen Elemen­
sehr hohe Stabilität aufweisen. Nur so kann die Libelle te ein. Darunter sind mehrere Arten von PV- und
Die Heizflügel sind mit einer Glasplatte
abgeschlossen, die die Rippen vor
Wärmeverlust schützt.
In den Kühlflügel eingebaute Rohre
ermöglichen eine gleichmässige
Vereisung.
Der am Mock-up montierte PV-Flügel
lieferte 2.9 Mal mehr Ertrag , als es fix
aufgestellte Zellen geschafft hätten.
Patent zeichnungen: falkeis.architec ts; Rendering: Bollinger + Grohmann, falkeis.architec ts; Fotos: falkeis.architec ts, Roland Korner
Mithilfe des Voronoi-Algorithmus wird eine Raumstruktur erzeugt, die organischen Zellen ähnelt.
Dabei bestimmen die «Kerne» durch ihre Position die Grösse der eigenen sowie die der umgebenden Zellen.
TEC21 7–8/2017
Mein Haus ist mein Kraftwerk
35
Foto: falkeis.architec t s, Roland Korner
Die komplexe Voronoi-Stahlstruktur aus lasergeschnittenen Blechen wurde in Teilen im Werk vormontiert. Der Brandschutz wird
durch Ausfachungen aus Beton sowie Verkleidungen mit Brandschutzplatten sichergestellt.
PCM-Modulen. An der Lamellenfassade im Süden und
auf den Balkonelementen im Osten sind polykristalline
Zellen installiert, die zusammen 11 kWp liefern. Elf mit
monokristallinen Modulen ausgestattete Oberlichter
kommen auf 5.4 kWp. Der Grossteil des PV-Ertrags
kommt aber von 13 dreiachsig nachgeführten Photovol­
taikflügeln mit Flächen von bis zu 12 m2, die in der
Voronoi-Struktur des Dachs untergebracht sind. Sie
folgen, ähnlich den Blütenköpfen von Blumen, während
des Tages dem Sonnenverlauf.
Mit einem seit 2014 installierten Mock-up konn­
ten Forscher der HSLU einen Ertragsfaktor von 2.9 nach­
weisen. Die 34.79-kWp-Anlage wird somit den jährlichen
Solarertrag einer gleich grossen, fix ­montierten Solar­
anlage nahezu verdreifachen. Damit soll das gesamte
Areal mit Solarstrom versorgt werden können. Über­
schüsse, die nicht genutzt werden, nimmt die Kraft­
werks AG ab.
Die Klimaregulierung funktioniert
phasenweise verschoben
Sieben mit einem Phase Change Material (PCM) als La­
tentwärmespeicher ausgestattete Klimaflügel sind an
der Ost- und Westseite des Gebäudes in die polygonalen
Zwischenräume der Voronoi-Struktur eingepasst. In
ihrer Ruheposition liegen die Flügel flach in der Trag­
struktur und dienen dem Schutz vor sommerlicher
Überwärmung. Mit von Solarstrom betriebenen Spin­
delmotoren, die die Flügel bis zu 110° aufklappen und
dem Himmel beziehungsweise der Sonne entgegenstre­
cken, wird das Potenzial des Phase Change Materials
maximal ausgeschöpft.
Die vier Heizflügel (Abb. S. 34) befinden sich an
der Westfassade des Gebäudes und klappen in den Mor­
genstunden auf, während das darin enthaltene PCM
noch fest ist. Dank der Ausrichtung zur Sonne wird das
Paraffin im Material erhitzt und verflüssigt sich bei
einer Temperatur von 32 °C. Sobald das geschmolzene
PCM am Ende des Tages den maximalen Wärmeeintrag
erreicht hat, schliessen sich die Flügel automatisch und
docken mittels eines Ventils an das Lüftungssystem an.
Über einen Wärmelufttauscher wird die freigegebene
Energiemenge an das Haus abgegeben. Die PCM-Flügel
decken rund 10 % der gesamten Heizlast ab.
Genau umgekehrt verhält es sich bei den drei ostseitigen
Kühlflügeln. Diese liegen untertags plan in der Fassade
und klappen sich nachts auf, wenn das Material auf­
grund der absorbierten Gebäudewärme vollständig
geschmolzen ist. In den Nachtstunden wird die über­
schüssige Energie abgestrahlt. Bei 21 °C verfestigt sich
das Paraffin und erstarrt. Noch vor Sonnenaufgang
klappen die abgekühlten und erstarrten PCM-Module
wieder ein und tragen zur Kühlung der zweigeschossi­
gen Attikawohnung bei. Auf diese Weise können 16 %
der Gesamtkühllast des Hauses eingespart werden.
Sowohl bei den Heiz- als auch bei den ­
Kühl­flügeln handelt es sich um polygonale Carbon­
faserrahmen, die mit waagerecht montierten Alu­
minium­lamellen bestückt sind. Der Querschnitt der
stranggepressten Lamellen erinnert an jenen von Flug­
zeugflügeln: Die Wölbung kann sich leicht verformen
und nimmt auf diese Weise die zehnprozentige Volumen­
änderung auf, die das darin enthaltene Paraffin zwi­
schen flüssigem und festem Zustand aufweist.
Phase Change Materials
Klassische, sogenannte sensible Wärmespeicher wie
etwa Wasser, Kältemittel, Erdsonden und massive Bau­
teile nehmen oft viel Speichervolumen in Anspruch und
sind so meist teuer und schwierig zu verbauen. Im Ge­
gensatz dazu sind sogenannte latente Speichermedien
weitaus effizienter (vgl. TEC21 47/2015, «Thermische
Energiespeicher»). Durch den Übertritt von einem Ag­
gregatzustand in den anderen – meist kommen latente
Speicher an der Grenze von fest zu flüssig zum Einsatz –
kann die bis zu zehnfache Energiemenge gespeichert
werden. Aufgrund des Aggregatswechsels werden diese
Stoffe als Phase Change Materials (PCM) bezeichnet.
Zu den bekanntesten PCM zählen Alkohole,
Carbonsäuren, Salzhydrate, Paraffine und natürlich
Wasser im Bereich des Gefrierpunkts. Für PCM am
Gebäude eignen sich vor allem Salzhydrate und Paraf­
fine. Salzlösungen haben eine Speicherkapazität von
70 bis 120 kWh/m 3, allerdings sind die Salzkristalle
meist sehr aggressiv und kristallisieren bei extremer
Überhitzung irreversibel aus. Paraffine sind materialund auch umweltfreundlicher, kommen mit 30 bis
60 kWh/m 3 im Idealfall aber gerademal auf die halbe
Speicherdichte. • Wojciech Czaja
36
Mein Haus ist mein Kraftwerk
TEC21 7–8/2017
Digitaler Entwurf
Zur digitalen Erfassung und Vernetzung der Gebäudedaten
wurde ein BIM-Modell (Building Information Modelling) in
Autodesk Revit erstellt. Rhinoceros und Grasshopper wur­
den als Software für die Generierung der gesamten Trag­
struktur eingesetzt. Um Änderungen des Gebäudemodells
in Echtzeit anzeigen zu können, wurde ein Finite-Ele­
ment-Plug-in namens Karamba3D verwendet, das verän­
derte Rahmenbedingungen automatisch berücksichtigt.
Die Tragwerksbemessung wurde mittels Dlubal RFEM
durchgeführt. • (vj)
Die rechte Stütze im unteren Geschoss ist die auf
den Kopf gestellte Variante der linken. Die Stütze
Bei der Konstruktion zählt die digitale
Innovation
gegossen wurde und keinerlei Hinterschneidungen ent­
hält. E
­ ingeschweisste und einbetonierte Anker- und
Anschlussplatten mit integrierten Messpunkten erleich­
Für das Tragwerk des Gebäudes kamen zwei verschie­ terten nicht nur die Montage vor Ort, sondern sorgten
dene Stützenmodelle zum Einsatz: eine gleichschenk­lige auch dafür, dass die geringe Bautoleranz von zwei Mil­
symmetrische Betonfreiformstütze sowie ein asymme­ limetern sogar noch unterschritten werden konnte.
trisches Modell mit einem diagonalen und einem
­vertikalen Schenkel (Abb. oben). Durch die mal A-, mal Ein interessantes Experiment
V-förmige Verbauung verdoppelt sich das Repertoire
auf insgesamt vier Varianten.
Das Active Energy Building ist zweifellos interessant
Die genaue Position jeder einzelnen A- und V- hinsichtlich seiner technischen Funktionen und Ent­
Stütze wurde in einem iterativen digitalen Berechnungs­ stehungsgeschichte. Seine Erstellung erforderte einen
verfahren, gesteuert durch einen genetischen Algorith­ hohen planerischen und bautechnischen Aufwand, was
mus, so lange optimiert, bis eine Synthese aus minima­ nur durch die finanzielle Unterstützung der Bauherren
lem Materialeinsatz und maximalem Sonneneintrag möglich wurde, die als Forschungsmäzene wirkten.
Das Ehepaar Marxer, das den Auftrag für das
über die Ost-, Süd- und Westfassaden erreicht war­
(Kasten oben).
Bauwerk erteilte, appellierte an den Erfindungsreich­
Die Stützen verbinden sich untereinander zu tum der Architekten und bot ihnen die Chance, die
komplexen Baumgebilden mit Verästelungen und Ver­ Grenzen des technisch Möglichen auszureizen. Das
zweigungen. Mit jeder Etage nimmt nicht nur die abzu­ ­Active Energy Building ist nicht als klassisches Archi­
tragende Eigen- und Nutzlast ab, sondern auch die Zahl tekturprojekt zu verstehen, sondern als ein Experiment,
der dafür verantwortlichen Stützen. Die Spannweiten das zur Architektur- und Wohnbauforschung beiträgt.
zwischen den Fuss- beziehungsweise Kopfpunkten be­ Nach dem Bezug des neuen Gebäudes wird über einen
tragen bis zu 12 m.
Zeitraum von zwei Jahren ein externes Monitoring zur
Die Freiformgeometrie mit der gedrehten Naht weiteren Optimierung der Energieproduktion und -ein­
verleiht den Säulen ein weiches, organisches Erschei­ sparung eingesetzt werden. Schon jetzt gibt es dank
nungsbild. Zu verdanken ist die hohe Zeichnungsfähig­ dem Active Energy Building einige neue Patente für
keit des ­
Materials dem selbstverdichtenden High- Bauelemente. Es bleibt spannend und abzuwarten, wie
Performance-­Beton (HP-Beton) mit hohem Quarzanteil, sich die Forschungsergebnisse zukünftig auf die Bau­
harter Gesteinskörnung und beigemischten Polypro­ branche auswirken werden. •
pylen­fasern (PP-Fasern). Entwickelt wurde die Beton­
rezeptur ­namens «alphapact P080» in Kooperation mit Wojciech Czaja, DI, Architektur-Journalist, Gastprofessor an
der Universität für Angewandte Kunst in Wien, [email protected]
Holcim Schweiz.
Nina Egger, Redaktorin Gebäudetechnik
Für den ungleichmässigen Querschnitt der Dr. Viola John, Redaktorin Konstruktion / nachhaltiges Bauen
­Stütze wurde eine dreiteilige Gussform als Schalung
entwickelt, die auf Basis der 3-D-Daten aus Epoxidharz
F o t o : f a l k e i s . a r c h i t e c t s / R o l a n d K o r n e r ; B i l d e r : B o l l i n g e r + G r o h m a n n
darüber wurde mit einer zweiten Schalung erstellt.
TEC21 7–8/2017
Stelleninserate
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Für unsere anspruchsvollen Projekte für öffentliche und private Bauherren in
unterschiedlichsten Bereichen suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung
eine/n
Architekten/Architektin ETH / FH mit Erfahrung in der Ausführungs­
planung und Umsetzung. Sie bearbeiten selbstständig Kleinprojekte von
A bis Z oder Teilbereiche grosser Projekte innerhalb eines Teams.
Dipl. Bauleiter/in oder Architekt/in, Techniker/in mit ausgeprägtem
Architektur verständnis und langjähriger Erfahrung in Detailplanung und
Ausführung. Sie führen und koordinieren selbstständig kleinere Baustellen
ab Ausführungsplanung bis Bauvollendung (keine Grossprojekte) und kennen
sich bestens in der Bauadministration (Submissionswesen, Kostenbewirt­
schaftung) aus. CAD­Kenntnisse sind Voraussetzung.
Wir bieten Ihnen spannende und vielseitige Projekte, eine Arbeitsstelle
mit hoher Eigenverantwortung in einem engagierten Team von rund
20 Mitarbeitenden.
Wir freuen uns auf Ihre aussagefähige und vollständige Bewerbung an:
Schär Buri Architekten BSA SIA, Ostermundigenstrasse 73, 3006 Bern,
[email protected]
Linthebene-Melioration in den Kantonen Schwyz und St. Gallen
Die Linthebene-Melioration ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt mit
eigener Rechtspersönlichkeit. In einem Gebiet von über 4200 Hektaren
Fläche sind die Werkanlagen (Drainagen, Pumpstationen, Kanäle,
Strassen, Brücken und Windschutzstreifen) dauernd zu unterhalten,
zu erneuern und zu ergänzen.
Infolge Pensionierung des bisherigen Stelleninhabers wird die Stelle
des Stellvertreters des Geschäftsführers neu besetzt. Wir suchen
eine/n
Dipl. Ingenieur/in ETH oder FH
Folgende Aufgaben fallen in den Verantwortungsbereich dieser Stelle:
Überwachung des Zustandes der Werkanlagen, Umsetzung von
Konzepten, Planung und Leitung von Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten, Bauleitungen, Ausschreibung von Drittaufträgen entsprechend
der Submissionsgesetzgebung. In folgenden Bereichen vertreten Sie
den Leiter: Personalwesen, Öffentlichkeitsarbeit, Kommissionsarbeit.
Sie verfügen über ein abgeschlossenes Studium als Ingenieur/in ETH
oder FH in Richtung Bauingenieurwesen oder Kulturtechnik und haben
bereits Berufserfahrung, vorzugsweise im vielfältigen Gebiet des
Meliorationswesens. Sie haben die Ausbildung zur ökologischen
Baubegleitung absolviert oder bringen die Bereitschaft mit, diese
Ausbildung berufsbegleitend zu absolvieren. Die Stelle bietet grossen
Handlungsspielraum. Wenn Sie Freude am Arbeiten in einem sich
stark im Umbruch befindenden Umfeld haben und auch den vielseitigen Umgang mit Grundeigentümern, Bewirtschaftern, Behörden und
Auftragnehmern schätzen, dann gehören Sie zur Personengruppe, die
wir ansprechen.
Stellenantritt nach Vereinbarung. Ihre schriftliche Bewerbung
mit den üblichen Unterlagen (wie Lebenslauf, Zeugnissen,
Referenzen, Foto etc.) richten Sie bitte bis zum 31. März 2017
an die Linthebene-Melioration, Technische Leitung, Stichwort
«Stv. Leiter», Postfach 321, 8730 Uznach.
Für Auskünfte stehen Ihnen der Geschäftsführer, Stephan Hauser
(Tel. 055 285 97 97), und der heutige Stelleninhaber, Hermann Jordan
(Tel. 055 285 97 93), gerne zur Verfügung.
Projektleiter/in
(80 – 100%)
Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS)
gehört mit jährlich über 25 Millionen Reisenden bei Bahn und Bus zu den bestfrequentierten Unternehmen des öffentlichen Verkehrs
der Schweiz.
Aufgaben: In der Funktion als Projektleiter/in
führen und begleiten Sie die beauftragten Planer
und Unternehmer (Qualität, Termine, Kosten,
Sicherheit) in Koordination mit internen Fachstellen
und wickeln Projekte von der Planung bis hin zur
Inbetriebnahme ab. Das spannende und vielfältige
Berufsumfeld bietet viele interdisziplinäre Aufgaben
und deckt ein breites Spektrum des Bauingenieurwesens ab. Neben der Betreuung von Ausbauprojekten im Bahnbereich gehört auch der konstruktive
Ingenieurbau mit den Bereichen Brücken, Tunnel
und Stützbauwerke zu Ihrem Aufgabenbereich.
Anforderungen: Sie verfügen über ein abgeschlossenes Bauingenieurstudium (FH, ETH) oder
über eine gleichwertige Ausbildung und bringen
einige Jahre Berufserfahrung in Projektierung und
Projektleitung mit. Kenntnisse im allgemeinen Tiefbau und konstruktiven Ingenieurbau werden vorausgesetzt. Erfahrung im Eisenbahnwesen ist von
Vorteil. Wir erwarten von Ihnen Motivation, Neugier,
Teamfähigkeit, gutes Durchsetzungsvermögen
sowie Freude am Beruf. Sie sind zuverlässig, offen
für Neues und haben eine gute mündliche und
schriftliche Ausdrucksfähigkeit.
Wir bieten ein dynamisches und unkompliziertes
Umfeld und eine flexible Arbeitsweise mit Arbeitsort
an zentraler Lage in Worblaufen. Moderne Arbeitsmittel, attraktive Arbeitsbedingungen sowie interessante Weiterbildungsmöglichkeiten sind für uns
eine Selbstverständlichkeit.
Für weitere Informationen stehen Ihnen
Daniel Spring, Leiter Infrastruktur, Tel. 031 925 56 19
oder Pascal Spycher, Leiter Personaldienst,
Tel. 031 925 55 59 gerne zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung per E-Mail an
[email protected] oder per Post an
Regionalverkehr Bern-Solothurn, Tiefenaustrasse 2,
Postfach, 3048 Worblaufen.
Regionalverkehr Bern-Solothurn
Mehr Information unter www.rbs.ch & [email protected]
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Stelleninserate
TEC21 7–8/2017
Saubere Anlagen sind Ihre Sache!
Als erfahrene/r Ingenieur/in, Chemiker/in o. ä. übernehmen Sie
Verantwortung bei der Emissionsminderung von schadstoffemittierenden Anlagen und ergänzen unser Team als
Bauingenieur/in ETH/FH
80 -100%
Als Bauingenieur/in sind Sie vorwiegend für die Projektleitung von
Fachspezialist/in Luftreinhaltung
(80 – 100 %)
In der Dienststelle Umwelt und Energie (uwe) sind Sie für ein
breites Spektrum gewerblicher und industrieller Anlagen zuständig und sorgen für deren sauberen Betrieb. Mehr Informationen:
www.stellen.lu.ch
Dienststelle Personal
stellen.lu.ch
Kantons- und Nationalstrassen sowie Kunstbauten verantwortlich.
Im Weiteren sind Sie für verschiedene Oberbauleitungen zuständig
und Sie sind Sicherheitsbeauftragte/r der Strassensicherheit.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ow.ch/Stellenbörse.
cherche
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie uns Ihre Bewerbung bis zum 6. März 2017 an unten stehende Adresse.
Architecte diplômé(e) ETH
Pour projets et développements de projets
Date d’entrée : à convenir
Personalamt Obwalden
St. Antonistrasse 4, 6061 Sarnen
041 666 64 65
[email protected], www.ow.ch
Prière de faire vos offres par écrit uniquement.
Jean-Baptiste Ferrari et Associés S.A.
Case postale 6162 – 1002 Lausanne
[email protected]
jaegerbaumanagement.ch
Wir sind ein auf Baurealisation spezialisiertes Büro im Hochbau
und übernehmen für die öffentliche Hand, Institutionen und Private
Wir
sind ein auf Baurealisation spezialisiertes Büro im Hochbau
in der Deutschschweiz Projektleitungs- und Bauleitungsaufgaben.
und übernehmen für die öffentliche Hand, Institutionen und Private
inWir
dersuchen
Deutschschweiz
Projektleitungsund Bauleitungsaufgaben.
zur Ergänzung
unseres Teams
in Zürich (ab Mitte 2019
in Basel) nach Vereinbarung in Vollzeitstelle
Wir
suchen zur Ergänzung unseres Teams in Zürich (ab Mitte
2019 in Basel) nach Vereinbarung in Vollzeitstelle eine/n
Bauleiter/In
Projektleiter/In
Bauleiter/in
Projektleiter/in
Mit Erfahrung im Laborbau
Sie verfügen über einen Abschluss als dipl. Architekt/In ETH/FH,
dipl. Techniker/In Hochbau HF, oder eidg. dipl. Bauleiter/In HFP sowie
mit
Erfahrung
im Laborbau Projektleitungserfahrung.
einige
Jahre Bauleitungs-/oder
Sie
verfügen über einen Abschluss als dipl. Architekt/in ETH/FH,
Sie bearbeiten innerhalb eines Teams ein Laborprojekt in Basel.
dipl. Techniker/in Hochbau HF oder eidg. dipl. Bauleiter/in HFP
sowie
einigeIhnen
Jahrezeitgemässe
Bauleitungs-Anstellungsoder Projektleitungserfahrung.
Wir bieten
und Entlöhnungsbedingungen
Bei ANLIKER zum Erfolg beitragen als
ARCHITEKT/IN
FÜR DIE ANLIKER GENERALUNTERNEHMUNG
Abwechslungsreiche Projekte, grosse Eigenverantwortung, interessante Anstellungsbedingungen
bei einem der bedeutendsten Gesamtbaudienstleistern der Schweiz mit 1’300 Mitarbeitenden.
und individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten.
Sie bearbeiten innerhalb eines Teams ein Laborprojekt in Basel.
Bittebieten
senden
Sie zeitgemässe
Ihre Bewerbungsunterlagen
der Post an die Adresse
Wir
Ihnen
Anstellungs- undmit
Entlöhnungsbedinin Zürich
oder
per e-MailWeiterbildungsmöglichkeiten.
an Valentina Bretti
gungen
und
individuelle
[email protected]
Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit der Post an
die Adresse in Zürich oder per E-Mail an Valentina Bretti,
[email protected].
Für die Bewerbung und weitere Informationen:
www.anliker.ch/stellen oder Urs Schmid
Personalleiter, Telefon 041 268 85 34
Stelleninserate
TEC21 7–8/2017
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K N E L L W O L F
SPEZIALISTEN FÜR PLANUNG BAU IMMOBILIEN
Führungsaufgabe in der Bauherrenvertretung
Unsere Auftraggeberin ist eine grosse öffentliche Institution in Zürich mit einem Immobilienportfolio von rund 2000 Objekten. Mehrere Hundert
kleinere, mittelgrosse und grosse Bauprojekte mit Bausummen bis hin zu dreistelligen Millionenbeträgen sind jeweils parallel in Planung/Bau. Für
ein komplexes und städtebaulich anspruchsvolles Grossprojekt suchen wir eine dynamische und unternehmerisch denkende Persönlichkeit als
Projektmanager Grossprojekte
Das Aufgabenspektrum. Beginnend mit der Frühphase eines Projekts im mittleren dreistelligen Millionenbereich übernehmen Sie die
Leitung des gesamten Projektmanagements. Mit Einstieg in Machbarkeit, Vorstudie und Projektstrategie stellen Sie als Bauherrenvertreter
zu Beginn die wichtigsten Weichen und verstehen es, im Verlauf des
Projekts ein gut funktionierendes internes Team zusammenzustellen.
Sie führen das Projektteam, das sich aus Investoren, Eigentümervertretern, Nutzern und noch zu bestimmenden Planern (Wettbewerb)
zusammensetzt, umsichtig und durchsetzungsstark. Sie steuern die
komplexen Planungs- und Bauprozesse hinsichtlich Kosten, Terminen,
Qualität und Risiken mit feiner Klinge und hohem architektonischen
Verständnis und sind in der Lage, speditiv Interessenskonflikte aufzulösen.
ben mit Fokus auf Vorstudien und Machbarkeit bis Baubeginn und verfügen auch über Erfahrung auf Bauherrenseite, in Planerwahlverfahren etc.
Aufgrund Ihres bisherigen Werdegangs sind Sie geübt im Umgang mit unterschiedlichen internen und externen Fachspezialisten, interdisziplinären
Projektteams sowie in der Kommunikation im anspruchsvollen politischen
Umfeld und in Fachgremien. Sie sind ein unternehmerisch denkender Machertyp, der mit subtiler Überzeugungskraft führt und eigenständig speditive Entscheidungen treffen und vertreten kann.
Ihr Profil. Sie verfügen über eine Ausbildung als Architekt ETH und
haben idealerweise eine Weiterbildung im Bereich Betriebswirtschaft
absolviert. Seit mindestens zehn Jahren leiten Sie komplexe Bauvorha-
Knellwolf + Partner AG
Tödistrasse 51 I 8002 Zürich I T 044 311 41 60
[email protected] I www.knellwolf.com
Spricht Sie diese Top-Position an, in der Sie Spuren hinterlassen? Dann
rufen Sie Claudia Willi für weitere Informationen an oder senden Sie uns
Ihre elektronischen Bewerbungsunterlagen. Wir garantieren Ihnen selbstverständlich absolute Diskretion.
Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW umfasst neun Hochschulen. An der Hochschule für Architektur, Bau und
Geomatik, Kompetenzzentrum Digitales Entwerfen und Bauen, ist per 01.04.2017 oder nach Vereinbarung folgende Stelle
mit Arbeitsort Muttenz zu besetzen:
Wissensch. Mitarbeiter/in (80−100 %)
Digitales Entwerfen und Bauen – VDC/BIM (Lehrmittel/Lehre)
Ihre Aufgaben: Leitung und Mitverfassen von Lehr- und Lernpublikationen zu digitalen Planungs- und Bauprozessen;
Mitarbeit bei Forschungsprojekten und Dienstleistungsaufträgen; Verbreitung und Umsetzung von Inhalten in Form von
Fachartikeln, Berichten und Konferenzbeiträgen; Mitarbeit in der Akquisition; Unterstützung des Studienbetriebs in der
Aus- und Weiterbildung; zielgruppengerechte Berichterstattung
Ihr Profil: Guter Studienabschluss als Architekt/in oder Ingenieur/in mit Diplom (ETH/Uni) bzw. M.A./M.Sc./M.Eng. (FH/
ETH/Uni); erste relevante Berufserfahrung im Hoch- und/oder Tiefbau; gute Fachkenntnisse der digitalen Planungs- und
Bauprozesse; sehr gutes Deutsch in Wort und Schrift; eine systematische, ziel- und kundenorientierte, eigenverantwortliche Arbeitsweise sowie ausgeprägtes Engagement und Teamfähigkeit; Interesse an wissenschaftlichen Arbeiten sowie
an der Mitwirkung in der Lehre. Bewerbungen von Frauen sind besonders willkommen.
Ihre Bewerbung lassen Sie uns bitte bis zum 26.02.2017 online über die gewünschte Ausschreibung unter
www.fhnw.ch/offene-stellen, z. H. Andreas Flück, HR-Verantwortlicher, zukommen. Nähere Auskünfte erteilt
Ihnen gern Prof. Manfred Huber, Leiter Kompetenzzentrum Digitales Entwerfen und Bauen,
T +41 61 467 44 27. E-Mail: [email protected]
www.fhnw.ch
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Stelleninserate
TEC21 7–8/2017
Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir nach
Vereinbarung eine/n engagierte/n
Architekt/in
Sie haben eine abgeschlossene Ausbildung als
Architekt/in und sind motiviert Ihr gelerntes Wissen in
der Praxis anzuwenden.
Folgende Aufgaben – mit dem Schwerpunkt in der
Projektentwicklung – erwarten Sie bei uns: Entwurf,
Planung vom Vorprojekt über Baueingabe bis zur
Ausführung, Kontakt mit Käufer und Bauherren.
Sie
profitieren
von
äusserst
interessanten
Projekten, einem motivierten Team und attraktiven
Anstellungsbedingungen.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung:
hunkeler Partner Architekten AG
Sibylle Steiner
Im Dorf 1, 6214 Schenkon
www.hp-arch.ch
K o m p e t e n t, l e i s t u n g s f ä h i g, m o d e r n.
Wir sind so. Sie auch?
Als Energiestadt möchte Reinach weiter vorankommen und
mit den neuesten Entwicklungen Schritt halten. Zu diesem
Zweck haben Einwohner- und Gemeinderat eine kommunale
Energiestrategie beschlossen. Daraus abgeleitet soll nun dem
Einwohnerrat ein Masterplan Wärmeversorgung unterbreitet
werden. Zur Verstärkung des Teams suchen wir befristet auf
4 Jahre per 1. April 2017 oder nach Vereinbarung eine/n
Projektleiter/in Energie 50–70%
Zu Ihren Aufgaben gehören die Umsetzung des Masterplans
Wärmeversorgung. Sie initiieren und begleiten externe Projekte von Unternehmen und beraten Bauherren von grösseren Wohnüberbauungen (Machbarkeitsstudien, Variantenvergleiche für die Wärme- und Kälteversorgung). Sie initiieren
und überprüfen kommunale Förderprogramme, begleiten Projekte und führen Infoveranstaltungen durch. Als Kompetenzstelle Energie treiben Sie die Umsetzung der kommunalen
Energiestrategie voran und sind im Kontakt mit der Bevölkerung, Energieversorgern, Architekten und Investoren.
Sie verfügen über einen Hochschulabschluss als Umweltingenieur/in, Bauingenieur/in oder Architekt/in oder eine
gleichwertige Höhere Fachausbildung, bringen Berufserfahrung und/oder Zusatzausbildung im Energiebereich mit.
Eigenschaften wie Gewandtheit im sprachlichen Ausdruck
(mündlich und schriftlich) und Projekterfahrung runden ihr
Profil ab.
Für das Hochbauamt der Baudirektion Olten suchen
wir eine/n
Bauinspektor/-in (100 %)
Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik
«Jobs» auf unserer Homepage:
www.olten.ch
Einwohnergemeinde Olten
Wir bieten Ihnen eine abwechslungsreiche, herausfordernde
und verantwortungsvolle Tätigkeit im Dienst der Öffentlichkeit, ein engagiertes, interdisziplinäres Team sowie moderne
Arbeits- und Anstellungsbedingungen.
Bitte schicken Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen
auf Papier oder elektronisch an die Gemeinde Reinach, Personaldienst, Postfach, 4153 Reinach, [email protected]
Mehr Informationen unter www.reinach-bl.ch oder Nadja
Oser, Personaldienst Tel. 061 716 43 08 oder Marc Bayard,
Leiter Umwelt und Energie Tel. 061 716 44 61.
Stelleninserate
TEC21 7–8/2017
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K N E L L W O L F
Erfolgsmanagement für PLANUNG BAU IMMOBILIEN
Unsere Auftraggeberin ist ein unabhängiges Ingenieurbüro mit rund 30
Mitarbeitenden im Norden von Zürich. Das Unternehmen ist in allen
Sparten des Tief- und Infrastrukturbaus tätig, zu den Schwerpunkten
zählen nebst Allgemeinem Tiefbau die Bereiche Strassenbau, Siedlungswasserwirtschaft sowie Wasserbau. Die Firma hat uns beauftragt,
im Rahmen einer Nachfolgeregelung eine unternehmerisch denkende
und vielseitige Persönlichkeit als
Kantonen, Gemeinden und privaten Bauherrschaften dazu. Als Mitglied
der Geschäftsleitung können Sie die strategische Ausrichtung des Unternehmens aktiv mitgestalten. Die Schwerpunkte liegen in der Weiterentwicklung des Fachbereichs, der Beziehungspflege zu den Auftraggebern
und Projektpartnern sowie der Führung und fachlichen Unterstützung der
Mitarbeiter Ihres Fachbereichs.
Bereichsleiter Tiefbau
Mitglied der Geschäftsleitung
zu suchen.
Das Aufgabenspektrum dieser interessanten Tätigkeit beinhaltet die Führung des Fachbereiches Tief- und Strassenbau mit ca. 6
Mitarbeitenden inklusive der Qualitäts- Kosten- und Terminkontrolle.
Ausserdem gehören die selbständige Leitung eigener Projekte sowie
die weitere Stärkung der fachlichen Schwerpunkte Allgemeiner Tiefbau und Strassenbau innerhalb des Unternehmens und gegenüber
Knellwolf + Partner AG
Tödistrasse 51 I 8002 Zürich I T 044 311 41 60 I F 044 311 41 69
[email protected] I www.knellwolf.com
Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen
Die GVA ist ein selbständiges öffentlich-rechtliches
Unternehmen, bei dem alle Gebäude im Kanton
St.Gallen gegen Feuer- und Elementarschäden
versichert sind. Neben der Schadenregulierung
befasst sich die GVA sehr stark auch mit Fragen
der Schadenverhütung (Prävention). Zur Ergänzung
unseres Teams suchen wir eine/n
dipl. Bauingenieur(in)/
dipl. Architekt(in) oder
Bautechniker(in)/Bauleiter(in)
Im Bereich Elementarschadenprävention stehen
Sie beratend den Hauseigentümern, Planern und
öffentlichen Stellen in Fragen der Umsetzung von
Objektschutzmassnahmen zur Seite und bearbeiten
Beitragsgesuche. Sie entwickeln weiter Strategien
und Konzepte für die Prävention an Gebäuden.
Weitere Informationen zu dieser Stelle finden Sie im
Internet unter: www.gvasg.ch –> Stellenangebote
Ihr Profil. Sie verfügen über eine Ausbildung zum Bauingenieur ETH / FH,
haben breite Erfahrung in der Leitung anspruchsvoller Projekte in oben
genannten Fachgebieten und ein bestehendes Netzwerk in der Schweiz,
idealerweise im Raum Zürich. Sie sind eine vielseitige, integre Führungsperson, die es gewohnt ist, über mehrere Anspruchsgruppen erfolgreich
zu kommunizieren. Die Pflege und der Aufbau Ihres Netzwerks ist Ihnen
wichtig. Sie handeln eigenverantwortlich und denken unternehmerisch.
Spricht Sie diese langfristige Führungsaufgabe mit grosser Selbständigkeit
an? Dann rufen Sie Claudia Willi für weitere Informationen an oder senden
Sie uns Ihre elektronischen Bewerbungsunterlagen. Wir garantieren Ihnen
selbstverständlich absolute Diskretion.
Conzett Bronzini Partner AG
Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach
Vereinbarung
Bauingenieur/In
Wir suchen eine motivierte Persönlichkeit für die Projektierung von
Hoch- und Brückenbauten. Der Aufgabenbereich umfasst alle Phasen
vom Entwurf bis zur Bauvollendung. Sie arbeiten Projekte in Holz-,
Stahl- und Beton aus, lösen die projektbezogenen geotechnischen
Aufgaben und begleiten die Bauausführung auf der Baustelle. Auf
Wunsch ist eine Anstellung im Teilpensum möglich.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bei Fragen steht Ihnen Herr
Bronzini gerne zur Verfügung.
dipl. Ingenieure ETH / FH / SIA
Tel./Fax 081 258 30 00/01
Bahnhofstrasse 3
[email protected]
7000 Chur
www.cbp.ch
42
Stelleninserate
Die Flughafen Zürich AG betreibt die national und international etablierte
Verkehrs- und Begegnungsdrehscheibe der Schweiz – den Flughafen Zürich.
Wir bieten interessante und vielseitige berufliche Herausforderungen in
diesem einzigartig spannenden Arbeitsumfeld.
Projektleiter
Schallschutz
Die Abteilung Lärm & Verfahren der Flughafen Zürich AG ist verantwortlich
für alle Genehmigungsverfahren sowie für sämtliche Aspekte des Lärmmanagements. Die Mitarbeiter kümmern sich um anspruchsvolle Verfahrensaufgaben, um vielseitige Überwachungs- und Umsetzungsaufgaben
des Betriebs- und Fluglärms sowie um die Planung und Umsetzung des
Schallschutzprogrammes.
Mit dem Schallschutzprogramm setzt die Flughafen Zürich AG an mehreren tausend Liegenschaften in den am meisten von Fluglärm betroffenen
Gemeinden rund um den Flughafen passiven Schallschutz um, hauptsächlich
durch den Einbau von Schallschutzfenstern. Für dieses Team suchen wir eine
erfahrene und lösungsorientiert denkende Persönlichkeit!
Ihre Aufgaben
• Leitet selbständig Teilprojekte
innerhalb des Schallschutzprogramms
• Ist mitverantwortlich für die Umsetzung der Schallschutzmassnahmen
• Tritt gegenüber der extern vergebenen Projektkoordination als Bauherrenvertreter und Besteller auf
• Lenkt und überwacht die Projektierungs- und Realisierungsphasen
• Ist Beratungsmitglied des Kernstabes des Schallschutzprogramms
bezüglich politischer, finanzieller
und juristischer Tragweite des
Programms
• Engagiert sich in internen und
externen Arbeitsgruppen zur
Planung und Umsetzung des
Schallschutzprogramms
• Stellt sich als Flughafenvertreter
den Fragen aus Politik, Anwohnerschaft oder auch der Verwaltung
• Informiert sich laufend über den
neuesten Stand der Entwicklungen
auf dem Gebiet des technischen
Schallschutzes an Gebäuden
Ihr Profil
• Hochschulabschluss im Baubereich
• Idealerweise Weiterbildung im
Projektmanagement und im Lärmschutz
• Ausgewiesene mehrjährige
Projektleitungserfahrung
• Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen
• Konfliktfähige und kommunikationsstarke Persönlichkeit
• Strategisches, vernetztes und
unternehmerisches Denken und
Handeln
• Ausgezeichnete Deutschkenntnisse
in Wort und Schrift
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Auf Airport TV finden Sie weitere interessante Informationen.
Für weitere Auskünfte steht Ihnen Sandra Gross, Human Resources,
unter +41 43 816 76 18 gerne zur Verfügung. Fachliche Fragen richten Sie bitte
direkt an Herrn Peter Hutmacher, Senior Projektleiter Schallschutzprogramm,
unter +41 43 816 75 28.
Wir freuen uns auf Ihre vollständige Online-Bewerbung. Bewerbungen via
E-Mail oder Post werden nicht berücksichtigt und nicht retourniert.
Flughafen Zürich AG
Postfach, CH-8058 Zürich-Flughafen
www.flughafen-zuerich.ch
TEC21 7–8/2017
Stelleninserate
TEC21 7–8/2017
Das Stadtbauamt ist für sämtliche städtischen Bauten und
Anlagen zuständig sowie für die Bewilligungen von Bau­
gesuchen. Sind Sie interessiert, in einem kleinen Team das
Baubewilligungsverfahren speditiv und kompetent zu
begleiten? Das Stadtbauamt sucht per sofort oder nach
Vereinbarung zur Verstärkung des Teams Bauinspektorat
eine/n
stellen.gr.ch
Die Kantonale Verwaltung – eine moderne Arbeitgeberin für motivierte Mitarbeitende wie Sie.
Projektleiter/-in Brückenbau
Tiefbauamt
Personaldienst
Grabenstrasse 30
7001 Chur
Bauinspektor/in
Pensum 80%
Aufgaben
Sie sind zuständig für die Durchführung der Geschäfte des
Bauinspektorats, insbesondere für das Baubewilligungs­
verfahren und die Baukontrollen. Nebst der technisch­
rechtlichen Prüfung und Beurteilung der Baugesuche
erteilen Sie Auskünfte über die bau­ und zonenrechtlichen
Baumöglichkeiten in der Stadt Solothurn. Sie beraten Bau­
herrschaften, Projektverfasser und Behörden und beant­
worten Bauvoranfragen. Im Weiteren erledigen Sie adminis­
trative Aufgaben.
Weitere Informationen unter:
www.stadt-solothurn.ch / offene Stellen
Ihr Aufgabengebiet: Ihnen obliegt die Projektleitung für den Neubau von Brücken und anderen Kunstbauten. Im Mittelpunkt dieser anspruchsvollen Sachbearbeitung steht die umfangreiche Beschaffung von projektspezifischen
Grundlagen, die Begleitung der beauftragten Ingenieurbüros in technischer und
administrativer Hinsicht sowie die Überwachung der Termine und der Kosten. Zudem stellen Sie die Optimierung aller projektspezifischen Schnittstellen, wie beispielsweise die Festlegung der Linienführung, nach den Bedürfnissen des Brückenbaus sicher. Bei Bedarf projektieren Sie mit unserem Zeichner-Team interne
Projekte.
Ihr Profil: Sie haben ein Bauingenieurstudium ETH/FH abgeschlossen und verfügen über mehrjährige Erfahrungen in den Bereichen Planung und Ausführung von
Brücken- und Kunstbauprojekten sowie über ein fundiertes geotechnisches Verständnis. Die verantwortungsvolle und vielseitige Tätigkeit setzt neben technischem und fachspezifischem Wissen speziell auch unternehmerisches Denken
und Handeln voraus.
Arbeitsumfang: 100 %
Arbeitsbeginn: 1. Juli 2017 oder nach Vereinbarung
Arbeitsort: Chur
Anmeldefrist: 28. Februar 2017
Kontaktperson: Kristian Schellenberg, Telefon 081 257 38 16, [email protected]
*
Conzett Bronzini Partner AG
Wir freuen uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen.
Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach
Vereinbarung
Zeichner/in oder Techniker/in
Wir suchen motivierte Persönlichkeiten für die selbstständige
Erarbeitung von Konstruktionsplänen sowie für die Durchführung von
Baukontrollen und, falls gewünscht, von Bauleitungen. Bei Interesse
kann der Aufgabenbereich auf die Betreuung der Lernenden und/oder
der EDV-Einrichtungen ausgeweitet werden. Auf Wunsch ist eine
Anstellung im Teilzeitpensum möglich
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bei Fragen steht Ihnen Herr
Bronzini gerne zur Verfügung.
dipl. Ingenieure ETH / FH / SIA
Tel./Fax 081 258 30 00/01
Bahnhofstrasse 3
[email protected]
43
7000 Chur
www.cbp.ch
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Stelleninserate
Eidgenössisches Departement
für Umwelt, Verkehr, Energie und
Kommunikation UVEK
Bundesamt für Verkehr BAV
INGENIEURIN/INGENIEUR FAHRBAHN
80–100% / ITTIGEN
Bewegt die Schweiz.
Sie leisten mit Ihren fahrbahnspezifischen Sicherheitsbeurteilungen
einen wichtigen Beitrag zu einem sicheren Eisenbahnbetrieb auf dem
Schweizer Schienennetz. Mit Ihrem Fachwissen und Ihren Erfahrungen
sind Sie Teil des bautechnischen Kompetenzzentrums.
Ihre Aufgaben
• Beurteilen der Sicherheit im Zusammenhang mit Typenzulassungsund Plangenehmigungsverfahren mit Schwerpunkt Fahrbahn aller
Spurweiten
• Aktualisieren der Grundlagen und des Regelwerkes aufgrund der
technischen Entwicklung auch als Leiter oder Mitglied von Arbeitsgruppen
• Unterstützen des breit diversifizierten Teams von Ingenieuren mit
Fahrbahnfachwissen und weiterentwickeln der eigenen Fachkenntnisse auch in der Breite
• Verfassen von technischen Stellungnahmen als Grundlage von
Verfügungen, teilnehmen an oder führen von Besprechungen mit
Gesuchstellerinnen
• Mitwirken als Fachauditor im Rahmen der Sicherheitsüberwachung
vor Ort
Ihre Kompetenzen
• Abgeschlossenes Studium als Bauingenieurin/Bauingenieur,
Maschineningenieurin/Maschineningenieur oder Geomatikerin/
Geomatiker mit fundierten Kenntnissen im Bereich Fahrbahn
• Mehrjährige Berufserfahrung vorzugsweise im Projektieren von
Eisenbahnanlagen mit Schwerpunkt Fahrbahn
• Flair für die schriftliche Darstellung technischer Sachverhalte und
der sich daraus ergebenden Beurteilungen
• Belastbare Persönlichkeit mit hoher Sozialkompetenz, Selbständigkeit und Teamfähigkeit
• Gute aktive Kenntnisse mindestens einer zweiten Amtssprache
und wenn möglich passive Kenntnisse einer dritten Amtssprache
oder des Englischen
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) sorgt dafür, dass der öffentliche
Verkehr in der Schweiz sicher, leistungsfähig, wirtschaftlich und
möglichst umweltfreundlich ist. Das BAV ist Teil des Eidgenössischen
Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
(UVEK).
Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter des BAV bewegen Sie die Schweiz.
Sie übernehmen Verantwortung in langfristig ausgerichteten und
herausfordernden Projekten. Das BAV bietet Ihnen die Möglichkeit,
in einem modernen Arbeitsumfeld einen wesentlichen Beitrag für die
erfolgreiche Entwicklung der Schweiz zu leisten.
Die Bundesverwaltung achtet die unterschiedlichen Biografien ihrer
Mitarbeitenden und schätzt deren Vielfalt. Gleichbehandlung
geniesst höchste Priorität.
Da die französische und italienische Sprachgemeinschaft in unserer
Verwaltungseinheit untervertreten ist, freuen wir uns über Bewerbungen von Personen dieser Sprachgemeinschaften.
Onlinebewerbung unter www.stelle.admin.ch, Ref. Code 30065
Ergänzende Auskünfte erteilt Ihnen gerne Herr Rolf Guldenfels,
Sektionschef Stellvertreter, Tel. +41 58 463 07 16 oder Frau
Vesna Keller, Fachbereichsleiterin Personal, Tel. +41 58 462 57 62.
Weitere interessante Stellenangebote der Bundesverwaltung finden Sie unter
www.stelle.admin.ch
TEC21 7–8/2017
brücker+ernst gmbh sia, St. Karlistrasse 13c, 6004 Luzern, 041 541 50 09, www.bruecker-ernst.ch
Die Energieingenieure brücker+ernst bauen auf einem breit gefächerten und interdisziplinären Fundament auf, denken stets konzeptionell und agieren lösungsorientiert. Unser umfassendes Wissen in den Bereichen Energie und nachhaltiges Bauen möchten wir
mit Ihnen als
ProjektleiterIn nachhaltiges Bauen (60 - 100%)
an unserem Standort in Luzern stärken. Vielseitige Projekte und
Fragestellungen warten auf intelligente, zukunftsweisende Antworten.
Sie verfügen über:
- einen Hochschulabschluss im Bereich Architektur oder Ingenieurwesen und eine Weiterbildung im Energiebereich (Bsp. MAS Energieingenieur oder EN-Bau),
- profunde Kenntnisse von Energie- und Nachhaltigkeitstandards,
- Kenntnisse der Bauphysik, Bautechnik und von Normenwerken,
- konzeptionelles, strategisches und interdisziplinäres Denken und
Argumentieren,
- stilsicheres Auftreten, gute Kommunikationsfähigkeiten,
- Erfahrungen mit thermischen Simulationen (IDA ICE) runden Ihr
Profil ab.
Als junges Unternehmen bieten wir Ihnen ein Umfeld mit grossen
Entwicklungspotential. Selbst- und Mitgestaltung der Arbeitsprozesse, sowie flexible Arbeitsmodelle gehören zu unseren Grundwerten. Für weitere Auskünfte kontaktieren Sie uns bitte telefonisch.
Ihre Bewerbung mit Lebenslauf senden Sie per Email an info@
bruecker-ernst.ch.
Stelleninserat/Impressum
TEC21 7–8/2017
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K N E L L W O L F
SPEZIALISTEN FÜR PLANUNG BAU IMMOBILIEN
Unsere Auftraggeberin ist ein erfolgreiches Ingenieurbüro an zentraler Lage nördlich von Zürich und beschäftigt derzeit ca. 40 Mitarbeitende.
Das Unternehmen berät und unterstützt seit vielen Jahren erfolgreich öffentliche wie private Auftraggeber in den Fachbereichen Allgemeiner
Tiefbau, Strassenbau und Wasser/Abwasser. Da das Unternehmen sich weiter verstärken möchte, suchen wir im Auftrag einen ambitionierten
Bauingenieur als Projektleiter
Was Sie erwarten dürfen ist eine vielseitige und selbstständige Tätigkeit innerhalb des breiten Leistungsspektrums des Büros.
Das Aufgabenfeld umfasst die Projektierung und Bauleitung im
Bereich Strassenbau und/oder allgemeiner Tiefbau. Der zukünftige
Stelleninhaber leitet anspruchsvolle Projekte in der Ausführung bis
zur Inbetriebnahme. Sie nehmen eine wichtige Position innerhalb
des Unternehmens ein und sind Ansprechpartner für Bauherren,
Behörden und Öffentlichkeit. Das Unternehmen legt grossen Wert
auf interdisziplinäres Arbeiten sowie Mitarbeiterförderung. Dementsprechend bieten sich Entwicklungsmöglichkeiten in Fach- und
Führungsaufgaben.
(m/w)
Sie sind Bauingenieur ETH/FH und haben einige Jahre Erfahrung
in einem der erwähnten Tätigkeitsgebiete. Sie sind vertraut mit dem
Schweizer Normenwerk und schätzen stets innovative Lösungsansätze.
Sie haben einen gesunden Ehrgeiz, Verständnis für lokale Gegebenheiten und die Fähigkeit, verschiedene Anspruchsgruppen zufrieden
stellen zu können.
Sie spricht diese entwicklungsfähige Aufgabe mit entsprechend attraktiver Entlöhnung an? Dann rufen Sie Frau Claudia Willi für weitere
Informationen an oder senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen zu.
Wir garantieren Ihnen selbstverständlich absolute Diskretion.
Knellwolf + Partner AG
Tödistrasse 51 I 8002 Zürich I T 044 311 41 60 I [email protected] I www.knellwolf.com
espazium – Der Verlag für Baukultur
Staffelstrasse 12, 8045 Zürich
Telefon 044 380 21 55, Fax 044 380 21 57
Katharina Schober, Verlagsleitung
E-Mail [email protected]
Hedi Knöpfel, Assistenz
E-Mail [email protected]
Martin Heller, Präsident
Erscheint wöchentlich, 40 Ausgaben pro Jahr
ISSN-Nr. 1424-800X; 143. Jahrgang, verbreitete und
verkaufte Auflage: 11 316 (WEMF-beglaubigt)
Adresse der Redaktion
TEC21 – Schweizerische Bauzeitung
Staffelstrasse 12, Postfach, 8021 Zürich
Telefon 044 288 90 60, Fax 044 288 90 70
E-Mail [email protected]
www.espazium.ch/tec21
Redaktion
Judit Solt ( js), Chefredaktorin
Nathalie Cajacob (nc), Redaktorin
Tina Cieslik (tc), Architektur/Innenarchitektur
Nina Egger (ne), Gebäudetechnik
Danielle Fischer (df), Architektur
Dr. Susanne Frank (sf), Architektur/Städtebau
Dietlind Jacobs (dj), Infrastruktur/Umwelt
Dr. Viola John (vj), Konstruktion/nachhaltiges Bauen
Paul Knüsel (pk), Umwelt/Energie, stv. Chefredaktor
Denise Neukom, Redaktionssekretärin
Franziska Quandt (fq), Architektur
Christof Rostert (cr), Abschlussredaktor
Hella Schindel (hs), Architektur/Innenarchitektur
Antonio Sedda (as), Wettbewerbstabelle
Peter Seitz (ps), Bauingenieurwesen
Anna-Lena Walther (alw), Layout (Stämpfli AG)
E-Mail-Adressen der Redaktionsmitglieder:
[email protected]
TEC21 online
www.espazium.ch/tec21
www.baugedaechtnis.ethz.ch
Korrespondenten
Charles von Büren, Bautechnik/Design,
[email protected]
Lukas Denzler, Umwelt/natürliche Ressourcen,
[email protected]
Thomas Ekwall, Bauingenieurwesen,
[email protected]
Hansjörg Gadient, Architektur/Landschafts­
architektur, [email protected]
Clementine Hegner-van Rooden,
Bauingenieurwesen, [email protected]
Dr. Lilian Pfaff, Architektur/USA, [email protected]
Marko Sauer, Architektur, [email protected]
Markus Schmid, Bauingenieurwesen,
[email protected]
Ruedi Weidmann, Baugeschichte/Stadtentwicklung,
[email protected]
Redaktion SIA-Seiten
Frank Peter Jäger, Barbara Ehrensperger,
Rahel Uster; Geschäftsstelle, Selnau­strasse 16,
Postfach, 8027 Zürich, Telefon 044 283 15 47
E-Mail [email protected]
Abonnementspreise
www.espazium.ch
Abonnements
SIA-Mitglieder
Adressänderungen: SIA, Zürich
Telefon 044 283 15 15, Fax 044 283 15 16
E-Mail [email protected]
Nicht-SIA-Mitglieder
Stämpfli AG, Bern
Telefon 031 300 62 53, Fax 031 300 63 90
E-Mail [email protected]
Einzelbestellungen
Stämpfli AG, Bern, Telefon 031 300 62 53
[email protected], Fr. 12.– | Euro 8.–
(ohne Porto)
Inserate
Zürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa
Telefon 044 928 56 11, Fax 044 928 56 00
E-Mail [email protected], www.zs-werbeag.ch
Druck
Stämpfli AG, Bern
Grafisches Konzept
Raffinerie AG für Gestaltung, Zürich
Beirat
Heinrich Figi, Chur, Bauingenieurwesen
Markus Friedli, Frauenfeld, Architektur
Markus Hubbuch, Zürich, Energie
Dr. Roland Hürlimann, Zürich, Baurecht
Dr. Ákos Moravánszky, Zürich, Architekturtheorie
André Olschewski, St. Gallen, Umwelt/Raumplanung
Tivadar Puskas, Basel, Bauingenieurwesen
Reto Schlatter, Luzern, journalistische Qualität
Dr. Martin Tschanz, Winterthur, Architektur
Ariane Widmer Pham, Lausanne, Architektur/
Stadtplanung
HLK-Beratung
Rüdiger Külpmann, Horw, Gebäudetechnik
Trägervereine
Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein,
SIA – www.sia.ch
TEC21 ist das offizielle Publikationsorgan des SIA.
Die Fachbeiträge sind Publikationen und Positionen
der Autoren und der Redaktion.
Die Mitteilungen des SIA befinden sich jeweils
in der Rubrik «SIA».
Schweizerische Vereinigung Beratender
Ingenieur-Unternehmungen, usic – www.usic.ch
ETH-Alumni, Netzwerk der Absolventinnen und
Absolventen der ETH Zürich – www.alumni.ethz.ch
Bund Schweizer Architekten, BSA – www.bsa-fas.ch
Fondation ACUBE –
www.epflalumni.ch/fr/prets-dhonneur
Nachdruck von Bild und Text, auch auszugsweise,
nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion
und mit genauer Quellenangabe. Für unverlangt
eingesandte Beiträge haftet die Redaktion nicht.
46
Unvorhergesehenes
TEC21 7–8/2017
Wer zuletzt lacht …
M
it dem Humor ist es bisweilen
so eine Sache. Darf man sich
über einen entgegen jeglicher
Ratio tatsächlich gewählten US-­
Präsidenten lustig machen? Und wie
«great» eigentlich soll Schaffhausen
dereinst werden? Hat der örtliche
Kandidat der Schweizerischen Volkspartei den – ­zugegeben ziemlich
guten – Wahl­slogan nur kopiert? Oder
ist der neue POTUS auch in Sachen
politisches Programm ein Vorbild?
Und wenn Letzteres: Bedeutet das
einen Zaun entlang der Grenze zum
grossen Kanton, um die – meist
le­galen – Immigranten draussen zu
halten? (In letzter Konsequenz
­würde das auch bedeuten, die
Foto: Tina Cieslik
Text: Tina Cieslik
emigrierenden Einkaufstouristinnen
drinnen zu behalten, aber das ist
eine andere Geschichte …)
Fragen über Fragen. Die unterste
Zeile schliesslich bringt Klarheit:
Alles nicht so ernst gemeint. Und
doch, in einer Welt voller Intoleranz,
Abgrenzungsbestrebungen und
Angst vor «dem Anderen» bietet die
Botschaft einen nicht nur leisen
Hoffnungsschimmer: Die ansonsten
nicht gerade für ihre reflektierten
Ansichten bekannte Schweizerische
Volkspartei hat den ­Humor entdeckt,
möglicherweise sogar die Selbst­
ironie. Brexit hin, Trump her:
Die Zukunft – zumindest in Schaffhausen – ist sonnig. Kein Witz. •
Stelleninserate
TEC21 7–8/2017
47
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach
Vereinbarung eine erfahrene / einen erfahrenen
Verkehrsplanerin/Verkehrsplaner
80–100%
auf Stufe Projektleitung
Sie verfügen über einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss mit
solidem Fachwissen in den Bereichen Verkehrsplanung und Mobilität
an der Schnittstelle zur Siedlungsplanung. Sie bringen mehrere Jahre
verkehrsplanerische Berufspraxis mit und sind in der Lage, eigenständig anspruchsvolle Planungsprozesse auf regionaler und kommunaler
Ebene durchzuführen.
Sie verfügen über die nötigen Kompetenzen und Erfahrungen, um
motivierte Projektteams zu leiten. Sie sind bereit, Verantwortung in
einem privatwirtschaftlichen Umfeld zu übernehmen und sich in
unserem Büro zu einer tragenden Kraft im Bereich Verkehr/Mobilität
zu entwickeln.
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach
Vereinbarung eine erfahrene / einen erfahrenen
Raumplanerin/Raumplaner
80–100%
auf Stufe Projektleitung
Sie verfügen über einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss.
Sie bringen mehrere Jahre raumplanerische Berufspraxis mit und
sind in der Lage, eigenständig anspruchsvolle Planungsprozesse
auf kommunaler und regionaler Ebene durchzuführen.
Sie verfügen über die nötigen Kompetenzen und Erfahrungen, um
motivierte Projektteams zu leiten, und sind bereit, Verantwortung
in einem privatwirtschaftlichen Umfeld zu übernehmen.
Zusammenarbeit hat in unserem Betrieb einen hohen Stellenwert. Sie sind motiviert, Ihre persönlichen Fähigkeiten und Ideen
einzubringen. Sie sind kontaktfreudig, sprachgewandt und
sicher im schriftlichen Ausdruck. Idealerweise sprechen Sie auch
Französisch.
Zusammenarbeit hat in unserem Betrieb einen hohen Stellenwert. Sie sind motiviert, Ihre persönlichen Fähigkeiten und Ideen
einzubringen. Sie sind kontaktfreudig, sprachgewandt und
sicher im schriftlichen Ausdruck. Idealerweise sprechen Sie
auch Französisch.
Wir bieten individuelle Entfaltungsmöglichkeiten und interessante,
inhaltlich breit gefächerte Projekte, flexible Arbeitszeiten und ein den
Anforderungen entsprechendes Salär.
Wir bieten individuelle Entfaltungsmöglichkeiten und interessante,
inhaltlich breit gefächerte Projekte, flexible Arbeitszeiten und ein
den Anforderungen entsprechendes Salär.
Stellenantritt per sofort oder nach Vereinbarung. Auf der Website
www.raumplan.ch finden Sie nähere Informationen über unsere
Firma. Philipp Hubacher (031 388 60 62) erteilt Ihnen gerne auch
mündlich Auskunft.
Stellenantritt per sofort oder nach Vereinbarung. Auf der Website
www.raumplan.ch finden Sie nähere Informationen über unsere
Firma. Philipp Hubacher (031 388 60 62) erteilt Ihnen gerne auch
mündlich Auskunft.
Ihre Bewerbung erwarten wir bis zum 10. März 2017.
Ihre Bewerbung erwarten wir bis zum 10. März 2017.
BHP Raumplan AG • Fliederweg 10 • Postfach 575 • 3000 Bern 14
T 031 388 60 60 • F 031 388 60 69 • [email protected] • www.raumplan.ch
BHP Raumplan AG • Fliederweg 10 • Postfach 575 • 3000 Bern 14
T 031 388 60 60 • F 031 388 60 69 • [email protected] • www.raumplan.ch
Kanton Zürich
Baudirektion
Amt für Raumentwicklung
Raumplaner/-in 100%
Die Raumentwicklung im Kanton Zürich steht vor grossen Herausforderungen. Die wachsende Bevölkerung,
die Abstimmung der Siedlungsentwicklung mit dem Verkehr sowie der Schutz und die Aufwertung der Landschaft
erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Kanton, Regionen, Gemeinden und weiteren Beteiligten. Die
Fachstelle Landschaft mit 8 Mitarbeitenden benötigt Ihre Unterstützung per 1. Mai 2017.
Um die Bauvorhaben ausserhalb Bauzonen und in den Schutzgebieten beurteilen zu können, verfügen Sie über
einen Hochschulabschluss mit raumplanerischer Ausrichtung. Idealerweise bringen Sie einige Jahre Erfahrung in
bau- und planungsrechtlichen sowie strategischen Fragestellungen mit. Darüber hinaus sind Sie
auch mit Aspekten des Landschaftsschutzes vertraut. Als initiative und offene Persönlichkeit mit überzeugendem
Auftreten gehören auch Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen zu Ihren Stärken. Sie verfügen über
gestalterisches Flair und die Fähigkeit anspruchsvolle Texte in stilsicherem Deutsch zu verfassen.
Wollen Sie Spuren hinterlassen? Wenn Sie sich gemeinsam mit uns bei der Baudirektion engagieren, prägen Sie
das Gesicht des Kantons Zürich mit. Dabei können wir Ihnen ein spannendes Umfeld anbieten – und das 2 Minuten
vom Hauptbahnhof entfernt.
Albert Kuhn ist Leiter Fachstelle Landschaft und vielleicht Ihr künftiger Chef. Er ist für Ihre konkreten Fragen da:
043 259 30 38. Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung unter www.zh.ch/jobs. Ihr neues Umfeld: www.are.zh.ch
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