PROJEKTBESCHREIBUNG 16 Dem Lösungsvorschlag liegen zwei Hauptgedanken zu Grunde, welche das Projekt maßgeblich bestimmen. Einerseits die Notwendigkeit die Turnsäle nach der Nullenergiebilanz zu errichten, um den Auslobungsbestimmungen zu folgen und andererseits die selbstauferlegte Prämisse zu erfüllen, das Erdgeschoss so durchlässig wie möglich zu gestalten und mit dem maximalen Anteil an Freiräumen, welches das funktionale Programm zulässt. Aus diesem Grund wurden die Turnsäle mit halber Höhe in den Untergrund eingesetzt so, dass sie aus diesem wie vier unverkennbare und klar erkennbare Objekte auftauchen. Es treten somit der Stadt vier massive Podiums in Erscheinung, über welchen das obere Geschoß ruht eingehüllt in eine leichte Metallfassade, welches die Erweiterung der Schule aufnimmt. Das Gebäude besteht somit aus einem Kellergeschoss (-3,00), einem Erdgeschoss (0,00) mit Erschließungsflächen, und einem Obergeschoss. Um die Architektur des Bestandsgebäudes aufzunehmen und alt und neu optisch zu verbinden werden die bestehenden Dachflächen der beiden Baukörper aufgenommen und über den Neubau weitergeführt, mit Bereichen für Dachterrassen im inneren der Anlage. In der südlichen Ecke des Grundstückes wird zum Haupteingang hin ein dreieckiger Vorplatz geschaffen, mit der Intention die bestehende Enge, welche den Fußgänger zwischen Verkehr und Straßenbahnhaltestelle in der Gegenwart beherrscht zu beseitigen und den Raum zu öffnen und einladend zu gestalten. Die Komposition des Erdgeschosses limitiert sich somit auf die Lufträume der Turnsäle und die vier vertikale Erschließungskerne, mit Stiegen und diversen Nebenräumen. Der geschaffene Freiraum ist durchlässig und für den Fußgänger in seiner Ganzheit zu erleben. Darum wird diesen Raum auch die Zone mit den provisorischen Containern, nach deren Abbruch zugeteilt. Mit den Bestandsgebäuden sind zwei Hauptverbindungen über jeden der beiden vertikalen Erschließungskerne geplant, welche sich zwischen Alt- und Neubau situieren. Der Zugang zu diesen erfolgt vom Außenbereich der Gebäude über die beiden angrenzenden Straßen (Greifgasse und Drischützgasse) oder auch über den Innenraum, also der geschaffenen Freifläche, auf welche der kreierten Vorplatz an der Südecke des Grundstückes führt. Es werden zwei weitere vertikale Erschließungskerne geschaffen, welche alle Geschosse und den Außenbereich verbinden, um die Erschließung aller Räumlichkeiten nach der kompletten Umsetzung des Programms zu können, eine davon ist als externer Zugang für Vereine konzipiert. Weiters führt eine Notstiege aus dem Bereich des Untergeschosses, um mit sämtlichen Normen konform zu gehen. Freiraumgestaltung Über den Vorplatz der sich zur Stadt hin öffnet führt der Eingang über die Freiräume ins Zentrum. Der Wegverlauf führt nun über eine Serie von Freiräumen, welche durch das Obergeschoss überdacht sind. Dieser zentrale Ort ist mit einem Hof versehen welcher mit einer abgestuften Sitzflächen und einer Vegetationszone (Bäume) geplant ist. Dieser Bereich verbindet den bestehenden zentralen Freiraum, welcher tiefer liegt, mit Rampen und abgestuften Sitzflächen. Von diesem Freiraum sind 800 m2 für sportliche Anlagen vorgesehen, welche in der Nordöstlichen Ecke des Grundstückes geplant sind. Auf der Erdgeschossebene wird ein Volleyballplatz geplant und im Obergeschoss über einen der Turnsäle einen Basketballplatz. Der Zugang zu diesem erfolgt direkt über das Obergeschoss aus dem Gebäudeinneren, oder über einer Stiege im freien vom Erdgeschoss aus. Die Abgrenzung der Freibereiche erfolgt über einen Grünraum, geplant mit Kletter- und Kriechpflanzen, welche die Sportanlagen schützen. Die Idee eine massive Basis des Gebäudes zu planen spiegelt sich auch im statischen System wieder. Die Außenwände der Turnsäle werden im erdangrenzenten Bereich aus Stahlbetonwänden errichtet. Diese Außenwände zeihen sich von der Fundamentplatte bis auf die Höhe des Obergeschosses. Die Mauerkrone dient als Auflage für Stahlbetonträger und ein vorgefertigtes Spannbetondeckensystem, um die Spannweite von 15 m der Turnsäle zu überbrücken. Im Obergeschoss wird ein leichteres Tragesystem verwendet, zusammengesetzt aus Stahlstützen und Stahlfachwerksträger, welche auch als Tragestruktur für die Dachpaneele dienen. Die Wärmedämmung des Gebäudes wird auf der äußeren Seite der Außenwänden aufgebracht geschützt von einer hinterlüfteten Fassade aus Metall. Ebenso werden die auskragenden Decken über den Freiräumen des Erdgeschoßes außen gedämmt. Die Dachflächen wiederum sind nach dem Kaltdachkonzept ausgeführt. Raumprogramm Die erforderlichen Räume für die 4 Turnsäle ink. der erforderlichen Nebenräume, Räume für die Zentralgarderoben und Haustechnik werden im UG untergebracht. Das UG ist an das Bestand UG angebunden und über die neuen Stiegenhäuser erschlossen (kann auch über ein Stiegenhaus von Externen genutzt werden) Im EG wird das Programm der Lehrküche inkl. Nebenräume, die Eingänge zu den Schulen und die Turnsäle (Lufträume) untergebracht. Diese Ebene ist durch die Gänge an den Bestand angebunden. Der Müllraum, Putzraum und Geräteraum für Schneepflug sind zentral und leicht zugänglich zu finden. Im 1.OG wird das ganze Programm von den beiden Schulen in einer Hof-Typologie untergebracht. Jede Schule ist durch ihren Gang an die bestandene Schule angebunden und sie können sich auch durch einen Gang kommunizieren, der zum Sportplatz und zu den Freizeitklassen im 1OG führt. Sämtliche Nebenräume und Sanitärflächen sind untergebracht. Noch im OG gibt es zwei ruhigen Terrassen zu finden, die erste wird als Obstund Gemüsegarten gestaltet, die zweite als ein Rückzugsbereich. Brandschutz und Fluchtwege Der Erweiterungsbau entspricht gem. OIB Richtlinien der Gebäudeklasse 3. Er ist so konzipiert, dass die Fluchtwege mit je 2 Stiegenhäusern gewährleistet sind und dass die Fluchtwegslängen immer kürzer als 40 m sind. Barrierefreiheit Der Erweiterungsbau erschliesst sich barrierefrei an den Bestand und wird als Neubau komplett barrierefrei geplant. Die Haupteingänge im EG sind alle barrierefrei erschlossen und eine vertikale Erschliessung je Schule verfügt über einen Aufzug gem. Ö NORM 1600 ( UG bis 1OG). Außerdem sind Behinderten WC pro Geschoss und Schule eingesehen und alle Räumlichkeiten und Außenanlagen sind barrierefrei zugänglich. Bauetappen Phase 1: Vorbereitung und Abbruch Bestandsturnsaal Errichtung des Untergeschosses mit den 4 Turnsälen, Nebenräume, Technikräume und Stiegenhäuser bis zum EG. Außenwände und Dachkonstruktion. Errichtung der neuen Fernwärmeanlage. Phase 2: Errichtung 1 OG ( NMS II und ONMSI) Phase 3: Abbruch der provisorischen Klassen Gebäudeausrüstung Auf dem Dach befinden sich die Sonnenkollektoren und im UG die erforderlichen Räume um das Gebäude mit Energie zu versorgen (teilweise Beheizung mittels Fernwärme, Warmwasseraufbereitung mittels Solarenergie und Elektrizität mittels Fotovoltaikanlage). Konzept der Nullenergie für die Turnsäle Das Konzept für den Nullenergiestandard der Turnsäle wird durch mehrere Aspekte erreicht. Schon der passive Schutz wird durch das Design des Gebäudes unterstützt und begünstigt das Erreichen der Energievorgabe. Dies war ein Hauptgrund um die Baukörper in das Erdreich zu versenken, um das Erdreich als Schutz und klimatischen Temperaturausgleich zu verwenden. Die Querlüftung und die natürliche Belichtung in gegensätzlichen Fassaden begünstigt einen niedrigen Energieverbrauch. Ausserdem sind die Öffnungen nach außen so situiert um die Energie der Sonneneinstrahlung kontrollieren zu können. Zusätzlich zur Beheizung mittels Fernwärme, Warmwasseraufbereitung mittels Solarenergie und Elektrizität mittels Fotovoltaikanlage ist eine Regenwassernutzung und eine DomotikAnlage für die energetische Optimierung vorgesehen.