Luftheizung

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EnEV
23631
ISSN: 2192-6107
im Bestand
Ausgabe 11/12
Bild: © Thomas Hohler/Fotolia.com
Die Zeitschrift für energetische Gebäudesanierung
Luftheizung
Schlechter Wärmeträger,
zu geringe Luftfeuchte…
alles nur Vorurteile?!
Deshalb finden Sie über 300
Schadensfälle und Fachbeiträge unter
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INHALT _ News • Bauwerksabdichtung
• Risse • Schimmelbildung • Bestandsschäden
• Schadstoffe • Ursachenermittlung
VORTEILE _ Aktuelles Fachwissen zu typischen
Schadensbildern • Praxistipps zum rechtlichen
Umgang • Download aller Arbeitshilfen • Hilfe von
Experten bei Problemen in der Praxis • Nutzung
der Expertendatenbank • Monatlicher Newsletter
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Ausgabe 11/12
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EnEV im Bestand
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Energieberatung
 Luftdichtheitsmessung – Einstufung und Bewertung von Messprotokollen
Gebäudehülle
 Dämmen von Heizkörpernischen – Ein bauphysikalisch unlösbares Problem?
Anlagentechnik
 Einrohrheizungen – Lohnt sich eine Sanierung überhaupt?
Rechtliches
 Gemeinschaftsheizung – Welche vertraglichen Regelungen sind zu treffen?
www.enev-im-bestand.de
FORUM VERLAG HERKERT GMBH
Inhalt
Aktuelles
6
Die Ressortgespräche zur Novelle der
Energiesparverordnung laufen
Kurs auf die neue EnEV
7
Neue Fördermittel von KfW und BAFA
Bild: © Q5 Architektur
Titelthema
8
Luftheizungen auf dem Prüfstand
Trockene Luft, schlechter Wärmeträger –
nur Vorurteile?
Sanierungsprojekt
12
Vorbildlich saniert: Ein Sozialwohnungsbau
wird zum Passivhaus – ein Pionierprojekt der
FH Rosenheim
Erfolgreich auf dem Holzweg
Bild: © auremar - Fotolia.com
Energieberatung
22
Luftdichtheitsmessung
Einstufung und Bewertung von
Messprotokollen
Gebäudehülle
26
Dämmen von Heizkörpernischen
Ein bauphysikalisch unlösbares Problem?
32
Schäden vermeiden (5): Innen dämmen –
aber richtig
Sorgfalt bis ins Detail
Bild: © Kara – Fotolia.com
Im Gespräch
4
EnEV im Bestand 11/12
38
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Im Gespräch mit Dr. Philipp Geiger,
smartblue AG
www.enev-im-bestand.de
Inhalt
40
Energetische Regulierung von Einrohrheizungen
Volles Rohr gegen Energieverluste!
44
Marktübersicht Pelletöfen
46
Marktübersicht Pelletkessel
48
Neuer VDI-Richtlinien-Entwurf 3464
zur Lagerung von Pellets
Sicher heizen mit Pellets
Events & Veranstaltungen
52
Bild: © KfW-Bildarchiv/Fotograf Thomas Klewar
Anlagentechnik
13. RENEXPO® geht erfolgreich zu Ende
Wertvolle Impulse für die Energiewende
Verträge für gemeinschaftliche Heizungen
Lieber auf Nummer sicher gehen
58
Neue gesetzliche Regelungen bringen
Klarheit für sanierungswillige Hauseigentümer
Auf gute Nachbarschaft …
Sonstiges
3
Editorial
31
Veranstaltungskalender
61
Literaturempfehlungen
61
Impressum
62
Vorschau
62
Nachschlag
www.enev-im-bestand.de
Bild: © N-Media-Images – Fotolia.com
54
Bild: © REECO GmbH
Rechtliches
EnEV im Bestand 11/12
5
Titelthema
Luftheizungen auf dem Prüfstand
Trockene Luft, schlechter
Wärmeträger – nur Vorurteile?
In der Diskussion um das Heizsystem mit
der besseren Behaglichkeit gibt man meistens der Strahlungsheizung den Vorzug.
Aber sind solche Heizungen gegenüber
Luftheizungen immer vorzuziehen, oder
kann Luft als Wärmetransporter auch
sinnvoll sein?
Luftheizung oder
Strahlungsheizung
Bild: © cuprotec
Realität ist: Wir leben in der Regel mit einer Mischung aus Strahlungs- und Luftheizung. Das hat zum Teil praktische, aber
auch Behaglichkeitsgründe. Nahezu jede
Beheizungsart ist eine Mischform aus
Strahlungs- und Luft-(Konvektions-)Heizung. Bei jeder Strahlungsheizung erhöht
sich der Konvektionsanteil mit steigender
Temperatur. Und interessanterweise hat
auch eine scheinbar reine Luftheizung einen Strahlungsanteil, wenn die warme
eingeblasene Luft die Oberflächen des
Raumes erwärmt und diese Wärme in den
Raum zurückstrahlen. Sockelheizleisten
nutzen diesen Effekt gezielt.
(1) Beispiel Sockelheizleiste
8
EnEV im Bestand 11/12
Die Umgebungsluft wird hier durch kleine
Konvektoren gesaugt, strömt erwärmt an
der Oberfläche entlang und erwärmt diese
und gleichzeitig die Umgebungsluft.
Schon aus Behaglichkeitsgründen muss
die Luft konditioniert werden. Das hängt
unter anderem damit zusammen, dass
sich bei der Wärmeabgabe eines Menschen Konvektion und Strahlung im Temperaturbehaglichkeitsfenster von 18 bis
23 °C in etwa die Waage halten. Der Rest
fällt auf Wärmeleitung und Transpiration
(Schwitzen). Steigt die Lufttemperatur,
wird der sinkende Konvektionsanteil stärker durch Transpiration ausgeglichen,
man schwitzt. Durch mehr Schwitzen
fühlen wir uns aber unbehaglich. Umgekehrt steigt mit sinkender Lufttemperatur der abgegebene Strahlungsanteil des
menschlichen Körpers stärker als der
Konvektionsanteil. Um diesen Strahlungsverlust auszugleichen, bedarf es relativ großer Oberflächen oder hoher
Oberflächentemperaturen. Temperaturen über 50 °C bei relativ kleinen Strahlungsheizflächen sind nicht nur eine latente Gefahr für Verbrennungen,
insbesondere bei kleinen Kindern, sondern führen in vielen Fällen auf Dauer zu
Unbehagen und Kopfschmerzen. Während relativ schlecht gedämmte Gebäude
aus einer Mischung von Strahlungs- und
Konvektionsheizung (Heizkörper) und im
Extremfall nur mit Luft beheizt werden
können, benötigt man schon sehr große
Heizflächen, um bei zumutbaren Oberflächentemperaturen Behaglichkeit herzustellen. Die in Anzeigen beworbene elektrische Marmorplattenheizung gehört
sicherlich nicht dazu. Hier können Oberflächentemperaturen weit über 60 °C erreicht werden, wodurch auch diese Heizflächen wegen des verstärkten Auftriebs
weitgehend zu Konvektionsheizungen
mutieren und dabei Kosten in gigantischer Höhe verursachen.
Doch bei genauerem Hinsehen stellt sich
heraus, dass es keinen Sinn macht, die Systeme Luftheizung und Strahlungsheizung
gegeneinander auszuspielen, sondern
dass eine optimale Behaglichkeit nur erreicht werden kann, wenn der Wärmeschutz mit ins Kalkül gezogen wird. Dabei
ist es dann nahezu unerheblich, ob der
Schwerpunkt mehr auf der Luft oder auf
der Strahlung liegt.
Vom Wesen der Luftheizung
Mit Luftheizung verbindet man



über Öfen oder Kachelöfen geführte
Luftkanäle, welche Zimmerluft und
auch Außenluft ansaugen und diese erhitzte Luft dann in weitere Zimmer leiten. Hier riecht und spürt man schon bei
der Vorstellung die Staubverschwelung,
trockene Luft und die Unbehaglichkeit;
Klimaanlagen, welche ebenfalls keinen
guten Ruf besitzen;
Lufterhitzer in Fabrikhallen. Sie werden
aus praktischen Gründen toleriert, da
dort Wohlfühlen im Sinne einer „Wohnzimmerbehaglichkeit“ nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Ein Hauptnachteil der Luftheizung ist die
schlechte Wärmetransportkapazität im
Vergleich zu Wasser.
Während 1 l oder 1 kg Wasser pro 1 K Temperaturunterschied etwa 1,163 Wh Wärme
transportieren kann, sind es bei 1 l oder 1,2 g
Luft gerade mal 0,00034 Wh. Mit anderen
Worten: 1 l Wasser kann etwa 3.500-mal
mehr Wärme transportieren als 1 l Luft.
Ein Ventilator hat hier scheinbar mehr zu
leisten als eine Umwälzpumpe, um die
gleiche Menge Wärme zu transportieren.
Mit Einzug der Warmwasserzentralheizung meinte man die oben genannten
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Titelthema
Luftfeuchtigkeit im Raum. Das Gefühl
„trockene Luft“ ist somit nicht mehr vorhanden.

Nachteile der Luftheizung wie Staubverschwelung, trockene Luft oder dicke Luftkanäle beseitigt zu haben. Die Luftheizung
scheint es nur noch als Lufterhitzer im Gewerbebereich und als Klimaanlage zu geben. In Wohnungen schien der Luftheizung eine bescheidene Nische bei
gebläsebetriebenen, dezentralen Nachtspeicheröfen geblieben zu sein. Doch niemand hat bemerkt, dass die Luftheizung
mit Verbreitung der so genannten Niedertemperatur- oder Kompaktheizkörper wieder Einzug in unsere Wohnräume gehalten
hat. Die Wärmeabgabe von Niedertemperaturheizkörpern setzt sich aus einem
Strahlungsanteil und einem Konvektionsanteil zusammen. Während bei einem einreihigen Plattenheizkörper mit einem
Konvektor das Verhältnis Strahlungs-/Konvektionsanteil noch 35 : 65 beträgt, liegt es
bei einem dreireihigen Plattenheizkörper
mit drei Konvektionsblechen bei 10 : 90. Der
Strahlungsanteil ist in diesem Fall fast zu
vernachlässigen. Trotzdem lässt sich mit
diesen Heizkörpern gut heizen, und die
oben genannten Nachteile werden nicht
mehr in dem Maße wahrgenommen. Das
hat folgende Gründe:
Die Betriebstemperatur der Kompaktheizkörper liegt in der Regel unter
der geruchsstoffbildenden Temperatur
von 52 °C. Alte Gebäude wurden durch
undichte Fenster und durch den Kaminzug der Einzelfeuerstätten natürlich
durchlüftet, wobei sich im Winter durch
den erhöhten Kaminzug ein erhöhter
Luftwechsel mit trockener Luft einstellt.
Die relative Feuchte wurde durch die
Aufheizung weiter gesenkt, wodurch
sich das Gefühl der „trockenen Luft“ eingestellt hat. Durch dichte Fenster und
den Wegfall der Einzelöfen erhöhen sich
die absolute und damit auch die relative
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

zentrale Klimaanlage mit zentralem
Umluftanteil,
Induktionsgeräte mit zentralem oder
dezentralem Außenluftanteil und lokalem Umluftanteil,
Lüftungsanlagen in Passivhäusern ohne
Umluftanteil.
Bei Klimaanlagen wird ein Raum bewusst
mit warmer oder kalter Luft beaufschlagt,
gegebenenfalls be- oder entfeuchtet, um
damit vollständig oder einen Großteil der
Heiz- oder Kühllast zu decken. Da die zugeführte Außenluft in der Regel nicht
ausreichend ist, um vollständig einen
Raum zu kühlen oder zu wärmen, wird
bewusst ein Teil Raumluft als Umluft der
Zuluft beigemischt, die dann erwärmt
oder gekühlt den Räumen wieder zugeführt wird. Damit wird aber ein Teil der
mit Schad- und Geruchsstoffen (CO2 und
VOC) belasteten Abluft wieder auf die
Räume verteilt, was für die Gesundheit
und Behaglichkeit der Betroffenen eher
unerfreulich ist. Gesundheitsprobleme –
zusammen mit Geräusch- und Zugproblemen – haben in der Vergangenheit Klimaanlagen ein negatives Image beschert.
Inzwischen hat man in der Klimabranche
dazugelernt.
Um den Nachteil als Bakterien- und Geruchsschleuder zu umgehen, gibt es die
Möglichkeit, Induktionsgeräte einzusetzen. Diese beheizen oder kühlen einen
Raum aus einer Mischung von Außen- und
Raumluft. Dabei saugt die Außenluft nach
dem Venturiprinzip einen Teil Raumluft
an, und diese Mischung wird durch ein Register entweder erwärmt oder gekühlt. Die
Wärme erhält das Register aus einem
Zwei- oder Vierleitersystem.
Bisher werden Induktionsgeräte im gewerblichen Bereich wie Bürogebäude oder
Bild: © LTG Aktiengesellschaft
(2) Beispiel für eine alte Kachelofen-Luftheizung
Neben Luftregistern im Gewerbebereich
findet man heute folgende Anwendungen
der Luftkonditionierung in Büros, Hotels
oder Wohngebäuden:
(3) Beispiel Innenleben Induktions-Brüstungsgerät HFH
Bild: © LTG Aktiengesellschaft
Bild: © IWO
Heutige Luftheizungen in
Gewerbe- und Wohnbauten
Hotels eingesetzt. Deckengeräte sind in
Hotels sehr beliebt, da sie relativ unauffällig verbaut werden und gleichzeitig gezielt
Wärme und Kälte an den entsprechenden
Stellen einbringen können. Sie sind dennoch wegen ihrer Funktion (große Einlassund Ausblasöffnungen) optisch wahrnehmbar.
(4) Beispiel Induktions-Deckengerät
Während bei Klimaanlagen die Räume
bewusst durch die Zuführung von erwärmter Luft beheizt werden, dient die
Erwärmung der Luft in Niedrigstenergieoder Passivhäusern lediglich dazu, die
wenigen Beheizungslücken auszugleichen, wenn die passive Beheizung durch
die Sonne (daher der Name des Passivhauses) nicht ausreichen sollte. In diesem
Fall wird die benötigte Frischluftmenge
gleichzeitig zum Wärmetransport genutzt. Damit die Wärmemenge ausreicht,
ist beim Passivhaus die maximale Heizlast auf 10 W/m² beschränkt. Bei dieser
Betrachtung wird von einem flächenbezogenen Mindestluftwechsel von 1m³/m²
Wohnfläche ausgegangen und einer maximalen Einblastemperatur von 50 °C bei
einer Ablufttemperatur von 20 °C (1 m3/
m2 x 30 K x 0,33 W/m3K = 10 W/m2). An
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Sanierungsprojekt
Vorbildlich saniert: Ein Sozialwohnungsbau wird zum Passivhaus –
ein Pionierprojekt der FH Rosenheim
Erfolgreich auf dem Holzweg
zept „Vom Altbau zum Passivhaus“ die Verantwortlichen der Gemeinde Bruckmühl. Diese holten sich dann den Architekten Martin
Schaub ins Boot, der das vorgelegte Modernisierungsmodell im Detail plante und innerhalb von sechs Monaten realisierte.
Erste energetische Sanierung
auf Initiative der FH Rosenheim
Die Gemeinde Bruckmühl hatte für das
Wohnhaus in der Sudetenstraße bereits
eine Aufstockung und eine energetische
Sanierung angedacht. Da kam der Vorschlag der Fachhochschule genau zum
richtigen Zeitpunkt.
Das Konzept der Diplomarbeit enthielt bereits alle wesentlichen Aspekte im Hinblick
auf den gewünschten Passivhausstandard: von der Instandsetzung der Gebäudehülle über die technische Gebäudeausstattung bis hin zur Energiegewinnung.
Mit ökologischen Baustoffen, dem Einsatz
Bild: © Q5 Architektur
„Energieeffiziente Sanierung im Passivhausstandard – wie und wo?“, fragten sich drei
Studenten der Fachhochschule Rosenheim
auf der Suche nach einem interessanten Projekt für ihre Diplomarbeit zum Thema „Bauen
im Bestand“. Fündig wurden die drei Absolventen des Studiengangs „Holzbau und Ausbau“ in Bruckmühl bei Rosenheim: Ein Sozialwohnungsbau stand hier zur Modernisierung
an. Mit einer gehörigen Portion Arbeitseifer,
viel Know-how und einer klaren Ausführung
überzeugten die Studenten mit einem Kon-
(1) Ansicht vor der Sanierung von der Straßenecke
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EnEV im Bestand 11/12
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Sanierungsprojekt
Die Kosten für die Umbaumaßnahme beliefen sich gemäß der Planung auf 1,3 Mio.
Euro, die Finanzierung übernahm die Gemeinde Bruckmühl. Dabei wurden Kredite
der KfW-Förderbank in Anspruch genommen: für die energetische Sanierung das
„CO2-Gebäudesanierungsprogramm“ und
für die Neubaumaßnahmen und die Aufstockung das Programm „Ökologisches
Bauen“.
Bild: © Q5 Architektur
energiesparender Technik und erheblichen architektonischen Verbesserungen
sanierte Martin Schaub das Wohnhaus in
kurzer Zeit zum Vorzeigeobjekt. „Die Vorgabe; Vom Altbau zum Passivhaus ist eine
besondere Herausforderung“, erläutert
Martin Schaub. Insbesondere ist das Vorhaben wesentlich kniffliger zu planen und
zu bauen als ein Neubau.
(2) Die Giebelansicht des Gebäudes – äußerst sanierungsbedürftig
Bilder: © Q5 Architektur
(3) Grundriss Kellergeschoss (Nach der Sanierung)
(4) Grundriss Erdgeschoss (Nach der Sanierung)
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EnEV im Bestand 11/12
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Sanierungsprojekt
Bilder: © Q5 Architektur
(5) Grundriss Obergeschoss (Nach der Sanierung)
(6) Grundriss Dachgeschoss (Aufstockung)
Fassadendämmung mit
Passivhausfaktor
„Schon der erste Blick auf das 1954 im Mauerwerksbau errichtete Gebäude ließ einen
erheblichen Sanierungsbedarf erkennen“,
berichtet Schaub (1, 2). Dringend nötig war
vor allem die Dämmung der Fassade.
Das dafür von ihm gewählte System mit
TJI-Doppelstegträgern hat den Vorteil,
dass der Dämmanteil hoch und der Holzanteil gering ist – ohne Abstriche bei der
Belastungsfähigkeit. Die gesamte Gebäu-
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EnEV im Bestand 11/12
dehülle wurde von außen mit einer 60 mm
starken Holzfaserdämmplatte beplankt
und in den dadurch entstandenen Hohlraum zwischen Wand und Platte die Dämmung aus Zellulosefaser eingeblasen. Zellulosefasern werden aus Altpapier
hergestellt und haben sich als kostengünstiger, ökologischer Dämmstoff auf
dem Baumarkt durchgesetzt.
Mit der Wärmeleitfähigkeit von 0,040 W/
(mK) reduzierte der Planer die vorhandenen Wärmebrücken auf ein Minimum.
Bauzeit sparte Martin Schaub durch eine
hilfreiche Idee: Sämtliche Fassadenelemente und die ca. 750 m² Brettsperrholz-,
Außen-, Innen- und Wohnungstrennwände ließ er parallel zum Umbaubeginn vorfertigen und dann innerhalb weniger Tage
montieren.
Die Sanierung bestehender Gebäude mit
vorgefertigten Holzelementen hat den
Vorteil, dass alle Bearbeitungsstufen in extrem kurzer Bauzeit möglich sind. Vom
dreidimensionalen Aufmaß über die Planung bis hin zur Fertigung und Montage
aller Elemente dauerte dieses Projekt nur
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Sanierungsprojekt
(7) Passgenauer Einbau von vorgefertigten Komponenten, wie z. B. Fenster, Türen,
Haustechnik und Solarmodule
Grafik: © Q5 Architektur
„Je höher der Grad der Vorfertigung, desto
wichtiger das Aufmaß“, so Martin Schaub.
„Da die Bearbeitung in der Halle witterungsunabhängig ist, konnten wir die aufeinander abgestimmten Bauabläufe tagesgenau planen und einhalten.“ Nach dem
Prinzip der Schablone müssen die vorgefertigten Holzbauelemente exakt auf die Geometrie des bestehenden Gebäudes passen.
Die Materialeigenschaften sowie die Geometrie der Träger sind so aufeinander abgestimmt, dass sich günstige Verhältnisse in
Bezug auf Biegung und Schub ergeben. Sie
haben geringes Eigengewicht (3,2 bis
7,9 kg/m), was insbesondere bei großen
Spannweiten von Vorteil ist. Prinzipiell bestehen die Elemente aus einer statisch wirksamen Tragstruktur, einer Dämmschicht
und einer wasserführenden Bekleidungsebene. Die Fugen- und Anschlussdetails der
teilweise oder komplett vorgefertigten Elemente sind so konzipiert, dass bei der Montage vor Ort alle geforderten bauphysikali-
Bild: © Q5 Architektur
sechs Monate. Die Bewohner mussten
deshalb nur für diesen Zeitraum ausquartiert werden.
(8) Horizontal- und Vertikalschnitte Fenster Erd- und Obergeschoss (ohne Maßstab)
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EnEV im Bestand 11/12
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Gebäudehülle
Dämmen von Heizkörpernischen
Ein bauphysikalisch
unlösbares Problem?
Aufgrund der doch beachtlichen Abmessungen alter Radiatoren wurden gerade in
den 60ger, 70ger und 80ger-Jahren aus
ästhetischen Gründen die Heizkörper in
Nischen untergebracht. Durch die relativ
geringen Energiekosten war die Energieeinsparung zu dieser Zeit noch ein untergeordnetes Thema. Wichtig waren damals
wie heute ästhetische Gesichtspunkte
und vor allem niedrige Baukosten. Bei
energetischen Sanierungen werfen diese
Nischen aber häufig bauphysikalische Probleme auf.
Mittlerweile sind die Energiekosten extrem gestiegen, und auch die alten Radiatoren sind in die Jahre gekommen.
Aus diesen Gründen stellt sich gerade
im Bereich der Altbausanierung bei Beratungsgesprächen mit Kunden immer
wieder folgende Frage: „Macht es Sinn,
die Nische im Bereich der Heizkörper zu
dämmen und, wenn ja, wie und in welchem Umfang?“ Oft wird die Frage im
Zusammenhang mit dem Austausch alter Radiatoren durch neue Flachheizkörper und dem damit verbundenen
Raumgewinn hinter den Heizkörpern
gestellt.
Leider lässt sich diese Frage ‒ wie der Kunde das gerne hätte oder von einem Energieberater oft erwartet ‒ nicht pauschal
und ohne detailliertere Betrachtung und
Berechnung beantworten.
Die Heizkörpernische
als Wärmebrücke
Unzweifelhaft und auch für den Laien
schnell ersichtlich, stellt die Heizkörpernische eine Schwächung des Wandquerschnitts und somit eine Wärmebrücke
dar. Besonders ärgerlich ist die Tatsache,
dass sich diese Wärmebrücke genau an
der Stelle befindet, an der eigentlich die
Wärme an den Raum übergeben werden
soll.
Bilder: © J. Schmid
(1) Klassische Heizkörpernische im Altbau
mit Radiator und durchgehendem Fensterbrett
(2) Zugehörige thermografische Aufnahme
von innen mit deutlich sichtbarem Temperaturabfall im Bereich des Fensterbrettes
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EnEV im Bestand 11/12
(3) Thermografische Aufnahme einer
Heizkörpernische von außen mit deutlich erkennbarem Wärmeverlust.
Durch diesen Wärmeverlust nach außen
kommt es meist auch zu längeren Aufheizzeiten des Raumes, da ein nicht zu vernachlässigender Teil der Wärme des Heizkörpers
dazu aufgewendet wird, die kalte Außenwand mit aufzuheizen.
Da diese Schwachstelle aufgrund ihrer Offensichtlichkeit auch schnell von Laien erkannt
wird, findet man gerade im Altbaubereich die
verschiedensten Varianten eigenmächtiger
Dämmversuche. Diese reichen von alukaschierten Dämmstoffplatten über Gipskartonverkleidungen und sogenannten Wärmedämmtapeten, bis hin zu hinterlüfteten
Konstruktionen aus Holz. Leider werden dabei oftmals die bauphysikalischen Gegebenheiten und auch die anschließenden Bauteile
wie durchgehende Fensterbretter o. Ä. außer
Acht gelassen. Als Folge dieser sporadischen
Dämmversuche und des – gerade in Bezug
auf Luftdichtigkeit und Wärmebrücken – fehlenden bauphysikalischen Verständnisses
kommt es des Öfteren zu Schimmelpilzproblemen im Bereich der Heizkörpernischen. Diese Probleme werden meist erst spät bemerkt,
da sich der Schimmelpilz hinter den Verkleidungen aus Gipskarton, Holz, Tapeten oder
zwischen Außenwand und Dämmung bildet.
Sichtbar wird der Schimmelpilzbefall dann
erst bei der Sanierung der Heizkörpernischen
und dem damit verbundenen Entfernen der
Verkleidungen.
Verstärkt anzutreffen ist das Problem der
Schimmelpilzbildung bei nicht beheizten
Räumen, wie z. B. dem Schlafzimmer oder
bei nachträglich entfernten Heizkörpern,
wie es des Öfteren beim Einbau von Fußbodenheizungen vorkommt. Hierbei wird die
sonst durch die vorhandenen Heizkörper
erwärmte energetische Schwachstelle
nicht ausreichend beheizt. Aufgrund der
Querschnittsschwächung der Außenwand
sinkt die Temperatur im Bereich der Heizkörpernische unter den kritischen Temperaturbereich, und es kommt zur Kondensatwww.enev-im-bestand.de
Sonstiges
Veranstaltungskalender
Datum, Ort
Veranstaltung
Information
Start am 06.12.2012
in Kempten
Kurs Passivhaus-Handwerker
Diese produktneutrale und praxisorientierte Weiterbildung vermittelt Ihnen als Mitarbeiter oder Inhaber
eines Handwerksbetriebes Fachwissen für den Bau
und die Sanierung von energieeffizienten Gebäuden.
Besonders wichtig ist die gute gewerkeübergreifende
Koordination und Kooperation auf dem Bau. In den
separat buchbaren Vertiefungsmodulen „Gebäudehülle“ und „Haustechnik“ festigen wir mit den Teilnehmern das neu erworbene Wissen mit intensiven
Praxisübungen.
(Infos unter: www.eza-allgaeu.de)
14.–19.01.2013
in München
BAU 2013
Die BAU präsentiert Architektur, Materialien und Systeme für Industrie- und Objektbau, Wohnungsbau
sowie Innenausbau. Das Angebot ist nach Baustoffen, Produkt- und Themenbereichen gegliedert – zukunftsweisende Themen wie „Nachhaltiges Bauen“
spielen dabei quer durch alle Ausstellungsbereiche
eine bedeutende Rolle. Die BAU belegt mit über 2.000
Ausstellern aus 46 Ländern das gesamte Gelände der
Messe München mit allen 17 Hallen und vier Eingängen,
insgesamt 180.000 m² Bruttoausstellungsfläche.
(Infos unter: www.bau-muenchen.com)
16.–18.01.2013
in Nürnberg
eltec 2013
Zum 30. Mal öffnet die eltec ihre Pforten. Die Jubiläumsausgabe der Messe für Elektro- und Energietechnik überrascht mit neuem Online-Ticketshop,
leuchtenden Zukunftsideen für E-Techniker, topaktuellem E-Haus und vielem mehr. Auch 2013 gibt
die eltec wieder einen Überblick über aktuelle Branchenentwicklungen, Produkte und Dienstleistungen
– von Trends in der Gebäudesystemtechnik über
innovative Lichttechnik bis hin zu Sicherheitssystemen und E-Mobilität.
(Infos unter: www.eltec.info)
18.–20.01.2013
in Bremen
hanseBAU und 7. Bremer Altbautage 2013
Hier bleibt keine Baufrage offen: Die Bremer Altbautage werden auch 2013 parallel zur hanseBAU stattfinden, um Besuchern ein breites und abwechslungsreiches Angebot aus Informationen, Vorträgen und
Bauvorführungen zu bieten. Im Mittelpunkt werden
dabei die Energieeinsparung und der Klimaschutz stehen. Es erwarten Sie qualitätsgeprüfte Aussteller, neutrale Beratung, Fachvorträge und Bauvorführungen.
(Infos unter: www.bremer-altbautage.de)
23.01.–26.02.2013
diverse Städte in
Deutschland
Gebäudeinstandsetzung – 26. Info-Tag
Franz-Josef Hölzen diskutiert mit Ihnen verschiedene
Aspekte der Abdichtung erdberührter Bauteile und der
Sockelinstandsetzung; Hans Westfeld und Dr. Rudolf
Plagge gehen auf Spezialitäten der Schimmelinstandsetzung bzw. der Innendämmung ein.
(Infos unter: www.ernst-und-sohn.de/veranstaltungen)
Der Veranstaltungskalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Termine unter www.enev-im-bestand.de.
www.enev-im-bestand.de
EnEV im Bestand 11/12
31
Bild: © Rainer Sturm/pixelio.de
Dezember 2012/Januar 2013
Anlagentechnik
Bild: © KfW-Bildarchiv
Neuer VDI-Richtlinien-Entwurf 3464 zur Lagerung von Pellets
Sicher heizen mit Pellets
Pellets gelten aufgrund der verwendeten
Rohstoffe als ungefährlich. Dies führt
häufig zu einem arglosen Umgang mit
den Holzpresslingen. Unfälle in Pelletlagern jedoch zeigen, dass auch bei Pellets
ein sachgerechter Umgang unbedingt erforderlich ist.
als Gründruck erschienen. Die endgültige Fassung der VDI 3464 wird Anfang
2013 als Weißdruck verabschiedet. Sobald die Richtlinie als Weißdruck erhältlich ist, gilt diese als Stand der
Technik und kann durch Aufnahme in
Genehmigungen rechtliche Bedeutung
entfalten. Ansonsten sind VDI-Richtli-
nien Empfehlungen, welche von Fachleuten umgesetzt werden sollten.
Das Erscheinen der VDI-Richtlinie hat keine Auswirkung auf bereits bestehende Lager. Es empfiehlt sich jedoch, Pelletlager,
welche die Anforderungen der VDI-Richtlinie 3464 nicht erfüllen, nachzurüsten.
Wie kommt es zu Unfällen?
Durch die Pelletierung werden die Holzzellen gepresst und so gelangen unter anderem Fettsäuren an die Oberfläche der Pellets, welche mit der Luft reagieren können.
Beim Abbau dieser Fettsäuren kann sich
im Lager Kohlenstoffmonoxid (CO) in zum
Teil gefährlichen Mengen anreichern. Aber
auch vom Pelletstaub und von beweglichen Teilen wie Förderschnecken und
Blattrührwerken können Gefahren ausgehen. In Deutschland gibt es, abgesehen
vom Brandschutz (Feuerungsverordnungen FeuVO), keine Vorschriften für die Lagerung von Holzpellets. Planer und Betreiber von Pelletlagern orientierten sich
deshalb bislang an der österreichischen
ÖNorm M7137 und den „Empfehlungen
zur Lagerung von Holzpellets“ des Deutschen Energieholz- und Pelletverbands
(DEPV). Aus diesem Grund wurde die VDIRichtlinie 3464 erarbeitet.
In der Richtlinie sind alle sicherheitsrelevanten Aspekte für die sichere und
gesundheitlich unbedenkliche Lagerung von Holzpellets gestaffelt nach
der Lagergröße angegeben. Aber auch
die Herstellung und Lieferung werden
mit in die Richtlinie einbezogen, damit
schon ganz am Anfang der Bereitstellungskette Maßnahmen ergriffen werden, welche das Gefährdungspotenzial
der Pellets senken. Schwerpunkte der
Richtlinie sind die Belüftung des Lagers
zur Vermeidung von erhöhten CO-Gehalten sowie Brand- und Explosionsschutz. Die Richtlinie ist Ende August
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EnEV im Bestand 11/12
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Neuer Entwurf
VDI-Richtlinie 3464
(1) Die neue VDI 3464 legt den Stand der Technik für die Belüftung des Pelletlagers
sowie den Brand- und Explosionsschutz fest.
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Rechtliches
Verträge für gemeinschaftliche Heizungen
Lieber auf Nummer
sicher gehen
Der Einbau oder die Modernisierung der
Anlagentechnik ist mit erheblichen Kosten
verbunden. Bei immer effizienteren Heizungsanlagen und reduziertem Heizwärmebedarf von Gebäuden bietet die gemeinsame Beheizung mehrerer Gebäude
mit einer Heizungsanlage Kostenvorteile.
Für einen reibungslosen Ablauf ist es aber
wichtig, alle Fragen im Vorfeld zu klären
und in einer Vereinbarung schriftlich festzuhalten.
Gemeinschaftsheizungen kommen vor allem bei Gebäuden, die räumlich eng beieinander stehen, z. B. Doppelhaushälften oder
Reihenhäuser, infrage. Dies gilt für den Neubau entsprechender Gebäude ebenso wie
für den Bestand, wobei hier vorab die technische Realisierbarkeit gegebenenfalls mit
entsprechenden Fachplanern zu klären ist.
Anders ist die Situation für die gemeinsame
Beheizung mehrerer rechtlich voneinander
getrennter Hausgrundstücke. Um den gemeinsamen Interessen der Beteiligten weitestgehend zu entsprechen, ist eine klare
Regelung unverzichtbar. Hierbei sind die
folgenden Aspekte besonders zu berücksichtigen.
Wer betreibt die Heizung?
Für die Versorgung zweier oder mehrerer
Gebäude mit Heizwärme und/oder Warmwasser stehen aus rechtlicher Sicht im Wesentlichen zwei Varianten zur Verfügung:
Zum einen kann sich einer der beteiligten
Hauseigentümer dazu verpflichten, die Heizungsanlage zu installieren und die anderen
Eigentümer mit Heizwärme zu versorgen.
Diese Konstellation ist letztlich mit dem
„Wärmecontracting“ vergleichbar, in dem
sich der Wärmelieferant (Contractor) gegenüber dem (anderen) Hauseigentümer verpflichtet, das Gebäude mit Heizwärme zu
versorgen. Zumeist ist es der Contractor, der
eine (neue) Heizungsanlage in das Gebäude
einbringt. Der Gebäudeeigentümer seiner-
1
Vgl. § 16 Abs. 1 und Abs. 2 WEG.
2
Vgl. § 21 Abs. 4, Abs. 5 Nr. 2, 4 WEG.
seits verpflichtet sich im Gegenzug, die Wärme für einen festgelegten Zeitraum – meist
10 bis 15 Jahre – ausschließlich vom Contractor zu beziehen. Die Anschaffungs- und Instandhaltungskosten für die (neue) Heizungsanlage sind dabei regelmäßig – und
auf die Vertragslaufzeit bemessen – Gegenstand der Contractinggebühren.3 Übertragen
auf die gemeinsame Heizung würde jedoch
ein Eigentümer die Investitionskosten zunächst allein tragen müssen. Zudem trägt er
grundsätzlich auch das Risiko der Zahlungsunfähigkeit seiner Vertragspartner während
des laufenden Wärmebezugsvertrages. Der
Wärme beziehende Eigentümer erspart sich
bei dieser Variante zwar zunächst die (anteiligen) Anschaffungskosten für die neue Heizung. Er hat aber grundsätzlich nur für eine
vereinbarte Vertragslaufzeit Gewissheit darüber, dass sein Gebäude mit Wärme beliefert wird. Lässt sich nach Ablauf nicht ohne
weiteres eine separate Heizungsanlage für
die eigene Immobilie einbauen, ist die dauerhafte Beheizbarkeit nicht gesichert.
Es dürfte daher in den meisten Fällen den Interessen der Parteien eher entsprechen, dass
sie sich die Investitionskosten für den erstmaligen Einbau der Heizung oder deren Modernisierung teilen und die Partizipation aller Eigentümer an der Heizungsanlage
dauerhaft gesichert wird.
3
In der Praxis finden sich beim sog. Wärmecontracting
vielfältige Erscheinungsformen.
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Im Rahmen von Wohnungs- oder Teileigentümergemeinschaften sind die rechtlichen
Fragestellungen der gemeinsamen Heizung in der Praxis meist durch eine Gemeinschaftsordnung geregelt. Sie bestimmt darüber, wie die Eigentümer mit
dem gemeinschaftlichen und dem Sondereigentum verfahren dürfen und wie sich
die Lasten verteilen. Ersatzweise kann auf
das „Gesetz über das Wohnungseigentum
und das Dauerwohnrecht“ (WEG) und die
hierzu ergangene Rechtsprechung zurückgegriffen werden. Die Heizung ist danach
regelmäßig Gemeinschaftseigentum. Die
Lasten verteilen sich nach einem festgeleg-
ten Schlüssel.1 Auch die Entscheidungsfindung im Falle von Reparaturen, Modernisierungen etc. ist im WEG geregelt.2
54
EnEV im Bestand 11/12
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