Pharmakokinetik Wirkstoffkonzentration im Körper in Abhängigkeit von der Zeit − die Exponentialfunktion Vorgänge wie Arzneistoffresorption und -elimination laufen mit exponentieller Gesetzmäßigkeit ab. Hinsichtlich der Resorption erklärt sich dies meist aus der Tatsache, dass die Menge des pro Zeiteinheit bewegten Stoffes von der Konzentrationsdifferenz (Gradient) zwischen zwei Räumen (Kompartimenten) abhängt (Fick’sches-Gesetz). Bei der Resorption sind das Kompartiment mit initial hoher Konzentration der Darminhalt und das Kompartiment mit niedriger Konzentration das Blut. Im Falle der renalen Elimination ist die Ausscheidung vielfach von der glomerulären Filtration abhängig, also der Substanzmenge, die im Primärharn enthalten ist. Mit fallender Konzentration der Substanz im Blut sinkt dementsprechend die pro Zeiteinheit glomerulär filtrierte Menge. Die sich ergebende exponentielle Gesetzmäßigkeit ist in (A) illustriert. Die exponentielle Gesetzmäßigkeit bedeutet, dass die Zeitspanne, in der sich die Konzentration jeweils halbiert, konstant ist. Diese Zeitspanne wird Halbwertzeit (t1/2) genannt und steht mit t1/2 = ln 2/k in einer festen Beziehung zu der Geschwindigkeitskonstanten k, die zusammen mit der Ausgangskonzentration c0 die (Exponential-)Beziehung vollständig beschreibt. Die exponentielle Gesetzmäßigkeit der Prozesse erlaubt es im Falle der Elimination, ein Plasmavolumen anzugeben, das innerhalb einer Zeiteinheit vom Wirkstoff befreit würde, wenn sich der verbleibende Stoff nicht wieder homogen über den gesamten Raum verteilen würde (diese Bedingung ist in Wirklichkeit natürlich nie gegeben). Das in einer Zeiteinheit formal vom Wirkstoff befreite Plasmavolumen wird als Clearance bezeichnet. Je nachdem, ob eine Ausscheidung oder eine metabolische Veränderung die Konzentration des Wirkstoffs im Blut sinken lässt, wird von einer renalen oder einer hepatischen Clearance gesprochen. In den Fällen, in denen ein Teil des im Blut befindlichen resorbierten Wirkstoffs unverändert über die Niere, ein anderer Teil nach chemischer Veränderung ausgeschieden wird, addieren sich die renale und die hepatische Clearance zur Gesamtclearance (Cltot). Sie stellt die Leistung aller an der Elimination beteiligten Vorgänge dar und ist mit der Halbwertzeit (t1/2) und dem scheinbaren Verteilungsvolumen Vapp (S. 30) über die Beziehung verbunden: t1/2 = In 2 × Vapp Cltot Die Halbwertzeit ist um so kürzer, je kleiner das Verteilungsvolumen oder je größer die Gesamtclearance ist. Im Falle unverändert renal ausgeschiedener Wirkstoffe kann aus der kumulativen Harnausscheidung die Eliminationshalbwertzeit ermittelt werden; die schließlich insgesamt ausgeschiedene Menge entspricht der resorbierten Menge. Bei hepatischer Elimination ergibt sich meist ein exponentieller Ablauf der Pharmakonkonzentration über die Zeit, weil die metabolisierenden Enzyme im konzentrationsproportionalen Bereich ihrer Aktivierungskurve arbeiten und daher mit abfallender Konzentration auch die pro Zeiteinheit umgesetzte Substanzmenge sinkt. Die bekannteste Ausnahme bietet die Elimination von Ethanol, die zumindest bei Blutkonzentrationen 쏜 0,2 ‰ nicht exponentiell, sondern linear abfällt. Dies hängt mit der niedrigen Halbsättigungskonzentration des für den Alkoholabbau geschwindigkeitsbestimmenden Enzyms Alkohol-Dehydrogenase zusammen, die schon bei 80 mg/l (= 0,08‰) erreicht ist. Daher kann bei Ethanolkonzentrationen oberhalb von 0,2 ‰ der Umsatz nicht mehr konzentrationsabhängig steigen, und die pro Zeit eliminierte Menge bleibt konstant. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 46 47 Wirkstoffkonzentration im Körper A. Exponentielle Ausscheidung eines Wirkstoffes Konzentration (c) des Wirkstoffes im Plasma [Menge/Vol] 1 c ct 1 = 2 o 2 t1 = 2 ln 2 k 2 ct = co · e-kt ct: Konzentration des Wirkstoffes ct: zu einem Zeitpunkt t co: A usgangskonzentration nach co: Zufuhr einer Wirkstoffdosis e: Basis des natürlichen Logarithmus k: Elimin ationskonstante Zeiteinheit Zeit (t) formal pro Zeiteinheit vom Wirkstoff befreites Plasmavolumen = Clearance [Vol/Zeit] pro Zeiteinheit ausgeschiedene Wirkstoffmenge [Menge/Zeit] insgesamt ausgeschiedene Wirkstoffmenge (zugeführte Menge) = Dosis Zeit (t) Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Plasmahalbwertzeit t 1 Pharmakokinetik Zeitverlauf der Wirkstoffkonzentration im Plasma Zeitverlauf der Wirkstoffkonzentration (A). Arzneistoffe werden in den Körper aufgenommen und aus diesem auf verschiedenen Wegen wieder ausgeschieden. Der Körper ist also ein offenes System, in dem sich die aktuelle Arzneistoffkonzentration aus dem Zusammenspiel von Zustrom (Invasion) und Abfluss (Elimination) ergibt. Im Falle der Zufuhr eines Wirkstoffs per os erfolgt die Resorption aus Magen und Darm. Ihre Geschwindigkeit ist von vielen Faktoren abhängig, unter anderem von der Lösungsgeschwindigkeit des Arzneistoffs (im Fall einer festen Darreichungsform), von der Geschwindigkeit, mit welcher der Magen- und Darm-Inhalt vorwärtsbewegt wird, von der Membrangängigkeit des Wirkstoffs, von der Differenz zwischen der Konzentration im Darm und der im Blut und von der Durchblutung der Darmschleimhaut. Der Zustrom aus dem Darm (Invasion) lässt die Konzentration im Blut ansteigen. Mit dem Blut erreicht der Wirkstoff einzelne Organe (Verteilung) und kann bei entsprechenden Eigenschaften von diesen auch aufgenommen werden, wobei zunächst die gut durchbluteten Gewebe (z. B. das Gehirn) einen im Vergleich zu den weniger gut durchbluteten Organen zu großen Anteil erhalten. Die Aufnahme in die Gewebe lässt die Konzentration im Blut sinken. Der Zustrom aus dem Darm nimmt ab, wenn die Konzentrationsdifferenz zwischen Darm und Blut kleiner wird. Der Blutspiegel erreicht ein Maximum, wenn die pro Zeit eliminierte Menge der pro Zeit resorbierten Menge gleichkommt. Der Abstrom von Wirkstoff in das Lebergewebe und in die Nieren bedeutet seinen Eintritt in die Eliminationsorgane. Der charakteristische phasenhafte Zeitverlauf der Konzentration im Plasma setzt sich somit aus den Teilprozessen Invasion, Verteilung und Elimination zusammen, wobei die einzelnen Teilprozesse sich zeitlich überlappen. Wenn die Resorption aus dem Darm langsamer abläuft als die Verteilung, bestimmen Resorption und Elimination den Blutspiegelverlauf. Dieser lässt sich dann mathematisch mit der sog. Bateman-Funktion beschreiben (k1 und k2 = Geschwindigkeitskonstanten für den Resorptionsvorgang und den Eliminationsvorgang). Wenn (nach rascher intravenöser Zufuhr) die Verteilung im Körper deutlich schneller erfolgt als die Elimination, stellt sich dies in einem anfänglich raschen und dann stark verlangsamten Abfall des Plasmaspiegels dar, wobei die schnelle Komponente des Abfalls als α-Phase (Verteilungsphase) und die langsame Komponente als die β-Phase (Eliminationsphase) bezeichnet wird. Applikationsart und Zeitverlauf der Wirkstoffkonzentration (B). Die Geschwindigkeit der Invasion hängt von der Applikationsart ab. Je rascher die Invasion erfolgt, desto kürzer ist die Zeit (tmax), die bis zum Erreichen des Plasmaspiegelmaximums (cmax) vergeht, desto höher ist cmax, und desto früher beginnt der Plasmaspiegel wieder zu fallen. Die Fläche unter der Plasmaspiegelkurve (AUC, „area under curva“) ist bei gleicher Dosis und vollständiger Verfügbarkeit unabhängig von der Applikationsart: Gesetz von den korrespondierenden Flächen. Es wird zur Ermittlung der Bioverfügbarkeit (F) herangezogen. Nach Zufuhr in gleicher Dosis gilt F = AUC orale Zufuhr AUC iv Zufuhr Die Bioverfügbarkeit entspricht dem Anteil der Wirkstoffmenge, welcher nach oraler Anwendung in den großen Kreislauf gelangt. Auch für den Vergleich von verschiedenen Handelspräparaten, die denselben Wirkstoff in derselben Menge enthalten, wird diese Gesetzmäßigkeit genutzt: identische AUCWerte und identischer Zeitverlauf der Blutkonzentration bedeuten Bioäquivalenz. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 48 49 Zeitverlauf der Wirkstoffkonzentration A. Zeitverlauf der Wirkstoffkonzentration Verteilung auf die Gewebe des Körpers Elimination Ausscheidung aus dem Körper durch Biotransformation (chemische Veränderung im Körper) und/ oder durch Exkretion über die Niere Bateman-Funktion c= Dosis Vapp x k1 x (e-k2t-e-k1t) k1 - k2 Zeit (t) Wirkstoffkonzentration im Blut (c) B. Applikationsart und Zeitverlauf der Wirkstoffkonzentration intravenös intramuskulär subcutan peroral Zeit (t) Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Wirkstoffkonzentration im Blut (c) Invasion Aufnahme aus Magen und Darm in die Blutbahn Pharmakokinetik Zeitverlauf der Wirkstoffkonzentration bei regelmäßiger Anwendung (A) Wird ein Arzneistoff in einer bestimmten Dosis über einen längeren Zeitraum in regelmäßigen Zeitabständen zugeführt, hängen Verlauf und Höhe des Plasmaspiegels vom Verhältnis zwischen der Halbwertzeit der Elimination und der Dauer des Applikationsintervalls ab. Wenn die mit einer Dosis zugeführte Menge vollständig ausgeschieden ist, bevor die neue Dosis eingenommen wird, ergeben sich bei wiederholter Einnahme in regelmäßigen Zeitabständen immer wieder gleiche Plasmaspiegel. Erfolgt eine Einnahme, bevor die mit der vorausgegangenen Dosis zugeführte Menge vollkommen ausgeschieden ist, muss sich diese Folgedosis zu dem Rest addieren, der von der vorausgegangenen Dosis noch im Körper vorhanden ist − der Wirkstoff kumuliert. Je kürzer das Applikationsintervall im Vergleich zur Eliminationshalbwertzeit gewählt wird, um so größer ist der Restbetrag, zu dem sich am Ende des Applikationsintervalls die neue Dosis addiert, desto stärker kumuliert der Wirkstoff im Körper. Bei gegebenem Applikationsintervall kumuliert der Wirkstoff jedoch nicht grenzenlos, vielmehr stellt sich ein Kumulationsgleichgewicht (css „steady state“) ein. Dies beruht auf der Konzentrationsabhängigkeit der Eliminationsprozesse. Je höher die Konzentration ansteigt, desto größer wird die Menge des pro Zeiteinheit eliminierten Wirkstoffs. Nach mehreren Dosen ist die Konzentration auf einen Wert geklettert, bei dem die pro Zeit eliminierte Menge der pro Zeit zugeführten Menge gleichkommt: Das Kumulationsgleichgewicht ist erreicht. Auf diesem Konzentrationsniveau spielen sich bei einer Fortsetzung der regelmäßigen Einnahme die Plasmaspiegelschwankungen ab. Die Höhe des Kumulationsgleichgewichtes (css) hängt von der zugeführten Menge (D) pro Applikationsintervall (τ) und der Clearance Cl ab: css = D τ × Cl Die Geschwindigkeit, mit der das Kumulationsgleichgewicht erreicht wird, ist der Eliminationsgeschwindigkeit des Wirkstoffs korreliert (Zeit bis 90 % css: 3,3 × Eliminationshalbwertzeit t1/2). Zeitverlauf der Wirkstoffkonzentration bei unregelmäßiger Einnahme (B) In der Praxis erweist es sich als schwierig, einen Plasmaspiegel zu gewährleisten, der gleichmäßig um einen gewünschten Wirkspiegel unduliert. Wenn z. B. die Einnahme von zwei aufeinander folgenden Dosen unterlassen („?“ in B) wird, sinkt der Plasmaspiegel auf subtherapeutische Konzentrationen ab, und es bedarf einer längeren Periode der regelmäßigen Einnahme, um das gewünschte Plasmaspiegelniveau wieder zu erreichen. Die Fähigkeit und Bereitschaft des Patienten, therapeutische Maßnahmen wie vom Arzt verordnet durchzuführen, wird als „Patienten-Compliance“ bezeichnet. Die Schwierigkeit der unregelmäßigen Arzneistoffzufuhr kann übrigens auch auftreten, wenn die Tagesgesamtdosis auf drei Einzeldosen verteilt wird (3-mal täglich eine Dosis) und die erste Dosis morgens zum Frühstück, die zweite Dosis zum Mittagessen und die dritte Dosis zum Abendessen eingenommen wird. Unter dieser Bedingung ergibt sich während der Nachtruhe des Patienten ein Applikationsintervall, das doppelt so lang ist wie die Intervalle am Tage. Die Konzentration im Blut kann in den frühen Morgenstunden weit unter den gewünschten und möglicherweise dringend erforderlichen Wirkspiegel gesunken sein. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 50 51 Zeitverlauf bei regelmäßiger Einnahme A. Zeitverlauf der Wirkstoffkonzentration im Blut bei regelmäßiger Einnahme Zeit Applikationsintervall Zeit Kumulationsgleichgewicht: Wirkstoffzufuhr und Wirkstoffausscheidung im Applikationsintervall gleich Wirkstoffkonzentration Kumulation: zugeführter Wirkstoff wird im Applikationsintervall nicht vollständig eliminiert Zeit Wirkstoffkonzentration B. Zeitverlauf der Wirkstoffkonzentration bei unregelmäßiger Einnahme erwünschter therapeutischer Wirkspiegel ? ? ? Zeit Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Wirkstoffkonzentration Applikationsintervall Pharmakokinetik Kumulation: Dosis, Dosisintervall und Auslenkung des Plasmaspiegels (A) Die erfolgreiche Anwendung eines Arzneimittels ist bei vielen Erkrankungen nur möglich, wenn seine Konzentration über die Zeit gleichbleibend hoch ist. Diese Bedingung wird mit der regelmäßigen Einnahme angestrebt, wobei die Bedingungen so zu wählen sind, dass ein zeitweises Absinken unter die therapeutisch wirksame Konzentration genauso vermieden wird wie das vorübergehende Überschreiten der oberen Grenzkonzentration, was Vergiftungssymptome hervorrufen würde. Ein gleichförmiger Plasmaspiegel über die Zeit ist hingegen dann unerwünscht, wenn mit ihm ein Nachlassen der Wirksamkeit verbunden ist (Toleranzentwicklung), oder wenn die Anwesenheit des Wirkstoffs nur zu bestimmten Tageszeiten erforderlich ist. Ein über die Zeit konstanter Plasmaspiegel lässt sich mit einer Dauerinfusion erreichen, wobei die Infusionsgeschwindigkeit die Höhe des Plasmaspiegels bestimmt. Dieses Verfahren wird im intensivmedizinischen Bereich regelmäßig angewandt, kommt aber sonst kaum in Betracht. Bei peroraler Zufuhr bietet sich eine Aufteilung der Tagesgesamtdosis auf mehrere, z. B. 4, 3 oder 2 Einzeldosen an. Wenn die Tagesdosis auf mehrere Einzeldosen verteilt wird, weist der mittlere Plasmaspiegel geringere Auslenkungen auf. In der Praxis zeigt sich aber, dass die Vorschrift, ein Arzneimittel mehrere Male am Tag einzunehmen, viel weniger gut befolgt wird (mangelnde Zuverlässigkeit des Patienten bei der Arzneimitteleinnahme: mangelnde „Patienten-Compliance“). Das Ausmaß der Plasmaspiegelschwankungen innerhalb eines Applikationsintervalls kann auch vermindert werden durch eine Darreichungsform (S. 12) mit protrahierter Wirkstofffreisetzung: Retard-Präparat. Die Geschwindigkeit, mit der bei regelmäßiger Einnahme das Kumulationsgleichgewicht erreicht wird, korreliert mit der Geschwindigkeit der Elimination. Als Faustregel gilt: das Kumulationsgleichgewicht ist ungefähr erreicht nach 3 × Eliminations-t1/2. Im Falle langsam eliminierbarer und damit stark zur Kumulation neigender Wirk- stoffe dauert es bei Gabe der Erhaltungsdosis lange, bis sich der für die Wirkung optimale Plasmaspiegel einstellt (Phenprocoumon, Digitoxin, Methadon). Hier kann durch eine Überhöhung der anfänglichen Dosen (Aufsättigungsdosis) rascher die Gleichgewichtskonzentration erreicht werden, das Gleichgewicht wird anschließend mit einer niedrigeren Dosis (Erhaltungsdosis) aufrechterhalten. Bei langsam eliminierbaren Substanzen reicht eine einmal tägliche Zufuhr für einen gleichmäßigen Wirkspiegel. Änderung der Eliminationscharakteristik im Verlauf der Arzneistofftherapie (B) Bei allen Arzneistoffen, die regelmäßig einzunehmen sind und zum erwünschten Wirkspiegel kumulieren, ist zu bedenken, dass die Bedingungen für die Biotransformation oder renale Exkretion im Verlaufe der Therapie nicht notwendigerweise konstant bleiben müssen. Es kann durch eine Enzyminduktion (S. 34, 38) oder durch eine Änderung der Protonenkonzentration im Harn (S. 42) eine Beschleunigung eintreten. Als Folge sinkt das Kumulationsgleichgewicht auf den Wert ab, der der neuen und rascheren Elimination entspricht. Eine zunächst vorhandene Arzneimittelwirkung wird schwächer oder kann verschwinden. Umgekehrt wird bei einer Hemmung der Elimination (z. B. fortschreitende Niereninsuffizienz bei renal ausscheidbaren Wirkstoffen) der mittlere Plasmaspiegel ansteigen, und es können sich toxische Konzentrationen einstellen. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 52 53 Kumulation 4 x täglich 50 mg 2 x täglich 100 mg 1 x täglich 200 mg einmalig 6 12 18 24 6 12 18 24 6 12 18 50 mg 24 6 12 h toxischer Wirkspiegel B. Änderung der Eliminationscharakteristik im Verlauf der Arzneistofftherapie erwünschter Wirkspiegel Wirkstoffkonzentration im Blut Hemmung der Elimination Beschleunigung der Elimination 6 12 18 24 6 12 18 24 6 12 18 24 6 12 18 h Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. erwünschter Wirkspiegel Wirkstoffkonzentration im Blut toxischer Wirkspiegel A. Kumulation: Dosis, Dosisintervall und Auslenkung des Plasmaspiegels