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Mittwoch, 04. Mai 2011 - 10:10 Uhr
Heidestadt zeichnet 16 vorbildliche Bauvorhaben aus
Bürgermeister Wilhelm Ruhkopf vergibt beim Sommerfest in der alten Reithalle Ehrungen für Kreativität und
Rücksicht auf die Umgebung
wu Soltau. Über Geschmack und der Frage nach gelungener Architektur lässt sich fast endlos diskutieren – und
lange streiten. Doch unabhängig davon, ob das Haus gefällt: Manche Bauvorhaben fallen einfach auf. Die
Bauherrn und ihre Architekten beweisen Kreativität und Originalität.
Solche Bauten zeichnet die Stadt Soltau ebenso aus wie Gebäude, die durch „besondere Rücksichtnahme auf
das Umfeld positiv aufgefallen sind“, wie Bürgermeister Wilhelm Ruhkopf beim Sommerfest der Stadt betonte.
„Das soll auch Ansporn für neue Bauvorhaben sein.“ Bei dem Empfang der Stadt in der alten Reithalle zeichnete
er 16 Bauherren aus. Die Stadt vergibt die Bauauszeichnungen alle fünf Jahre. Dabei werden private Bauten
ebenso ausgewählt wie öffentliche Maßnahmen.
Im einzelnen würdigte Ruhkopf folgende Bauwerke:
Celler Straße 89 (Bauherrin: Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr/Entwurfsverfasser: Karl-Heinz Fricker,
Soltau): Das Sozial- und Verwaltungsgebäude der Landesbehörde wurde durch einen Neubau ersetzt. Dieser
übernimmt die Maße des Vorgängerbaus, setzt die bauliche Aufgabe mit moderner Fassadengestaltung um.
Dietrich-Speckmann-Straße 1a (Ingrid Hildebrandt-von Elling/ Marc-Eric Tiedemann, Soltau): Das
Einfamilienhaus liegt rückwärtig auf dem Grundstück, ausgeführt als Walmdachbungalow, sodass alle Nutzungen
auf einer Ebene liegen. Als Akzent wirkt der an der Straße aufgestellte Doppelcarport.
Zeitgemäßer Neubau
Sporthalle des Gymnasiums, Ernst-August-Straße 17 (Landkreis Soltau-Fallingbostel/Krampitz, Soltau): Die
Sporthalle wurde durch einen zeitgemäßen Neubau ersetzt. Dieser öffnet sich nach Westen und lässt den
Baumbestand durch die großen Fenster weit in die Halle hinein wirken. Nach Osten wirkt die Halle geschlossen,
ein überdachter Weg schafft die Verbindung zum Schulgebäude und vermittelt zwischen Altbau und modernem
dynamischen Sportgebäude.
Berufsbildende Schulen, Winsener Straße 107 (Landkreis/KMS Architekten, Walsrode): Die alte
Landwirtschaftsschule ist nach der Umgestaltung der Fassade kaum wiederzuerkennen.
Freiherr-vom-Stein-Straße 21 (Gabriele Benhöfer-Müller und Hinrich Müller/Markus Weber, Dresden): Das
klassische Nachkriegs-Siedlungshaus sollte im Dach durch einen Ausbau und im Erdgeschoss durch einen
Anbau mit Dachterrasse erweitert werden. Für die Dachausbauten wurde weiß gestrichenes Holz als Verkleidung
verwendet. Für den zurückliegenden Anbau wurde als Fassadenmaterial ebenfalls Holz verwendet. Durch die
rote Farbgebung, das Material und seine Form ist er als spätere Anfügung erkennbar und gleichermaßen
Kontrast wie Akzent.
Gottlieb-Daimler-Straße 5 (Firma Nortec/Alfred Bührer, Oberhausen): Die Firma errichtete eine Kranhalle mit
Büroräumen. Hier wurde großer Wert auf das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes gelegt. Die Fassade zeugt
von Qualität und wirbt für die Firma. Das Industriegebiet Soltau-Ost profitiert insgesamt.
Hagen-Komplex, Hagen 11 (HBB Gewerbebau/Büro nhp-partnership, Seevetal): Sechs Jahre lang schlug das
Herz der Soltauer Innenstadt nicht mehr richtig, der Supermarkt stand leer und verfiel. Der Neubau aus solidem
Klinker schafft eine neue Mitte im Herzen der Stadt. Das Gebäude bildet nach Norden einen klaren Abschluss
des Hagen. Zur Straße Alter Stadtgraben sorgt das Bauwerk für Aufmerksamkeit und lenkt auf den neu
gestalteten Marktplatz. Der Neubau und seine Nutzungen sind seitdem Impulsgeber für den Hagen und darüber
hinaus. Soltaus Attraktivität als Einkaufsort hat erheblich gewonnen.
Libellenweg 2 (Bärbel und Christian Jeske/COMbau, Uwe Zagermann, Wietzendorf): Farbenfroh und freundlich
präsentiert sich das Gebäude. Das große Carportdach wirkt einladend und gewährt gleichzeitig Schutz für den
Hauseingang. Das Pultdach betont die Ausrichtung des Einfamilienhauses zur Sonne.
Solide, leicht und offen
Libellenweg 3 (Carmen Klask und Dr. Ralf Klask/Hartmut Sommer, Winsen/Luhe): Das großformatige Mauerwerk
des Erdgeschosses wirkt solide, der Giebel mit den bodentiefen Fenstern leicht und offen. Der Eingang wird
gestalterisch betont, der Carport übt sich gestalterisch in Zurückhaltung und nimmt die Farbe der Dachüberstände
des Einfamilienhauses auf. Die Sonnenseite ist durch den Wintergarten, der bis an den Giebel reicht, ablesbar.
Libellenweg 5 (Michaela Hesebeck und Frank Hesebeck/Frank Missal, Soltau): Das Einfamilienhaus erscheint
aus zwei Gebäudeteilen gebildet, die aneinandergestellt wurden. Carport, Vordach und Nebengelass bilden eine
weitere Einheit, die das Ganze abrundet und einen guten Übergang zur öffentlichen Straße schafft. Die
Metallverkleidung des höheren Gebäudeteils macht diesen leicht und nach oben strebend.
Martin-Luther-Straße 6 (Heiko Wrigge/Christoph Hauttmann, Buchholz): Das verputzte Einfamilienhaus wurde am
Giebel zur Straße um 2 Meter verlängert, die Fassade saniert. Man sieht es dem Gebäude nicht an. Eine sehr
behutsam vorgenommene Gebäude-Erweiterung, die den Charakter des Altgebäudes wahrt.
Mühlenweg 17 (Stadtwerke/Renk, Horstmann, Renk, Laatzen): Der Neubau und Umbau des Vitadroms schafft
eine neue Ansicht zur Freifläche vor der Therme und verbessert die Attraktivität insgesamt. Die freundliche offene
Fassade wirkt einladend.
Neue Straße 6 (Peter Duden/Uwe Böhling, Schneverdingen): Das Gebäude wurde bereits einmal ausgezeichnet.
Ein weiterer Preis wird nun für die Umgestaltung der Fassade für den Laden vergeben. Vordächer, Ausleger,
geschmiedete Geländer, grüner Anstrich an den Fenstern im Obergeschoss, dass alles erinnert an die Gestaltung
früherer Läden und entspricht dem Alter des Gebäudes.
Scheibenstraße 7 (Jürgen Röders/Peter Olbert, Hamburg): Das Gebäude fällt auf. Es hebt sich von der
Nachbarbebauung durch Form, Material und Nutzung ab. Zurückliegendes Wohnhaus und Nebengebäude an der
Straße sind Kontrapunkte zur Umgebung und machen die Nachbargebäude damit gleichsam zur Kulisse für diese
gelungene Inszenierung.
Sachliche Fassade
Willi-Graf-Straße 13 (Claudia und Christoph Krause/Thomas Seidenfaden, Walsrode): Das Einfamilienhaus macht
durch die Putzfassade einen sachlichen Eindruck. Die farbigen Holz-Elemente, die sich scheinbar um die
Gebäudeecken herum in den Blick des Betrachters zu schieben scheinen, nehmen dem zweigeschossigen
Gebäude seine Höhe, schaffen damit Maßstäblichkeit und Wärme.
Zum Ebsbusch 6 (Marita Köhler/Marc-Eric Tiedemann, Soltau): Die Haushälfte zur Straße ist der Altbau,
rückwärtig wurde angebaut. Bei der Erweiterung wurde besondere Sorgfalt darauf verwendet, den Charakter des
Altbaus zu erhalten und zu ergänzen. Die neue Eingangsüberdachung und die Verkleidung der Dachausbauten
setzen behutsam Akzente. 412263
Autor: Wulfes Andres
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