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Kostenoptimiertes Planen und Bauen
Sichere und langfristige Kostenplanung und -kontrolle für den gesamten Gebäudezyklus
Bearbeitet von
Joachim Lorenz
Stand November 2009 (nächste Forts. vorauss. Mitte Feb. 2010) 2009. Loseblatt.
ISBN 978 3 86586 123 8
Format (B x L): 27,6 x 31,8 cm
Wirtschaft > Wirtschaftssektoren & Branchen: Allgemeines > Bauindustrie,
Baugewerbe
Zu Inhaltsverzeichnis
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Kostenoptimiertes Planen und Bauen
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Im Folgenden finden Sie einen Auszug aus unserem Loseblattwerk
„Kostenoptimiertes Planen und Bauen“.
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Zustimmung des Verlages.
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Gebäudeerweiterungen
und Umbauten
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Gebäudeerweiterungen
und Umbauten
In den vergangenen Jahren ist ein Trend zu verzeichnen, der sich wegbewegt vom „Neubau auf der grünen
Wiese“ hin zum Wohnen in der Stadt. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
• Knappes Grundstücksangebot bei hohen Preisen
• Verändertes Freizeitverhalten
• Gesteigerte Attraktivität der Städte
Die Entwicklung der Benzinpreise wird diesen Trend
noch weiter verstärken.
Die angebotenen Immobilien erfüllen jedoch häufig
nicht die gewünschten Anforderungen, z. B. in Bezug
auf:
• die Raumaufteilung
• das Platzangebot
• den Wärmeschutz
• die Modernität
Es stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, mit
denen sich die Immobilie an die gewünschten Bedürfnisse anpassen lässt. Infrage kommen z. B.:
• Anbau
• Dachausbau
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• Aufstockung
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Gebäudeerweiterungen
und Umbauten
Im Hinblick auf die angestrebte Nutzung und die damit
verbundene Grundrissgestaltung sind folgende Punkte
zu beachten:
• Grundlegende Anforderungen an die Grundrissgestaltung (z. B. alters- oder behindertengerecht,
kindgerecht, Wohnen und Arbeiten)
• Zuordnung der Räume
• Beziehung zwischen Innenraum und Außenraum
• Zusammenlegung von Räumen
• Dachausbau oder Aufstockung
• Anbau
Bevor eine Bestandsimmobilie umgenutzt oder angebaut wird, ist immer eine Vielzahl von Fragen zu beantworten. Erste Informationen liefern die folgenden
Stellen:
• Bauordnungsamt
• Welche Maßnahmen sind am Objekt zulässig
und möglich?
• Planungsamt
• Welche Maßnahmen sind in der Umgebung des
Objekts geplant (z. B. Straßenbaumaßnahmen,
Gewerbebetriebe)?
• Katasteramt, Vermessungsamt
• Lagepläne
• Grenzabstände
• Umweltamt
• Kataster von Bodenbelastungen
• Entsorgungsmöglichkeiten bei der Entsorgung
von problematischen Baustoffen
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Erste Informationen
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Gebäudeerweiterungen
und Umbauten
• Denkmalschutzbehörde
• Welche Veränderungsmöglichkeiten sind zulässig?
• Untere Wasserbehörde
• Grundwasserstände
• Zulässigkeit von Brunnen
• Grundwasserabsenkungen
• Gutachterausschüsse
• Preiswürdigkeit
Bei einer geplanten Erweiterung des Wohngebäudes
sind die folgenden Punkte zu berücksichtigen:
• Wie sind die Randbedingungen auf dem Grundstück (Größe, Lage, Grenzabstände, Zuschnitt, Erschließung usw.)?
• Wie ist der Zustand des vorhandenen Gebäudes
(Form, Materialien, Alter usw.)?
• Wie sind die konstruktiven Bedingungen (Tragwerk)?
• Wie ist die funktionale Gliederung?
Die Beantwortung dieser Fragen ist entscheidend für
die weitere Planung. So ist z. B. der vorhandene
Grundriss völlig ausreichend und muss nicht verändert werden, wenn ein Anbau zusätzliche Funktionen
übernimmt.In einem anderen Fall kann es sinnvoll
sein, den vorhandenen Grundriss komplett zu verändern und auf einen Anbau zu verzichten.
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Jeder Einzelfall ist immer sorgfältig zu prüfen. Patentrezepte, ob ein Anbau „besser“ ist als ein Dachausbau,
gibt es nicht.
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Gebäudeerweiterungen
und Umbauten
Ansprüche
der Nutzer
Jedes Haus ist anders und bringt andere Rahmenbedingungen mit. Darüber hinaus spielen die Ansprüche
der Nutzer eine große Rolle. So finden Kinder z. B.
Räume unter dem Dach mit Dachschrägen gemütlich
und kuschelig. Für ältere Menschen kann das Treppensteigen jedoch beschwerlich sein. Hier kann ggf.
ein Anbau mit Anbindung an den Garten und mit direktem Zugang nach draußen die bessere Lösung
sein.
Dachausbau oder Aufstockung
Beim Ausbau oder der Aufstockung von Dachgeschossen lässt sich die vorhandene Fläche eines Gebäudes
grundstückssparend erweitern.
Mit einer Außentreppe aus Holz oder Stahl lässt sich
ggf. ein eigener Zugang zum Dachgeschoss schaffen.
So kann das Dachgeschoss als unabhängige Wohnung
genutzt werden. Besonders attraktiv wird diese Lösung, wenn die obere Treppenplattform so bemessen
ist, dass sie wie ein Balkon genutzt werden kann und
Platz für Pflanzen, Mobiliar, Grill usw. bietet.
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Wartungsintensive
Anschlüsse
Gauben sollten dabei nur in Ausnahmefällen eingebaut werden. Die nutzbare Fläche, die durch Gauben
erzielt wird, steht in keinem Verhältnis zu den Kosten.
Darüber hinaus verschlechtert sich das A-/V-Verhältnis
des Gebäudes. Beim Einbau von Dachgauben entstehen teure und wartungsintensive Anschlüsse. Aus gestalterischer Sicht sind Gauben überflüssig.
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Gebäudeerweiterungen
und Umbauten
Abb. 3.6.1-1: Ausbau des Dachgeschosses.
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Abb. 3.6.1-2: Aufstocken (Anheben) des Daches.
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Gebäudeerweiterungen
und Umbauten
Abb. 3.6.1-3: Aufstockung eines Flachdaches mit einem Staffelgeschoss.
Anbauten
Anbauten müssen sich immer am vorhandenen Gebäudebestand und an den Grundstücksgegebenheiten
orientieren. Für die Lösung dieser Aufgabe kommen
verschiedene Entwurfsansätze in Betracht:
• Der Anbau ordnet sich gestalterisch so unter, dass
er nicht als neues Bauteil zu erkennen ist.
• Der Anbau passt sich gestalterisch an, ist aber eindeutig als neues Bauteil zu erkennen (z. B. durch
Materialwahl, Farbe usw.).
• Der Anbau setzt einen deutlichen Kontrast zum vorhandenen Gebäude.
• Das vorhandene Gebäude und der Anbau werden
so aneinander angepasst, dass kaum ein Unterschied erkennbar ist.
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Für Anbauten und Ausbauten gelten ebenso die planungsrechtlichen und bauordnungsrechtlichen Bestimmungen wie für Neubauten. Es wird empfohlen,
die Genehmigungsfähigkeit eines Ausbaus oder An-
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Gebäudeerweiterungen
und Umbauten
baus frühzeitig mit den entsprechenden Stellen abzustimmen, um hier spätere Verzögerungen zu vermeiden. Auch die eventuell erforderliche Zustimmung der
Nachbarn sollte möglichst rechtzeitig eingeholt werden, damit es später keine bösen Überraschungen
gibt.
Zu Beginn der Planung sind der Zustand und die Konstruktion des vorhandenen Gebäudes sorgfältig zu beurteilen:
• Keller, Fundamente:
Durchfeuchtung, Risse
• Außenwände, Fassade:
Durchfeuchtung, Risse, Abplatzungen im Putz, Verschmutzung, Zustand von Bekleidungen
• Innenwände:
Durchfeuchtung, Risse, Bekleidungen, Dämmung
• Geschossdecken:
Risse, Holzbalkenköpfe
• Dach:
Dichtigkeit, Dachstuhl, Dacheindeckung, Dämmung
• Fenster, Türen:
Abdichtung, Anschlüsse, Material, Verglasung
• Fußböden:
Stabilität, Zustand der Oberfläche
• Elektro- und Sanitärinstallationen:
Zustand, Material
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• Heizung:
Alter, Bauart, Energieträger, Energieverbrauch
Zustimmung
der Nachbarn
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Gebäudeerweiterungen
und Umbauten
• Schornstein:
Versottung, Risse, Querschnitt
• Sonderbauteile:
Anschlüsse für z. B. Terrasse, Balkon, Außentreppen
• Alle Bauteile: Belastungen mit Schädlingen oder
Schadstoffen
Bautechnische Voraussetzungen
Bei Umbauten sollte der Eingriff in das Tragwerk des
vorhandenen Gebäudes so weit wie möglich reduziert
werden, um die Kosten gering zu halten. Bereits zu Beginn der Planung ist ein erfahrener Fachmann hinzuzuziehen. So manche vermeintlich „nichttragende“
Wand hat sich später im Verlauf der weiteren Arbeiten
als tragend herausgestellt.
Häufig ist es schon ausreichend, wenn eine Wand
nicht vollständig entfernt, sondern in Teilbereichen geöffnet wird. Die Öffnungen lassen sich mit Fertigteilstürzen oder mit sichtbar bleibenden Stahlträgern
überdecken.
Besondere Verkehrungen sind für die Abbrucharbeiten zu treffen. Die folgenden Punkte sind zu beachten:
• Steht Stellfläche für Container zur Verfügung?
• Wie ist das Material zu entsorgen (z. B. belastetes
Holz, Dämmstoffe, Asbest usw.)?
• Sind Maßnahmen bei übermäßiger Staubentwicklung vorzusehen?
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Abbrucharbeiten
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Gebäudeerweiterungen
und Umbauten
• Sind besondere Geräte einzusetzen, um Erschütterungen zu vermeiden?
Die Lage von Leitungen ist vorab festzustellen und in
die Pläne zu übertragen. Auskünfte erteilen die Verund Entsorgungsunternehmen und die Kommunen.
Gerade bei Altbauten stimmen die Angaben in alten
Plänen oftmals nicht mehr mit der tatsächlichen Lage
der Leitungen überein. Unter Umständen ist zunächst
durch Handschachtung die genaue Lage der Leitungen zu ermitteln.
Mit der folgenden Checkliste lassen sich die Unterlagen zusammenstellen, die für eine zügige Baugenehmigung von Anbauten und Umbauten notwendig sind.
Unterlagen
Bemerkungen
Bauantrag
Vollständig ausgefüllt
Lageplan
Auf Grundlage der Flurkarte,
nicht älter als sechs Monate
– Maßstab / Nordpfeil
Maßstab mindestens 1 : 500
– Grundstücksbezeichnung
Straße, Hausnummer, Flur,
Flurstück, Gemarkung
– Grenzen
– Verkehrsflächen
Mit Geschosszahl, Wandhöhen, Firsthöhen
– Denkmäler
Auf dem Grundstück und in
der näheren Umgebung
– Geschützte Bäume
Standort, Stammumfang,
Kronendurchmesser
– Baulastflächen
Auch auf Nachbarflächen
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– Vorhandene bauliche
Anlagen
Versorgungsleitungen
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Gebäudeerweiterungen
und Umbauten
– Bezeichnung des
Bebauungsplans
Festsetzungen, Baulinien,
Baugrenzen
– Geplante bauliche Anlage
Außenmaße, Dachform,
Wandhöhen, Firsthöhen,
Grenzabstände, Abstandsflächen
– Aufteilung der nicht überbauten Flächen
Stellplätze, Zufahrten,
Rettungswege, Spielflächen
– Entwässerungsanlage
Grundleitungen,
Versickerungsflächen
– Nachweis für Festsetzungen im Bebauungsplan
Berechnung GRZ, GFZ,
Anzahl der Vollgeschosse,
BMZ
Auszug aus Flurkarte
Nicht älter als sechs Monate
Auszug deutsche Grundkarte
Falls kein B-Plan vorliegt
Bauzeichnungen
– Maßstab / Maße
1 : 100 / auch von Öffnungen,
in Grundrissen und Schnitten
– Änderungen der baulichen Zu beseitigende und neue
Anlagen
Bauteile
Grundrisse
– Nutzung der Räume
– Treppen und Rampen
Mit Steigungsverhältnis
Schnitte
– Höhe EG-Fußboden/
Gelände
Vorhandenes und geplantes
Gelände, Aufschüttungen,
Abgrabungen
– Höhe des höchsten
Aufenthaltsraums
OK Fußboden über Gelände
mit rechnerischem Nachweis
– Lichte Raumhöhen
– Wandhöhen, Firsthöhen
OK über Gelände, Maß H für
Abstandsflächenberechnung
Dachneigung
So weit erforderlich, mit Maß
H für Abstandsflächenberechnung
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– Ansichten
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