Aufbackwaren bieten hohe Wachstumsaussichten

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Mar k t
Aufbackwaren bieten
hohe Wachstumsaussichten
D a s fra n z ö s i s c h e Berat u n g s - u n d Mar k tfor s c h u n g s u n ter n e h m e n G I R A v er ö ffe n t­
lic h t i n ei n e m n e u e n Beric h t Za h le n z u m Bac k m ar k t i n 1 6 e u ro p ä i s c h e n L ä n der n .
fotolia.com © Jürgen Priewe
28
+
Der europäische Backmarkt ist ein reifer Markt, der jedoch in jüngster Zeit
widersprüchliche Trends erkennen lässt. Der
Absatz von Feingebäck leidet bedingt durch
die Rezession und zunehmende gesundheitliche Bedenken, während Brot – als preiswerteres Produkt, das die Verbraucher beinahe
jeden Tag essen – in gewissem Umfang von
der Krise profitiert hat. Herzhaftes Heißgebäck ist ein Sektor mit starkem Wachstum,
der vom Trend hin zu essfertigen Snacks und
Mahlzeiten für unterwegs profitiert. In den
meisten Ländern allerdings ist dies noch ein
junger, im Vergleich zu anderen Backwaren
relativ kleiner Markt. Der Gesamtkonsum an
Backwaren in den 16 untersuchten europäischen Ländern belief sich 2010 auf 34 Mio. t,
was einem Umsatz von etwa 110 Mrd. EUR
entspricht. Mit 73 % bzw. 81 % vom Gesamtverbrauch bei Backwaren nach Volumen dominierten in den EU16-Ländern Frischprodukte und
Brot. Der Konsum nahm zwischen 2004 und
2010 um 0,2 % pro Jahr ab, dürfte jedoch in
den kommenden Jahren wieder zulegen. Dabei werden bis 2014 Frischprodukte das
Marktwachstum vorantreiben, da deren Verbrauch nach Jahren des Rückgangs wieder
ansteigen dürfte.
In der EU16-Studie zum Aufbackmarkt erfasste Länder:
Deutschland – Frankreich – Italien – Polen – Spanien – Vereinigtes Königreich – Belgien –
Dänemark – Finnland – Niederlande – Österreich – Portugal – Schweden – Schweiz –
Tschechische Republik – Ungarn. +++
brot+backwaren 1/2012
m ar k t
abgepacktem, haltbarem Brot wird es einen Rückgang um
1 % jährlich geben, während beim abgepackten Brot zum
Aufbacken zu Hause ein Anstieg um 3 % jährlich zu verzeichnen sein dürfte.
Der Brotverbrauch unterscheidet sich von Land zu Land.
Deutschland, Frankreich und Italien sind die größten
Märkte für Frischbrot. Die stärkste Zunahme beim Verzehr
von Frischbrot wird bis 2014 für Großbritannien prognostiziert; den stärksten Rückgang beim Verzehr von Frischbrot
wird es in Italien, Spanien und Polen geben.
Brot wird in den meisten Ländern zum Frühstück gegessen –
außer in Italien, wo Backprodukte traditionell zu den warmen Mittagsmahlzeiten und den meisten Abendmahlzeiten
und zunehmend auch als Sandwichs gegessen werden.
Der Brotkonsum in den EU16-Ländern
27 Mio. t im 2010
frisch
76%
Die wichtigsten Erfolge:
+ Alle Ar ten von L andbrot, Kr ustenbroten und Brot­
abgepackt zum Aufbacken
2%
abgepackt haltbar
22%
Brot ist ein Grundnahrungsmittel
Die Auswirkungen der Rezession beim Brot scheinen begrenzt zu sein, da es ein relativ preiswertes Produkt und ein
Grundnahrungsmittel ist. Der mehrjährige Rückgang beim
Brotkonsum ist gestoppt, wobei sich die Menschen vorübergehend billigeren Produkten zuwenden.
Bis 2014 wird der Gesamtbrotkonsum nahezu konstant bleiben (–0,1 % pro Jahr). Beim Frischbrot wird bis 2014 eine
Zunahme von 0,1 % jährlich zu verzeichnen sein. Bei
Quelle: Gira
spezialitäten des Bäckerhandwerks
+ Mehrkornbrot und Brot mit Körnern
+ Vollkorn- und Roggenbrot
+ Regionale und ausländische/ethnische Brotspezialitäten
+ Kleinbrote und Brötchen
Bis 2014 wird es eine zunehmende Polarisierung des Brotmarktes mit Wachstum an beiden Enden geben: einem Premium-Segment mit Mehrwertprodukten wie Steinofenbrot,
Gesundheitsbroten oder anderen Brotspezialitäten und einem Alltagssegment, dessen Produkte als Billigangebote bei
Discountern oder im modernen Einzelhandel angeboten
werden. Biobrot wird ein Nischenprodukt bleiben.
Das Bäckerhandwerk hatte 2010 nach Volumen noch immer
einen Marktanteil von 34 % beim Frischbrot, obwohl dieser
bis 2014 auf 31 % zurückgehen dürfte. Damit wird es dann
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brot+backwaren 1/2012
29
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Vertrieb von Frischbrot
in den EU16-Ländern – 2010/2014
Frischbrotmenge
in den EU16-Ländern
2001/2014
% Volumen
% Volumen (Gewicht nach dem Backen)
31
2014
2010
34
34
8 6 7 15
32
31
2014
80
20
2009
81
19
86
2001
20
40
60
80
100
Bäckerhandwerk
moderner Einzelhandel
Bäckereiketten
sonst. Einzelhandel
social Catering
gewerbl. Catering
14
90
0
20
40
10
60
80
100
Komplett frisch gebacken
Aufgebacken
Quelle: Gira
0
8 6 7 15
24
2010
2004
8 6 6 14
34
76
Quelle: Gira
30
hinter dem modernen Einzelhandel (34 %) liegen. Die größten Märkte für das Bäckerhandwerk sind Frankreich, Italien,
Spanien sowie Deutschland und Polen. Der Marktanteil des
modernen Einzelhandels ist in der Tschechischen Republik,
den Niederlanden sowie in den skandinavischen Ländern
am höchsten.
Zwanzig Prozent des 2010 in den 16 Ländern konsumierten
Brotes wurden am Verkaufspunkt aufgebacken, die übrigen
80 % wurden (am Verkaufspunkt oder in einer industriellen
Bäckerei) komplett frisch gebacken. Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien sind die Hauptmärkte
für Aufbackbrot. Der Marktanteil von Aufbackbrot dürfte
bis 2014 auf 24 % ansteigen. Die höchste Durchdringung mit
Aufbackbrot zeigen die skandinavischen Länder (aber dies
sind kleine Märkte). Die geringste Entwicklung in Richtung
Aufbackbrot ist in den osteuropäischen Ländern sowie in
Italien zu verzeichnen (aber diese Länder sind große potenzielle Märkte).
Der Konsum von Feingebäck konzentriert sich nach wie vor
auf Croissants und traditionelle Rezepte. Einige internationale Rezepte allerdings – u. a. Donuts, Muffins, Cupcakes
und alle Arten von mundgerechten Impulssnacks – haben
zunehmenden Erfolg.
Frisches, herzhaftes Heißgebäck für zwischendurch wird im
Catering-Sektor zunehmend als preisgünstige Alternative
angeboten. Topseller sind herzhafte Blätterteigpasteten und
belegte, herzhafte Baguettes.
Der moderne Einzelhandel verkauft inzwischen 31 % der frischen Backprodukte auf dem EU16-Markt. Er dürfte sich bis
2014 zum führenden Vertriebskanal entwickeln und damit
das Bäckerhandwerk vom ersten Platz verdrängen. Frische
Backwaren werden im Einzelhandel zunehmend eingesetzt,
um neue Kunden zu gewinnen. Tankstellen und kleine
brot+backwaren 1/2012
Lebensmittelgeschäfte sind ebenfalls ein vielversprechender
Sektor. Der Backkettensektor zeigt gewisse Anzeichen der
Sättigung, und neue Verkaufsräume sind schwer zu bekommen. Der Sektor wird durch Sandwich- und Billigbäcker­
ketten bestimmt. Das bedeutendste neue Element im
Einzelhandelsvertrieb ist die wachsende Beteiligung der Discounter am Verkauf frischer Backwaren. In Deutschland,
den Niederlanden und Österreich ist diese Entwicklung am
weitesten fortgeschritten, aber Gira erwartet, dass sie sich
auf alle Länder ausweiten dürfte, in denen Discounter eine
hohe Marktpräsenz aufweisen.
Sowohl der Handel als auch das Catering-Segment scheinen durch den gegenwärtigen Konjunkturabschwung in
Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, aber dies ist kein
langfristiger Trend, und es wird erwartet, dass sich der
Markt ab 2011 erholt. Trotzdem dürften die Verbraucher
noch eine ganze Weile preisbewusst bleiben und in dieser
Zeit verstärkt auf Preis-Leistungs-Verhältnis und Sonderangebote achten.
Aufbackwaren
Gira schätzt, dass die industrielle Backproduktion 2010 in
den EU16-Ländern bei rund 22 Mio. t lag (und in der EU27
insgesamt bei rund 26 Mio. t). Dies entspricht einem Anteil
von 62 % an der gesamten EU16-Backproduktion; der Rest
entfällt auf das Bäckerhandwerk (einschließlich von Komplettbäckereien in modernen Einzelhandelsgeschäften und
Caterern).
Mit über 6 Mio. t entfallen auf Aufbackwaren bereits 29 %
der industriellen Backproduktion der EU16, und bis
2014 dürfte sich ihr Anteil auf 33 % erhöhen. Auf die 16
untersuchten Länder entfallen schätzungsweise 90 % der
31
Mar k t
++ Tabelle 1: Backwarenproduktion und Verteilung
Land
Handwerks­
bäcker
industrielle Produktion
Wiederverkäufer und
andere
aufgebacken
frisch gebacken
vorverpackt
Gesamt
Polen
54 %
3 %
9 %
34 %
100 %
Italien
51 %
8 %
7 %
34 %
100 %
Frankreich
48 %
8 %
22 %
22 %
100 %
Spanien
37 %
2 %
20 %
41 %
100 %
Belgien
35 %
2 %
25 %
38 %
100 %
Deutschland
31 %
0 %
15 %
54 %
100 %
Dänemark
5 %
9 %
16 %
70 %
100 %
Großbritannien
0 %
13 %
11 %
76 %
100 %
Gesamtproduktion an Aufbackwaren innerhalb der EU27.
Aufbackwaren sind der deutlich dynamischste Teil der
EU-Bäckereiproduktion und dürften bis 2014 eine jährliche
Wachstumsrate von 4,5 % aufweisen. Der Produktanteil des
Bäckerhandwerks wird während dieser Zeit um jährlich
rund 2 % zurückgehen.
Aufbackwaren sind bereits eine eigenständige Industrie mit
eigener Dynamik und Verfahrenspraxis. Auf multinationale
Konzerne mit Präsenz in nahezu allen größeren EU-Ländern entfällt dabei bei einem geschätzten Umsatz von über
12 Mrd. EUR in 2009 (Gira) ein Viertel der EU16-Aufback-
Quelle: Gira
handwerkliche Produktion
produktion (nach Wert). Angeführt werden diese Konzerne
von den größten Anbietern von Aufbackprodukten, Aryzta,
CSM, Lantmännen Unibake, La Lorraine, Nutrixo/Délifrance
und Vandemoortele.
Die Branchenkonzentration setzt sich fort, und es besteht
ein heftiger Wettbewerb zwischen den Anbietern, was zu
großen Fusionen und Übernahmen führt. Allerdings ist der
Markt für Aufbackwaren noch kein geschlossener Markt,
und es ist erkennbar, dass die Bedeutung neuer Akteure auf
EU-Ebene erheblich steigt, da auch mehrere nationale Anbieter immer größer werden. +++
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