Meydan Shopping Square

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Deutsche BauZeitschrift
BauWerk_05
Foreign Office Architects
s
Film ab
Meydan Shopping Square –
Green Building als Oase im Stadtzentrum
Inhalt
Inhalt | Impressum
Editorial
Seite
Sponsoring-Partner
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Objektdokumentation
Grüne Oase: Shopping Square Meydan in Istanbul
Der Architektur-Workshop
Das Konzept von FOA
Geothermie als Energiequelle
Die Konstruktion
Fassade und Farbkonzept
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
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Angesichts von Klimaschutzzielen, steigenden Energiepreisen und Ressourcenverknappung ist nachhaltiges Bauen auch in der Immobilenwirtschaft eines der
wichtigsten Zukunftsthemen. Es ist zu erwarten, dass gesetzliche und normative Vorgaben weltweit deutlich zunehmen werden. Vor diesem Hintergrund
verwundert es nicht, dass immer mehr Auszeichnungen ins Leben ge­rufen
werden, die beispielhafte, ressourcenschonende und architektonisch hochwertige Bauwerke würdigen, sie ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken und
damit Anreize schaffen: Nachhaltige Gebäude sind wirtschaftlich effizient,
umweltfreundlich und ressourcensparend. Sie sind für ihre Nutzer behaglich
und gesund und sie fügen sich optimal in ihr sozio-kulturelles Umfeld ein.
Damit behalten sie langfristig ihren hohen Wert – für Investoren, Eigentümer
und Nutzer gleichermaßen.
Der Trend zeichnet sich auch in unseren DBZ+BAUcolleg-Symposien ab:
Mit dem Shopping Square Meydan steht bereits zum dritten Mal ein heraus­
ragendes Objekt im Mittelpunkt unserer Veranstaltungsreihe, bei dem bereits
im Planungsansatz ganz klar der Fokus auf Ressourcenschonung lag. Für ihre
zukunftsweisende Herangehensweise wurde die Bauherrin, die METRO Group
Asset Management, mehrfach mit internationalen Preisen wie dem „Award
for Excellence“ des Urban Land Institute (ULI) Europe belohnt. Die jüngste
Auszeichnung erhielt der Shopping Square Meydan auf der EXPO REAL 2008
mit dem Prime Property Award.
Impressum
BauWerk_05
wird in Koproduktion von DBZ und update:BAU als Begleitheft
zur Veranstaltungsreihe
METRO Group Asset Management
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Foreign Office Architects
Kreativität des Außenstehenden
im Wintersemester 2008/09 herausgegeben.
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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
Identitätsstiftendes Grün
Rhepanol® hg als Grundlage
Dachbegrünung
Herausgeber:
update:BAU
Peter-Paul-Althaus-Straße 7, 80805 München
fon 089 322114-10, fax 089 322114-17
[email protected]
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Redaktion: Ulrike Sengmüller (v.i.S.d.P.), Jo Heber, Uta Heindl
Layout: Uta Heindl
Bautafel
Ulrike Sengmüller
Architektin
Druck: Bauverlag BV GmbH
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Titelfoto: Murat Pulat, Titelzeichnung: FOA
Foto: Murat Pulat
Projektdetails
Begleitend zu den Veranstaltungen haben wir in diesem BauWerk noch einmal
Konzeption und Umsetzung des Projektes für Sie zusammengefasst.
Das Copyright für die Abbildungen liegt bei den Fotografen/
Inhabern der Bildrechte.
Foto: Murat Pulat
Im Gespräch mit Prof. Michael Cesarz
Ein wichtiges Element des prämierten Architekturkonzepts wie auch der
­ressourcenschonenden Bauweise ist die Dachlandschaft mit ihren natur­
belassenen Wiesen. Angesichts der zum Teil sehr steilen Dachneigungen eine
konstruktive Herausforderung, die die Experten der FDT FlachdachTechno­
logie GmbH & Co. KG aufgrund ihres großen technischen Erfahrungsschatzes
souverän gemeistert haben.
GRÜNE OASE
Shopping Square Meydan in Istanbul
Baudaten
Objekt
Standort
Bauträger
Designer / Architekt
Architekt
Elektroinstallationsentwurf
Ingenieurtechnischer Entwurf
Infrastruktur-Entwurf
Projektmanagement
Statik
Gebäudeklimakonzept
Außenanlagen
Lichtplanung
Bauzeit
Grundstücksgröße
Gesamtfläche BGF
BGF
Meydan Shopping Square
Istanbul
METRO Group Asset Management,
Düsseldorf, Istanbul
FOA Foreign Office Architects / England
TAM – Turgut Aalton Mimarlik, Etud Mimarlik
ÖNEREN Engineering Cont. Ltd. Co.
ˇ
ÇILINGIROGLU
Mühendisk ve Müs.
¸ Limited Sirket
¸
KOROGLU Muh.
IMS, Mühlendisk
.
.¸
Danismanlik
ve Ticaret Ltd. Sti./Yapi-Insaat
¸
¸
Adams.Kara Taylor, London
ˇ Istanbul
Balkar Insaat
Mühendisligi,
¸
IP 5, Stuttgart
GTL, Gnüchtel Triebswetter Landschaftsarchitekten
Luxwelt
März 2006 – September 2007
127 822 m2
70 000 m2 (ohne Parkplätze)
130 000 m2 (mit Garagen)
50 000 m2
Foto: Cristobal Palma
Im Istanbuler Stadtteil Ümraniye hat die METRO Group Asset Management im vergangenen Jahr mit dem Shopping Square
Meydan einen völlig neuen Typus von Shopping Mall eröffnet. Nach einem Entwurf von Foreign Office Architects (FOA)
wurde so für den Stadtteil ein moderner Marktplatz geschaffen, der zudem durch die nachhaltige Bauweise Vorbildcharakter
hat: Unter begrünten Dächern sorgt in Meydan eine der größten Geothermieanlagen Europas für die Klimatisierung.
Der Stadteil Ümraniye liegt verkehrsgünstig zwischen den Zufahrtsstraßen zu den beiden Bosporusbrücken, die den europäischen mit dem asiatischen Teil Istanbuls verbinden. Die Lage macht den Ort für Gewerbe wie auch als Wohnort attraktiv:
So ist Ümraniye in den letzten Jahren von einem vormals ländlichen Bezirk auf einen Stadtteil von 650 000 Einwohnern angewachsen. Bei derart rasantem urbanem Wachstum kommen häufig Struktur und Oasen der Ruhe zu kurz. Deshalb sollte der Shopping
Square Meydan dem Stadteil auch einen Identifikationspunkt geben, eine neue Ortsmitte. Mit den fließenden Übergängen der
einzelnen Baukörper, der einladenden Plaza im Zentrum und den naturbelassenen Dachwiesen soll der Ort an das ursprüngliche
Gesicht des Ortes erinnern. Die METRO Group Asset Management wollte hier mit Seh- und Einkaufsgewohnheiten brechen, um
Maßstäblichkeit in den Handel zurückzubringen und einen neuen Prototyp von Handelsimmobilie zu entwickeln.
Ümraniye Terraces von BRT
Abbildungen: BRT
Der Architektur-Workshop
Um eine neue, prototypische Lösung zu finden, veranstaltete die METRO
Group Asset Management anstelle des üblichen Architektenwettbewerbs
einen Architekturworkshop, zu dem fünf renommierte und international
anerkannte Architekturbüros eingeladen wurden. Mit dieser Vorgehensweise
eines offenen Dialogs unter allen Teilnehmern über die Entwürfe und einer
damit einhergehenden direkten Rückkopplung der Ideen mit der Bauherrin
konnte der sonst bei Wettbwerben übliche übergroße Material- und Energieaufwand vermieden werden. Die eingeladenen Büros Chapman Taylor, London, Foreign Office Architects, London, Bothe Richter Teherani, Hamburg,
J.S.K. Zimmermann, Frankfurt, und Tabanlioǧlu, Istanbul, hatten drei Tage
Zeit, ihre jeweilige Variante des neuen Prototyps zu finden. Natürlich waren
einige Vorgaben zu beachten. Die Gebäude sollten maximal zweigeschossig
werden, Ausnahmen nur im Rahmen von Nutzungserfordernissen, wie beispielsweise beim Kinokomplex. Die einzelnen Centerwelten sollten voneinander abgegrenzt und die Shops darin thematisch zusammengefasst sowie
2500 Parkplätze geschaffen werden. Ein bereits auf dem Baugrundstück existierender Ikea-Markt musste in den Entwurf eingebunden werden.
Entwurf von JSK Architekten: links vom Parkplatz ausgesehen; rechts Shopping Mall für die Jugend
Ein Platz, der als zentrales Element alle Teile
vereint, war dabei eines der wichtigsten Anliegen des Bauherren. Bereits im Vorfeld hatte die
METRO Group Asset Management einen Entwurf
erarbeitet, der den Architekten die Vorgaben
verdeutlichen und den Weg weisen sollte. Darin
enthalten zugleich die Idee einer Verzahnung des
Gebäudekomplexes mit der Umgebungsbebauung. Als markanter BIickfang und Orientierungspunkt sollte das Kinogebäude dienen.
Vielfältige Entwürfe entstanden: „Ümraniye
Terraces“ von BRT Architekten sah ein Gebäude
mit drei Ebenen vor, das in Höhe und Breite dem
bestehenden Ikea-Gebäude angeglichen und
angeschlossen wurde. Im untersten Geschoss
sollte der Lebensmittel-Markt einziehen, darüber
die eigentliche Mall. An deren Vorderseite bietet
Abbildungen: JSK
eine breite Terrasse geschützt hinter einer Glaskonstruktion, die bereits die Fassade des untersten Geschosses bildet, Platz zum Flanieren. Als
dritte Ebene wurde die Dachfläche als begehbare
Grünfläche ausgebildet, die für unterschiedliche
Sportarten genutzt werden sollte. Eine „Green
Lounge“ mit kleinem Teich schafft eine Ruheoase.
Trichterförmige Schirme schützen vor Regen und
Sonneneinstrahlung. Das Kino steht als eigenständiges Gebäude vor dem Komplex.
Auch in den beiden Endvarianten von JSK Architekten schloss ein großer Quader direkt an den
bestehenden Möbelmarkt an. In einer ersten
Variante wurden ihm gegenüber einige kleinere
Gebäude angeordnet und umfassen damit einen
Platz. Ein umlaufendes Dach rund um den mit
Bäumen und einem kleinen See ausgestatteten
Platz gewährt Passanten Schutz vor Sonne und
Regen. Die zweite Variante berücksichtigte eine
höhere Nutzungsdichte. Hinter den kleineren
Gebäuden liegt ein weiterer Riegel: die „Shoppingmall für die Jugend“.
Von oben betrachtet bildet ein großes S den Ge­­
bäudekomplex im Entwurf von Chapman Taylor.
Ein Bogen grenzt mit der Außenseite an das vorhandene Möbelhaus. Direkt darunter befindet
sich in einem Quader der Hypermarkt. Auch hier
wiederholt sich die Idee des begrünten Dachs, das
als Sportplatz dienen sollte. Die eigentliche Mall
mit einem Platz davor wird von dem zweiten Bogen
eingefasst. Zum Parkplatz hin spaltet sich der Bo­­
gen, unter dem Arkaden zum Flanieren einladen.
Dazwischen ist der Kinokomplex, der vom Parkplatz aus den Eingang markiert, unter­gebracht.
Ein großes gemeinsames Dach verbindet
beim Entwurf des türkischen Architekturbüros
Tabanlioǧlu mehrere Gebäude. An den Ikea
anschließend planten sie einen rechteckigen Bau,
der den Real-Markt beherbergt, auch auf dem
Dach eine Grünflache anbietet und darüber hinaus
Sportanlagen. Die eigentliche Plaza wird neben
dem Quader von mehreren organisch geformten
Gebäuden umschlossen. Über dem Platz hätte in
diesem Entwurf das Dach geöffnet werden sollen.
Projekt des Architekturbüros Chapman Taylor
Projekt des Architekturbüros Tabanlioǧlu
Entwurf von METRO Group Asset Management: links Kino als Landmark, rechts das Projekt eingebettet in die Umgebung
Abbildung: Chapman Taylor
Abbildung: Tabanlioǧlu
Abbildungen: METRO Group Asset Management
alle Fotos: BMW AG
Das Konzept von FOA
Dem eigentlichen Konzept von Foreign Office
Architects (FOA) gingen sehr grundsätzliche
Überlegungen voraus. Die Architekten gehen
davon aus, dass es in der Architektur verschiedene prototypische Lösungen gibt, deren Erfolg
in ihrer Fähigkeit liegt, sich ständig anzupassen.
Schneeflocken illustrieren, was gemeint ist: Keine
gleicht der anderen, aber alle sind ähnlich in der
Struktur – spezifische Variationen eines Systems.
Flexiblere Prototypen, die sich an unterschiedliche
Gegebenheiten anpassen lassen, müssen daher
für Shopping Malls gefunden werden.
FOA wollten erst einen Prototypen für die Out-ofTown-Mall im Allgemeinen entwickeln und diesen
dann für Ümraniye interpretieren. Dafür legten sie
verschiedene Grundsätze fest: Zum einen müssen die Größenverhältnisse im Raum variieren,
zum anderen bedarf es der Beschränkungen, um
Dichte zu erreichen. Statt des bei Shopping Malls
üblichen großen Parkplatzes sollten nach Möglichkeit kleinere, individuell zugängliche geschaffen werden. Der frei werdende Platz wird für
den Einzelhandel genutzt. Die Gebäude werden
unterteilt, aufgefächert und mit Zwischenräumen
aufgelockert, nach dem Vorbild einer italienischen
Piazza. Auch auf Wachstum und zukünftige Veränderungen in der Nutzung sollte der Prototyp
angemessen reagieren können. Dies zeigten FOAArchitekten in ihrer Präsentation anhand eines
Modells, das aus dem großen Baukörper und
einer thematisch untergliederten Shopzeile davor
bestand. Immer größer könnten die Themenbereiche werden und immer unabhängiger von dem
im Vergleich dazu eher statischen Hauptgebäude,
bis sie in den urbanen Kontext eindringen und
Blöcke, Straßen und Muster bilden.
Die einzelnen Themenbereiche, die sich auf der
Abbildung oben noch zu einem Ganzen zusammenfügen, könnten im Laufe des Wachstums immer
abhängiger werden, in den urbanen Kontext dringen
und Blöcke, Straßen und Muster bilden.
oben: Wegebeziehungen
links oben: Aus der Präsentation von FOA:
Herleitung der Ideallösung
Abbildungen: FOA
Abbildungen: FOA
FOA erarbeiteten sich ihr Konzept für Ümraniye ausgehend vom urbanen­
Potenzial des Ortes: den Verbindungen und Formen des öffentlichen
Raumes, den Wegebeziehungen und möglichen Anknüpfungspunkten für die
zukünftige nachbarschaftliche Bebauung. Hinzu kamen die topografischen
Höhenunterschiede des Baugeländes. Daher wollten FOA, dass der Shopping Square von mehreren Niveaus aus betretbar sein sollte. Im Grundriss
betrachtet schließt in ihrem Entwurf ein rechteckiger Bau für den Hypermarkt-Ankermieter direkt an das bereits bestehende Gebäude an. Davor öffnet sich der Raum zu einem öffentlichen Platz. Um diesen herum fügen sich
die Gebäudeteile mit den einzelnen Themenbereichen aneinander: Media
World, Casual World, Sports World und die Food World mit dem Kino darüber. Die Platzform ist annähernd dreieckig, Vertiefungen an den Ecken und
Rändern schaffen kleinere, „privatere“, zum Teil überdachte Zonen.
Das charakteristische Merkmal des Entwurfes liegt in seiner Dreidimensionalität: Die Gebäude scheinen sich aus dem Boden herauszufalten, die
begrünten Dächer gehen mittels Schrägen in das Gelände über. Auf dem
Platz selbst führen Rampen und Treppen über drei Zwischenebenen, teilweise über die Dächer, zur zentralen Platzmitte. Durch diese Faltung des
Komplexes wird es ermöglicht, dass der Parkplatz
unter dem Shopping Square verschwindet, dass er
aber durch seine Zuwege zu dem zentralen Platz
direkt angeschlossen bleibt. Die Qualität des
Platzes liegt auch in seinen Wegebeziehungen,
in seiner Einbettung in die Nachbarschaft und
die umgebende Topografie. Über die begehbaren
Dächer werden ebenerdige Verbindungen in die
umgebende Bebauung geschaffen und damit die
Möglichkeit, auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad
komfortabel zum Shopping Square zu gelangen.
An die Zukunft ist ebenfalls gedacht: An verschiedenen Stellen haben FOA in den Gebäudeteilen
drei sogenannte „Sollbruchstellen“ vorgesehen.
Dort ist es möglich, mit geringem Aufwand „aufzubrechen“ und so Wegeverbindungen zu den
geplanten Bebauungen der nachbarlichen Grundstücke zu schaffen – soweit dies gewünscht ist.
Abbildung: FOA
Abbildung: METRO Group Asset Management
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Geothermie als Energiequelle
Angesichts weltweit steigender Energiekosten
spielt Nachhaltigkeit für die Entwicklung von
Immobilienprojekten eine immer größer werdende
Rolle. Mit der Nutzung regenerativer Energie für
den Betrieb des Centers setzt die METRO Group
Asset Management Zeichen. Das zukunftsorientierte Pilotprojekt hat jedoch nicht nur den Charme
der Nachhaltigkeit, sondern trägt auch dem
Anspruch an Wirtschaftlichkeit Rechnung. Eine der
größten Geothermieanlagen Europas klimatisiert
das Center.
Die geografische Lage der Türkei an der Grenze
zweier Kontinentalplatten birgt das Risiko von
Erdbeben, ist aber gleichzeitig ein Vorteil: Hier
ist das Erdwärmepotenzial sehr hoch. Im Bereich
der Plattengrenzen gelangt nämlich wesentlich
mehr Wärme aus dem Erdinneren in die Nähe der
Oberfläche als in anderen Gebieten. Hier können
Temperaturunterschiede von 15 °C pro 100 m Tiefenzunahme entstehen – üblich sind 3° pro m.
Die Anlage spart jährlich 1,3 Mio. kW/h Primär­
energie ein. Erdwärme ist sicher, zu jeder Tagesund Jahreszeit verfügbar und verursacht keine
umweltschädlichen Emissionen. Für die Anlage
wurde eine CO2-Einsparung von 350 t pro Jahr
berechnet.
Abbildung: METRO Group Asset Management
Foto: Murat Pulat
Zunächst ließen die Experten in Ümraniye mehr als 200 Erdwärmesonden in
den Boden ein – Rohrleitungen, die bis zu 150 m in die Tiefe reichen. Dort
herrschen das ganze Jahr über annähernd gleich bleibende Temperaturen
von rund 14 °C. Nicht überall konnte so tief gebohrt werden, wie geplant,
da Gesteinsschichten im Weg lagen. Die Anzahl der Bohrungen musste daher
erhöht werden, was die Arbeiten verzögerte. Eine NATO-Pipeline, die direkt
unter Ümraniye entlangführt, sorgte für weitere Erschwernisse beim Bau.
Zum Glück wurde festgestellt, dass diese knapp an dem Baugrundstück vorbeiführt.
Insgesamt mehr als 24 km Leitungen wurden verlegt und dienen dem Wärmeaustausch mit dem Untergrund. Sie transportiert die Erdwärme zu so genannten Verbrauchern: kombinierten Wärmepumpen und Kälteerzeugern. Die Leistung der Sondenfelder liegt im Heizbetrieb bei 1227 kW, im Kühlbetrieb bei
1500 kW. Im Sommer wird die Erdkühle genutzt, im Winter die Erdwärme. Im
Sommer wird die Abwärme aus dem Belüftungssystem eingespeist, um sie in
der kalten Jahreszeit zum Heizen zu nutzen. Obwohl auch in Istanbul die Temperaturen zwischen November und April unter den Nullpunkt sinken können,
benötigt der Shopping Square im Jahresdurchschnitt deutlich mehr Kühl- als
Heizleistung. Deshalb errichteten die Ingenieure zusätzlich zwei Kühltürme mit
einer Gesamtleistung von 2500 kW. Sie werden bei Bedarf dafür sorgen, dass
in den rund 50 Geschäften im Shopping Square auch bei hochsommerlichen
Temperaturen ein angenehmes Raumklima herrscht.
Geothermie gilt als eine der wichtigsten Energiequellen der Zukunft und erfüllt
die Kriterien der Nachhaltigkeit. Ihr Potenzial für die Wärmeerzeugung ist
enorm. Berechnungen zufolge würde allein die in den oberen drei km der Erdkruste gespeicherte Energie ausreichen, um die Welt für etwa 100 000 Jahre
mit Energie zu versorgen. Dieses immense Potenzial hat die METRO Group
Asset Management frühzeitig erkannt und erprobt die Klimatisierung von
Handelsimmobilien durch Erdwärme in der Praxis. Dazu installierten die Experten an der Anlage in Ümraniye modernste Messinstrumente. Das Ziel: die Einsatzmöglichkeiten von Geothermie für künftige Bauvorhaben zu ermitteln.
Foto: Murat Pulat
Die Konstruktion
Die gefalteten und eingeschnittenen Flächen der Dachund Oberflächenlandschaft waren für sich schon statisch
eine Herausforderung – insbesondere­ hinsichtlich der
Dachkonstruktion. Hinzu kamen erhöhte Ansprüche
durch die Erdbebengefahr. Die Lösung fand sich in der
Idee des Kuppelprinzips. Die Gesamtfläche wurde in
Fel­der aufgeteilt, die die Listen nach dem Prinzip von
Kuppelkonstruktionen abtragen. Dadurch wurden Spannweiten von bis zu 16 m ermöglicht.
Von einigen Ideen, etwa das gesamte Dach begehbar
zu machen, mussten sich die Architekten im Laufe des
­Planungsprozesses aber verabschieden. Letztlich wurde
das gesamte 30 000 m2 große Dach als begrünte Fläche
ausgebildet, aber die tatsächlich begebare Fläche auf
1000 m2 beschränkt. Für die Konstruktion wurde der
gesamte Gebäudekomplex auf Einzelfundamente im
­Rastermaß 8 x 8 m gegründet. Im Erdgeschoss weitet sich
das Raster dann auf 16 x16 m auf. Stahlfachträger bilden
die Primärstruktur des Daches. Diagonal zum Hauptraster
wurden die Sekundärträger angeordnet. Die Entscheidung, das Dach zu begrünen, hatte auch energetische
und klimatische Hintergründe. Das Gründach dient als
Rückhaltefläche für Regenwasser, bewässert sich dadurch
selbst und entlastet das Kanalsystem. Es soll Staub und
Luftschadstoffe binden und gegen Kälte, vor allem aber
Hitze abschirmen. Anspruchsvoll war die Aufgabe, die
nur sehr dünne Grünschicht auf die teilweise sehr steilen
oder schwer zugänglichen Flächen aufzubringen
(s.Seite 18).
Abbildungen: FOA
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Leuchtende Mitte Ümraniyes
Foto: FOA
Abbildungen: FOA
Da die Grundidee des Entwurfes eine erodierende
Landschaft war, sollte sich dies auch in den Farben
der eingesetzten Materialien der Außenflächen
widerspiegeln. Die Erde in Ümraniye hat einen
warmen Rotton, deshalb fiel die Wahl des Architektenteams bei der Suche nach einem geeigneten
Fassadenmaterial auf Terrakotta. Weitere Inspira­
tion für die Gestaltung dieser Fassaden fand sich in
der traditionellen islamischen Architektur, bei der
die Flächen nicht durch große Fensteröffnungen,
sondern durch perforierte Flächen gestaltet werden, wodurch Licht und Hitze nur gefiltert in den
Raum eindringen und das Innere kühl bleibt. Die
offene Tiefgarage wird durch eine luft- und lichtdurchlässige Klinkerfassade natürlich belüftet. So
wird durch die Fassade zusätzlich der Energieaufwand für Lüftung und Klimatisierung reduziert.
40 % der eingesetzten Fassadenplatten sind
perforiert und mit den geschlossenen Platten im
Verband montiert. So entsteht eine homogene
Oberfläche, die nur dort von perforierten Kacheln
unterbrochen wird, wo dahinter Fluchtwege, Andienungsräume und Maschinenräume angeordnet sind. Insbesondere beim Kinogebäude ist dieses Gestaltungsprinzip klar erkennbar. Die Massivität und Flächigkeit des Bauköpers
wird dadurch aufgelöst. In der Nacht werden die Fassaden mit wechselnden
Farben hinterleuchtet. Wenn das Licht von innen durch das Terrakottagitter
nach außen dringt, lösen sich die Flächen auf und erscheinen nur noch als
Licht­raster. Das Bauwerk erhält eine optische Tiefe. Zum Platz hin sollten die
Wände des Gebäudekomplexes große Offenheit schaffen, einladend wirken
und die Shops zum Teil des Platzes werden lassen. Möglichst ununterbrochene
Glasflächen bewirken diesen Effekt. Durch das Structural-Glazing Prinzip
konnte die Dicke der Glashaut auf 2 cm reduziert werden. Die verwendeten
Glasscheiben messen im Maximum 2 x 4 m und wiegen 500 kg.
Auch der abgesenkte Platz wurde mit 700 000 terrakottafarbenen Ziegelsteinen ausgeführt. Um das optimale Muster zu finden, erstellten die Planer im
Vorfeld eine Reihe von Studien. Daraus resultierend nimmt die Anordnung der
Steine die Grundrisslinien der Glasfassaden auf und verengt sich konzentrisch
zur Mitte. Reihen von helleren Steinen lockern die rote Fläche auf und verleihen ihr mehr Tiefe und Lebendigkeit. Dies wird unterstützt durch das relativ
kleine Steinformat. Ähnlich wie das Gründach dient die Klinkerpflasterung als
verbindendes Element. Wie eine Decke legt sie sich über Treppen, Wege und
Platz und geht schließlich in die Wände über.
Fassade und Farbkonzept
Wie bei allen öffentlichen Räumen spielt das Licht auch im Shopping Square
Meydan eine elementare Rolle. Bereits während des Workshops war ein Lichtdesigner anwesend, der die verschiedenen Ansätze der Büros verfolgte und
ihnen mit Informationen über die Wirkungsweise und das Verhalten von natürlichem und künstlichem Licht zur Seite stand. In der Ausarbeitungsphase
mit FOA kristallisierte sich schnell die Vorstellung heraus, dass die einzelnen
Gebäude nicht durch Licht in Szene gesetzt – also einfach nur bestrahlt – werden, sondern von innen heraus strahlen sollten. In Folge davon wurde möglichst mit indirektem Licht gearbeitet. Leuchtstelen sorgen für die optimale
Beleuchtung von Platz und Dachflächen und helfen Passanten, sich zu orientieren. Um besonders die Durchlässigkeit der Keramikfassaden zu betonen,
wurden dahinter RGB-Leuchten installiert, die durch wechselnde Programmierung in jeder gewünschten Farbe die Fassade hinterleuchten. Bei der Anordnung der Lichtquellen wurde besonders auf organische und ineinander fließende Übergänge geachtet. Durch die Gestaltung als offener Platz anstelle
einer überdachten Mall und den hohen Anteil an Glasfassaden können die
Shops in hohem Maße natürliches Licht nutzen, so dass mit deutlich weniger
künstlicher Beleuchtung gearbeitet werden muss, als bei Shopping Centern
allgemein üblich. Dies kommt ebenfalls der Energiebilanz zugute.
Ein Jahr nach Eröffnung der Shopping Squares Meydan lässt sich eine positive
Bilanz ziehen. Für seine außergewöhnliche Architektur und die nachhaltige
Bauweise wurde das Projekt bereits mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Wichtiger noch ist die hohe Akzeptanz, die Meydan als neue urbane Mitte in der Bevölkerung Ümraniyes mittlerweile genießt. Die Grün­
flächen werden zum Picknick genutzt, auf dem Platz werden Konzerte oder
Feste gefeiert, an denen bis zu zehntausend Anwohner teilnehmen. Meydan
ist ein Platz zum Leben.
Abbildungen: Luxwelt / Murat Çap
14
Foto: Murat Pulat
16
METRO Group Asset Management
Im Gespräch mit Prof. Michael Cesarz
Aber mit einem klassischen Wettbewerb hätten Sie doch eine sehr viel größere
Bandbreite an Ideen erhalten?
Damit hätten wir sicherlich am Ende eine sehr große Auswahl an Lösungen
gehabt. Aber das hätte nicht unbedingt geheißen, dass wir auch tatsächlich
unsere Vorstellungen in einem der Ergebnisse verwirklicht gesehen hätten.
Durch den Workshop konnten wir schon in der Entwicklungsphase der Entwürfe Einfluss nehmen und in den täglichen Präsentationen noch einmal den
Aspekten, die uns besonders am Herzen lagen, mehr Gewicht verleihen. Das
Werkstattverfahren bietet zudem weitere Vorteile: Die eingeladenen Büros
investierten lediglich drei Arbeitstage für je drei ihrer Mitarbeiter, denn alle
übrigen Kosten haben wir übernommen. Auch gibt dieses Verfahren jungen
Büros eine Chance und der offene Dialog unter Berufskollegen zwingt zur Präzisierung ohne Imponiergehabe.
Das Ergebnis gibt uns recht: Meydan ist ein einzigartiges Konzept, in dem
soziale wie ökologische Nachhaltigkeit Eingang gefunden hat.
Fotos: Murat Pulat
Das heißt, Sie werden diese Vorgehensweise wiederholen?
Es war für alle Beteiligten eine sehr positive und fruchtbare Erfahrung, so eng
zusammenzuarbeiten. Wir haben daher diese Vorgehensweise bereits bei
einem weiteren Projekt in Duisburg angewandt. Mit Erfolg. Hier war Auftrag
die Revitalisierung der Fassade der Galeria Kaufhof – auch hier mit der Intention eines wegweisenden Energieaspekts. Die Ergebnisse werden in Kürze vorgestellt. Es ist wieder ein außerordentlicher Entwurf gelungen.
Die begrünten Dächer sind zum Markenzeichen des Meydan Shopping Square
geworden. Gehörte die Dachbegrünung zu Ihren Entwurfsvorgaben?
In unserem Vorentwurf, der Basis für die Arbeit der Teams war, stand in erster
Linie die Schaffung eines Platzes im Mittelpunkt. Es hat uns hinterher erfreut,
dass die meisten Workshop-Teilnehmer auch die Idee der „grünen Oase“ als
elementaren Bestandteil in ihren Entwürfen aufgenommen haben. Die Begrünung der Dächer ist heute das Markenzeichen des Centers und erhöht die
Wirkung des Platzes als Naherholungsort natürlich immens.
Zur Klimatisierung des Meydan Shopping Square setzen Sie auf Erdwärme.
Warum haben Sie sich für den Einsatz regenerativer Energie entschieden,
sehen Sie sich als Vorreiter?
Wir bauen auf die Zukunft und deshalb müssen wir auch für die Zukunft
bauen, indem wir u. a. Möglichkeiten des nachhaltigen Energieeinsatzes nutzen. Erdwärme als Energiequelle leistet dabei nicht nur einen nachhaltigen
Beitrag zum Klimaschutz. Auf der anderen Seite machen wir uns und unsere
Mieter auch von steigenden Energiepreisen bzw. steigenden Nebenkosten
unabhängiger. Heute sehen wir uns bestätigt. Als das Projekt 2005 geplant
wurde, waren weder die enormen Preissteigerungen auf dem Energiemarkt
vorhersehbar noch die Diskussion um Klimaschutz in aller Munde.
Werden bei zukünftigen Projekten wieder regenerative Energieformen genutzt
werden?
Die METRO Group erprobt im Bereich der regenerativen Energiequellen
verschiedene Nutzungen. In Istanbul bauen wir zur Zeit ein weiteres neues
Center, diesmal mit einer „Solar Chilling“-Anlage. Mit der Kraft der Sonne
werden dort solarbetriebene Absorptionskältemaschinen zur Gebäudekühlung eingesetzt. Ein ähnliche Anlage ist bereits in Rom im Test. Auf dem
Dach des METRO Cash & Carry Großmarktes in Düsseldorf testen wir eine
hoch­moderne Photo­voltaik-Anlage mit einer innovativen Dünnschicht-Solar-
Fotos: Murat Pulat
Herr Professor Cesarz, die METRO Group Asset Management hat für den
Shopping Square Meydan zu einem Architekturworkshop mit bekannten
inter­nationalen Architekturbüros eingeladen. Warum haben Sie sich für dieses
ungewöhnliche Verfahren entschieden?
Dieser Workshop im Jahr 2005 war eine Premiere, erstmals haben wir auf
einen klassischen Wettbewerb verzichtet und stattdessen eine kollegiale
Arbeitsatmosphäre geschaffen, in der der Austausch der Architekten untereinander eine wesentliche Rolle spielte. Die außergewöhnliche Lage dieser
Immobilie, inmitten eines schnell und eher unstrukturiert wachsenden Stadtteils einer Megapole, machte einen unmittelbaren Austausch über die soziale
Bedeutung und die Chancen unseres Projektes, ein Stadtteilzentrum zu werden, notwendig. Daher haben wir mit den Architekturbüros im Rahmen eines
Workshops vor Ort in Istanbul gearbeitet.
18
Foreign Office Architects
Kreativität des Außenstehenden
Wie ist die Resonanz auf den Shopping Square?
Am stolzesten sind wir auf 12 Millionen Kunden und Besucher, die Meydan bereits
besucht haben. Aber auch in der Politik und Fachwelt konnte das Center Aufmerksamkeit erzielen. So sagte z. B. der türkische Umweltminister bei der Eröffnung: „Dieser
Shopping Square ist eine Bereicherung für Mensch und Natur“.
Meydan wurde in diesem Jahr bereits mit verschiedenen Immobilien- und Technik-Preisen ausgezeichnet: Er wurde vom Urban Land Institute (ULI) Europe mit dem „Award
for Excellence“ geehrt und auch für die weltweiten ULI Global Awards nominiert.
Darüber hinaus hat Meydan den „European Business Awards for the Environment” in
der Türkei in der Kategorie „Process“ erhalten. Geehrt wurde das Center zudem beim
„Prime Property Award“ der Union Investment, für den in diesem Jahr 90 nachhaltige
Immobilien­projekte aus 18 europäischen Ländern eingereicht wurden.
Prof. Michael Cesarz
geboren 1960 in Duisburg, ist seit 2004 als Vorsitzender der METRO Group Asset Management in
Düsseldorf tätig. Vor seiner heutigen Aufgabe in der
internationalen Immobilienbesitzgesellschaft der
METRO Group war er einige Jahre als Bau-Direktor
der Kaufhof Warenhaus AG in Köln und davor der
Peek & Cloppenburg KG in Düsseldorf tätig.
Vor dieser Konzernerfahrung arbeitete er über
12 Jahre im deutschen Mittelstand als selbstständi­
ger Architekt und Diplom-Ingenieur mit mehreren
Niederlassungen in Deutschland und Russland.
Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit liest
er zudem an der Universität Leipzig und hält Gast­
vorträge im ­­In- und Ausland.
Das Thema „Veränderung und Innovation“ ist in­
­vielen seiner Arbeiten ablesbar und wurde mit
­eini­gen Architektur- und Technikpreisen aus­­­ge­zeichnet.
Das Architekturbüro Foreign Office Architects (FOA) wurde 1995 von der gebürtigen
Iranerin Farshid Moussavi und dem Spanier Alejandro Zaera-Polo in London gegründet.
Foreign Office Architects gehören wie Greg Lynn zu jener führenden Generation junger
Architekten, die eine Neuorientierung in Theorie und Praxis bewirkt haben. Ihren internationalen Durchbruch erzielten sie, als sie sich 1996 im Wettbewerb um das Yokohama International Ferry Terminal südlich von Tokio gegen 660 Konkurrenten aus der
ganzen Welt durchsetzten. Mit diesem aufsehenerregenden Fährterminal gelang es,
das traditionelle Verständnis von Architektur umzukehren: Hier wirkt das Gebäude
– konstruiert aus einer Abfolge von Stahlrippen, die kontinuierlich ihre Form wandeln –
dynamisch, das Wasser hingegen statisch. Zu den weiteren bekannten Werken des
Architektenteams zählen das Bluemoon-Gebäude in Groningen/Niederlande, das Stadttheater in Torrevieja/Spanien und natürlich der Shopping Square Meydan. Die Arbeitsweise der Foreign Office Architects kann als Entwicklungsprozess von Architekturtechniken beschrieben werden, die vielseitig einsetzbar sind und in multiplen Ökosystemen
funktionieren müssen. Indem sich die beiden Architekten dafür entschieden haben, ihre
gesellschaftliche Randposition als Ausländer gezielt für die Benennung ihres Büros zu
verwenden, beziehen sie in einer Zeit zunehmender Fremdenfeindlichkeit auch politisch
eindeutig Stellung.
Farshid Moussavi, geboren 1965 im Iran, studierte an der Harvard University und an
der Bartlett School of Architecture in London. Alejandro Zaera-Polo, geboren 1963 in
Madrid, absolvierte seinen Master an der Harvard University mit Auszeichnung und
machte sein Diplom an der E.T.S. für Architektur in Madrid. Nachdem beide unter Rem
Koolhaas im Office for Metropolitan Architecture erste Erfahrungen gesammelt hatten, gründeten sie gemeinsam das Büro FOA. Im Herbst 2002 wurde Farshid Moussavi
­Professorin für Architekturentwurf an der Akademie der bildenden Künste Wien, seit
2006 lehrt sie an der Harvard University. Alejandro Zaera-Polo wurde 2002 Dekan des
Berlage Instituts, derzeit hat er den sogenannten Berlage Chair an der TU Delft inne.
Abbildung: FOA
zellen-Technologie, die als flexible Folie direkt auf das Dach aufgebracht wird. Aber
auch Projekte der Wärmerückgewinnung aus der Gewerbekälte, der Modernisierung
der Gebäudeleit- und Lüftungstechnik oder die Nutzung von Fassaden als Energiequelle sind für uns von hoher Relevanz und an verschiedenen Standorten mit Erfolg im
­Einsatz.
Wettbewerbsbeitrag World Trade Center in New York
Fährterminal Yokohama
BBC Music Box, London
Abbildung: Satoru Mishima / © by FOA
Abbildung: FOA
20
Identitätsstiftendes Grün
Rhepanol® hg als Grundlage
vlies und Erdsubstrat mit eingemischten
Samen. Insbesondere bei der Umsetzung der großflächigen Dachbegrünung
setzten Planer und Bauherr auf bewährte
Materialien aus Deutschland. Denn von
den insgesamt 31 000 m2 Dachfläche
wurden immerhin 28 000 m2 extensiv und
1000 m2 intensiv begrünt. Basis dieser
Dachbegrünung ist die Abdichtung, die
alle darunter angeordneten Schichten
dauerhaft vor eindringender Feuchtig­
keit schützen muss. Da zugleich mit
dem Einsatz unterhalb einer Begrünung
erheblich höhere Beanspruchungen an
die Abdichtungsbahn und deren Fügung
gestellt werden, muss diese auch den
hohen Prüfanforderungen des FLL-Tests
entsprechen.
Aufgrund von zahlreichen Einsätzen­
dieses Abdichtungsmaterials auf deut­
schen Dächern der Metro Group entschied man sich auch auf dem proto­
typischen „Meydan“ in Istanbul für
die PIB-basierte Rhepanol® hg der FDT
FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG.
Sie vereinigt die positiven und bewährten
Eigenschaften der Rhepanol® fk-Dachbahnen mit der für Begrünungen not-
Foto: Murat Pulat
wendigen Wurzel- und Rhizomfestigkeit.
Gefügt werden die Bahnennähte mittels
Heißluftschweißen, eine zusätzliche Nahtversiegelung – so das FLL-Prüfzeugnis –
ist nicht erforderlich. Ihre hohe Kälte­
flexibilität bis minus 60 °C und die damit
verbundene Belastbarkeit bei Kälte wirkt
sich sowohl bei der Verlegung als auch im
jahrzehntelangen Einsatz auf begrünten
und genutzten Dächern ideal aus. Als
Abdichtung kommt die Bahn im lose verlegten Schichtenaufbau unter Auflast mit
Begrünung zum Einsatz.
Bei der Begrünung orientierte man sich
sowohl an den unterschiedlichen Nutzungssituationen wie auch den kon­
struktiven Gegebenheiten, die sich in vier
unterschiedlichen Begrünungssystemen
widerspiegelten: System 1 für 16 000 m²
Flachdach nicht begehbar, System 2 für
Abbildung: FOA
Weithin sichtbares charakteristisches
Merkmal des Shopping Square Meydan
sind seine mit naturbelassenen Wildkräuter-Wiesen bepflanzten Dachflächen, die
zum Teil begehbar sind. Sie sollen an das
ursprüngliche Gesicht Ümraniyes erinnern und eine grüne Oase schaffen. Das
Dach folgt den Höhen der darunter liegenden Funktionen. Über Faltungen und
sanfte Übergänge entstand so die eigene
Topographie des Daches. Eine besondere
Herausforderung in der Umsetzung der
Konzeption der Architekten war einer der
Fußgängerzuwege, der über das Dach des
Real-Marktes führt. Aus der Konzeption
einer größtmöglichen Verknüpfung des
Shopping Square mit seiner unmittelbaren
Umgebung bildet dieser Fußweg einen
der Hauptzugänge für Fußgänger aus der
Nachbarschaft.
Es waren fast 100 Details notwendig,
um die Ausführung des Daches entsprechend den Vorstellungen umzusetzen
und alle wichtigen Punkte des Daches
zu klären. Daher ist der Dachaufbau im
Einzelnen nicht darstellbar, sondern nur
prinzipiell. Der Tragkonstruktion folgt ein
Trapezblech, die Dampfsperre sowie die
Wärmedämmung. Den Abschluss des in
sich voll funktionsfähigen Daches bildet
dann eine Abdichtung aus Kunststoffdachbahnen. Im weiteren Aufbau finden
sich die notwendigen Elemente für eine
Dachbegrünung: Drainageplatte, Filter­
1250 m öffentlich begehbares Flachdach,
System 3 für 11 900 m² Schrägdach mit
bis zu 25° Neigung sowie System 4 für
1500 m² Steildach mit bis über 35° Neigung. Nach dem Einbau der notwendigen
Schubschwellen in den Steildachbereichen konnte direkt mit den Begrünungsarbeiten begonnen werden. Teile der
Begrünungssysteme wurden aus Deutschland angeliefert, die rund 3300 m³ Extensiv- und Intensiv-Substrat wurden nach
Herstellervorgaben direkt in der Türkei
angemischt und regelmäßig kontrolliert.
Die Begrünung entwickelte sich auch
aufgrund des integrierten Bewässerungs­
systems schnell und gut, wobei die
zusätzlichen Wassergaben im Laufe der
Zeit mehr und mehr reduziert wurden, um
die Vegetation an einen gewissen Stress
zu gewöhnen.
Nicht nur die Statik, die dauerhafte
Abdichtung und die nutzungsbedingte
Begrünung, sondern auch die Entwässerung der 31 000 m2 großen Dach­fläche
musste vorausschauend geplant werden.
Zwar kommt es ja aufgrund der Be­­
grünung der Flächen zunächst zu einer
Zwischenspeicherung des an­fallenden
Niederschlages, jedoch muss das Ent­­
wässerungssystem bei Sättigung des
Begrünungsaufbaus das überschüssige
Wasser ausreichend schnell abführen.
Man entschied sich für die Installation
eines Vakuumsystems in den flacheren
Dach­bereichen sowie die Anordnung
von Entwässerungslinien entlang der
Dachkanten und an den Fußpunkten
der steileren Dachflächen. Außerdem
integrierte man Notüberläufe in den
Attiken.
22
Dachbegrünung
Unterschieden wird bei der Dachbegrünung
zwischen einer extensiven und einer intensiven Begrünung. Eine extensive Begrünung
ist vielleicht flächenmäßig groß angelegt,
wird aber mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand ausgeführt und betrieben.
So liegt die zusätzliche Schichthöhe je nach
Nutzungsschwerpunkt bei cirka 5 cm bis
15 cm. Als Pflanzen haben sich bei dieser
Begrünungsform anpassungs- und regenerationsfähige Sukkulenten (Sedum), Moose,
Gräser und Kräuter durchgesetzt. Sie bilden
eine geschlossene und flächige Vegetation,
die sich weitgehend selbst erhält. Abhängig
von der gewählten Schichthöhe und Vegetationsform sind als zusätzliches Gewicht
40 kg bis 250 kg je Quadratmeter Dach-
fläche anzusetzen. Diese Begrünungsform
eignet sich aufgrund der überschaubaren
zusätzlichen Flächenlasten damit auch sehr
gut für die nachträgliche Begrünung von
schon bestehenden Dachflächen. Natürlich
muss hier im Vorfeld geprüft werden, ob die
vorhandene Statik die zusätzlichen Lasten
aufnehmen kann. Ein weiterer Vorteil der
extensiven Begrünung ist deren überschaubarer Pflegeaufwand. Grundsätzlich sind alle
Dächer mit Begrünungen regelmäßig zu warten. So kann verhindert werden, dass es z. B.
zu Wildansaaten kommt. Jedoch sind die sehr
regenerationsfähigen Sedum-Gräser-KräuterAnsaaten weitaus weniger pflegeintensiv als
Begrünungen mit Stauden oder gar Gehölzen. Vielfach empfiehlt sich der Abschluss
von Wartungsverträgen mit den jeweiligen
Begrünern, um die regelmäßige Pflege der
Dachflächen sicher zu stellen.
Im Gegensatz zu den extensiven Begrünungen sind die intensiven zumeist auch
mit landschaftsarchitektonischen Planungen
verbunden. Denn bei Schichthöhen von
10 cm bis 100 cm und mehr sind auch ganz
andere Vegetationsformen möglich. So lassen sich neben den erwähnten Pflanzen der
extensiven Begrünung auch Rasen, Stauden,
Gehölze und Bäume anpflanzen. Entsprechend höher sind auch die zusätzlichen
Lasten von cirka 140 kg bis 1 300 kg je Quadratmeter. Vielfach werden auf intensiven
Dachbegrünungen auch Gehwege, Teiche
Fotos: Murat Pulat
Fotos (oben und unten): Murat Pulat
Foto: Cristobal Palma
Kaum eine Dachform bietet so unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten wie das Flachdach. Dies gilt sowohl raumseitig wie auch
auf der Dachfläche selbst. Denn je nach Planung sind diese meistenteils leider brachen
Flächen sinnvoll nutzbar. Eine der häufigsten
Nutzungen ist die Begrünung. Zum einen
sorgt sie für einen wirtschaftlich attraktiven
Ausgleich bei der Versiegelung durch Neubauten, zum anderen schützt sie die verwendete Flachdachabdichtung vor direktem Witterungseinfluss. Zugleich bietet sie je nach
Ausführung neuen Lebensraum für Flora und
Fauna. Damit stellt die Dachbegrünung eine
interessante Variante zu den üblichen Dachausführungen dar.
24
Erosionsschutzgewebe
Schubsicherungselement
Dachaufbau Begrünung
Vegetationssubstrat
Georasterelemente als Schubsicherung
Kunststoffvlies als Schutzlage
Rhepanol® hg
Wärmedämmung 40 mm
Wärmedämmung 80 mm
Dampfsperre, PE-Folie, 0,4 mm
Stahlprofilblech
Ge
Handlauf
Lochblech
fä
lle
85
%
Meydan: Anschlussdetail Übergang Dachbegrünung – Weg
oder Terrassen angeordnet. Entsprechende Lasten sind hier auch bei der
Planung zu berücksichtigen. Hieraus leitet
sich eine Sonderform der Dachbegrünung
ab, wenn z. B. der Innenhof einer Bebauung zugleich die oberste Decke einer Tiefgarage oder eines gewerblich genutzten
Gebäudes ist. Diese optisch als ebenerdige Bereiche wahrgenommenen Flächen
müssen unter den gleichen Anforderungen wie klassische Dachbegrünungen
geplant und ausgeführt werden. Selbst
Verkehrswege lassen sich – bei entspre-
chender statischer Vorplanung – auf
begrünten Dachflächen anordnen.
Unabhängig von der Art der Begrünung
müssen alle zu begrünenden Dachflächen
so ausgebildet werden, dass sie auch
ohne Begrünungssystem voll funktions­
fähig sind. Aufgrund der Begrünung
kommt es zu einem Wasserrückhalt auf
der Dachfläche. Damit werden an die
Abdichtung des Daches enorm hohe
Anforderungen gestellt. Normalerweise
führt man Regenwasser schnell von der
Dachfläche ab. Im Falle einer Dachbegrünung wird jedoch Feuchtigkeit kontrolliert
auf der Dachfläche behalten. Je nach
Begrünungsvariante liegt der Wasserrückhalt bei 40% bis 95%. In der Konsequenz zieht jegliche Undichtigkeit in
der Abdichtungsebene schnell erhebliche
Schäden nach sich. Häufig werden für
die Begrünung vorgesehene Dachflächen
nach deren Abdichtung zunächst einmal
geflutet, um sicherzustellen, dass sie
hundertprozentig dicht sind. Zusätzlich
kommt es zu höheren Belastungen durch
die Begrünung selbst. Aggressive Wurzeln
wie Queckenrhizome oder aber auch
Huminsäure wirken auf die Abdichtung
und deren Nahtfügung ein.
Aufgrund dieser speziellen zusätzlichen
Anforderungen muss das Materialprofil
der zu verwendenden Abdichtungsbahn entsprechend modifiziert sein.
Neutrale Überprüfungen dokumentieren die für Begrünungen notwendigen
Eigenschaften. Die anspruchsvollste und
bekannteste Prüfung ist der FLL-Test, der
die Wurzelfestigkeit der Bahn und ihre
Nahtverbindungen auf die Probe stellt.
Bei diesem Test werden insgesamt elf
Prüfgefäße aufgebaut, von denen acht
mit der zu testenden Bahn ausgekleidet
sind. Die restlichen drei dienen als Referenzgefäße ohne durchwurzelungsfeste
Bahn. In die 800 x 800 mm großen
Gefäße werden oberhalb der transparenten Gefäßböden nachfolgende Schichten eingebaut:
– Feuchtigkeitsschicht in einer Dicke von
rund 50 mm;
– Schutzlage in den Maßen der Gefäßgrundfläche;
– zu prüfende Bahn mit vier Wand-Ecknähten, zwei Boden-Ecknähten und
einer mittig verlaufender T-Naht;
– Vegetationssubstrat mit einer Schichtdicke von rund 150 mm;
– für die Zwei-Jahres-Prüfung werden
vier Pyracantha coccinea (Feuerdorn)
gleichmäßig über die vorhandene Fläche verteilt gepflanzt sowie 2 g Saatgut
von Agropyron repens (Quecke) gleichmäßig ausgesät.
Nach zweijähriger Pflege unter Aufsicht
kommt die Kontrolle. Während die drei
Kontrollgefäße durchwurzelt sein müssen, dürfen die acht Prüfgefäße weder
eine Durch- noch eine Einwurzelung der
zu testenden Bahn und ihrer Nähte aufweisen. Außerdem ist bei der Wahl des
Abdichtungsmaterials darauf zu achten,
dass dessen dichtende Eigenschaft nicht
durch Migration von Inhaltsstoffen dauerhaft eingeschränkt wird. Weichmacherfreie Abdichtungsmaterialien sind zwar
vergleichsweise teurer, aber mit Blick auf
die Auswanderung von Inhaltsstoffen
risikofrei.
Dachaufbau First
Vegetationssubstrat
Filtervlies
Drainagebahn 75 mm
Kunststoffvlies als Schutzlage
Rhepanol® hg
Wärmedämmung 40 mm
Wärmedämmung 80 mm
Dampfsperre, PE-Folie, 0,4 mm
Stahlprofilblech
Kies
Schubsicherungselement
Erosionsschutzgewebe
Meydan: Firstdetail
Alle Dachbegrüner sowie Systemanbieter
empfehlen in jedem Fall die Verwendung
von FLL-geprüften Abdichtungsmateria­
lien. Deren fachtechnisch einwandfreie
Verarbeitung ist in der Bauphase konsequent zu überprüfen. Eine abschließende
bereits erwähnte Flutung der Fläche über
mehrere Tage gibt sicher Auskunft über
die Dichtigkeit. Zugleich ist beim nachfolgenden Einbau der Begrünung darauf
zu achten, dass es hier nicht zu Perforationen der Dachabdichtung kommt. Eine
ausreichend dimensionierte Schutzlage
aus Vlies oder Recyclat verhindert solche
Einbauschäden. Je nach Beauftragung an
ein oder mehrere Gewerke dient diese
Schutzlage dann auch als Gewerketrennung.
Die nachfolgende Begrünung besteht je
nach Ausführung aus einer oder mehrerer
Funktionsschichten. Auf der Substratschicht, die in allen Systemen vorkommt,
erfolgt die Ansaat der Vegetation. Im
Einschichtsystem übernimmt diese Sub­
stratschicht zugleich die Funktion der
Wasserversorgung und der Drainage. Im
26
Bautafel
Projektdetails
Aufbau Plaza
Klinker 300 x 100 x 45 mm
Mörtelbett
Leichtbeton mit Gefälle
PE-Folie
Kunststoffvlies als Schutzlage
Rhepanol® hg
Kunststoffvlies als Schutzlage
Stahlbetonkassettendecke
Verfüllung
Gefälle 1 %
Gefälle 1 %
Bauträger
Grundstück
METRO Group Asset Management,
Düsseldorf, Istanbul
127 822 m2
Gesamtfläche BGF
Phase I 2005: Ikea und Parkplatz
Designer / Architekt
FOA Foreign Office Architects / England
70 000 m2 (ohne Parkplätze)
130 000 m2 (mit Garagen)
Grundstück
Architekt
Bebaute Grundfläche
TAM – Turgut Aalton Mimarlik
Etud Mimarlik
50 000 m2
Elektroinstallationsentwurf
30 500 m2
ÖNEREN Engineering Cont. Ltd. Co.
Ingenieurtechnischer Entwurf
ˇ
ÇILINGIROGLU
Mühendislik ve Müs.
¸
¸ Limited Sirket
Meydan: Aufbau Plaza
Foto: Cristobal Palma
Mehrschichtsystem folgt auf die Substratschicht ein Filtervlies, das verhindern soll,
dass Feinteilchen in die darunter liegende
Drainageschicht auswaschen. Unterschiedliche Formen von Drainage- und
Entwässerungsmaterialien ergänzen die
jeweiligen Systeme. Neben Ansaaten in
traditioneller Form von Hand ist das Ausbringen der Vegetation auch über Spritzansaat oder vorkultivierte Vegetationsmatten möglich. Bei intensiver Begrünung
werden die Stauden, Gehölze oder Bäume
gärtnerisch gepflanzt.
Dachbegrünungen sind in vielen Fällen
eine gestalterische und zugleich nützliche
Alternative zu brach liegenden Flachdachflächen. Dank eines breiten Angebotes
an entsprechenden Begrünungssystemen
ist heute die Umsetzung von extensiven Begrünung wie auch individuellen
intensiven Begrünungen problemlos.
Besonderes Augenmerk sollte trotz der
optisch ansprechenden Oberfläche der
notwendigen Abdichtung unterhalb der
Begrünung gelten, da an sie deutlich
höhere Anforderungen gestellt werden.
Zwar schützt die Begrünung die Dachhaut
vor UV-Einstrahlung, jedoch muss die
Abdichtung trotz kontrolliert angestauter
Feuchtigkeit über die Lebensdauer des
Gebäudes dauerhaft dicht bleiben. Am
Material als einem elementaren Bestandteil einer modernen Dachbegrünung sollte nicht gespart werden.
Kino
18 500 m
IMS, Mühendislik
.
¸
¸
¸
Danismanlik
ve Ticaret Ltd. Sti./Yapi-Insaat
Weitere Geschäfte / Einheiten
2
51
29 200 m
GTL, Gnüchtel Triebswetter Landschaftsarchitekten
Luxwelt
Bauzeit Shopping Square Meydan
März 2006 – September 2007
Grundstück
66 609 m2
BGF
39 412 m2
Bebaute Grundfläche
Gründach
30 278 m2
2
Klinkerfassade
62 120 Stück
Bodenklinker
Außenanlagen
19 722 m2
Phase II 2007: Shopping Square Meydan
Projektmanagement
IP 5, Stuttgart
Bebaute Grundfläche
10 866 m2
Weitere Geschäfte
Gebäudeklimakonzept
30 588 m2
1. OG
KOROGLU Muh.
Adams. Kara Taylor, London
¸
Balkar Insaat
Mühendisligi,
ˇ Istanbul
BGF
14 500 m2
4500 m2
Statik
61 213 m2
Real
Infrastruktur-Entwurf
Lichtplanung
FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG
Eisenbahnstraße 6 – 8
68199 Mannheim
T 0621 8504-100
F 0621 8504-200
[email protected]
www.fdt.de
IKEA
Bau in zwei Phasen
700 000 Stück
Glasfassade
6100 m2
Geothermie
200 Erdwärmesonden mit 50 – 150 m Tiefe
Leistung bis 1500 kW/h
CO2-Einsparung: 320 t/Jahr
1. OG
9134 m2
Deutsche BauZeitschrift
'BDITZNQPTJVN
'PSFJHO0G¾DF"SDIJUFDUT
.FZEBO4IPQQJOH4RVBSF°
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