NOVEMBER 2013 Hier geht´s zum kostenlosen eMagazine Wohnen der Zukunft Intelligent & Energieeffizient Bauen Immobilien als Geldanlage Seite 3 Finanzieren Banken und Bausparkassen Seite 10 Wohlfühlen Flexibel und gesund bauen Seite 16 »W OHNEN D ER ZU K UN F T« i s t e i n e u n a b h ä n g i g e P u b l i k a t i o n d e s i n|p a c t m e d i a Ve r l a g s u n d e r s c h e i n t a l s B e i l a g e i n d e r W EL T. GRUSSWORT in|pact media Verlag Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Errichtung und der Betrieb von Gebäuden verursachen weltweit 40 Prozent der CO2Emissionen und mehr als 50 Prozent des Abfallaufkommens. Damit trägt die sogenannte „gebaute Umwelt“ erheblich zum Klimawandel und zur Verknappung von Ressourcen bei, bietet aber große Chancen, um die Herausforderungen für uns selbst wie auch künftige Generationen sinnvoll zu lösen und einen positiven Beitrag zu leisten. Gebäude beeinflussen darüber hinaus aber auch direkt unsere Lebensqualität, da wir uns alle die meiste Zeit unseres Lebens darin aufhalten. Sie verursachen Unterhaltskosten, angefangen bei den Kosten für Strom und Heizung, bis hin zu Renovierungs- und SanierungsChristine Lemaitre Geschäftsführerin der arbeiten. Die eingesetzten Baustoffe beeinflussen unsere Gesundheit nachhaltig. Im Verlauf Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – unseres Lebens sollen Gebäude und Städte außerdem wechselnde soziale und funktionale DGNB e.V. Ansprüche erfüllen: Ist das eigene Heim, aber auch das Stadtquartier zunächst paargerecht, so soll es später dann familien- und schließlich altersgerecht sein. Effiziente Lösungen für unsere gebaute Umwelt aufzuzeigen, hat sich die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. zum Ziel gesetzt. Als Unterstützung für die Planung, die Errichtung, aber auch den Betrieb und die Modernisierung hat sie ein eigenes Zertifizierungssystem entwickelt: Das DGNB Zertifikat definiert das nachhaltige Bauen nach dem heutigen Wissenstand und macht damit Gebäude und Quartiere messbar und optimierbar, die besonders umweltfreundlich, ressourcensparend und wirtschaftlich effizient sind sowie darüber hinaus ihren Nutzern einen hohen Komfort bieten. Dabei werden nicht der Einsatz bestimmter Baumaterialien oder -techniken analysiert und bewertet, sondern allein die messbaren Auswirkungen, um die nachhaltige Qualität eines Gebäudes oder ganzen Stadtquartieren nachvollziehbar zu machen – und zwar über den gesamten Lebenszyklus hinweg. So werden neue und vor allem zielgerichtete Ideen und Innovationen in der Bauwirtschaft aktiv gefördert. Um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen, sollte jeder Eigentümer und jeder Investor bestimmte Fragestellungen adressieren: Wie können Gebäude mit regenerativen Heizsystemen ökonomisch und energetisch effizienter werden? Was bedeutet Nachhaltigkeit beim Renovieren und Sanieren? Und wie lassen sich moderne Technologien und die zunehmende Vernetzung zum Wohle von Mensch und Umwelt sinnvoll einsetzen? Dieses Sonderheft soll anhand ausgewählter Themen zeigen, dass nachhaltiges Bauen vor allem eines bedeutet: mehr Lebensqualität – für uns und für die nächsten Generationen. Ab sofo rt App für als iPa & Table d ts Hier geht´s zum kostenlosen eMagazine INHALT Seite 3 Wohnen hat Zukunft Seite 9 Stromfresser aufspüren Seite 16 Heim zum Wohlfühlen Deutsche kaufen Immobilien Anleitung zur Kostensenkung Flexibel und gesund bauen Seite 4 Eiskalt kalkuliert Seite 10 Finanzieren mit Weitblick Seite 18 Impulse Baufinanzierungen planen Anprüche an das Wohnen Seite 11 Termine Seite 18 Kolumne Messen Dächer der Zukunft Heizkosten senken Seite 6 Galerie Zukunftshäuser Seite 6 Das intelligente Haus Heimsteuerungen im Fokus Seite 8 Sanieren und Sparen Dämmung lohnt sich Seite 12 Nachhaltig bauen Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz Forum der Akteure »Redaktion« gekennzeichneten Bei- Seite 14 Altersgerecht wohnen träge sind Auftragspublikationen und damit Anzeigen. Planen und umbauen Impressum in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 80 20 86 – 530 F +49 (0) 30 80 20 86 – 539 E [email protected] www.inpactmedia.com Chefredaktion Mirko Heinemann (V.i.S.d.P) Stellv. Chefredaktion Klaus Lüber Art DireKtion Katharina van der Mee PROJEKTLEITUNG Lars Hügemeier Anregungen und Fragen? Kontakt: [email protected] Autoren J.W. Heidtmann Mirko Heinemann Marie Fink Christina Jäger Klaus Lüber Eike Schulze LEKTORAT Jürgen W. Heidtmann IllustrationEN Daniel Balzer www.dbsign.de Layout Katharina van der Mee Druck Axel Springer Druckhaus Berlin Spandau HERAUSGEBER Edi Karayusuf Geschäftsführung Edi Karayusuf Sara Habibi Isfahani ANZEIGENVERKAUF Lars Hügemeier WOHNEN DER ZUKUNFT Seite 3 Wohnen hat Zukunft Immer mehr Deutsche investieren in Immobilien – sei es zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage. Um Enttäuschungen vorzubeugen, ist eine nachhaltige Planung wichtig. Mirko Heinemann / Redaktion 2013 der Sparkassen setzt jeder zweite Deutsche wegen niedriger Zinsen auf Immobilien. Danach er ein Haus bauen oder eine Wohnung halten 50 Prozent der Umfrageteilnehmer das Eigenheim für ein „ideales Element der Vermögensplanen möchte, steckt in einem Dilemma: Erst wenn er zum ersten Mal bildung“, das ist ein Anstieg von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. 34 Prozent derjenigen, die durch die Räume wandert, wird er wirklich wissen, was er da eigentlich gebaut hat. So mancher ist angesichts niedriger Sparzinsen gezielt nach Anlagealternativen suchen, glauben, dass Häuser und dann enttäuscht. Da wäre eine Investition in höhere Wohnungen generell zum Vermögensaufbau „besFenster doch besser gewesen, weil der Lichteinfall ser geeignet“ sind als andere Anlageformen. Diesen ungünstiger ist als gedacht. Da hätten Dielen doch Wert erreicht keine andere Anlageform auch nur besser als das Parkett zum Raum gepasst. Und statt annähernd: Aktien erreichen zwölf Prozent, Fonds der Fußbodenheizung, auf die man aus Kostengründen verzichtet hatte, stehen nun Heizkörper elf Prozent und Edelmetalle vier Prozent. Ein neben den bodentiefen Fenstern und behindern die Viertel der Befragten überlegen sich, Häuser oder Aufstellung der Möbel. „Das Resultat sind teure Wohnungen anzuschaffen, um sie zu vermieten. Änderungen nach Baufertigstellung, unzufriedene Egal ob zur Eigennutzung oder zur Vermietung: Wer jetzt baut, saniert, modernisiert, tätigt Bauherren und fragwürdige Architektur“, erläutert eine Investition, über deren Erfolg oder Misserfolg Moritz Luck, Geschäftsführer und Gründer des erst in Jahrzehnten entschieden wird. Welche jungen Karlsruher Start-ups Inreal. Rendite eine Wohnung abwirft oder, ob man sich Luck hat erkannt, was auf dem Bau derzeit gefragt ist: Statt Grundrisspläne und Papiermodelle in seinem Haus auch im Alter noch wohlfühlen wollen Bauherren und Architekten sich schon in wird – das sind Fragen von morgen, die heute der Planungsphase ein realistisches Bild von ihrem schon beantwortet werden müssen. Nachhaltiges Gebäude machen können. Dazu hat er eine SoftBauen ist also gefragt, und zwar nicht nur im Sinn ware entwickelt, mit deren Hilfe man förmlich in der Umweltfreundlichkeit, sondern ganz wörtlich: das Gebäude eintauchen kann. Durch eine 3DBaustoffe, Dämmung Heizung, Energie – werden Brille mit integrierten Bildschirmen wird das Gedie heute ausgewählten Materialien und Einbauten fühl vermittelt, sich an dem gewünschten Ort zu auch in 30 Jahren noch auf der Höhe der Zeit sein? befinden. Der künftige Kunde oder Investor kann Oder wird man das Haus oder die Wohnung als sich frei umschauen und über Energieschlucker verteufeln, einen Hand-Joystick durch als ungesunde Wohnumge»Jeder Zweite glaubt, dass bung meiden oder die Hausdas Gebäude laufen. Folge: technik als altmodisch abMan erhält ein realistisches eine Immobilie ideal qualifizieren? Raumgefühl, das mehr Sicherheit bei der EntscheiDie richtige Auswahl entgeeignet ist zur dung geben soll. Während scheidet über die ZukunftsVermögensbildung.« fähigkeit eines Bauprojekts: man in seinem virtuellen Ist der Schallschutz zeitgeHaus steht, kann man verschiedene Varianten, Böden oder Einbauelemente mäß, die Heizungsanlage, die Wärmedämmung, per Knopfdruck austauschen. die Fenster? Ist die Immobilie gebraucht, müssen Inreal hat gute Chancen auf Erfolg. Denn ob als Renovierungsmaßnahmen einberechnet werden, Neubau oder als Ausbau und Modernisierung bedie eventuell mit hohen Kosten verbunden sind. reits vorhandener Wohnungen: Das Bauen boomt. Mit welchem Energieträger soll man heizen? Mit Gleichzeitig investieren immer mehr Unerfahrene Öl, mit Gas, mit Holzpellets? Fernwärme? Nur in Immobilien. Laut dem Vermögensbarometer Wahrsager können prognostizieren, wie sich in W Zukunft die Preise für Öl, Gas und Holz entwickeln werden. Fest steht: Sie werden steigen, weil der Gesamtverbrauch in der Welt weiter steigen wird. Vielleicht wäre Erdwärme eine Alternative, vorausgesetzt, man lebt in einer Region, wo die geologischen Verhältnisse günstig sind? Die Erde liefert ihre Wärme gleichmäßig, zuverlässig, wetterunabhängig und kostenlos. Eine andere Frage: Lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage noch? Besitzer älterer Anlagen kassieren zwar eine höhere Einspeisevergütung, doch mussten sie in der Regel mehr in die PhotovoltaikAnlage investieren, als man heute bezahlen müsste. Durch die Konkurrenz aus Asien ist der Preis von Solarzellen über die vergangenen zehn Jahre kontinuierlich gefallen. Bei solarthermischen Anlagen hingegen, die warmes Wasser ins System einspeisen, das zur Unterstützung der Heizung und Warmwasserversorgung dient, kann eine KostenNutzen-Berechnung schnell klären, wann sich eine solche Anlage amortisiert. Zudem kann man Fördergelder beantragen, etwa beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Braucht man eine intelligente Haussteuerung oder ist sie nur eine technische Spielerei, die das Radio in der Küche einschaltet, wenn man aus dem Bad kommt? Bedenken muss man, dass in Zukunft eine intelligente Haussteuerung auch die Energieflüsse im Haus regeln und damit den Verbrauch zusätzlich reduzieren wird. So können intelligente Systeme bereits heute berechnen, wann die Stromproduktion aus der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ausreicht, um etwa eine Waschmaschine komplett mit Solarstrom zu betreiben. Ein weiteres Thema sind Baustoffe: Materialien wie Holz und Glas liegen im Trend, sind jedoch nicht unbedingt preiswert. Dennoch gibt es bereits mehrere große Mehrfamilienhäuser, die komplett aus Holz bestehen. In Zürich baut der japanische Stararchitekt Shigeru Ban derzeit das größte hölzerne Haus der Welt. Und wie man aus alten Häusern neue macht, zeigt das Beispiel des Kunstmuseums Ravensburg. Für den Bau wurden Ziegelsteine aus einem Abbruchhaus verwendet, was dem Gebäude eine ganz spezielle Note verleiht. Seite 4 in|pact media Verlag Eiskalt kalkuliert Die Heizkosten explodieren? Höchste Zeit für eine neue Heizungsanlage. Sie rentiert sich bereits nach wenigen Jahren Christina Jäger / Redaktion L angsam hält der Winter Einzug. Während es draußen bitter kalt werden kann, soll es drinnen schön warm sein – und das bitte ohne allzu hohe Kosten. Doch nach Angaben des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima ZVSHK sind von den rund 17,8 Millionen Heizungsanlagen in Deutschland etwa 13 Millionen veraltet und somit zu teuer im Verbrauch. Das macht sich in den Abrechnungen bemerkbar, zumal Heizung und Warmwasserversorgung bei weitem den größten Posten der monatlichen Betriebskosten ausmachen. Viele Hausbesitzer scheuen sich jedoch davor, das nötige Geld zu investieren, um ihre Wärmeversorgung zu modernisieren. Dabei steigen die Preise für Heizöl, Gas und Strom seit Jahren. Angesichts der schrumpfenden Rohstofflager wird sich das auch kaum noch ändern. Effizientere Heizungsanlagen, die eventuell auf alternative Energiequellen zurückgreifen, schonen mittelfristig den Geldbeutel. Bei der Finanzierung können Hauseigentümer unter bestimmten Auflagen auf günstige Kredite der KfW und Zuschüsse des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zurückgreifen. Wer nicht sofort in eine komplett neue Heizung investieren kann oder will, kann bereits mit leichten Veränderungen seinen Verbrauch drosseln. Sei es durch ein geändertes Heizverhalten (siehe Kasten) oder mit Hilfe des Heizungs-Checks. Bei diesem standardisierten Prüfverfahren nimmt ein Fachmann alle Teile unter die Lupe. Überprüft werden die Größe des oftmals überdimensionierten Heizkessels, die Pumpe, die Dämmung der Rohre speziell in unbeheizten Teilen des Gebäudes, das Abgassystem und die Thermostate. Kosten des Checks: rund 100 Euro, von denen manche Energieversorger einen Teil übernehmen. Schon mit der Feinjustierung und dem Austausch einzelner Komponenten lassen sich zehn Prozent der Heizkosten einsparen. Auch die Anschaffung eines gut isolierten Pufferspeichers für Warmwasser lohnt sich: Durch ihn braucht der Heizkessel seltener anzuspringen und verbraucht entsprechend weniger. Stammt der Kessel aus der Zeit vor 1976, besteht die gesetzliche Auflage, ihn auszutauschen. Und auch bei Elektroheizungen sollte der Eigentümer nicht zögern: Sie sind wahre Stromverschwender. Nach Berechnungen des Bundesverbands der Verbraucherzentralen gewinnt eine gute Wärmepumpe aus der gleichen Menge Energie viermal so viel Wärme. Aber auch alle anderen, die über die komplette Modernisierung ihrer Heizung nachdenken, sollten sich genau informieren. Hilfe bei der Entscheidung für eines der möglichen Heizsysteme kann ein neutraler Energieberater geben, den beispielsweise die Verbraucherzentralen vermitteln. Bevor über Kessel und Brennstoffe nachgedacht wird, muss der Wärmebedarf des Hauses ermittelt werden. Dieser hängt von der Bauweise und Dämmung ab. Bei alten Gebäuden sollte zunächst über eine nachträgliche Isolierung entschieden werden. Anschließend gilt es, die Art der Energiezufuhr auszuwählen: Soll Heizöl verbrannt werden, Biodiesel, Erd- oder Flüssiggas, Holzpellets oder Stückholz? Kann Sonnenenergie oder Erdwärme genutzt werden? Lässt sich Fernwärme einsetzen? Oder eine Mischform aus traditioneller und regenerativer Energie? Fernwärme gilt neben Gasheizungen derzeit für Einfamilienhäuser als die wirtschaftlichste Lösung. Auch Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen werden empfohlen. Pelletheizungen hingegen rechnen sich eher für Mehrfamilienhäuser oder sehr große Gebäude. Der Kauf kostet deutlich mehr. Moderner und nur etwas teurer als konventionelle Brenner sind Brennwertheizungen. Weil diese auch die Abwärme nutzen, gelten sie als besonders effizient und umweltfreundlich. Schon wer seinen alten Ölbrenner durch eine solche Anlage ersetzt, spart trotz gestiegener Heizölpreise deutlich. Um bis zu 40 Prozent weniger Heizkosten haben Hausbesitzer, die auf Gasbrennwertheizungen umsteigen. Diese sind zugleich in der Anschaffung besonders günstig. Einen ganz neuen Trend stellen Eisheizungen dar. Diese nutzen die Wärme, die Wasser bei der Änderung des Aggregatzustands von sich gibt, um Häuser zu beheizen. Im Sommer verhilft umgekehrt das schmelzende Eis für angenehm niedrige Innentemperaturen. Benötigt wird dazu ein Eisspeicher im Boden unterhalb des Gebäudes, ein Warmwasserspeicher, Solarkollektoren auf dem Dach, und eine Wärmepumpe mit spezieller Steuerung. Anbieter rechnen mit sechs bis zehn Jahren, bis sich eine solche Eisheizung amortisiert hat. Kosten: 15.000 Euro, ähnlich viel wie für eine Pelletheizung. Doch anders als bei dieser fallen künftig keinerlei Brennstoffkosten an, deshalb ist die Eisheizung im alltäglichen Gebrauch nur halb so teuer. Tipps: Heizkosten sparen Schon Kleinigkeiten helfen, weniger Geld fürs Heizen auszugeben. So sollten die Heizkörper nicht mit Möbeln verstellt oder durch Vorhänge verdeckt sein. Alle Fugen, durch die es zieht, gehören abgedichtet, entsprechende Klebebänder gibt es im Baumarkt. Oft macht es auch Sinn, Heizkörpernischen nachträglich zu dämmen. Gluckern die Rohre, kann sich das Heizwasser nicht optimal verteilen. Dann sollten die Heizkörper entlüftet werden. Dazu mit einem Vierkantschlüssel das Lüftungsventil aufdrehen. Eine untergehaltene Schüssel fängt Wasser auf, nachdem die Luft zischend entwichen ist. Sobald ein durchgängiger Wasserstrahl austritt, kann das Ventil wieder zugedreht werden. Beim Lüften der Wohnung geht es um die richtige Technik. Fenster auf Dauerkipp lassen vor allem Kälte in die Wohnräume. Einzelne Wandteile kühlen aus, die erwärmte und feuchte Raumluft kondensiert hier, Schimmelbildung droht. Besser ist es, zweimal täglich stoßzulüften. Dazu werden die Heizkörper komplett abgedreht und die Fenster weit geöffnet. Bereits nach wenigen Minuten ist die verbrauchte Luft durch frische ersetzt. Fenster zu, Heizung an – die Wohnung wird schnell wieder warm. Auch eine Kontrolle der Raumtemperatur kann helfen: Schon ein Grad Celsius weniger senkt die Heizkosten für einen Raum um sechs Prozent. Als angenehme Wohntemperaturen gelten für Schlafzimmer und Flur 17 Grad, in der Küche 19 Grad, im Wohn- und Kinderzimmer 21 Grad und im Bad etwa 24 Grad. Weiterführende Adressen: www.energiesparen-im-haushalt.de www.verbraucherzentrale-energieberatung.de Seite 5 WOHNEN DER ZUKUNFT — Beitrag ERDGAS — Mit Erdgas ein warmes Zuhause – heute und morgen Moderne Erdgas-Heiztechnologien bieten beinahe für jeden technischen Anspruch bezahlbare und effiziente Lösungen. Deutschland steckt mitten in der Energiewende. Meist ist in der Diskussion um die besten Wege zu mehr Klimaschutz allein die Rede von erneuerbarem Strom und mehr Energieeffizienz beim Stromverbrauch. Die meiste Energie im Haushalt wird jedoch für die Heizung und die Warmwasserbereitung verbraucht. Moderne Erdgas-Heiztechnologien bieten schon heute für jede Haus- und Nutzungssituation effiziente und umweltschonende Lösungen. Als besonders kostengünstige Technologie hat sich die Kombination von ErdgasBrennwertheizung und Solarthermie bewährt. Das System nutzt die Kraft der Sonne zur Warmwasserbereitung oder auch zur Heizungsunterstützung. Die Kollektoren der solarthermischen Anlage können im Sommer ausreichend Wärme liefern, um den Bedarf für Warmwasser und die Heizung komplett zu decken. Aber selbst in den Übergangsmonaten und im Winter liefert die Sonne noch viel Energie und kann so den BrennwertHeizkessel effizient unterstützen. Mit dieser Kombination lassen sich bis zu 40 Prozent der Energiekosten einsparen. Als ebenfalls sehr effiziente Heiztechnologie besonders in Neubauten gelten Gaswärmepumpen, die Erdgas mit Umweltwärme aus der Erde, der Sonne, der Luft oder dem Grundwasser kombinieren und so gegenüber herkömmlichen Heizungen bis zu 20-30 Prozent CO2 einsparen können. Relativ neu am Markt sind Strom erzeugende Heizungen, die mit Hilfe der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) gleichzeitig Wärme und Strom produzieren. Damit lassen sich die Stromkosten für den eigenen Haushalt deutlich reduzieren. Eine weitere zukunftsorientierte und vielversprechende Technologie sind Brennstoffzellen-Heizgeräte. Erste Modelle stehen kurz vor der Markteinführung. Bereits in naher Zukunft dürften Brennstoffzellen den Heizungskeller mehr oder weniger revolutionieren. Egal, für welche Technologie sich Hausbesitzer heute entscheiden, mit Erdgas als Wärmeenergie halten sie sich alle Optionen für die Zukunft offen. Allen genannten Heiztechnologien ist gemeinsam, dass Eigenheimbesitzer sie vollständig in eine intelligente Hausautomation integrieren können, die beispielsweise aktiv in die Bedienung von Heizung und Lüftung eingreift. Langfristig könnte die Ver- netzung über das eigene Gebäude hinausgehen: KWK-Anlagen, wie Strom erzeugende Heizungen und Brennstoffzellen-Heizgeräte sollen in Zukunft dazu beitragen, die schwankende Einspeisung von Sonnen- und Windenergie auszugleichen. Im Zusammenschluss zu einem virtuellen Kraftwerk könnten viele einzelne Anlagen die Stabilisierung der Stromerzeugung und der -netze unterstützen, indem sie dann Strom produzieren, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind gerade nicht weht. ringen Anschaffungskosten zahlt sich die Investition in ein Heizenergiesystem mit Brennwerttechnologie im Gegensatz zu einer gebäudeseitigen Sanierung bereits nach kurzer Zeit aus. Nach Berechnungen des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden (iTG) kostet die vollständige Dämmung eines Einfamilienhauses rund 55.000 Euro. Diese Maßnahme würde sich erst nach über 40 Jahren amortisieren. Günstiger ist es, im ersten Schritt die Heizanlage zu erneuern. Ein moderner Brennwertkessel Mit Erdgas als Wärmeenergie halten sich Verbraucher alle Optionen für die Zukunft offen. So zukunftsorientiert die Möglichkeiten von Erdgas sind, so unbefriedigend ist die heutige Situation: Mehr als drei Millionen Heizungen in Deutschland sind veraltet und arbeiten ineffizient, darunter viele ÖlHeizungen. Das verursacht unnötig hohe Kosten in vielen Haushalten und belastet die Umwelt. Wenn alle Haushalte ihre Heizanlagen konsequent auf sparsame Erdgas-Brennwerttechnik umstellten, würde sich der CO2-Ausstoß von Gebäuden um etwa 32 Prozent reduzieren, hat der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) in einer Analyse berechnet. Jeder einzelne Haushalt könnte so jährlich bis zu vier Tonnen CO2 einsparen. Das Gute: Verbraucher tragen mit einer hocheffizienten Heizung nicht nur aktiv zum Gelingen der Energiewende bei, sondern sparen damit jedes Jahr bares Geld. Wegen der relativ ge- kostet zwischen 5.000 und 7.000 Euro und zahlt sich bereits nach weniger als zehn Jahren aus. Aber nicht nur im Heizungskeller bringen innovative ErdgasTechnologien die Energiewende voran. Als Energieträger wird Erdgas selbst auch immer grüner – einerseits durch die zunehmende Beimischung von Bio-Erdgas, andererseits durch das innovative „Power to Gas“-Verfahren. In Zukunft könnte diese fortschrittliche Technologie dazu beitragen, eine maßgebliche Herausforderung der Energiewende zu lösen: die Speicherung und Verteilung von erneuerbarem Strom aus Solar und Windenergie. Derzeit lässt sich bei witterungsbedingter Überproduktion ein Teil des produzierten Ökostroms häufig nicht einspeisen. Mit dem weiteren Zubau von Windkraftanlagen wächst das Problem. Über den Einsatz der „Power to Gas“-Technologie, die eine Umwandlung von regenerativem Strom per Elektrolyse zu Wasserstoff oder weiter zu synthetischem Methan ermöglicht, könnte das vorhandene Gasnetz diesen Speicherbedarf komplett decken. Aus heutiger Sicht ist „Power to Gas“ die vielversprechendste Technologie, um regenerativ erzeugte Energie im großen Maßstab langfristig zu speichern. Wie groß Speicherkapazität und Versorgungspotenzial des etwa 475.000 Kilometer langen Erdgasverteilnetzes sind, zeigen auch Berechnungen der Bundesnetzagentur: Grafik: Zukunft ERDGAS e. V. Theoretisch reicht die vorhandene Gasinfrastruktur als Energiespeicher, um Deutschland zwei Monate lang mit Strom aus regenerativem Erdgas zu versorgen. Zum Vergleich: Alle Pumpspeicherwerke Deutschlands würden zusammen die Stromversorgung lediglich für eine halbe Stunde sicherstellen. Die Berechnungen verdeutlichen, dass die Verknüpfung von Strom- und Erdgasnetz mit Hilfe der „Power to Gas“-Technologie entscheidend zum Gelingen der Energiewende beitragen kann. Fazit: Dank moderner und energieeffizienter Heiztechnologien für Haushalte sowie innovativen Speichertechnologien steht Erdgas für eine sichere, umweltschonende, zukunftsfähige und wirtschaftliche Energieversorgung. www.erdgas.info Seite 6 in|pact media Verlag Das intelligente Haus GALERIE Zukunftshäuser RWE-Zukunftshaus, Bottrop Seit Sommer wohnt Familie Kewitsch aus Bottrop in einem Zukunftshaus. Bei den Gewinnern einer Ausschreibung wurde das Haus auf den Stand eines Neubaus der Zukunft gebracht: modernste Dämmung, Sole-Wasser-Wärmepumpe, Solarthermie, Photovoltaik und Batteriespeicher. Schwimmende Häuser, Geierswalde Im gefluteten Tagebau in der Lausitz entsteht eine neue Urlaubsregion. Im Lausitzer Seenland Resort schwimmen die Ferienhäuser auf dem Wasser. Sie sind modern ausgestattet und verfügen über Dachterrassen, Klimaanlagen und Fußbodenheizung. Man kann auch mit dem Boot anreisen. Effizienzhaus plus, Berlin Dieses Haus wurde als Demonstrationsobjekt des Bundesbauministeriums errichtet. Die Wände bestehen aus Holz, sind speziell wärmegedämmt und verglast. Auf dem Gebäude erzeugen Photovoltaik-Anlagen Strom, der auch Elektro-Fahrzeuge versorgt. Rivergate, Wien Gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, hohe Qualität und eine Zertifizierung nach neuesten Öko-Standards kennzeichnet den Firmensitz des Systemanbieters Thales in Wien. Alle Mitarbeiter erhalten zudem eine Jahreskarte des öffentlichen Nachverkehrs. Mercedes-Benz Nutzfahrzeug-Zentrum, Berlin Das Mercedes-Benz NutzfahrzeugZentrum in Berlin hat als erstes Autohaus in Deutschland das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen erhalten. Die Energieversorgung des Gebäudes erfolgt CO2-neutral über ein Biomasse-Kraftwerk. Kunstmuseum Ravensburg Das private Kunstmuseum wurde mit alten Ziegeln erbaut, die aus einem Abbruchhaus stammen. Für das weltweit erste zertifizierte Museum in Passivhaus-Bauweise wurden vorwiegend mineralische Materialien verwendet. Geheizt wird mit Erdwärme, die gute Wärmedämmung macht eine weitere Heizung überflüssig. Fotonachweise: RWE, Heinemann, Signa Development Immobilien Entwicklungs GmbH, Mercedes Benz, Wynrich Zlomke Dass das, was gerade technisch möglich ist, nicht unbedingt auch das Sinnvollste ist, um unser modernes Leben zu bewältigen, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Ja, Kühlschränke können schon seit geraumer Zeit selbst feststellen, ob die Milch fehlt und uns durch ein Fiepen ans Einkaufen erinnern. Die Frage wäre nur: Ist das nicht vielleicht vollkommen überflüssig? Weil es letztlich auch ausreicht, selbst die Tür zu öffnen und nachzusehen? Klaus Lüber / Redaktion I ntelligente Heim-Technologie, sagt der Zukunftsforscher Matthias Horx, sollte lästige Handlungen und Kontrolle übernehmen, ohne dabei aber sinnvolle Aktivitäten zu ersetzen. Horx ist selbst Bewohner eines „Smart Homes“. Sein Wohnhaus in der Nähe Wiens sieht ein bisschen aus wie ein Raumschiff und besteht aus einzelnen Modulen, die je nach Bedarf voneinander abgetrennt werden können. In die Fassade eingearbeitete Solarzellen liefern die Energie. Das Haus ist durchdrungen von Technologie. Aber einen smarten Kühlschrank sucht man vergebens. Stattdessen beginnt die Fassade des Hauses rot oder grün zu leuchten, je nachdem, ob gerade viel oder wenig Energie verbraucht wird. Wenn die Technik sinnvoll erscheint, betont auch Jürgen Morath, Technologieexperte bei der Unternehmensberatung Accenture, dann sei der Kunde durchaus aufgeschlossen gegenüber smarten Haushaltsgeräten. Eben wenn es, wie bei Familie Horx, eine einfache Möglichkeit gibt, den eigenen Energieverbrauch zu steuern. Zum Beispiel über eine Smartphone-App zur Steuerung der Raumtemperatur. Oder wenn man per SMS sofort über einen Einbruchsversuch informiert wird. Das Problem sei nur, so Morath gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass die notwendige Infrastruktur zur Anbindung der Geräte nach wie vor viel zu teuer ist. „Die Industrie hat es seit mehr als zehn Jahren nicht geschafft, attraktive und vor allem auch günstige Geräte für ein vernetztes Haus in die Läden zu bringen.“ Die zentrale Steuerungstechnik, so Morath, dürfe im Grunde nicht mehr kosten als ein handelsüblicher Router. Ein professionelles Heimnetzwerk besteht aus vielen dieser Einzelgeräte. Zusätzlich zu netzwerkfähigen Waschmaschinen und Kühlschränken werden eine ganze Reihe hochwertiger Komponenten wie Thermostate, Zwischenstecker, Bewegungsmelder und Fenstersensoren benötigt. Systeme wie RWE SmartHome bestehen aus bis zu 20 dieser Einzelgeräte. Doch da die Bestellmengen sich bislang noch in Grenzen halten, sind auch die Preise entsprechend hoch. Und auf Seiten von jungen, innovativen Unternehmen ist die Bereitschaft entsprechend niedrig, in die noch kostspielige Fertigung smarter Hardware-Komponenten zu investieren – noch. Denn das Thema Smart Home ist nach Ansicht vieler Branchenverbände ein Trend, mit dem man in den nächsten Jahren fest rechnen muss. Bis 2025, so der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE), wolle man eine Trendwende erzielt haben. Auch Gerd Simon, Leiter der Kompetenzgruppe Innovation im eco-Verband der deutschen Internetwirtschaft, ist sich sicher: „Smart Home wird sich im Laufe der nächsten Jahre und Jahrzehnte zum Standard in allen Industrienationen entwickeln.“ Dabei gibt es für Nutzer durchaus schon heute Möglichkeiten, in Smart Home-Technologie zu investieren, ohne dabei das eigene Budget über die Maßen zu strapazieren. Diese decken dann in der Regel nur einzelne Bereiche der Heimvernetzung ab. Dafür ist aber die technische Basis in vielen Haushalten bereits vorhanden: Viele nutzen Übertragungsstandards wie WLAN oder Ethernet. Auch ist es möglich, bei Bedarf auf professionellere Systeme aufzurüsten. Dass sich bislang trotzdem erst ein geringer Prozentsatz deutscher Haushalte für die Annehmlichkeiten eines vernetzten Zuhauses entschieden haben – die Gesellschaft für Unterhaltungselektronik spricht von lediglich 13 Prozent – hat auch mit der Tatsache zu tun, dass die Hersteller es bislang nicht geschafft haben, sich auf einheitliche Standards zu einigen. Und, nicht zu vergessen, mit Unsicherheiten beim Thema Datenschutz. Seite 7 WOHNEN DER ZUKUNFT — Beitrag MAUERWERK — Mit Mauerwerk den Gefahren der Natur standhalten Der UN-Weltklimarat bestätigt: Extreme Wetterkapriolen nehmen zu. Dank Mauerwerkskonstruktionen kann man sich und sein Zuhause vor den Launen der Natur wappnen. Kaum eine Branche trägt in Deutschland in solch hohem Maße zum Erreichen der Klimaziele bei wie der Bausektor: Ob Effizienzhaus oder Ökostrom – die Ressourcen- und Energieeinsparung spielt beim Hausbau mit Blick auf die Energiewende eine zentrale Rolle. In Zeiten des Klimawandels sollten Bauherren jedoch einen weiteren Aspekt beachten: den Schutz vor den Folgen klimabedingter Veränderungen durch die Verwendung massiver Baustoffe. Auch in unseren Gefilden zeigt sich die Natur vermehrt von ihrer extremen Seite: Sind die Bilder der Hochwasserkatastrophe 2013 noch präsent, werden laut kürzlich veröffentlichtem Bericht des UN-Weltklimarats derartige Wetterverhältnisse in Zukunft immer häufiger auftreten. Auch hierzulande rechnen Experten mit intensiveren Hitze- oder Kälte- perioden, Hochwasser und Sturmfluten oder orkanartigen Unwettern mit Starkregen und Blitzeinschlägen. Bereits jetzt gibt es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) bei uns etwa 20 bis 40 Tornados jährlich. Hinsichtlich solcher Prognosen er- weist sich massives Mauerwerk als idealer Baustoff. Durch seine Robustheit und Widerstandsfähigkeit bietet es den Bewohnern nicht nur besten Schutz vor Sturmböen und Feuer. Auch bei sommer- und winterlichen Temperaturextremen sorgen die Wandkonstruktionen stets für „ausgeglichene“ Verhältnisse im Inneren. In Hitzeperioden speichern sie die Wärme tagsüber und geben sie nachts wieder ab. In Kälteperioden bleibt die Wärme dank bester Wärmedämmung im Raum. Zudem punkten Mauerwerkskonstruktionen bei Überschwemmungen: Nicht nur, dass sie ansteigendem Wasserdruck widerstehen, von Wassermassen durchfeuchtetes Mauerwerk verliert nach der Austrocknung – im Gegensatz zu anderen Baustoffen – auch nichts an seiner Funktionalität und Standsicherheit. www.massiv-mein-haus.de Es ist fünf vor zwölf: In Zeiten des Klimawandels wird die Frage nach der optimalen Bauweise immer wichtiger. Foto: Fotolia/Initiative pro Mauerwerk — Beitrag TELEKOM — Per App das Haus im Blick Heizung regeln, Licht ausschalten oder kontrollieren, ob die Fenster zu sind: Mit „Smart Home von der Telekom“ geht das bequem übers Smartphone. Die intelligente Haussteuerung ist praktisch und spart Geld. Morgens auf dem Weg ins Büro. Wer hat sich nicht schon mal gefragt, ob er das Fenster im Bad geschlossen hat oder die Heizung im Schlafzimmer noch auf Hochtouren läuft. Also auf Nummer sicher gehen, zurückfahren und nachschauen? Nicht nötig! Ein Klick aufs Smartphone genügt, und der Hausbesitzer oder Mieter sieht, wie warm es im Haus ist und ob Türen und Fenster zu sind. Gleichzeitig landen wichtige Meldungen automatisch auf dem Handy. Zum Beispiel, wenn der Rauchmelder Alarm schlägt oder die Haustür in Abwesenheit des Hausherrn geöffnet wird. Möglich macht das „Smart Home von der Telekom“. Damit steuern Nutzer Haus, Wohnung oder Büro bequem aus der Ferne über eine App. Dazu sind Heizung, Lampen und weitere elektrische Geräte über Funk miteinander vernetzt und senden Signale über die Smart HomePlattform QIVICON an die App. Umgekehrt gehen Befehle, die der Nutzer über die App auslöst, auf der Plattform ein und werden an die Geräte weitergeleitet. Mit der Fernsteuerung fürs Haus sparen Haus- besitzer und Wohnungseigentümer nachhaltig Energie und erhöhen gleichzeitig Sicherheit und Komfort. SMART HOME VON DER TELEKOM Die Lösung lässt sich ohne technische Vorkenntnisse installieren und direkt nach dem Kauf nutzen. Zum Starterpaket gehören eine Basisstation, die Smart Home-App und Smart Home-Geräte wie Heizkörperthermostate, Rauchmelder, Tür- und Fensterkontakte oder Zwischenstecker für Elektrogeräte. Die Heizkörperthermostate zum Beispiel werden auf vorhandene Heizkörperventile geschraubt. Das funktioniert bei nahezu allen handelsüblichen Heizungen. Die Temperatur lässt sich per App bis auf ein Grad genau einstellen – entweder im ganzen Haus oder in einzelnen Räumen. Geräte wie Lampen, Kaffeemaschine oder Fernseher werden über Zwischenstecker in die Steckdose gesteckt und der Nutzer kann sie dann über die App ein- oder ausschalten. Mit individuell einzustellenden ‚Situationen‘ lassen sich auch mehrere Ge- räte, Heizkörper und Licht gleichzeitig mit einem Klick schalten. Kombiniert mit der Zeitsteuerung, werden diese automatisch zum richtigen Zeitpunkt aktiviert. Also, Smart Home-App anklicken, Heizung und Co. kontrollieren und entspannt in den Arbeitstag starten – Geld sparen inklusive. »Jetzt Smart Home von der Telekom buchen« • Starterpaket mit Basisstation, Smart Home-App und vier Smart Home-Geräten • für Haus, Mietwohnung oder Büro • App im App-Store (iTunes oder Google Play) kostenlos runterladen • selbst installieren, direkt nutzen, bei Umzug Geräte mitnehmen und weiter verwenden • Kosten: 299,95 Euro einmalig, Erweiterungen ab 29,95 Euro, Nutzung der Smart Home- Applikation für 24 Monate inklusive • Jetzt über www.telekom.de/smart-home buchen oder in ausgewählten Telekom Shops www.telekom.de/smart-home Ferngesteuert: Mit „Smart Home von der Telekom“ steuern Hausbesitzer und Wohnungseigentümer Haus und Wohnung von unterwegs per App. Seite 8 in|pact media Verlag Sanieren und sparen Wer sein Haus dämmt, kann die Heizkosten halbieren – wenn die Dämmung professionell geplant und ausgeführt ist. Jürgen W. Heidtmann / Redaktion B is vor kurzem war das rot verklinkerte Haus der Familie Kewitsch in Bottrop ein Haus wie viele tausend andere: Baujahr 1962, gut 240 Quadratmeter Wohnfläche, ordentlich in Schuss. Aber in seinem Energieverbrauch alles andere als sparsam. Das ist nun vorbei: Nachdem Familie Kewitsch den Zukunftshaus-Wettbewerb gewann, wurde ihr Haus saniert. Im Frühling dieses Jahres wurde ihr Haus mit neuesten Materialien gedämmt und mit modernster Technik ausgerüstet. Damit können die Kewitschs ihre Heizkosten in Zukunft um bis zu 90 Prozent senken. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Dämmung. So wurde die Kellerdecke mit modernen VakuumDämmplatten verkleidet. Das Dach wurde mit einer 30 Zentimeter dicken Dämmschicht versehen, die Außenwände wurden mit einem Wärmedämm-Verbundsystem ausgerüstet. Und auf Letzteres kommt es an, wenn man sein Haus effektiv dämmen will. Natürlich gibt es Menschen, die machen – und können – alles selbst. Sie errichten Trockenbauwände, sie verputzen und malern, verlegen Fliesen und sie trauen sich womöglich auch zu, ihr Haus mit Dämmplatten zu versehen. Doch nicht ohne Grund empfehlen Experten dringend, bereits vor der Entscheidung zur Däm- mung einen professionellen Energieberater hinzuziehen. Am besten eignet sich ein Architekt oder Bauingenieur mit Zusatzqualifikation. Energieberater erstellen gemeinsam mit dem Bauherrn ein Konzept für die Dämmung, prüfen die Angebote der Firmen und achten auf fachgerechte Umsetzung. Denn ein Haus fachgerecht zu dämmen, ist hohe Kunst. Da jedes Wohngebäude von seiner Bausubstanz her anders beschaffen ist, kann eine unprofessionell geplante und ausgeführte Dämmung negative Ergebnisse erzielen, bis hin zur Schimmelbildung. Reinhard Schneeweiß, Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes, empfiehlt, ausschließlich bauaufsichtlich zugelassene Wärmedämm-Verbundsysteme einzusetzen, bei denen Dämmung, Kleber, Armierung und Putz aufeinander abgestimmt sind: „Nur solche aufeinander abgestimmte und zugelassene Systeme haben auch die Herstellergarantie, die wesentlich länger ist als die Garantie des Handwerkers.“ Wird von dem geprüften System abgewichen, erlischt diese Herstellergarantie, und nach Ablauf der Handwerkergarantie bleibt der Kunde auf eventuellen Schäden sitzen. Die neue Isolierung ist mehr als nur eine Wärmedämmung: Der Wert der Immobilie steigt, auch ihr Nutzwert. Bis zu 50 Prozent Heizkosten können eingespart werden. Nicht zuletzt seit 2009 für jedes Gebäude der Energieausweis eingeführt wurde, ach- ten Käufer verstärkt auf die Verbrauchswerte. Folge: Gut gedämmte und damit energieeffiziente Häuser und Wohnungen erzielen einen höheren Wiederverkaufswert. Eine energetische Sanierung wird vom Staat gefördert. So vergibt die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Kredite für energetische Einzelmaßnahmen, darunter die Wärmedämmung von Wänden, Geschossdecken und Dach sowie den Austausch von Fenstern und Außentüren. Gefördert werden Material- und Handwerkerkosten. Die unabhängige Energieberatung wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. — Beitrag WÜSTENROT — »Immobilieneigentümer verwirklichen die Energiewende« Wüstenrot-Chef Bernd Hertweck über die finanziellen Herausforderungen der energetischen Sanierung. Herr Hertweck, was hat ein Immobilienfinanzierer mit der Energiewende zu tun? Eine ganze Menge. Eines der Kernziele der Energiewende ist es, bis zum Jahr 2050 den Primärenergiebedarf der Wohngebäude gegenüber heute um 80 % zu reduzieren. Ohne eine hohe Investitionsbereitschaft der vielen Millionen Besitzer von Wohnimmobilien wird dieses Ziel utopisch bleiben. Die Wohneigentümer entscheiden letztlich sogar über das Gelingen der Energiewende. Das sind unsere traditionellen Kunden. Könnten Sie diesen Zusammenhang konkretisieren? Rund drei Viertel der Gebäude sind vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1978 entstanden und in einem überwiegend schlechten energetischen Zustand. Um das Klimaschutzziel zu erreichen, muss die Sanierungsquote im Bestand deutlich steigen, von heute unter einem Prozent auf zukünftig mindestens zwei Prozent. Nach Berechnungen von Wüstenrot müssten allein dafür Jahr für Jahr etwa 33 Milliarden Euro investiert werden, davon entfällt die Hälfte auf energetische Maßnahmen. Dieses Geld haben die Bürger aber nicht einfach auf der hohen Kante. Und da kommen die Immobilienfinanzierer ins Spiel? Genau. Bausparkassen sind Spezialisten für kleine bis mittelgroße Finanzierungen, wie sie bei der energetischen Modernisierung gefragt sind. Im Bereich bis über 50.000 Euro, mit denen sich die meisten hochwirksamen Maßnahmen wie z.B. Fassadendämmungen gut stemmen lassen, können Bausparmittel eingesetzt werde. Bausparen ist sowohl als Vorsorge-Vertrag für spätere energetischen Maßnahmen als auch zur Sofortfinanzierung für Kunden eine gute Wahl. Die Energiewende wird also auch nur mit den Bausparkassen gelingen. Wie wirkungsvoll sind solche Modernisierungen? Wir haben das für Wüstenrot einmal durchgerechnet. Alleine durch Maßnahmen, die unsere Kunden mit Hilfe von uns ausgezahlten Baugeldern in den letzten drei Jahren durchgeführt haben, werden fortan jährlich 400.000 Tonnen CO2 eingespart. Dies entspricht dem Ausstoß von 190.000 Mittelklasse-PKW mit einer Jahresfahrleistung von 15.000 km. Klimaschutz alleine motiviert die Eigentümer aber nicht? Natürlich resultiert auch eine erhebliche finanzielle Entlastung. Denn Energie sparen heißt, gerade heute, auch Geld sparen. Die meisten energetischen Maßnahmen, insbesondere die mit den höchsten Wirkungsgraden, rechnen sich. Um so mehr, je stärker die Energiepreise steigen. Haben Sie abschließend noch einen besonderen Tipp für angehende Modernisierer? Für energetische Modernisierungen am eigenen Haus gibt es Zuschüsse von Bund, Land, Gemeinde oder vom Energieversorger – teils bis zu mehreren tausend Euro. Allerdings gleicht die Förderlandschaft einem undurchdringlichen Dschungel. Wüstenrot bietet daher über seine Berater eine Zuschussberatung an: Sie ermittelt alle bestehenden Förder-Möglichkeiten und ist kostenlos. Bisher wurden rund 7.500 Beratungen durchgeführt und die Kunden konnten sich über mehr als 11 Mio. Euro an Zuschüssen freuen. www.wuestenrot.de Bernd Hertweck Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse AG Seite 9 WOHNEN DER ZUKUNFT Stromfresser aufspüren Im nächsten Jahr werden die Kosten für Strom weiter steigen. Eine kleine Anleitung zur Kostensenkung. Eike Schulze / Redaktion D ie EEG-Umlage wird zum 1. Januar 2014 weiter steigen und dann bei 6,24 Cent pro Kilowattstunde zuzüglich Mehrwertsteuer liegen. Laut Berechnungen des Energieportals Verivox muss ein Dreipersonenhaushalt dann durchschnittlich 218 Euro pro Jahr für die Ökosteuer zahlen. Da lohnt sich eine Überprüfung, ob tatsächlich ein günstiger Anbieter gewählt wurde. Ein bewährtes Portal für den Stromkostenvergleich ist www.verivox. de. Hier können Interessierte anhand ihres Stromverbrauches den günstigsten Anbieter auswählen. Wer beispielsweise in Hannover lebt, der wird vorzugswei- se über die Stadtwerke (enercity) versorgt. Bei einem Dreipersonenhaushalt können durch einen Wechsel über 200 Euro im Jahr gespart werden. Doch der Trend geht inzwischen mehr in Richtung Ökostrom; ein Vergleich zeigt, dass auch hier Einsparungen möglich sind. Zwar ist die Kostensenkung nicht ganz so hoch, doch im obigen Beispiel lassen sich noch rund 180 Euro sparen. Achtung: Ökostrom ist kein geschütztes Label. Da keine separaten Leitungen zur Wohnung verlegt werden, kommt auch derjenige Strom aus der Steckdose, der gerade produziert wird. Eine Hilfe für die Auswahl geeigneter Anbieter bietet das Öko-Institut Freiburg an. Regionale Anbieter für Ökostrom wertet das Portal www.ecotopten.de aus. Grundsätzlich gilt für die Auswahl von Stromanbietern: keine Vorkasse oder Kautionen oder eine Mindestabnahmemenge. Diese Angebote sind als kritisch anzusehen, zum einen, weil bei einer Pleite des Stromanbieters das Geld weg ist oder zum anderen, weil für Strom gezahlt werden muss, der nicht verbraucht wurde. Weitere Möglichkeiten, den Stromverbrauch und damit die Kosten zu senken, sind häufig relativ einfach zu bewerkstelligen. So sollte man jegliche Stand-by-Schaltungen, etwa am Fernseher oder PC, vermeiden. Auch die Überprüfung von Lampen kann einiges bringen, beispielsweise das Auswechseln leistungsstärker Birnen durch schwächere. Häufig kommt es hierdurch nicht zu Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Einer der Hauptstromfresser im Haushalt, der Kühlschrank, sollte regelmäßig abgetaut werden, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Wer sowieso mit einem Neukauf liebäugelt, kann mit den Geräten der neuesten Generation auf Dauer die Stromkosten erheblich senken, die Mehrkosten für den Kühlschrank haben sich normalerweise nach wenigen Jahren wieder eingespielt. Lohnt sich ein Solarmodul auf dem Dach? Wer staatliche Programme - wie von der KfW - beansprucht, kann relativ günstig Solarmodule aufs Dach packen und von nun an selbst Strom produzieren. Zudem wird der überschüssige Solarstrom ins Stromnetz eingespeist, hierfür vergütet der Abnehmer den Strom mit zurzeit 20 Cent pro Kilowattstunde, dies ist für 20 Jahre garantiert. Beachten muss man allerdings, dass weiterhin noch zusätzlich Strom eingekauft werden muss, besonders im Winterhalbjahr und dann, wenn die Sonne nicht scheint. Und nicht nur das: Weitere Kosten können entstehen. Der Kollektor sollte ausreichend versichert werden. Bei einer Insolvenz des Herstellers stehen später die Entsorgungskosten der Module an. Ebenso möglich sind gesetzliche Einschränkungen, die sich auf Stromerzeuger auswirken. Bei größeren Anlagen kann auch eine Steuerpflicht entstehen. — Beitrag NEMETSCHEK ALLPLAN — Vom ersten Tag an die Kosten im Griff Die Design2Cost Methode von Nemetschek Allplan nützt Bauherren und Architekten Der Bau des eigenen Hauses ist für viele junge Familien ein Lebensprojekt – vor allem finanziell. Unabhängig davon ob die Basis ein Bausparvertrag, eine Erbschaft oder anderweitig Gespartes ist, es handelt sich um eine beträchtliche Summe, die dem Bauherren oftmals schlaflose Nächte verursacht. Auf der anderen Seite möchte man sich bei einer eigengenutzten Immobilie seine persönlichen Wünsche erfüllen. Hier noch eine zusätzliche Wand, die schönen aber teuren Panoramafenster im Wohnzimmer – die Liste ist lang. Da liegt eine Frage auf der Hand: Wie viele Extras kann ich mir leisten? Das böse Erwachen kommt oft, wenn der Kostenvoranschlag auf dem Tisch liegt. Auch für den Architekten ist ein unzufriedener Kunde ein ernsthaftes Problem. Denn er ist der erste Ansprechpartner, wenn die Kosten überhand nehmen. Für umsichtige Bauherren und Architekten gibt es hier eine intelligente Lösung, die eine sichere Kostenplanung vom ersten Architektenentwurf an ermöglicht. Der Münchner Softwarehersteller Nemetschek Allplan hat die so genannte Design2Cost‐Methode entwickelt, mit der sich die Kosten direkt aus dem Plan heraus ableiten lassen. Ändert der Architekt etwas im Entwurf, werden diese Änderungen automatisch in die Kostenplanung übernommen und der Bauherr kann sofort sehen, wie sich die Anpassungen auf sein Budget auswirken. Die Frage, welche Extras man sich noch leisten kann, ist damit sofort beantwortet. Die Design2Cost‐Methode ist vom TÜV SÜD geprüft und zertifiziert SCHNELL, SICHER UND FLEXIBEL MIT DESIGN2COST Voraussetzung für Design2Cost ist die Architekten-Software Allplan, kombiniert mit der Kostenmanagement Lösung Allplan BCM und intelligenten Baudaten. Dieses Trio sorgt dafür, dass die Pläne des Hauses nicht nur aus einfachen Strichen, sondern aus vordefinierten, intelligenten Bauteilen bestehen. Intelligent bedeutet, dass diese Bauteile „wissen“, welche Materialmengen sie enthalten und wie viel sie kosten. Das bietet nicht nur Kontrolle und Planungssicherheit, dem Architekten spart diese Vorgehensweise auch viel Zeit, denn er muss einen Großteil der Mengen und Kosten nicht mehr von Hand ermitteln. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Bauherr mit dem Darstellung der Design2Cost‐Planungsmethode mit Allplan Architekten Varianten erstellen und die Kosten direkt vergleichen kann. So lassen sich verschiedene Planungsideen dokumentieren und gegenüberstellen – eine fundiertere Entscheidungsgrundlage kann man sich kaum vorstellen. Das ist sogar offiziell bestätigt worden: Der TÜV SÜD hat die grafische Mengenermittlung mit Allplan und Allplan BCM geprüft und zertifiziert. Diese Auszeichnung ist bisher einzigartig in der Branche. Darüber hinaus hat der Bauherr über die cloud‐ basierte Plattform bim+ die Möglich- keit, den Planungsfortschritt in Echtzeit auf seinem iPad zu verfolgen und sogar einen virtuellen Rundgang durch das dreidimensionale Gebäudemodell vorzunehmen. So profitieren beide von der Planungsmethode Design2Cost: Einerseits hat der Bauherr die Sicherheit, dass ihm die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. Andererseits hat der Architekt einen begeisterten Kunden, was für ihn ein echter Wettbewerbsvorteil ist. So macht Bauen Spaß. www.nemetschek‐allplan.de/design2cost in|pact media Verlag Finanzieren mit Weitblick Baufinanzierer und Banken bieten derzeit extrem günstiges Baugeld. Einige Dinge sind jedoch zu beachten. J.W. Heidtmann / Redaktion S teigt er in absehbarer Zeit, oder steigt er nicht? Die Rede ist vom Leitzins der Europäischen Zentralbank. Er bestimmt wesentlich, ob das Bauen preiswert bleibt. Wer jetzt darauf setzt, dass der Leitzins für die nächsten Jahre niedrig bleibt, kann extrem günstige Kredite absahnen: Für 1,65 Prozent bietet der günstigste Anbieter laut FHM-Index derzeit einen Hypothekenkredit an, der über fünf Jahre läuft. Nur: Sind die fünf Jahre um, muss der Kreditnehmer entweder die volle Summe bedienen – oder einen neuen Kredit abschließen. Hat die EZB bis dahin aber entschieden, die Leitzinsen wieder heraufzusetzen, muss man den Folgekredit womöglich zu deutlich schlechteren Konditionen abschließen. An dieser Stelle knackt es oftmals im Gebälk: Wer sich verspekuliert hat, für den wird das Eigenheim auf einen Schlag unbezahlbar. Also lieber doch eine längere Laufzeit wählen? Grundsätzlich ist der Zeitpunkt, einen Baukredit aufzunehmen, jetzt beinahe ideal: Die Zinsen sind niedrig wie kaum jemals zuvor. Ein Hypothekenkredit mit zehnjähriger Zinsbindung kostet im Bundesdurchschnitt rund 2,65 Prozent Zinsen. Wer sich auf 15 Jahre festlegen möchte, kommt auf 3,23 Prozent. Die Spanne der Angebote differiert um rund zweieinhalb Prozent bei zehnjähriger Zinsbindung. Je nach Kreditbetrag können die Zins-Unterschiede also am Ende der Laufzeit Tausende Euro ausmachen. Ein Vergleich der Anbieter lohnt sich. Tipp: Die Verbraucherzentralen in Deutschland geben eine umfangreiche Erstberatung rund um das Thema Baufinanzierung. Sie empfehlen künftigen Bauherren, eine Anschlussfinanzierung nach fünf, zehn oder 15 Jahren Laufzeit mit acht Prozent Zinsen durchzurechnen: Dies ist der langfristige Durchschnittszinssatz für Hypotheken. Und für die Tilgung gilt: Wer sich darauf festlegt, mehr als ein Prozent der Kreditsumme pro Jahr zurückzuzahlen, erhält meist günstigere Konditionen. Außerdem sollte genügend Eigenkapital vorhanden sein. Falls es zu Engpässen kommt, etwa zum Verlust des Arbeitsplatzes, sollte die Finanzierung auch mit niedrigeren Einkünften aufrecht erhalten können sollten. Risiken sollte man wenn möglich absichern: Beim Konkurs des Bauträgers hilft eine Baufertigstellungsversicherung. Und für den Fall, dass die Baukosten im Laufe eines Projekts explodieren, sollte ein finanzieller Sicherheitspuffer vorhanden sein. Um einen günstigen Anschlusskredit zu haben, um Eigenleistung anzusparen oder auch nur um eine finanzielle Absicherung zu schaffen, sind Bausparverträge eine mögliche Lösung. Viele kombinieren einen Immobilienkredit daher mit einem Bausparvertrag. Allein 23 Bausparkassen gibt es bundesweit, zehn davon sind öffentliche Landesbausparkassen. Bausparer müssen sich vertraglich festlegen, eine vereinbarte Bausparsumme bis zu einem festgelegten Prozentsatz anzusparen. Ist dieser Prozentsatz erreicht, hat der Bausparer einen Rechtsanspruch auf den noch fehlenden Teil der Summe. Dieser wird als Darlehen gewährt, so dass der Bausparer bei Zuteilung über die volle Bausparsumme verfügen kann. Bausparer erhalten bis zu einem bestimmten Einkommen vom Staat eine jährliche Wohnungsbauprämie, außerdem wird die Zahlung von Arbeitnehmersparzulagen für die vermögenswirksamen Leistungen gefördert. Bausparverträge bieten zwei Vorteile: Frühzeitig abgeschlossen, können Häuslebauer damit ihren Eigenanteil ansparen, den viele Banken einfordern. Außerdem bieten sie eine feste Zinsbindung über eine Laufzeit von 20 oder 30 Jahren. Der Markt ist unübersichtlich: Um sich im Dschungel der über 150 Bauspartarife zurechtzufinden, die oftmals noch mit Wohn-Riester-Verträgen Seite 11 WOHNEN DER ZUKUNFT gekoppelt werden können, ist professionelle Hilfe unerlässlich. Der Bau von Niedrig-Energiehäusern wird vom Staat mit günstigen Krediten gefördert. Partner ist die staatliche KfW-Bank, der Antrag läuft über diejenige Geschäftsbank, die den Hypothekenkredit gewährt. Die Formel hinter der KfW-Förderung ist einfach: Je geringer der Energiebedarf der neuen Immobilie, desto höher ist der Tilgungszuschuss, den Bauherrn von der Staatsbank erhalten, also desto weniger muss man vom Kredit zurückzahlen. Die KfW fördert den Neubau von Wohnhäusern mit den so genannten KfW-Effizienzhaus-Standards 40, 55 und 70. Wer ein neues KfW-Effizienzhaus 55 baut oder kauft, erhält von der KfW bis zu 2.500 Euro Tilgungszuschuss, muss also entsprechend weniger zurückzahlen. Doch was bedeuten die verschiedenen Standards? Die Zahl 100 entspricht den aktuellen Höchstwerten der Energieeinsparverordnung (EnEV). Diese werden anhand des Jahresprimärenergiebedarfes und des Transmissionswärmeverlustes gemessen. Aus dem Vergleich erfolgt die Zuordnung in einen der Förderstandards. Somit entspricht ein KfW-Effizienzhaus 70 einem Jahresprimärenergiebedarf von 70 Prozent eines vergleichbaren Neubaus nach EnEV, ein KfW-Effizienzhaus 55 entsprechend 55 Prozent. Dabei gilt: Je kleiner die Zahl, desto besser die Energieeffizienz der Wohnimmobilie und desto höher die KfWFörderung. Die KfW empfiehlt, beim Bau eines Effizienzhauses einen Energieberater hinzuzuziehen. Er garantiert, dass der Neubau am Ende wirklich die entsprechenden Verbrauchskennzahlen ein- hält. Außerdem kann er am besten einschätzen, mit welchen Maßnahmen man die zusätzlichen Einsparpotenziale ausschöpfen kann. Um etwa KfW-55-Standard zu erreichen, ist meist eine Kombination verschiedener Maßnahmen sinnvoll: Neben einer effektiven Außenwanddämmung und dreifach verglasten Fenstern kann das etwa eine Holzpellet- oder Biomasseheizung sein, eine Wärmepumpe oder eine solarthermische Anlage auf dem Dach. Termine Neben der KfW fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) Einzelmaßnahmen wie eine Biomasse-Heizung oder eine Solarthermie-Anlage. Außerdem werden etwa in Niedersachsen Mehr-Generationen-Projekte unterstützt, über das bundesweite Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser gibt es ebenfalls Förderung. Viele Bundesländer geben außerdem Hilfen für barrierefreies Wohnen. Unter www.barrierefrei.de kann man sich über entsprechende Fördermöglichkeiten informieren. Swissbau Basel Die Schweizer Baumesse zählt zu den größten Baumessen und Immobilienmessen in Europa. Alle zwei Jahre präsentieren sich rund 1.300 Aussteller aus Wichtige Messen rund ums Bauen, Modernisieren, Einrichten und Wohnen. den Bereichen Planung, Investment, Immobilienwirtschaft, Baugewerbe, Handel, Bildung und Forschung sowie private Bauinteressierte. 21. bis 25. Januar 2014, Messezentrum Basel, www.swissbau.ch Heim + Handwerk München Ambiente Eine der größten Verbrauchermessen Deutschlands für Bauen, Einrichten Die größte Konsumgütermesse der Welt besteht aus den eigenständigen Ein- und Wohnen. Wer sich einen Überblick verschaffen will, Lösungen nach Maß zelmessen „Living“ für Dekorationsartikel und Einrichtung, „Giving“, die braucht oder sich beraten lassen will, ist hier richtig. Von Inneneinrichtung mit Geschenkartikel präsentiert und „Dining“, die sich mit Haushaltswaren und Küchen, Bädern, Möbeln, Wohnaccessoires und Kunsthandwerk bis zu nach- Küchenbedarf beschäftigt. Über 4.000 Aussteller aus 87 Staaten waren beim haltigem und energieeffizientem Bauen, Ausbauen, Sanieren, Renovieren und Modernisieren reicht das Angebot. letzten Mal vertreten, über 140.000 Besucher wurden gezählt. 7. bis 11. Februar, Messe Frankfurt/Main, 27.November bis 1. Dezember 2013, Messe München, www.heim-handwerk.de www.ambiente.messefrankfurt.com Deubaukom Internationale Handwerksmesse Architektur und Ingenieurskunst, Wohnungswirtschaft, Baugewerbe und Wichtige Schwerpunkte der thematisch umfassenden Messe liegen auf Ein- Industriebau sind die Schwerpunkte der Messe. Als Weiterentwicklung der richten, Ausstatten, Bauen und Modernisieren, außerdem auf Außenausbau erfolgreichen Baumesse Deuba möchte sich die Deubaukom als kommunikati- und Gartentechnik. Wer den direkten Draht zu Experten und Fachbetrieben onsstark und kompetent darstellen. Zielregionen der Messe sind Westdeutsch- sucht, etwa um individuelle Lösungen umzusetzen, kann hier Handwerker aus land und die Beneluxländer. Zielgruppe ist vor allem der B2B Bereich, jedoch zahlreichen Ländern kennenlernen. Auch wer sich für Kunsthandwerk und steht die Messe auch Publikum offen. Schmuck interessiert, kommt auf seine Kosten. 15. bis 18. Januar, Messe Essen, www.deubaukom.de 12. bis 18 März 2014, München, www.ihm.de Internationale Grüne Woche Light+Building Neben Nahrungs- und Genussmittel stehen auf der viertgrößten Messe Deutsch- Die deutsche Messe für Licht und Gebäudetechnik findet alle zwei Jahre statt lands die Landwirtschaft und der Gartenbau im Fokus. Wer auf der Suche nach und zieht Besucher aus ganz Europa an. Hier kann man Neuheiten in Sachen Geräten, Maschinen, Gartenbedarf, Gewächshäusern und anderen Ausstattungen Beleuchtung, Energiesparen entdecken oder sich über Haus- und Gebäude- für Außenanlagen ist, wird hier fündig. Außerdem gibt es einen Ausstellungsbe- automation informieren. reich für Küchengeräte, Kücheneinrichtungen und haushaltstechnischen Bedarf. 30. März bis 4. April 2014, Messegelände Frankfurt/Main, 17. bis 26 Januar, Messe Berlin, www.gruenewoche.de www.light-building.messefrankfurt.com Seite 12 in|pact media Verlag Forum DER AKTEURE Nachhaltig bauen Die Redaktion befragt Akteure zu aktuellen Herausforderungen am Bau. Günther Ohland Hildegard Müller Michael Basten Erster Vorsitzender der SmartHome Initiative Deutschland e.V. Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Baustoffe, Steine und Erden (BBS) E nergie-Effizienz, Komfort und Sicherheit sind die drei Schlüsselworte, die das intelligent vernetzte Haus, das SmartHome, ausmachen. Dabei geht es längst nicht mehr nur um den Luxus-Neubau, sondern sowohl um die Nachrüstung des Wohnungsbestands als auch um den Neubau von Wohnungen, Eigenheimen und Geschäftshäusern. SmartHome ist keine Zukunftsmusik, sondern im Hier und Heute angekommen. Zwei wesentliche Gründe, warum SmartHome aus der Luxus-Spielzeug-Ecke den Weg in die Mitte des gesellschaftlichen Interesses findet, sind der demografische Wandel und die Energiepreisentwicklung. »Moderne SmartHome Systeme dienen den Bewohnern.« Wenn Heizkosten schneller steigen als die Renten, muss man überlegen, an welchen Stellschrauben es sich lohnt, zu drehen. Auch bei gut gedämmten Gebäuden lässt sich leicht eine große Menge Energie und damit Kosten und CO2 einsparen. Smarte Assistenten verhindern, dass Heizkörper zum Fenster hinaus heizen, in dem sie den Heizkörper ausstellen, wenn ein Fenster geöffnet wird. Selbstlernende Einzelraumregler erkennen, ob ein Raum in Benutzung ist und senken bei Nichtbenutzung die Raumtemperatur selbstständig ab. Wir werden in naher Zukunft für eine wachsende Anzahl von alten und sehr alten Menschen nicht genug Pflegefachkräfte haben. Wir müssen uns also darauf einstellen, dass auch betagte Menschen mehr Pflege in Eigenleistung erbringen müssen. Dabei helfen wiederum smarte elektronische Assistenten. Die Ermittlung von medizinischen Vitalparametern wie Blutdruck, Zucker und Gewicht könnten viele Senioren auch heute schon selbst leisten. Und Videotelefonie, beispielsweise mit Skype am TV-Gerät, verbessert die Kommunikation und Teilhabe selbst bei über große Entfernungen verstreute Familien. Moderne kabellose Technologien gestatten den schmutzfreien, nachträglichen Einbau in den Wohnungsbestand zu geringen Kosten. Bei neuen Objekten sorgt moderne SmartHome Technik dafür, dass mehr Komfort und mehr Sicherheit bei gleichzeitiger Energieeffizienzsteigerung zu weniger sichtbarer und zu bedienenden Technik im Wohnbereich führt. Moderne SmartHome Systeme dienen den Bewohnern und nicht umgekehrt. www.smarthome-deutschland.de D ie Energiewende ist ohne die energetische Optimierung des Wärmemarktes nicht möglich. Mit 40 Prozent hat er den größten Anteil am Energieverbrauch in Deutschland und bietet damit auch riesiges Potenzial, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Leider liegen diese enormen CO2-Minderungspotenziale in der zentralen und dezentralen Wärmeerzeugung weiterhin brach: Insgesamt sind rund 70 Prozent der Wohnungen bis heute oft gar nicht oder kaum energetisch saniert worden. Dabei könnten mit Modernisierungsmaßnahmen im Wärmemarkt bezahlbar und schnell CO2-Einsparungen erreicht werden. Die Modernisierung des Heizungsbestands ist dabei der Schlüssel zum Umbau des Wärmemarktes. Mit dem Austausch veralteter Technik durch moderne effiziente Geräte oder den Anschluss an effiziente Wärmeversorgungssysteme kann schnell ein Beitrag geleistet werden, um unsere ehrgeizigen Klimaschutzziele zu erreichen. Stichwort Bezahlbarkeit: Um die enormen Potenziale im Wärmemarkt zu heben, sind sozial verträgliche Lösungen gefragt. »Sozial verträgliche Lösungen sind gefragt.« Nur so lässt sich die gesellschaftliche Akzeptanz für diese große Herausforderung – die Energiewende – dauerhaft erhalten. Hierzu bedarf es einer marktwirtschaftlichen, technologieoffenen und energieträgerneutralen Gestaltung des Rechts- und Förderungsrahmens. Nur dann werden Verbraucher und Wirtschaft langfristig investieren. Erdgassystemlösungen wie etwa die Kombination aus Erdgasbrennwerttechik und Solarsystemen bieten sichere und bezahlbare Techniken. Sie leisten schon heute einen wesentlichen Beitrag zur sozialverträglichen Modernisierung im Heizungsbestand. Damit Erdgas im Wärmemarkt seine Effizienzpotenziale voll ausspielen kann, muss der Wärmemarkt verstärkt in den Fokus des politischen und öffentlichen Diskurses rücken. Dazu gehört letztendlich aber auch, die Förderprogramme zu verstetigen. Die Schaffung steuerlicher Anreize für einzelne energetische Maßnahmen sollte zudem endlich auf den Weg gebracht werden und nicht in den Mühlen der politischen Interessen zermahlen werden. www.bdew.de D ie Baustoffindustrie kann seit jeher auf klassische Stärken ihrer Produkte wie Dauerhaftigkeit, Schall- und Brandschutz verweisen. Mineralischen Baustoffen kommt aber auch eine Schlüsselrolle bei der Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden zu. Dies gilt etwa für moderne Wärmedämmverbundsysteme auf Mineralwollebasis, die problemlos auf einer Massivwand etwa aus Beton- oder Kalksandstein angebracht werden. Auch Massivbaustoffe selbst tragen zur Wärmedämmung bei. Dies trifft nicht zuletzt für hochwärmedäm- »Baustoffe tragen zum nachhaltigen Bauen bei.« mende Hintermauerziegel oder Porenbeton zu. Als „Phase Change Materials“ werden mineralische Baustoffe heute gezielt für den Temperaturausgleich in Gebäuden eingesetzt. So nehmen Putze auf Gips-, Kalk- und Zementbasis die Innenraumwärme auf und geben sie bei Kälte wieder ab. Die hohe Wärmespeicherfähigkeit von Massivbaustoffen wird auch durch bautechnische Maßnahmen zur Reduktion des Heizenergiebedarfs genutzt. Mineralische Baustoffe tragen über die Energieeinsparung im Gebäudesektor hinaus an vielen Stellen zum nachhaltigen Bauen bei. Neu entwickelte Bauprodukte etwa können den Luftschadstoff NOx per Photokatalyse abbauen. Betonpflastersteine und -fahrbahnen oder keramische Fliesen sorgen so für bessere Luft in unseren Städten. Durch veredelte Oberflächen, die den Lotuseffekt nutzen, tragen sie und andere Bauprodukte zur Minimierung des Pflege- und Reinigungsaufwandes bei. Last not least: Die Verwertungsquote für Bauschutt etwa liegt bei rund 96 Prozent. Die Branche setzt entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf eine nachhaltige Entwicklung. Mit Blick auf Rohstoffeinsatz und Produktion sind die Renaturierung von Steinbrüchen, die Nutzung von Sekundärstoffen zur Schonung natürlicher Ressourcen sowie die Reduktion der CO2-Emissionen hervorzuheben. So konnten die energieintensiven Zweige der Baustoffindustrie ihre energiebedingten CO2-Emissionen seit 1990 um rund 46 Prozent senken. Im weltweiten Maßstab verfügt die Branche über vorbildliche Produktionsanlagen. Sie setzt daher auf faire energie- und umweltpolitische Rahmenbedingungen zur Sicherung der industriellen Basis. www.baustoffindustrie.de Seite 13 WOHNEN DER ZUKUNFT — Beitrag STO AG — Energieeffizienz im Gebäudebereich – das Gebot der Stunde Bei der Energieeffizienz hinkt Deutschland den eigenen Zielen weit hinterher. Erreicht werden könnten diese durch Investitionen in die energetische Sanierung des Gebäudebestands. Fragen zum Thema beantwortet Uwe Brühl, Mitglied der Geschäftsleitung der Sto AG, Stühlingen. Sto zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Fassaden-Dämmsystemen. gen auch die Behaglichkeit und der Wert der Immobilie. Gerade die „Fassaden-Dämmung“ steht in der Kritik. Was sagen Sie zu den Vorwürfen? UWE BRÜHL Leiter Geschäftsfeld Fassade, Sto AG Wärmemarkt und Strommarkt – Konkurrenten oder zwei Seiten einer Medaille? Die Strompreise für Endkunden sind in den vergangenen Jahren eklatant gestiegen und steigen weiter. Will man hier einen finanziellen „Ausgleich“ schaffen, muss man den Wärmemarkt betrachten, der immerhin 60 – 80 Prozent der gesamten Energiekosten umfasst. Investiert man beispielsweise in eine energetische Verbesserung der Hülle eines Gebäudes, reduziert das die Heizkosten maßgeblich und vor allem langfristig. Dabei stei- Trotz aller Kritik – klug beraten ist, wer sich an die Fakten hält. Altbauten weisen laut Fraunhofer Institut für Bauphysik im Schnitt einen achtfach höheren Heizwärmebedarf auf als Neubauten. Dieses enorme Sparpotential lässt sich durch eine gut gedämmte Gebäudehülle heben. Darum sind von den rund 18 Millionen Wohngebäuden in Deutschland bereits über 40 Prozent mit einer Fassadendämmung ausgerüstet. Jedes Jahr kommen über 80.000 Häuser hinzu. Das legt den Schluss nahe, dass die Bürger die Zusammenhänge trotz der Kritik sehr wohl durchschauen und vorausschauend investieren. Auch hier sollte man am besten die Fakten sprechen lassen: Auslöser für diese Diskussion war eine von der KfW bei der Prognos AG in Auftrag gegebene Studie. Das Ergebnis wurde von zahlreichen Medien kritisch aufgegriffen und teilweise massiv umgedeutet. Tage fahren. Für jede energetische Sanierung braucht es einen individuellen Fahrplan, den ein qualifizierter und neutraler Experte erarbeitet. Auch unsere Branche stellt hier hochqualifizierte Fachkräfte. Zu finden sind sie u.a. unter http://www.energie-effizienz-experten.de. später mussten diese Medien zurückrudern und bestätigen, dass sich Investitionen in die energetische Sanierung doch rechnen. Der Einzelne sollte aber stets nach dem „Wenn schon, denn schon“-Prinzip vorgehen. Also, immer wenn eine Fassade sowieso saniert werden muss, sollte man die dann vergleichsweise geringen Mehrkosten für eine Fassaden-Dämmung investieren. Seit Jahren bemühen wir uns mit großem Engagement in Brüssel, Berlin und den Landesparlamenten darum, das Thema „Energieberatung“ durchgängig auf vertrauenswürdige Füße zu stellen. Genauso intensiv setzen wir uns dafür ein, bestehende Förderangebote zu verstetigen und auch eine Möglichkeit der steuerlichen Absetzbarkeit von energetischen Sanierungskosten festzuschreiben. Inzwischen erhalten wir hierzu durchweg positive Signale von der Politik. Ein weiterer Vorwurf lautet, Fassaden-Dämmung würde sich nicht rechnen. Gleichwohl verunsichern solche Meldungen die Immobilienbesitzer. Was ist zu tun? Techem, Entwicklung der Erdöl-Rohölpreise im Jahresmittel Jedes Gebäude ist anders und wird anders genutzt; darum gibt es für die Steigerung der Energieeffizienz auch kein Standardver- Vielen Dank. www.sto.de Seite 14 Altersgerecht Wohnen Damit das ohne allzu große Einschränkungen möglich ist, sollte die Wohnung altersgerecht gestaltet werden: ohne Stolperfallen, mit ausreichend breiten Zugängen, falls irgendwann Gehhilfen oder ein RollVon der mobilen Betreuung bis zur Senioren WG. stuhl gebraucht werden, und eventuell mit Haltegriffen im Badezimmer. „Bei Neu- oder Umbauten sollte jeder schon in jungen Jahren das Alter mit im Sinn haben“, rät Joachim Dung, Pressesprecher der Deutschen Seniorenliga. Ein Wohnberater, den Städte und Gemeinden, aber auch Verbraucherverbände vermitteln, kann bei der Planung hilfreich sein. Die meisten Änderungen sind relativ bezahlbar. Das Entfernen von Türschwellen etwa kostet einige Hundert Euro. Ein altersChristina Jäger / Redaktion gerechtes Bad mit bodenebener Dusche ist ab etwa 3.000 Euro zu haben. ie Deutschen werden immer älter – und Ein Treppenlift würde ab rund 5.000 Euro zu wollen diese zusätzlichen Jahre möglichst Buche schlagen. Sind größere Umbauten nötig, entspannt verbringen, am liebsten in den lassen sich dazu günstige Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW nutzen. eigenen vier Wänden und nur im Notfall in einem Ist die Wohnung einigermaßen barrierefrei, Heim. Das gelingt auch den meisten: Über 90 Prozent der Über-65-Jährigen leben zu Hause. Selbst können sich unterstützungsbedürftige Senioren bei den Über-90-Jährigen gilt dies noch für etwa in einigen Regionen von so genannten Seniorenzwei Drittel. Assistenten im Alltag helfen lassen, etwa bei Be- D in|pact media Verlag hördengängen oder mit Gedächtnistraining. Entsprechende Angebote existieren bisher im Raum Kiel, Hamburg, Berlin und Stuttgart. Wächst die Zahl der körperlichen Probleme, heißt das noch nicht, dass die Wohnung oder das Haus aufgegeben werden muss. Wer bei einem Sturz oder einem medizinischen Notfall schnelle Hilfe haben möchte, kann ein Hausnotrufsystem installieren. Dazu werden eine Basisstation ans Telefon angeschlossen und ein Notrufsender an einer Kette oder als Armband getragen. Ein Alarm landet direkt bei der Notrufzentrale. Ansonsten lässt sich durch ambulante Pflege- und Hilfsdienste ein eigenständiges Leben sicherstellen. Vielfach reicht es, eine Putzfrau und Essen-auf-Rädern zu nutzen. Später können die Besuche von Pflegekräften hinzukommen. Wird mehr Hilfe gebraucht, kann es sich lohnen, einen Vertrag mit einem sozialen medizinischen Dienst abzuschließen, um alle Leistungen aus einer Hand zu beziehen. Eine andere Möglichkeit stellt der Umzug in eine betreute Wohnanlage dar, etwa wenn das eigene Haus sowieso als zu groß und unpraktisch empfunden wird. Die Nutzer leben in ihrer eigenen, barrierefreien Wohnung und profitieren von Gemeinschaftsangeboten, die zu besseren Kontakten zwischen den Nachbarn führen. Pflegerische Leistungen können hinzu gebucht werden. Wem es in seiner bisherigen Wohnung zu einsam wird, der kann sich auch für eine Wohnoder Hausgemeinschaft entscheiden. Voraussetzung: ein wenig Flexibilität, eine gute Selbsteinschätzung und der genaue Blick auf die angehenden Mitbewohner. Gegenseitige Hilfe, etwa beim Einkaufen, ist hier selbstverständlich. Seite 15 WOHNEN DER ZUKUNFT — Beitrag LIFTA — So wohnt die Zukunft Stufenlos nach oben! Der Geschäftsführer von Lifta, Harald Seick, spricht im Experteninterview über die zunehmende Akzeptanz von Treppenliften und gibt Tipps für die Anschaffung. Platz für die Endpositionen einplanen. Aktuell sind nur etwa 1 % der Wohnflächen barrierefrei gestaltet – wenn man sich vorstellt, dass die Gesellschaft immer älter wird, ein sehr kleiner Prozentsatz. Intelligente Raum- und Gebäudesysteme im Fraunhofer-inHausZentrum zeigen, wie das Wohnen in der Zukunft aussehen könnte. Ein Interview mit dem Leiter Volkmar Keuter. Gibt es etwas, worauf ich bei der Anschaffung achten sollte? Der moderne Lifta Treppenlift Avantgarde lässt sich in jedes Ambiente integrieren. Wieso Treppenlift? Harald Seick: Jeder von uns möchte im Alter frei und selbstbestimmt leben und man sollte eher früher als später darüber nachdenken, wie das funktionieren kann. Es ist unnötig, dass die nachlassende Beweglichkeit einen dazu zwingt, das eigene Zuhause zu verlassen. Bevor man Treppen als Barrieren wahrnimmt, kann man rechtzeitig dafür sorgen, dass diese auch im Alter selbstständig bewältigt werden können. Dann kann man weiterhin in seiner vertrauten Umgebung wohnen, mobil und unabhängig bleiben. Das Image vom Treppenlift ist trotzdem nicht sehr positiv beladen, oder? Man darf nicht vergessen, dass jedes Hilfsmittel einmal klein angefangen hat. Die Brille hat z.B. über 100 Jahre gebraucht bevor sie wie heute als modisches Accessoire eingesetzt wird. Da war der Treppenlift schneller. Die Gesellschaft verändert sich und damit auch die Akzeptanz technischer Hilfsmittel. Der Treppenlift rückt von einem belächelten Randobjekt in den Mittelpunkt einer älter gewordenen Gesellschaft. Denn Tatsache ist: Er hilft! Kann man die Akzeptanz im Alltag bemerken? Ja, und zwar besonders was die staatliche Förderung betrifft. Viele Institutionen gewähren in vielen Fällen – egal, ob bei neuen, gebrauchten oder gemieteten Treppenliften – beträchtliche Zuschüsse. Die Pflegeversicherung übernimmt bei Personen mit Pflegestufe 0-3 häufig bis zu € 2.557,-. Foto: ©Lifta Dabei kann sich die Unterstützung vervielfachen, wenn mehrere Pflegebedürftige zusammen wohnen. Die KfW Bank bietet Eigentümern, Vermietern und Mietern im Rahmen des Programms „159 – Altersgerecht Umbauen“ ein Darlehen mit einem effektiven Zinssatz ab 1,00 % p. a. an. Noch ein Tipp für alle: Der Einbau eines Treppenlifts kann als außergewöhnliche Belastung von der Steuer abgesetzt werden. Das bedeutet, die Kunden kommen inzwischen offensiv auf Sie zu? Es wird spürbar mehr, aber in der Regel kommt der Impuls zum Kauf immer noch von außen. Häufig bemerken Kinder oder Bekannte, wie die Treppennutzung des Betroffenen nachlässt und machen ihn darauf aufmerksam. Es gibt aber auch Ehepaare, die gesund sind, mitten im Leben stehen und sich sagen: „Jetzt kann ich mich noch vernünftig darum kümmern, jetzt mache ich meine Wohnung fit für später!“ Dieser proaktive Ansatz ist sinnvoll, denn fast alle Kunden fragen sich nach dem Einbau, wieso sie sich nicht schon früher das Leben leichter gemacht haben. Können schon junge Bauherren vorsorgen? Gerade beim Hausbau, der für viele die Selbstverwirklichung darstellt und entsprechend sorgfältig geplant wird, kann man auf einige Punkte achten. Wenn Treppen eingebaut werden, sollte die Treppenbreite bei etwa 100cm liegen. Außerdem sollte man im Hinterkopf haben, dass ein Lift für eine gerade Treppe sehr viel günstiger ist als ein Kurvenlift und entsprechend Je nach Wohnsituation sollten vorher einige Punkte abgeklärt werden, denn bei Mehrfamilienhäusern muss z.B. die Hausgemeinschaft dem Einbau eines Lifts im gemeinsamen Treppenhaus zustimmen. Bei der Wahl des Treppenlift-Anbieters sollte darauf geachtet werden, wie gut der Kundendienst erreichbar ist, damit die Monteure immer schnell vor Ort sind. Ein guter Berater berücksichtigt all diese Dinge und berät den Kunden kompetent in allen Sachfragen. Sie sprachen von ständigen Verbesserungen – wie innovativ ist der Marktführer Lifta? Wir arbeiten eng mit verschiedenen Instituten und wissenschaftlichen Studien wie der INSA Studie 50+ zusammen, um unsere Kunden und ihre Bedürfnisse besser kennenzulernen. Gemeinsam mit dem KIT, dem Karlsruher Institut für Technologie, untersuchen wir gerade den Einfluss von Treppenliften auf die Lebensqualität älterer Menschen. Auch im inHaus-Innovationszentrum für intelligente Raum- und Gebäudesysteme der Fraunhofer-Gesellschaft steht ein Lifta Avantgarde. Hier werden neue Lösungen für Räume und Gebäude partnerschaftlich entwickelt, getestet und demonstriert. Das ist die Zukunft! Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Ich wünsche mir, dass die Menschen angesichts des Älterwerdens und der nachlassenden Mobilität nicht resignieren, sondern sich für eine höhere Lebensqualität im Alter einzusetzen trauen. Kostenloses Infotelefon: 0800-20 33 133 www.lifta.de Harald Seick Geschäftsführer Lifta Lift und Antrieb GmbH Bereit für die Zukunft. Foto: ©Fraunhofer-inHaus-Zentrum Was genau passiert im inHaus-Innovationszentrum? Das Fraunhofer-inHaus-Zentrum ist eine einmalige Innovationswerkstatt für neuartige Systemlösungen in Räumen und Gebäuden. Zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung konzipieren und entwickeln wir intelligente Produkte, die von Bauherren, Investoren und Endnutzer im SmartHome und SmartBuildingBereich eingesetzt werden. Welche Themenfelder werden hier behandelt? Demografische Veränderungen zeigen einen kontinuierlichen Anstieg der Lebenserwartung, eine konstant niedrige Geburtenrate und eine zunehmende Singularisierung der Gesellschaft. Das hat zur Folge, dass die Pflegebedürftigkeit zunimmt, gleichzeitig aber auch weniger pflegerisches und medizinisches Personal zur Verfügung steht. Ein wichtiger Punkt für die Zukunft sind deshalb Assistenzsysteme für die Selbstständigkeit älterer Bewohner, die wir im Themenfeld „Health and Senior Care“ aktiv angehen. Wie kann so ein altersgerechtes „SmartHome“ dann aussehen? Von Hub- und Liftsystemen wie herabsenkbaren Küchenschränken oder Treppenliften über eine Duschwanne, die Stürze erkennt und automatisch den Notdienst ruft bis zum Badezimmerspiegel, der an das Zähneputzen und die Medikamenteneinnahme erinnert, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Mit solchen Technologien soll die Eigenständigkeit pflegebedürftiger Menschen erhöht und ihnen ein längeres Leben in ihrer gewohnten Umgebung ermöglicht werden. Genau das, was sich viele Menschen im Alter wünschen. Seite 16 in|pact media Verlag Ein Heim zum Wohlfühlen In der Wohnung der Zukunft werden Zimmer zu Zonen. Weitere Trends: flexibles und gesundes Wohnen. Klaus Lüber / Redaktion ein großzügiger Kochbereich oder eine Kochinsel werden gleich integriert. „Es gibt einen starken Trend zum offenen Wohrinnern wir uns kurz an Zeiten, die noch gar nicht so lange vergangen sind. Der nen in den vergangenen zehn bis 15 Jahren, vor erste Besuch in der Wohnung eines neuen allem bei Familien“, so Gerd Kuhn, Professor am Bekannten: Während dieser kurz in der Küche Institut Wohnen und Entwerfen in Stuttgart, kürzverschwindet, um etwas zu trinken zu holen, gelich gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Immer mehr Fertighäuser werden mit komplett offenem hen wir zum Bücherregal. Und wissen nach einem Erdgeschoss konzipiert. Besonders bei luxuriöseren kurzen Blick: ja, das passt. Bauvorhaben werden großzügige Wohnbereiche Heute kann es passieren, dass wir ein solches eingerichtet, in denen freistehende Kücheninseln Regal vergebens suchen. Bücher? Die wurden schon zum Standard gehören. Auch bei kleinelängst verschenkt. Oder eingescannt. Für den schicken schmalen eReader. Auf dem wir natürlich ren Stadtwohnungen wird immer häufiger ein nicht mal eben so schnell herumblättern. Ganz „Repräsentationsbereich“ von bis zu 40 Quadratzu schweigen davon, dass metern gewünscht. der Bekannte mitnichten in Noch viel wichtiger als »Wer neu baut, sollte der Küche „verschwindet”. die bloße Offenheit von RäuSchließlich befindet sich diemen, die sich im Sinne eines darauf achten, gesunde Verzichts auf Rückzugsse im selben Raum. Die Art, wie wir wohnen, durchaus auch Baustoffe zu verwenden.« möglichkeiten sagt man, ist ein Spiegel unnegativ auf das Wohnklima auswirken kann, scheint das serer kulturellen Identität. Thema Flexibilität zu sein. Starre Grundrisse, die Große gesellschaftliche Trends bilden sich in den jedem Raum eine klare Funktion zuweisen, sind Grundrissen und Einrichtungen unserer Häuser nicht mehr gefragt. „Viele Projekte mit Bauherren ab. Wenn wir heute bauen, dann nicht mehr nur, konstruieren wir heute so, dass tragende Wände um Schutz zu suchen oder Privatheit zu leben. Sonmöglichst in den Randbereich kommen“, sagt beidern uns in unserem Drang zu unterstützen, mobil zu sein, flexibel reagieren zu können auf ein Leben, spielsweise der Berliner Architekt Christian Roth. das immer mehr Überraschungen für uns bereit „So lassen sich, je nach Bedarf, verschiebbare oder hält. Vielleicht geht es nächste Woche für ein Jahr auch fest installierte Trennwände mit überschauins Ausland. Die Lieblingsbücher reisen mit. In der barem Aufwand einziehen oder entfernen.“ schicken Lederhülle eines eReaders. Im Wohnungsbau der Zukunft werden aus Offene Grundrisse und modulare RaumkonRäumen „Wohnzonen“, die sich nicht nur vom Konzept eines statischen Grundrisses, sondern zepte liegen im Trend bei Architekten und Bauträauch von den klassischen Aufteilung von „Wohngern. Geplant wird bevorzugt mit opulenten Wohnräumen, die bisweilen die Hälfte der Wohnfläche funktionen“ entfernen. Kleine gekachelte Bäder ausmachen und mehr. Räume gehen dabei fließend verwandeln sich in ansprechende Wellnessbeineinander über: Wohnzimmer und Kaminzimmer reiche, groß genug, um auch das tägliche Worksowieso, das Esszimmer gehört ebenso dazu, und out auf der Yogamatte oder dem Hometrainer zu E bewältigen. Aus Schlafzimmern werden Erholungsräume zum Entspannen, Lesen und Fernsehen. Die Küche dient nicht mehr vordergründig der Versorgung, sondern wird immer mehr zum kommunikativen Zentrum der Wohnung. Die Funktionen Essen und Wohnen bilden eine Einheit. Der Tisch in dieser Wohnküche wird größer und multifunktionell. Während die Mutter am einen Ende einen kleinen Nachmittagsimbiss zu sich nimmt, beginnen die Kinder am anderen Ende schon mit den Hausaufgaben. Auch für den GdW Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen ist Flexibilität eine der wichtigsten Zukunftstrends. Wenn sich die Gesellschaft zunehmend nach Altersgruppen, Lebensformen, Haushaltstypen, Einkommensschichten, kultureller Zugehörigkeit und Wohnkonzepten differenziert, so heißt es im aktuellen GdW Trendbericht, werden sich die Wohnungsmärkte auch stärker als zuvor in Nischen segmentieren. Also etwa Townhouses, Loftwohnungen, Seniorenwohnungen oder Öko-Häuser. Abgesehen von einem flexiblen, modernen Grundriss wird für viele Bauherren auch das Thema Gesundheit immer wichtiger. Denn was hat man von einen schick ausgebauten Fabrikloft, wenn sich schon beim Einzug unangenehme Gerüche bemerkbar machen? Möglich, dass es sich dabei um gesundheitsschädliche Ausdünstungen handelt. Langfristig steigt in einem solchen Umfeld die Häufigkeit von Allergien und Unwohlsein, oder es drohen im schlimmsten Fall Gesundheitsschäden. Kinder und ältere Menschen sind davon am stärksten betroffen. Wer neu baut, sollte also dringend darauf achten, auch gesunde Baustoffe zu verwenden. Ein erster Anhaltspunkt bietet dabei der Geruch. Was heftig riecht, ist in den allermeisten Fällen weder für die eigene Gesundheit noch für die Gesundheit der Familie gut. Wer bei der Auswahl seiner Baustoffe auf Nummer sicher gehen will, sollte sich die gesunde Qualität der Bauprodukte von seinem Architekten oder seiner Baufirma bestätigen lassen. Diese können sich beim Sentinel-Haus Institut über die Qualität der gesunden Baustoffe erkundigen und sich in Bezug auf das Thema gesund bauen und wohnen fortbilden lassen. Obwohl mittlerweile viele gesundheitsschädliche Produkte vom Markt verbannt wurden, finden sich auch in neuen Baustoffen, beispielsweise Dichtmassen oder Dämmstoffen, Substanzen, die als gesundheitsbedenklich einzustufen sind, so Josef Spritzendorfer, Baustoffexperte mit Schwerpunkt Wohngesundheit, Mitbegründer des Sentinel-Haus Instituts in einem Interview mit der „aktion pro eigenheim“. Gerade die zunehmende Luftdichtheit des Hauses durch energetische Sanierungen führe oft zu sinkenden Luftwechselraten und damit einer Konzentration solcher Belastungen. Eine glaubwürdige Orientierungshilfe für die Baustoffauswahl böten, so Spritzendorfer, beispielsweise die Gütezeichen des eco Institut Köln, natureplus und Eurofins. Eine ausführliche Auflistung möglicher Schadstoffe beziehungsweise möglicher Schadstoff-Quellen im Haus finden Bauherren beim Umweltinstitut München. Seite 17 WOHNEN DER ZUKUNFT — Beitrag KS-ORIGINAl — Nachhaltig Bauen für Mensch und Natur Es ist unumstritten: Nachhaltiges Bauen wird für Bauherren immer wichtiger. Denn gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimaschutz und Energieeinsparung gehen jeden etwas an. Nachhaltiges Bauen beginnt mit den Ausgangsstoffen. Als ein objektiver Beleg für unbedenkliche und nachhaltige Verwendung von Baumaterialien dienen Ökobilanzen. Für den Wandbaustoff Kalksandstein haben bereits 1994 unabhängige Institute die ökologische Qualität wissenschaftlich anerkannt, geprüft und dokumentiert. Fazit: Kalksandsteine (KS) zeichnen sich durch Umweltverträglichkeit und -freundlichkeit aus. Sie bestehen ausschließlich aus den reinen Naturprodukten Kalk, Sand und Wasser – ohne chemische Zusatzstoffe und frei von Allergie auslösenden Substanzen. Seit über 120 Jahren gilt diese alte und einfache Rezeptur, und so wird es auch bleiben. Nachhaltige Häuser heben sich aber nicht nur durch die natürlichen Bestandteile von üblichen Gebäuden ab, sondern auch durch ihre bauphysikalischen Vorteile, die der Wandbaustoff bietet. So sind die Energieeinsparung und der damit verbundene Schutz des Klimas ein ganz wesentliches Kriterium. Einen Schwerpunkt stellt die KSFunktionswand dar. Sie ist bereits vor mehr als 50 Jahren entwickelt worden und besteht aus dem massiven Kalksandstein und einer Wärmedämmung für die Außenwand. Mit dieser einfachen Funktionstrennung ist es möglich, nur durch Anpassen der Dämmschichtdicke, zusammen mit der hohen Wärmespeicherfähigkeit von KS, energieeffiziente Häuser bis zum Passivhaus problemlos und wirtschaftlich zu realisieren. Mit einem Passivhaus können Bauherren im Vergleich zu einem durchschnittlichen Neubau rund 75 Prozent Heizwärme einsparen. Da bleibt das Heizen bezahlbar – auch in Krisenzeiten. Und weil die Wärmedämmung der KS-Funktionswand das ganze Haus lückenlos umschließt, werden auch Wärmebrücken und Wärmeverluste Kalksandstein sichert dem Bauherren Ruhe und Behaglichkeit sowie ein gleichbleibend angenehmes Raumklima in seinen eigenen vier Wänden. Foto: Mester / KS-ORIGINAL mit einfachen baupraktischen Detaillösungen auf ein Minimum begrenzt. Auch sorgen kostengünstige Dünnlagenputze für ein luft- und winddichtes Haus. Kurzum: Die kostbare Wärme bleibt mit der KS-Funktionswand, wo sie hingehört – im Haus. KS-ORIGINAL – der größte deutsche Kalksandstein-Markenverbund – bietet Bauherren aber noch mehr. Seit Jahrzehnten steht das Thema Nachhaltigkeit bei KS-ORIGINAL ganz oben auf der Prioritätenliste. Neben dem allgemeinen Wohlergehen, sieht sich der Verbund verpflichtet, kommenden Generationen eine saubere Umwelt zu hinterlassen und hat deshalb das Thema Nachhaltigkeit immer wieder in den Fokus seiner Produktentwicklung gerückt. Hierzu zählen insbesondere die Marken KS-PLUS und KS-QUADRO. KS-QUADRO THERM ist eine effektive Wandtemperierung zum Heizen wie auch Kühlen der Räume. Sie minimiert den Energieverbrauch und kann mit fossilen (Gas, Öl und Kohle) wie auch regenerativen Energieträgern (Erdwärme, Solarthermie und Holz) betrieben werden. Mit dem, unter nachhaltigen Gesichtspunkten konzipierten, Elektroinstallationssystem KS-QUADRO ETRONIC können Bauherren die Elektroinstallationen jederzeit flexibel in jede Richtung – horizontal wie auch vertikal – verändern und sie so den neuesten technischen Anforderungen generationsübergreifend anpassen. KS-PLUS ist ein wirtschaftliches Bausystem, das sich durch ein vorgefertigtes großformatiges Mauerwerk auszeichnet. Es wird schnell und rationell nach einem Verlegeplan auf der Baustelle verarbeitet. Lohnkosteneinsparungen von bis zu 50 Prozent gegenüber traditionellem Mauerwerk sind hier möglich. Zum nachhaltigen Bauen gehören aber auch soziokulturelle Aspekte wie Gesundheit und Behaglichkeit. Optimaler Schutz vor Lärm ist beispielsweise eine Grundvoraussetzung für gesundes Wohnen. Selbst in einer ruhigen Gegend – wie zum Beispiel in einer Einfamilienhaussiedlung – ist er von großer Bedeutung. Ob vom Nachbarn oder im eigenen Wohnbereich, jede Art von Lärm kann hier empfindlich stören und sogar krank machen. Mit Kalksandstein erhält die Bauherrenfamilie von Anfang an bestmöglichen Schallschutz. Er wird gleich zusammen mit dem Stein eingebaut. Auf ganz natürliche Weise – nur durch seine baustoffspezifisch hohen Rohdichten sorgt er für erholsame Ruhe und Wohlbefinden, schont die Nerven und die Gesundheit. Gleichzeitig ist Kalksandstein wegen seiner hohen Masse (Gewicht) ein idealer Wärmespeicher, der das Klima in den Räumen im Winter wie auch Sommer perfekt reguliert. Er speichert Wärme und gibt sie bei sinkenden Temperaturen an den Raum wieder ab. Ohne zusätzliche Klimageräte ist es durch das Kachelofenprinzip von KS bei kalten, winterlichen Temperaturen innen angenehm warm und selbst an heißen Sommertagen kann es sich der Bauherr bei einem erfrischenden Raumklima im Haus gemütlich machen. Text: Bernd Niebuhr, Hannover Weitere Informationen: www.ks-original.de www.ksplus.de www.ks-quadro.de Seite 18 in|pact media Verlag KOLUMNE Impulse: »Welchen Ansprüchen muss sich das Haus von morgen stellen?« Dächer der Zukunft Harald Seick, Geschäftsführer, Lifta GmbH »Das Haus von morgen sollte am besten allen Ansprüchen, die im Laufe des Lebens an ein Haus gestellt werden, gerecht werden. Für Familien muss das Haus der Zukunft ebenso praktikabel sein wie für ältere Menschen. Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und Sicherheit stehen hier im Vordergrund. Hilfssysteme, die die Bewohner im Alltag unterstützen und so mehr Freiräume für wichtige Dinge schaffen, müssen bezahlbar sein. Das Haus von morgen sollte alle Generationen ideal versorgen.« Uwe Brühl, »Das Gebäude der Zukunft wird höchsten Ansprüchen an Komfort, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit genügen müssen. Die Gebäudehülle wird mit einer Wärmedämmung ausgestattet sein, so dass der Energiebedarf um zirka 80 Prozent reduziert wird. Durch die Ausgestaltung der Haustechnik wird der Rest des Energiebedarfs durch natürliche Ressourcen gedeckt werden können. Ich gehe davon aus, dass sich ein liberalisierter Passivhausstandard durchsetzen wird, um architektonischen Spielraum zu behalten. Schließlich soll auch die Nutzerfreundlichkeit gewahrt bleiben.« Foto: Martin Baitinger, Sto AG Leiter Geschäftsfeld Fassade, Sto AG Thomas von Küstenfeld, Customer Relations & Services, Nemetschek Allplan »Cloud-basierte Dienste werden die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Planern und Bauherrn prägen – ganz gleich, ob es sich um Neubau, Umbau oder Sanierung handelt. Moderne Planungswerkzeuge geben Sicherheit bei Entwurfsfragen, Materialauswahl, Energieberechnung und Kostenmanagement. Gleichzeitig wird der Planungsprozess für den Bauherrn transparenter, etwa durch die Möglichkeit, mobil immer und überall auf sein Projekt zugreifen zu können.« Prof. Sahin Albayrak, Innovationszentrum Connected Living e.V. »Einer der wichtigsten Trends in den Branchen Gebäudetechnik, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik ist die Heimvernetzung. Bereits jetzt sind viele Geräte im Haushalt netzwerkfähig und können über das Internet angesteuert werden. Doch die technische Integration unterschiedlicher Geräte, Schnittstellen und Komponenten ist für Verbraucher noch eine wesentliche Hürde. Connected Technologies tragen dazu bei, dass Deutschland hier international die Technologieführerschaft übernehmen kann.« Unsere Autorin Marie Fink plädiert für die Begrünung urbaner Zonen. Die berühmte, international renommierte Trendforscherin Li Edelkoort hat uns das „Back to the Nature“-Jahrhundert prophezeit. Als Visionärin für Lebensmodelle von morgen berät sie Top-Industrieunternehmen, aber auch bedeutende Architekturbüros rund um den Globus. Sie sagt voraus: „Die Natur wird ein erstaunliches Comeback in unseren Wohnalltag haben.“ Es ist also kein Phänomen, dass Architekten und Städteplaner in Zukunft nicht nur graue Steine aufeinander bauen, sondern auch an das Grün denken, das die Welt für uns so viel schöner macht. Sie tun gut daran: Die Zahl dicht besiedelter Ballungszentren wächst. Weltweit lebt mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten. In Deutschland sind laut Bundesamt für Bauwesen bereits 50 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt. Täglich gehen landwirtschaftliche Nutzflächen verloren. Als Ausgleich haben sich in dicht bebauten Regionen begrünte Dächer durchgesetzt. Da liegt doch nichts näher, als diese für den Anbau von Gemüse, Obst und Kräutern zu nutzen? Ob Hinterhof oder Industriebrache – womöglich kann sogar jeder einzelne schauen, wo was grüner zu machen ist. Die Idee der Landwirtschaft in der Stadt, das „Urban Farming“, ist nicht neu. Schon auf Wolkenkratzern in New York hat es der Gemüseanbau in die Großstadt geschafft. In Brooklyn wachsen auf 1.500 Quadratmetern Salatpflanzen. In Los Angeles, Dubai und Shanghai existieren ebenfalls bemerkenswerte Anlagen. Auch in Deutschland wächst das Bedürfnis, das Potential von Dächern zu nutzen. Auf dem Dach des Mannheimer Technoseums liegt ein 600 Quadratmeter großer Schrebergarten als Dauerausstellung, und auf dem sächsischen Weingut Schloss Wackerbarth wächst der größte Teil der Weinreben auf dem Dach. Das schönste Beispiel ist der Prinzessinnengarten in BerlinKreuzberg: ein Bio- und Soziotop mit Modellcharakter – ein Bollwerk gegen Betonwüsten. Dächer werden in Zukunft als Gärten dienen, als spannende Orte für ein entspanntes Miteinander. Ob privat oder kommerziell: Urban Farming ist eine großartige Antwort auf die vorrückende Verstädterung. „Unsere Beziehung zur Natur wird sich intensivieren, wenn wir Menschen als Spezies überleben wollen“, sagt Li Edelkoort. Eine weise Vision. Seite 19 WOHNEN DER ZUKUNFT — Beitrag IVPU — Energieeffizienz geht auch ohne dicke Dämmung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz eines Gebäudes wird wesentlich durch die Nutzung bestimmt. Wer den Energieverbrauch seines Hauses senken will, muss nicht unbedingt dicker dämmen. Hochleistungsdämmstoffe verbinden Effizienz und Leistung mit geringer Materialdicke. Die Nutzung von Gebäuden und die Ansprüche an das Wohnen haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und gesundes Wohnen stehen im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Die eigenen vier Wände sollen eine angenehme und gesunde Umgebung bieten, in der man sich wohl fühlt. Fortschritte in der Bautechnik bringen neue, leistungsfähigere Baumaterialien auf den Markt und verändern herkömmliche Bauweisen. Dämmstoffe aus Polyurethan (PU) haben sehr gute technische Eigenschaften, lassen sich einfach verarbeiten und sind dauerhaft. POLYURETHAN – FORSCHUNG ALS BASIS FÜR RESSOURCENSCHONUNG Bereits 1937 entdeckt, steckt Polyurethan heute in vielen Produkten, die wir täglich nutzen. Der Wortstamm Urethan bezieht sich auf die seit langem bekannte Verbindung aus Harnstoff und Alkohol. Ob Schuhsohle, Matratze, Lenkrad, Medizintechnik oder Dämmung – Polyurethan spielt in vielen Bereichen des Alltags eine große Rolle. Was kaum jemand weiß: Moderne PolyurethanFunktionsmembranen verbessern in Freizeit- und Sportbekleidung den Tragekomfort. In Lenkrad, Stoßstange oder Sitzen verbergen sich Polyurethan-Formteile. Lebensmittel werden in Kühlschränken und Kühlfahrzeugen mit PolyurethanDämmung frisch gehalten. Denn hier gilt das gleiche Prinzip wie bei der Gebäudedämmung: Beste Dämmleistung bei geringster Dicke. Polyurethan-Hartschaum (PU) besteht aus Milliarden kleiner geschlossener Zellen, welche die Übertragung von Kälte oder Wärme auf ein Minimum reduzieren – eine ideale Eigenschaft für hochleistungsfähige Dämmelemente. Die hohe Effizienz von Polyurethan drückt sich in den Wärmeleitfähigkeitsstufen(WLS) 023 bis 029 aus. Das Dämmvermögen von PU ist doppelt so hoch wie beispielsweise das von Holzfasern. Bei gleicher Dämmleistung sind die PU-Platten nur halb so dick. Gute mechanische Eigenschaften und hervorragende Verbundwirkung mit anderen Werkstoffen ermöglichen ein breites Anwendungsfeld. Dabei geht die Forschung noch weiter. In der Entwicklung befinden sich Polyurethan-Dämmstoffe mit winzigen Zellen im Nanometerbereich, die eine um 25 bis 50 % schlankere Dämmung ermöglichen. Polyurethan spielt in vielen Bereichen des Alltags eine große Rolle. PRODUKTLEBENSZYKLUS – EIN BAUSTEIN DER BEWERTUNG EINES NACHHALTIGEN GEBÄUDES Nachhaltigkeit und Energieeffizienz eines Gebäudes werden wesentlich durch die Nutzung bestimmt. Entscheidend ist die Heizenergie, die ein gut gedämmtes Gebäude weniger verbraucht. Der Energieinhalt einer PolyurethanDämmplatte hat sich meist bereits nach weniger als einem Jahr über die Heizenergieeinsparung „amortisiert“. Tatsächlich ist die Ermittlung der Ökobilanz eines Dämmstoffs eine sehr komplexe Angelegenheit. Und weil das so ist, werden in Deutschland Umweltproduktdeklarationen als Informationsgrundlage herangezogen, die es ermöglichen, unterschiedliche Produkte in Bezug auf ihre Ökobilanz nach gleichen Kriterien zu bewerten. Weil Dämmstoffe eine sehr entscheidende Rolle bei der umweltbezogenen Bewertung eines Gebäudes spielen – schließlich sparen sie Energie und reduzieren so den Ausstoß von Treibhausgasen, muss der gesamte Produktlebenszyklus des Dämmstoffs betrachtet werden: von der Herstellung über die Nutzungsphase bis hin zur Nachnutzung oder Entsorgung. ENERGIEEFFIZIENZ - VOM KELLER BIS ZUM DACH Wenn die Notwendigkeit, Energie einzusparen, nicht zu einem Wohlstandsverlust führen soll, müssen die knappen Energieressourcen effizienter genutzt werden. Die Verbesserung der Energieeffizienz ist Voraussetzung für Richtig gedämmt, bieten die Räume unterm Dach hohen Wohnkomfort. Die niedrige Heizkostenrechnung spricht für sich selbst. Klimaschutz und Ressourcenschonung. Das gilt in besonderem Maße für Gebäude, die in vielfältiger Weise Energie benötigen. Die wichtigste Voraussetzung für energieeffiziente Häuser ist eine hervorragende Wärmedämmung. Dämmstoffe aus Polyurethan sind wegen ihres optimalen Dämmvermögens vielseitig einsetzbar. Die Anwendungsmöglichkeiten umfassen Dach, Wand, Boden und Decke im Wohn- und Gewerbebau. Polyurethan-Dämmstoffe sind genormt, qualitätsüberwacht und qualitativ hochwertig. Für spezielle Anwendungen, z. B. im Dach oder auf der obersten Geschossdecke, gibt es Verbundelemente mit zusätzlichen Funktionsschichten (Holzwerkstoffe, Ausbauplatten, Unterdeckbahnen etc.). Damit kann der ausführende Handwerker mehrschichtige Aufbauten in einem Arbeitsgang herstellen. Die schimmel- und fäulnisfesten Polyurethan-Dämmplatten erfüllen ihre Funktion zuverlässig über Jahrzehnte. Text: Dipl.-Ing. Tobias Schellenberger IVPU – Industrieverband PolyurethanHartschaum e. V. www.daemmt-besser.de Weil Dämmstoffe eine sehr entscheidende Rolle bei der umweltbezogenen Bewertung eines Gebäudes spielen, muss der gesamte Produktlebenszyklus des Dämmstoffs betrachtet werden: von der Herstellung über die Nutzungsphase bis hin zur Nachnutzung oder Entsorgung.