Wohnen der Zukunft

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NOVEMBER 2013
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Wohnen der Zukunft
Intelligent &
Energieeffizient
Bauen
Immobilien als Geldanlage
Seite 3
Finanzieren
Banken und Bausparkassen
Seite 10
Wohlfühlen
Flexibel und gesund bauen
Seite 16
»W OHNEN D ER ZU K UN F T« i s t e i n e u n a b h ä n g i g e P u b l i k a t i o n d e s i n|p a c t m e d i a Ve r l a g s u n d e r s c h e i n t a l s B e i l a g e i n d e r W EL T.
GRUSSWORT
in|pact media Verlag
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Errichtung und der Betrieb von Gebäuden verursachen weltweit 40 Prozent der CO2Emissionen und mehr als 50 Prozent des Abfallaufkommens. Damit trägt die sogenannte
„gebaute Umwelt“ erheblich zum Klimawandel und zur Verknappung von Ressourcen bei,
bietet aber große Chancen, um die Herausforderungen für uns selbst wie auch künftige
Generationen sinnvoll zu lösen und einen positiven Beitrag zu leisten.
Gebäude beeinflussen darüber hinaus aber auch direkt unsere Lebensqualität, da wir uns
alle die meiste Zeit unseres Lebens darin aufhalten. Sie verursachen Unterhaltskosten, angefangen bei den Kosten für Strom und Heizung, bis hin zu Renovierungs- und SanierungsChristine Lemaitre
Geschäftsführerin der
arbeiten. Die eingesetzten Baustoffe beeinflussen unsere Gesundheit nachhaltig. Im Verlauf
Deutschen Gesellschaft
für Nachhaltiges Bauen –
unseres Lebens sollen Gebäude und Städte außerdem wechselnde soziale und funktionale
DGNB e.V.
Ansprüche erfüllen: Ist das eigene Heim, aber auch das Stadtquartier zunächst paargerecht,
so soll es später dann familien- und schließlich altersgerecht sein.
Effiziente Lösungen für unsere gebaute Umwelt aufzuzeigen, hat sich die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. zum Ziel gesetzt. Als Unterstützung für die Planung, die Errichtung, aber auch
den Betrieb und die Modernisierung hat sie ein eigenes Zertifizierungssystem entwickelt: Das DGNB Zertifikat
definiert das nachhaltige Bauen nach dem heutigen Wissenstand und macht damit Gebäude und Quartiere
messbar und optimierbar, die besonders umweltfreundlich, ressourcensparend und wirtschaftlich effizient sind
sowie darüber hinaus ihren Nutzern einen hohen Komfort bieten. Dabei werden nicht der Einsatz bestimmter
Baumaterialien oder -techniken analysiert und bewertet, sondern allein die messbaren Auswirkungen, um die
nachhaltige Qualität eines Gebäudes oder ganzen Stadtquartieren nachvollziehbar zu machen – und zwar über
den gesamten Lebenszyklus hinweg. So werden neue und vor allem zielgerichtete Ideen und Innovationen in
der Bauwirtschaft aktiv gefördert.
Um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen, sollte jeder Eigentümer und jeder Investor bestimmte Fragestellungen adressieren: Wie können Gebäude mit regenerativen Heizsystemen ökonomisch und energetisch effizienter werden? Was bedeutet Nachhaltigkeit beim Renovieren und Sanieren? Und wie lassen sich moderne
Technologien und die zunehmende Vernetzung zum Wohle von Mensch und Umwelt sinnvoll einsetzen? Dieses
Sonderheft soll anhand ausgewählter Themen zeigen, dass nachhaltiges Bauen vor allem eines bedeutet: mehr
Lebensqualität – für uns und für die nächsten Generationen.
Ab sofo
rt
App für als
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& Table d
ts
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INHALT
Seite 3
Wohnen hat Zukunft
Seite 9
Stromfresser aufspüren
Seite 16
Heim zum Wohlfühlen
Deutsche kaufen Immobilien
Anleitung zur Kostensenkung
Flexibel und gesund bauen
Seite 4
Eiskalt kalkuliert
Seite 10
Finanzieren mit Weitblick
Seite 18
Impulse
Baufinanzierungen planen
Anprüche an das Wohnen
Seite 11
Termine
Seite 18
Kolumne
Messen
Dächer der Zukunft
Heizkosten senken
Seite 6
Galerie
Zukunftshäuser
Seite 6
Das intelligente Haus
Heimsteuerungen im Fokus
Seite 8
Sanieren und Sparen
Dämmung lohnt sich
Seite 12
Nachhaltig bauen
Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz
Forum der Akteure
»Redaktion« gekennzeichneten Bei-
Seite 14
Altersgerecht wohnen
träge sind Auftragspublikationen
und damit Anzeigen.
Planen und umbauen
Impressum
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Chefredaktion
Mirko Heinemann (V.i.S.d.P)
Stellv. Chefredaktion
Klaus Lüber
Art DireKtion
Katharina van der Mee
PROJEKTLEITUNG
Lars Hügemeier
Anregungen und Fragen? Kontakt: [email protected]
Autoren
J.W. Heidtmann
Mirko Heinemann
Marie Fink
Christina Jäger
Klaus Lüber
Eike Schulze
LEKTORAT
Jürgen W. Heidtmann
IllustrationEN
Daniel Balzer
www.dbsign.de
Layout
Katharina van der Mee
Druck
Axel Springer Druckhaus
Berlin Spandau
HERAUSGEBER
Edi Karayusuf
Geschäftsführung
Edi Karayusuf
Sara Habibi Isfahani
ANZEIGENVERKAUF
Lars Hügemeier
WOHNEN DER ZUKUNFT
Seite 3
Wohnen
hat Zukunft
Immer mehr Deutsche investieren in
Immobilien – sei es zur Eigennutzung
oder als Kapitalanlage.
Um Enttäuschungen vorzubeugen,
ist eine nachhaltige Planung wichtig.
Mirko Heinemann / Redaktion
2013 der Sparkassen setzt jeder zweite Deutsche
wegen niedriger Zinsen auf Immobilien. Danach
er ein Haus bauen oder eine Wohnung
halten 50 Prozent der Umfrageteilnehmer das Eigenheim für ein „ideales Element der Vermögensplanen möchte, steckt in einem Dilemma: Erst wenn er zum ersten Mal
bildung“, das ist ein Anstieg von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. 34 Prozent derjenigen, die
durch die Räume wandert, wird er wirklich wissen, was er da eigentlich gebaut hat. So mancher ist
angesichts niedriger Sparzinsen gezielt nach Anlagealternativen suchen, glauben, dass Häuser und
dann enttäuscht. Da wäre eine Investition in höhere
Wohnungen generell zum Vermögensaufbau „besFenster doch besser gewesen, weil der Lichteinfall
ser geeignet“ sind als andere Anlageformen. Diesen
ungünstiger ist als gedacht. Da hätten Dielen doch
Wert erreicht keine andere Anlageform auch nur
besser als das Parkett zum Raum gepasst. Und statt
annähernd: Aktien erreichen zwölf Prozent, Fonds
der Fußbodenheizung, auf die man aus Kostengründen verzichtet hatte, stehen nun Heizkörper
elf Prozent und Edelmetalle vier Prozent. Ein
neben den bodentiefen Fenstern und behindern die
Viertel der Befragten überlegen sich, Häuser oder
Aufstellung der Möbel. „Das Resultat sind teure
Wohnungen anzuschaffen, um sie zu vermieten.
Änderungen nach Baufertigstellung, unzufriedene
Egal ob zur Eigennutzung oder zur Vermietung: Wer jetzt baut, saniert, modernisiert, tätigt
Bauherren und fragwürdige Architektur“, erläutert
eine Investition, über deren Erfolg oder Misserfolg
Moritz Luck, Geschäftsführer und Gründer des
erst in Jahrzehnten entschieden wird. Welche
jungen Karlsruher Start-ups Inreal.
Rendite eine Wohnung abwirft oder, ob man sich
Luck hat erkannt, was auf dem Bau derzeit gefragt ist: Statt Grundrisspläne und Papiermodelle
in seinem Haus auch im Alter noch wohlfühlen
wollen Bauherren und Architekten sich schon in
wird – das sind Fragen von morgen, die heute
der Planungsphase ein realistisches Bild von ihrem
schon beantwortet werden müssen. Nachhaltiges
Gebäude machen können. Dazu hat er eine SoftBauen ist also gefragt, und zwar nicht nur im Sinn
ware entwickelt, mit deren Hilfe man förmlich in
der Umweltfreundlichkeit, sondern ganz wörtlich:
das Gebäude eintauchen kann. Durch eine 3DBaustoffe, Dämmung Heizung, Energie – werden
Brille mit integrierten Bildschirmen wird das Gedie heute ausgewählten Materialien und Einbauten
fühl vermittelt, sich an dem gewünschten Ort zu
auch in 30 Jahren noch auf der Höhe der Zeit sein?
befinden. Der künftige Kunde oder Investor kann
Oder wird man das Haus oder die Wohnung als
sich frei umschauen und über
Energieschlucker verteufeln,
einen Hand-Joystick durch
als ungesunde Wohnumge»Jeder Zweite glaubt, dass bung meiden oder die Hausdas Gebäude laufen. Folge:
technik als altmodisch abMan erhält ein realistisches
eine Immobilie ideal
qualifizieren?
Raumgefühl, das mehr Sicherheit bei der EntscheiDie richtige Auswahl entgeeignet ist zur
dung geben soll. Während
scheidet über die ZukunftsVermögensbildung.«
fähigkeit eines Bauprojekts:
man in seinem virtuellen
Ist der Schallschutz zeitgeHaus steht, kann man verschiedene Varianten, Böden oder Einbauelemente
mäß, die Heizungsanlage, die Wärmedämmung,
per Knopfdruck austauschen.
die Fenster? Ist die Immobilie gebraucht, müssen
Inreal hat gute Chancen auf Erfolg. Denn ob als
Renovierungsmaßnahmen einberechnet werden,
Neubau oder als Ausbau und Modernisierung bedie eventuell mit hohen Kosten verbunden sind.
reits vorhandener Wohnungen: Das Bauen boomt.
Mit welchem Energieträger soll man heizen? Mit
Gleichzeitig investieren immer mehr Unerfahrene
Öl, mit Gas, mit Holzpellets? Fernwärme? Nur
in Immobilien. Laut dem Vermögensbarometer
Wahrsager können prognostizieren, wie sich in
W
Zukunft die Preise für Öl, Gas und Holz entwickeln werden. Fest steht: Sie werden steigen, weil
der Gesamtverbrauch in der Welt weiter steigen
wird. Vielleicht wäre Erdwärme eine Alternative,
vorausgesetzt, man lebt in einer Region, wo die
geologischen Verhältnisse günstig sind? Die Erde
liefert ihre Wärme gleichmäßig, zuverlässig, wetterunabhängig und kostenlos.
Eine andere Frage: Lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage noch? Besitzer älterer Anlagen kassieren zwar eine höhere Einspeisevergütung, doch
mussten sie in der Regel mehr in die PhotovoltaikAnlage investieren, als man heute bezahlen müsste.
Durch die Konkurrenz aus Asien ist der Preis von
Solarzellen über die vergangenen zehn Jahre kontinuierlich gefallen. Bei solarthermischen Anlagen hingegen, die warmes Wasser ins System einspeisen, das zur Unterstützung der Heizung und
Warmwasserversorgung dient, kann eine KostenNutzen-Berechnung schnell klären, wann sich eine
solche Anlage amortisiert. Zudem kann man Fördergelder beantragen, etwa beim Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).
Braucht man eine intelligente Haussteuerung
oder ist sie nur eine technische Spielerei, die das
Radio in der Küche einschaltet, wenn man aus
dem Bad kommt? Bedenken muss man, dass in
Zukunft eine intelligente Haussteuerung auch
die Energieflüsse im Haus regeln und damit den
Verbrauch zusätzlich reduzieren wird. So können
intelligente Systeme bereits heute berechnen, wann
die Stromproduktion aus der Photovoltaik-Anlage
auf dem Dach ausreicht, um etwa eine Waschmaschine komplett mit Solarstrom zu betreiben.
Ein weiteres Thema sind Baustoffe: Materialien
wie Holz und Glas liegen im Trend, sind jedoch
nicht unbedingt preiswert. Dennoch gibt es bereits
mehrere große Mehrfamilienhäuser, die komplett
aus Holz bestehen. In Zürich baut der japanische
Stararchitekt Shigeru Ban derzeit das größte hölzerne Haus der Welt. Und wie man aus alten Häusern neue macht, zeigt das Beispiel des Kunstmuseums Ravensburg. Für den Bau wurden Ziegelsteine
aus einem Abbruchhaus verwendet, was dem Gebäude eine ganz spezielle Note verleiht.
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in|pact media Verlag
Eiskalt
kalkuliert
Die Heizkosten explodieren?
Höchste Zeit für eine neue
Heizungsanlage. Sie rentiert sich
bereits nach wenigen Jahren
Christina Jäger / Redaktion
L
angsam hält der Winter Einzug. Während
es draußen bitter kalt werden kann, soll es
drinnen schön warm sein – und das bitte
ohne allzu hohe Kosten. Doch nach Angaben des
Zentralverbands Sanitär Heizung Klima ZVSHK
sind von den rund 17,8 Millionen Heizungsanlagen
in Deutschland etwa 13 Millionen veraltet und somit zu teuer im Verbrauch. Das macht sich in den
Abrechnungen bemerkbar, zumal Heizung und
Warmwasserversorgung bei weitem den größten
Posten der monatlichen Betriebskosten ausmachen.
Viele Hausbesitzer scheuen sich jedoch davor,
das nötige Geld zu investieren, um ihre Wärmeversorgung zu modernisieren. Dabei steigen die Preise
für Heizöl, Gas und Strom seit Jahren. Angesichts
der schrumpfenden Rohstofflager wird sich das
auch kaum noch ändern. Effizientere Heizungsanlagen, die eventuell auf alternative Energiequellen
zurückgreifen, schonen mittelfristig den Geldbeutel. Bei der Finanzierung können Hauseigentümer
unter bestimmten Auflagen auf günstige Kredite
der KfW und Zuschüsse des Bundesamtes für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zurückgreifen.
Wer nicht sofort in eine komplett neue Heizung
investieren kann oder will, kann bereits mit leichten Veränderungen seinen Verbrauch drosseln.
Sei es durch ein geändertes Heizverhalten (siehe
Kasten) oder mit Hilfe des Heizungs-Checks. Bei
diesem standardisierten Prüfverfahren nimmt ein
Fachmann alle Teile unter die Lupe. Überprüft
werden die Größe des oftmals überdimensionierten
Heizkessels, die Pumpe, die Dämmung der Rohre
speziell in unbeheizten Teilen des Gebäudes, das
Abgassystem und die Thermostate. Kosten des
Checks: rund 100 Euro, von denen manche Energieversorger einen Teil übernehmen. Schon mit
der Feinjustierung und dem Austausch einzelner
Komponenten lassen sich zehn Prozent der Heizkosten einsparen. Auch die Anschaffung eines gut
isolierten Pufferspeichers für Warmwasser lohnt
sich: Durch ihn braucht der Heizkessel seltener anzuspringen und verbraucht entsprechend weniger.
Stammt der Kessel aus der Zeit vor 1976, besteht
die gesetzliche Auflage, ihn auszutauschen. Und
auch bei Elektroheizungen sollte der Eigentümer
nicht zögern: Sie sind wahre Stromverschwender.
Nach Berechnungen des Bundesverbands der Verbraucherzentralen gewinnt eine gute Wärmepumpe
aus der gleichen Menge Energie viermal so viel
Wärme. Aber auch alle anderen, die über die komplette Modernisierung ihrer Heizung nachdenken,
sollten sich genau informieren. Hilfe bei der Entscheidung für eines der möglichen Heizsysteme
kann ein neutraler Energieberater geben, den beispielsweise die Verbraucherzentralen vermitteln.
Bevor über Kessel und Brennstoffe nachgedacht
wird, muss der Wärmebedarf des Hauses ermittelt
werden. Dieser hängt von der Bauweise und Dämmung ab. Bei alten Gebäuden sollte zunächst über
eine nachträgliche Isolierung entschieden werden.
Anschließend gilt es, die Art der Energiezufuhr
auszuwählen: Soll Heizöl verbrannt werden, Biodiesel, Erd- oder Flüssiggas, Holzpellets oder
Stückholz? Kann Sonnenenergie oder Erdwärme
genutzt werden? Lässt sich Fernwärme einsetzen?
Oder eine Mischform aus traditioneller und regenerativer Energie?
Fernwärme gilt neben Gasheizungen derzeit
für Einfamilienhäuser als die wirtschaftlichste Lösung. Auch Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen werden empfohlen. Pelletheizungen
hingegen rechnen sich eher für Mehrfamilienhäuser oder sehr große Gebäude. Der Kauf kostet
deutlich mehr. Moderner und nur etwas teurer als
konventionelle Brenner sind Brennwertheizungen.
Weil diese auch die Abwärme nutzen, gelten sie als
besonders effizient und umweltfreundlich. Schon
wer seinen alten Ölbrenner durch eine solche Anlage ersetzt, spart trotz gestiegener Heizölpreise
deutlich. Um bis zu 40 Prozent weniger Heizkosten haben Hausbesitzer, die auf Gasbrennwertheizungen umsteigen. Diese sind zugleich in der
Anschaffung besonders günstig.
Einen ganz neuen Trend stellen Eisheizungen
dar. Diese nutzen die Wärme, die Wasser bei der
Änderung des Aggregatzustands von sich gibt,
um Häuser zu beheizen. Im Sommer verhilft umgekehrt das schmelzende Eis für angenehm niedrige Innentemperaturen. Benötigt wird dazu ein
Eisspeicher im Boden unterhalb des Gebäudes,
ein Warmwasserspeicher, Solarkollektoren auf
dem Dach, und eine Wärmepumpe mit spezieller
Steuerung. Anbieter rechnen mit sechs bis zehn
Jahren, bis sich eine solche Eisheizung amortisiert
hat. Kosten: 15.000 Euro, ähnlich viel wie für eine
Pelletheizung. Doch anders als bei dieser fallen
künftig keinerlei Brennstoffkosten an, deshalb ist
die Eisheizung im alltäglichen Gebrauch nur halb
so teuer.
Tipps: Heizkosten sparen
Schon Kleinigkeiten helfen, weniger Geld fürs Heizen auszugeben. So sollten die Heizkörper nicht
mit Möbeln verstellt oder durch Vorhänge verdeckt
sein. Alle Fugen, durch die es zieht, gehören abgedichtet, entsprechende Klebebänder gibt es im
Baumarkt. Oft macht es auch Sinn, Heizkörpernischen nachträglich zu dämmen.
Gluckern die Rohre, kann sich das Heizwasser
nicht optimal verteilen. Dann sollten die Heizkörper
entlüftet werden. Dazu mit einem Vierkantschlüssel das Lüftungsventil aufdrehen. Eine untergehaltene Schüssel fängt Wasser auf, nachdem die Luft
zischend entwichen ist. Sobald ein durchgängiger
Wasserstrahl austritt, kann das Ventil wieder zugedreht werden.
Beim Lüften der Wohnung geht es um die richtige
Technik. Fenster auf Dauerkipp lassen vor allem
Kälte in die Wohnräume. Einzelne Wandteile kühlen
aus, die erwärmte und feuchte Raumluft kondensiert
hier, Schimmelbildung droht. Besser ist es, zweimal
täglich stoßzulüften. Dazu werden die Heizkörper
komplett abgedreht und die Fenster weit geöffnet.
Bereits nach wenigen Minuten ist die verbrauchte
Luft durch frische ersetzt. Fenster zu, Heizung an –
die Wohnung wird schnell wieder warm.
Auch eine Kontrolle der Raumtemperatur kann helfen: Schon ein Grad Celsius weniger senkt die Heizkosten für einen Raum um sechs Prozent. Als angenehme Wohntemperaturen gelten für Schlafzimmer
und Flur 17 Grad, in der Küche 19 Grad, im Wohn- und
Kinderzimmer 21 Grad und im Bad etwa 24 Grad.
Weiterführende Adressen:
www.energiesparen-im-haushalt.de
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
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WOHNEN DER ZUKUNFT
— Beitrag ERDGAS —
Mit Erdgas ein warmes Zuhause –
heute und morgen
Moderne Erdgas-Heiztechnologien bieten beinahe für jeden
technischen Anspruch bezahlbare und effiziente Lösungen.
Deutschland steckt mitten in der
Energiewende. Meist ist in der Diskussion um die besten Wege zu mehr
Klimaschutz allein die Rede von erneuerbarem Strom und mehr Energieeffizienz beim Stromverbrauch. Die
meiste Energie im Haushalt wird jedoch für die Heizung und die Warmwasserbereitung verbraucht.
Moderne Erdgas-Heiztechnologien
bieten schon heute für jede Haus- und
Nutzungssituation effiziente und umweltschonende Lösungen. Als besonders kostengünstige Technologie hat
sich die Kombination von ErdgasBrennwertheizung und Solarthermie
bewährt. Das System nutzt die Kraft
der Sonne zur Warmwasserbereitung
oder auch zur Heizungsunterstützung. Die Kollektoren der solarthermischen Anlage können im Sommer
ausreichend Wärme liefern, um den
Bedarf für Warmwasser und die
Heizung komplett zu decken. Aber
selbst in den Übergangsmonaten und
im Winter liefert die Sonne noch viel
Energie und kann so den BrennwertHeizkessel effizient unterstützen. Mit
dieser Kombination lassen sich bis
zu 40 Prozent der Energiekosten einsparen.
Als ebenfalls sehr effiziente Heiztechnologie besonders in Neubauten
gelten Gaswärmepumpen, die Erdgas
mit Umweltwärme aus der Erde, der
Sonne, der Luft oder dem Grundwasser kombinieren und so gegenüber
herkömmlichen Heizungen bis zu
20-30 Prozent CO2 einsparen können.
Relativ neu am Markt sind Strom erzeugende Heizungen, die mit Hilfe
der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
gleichzeitig Wärme und Strom produzieren. Damit lassen sich die
Stromkosten für den eigenen Haushalt deutlich reduzieren. Eine weitere
zukunftsorientierte und vielversprechende Technologie sind Brennstoffzellen-Heizgeräte. Erste Modelle stehen kurz vor der Markteinführung.
Bereits in naher Zukunft dürften
Brennstoffzellen den Heizungskeller
mehr oder weniger revolutionieren.
Egal, für welche Technologie sich
Hausbesitzer heute entscheiden, mit
Erdgas als Wärmeenergie halten sie
sich alle Optionen für die Zukunft
offen.
Allen genannten Heiztechnologien
ist gemeinsam, dass Eigenheimbesitzer
sie vollständig in eine intelligente
Hausautomation integrieren können,
die beispielsweise aktiv in die Bedienung von Heizung und Lüftung
eingreift. Langfristig könnte die Ver-
netzung über das eigene Gebäude
hinausgehen: KWK-Anlagen, wie
Strom erzeugende Heizungen und
Brennstoffzellen-Heizgeräte sollen in
Zukunft dazu beitragen, die schwankende Einspeisung von Sonnen- und
Windenergie auszugleichen. Im Zusammenschluss zu einem virtuellen
Kraftwerk könnten viele einzelne
Anlagen die Stabilisierung der Stromerzeugung und der -netze unterstützen, indem sie dann Strom produzieren, wenn die Sonne nicht scheint
oder der Wind gerade nicht weht.
ringen Anschaffungskosten zahlt sich
die Investition in ein Heizenergiesystem mit Brennwerttechnologie im
Gegensatz zu einer gebäudeseitigen
Sanierung bereits nach kurzer Zeit
aus. Nach Berechnungen des Instituts
für Technische Gebäudeausrüstung
Dresden (iTG) kostet die vollständige
Dämmung eines Einfamilienhauses
rund 55.000 Euro. Diese Maßnahme
würde sich erst nach über 40 Jahren
amortisieren. Günstiger ist es, im ersten Schritt die Heizanlage zu erneuern. Ein moderner Brennwertkessel
Mit Erdgas als Wärmeenergie halten sich Verbraucher alle Optionen für die Zukunft offen.
So zukunftsorientiert die Möglichkeiten von Erdgas sind, so unbefriedigend ist die heutige Situation:
Mehr als drei Millionen Heizungen
in Deutschland sind veraltet und arbeiten ineffizient, darunter viele ÖlHeizungen. Das verursacht unnötig
hohe Kosten in vielen Haushalten und
belastet die Umwelt.
Wenn alle Haushalte ihre Heizanlagen konsequent auf sparsame
Erdgas-Brennwerttechnik umstellten,
würde sich der CO2-Ausstoß von Gebäuden um etwa 32 Prozent reduzieren, hat der Bundesindustrieverband
Deutschland Haus-, Energie- und
Umwelttechnik (BDH) in einer Analyse berechnet. Jeder einzelne Haushalt könnte so jährlich bis zu vier
Tonnen CO2 einsparen.
Das Gute: Verbraucher tragen mit
einer hocheffizienten Heizung nicht
nur aktiv zum Gelingen der Energiewende bei, sondern sparen damit jedes
Jahr bares Geld. Wegen der relativ ge-
kostet zwischen 5.000 und 7.000 Euro
und zahlt sich bereits nach weniger als
zehn Jahren aus.
Aber nicht nur im Heizungskeller bringen innovative ErdgasTechnologien die Energiewende voran. Als Energieträger wird Erdgas
selbst auch immer grüner – einerseits
durch die zunehmende Beimischung
von Bio-Erdgas, andererseits durch
das innovative „Power to Gas“-Verfahren. In Zukunft könnte diese
fortschrittliche Technologie dazu
beitragen, eine maßgebliche Herausforderung der Energiewende zu lösen:
die Speicherung und Verteilung von
erneuerbarem Strom aus Solar und
Windenergie. Derzeit lässt sich bei
witterungsbedingter Überproduktion
ein Teil des produzierten Ökostroms
häufig nicht einspeisen. Mit dem weiteren Zubau von Windkraftanlagen
wächst das Problem. Über den Einsatz
der „Power to Gas“-Technologie, die
eine Umwandlung von regenerativem
Strom per Elektrolyse zu Wasserstoff oder weiter zu synthetischem
Methan ermöglicht, könnte das vorhandene Gasnetz diesen Speicherbedarf komplett decken. Aus heutiger
Sicht ist „Power to Gas“ die vielversprechendste Technologie, um regenerativ erzeugte Energie im großen
Maßstab langfristig zu speichern.
Wie groß Speicherkapazität und
Versorgungspotenzial des etwa
475.000 Kilometer langen Erdgasverteilnetzes sind, zeigen auch Berechnungen der Bundesnetzagentur:
Grafik: Zukunft ERDGAS e. V.
Theoretisch reicht die vorhandene
Gasinfrastruktur als Energiespeicher,
um Deutschland zwei Monate lang
mit Strom aus regenerativem Erdgas
zu versorgen. Zum Vergleich: Alle
Pumpspeicherwerke Deutschlands
würden zusammen die Stromversorgung lediglich für eine halbe Stunde
sicherstellen. Die Berechnungen verdeutlichen, dass die Verknüpfung von
Strom- und Erdgasnetz mit Hilfe der
„Power to Gas“-Technologie entscheidend zum Gelingen der Energiewende beitragen kann.
Fazit: Dank moderner und energieeffizienter Heiztechnologien für
Haushalte sowie innovativen Speichertechnologien steht Erdgas für eine
sichere, umweltschonende, zukunftsfähige und wirtschaftliche Energieversorgung.
www.erdgas.info
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in|pact media Verlag
Das intelligente Haus
GALERIE
Zukunftshäuser
RWE-Zukunftshaus, Bottrop
Seit Sommer wohnt Familie
Kewitsch aus Bottrop in einem
Zukunftshaus. Bei den Gewinnern
einer Ausschreibung wurde das
Haus auf den Stand eines Neubaus
der Zukunft gebracht: modernste
Dämmung, Sole-Wasser-Wärmepumpe, Solarthermie, Photovoltaik
und Batteriespeicher.
Schwimmende Häuser, Geierswalde
Im gefluteten Tagebau in der
Lausitz entsteht eine neue Urlaubsregion. Im Lausitzer Seenland
Resort schwimmen die Ferienhäuser
auf dem Wasser. Sie sind modern
ausgestattet und verfügen über
Dachterrassen, Klimaanlagen und
Fußbodenheizung. Man kann auch
mit dem Boot anreisen.
Effizienzhaus plus, Berlin
Dieses Haus wurde als Demonstrationsobjekt des Bundesbauministeriums errichtet. Die Wände
bestehen aus Holz, sind speziell
wärmegedämmt und verglast. Auf
dem Gebäude erzeugen Photovoltaik-Anlagen Strom, der auch
Elektro-Fahrzeuge versorgt.
Rivergate, Wien
Gute Erreichbarkeit mit öffentlichen
Verkehrsmitteln, hohe Qualität und
eine Zertifizierung nach neuesten
Öko-Standards kennzeichnet den
Firmensitz des Systemanbieters
Thales in Wien. Alle Mitarbeiter erhalten zudem eine Jahreskarte des
öffentlichen Nachverkehrs.
Mercedes-Benz Nutzfahrzeug-Zentrum, Berlin
Das Mercedes-Benz NutzfahrzeugZentrum in Berlin hat als erstes
Autohaus in Deutschland das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen erhalten. Die Energieversorgung
des Gebäudes erfolgt CO2-neutral
über ein Biomasse-Kraftwerk.
Kunstmuseum Ravensburg
Das private Kunstmuseum wurde mit
alten Ziegeln erbaut, die aus einem
Abbruchhaus stammen. Für das
weltweit erste zertifizierte Museum
in Passivhaus-Bauweise wurden
vorwiegend mineralische Materialien
verwendet. Geheizt wird mit Erdwärme, die gute Wärmedämmung macht
eine weitere Heizung überflüssig.
Fotonachweise: RWE, Heinemann, Signa Development Immobilien
Entwicklungs GmbH, Mercedes Benz, Wynrich Zlomke
Dass das, was gerade technisch möglich ist, nicht
unbedingt auch das Sinnvollste ist, um unser modernes
Leben zu bewältigen, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Ja, Kühlschränke können schon seit
geraumer Zeit selbst feststellen, ob die Milch fehlt und
uns durch ein Fiepen ans Einkaufen erinnern.
Die Frage wäre nur: Ist das nicht vielleicht vollkommen
überflüssig? Weil es letztlich auch ausreicht, selbst
die Tür zu öffnen und nachzusehen?
Klaus Lüber / Redaktion
I
ntelligente Heim-Technologie, sagt der Zukunftsforscher Matthias Horx, sollte lästige
Handlungen und Kontrolle übernehmen, ohne dabei aber sinnvolle Aktivitäten zu ersetzen. Horx ist selbst Bewohner eines „Smart Homes“. Sein Wohnhaus in der Nähe Wiens
sieht ein bisschen aus wie ein Raumschiff und besteht aus einzelnen Modulen, die je nach
Bedarf voneinander abgetrennt werden können. In die Fassade eingearbeitete Solarzellen
liefern die Energie. Das Haus ist durchdrungen von Technologie. Aber einen smarten Kühlschrank sucht man vergebens. Stattdessen beginnt die Fassade des Hauses rot oder grün zu
leuchten, je nachdem, ob gerade viel oder wenig Energie verbraucht wird.
Wenn die Technik sinnvoll erscheint, betont auch Jürgen Morath, Technologieexperte bei
der Unternehmensberatung Accenture, dann sei der Kunde durchaus aufgeschlossen gegenüber smarten Haushaltsgeräten. Eben wenn es, wie bei Familie Horx, eine einfache Möglichkeit gibt, den eigenen Energieverbrauch zu steuern. Zum Beispiel über eine Smartphone-App
zur Steuerung der Raumtemperatur. Oder wenn man per SMS sofort über einen Einbruchsversuch informiert wird.
Das Problem sei nur, so Morath gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass die notwendige Infrastruktur zur Anbindung der Geräte nach wie vor viel zu teuer ist. „Die Industrie
hat es seit mehr als zehn Jahren nicht geschafft, attraktive und vor allem auch günstige Geräte für ein vernetztes Haus in die Läden zu bringen.“ Die zentrale Steuerungstechnik, so
Morath, dürfe im Grunde nicht mehr kosten als ein handelsüblicher Router. Ein professionelles Heimnetzwerk besteht aus vielen dieser Einzelgeräte. Zusätzlich zu netzwerkfähigen
Waschmaschinen und Kühlschränken werden eine ganze Reihe hochwertiger Komponenten
wie Thermostate, Zwischenstecker, Bewegungsmelder und Fenstersensoren benötigt. Systeme wie RWE SmartHome bestehen aus bis zu 20 dieser Einzelgeräte.
Doch da die Bestellmengen sich bislang noch in Grenzen halten, sind auch die Preise entsprechend hoch. Und auf Seiten von jungen, innovativen Unternehmen ist die Bereitschaft
entsprechend niedrig, in die noch kostspielige Fertigung smarter Hardware-Komponenten
zu investieren – noch.
Denn das Thema Smart Home ist nach Ansicht vieler Branchenverbände ein Trend, mit
dem man in den nächsten Jahren fest rechnen muss. Bis 2025, so der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE), wolle man eine Trendwende erzielt
haben. Auch Gerd Simon, Leiter der Kompetenzgruppe Innovation im eco-Verband der
deutschen Internetwirtschaft, ist sich sicher: „Smart Home wird sich im Laufe der nächsten
Jahre und Jahrzehnte zum Standard in allen Industrienationen entwickeln.“
Dabei gibt es für Nutzer durchaus schon heute Möglichkeiten, in Smart Home-Technologie zu investieren, ohne dabei das eigene Budget über die Maßen zu strapazieren. Diese
decken dann in der Regel nur einzelne Bereiche der Heimvernetzung ab. Dafür ist aber
die technische Basis in vielen Haushalten bereits vorhanden: Viele nutzen Übertragungsstandards wie WLAN oder Ethernet. Auch ist es möglich, bei Bedarf auf professionellere
Systeme aufzurüsten.
Dass sich bislang trotzdem erst ein geringer Prozentsatz deutscher Haushalte für die Annehmlichkeiten eines vernetzten Zuhauses entschieden haben – die Gesellschaft für Unterhaltungselektronik spricht von lediglich 13 Prozent – hat auch mit der Tatsache zu tun, dass
die Hersteller es bislang nicht geschafft haben, sich auf einheitliche Standards zu einigen.
Und, nicht zu vergessen, mit Unsicherheiten beim Thema Datenschutz.
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WOHNEN DER ZUKUNFT
— Beitrag MAUERWERK —
Mit Mauerwerk den Gefahren
der Natur standhalten
Der UN-Weltklimarat bestätigt: Extreme Wetterkapriolen nehmen zu.
Dank Mauerwerkskonstruktionen kann man sich und sein Zuhause vor den Launen der Natur wappnen.
Kaum eine Branche trägt in
Deutschland in solch hohem Maße
zum Erreichen der Klimaziele bei
wie der Bausektor: Ob Effizienzhaus
oder Ökostrom – die Ressourcen- und
Energieeinsparung spielt beim Hausbau mit Blick auf die Energiewende
eine zentrale Rolle. In Zeiten des
Klimawandels sollten Bauherren jedoch einen weiteren Aspekt beachten:
den Schutz vor den Folgen klimabedingter Veränderungen durch die
Verwendung massiver Baustoffe.
Auch in unseren Gefilden zeigt
sich die Natur vermehrt von ihrer
extremen Seite: Sind die Bilder der
Hochwasserkatastrophe 2013 noch präsent, werden laut kürzlich veröffentlichtem Bericht des UN-Weltklimarats derartige Wetterverhältnisse in
Zukunft immer häufiger auftreten.
Auch hierzulande rechnen Experten
mit intensiveren Hitze- oder Kälte-
perioden, Hochwasser und Sturmfluten oder orkanartigen Unwettern
mit Starkregen und Blitzeinschlägen.
Bereits jetzt gibt es laut Deutschem
Wetterdienst (DWD) bei uns etwa
20 bis 40 Tornados jährlich.
Hinsichtlich solcher Prognosen er-
weist sich massives Mauerwerk als idealer Baustoff. Durch seine Robustheit
und Widerstandsfähigkeit bietet es den
Bewohnern nicht nur besten Schutz vor
Sturmböen und Feuer. Auch bei sommer- und winterlichen Temperaturextremen sorgen die Wandkonstruktionen
stets für „ausgeglichene“ Verhältnisse
im Inneren. In Hitzeperioden speichern sie die Wärme tagsüber und geben sie nachts wieder ab. In Kälteperioden bleibt die Wärme dank bester Wärmedämmung im Raum. Zudem punkten Mauerwerkskonstruktionen bei Überschwemmungen: Nicht
nur, dass sie ansteigendem Wasserdruck
widerstehen, von Wassermassen durchfeuchtetes Mauerwerk verliert nach der
Austrocknung – im Gegensatz zu anderen Baustoffen –
auch nichts an seiner
Funktionalität und
Standsicherheit.
www.massiv-mein-haus.de
Es ist fünf vor zwölf: In Zeiten des Klimawandels wird die Frage nach der optimalen Bauweise immer wichtiger.
Foto: Fotolia/Initiative pro Mauerwerk
— Beitrag TELEKOM —
Per App das Haus im Blick
Heizung regeln, Licht ausschalten oder kontrollieren, ob die Fenster zu sind: Mit „Smart Home von der Telekom“ geht
das bequem übers Smartphone. Die intelligente Haussteuerung ist praktisch und spart Geld.
Morgens auf dem Weg ins Büro.
Wer hat sich nicht schon mal gefragt,
ob er das Fenster im Bad geschlossen
hat oder die Heizung im Schlafzimmer noch auf Hochtouren läuft. Also
auf Nummer sicher gehen, zurückfahren und nachschauen? Nicht nötig!
Ein Klick aufs Smartphone genügt,
und der Hausbesitzer oder Mieter
sieht, wie warm es im Haus ist und ob
Türen und Fenster zu sind. Gleichzeitig landen wichtige Meldungen automatisch auf dem Handy. Zum Beispiel,
wenn der Rauchmelder Alarm schlägt
oder die Haustür in Abwesenheit des
Hausherrn geöffnet wird.
Möglich macht das „Smart Home
von der Telekom“. Damit steuern
Nutzer Haus, Wohnung oder Büro
bequem aus der Ferne über eine
App. Dazu sind Heizung, Lampen
und weitere elektrische Geräte über
Funk miteinander vernetzt und senden Signale über die Smart HomePlattform QIVICON an die App.
Umgekehrt gehen Befehle, die der
Nutzer über die App auslöst, auf
der Plattform ein und werden an die
Geräte weitergeleitet. Mit der Fernsteuerung fürs Haus sparen Haus-
besitzer und Wohnungseigentümer
nachhaltig Energie und erhöhen
gleichzeitig Sicherheit und Komfort.
SMART HOME
VON DER TELEKOM
Die Lösung lässt sich ohne technische Vorkenntnisse installieren und
direkt nach dem Kauf nutzen. Zum
Starterpaket gehören eine Basisstation,
die Smart Home-App und Smart
Home-Geräte wie Heizkörperthermostate, Rauchmelder, Tür- und Fensterkontakte oder Zwischenstecker für
Elektrogeräte. Die Heizkörperthermostate zum Beispiel werden auf
vorhandene Heizkörperventile geschraubt. Das funktioniert bei nahezu
allen handelsüblichen Heizungen. Die
Temperatur lässt sich per App bis auf
ein Grad genau einstellen – entweder
im ganzen Haus oder in einzelnen
Räumen. Geräte wie Lampen, Kaffeemaschine oder Fernseher werden
über Zwischenstecker in die Steckdose
gesteckt und der Nutzer kann sie dann
über die App ein- oder ausschalten.
Mit individuell einzustellenden ‚Situationen‘ lassen sich auch mehrere Ge-
räte, Heizkörper und Licht gleichzeitig
mit einem Klick schalten. Kombiniert
mit der Zeitsteuerung, werden diese
automatisch zum richtigen Zeitpunkt
aktiviert. Also, Smart Home-App anklicken, Heizung und Co. kontrollieren und entspannt in den Arbeitstag
starten – Geld sparen inklusive.
»Jetzt Smart Home von der Telekom buchen«
• Starterpaket mit Basisstation, Smart Home-App und vier Smart Home-Geräten
• für Haus, Mietwohnung oder Büro
• App im App-Store (iTunes oder Google Play) kostenlos runterladen
• selbst installieren, direkt nutzen, bei Umzug Geräte mitnehmen und weiter verwenden
• Kosten: 299,95 Euro einmalig, Erweiterungen ab 29,95 Euro, Nutzung der Smart Home-
Applikation für 24 Monate inklusive
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Ferngesteuert: Mit „Smart Home von der Telekom“ steuern Hausbesitzer und Wohnungseigentümer Haus
und Wohnung von unterwegs per App.
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in|pact media Verlag
Sanieren und sparen
Wer sein Haus dämmt, kann die Heizkosten halbieren –
wenn die Dämmung professionell geplant und ausgeführt ist.
Jürgen W. Heidtmann / Redaktion
B
is vor kurzem war das rot verklinkerte Haus
der Familie Kewitsch in Bottrop ein Haus
wie viele tausend andere: Baujahr 1962,
gut 240 Quadratmeter Wohnfläche, ordentlich in
Schuss. Aber in seinem Energieverbrauch alles andere als sparsam. Das ist nun vorbei: Nachdem Familie
Kewitsch den Zukunftshaus-Wettbewerb gewann,
wurde ihr Haus saniert. Im Frühling dieses Jahres
wurde ihr Haus mit neuesten Materialien gedämmt
und mit modernster Technik ausgerüstet. Damit
können die Kewitschs ihre Heizkosten in Zukunft
um bis zu 90 Prozent senken.
Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Dämmung.
So wurde die Kellerdecke mit modernen VakuumDämmplatten verkleidet. Das Dach wurde mit einer
30 Zentimeter dicken Dämmschicht versehen, die
Außenwände wurden mit einem Wärmedämm-Verbundsystem ausgerüstet. Und auf Letzteres kommt
es an, wenn man sein Haus effektiv dämmen will.
Natürlich gibt es Menschen, die machen – und können – alles selbst. Sie errichten Trockenbauwände, sie
verputzen und malern, verlegen Fliesen und sie trauen
sich womöglich auch zu, ihr Haus mit Dämmplatten
zu versehen.
Doch nicht ohne Grund empfehlen Experten
dringend, bereits vor der Entscheidung zur Däm-
mung einen professionellen Energieberater hinzuziehen. Am besten eignet sich ein Architekt oder Bauingenieur mit Zusatzqualifikation. Energieberater
erstellen gemeinsam mit dem Bauherrn ein Konzept
für die Dämmung, prüfen die Angebote der Firmen
und achten auf fachgerechte Umsetzung. Denn ein
Haus fachgerecht zu dämmen, ist hohe Kunst. Da jedes Wohngebäude von seiner Bausubstanz her anders
beschaffen ist, kann eine unprofessionell geplante und
ausgeführte Dämmung negative Ergebnisse erzielen,
bis hin zur Schimmelbildung.
Reinhard Schneeweiß, Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes, empfiehlt,
ausschließlich bauaufsichtlich zugelassene Wärmedämm-Verbundsysteme einzusetzen, bei denen Dämmung, Kleber, Armierung und Putz aufeinander abgestimmt sind: „Nur solche aufeinander abgestimmte
und zugelassene Systeme haben auch die Herstellergarantie, die wesentlich länger ist als die Garantie des
Handwerkers.“ Wird von dem geprüften System abgewichen, erlischt diese Herstellergarantie, und nach
Ablauf der Handwerkergarantie bleibt der Kunde auf
eventuellen Schäden sitzen.
Die neue Isolierung ist mehr als nur eine Wärmedämmung: Der Wert der Immobilie steigt, auch
ihr Nutzwert. Bis zu 50 Prozent Heizkosten können
eingespart werden. Nicht zuletzt seit 2009 für jedes
Gebäude der Energieausweis eingeführt wurde, ach-
ten Käufer verstärkt auf die Verbrauchswerte. Folge:
Gut gedämmte und damit energieeffiziente Häuser
und Wohnungen erzielen einen höheren Wiederverkaufswert.
Eine energetische Sanierung wird vom Staat gefördert. So vergibt die staatliche Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Kredite für energetische Einzelmaßnahmen, darunter die Wärmedämmung von Wänden, Geschossdecken und Dach
sowie den Austausch von Fenstern und Außentüren.
Gefördert werden Material- und Handwerkerkosten.
Die unabhängige Energieberatung wird gefördert
durch das Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie.
— Beitrag WÜSTENROT —
»Immobilieneigentümer verwirklichen
die Energiewende«
Wüstenrot-Chef Bernd Hertweck über die finanziellen Herausforderungen der energetischen Sanierung.
Herr Hertweck, was hat ein Immobilienfinanzierer mit der Energiewende
zu tun?
Eine ganze Menge. Eines der Kernziele der Energiewende ist es, bis zum
Jahr 2050 den Primärenergiebedarf der
Wohngebäude gegenüber heute um
80 % zu reduzieren. Ohne eine hohe
Investitionsbereitschaft der vielen
Millionen Besitzer von Wohnimmobilien wird dieses Ziel utopisch bleiben.
Die Wohneigentümer entscheiden
letztlich sogar über das Gelingen der
Energiewende. Das sind unsere traditionellen Kunden.
Könnten Sie diesen Zusammenhang
konkretisieren?
Rund drei Viertel der Gebäude
sind vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1978 entstanden und in
einem überwiegend schlechten energetischen Zustand. Um das Klimaschutzziel zu erreichen, muss die
Sanierungsquote im Bestand deutlich steigen, von heute unter einem
Prozent auf zukünftig mindestens
zwei Prozent. Nach Berechnungen
von Wüstenrot müssten allein dafür Jahr für Jahr etwa 33 Milliarden Euro investiert werden, davon
entfällt die Hälfte auf energetische
Maßnahmen. Dieses Geld haben die
Bürger aber nicht einfach auf der
hohen Kante.
Und da kommen die Immobilienfinanzierer ins Spiel?
Genau. Bausparkassen sind
Spezialisten für kleine bis mittelgroße Finanzierungen, wie sie bei
der energetischen Modernisierung
gefragt sind. Im Bereich bis über
50.000 Euro, mit denen sich die meisten hochwirksamen Maßnahmen
wie z.B. Fassadendämmungen gut
stemmen lassen, können Bausparmittel eingesetzt werde. Bausparen
ist sowohl als Vorsorge-Vertrag für
spätere energetischen Maßnahmen
als auch zur Sofortfinanzierung für
Kunden eine gute Wahl. Die Energiewende wird also auch nur mit
den Bausparkassen gelingen.
Wie wirkungsvoll sind solche Modernisierungen?
Wir haben das für Wüstenrot einmal durchgerechnet. Alleine durch
Maßnahmen, die unsere Kunden mit
Hilfe von uns ausgezahlten Baugeldern in den letzten drei Jahren durchgeführt haben, werden fortan jährlich
400.000 Tonnen CO2 eingespart. Dies
entspricht dem Ausstoß von 190.000
Mittelklasse-PKW mit einer Jahresfahrleistung von 15.000 km.
Klimaschutz alleine motiviert die
Eigentümer aber nicht?
Natürlich resultiert auch eine erhebliche finanzielle Entlastung. Denn
Energie sparen heißt, gerade heute,
auch Geld sparen. Die meisten energetischen Maßnahmen, insbesondere die
mit den höchsten Wirkungsgraden,
rechnen sich. Um so mehr, je stärker
die Energiepreise steigen.
Haben Sie abschließend noch einen
besonderen Tipp für angehende
Modernisierer?
Für energetische Modernisierungen
am eigenen Haus gibt es Zuschüsse
von Bund, Land, Gemeinde oder vom
Energieversorger – teils bis zu mehreren tausend Euro. Allerdings gleicht
die Förderlandschaft einem undurchdringlichen Dschungel. Wüstenrot
bietet daher über seine Berater eine
Zuschussberatung an: Sie ermittelt
alle bestehenden Förder-Möglichkeiten
und ist kostenlos. Bisher wurden rund
7.500 Beratungen durchgeführt und
die Kunden konnten sich über mehr
als 11 Mio. Euro an Zuschüssen freuen.
www.wuestenrot.de
Bernd Hertweck
Vorstandsvorsitzender
der Wüstenrot
Bausparkasse AG
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WOHNEN DER ZUKUNFT
Stromfresser aufspüren
Im nächsten Jahr werden die Kosten für Strom weiter steigen.
Eine kleine Anleitung zur Kostensenkung.
Eike Schulze / Redaktion
D
ie EEG-Umlage wird zum 1. Januar 2014
weiter steigen und dann bei 6,24 Cent pro
Kilowattstunde zuzüglich Mehrwertsteuer
liegen. Laut Berechnungen des Energieportals Verivox
muss ein Dreipersonenhaushalt dann durchschnittlich
218 Euro pro Jahr für die Ökosteuer zahlen.
Da lohnt sich eine Überprüfung, ob tatsächlich ein
günstiger Anbieter gewählt wurde. Ein bewährtes
Portal für den Stromkostenvergleich ist www.verivox.
de. Hier können Interessierte anhand ihres Stromverbrauches den günstigsten Anbieter auswählen. Wer
beispielsweise in Hannover lebt, der wird vorzugswei-
se über die Stadtwerke (enercity) versorgt. Bei einem
Dreipersonenhaushalt können durch einen Wechsel
über 200 Euro im Jahr gespart werden.
Doch der Trend geht inzwischen mehr in Richtung Ökostrom; ein Vergleich zeigt, dass auch hier
Einsparungen möglich sind. Zwar ist die Kostensenkung nicht ganz so hoch, doch im obigen Beispiel lassen sich noch rund 180 Euro sparen. Achtung: Ökostrom ist kein geschütztes Label. Da keine separaten
Leitungen zur Wohnung verlegt werden, kommt
auch derjenige Strom aus der Steckdose, der gerade
produziert wird. Eine Hilfe für die Auswahl geeigneter Anbieter bietet das Öko-Institut Freiburg an.
Regionale Anbieter für Ökostrom wertet das Portal
www.ecotopten.de aus.
Grundsätzlich gilt für die Auswahl von Stromanbietern: keine Vorkasse oder Kautionen oder eine
Mindestabnahmemenge. Diese Angebote sind als kritisch anzusehen, zum einen, weil bei einer Pleite des
Stromanbieters das Geld weg ist oder zum anderen,
weil für Strom gezahlt werden muss, der nicht verbraucht wurde.
Weitere Möglichkeiten, den Stromverbrauch und
damit die Kosten zu senken, sind häufig relativ
einfach zu bewerkstelligen. So sollte man jegliche
Stand-by-Schaltungen, etwa am Fernseher oder PC,
vermeiden. Auch die Überprüfung von Lampen
kann einiges bringen, beispielsweise das Auswechseln
leistungsstärker Birnen durch schwächere. Häufig
kommt es hierdurch nicht zu Beeinträchtigungen
der Lebensqualität. Einer der Hauptstromfresser im
Haushalt, der Kühlschrank, sollte regelmäßig abgetaut werden, um den Stromverbrauch zu reduzieren.
Wer sowieso mit einem Neukauf liebäugelt, kann mit
den Geräten der neuesten Generation auf Dauer die
Stromkosten erheblich senken, die Mehrkosten für
den Kühlschrank haben sich normalerweise nach wenigen Jahren wieder eingespielt.
Lohnt sich ein Solarmodul auf dem Dach? Wer
staatliche Programme - wie von der KfW - beansprucht, kann relativ günstig Solarmodule aufs Dach
packen und von nun an selbst Strom produzieren.
Zudem wird der überschüssige Solarstrom ins Stromnetz eingespeist, hierfür vergütet der Abnehmer den
Strom mit zurzeit 20 Cent pro Kilowattstunde, dies
ist für 20 Jahre garantiert. Beachten muss man allerdings, dass weiterhin noch zusätzlich Strom eingekauft werden muss, besonders im Winterhalbjahr
und dann, wenn die Sonne nicht scheint.
Und nicht nur das: Weitere Kosten können entstehen. Der Kollektor sollte ausreichend versichert
werden. Bei einer Insolvenz des Herstellers stehen
später die Entsorgungskosten der Module an. Ebenso
möglich sind gesetzliche Einschränkungen, die sich
auf Stromerzeuger auswirken. Bei größeren Anlagen
kann auch eine Steuerpflicht entstehen.
— Beitrag NEMETSCHEK ALLPLAN —
Vom ersten Tag an die Kosten im Griff
Die Design2Cost Methode von Nemetschek Allplan nützt Bauherren und Architekten
Der Bau des eigenen Hauses ist für
viele junge Familien ein Lebensprojekt –
vor allem finanziell. Unabhängig davon
ob die Basis ein Bausparvertrag, eine
Erbschaft oder anderweitig Gespartes
ist, es handelt sich um eine beträchtliche Summe, die dem Bauherren oftmals schlaflose Nächte verursacht. Auf
der anderen Seite möchte man sich bei
einer eigengenutzten Immobilie seine
persönlichen Wünsche erfüllen. Hier
noch eine zusätzliche Wand, die
schönen aber teuren Panoramafenster
im Wohnzimmer – die Liste ist lang.
Da liegt eine Frage auf der Hand:
Wie viele Extras kann ich mir leisten?
Das böse Erwachen kommt oft, wenn
der Kostenvoranschlag auf dem Tisch
liegt. Auch für den Architekten ist ein
unzufriedener Kunde ein ernsthaftes
Problem. Denn er ist der erste Ansprechpartner, wenn die Kosten überhand nehmen. Für umsichtige Bauherren und Architekten gibt es hier
eine intelligente Lösung, die eine
sichere Kostenplanung vom ersten
Architektenentwurf an ermöglicht.
Der Münchner Softwarehersteller
Nemetschek Allplan hat die so genannte
Design2Cost‐Methode entwickelt, mit
der sich die Kosten direkt aus dem
Plan heraus ableiten lassen. Ändert der
Architekt etwas im Entwurf, werden
diese Änderungen automatisch in die
Kostenplanung übernommen und der
Bauherr kann sofort sehen, wie sich
die Anpassungen auf sein Budget auswirken. Die Frage, welche Extras man
sich noch leisten kann, ist damit sofort
beantwortet.
Die Design2Cost‐Methode ist vom
TÜV SÜD geprüft und zertifiziert
SCHNELL, SICHER UND
FLEXIBEL MIT DESIGN2COST
Voraussetzung für Design2Cost ist
die Architekten-Software Allplan, kombiniert mit der Kostenmanagement
Lösung Allplan BCM und intelligenten Baudaten. Dieses Trio sorgt dafür,
dass die Pläne des Hauses nicht nur
aus einfachen Strichen, sondern aus
vordefinierten, intelligenten Bauteilen
bestehen. Intelligent bedeutet, dass
diese Bauteile „wissen“, welche Materialmengen sie enthalten und wie viel
sie kosten. Das bietet nicht nur Kontrolle und Planungssicherheit, dem
Architekten spart diese Vorgehensweise
auch viel Zeit, denn er muss einen
Großteil der Mengen und Kosten nicht
mehr von Hand ermitteln. Ein weiterer
Vorteil ist, dass der Bauherr mit dem
Darstellung der Design2Cost‐Planungsmethode mit Allplan
Architekten Varianten erstellen und die
Kosten direkt vergleichen kann. So
lassen sich verschiedene Planungsideen
dokumentieren und gegenüberstellen –
eine fundiertere Entscheidungsgrundlage kann man sich kaum vorstellen.
Das ist sogar offiziell bestätigt worden:
Der TÜV SÜD hat die grafische
Mengenermittlung mit Allplan und
Allplan BCM geprüft und zertifiziert.
Diese Auszeichnung ist bisher einzigartig in der Branche. Darüber hinaus
hat der Bauherr über die cloud‐
basierte Plattform bim+ die Möglich-
keit, den Planungsfortschritt in Echtzeit auf seinem iPad zu verfolgen und
sogar einen virtuellen Rundgang durch
das dreidimensionale Gebäudemodell
vorzunehmen. So profitieren beide von
der Planungsmethode Design2Cost:
Einerseits hat der Bauherr die Sicherheit, dass ihm die Kosten nicht aus dem
Ruder laufen. Andererseits hat der
Architekt einen begeisterten Kunden,
was für ihn ein echter Wettbewerbsvorteil ist. So macht Bauen Spaß.
www.nemetschek‐allplan.de/design2cost
in|pact media Verlag
Finanzieren mit
Weitblick
Baufinanzierer und Banken bieten derzeit extrem günstiges
Baugeld. Einige Dinge sind jedoch zu beachten.
J.W. Heidtmann / Redaktion
S
teigt er in absehbarer Zeit, oder steigt er nicht? Die Rede ist vom Leitzins der Europäischen Zentralbank. Er bestimmt wesentlich, ob das
Bauen preiswert bleibt. Wer jetzt darauf setzt, dass der Leitzins für die
nächsten Jahre niedrig bleibt, kann extrem günstige Kredite absahnen: Für
1,65 Prozent bietet der günstigste Anbieter laut FHM-Index derzeit einen Hypothekenkredit an, der über fünf Jahre läuft.
Nur: Sind die fünf Jahre um, muss der Kreditnehmer entweder die volle
Summe bedienen – oder einen neuen Kredit abschließen. Hat die EZB bis
dahin aber entschieden, die Leitzinsen wieder heraufzusetzen, muss man den
Folgekredit womöglich zu deutlich schlechteren Konditionen abschließen. An
dieser Stelle knackt es oftmals im Gebälk: Wer sich verspekuliert hat, für den
wird das Eigenheim auf einen Schlag unbezahlbar.
Also lieber doch eine längere Laufzeit wählen? Grundsätzlich ist der Zeitpunkt, einen Baukredit aufzunehmen, jetzt beinahe ideal: Die Zinsen sind
niedrig wie kaum jemals zuvor. Ein Hypothekenkredit mit zehnjähriger Zinsbindung kostet im Bundesdurchschnitt rund 2,65 Prozent Zinsen. Wer sich
auf 15 Jahre festlegen möchte, kommt auf 3,23 Prozent. Die Spanne der Angebote differiert um rund zweieinhalb Prozent bei zehnjähriger Zinsbindung. Je
nach Kreditbetrag können die Zins-Unterschiede also am Ende der Laufzeit
Tausende Euro ausmachen. Ein Vergleich der Anbieter lohnt sich. Tipp: Die
Verbraucherzentralen in Deutschland geben eine umfangreiche Erstberatung
rund um das Thema Baufinanzierung.
Sie empfehlen künftigen Bauherren, eine Anschlussfinanzierung nach
fünf, zehn oder 15 Jahren Laufzeit mit acht Prozent Zinsen durchzurechnen:
Dies ist der langfristige Durchschnittszinssatz für Hypotheken. Und für die
Tilgung gilt: Wer sich darauf festlegt, mehr als ein Prozent der Kreditsumme pro Jahr zurückzuzahlen, erhält meist günstigere Konditionen. Außerdem
sollte genügend Eigenkapital vorhanden sein. Falls es zu Engpässen kommt,
etwa zum Verlust des Arbeitsplatzes, sollte die Finanzierung auch mit niedrigeren Einkünften aufrecht erhalten können sollten. Risiken sollte man wenn
möglich absichern: Beim Konkurs des Bauträgers hilft eine Baufertigstellungsversicherung. Und für den Fall, dass die Baukosten im Laufe eines Projekts
explodieren, sollte ein finanzieller Sicherheitspuffer vorhanden sein.
Um einen günstigen Anschlusskredit zu haben, um Eigenleistung anzusparen oder auch nur um eine finanzielle Absicherung zu schaffen, sind Bausparverträge eine mögliche Lösung. Viele kombinieren einen Immobilienkredit
daher mit einem Bausparvertrag. Allein 23 Bausparkassen gibt es bundesweit,
zehn davon sind öffentliche Landesbausparkassen. Bausparer müssen sich vertraglich festlegen, eine vereinbarte Bausparsumme bis zu einem festgelegten
Prozentsatz anzusparen. Ist dieser Prozentsatz erreicht, hat der Bausparer einen Rechtsanspruch auf den noch fehlenden Teil der Summe. Dieser wird als
Darlehen gewährt, so dass der Bausparer bei Zuteilung über die volle Bausparsumme verfügen kann. Bausparer erhalten bis zu einem bestimmten Einkommen vom Staat eine jährliche Wohnungsbauprämie, außerdem wird die Zahlung von Arbeitnehmersparzulagen für die vermögenswirksamen Leistungen
gefördert.
Bausparverträge bieten zwei Vorteile: Frühzeitig abgeschlossen, können
Häuslebauer damit ihren Eigenanteil ansparen, den viele Banken einfordern.
Außerdem bieten sie eine feste Zinsbindung über eine Laufzeit von 20 oder
30 Jahren. Der Markt ist unübersichtlich: Um sich im Dschungel der über 150
Bauspartarife zurechtzufinden, die oftmals noch mit Wohn-Riester-Verträgen
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WOHNEN DER ZUKUNFT
gekoppelt werden können, ist professionelle Hilfe
unerlässlich.
Der Bau von Niedrig-Energiehäusern wird vom
Staat mit günstigen Krediten gefördert. Partner ist
die staatliche KfW-Bank, der Antrag läuft über
diejenige Geschäftsbank, die den Hypothekenkredit gewährt. Die Formel hinter der KfW-Förderung ist einfach: Je geringer der Energiebedarf
der neuen Immobilie, desto höher ist der Tilgungszuschuss, den Bauherrn von der Staatsbank erhalten, also desto weniger muss man vom Kredit
zurückzahlen. Die KfW fördert den Neubau von
Wohnhäusern mit den so genannten KfW-Effizienzhaus-Standards 40, 55 und 70. Wer ein neues
KfW-Effizienzhaus 55 baut oder kauft, erhält von
der KfW bis zu 2.500 Euro Tilgungszuschuss,
muss also entsprechend weniger zurückzahlen.
Doch was bedeuten die verschiedenen Standards? Die Zahl 100 entspricht den aktuellen
Höchstwerten der Energieeinsparverordnung
(EnEV). Diese werden anhand des Jahresprimärenergiebedarfes und des Transmissionswärmeverlustes gemessen. Aus dem Vergleich erfolgt die
Zuordnung in einen der Förderstandards. Somit
entspricht ein KfW-Effizienzhaus 70 einem Jahresprimärenergiebedarf von 70 Prozent eines vergleichbaren Neubaus nach EnEV, ein KfW-Effizienzhaus 55 entsprechend 55 Prozent. Dabei gilt: Je
kleiner die Zahl, desto besser die Energieeffizienz
der Wohnimmobilie und desto höher die KfWFörderung.
Die KfW empfiehlt, beim Bau eines Effizienzhauses einen Energieberater hinzuzuziehen.
Er garantiert, dass der Neubau am Ende wirklich
die entsprechenden Verbrauchskennzahlen ein-
hält. Außerdem kann er am besten einschätzen,
mit welchen Maßnahmen man die zusätzlichen
Einsparpotenziale ausschöpfen kann. Um etwa
KfW-55-Standard zu erreichen, ist meist eine
Kombination verschiedener Maßnahmen sinnvoll:
Neben einer effektiven Außenwanddämmung und
dreifach verglasten Fenstern kann das etwa eine
Holzpellet- oder Biomasseheizung sein, eine Wärmepumpe oder eine solarthermische Anlage auf
dem Dach.
Termine
Neben der KfW fördert das Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) Einzelmaßnahmen wie eine Biomasse-Heizung oder eine Solarthermie-Anlage. Außerdem werden etwa in Niedersachsen Mehr-Generationen-Projekte unterstützt, über
das bundesweite Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser gibt es ebenfalls Förderung. Viele Bundesländer geben außerdem Hilfen für barrierefreies Wohnen. Unter www.barrierefrei.de kann man sich über
entsprechende Fördermöglichkeiten informieren.
Swissbau Basel
Die Schweizer Baumesse zählt zu den größten Baumessen und Immobilienmessen in Europa. Alle zwei Jahre präsentieren sich rund 1.300 Aussteller aus
Wichtige Messen rund ums Bauen,
Modernisieren, Einrichten und Wohnen.
den Bereichen Planung, Investment, Immobilienwirtschaft, Baugewerbe, Handel, Bildung und Forschung sowie private Bauinteressierte.
21. bis 25. Januar 2014, Messezentrum Basel, www.swissbau.ch
Heim + Handwerk München
Ambiente
Eine der größten Verbrauchermessen Deutschlands für Bauen, Einrichten
Die größte Konsumgütermesse der Welt besteht aus den eigenständigen Ein-
und Wohnen. Wer sich einen Überblick verschaffen will, Lösungen nach Maß
zelmessen „Living“ für Dekorationsartikel und Einrichtung, „Giving“, die
braucht oder sich beraten lassen will, ist hier richtig. Von Inneneinrichtung mit
Geschenkartikel präsentiert und „Dining“, die sich mit Haushaltswaren und
Küchen, Bädern, Möbeln, Wohnaccessoires und Kunsthandwerk bis zu nach-
Küchenbedarf beschäftigt. Über 4.000 Aussteller aus 87 Staaten waren beim
haltigem und energieeffizientem Bauen, Ausbauen, Sanieren, Renovieren und
Modernisieren reicht das Angebot.
letzten Mal vertreten, über 140.000 Besucher wurden gezählt.
7. bis 11. Februar, Messe Frankfurt/Main,
27.November bis 1. Dezember 2013, Messe München, www.heim-handwerk.de
www.ambiente.messefrankfurt.com
Deubaukom
Internationale Handwerksmesse
Architektur und Ingenieurskunst, Wohnungswirtschaft, Baugewerbe und
Wichtige Schwerpunkte der thematisch umfassenden Messe liegen auf Ein-
Industriebau sind die Schwerpunkte der Messe. Als Weiterentwicklung der
richten, Ausstatten, Bauen und Modernisieren, außerdem auf Außenausbau
erfolgreichen Baumesse Deuba möchte sich die Deubaukom als kommunikati-
und Gartentechnik. Wer den direkten Draht zu Experten und Fachbetrieben
onsstark und kompetent darstellen. Zielregionen der Messe sind Westdeutsch-
sucht, etwa um individuelle Lösungen umzusetzen, kann hier Handwerker aus
land und die Beneluxländer. Zielgruppe ist vor allem der B2B Bereich, jedoch
zahlreichen Ländern kennenlernen. Auch wer sich für Kunsthandwerk und
steht die Messe auch Publikum offen.
Schmuck interessiert, kommt auf seine Kosten.
15. bis 18. Januar, Messe Essen, www.deubaukom.de
12. bis 18 März 2014, München, www.ihm.de
Internationale Grüne Woche
Light+Building
Neben Nahrungs- und Genussmittel stehen auf der viertgrößten Messe Deutsch-
Die deutsche Messe für Licht und Gebäudetechnik findet alle zwei Jahre statt
lands die Landwirtschaft und der Gartenbau im Fokus. Wer auf der Suche nach
und zieht Besucher aus ganz Europa an. Hier kann man Neuheiten in Sachen
Geräten, Maschinen, Gartenbedarf, Gewächshäusern und anderen Ausstattungen
Beleuchtung, Energiesparen entdecken oder sich über Haus- und Gebäude-
für Außenanlagen ist, wird hier fündig. Außerdem gibt es einen Ausstellungsbe-
automation informieren.
reich für Küchengeräte, Kücheneinrichtungen und haushaltstechnischen Bedarf.
30. März bis 4. April 2014, Messegelände Frankfurt/Main,
17. bis 26 Januar, Messe Berlin, www.gruenewoche.de
www.light-building.messefrankfurt.com
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in|pact media Verlag
Forum DER AKTEURE
Nachhaltig bauen
Die Redaktion befragt Akteure zu aktuellen Herausforderungen am Bau.
Günther Ohland
Hildegard Müller
Michael Basten
Erster Vorsitzender der
SmartHome Initiative Deutschland e.V.
Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes
Baustoffe, Steine und Erden (BBS)
E
nergie-Effizienz, Komfort und Sicherheit
sind die drei Schlüsselworte, die das intelligent vernetzte Haus, das SmartHome, ausmachen. Dabei geht es längst nicht mehr nur um den
Luxus-Neubau, sondern sowohl um die Nachrüstung
des Wohnungsbestands als auch um den Neubau von
Wohnungen, Eigenheimen und Geschäftshäusern.
SmartHome ist keine Zukunftsmusik, sondern im
Hier und Heute angekommen. Zwei wesentliche
Gründe, warum SmartHome aus der Luxus-Spielzeug-Ecke den Weg in die Mitte des gesellschaftlichen Interesses findet, sind der demografische Wandel und die Energiepreisentwicklung.
»Moderne SmartHome Systeme
dienen den Bewohnern.«
Wenn Heizkosten schneller steigen als die Renten, muss man überlegen, an welchen Stellschrauben
es sich lohnt, zu drehen. Auch bei gut gedämmten
Gebäuden lässt sich leicht eine große Menge Energie
und damit Kosten und CO2 einsparen. Smarte Assistenten verhindern, dass Heizkörper zum Fenster
hinaus heizen, in dem sie den Heizkörper ausstellen,
wenn ein Fenster geöffnet wird. Selbstlernende Einzelraumregler erkennen, ob ein Raum in Benutzung
ist und senken bei Nichtbenutzung die Raumtemperatur selbstständig ab. Wir werden in naher Zukunft
für eine wachsende Anzahl von alten und sehr alten
Menschen nicht genug Pflegefachkräfte haben. Wir
müssen uns also darauf einstellen, dass auch betagte
Menschen mehr Pflege in Eigenleistung erbringen
müssen. Dabei helfen wiederum smarte elektronische
Assistenten. Die Ermittlung von medizinischen Vitalparametern wie Blutdruck, Zucker und Gewicht
könnten viele Senioren auch heute schon selbst leisten. Und Videotelefonie, beispielsweise mit Skype
am TV-Gerät, verbessert die Kommunikation und
Teilhabe selbst bei über große Entfernungen verstreute Familien. Moderne kabellose Technologien
gestatten den schmutzfreien, nachträglichen Einbau
in den Wohnungsbestand zu geringen Kosten. Bei
neuen Objekten sorgt moderne SmartHome Technik
dafür, dass mehr Komfort und mehr Sicherheit bei
gleichzeitiger Energieeffizienzsteigerung zu weniger
sichtbarer und zu bedienenden Technik im Wohnbereich führt. Moderne SmartHome Systeme dienen
den Bewohnern und nicht umgekehrt.
www.smarthome-deutschland.de
D
ie Energiewende ist ohne die energetische Optimierung des Wärmemarktes
nicht möglich. Mit 40 Prozent hat er den
größten Anteil am Energieverbrauch in Deutschland und bietet damit auch riesiges Potenzial, um
CO2-Emissionen zu reduzieren. Leider liegen diese
enormen CO2-Minderungspotenziale in der zentralen und dezentralen Wärmeerzeugung weiterhin
brach: Insgesamt sind rund 70 Prozent der Wohnungen bis heute oft gar nicht oder kaum energetisch saniert worden. Dabei könnten mit Modernisierungsmaßnahmen im Wärmemarkt bezahlbar
und schnell CO2-Einsparungen erreicht werden.
Die Modernisierung des Heizungsbestands ist dabei
der Schlüssel zum Umbau des Wärmemarktes. Mit
dem Austausch veralteter Technik durch moderne
effiziente Geräte oder den Anschluss an effiziente
Wärmeversorgungssysteme kann schnell ein Beitrag geleistet werden, um unsere ehrgeizigen Klimaschutzziele zu erreichen. Stichwort Bezahlbarkeit: Um die enormen Potenziale im Wärmemarkt
zu heben, sind sozial verträgliche Lösungen gefragt.
»Sozial verträgliche
Lösungen sind gefragt.«
Nur so lässt sich die gesellschaftliche Akzeptanz
für diese große Herausforderung – die Energiewende – dauerhaft erhalten. Hierzu bedarf es einer marktwirtschaftlichen, technologieoffenen und
energieträgerneutralen Gestaltung des Rechts- und
Förderungsrahmens. Nur dann werden Verbraucher und Wirtschaft langfristig investieren. Erdgassystemlösungen wie etwa die Kombination aus
Erdgasbrennwerttechik und Solarsystemen bieten
sichere und bezahlbare Techniken. Sie leisten schon
heute einen wesentlichen Beitrag zur sozialverträglichen Modernisierung im Heizungsbestand. Damit
Erdgas im Wärmemarkt seine Effizienzpotenziale
voll ausspielen kann, muss der Wärmemarkt verstärkt in den Fokus des politischen und öffentlichen
Diskurses rücken. Dazu gehört letztendlich aber
auch, die Förderprogramme zu verstetigen. Die
Schaffung steuerlicher Anreize für einzelne energetische Maßnahmen sollte zudem endlich auf den
Weg gebracht werden und nicht in den Mühlen der
politischen Interessen zermahlen werden.
www.bdew.de
D
ie Baustoffindustrie kann seit jeher auf klassische Stärken ihrer Produkte wie Dauerhaftigkeit, Schall- und Brandschutz verweisen.
Mineralischen Baustoffen kommt aber auch eine
Schlüsselrolle bei der Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden zu. Dies gilt etwa für moderne
Wärmedämmverbundsysteme auf Mineralwollebasis,
die problemlos auf einer Massivwand etwa aus Beton- oder Kalksandstein angebracht werden. Auch
Massivbaustoffe selbst tragen zur Wärmedämmung
bei. Dies trifft nicht zuletzt für hochwärmedäm-
»Baustoffe tragen zum
nachhaltigen Bauen bei.«
mende Hintermauerziegel oder Porenbeton zu. Als
„Phase Change Materials“ werden mineralische Baustoffe heute gezielt für den Temperaturausgleich in
Gebäuden eingesetzt. So nehmen Putze auf Gips-,
Kalk- und Zementbasis die Innenraumwärme auf
und geben sie bei Kälte wieder ab. Die hohe Wärmespeicherfähigkeit von Massivbaustoffen wird auch
durch bautechnische Maßnahmen zur Reduktion des
Heizenergiebedarfs genutzt. Mineralische Baustoffe
tragen über die Energieeinsparung im Gebäudesektor hinaus an vielen Stellen zum nachhaltigen Bauen
bei. Neu entwickelte Bauprodukte etwa können den
Luftschadstoff NOx per Photokatalyse abbauen. Betonpflastersteine und -fahrbahnen oder keramische
Fliesen sorgen so für bessere Luft in unseren Städten.
Durch veredelte Oberflächen, die den Lotuseffekt
nutzen, tragen sie und andere Bauprodukte zur Minimierung des Pflege- und Reinigungsaufwandes bei.
Last not least: Die Verwertungsquote für Bauschutt
etwa liegt bei rund 96 Prozent. Die Branche setzt
entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf eine
nachhaltige Entwicklung. Mit Blick auf Rohstoffeinsatz und Produktion sind die Renaturierung von
Steinbrüchen, die Nutzung von Sekundärstoffen zur
Schonung natürlicher Ressourcen sowie die Reduktion der CO2-Emissionen hervorzuheben. So konnten
die energieintensiven Zweige der Baustoffindustrie
ihre energiebedingten CO2-Emissionen seit 1990 um
rund 46 Prozent senken. Im weltweiten Maßstab verfügt die Branche über vorbildliche Produktionsanlagen. Sie setzt daher auf faire energie- und umweltpolitische Rahmenbedingungen zur Sicherung der
industriellen Basis.
www.baustoffindustrie.de
Seite 13
WOHNEN DER ZUKUNFT
— Beitrag STO AG —
Energieeffizienz im Gebäudebereich –
das Gebot der Stunde
Bei der Energieeffizienz hinkt Deutschland den eigenen Zielen weit hinterher.
Erreicht werden könnten diese durch Investitionen in die energetische Sanierung des Gebäudebestands.
Fragen zum Thema beantwortet Uwe Brühl, Mitglied der Geschäftsleitung der Sto AG, Stühlingen.
Sto zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Fassaden-Dämmsystemen.
gen auch die Behaglichkeit und der
Wert der Immobilie.
Gerade die „Fassaden-Dämmung“
steht in der Kritik. Was sagen Sie
zu den Vorwürfen?
UWE BRÜHL
Leiter Geschäftsfeld Fassade, Sto AG
Wärmemarkt und Strommarkt –
Konkurrenten oder zwei Seiten einer Medaille?
Die Strompreise für Endkunden sind in den vergangenen Jahren eklatant gestiegen und steigen
weiter. Will man hier einen finanziellen „Ausgleich“ schaffen, muss
man den Wärmemarkt betrachten,
der immerhin 60 – 80 Prozent der
gesamten Energiekosten umfasst.
Investiert man beispielsweise in
eine energetische Verbesserung der
Hülle eines Gebäudes, reduziert
das die Heizkosten maßgeblich und
vor allem langfristig. Dabei stei-
Trotz aller Kritik – klug beraten ist, wer sich an die Fakten hält.
Altbauten weisen laut Fraunhofer
Institut für Bauphysik im Schnitt
einen achtfach höheren Heizwärmebedarf auf als Neubauten. Dieses enorme Sparpotential lässt sich
durch eine gut gedämmte Gebäudehülle heben. Darum sind von
den rund 18 Millionen Wohngebäuden in Deutschland bereits über
40 Prozent mit einer Fassadendämmung ausgerüstet. Jedes Jahr kommen über 80.000 Häuser hinzu.
Das legt den Schluss nahe, dass die
Bürger die Zusammenhänge trotz
der Kritik sehr wohl durchschauen
und vorausschauend investieren.
Auch hier sollte man am besten
die Fakten sprechen lassen: Auslöser für diese Diskussion war eine
von der KfW bei der Prognos AG
in Auftrag gegebene Studie. Das
Ergebnis wurde von zahlreichen
Medien kritisch aufgegriffen und
teilweise massiv umgedeutet. Tage
fahren. Für jede energetische Sanierung braucht es einen individuellen Fahrplan, den ein qualifizierter und neutraler Experte
erarbeitet. Auch unsere Branche
stellt hier hochqualifizierte Fachkräfte. Zu finden sind sie u.a. unter
http://www.energie-effizienz-experten.de.
später mussten diese Medien zurückrudern und bestätigen, dass sich
Investitionen in die energetische Sanierung doch rechnen. Der Einzelne sollte aber stets nach dem „Wenn
schon, denn schon“-Prinzip vorgehen. Also, immer wenn eine Fassade sowieso saniert werden muss,
sollte man die dann vergleichsweise
geringen Mehrkosten für eine Fassaden-Dämmung investieren.
Seit Jahren bemühen wir uns mit
großem Engagement in Brüssel,
Berlin und den Landesparlamenten
darum, das Thema „Energieberatung“ durchgängig auf vertrauenswürdige Füße zu stellen. Genauso
intensiv setzen wir uns dafür ein,
bestehende Förderangebote zu
verstetigen und auch eine Möglichkeit der steuerlichen Absetzbarkeit
von energetischen Sanierungskosten festzuschreiben. Inzwischen
erhalten wir hierzu durchweg positive Signale von der Politik.
Ein weiterer Vorwurf lautet, Fassaden-Dämmung würde sich nicht
rechnen.
Gleichwohl
verunsichern
solche
Meldungen die Immobilienbesitzer.
Was ist zu tun?
Techem, Entwicklung der Erdöl-Rohölpreise im Jahresmittel
Jedes Gebäude ist anders und
wird anders genutzt; darum gibt
es für die Steigerung der Energieeffizienz auch kein Standardver-
Vielen Dank.
www.sto.de
Seite 14
Altersgerecht
Wohnen
Damit das ohne allzu
große
Einschränkungen
möglich ist, sollte die Wohnung altersgerecht gestaltet
werden: ohne Stolperfallen,
mit ausreichend breiten Zugängen, falls irgendwann
Gehhilfen oder ein RollVon der mobilen Betreuung bis zur Senioren WG.
stuhl gebraucht werden,
und eventuell mit Haltegriffen im Badezimmer.
„Bei Neu- oder Umbauten
sollte jeder schon in jungen
Jahren das Alter mit im
Sinn haben“, rät Joachim
Dung, Pressesprecher der
Deutschen Seniorenliga. Ein
Wohnberater, den Städte und
Gemeinden, aber auch Verbraucherverbände vermitteln, kann bei der Planung
hilfreich sein.
Die meisten Änderungen
sind relativ bezahlbar. Das
Entfernen von Türschwellen etwa kostet einige
Hundert Euro. Ein altersChristina Jäger / Redaktion
gerechtes Bad mit bodenebener Dusche ist ab etwa 3.000 Euro zu haben.
ie Deutschen werden immer älter – und
Ein Treppenlift würde ab rund 5.000 Euro zu
wollen diese zusätzlichen Jahre möglichst
Buche schlagen. Sind größere Umbauten nötig,
entspannt verbringen, am liebsten in den
lassen sich dazu günstige Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW nutzen.
eigenen vier Wänden und nur im Notfall in einem
Ist die Wohnung einigermaßen barrierefrei,
Heim. Das gelingt auch den meisten: Über 90 Prozent der Über-65-Jährigen leben zu Hause. Selbst
können sich unterstützungsbedürftige Senioren
bei den Über-90-Jährigen gilt dies noch für etwa
in einigen Regionen von so genannten Seniorenzwei Drittel.
Assistenten im Alltag helfen lassen, etwa bei Be-
D
in|pact media Verlag
hördengängen oder mit Gedächtnistraining.
Entsprechende Angebote existieren bisher im
Raum Kiel, Hamburg, Berlin und Stuttgart.
Wächst die Zahl der körperlichen Probleme,
heißt das noch nicht, dass die Wohnung oder das
Haus aufgegeben werden muss. Wer bei einem
Sturz oder einem medizinischen Notfall schnelle
Hilfe haben möchte, kann ein Hausnotrufsystem installieren. Dazu werden eine Basisstation
ans Telefon angeschlossen und ein Notrufsender
an einer Kette oder als Armband getragen. Ein
Alarm landet direkt bei der Notrufzentrale.
Ansonsten lässt sich durch ambulante Pflege- und Hilfsdienste ein eigenständiges Leben
sicherstellen. Vielfach reicht es, eine Putzfrau
und Essen-auf-Rädern zu nutzen. Später können
die Besuche von Pflegekräften hinzukommen.
Wird mehr Hilfe gebraucht, kann es sich lohnen,
einen Vertrag mit einem sozialen medizinischen
Dienst abzuschließen, um alle Leistungen aus einer Hand zu beziehen.
Eine andere Möglichkeit stellt der Umzug in
eine betreute Wohnanlage dar, etwa wenn das eigene Haus sowieso als zu groß und unpraktisch
empfunden wird. Die Nutzer leben in ihrer eigenen, barrierefreien Wohnung und profitieren von
Gemeinschaftsangeboten, die zu besseren Kontakten zwischen den Nachbarn führen. Pflegerische Leistungen können hinzu gebucht werden.
Wem es in seiner bisherigen Wohnung zu
einsam wird, der kann sich auch für eine Wohnoder Hausgemeinschaft entscheiden. Voraussetzung: ein wenig Flexibilität, eine gute Selbsteinschätzung und der genaue Blick auf die
angehenden Mitbewohner. Gegenseitige Hilfe, etwa beim Einkaufen, ist hier selbstverständlich.
Seite 15
WOHNEN DER ZUKUNFT
— Beitrag LIFTA —
So wohnt
die Zukunft
Stufenlos nach oben!
Der Geschäftsführer von Lifta, Harald Seick, spricht im Experteninterview über
die zunehmende Akzeptanz von Treppenliften und gibt Tipps für die Anschaffung.
Platz für die Endpositionen einplanen.
Aktuell sind nur etwa 1 % der Wohnflächen barrierefrei gestaltet – wenn
man sich vorstellt, dass die Gesellschaft
immer älter wird, ein sehr kleiner Prozentsatz.
Intelligente Raum- und Gebäudesysteme im Fraunhofer-inHausZentrum zeigen, wie das Wohnen
in der Zukunft aussehen könnte.
Ein Interview mit dem Leiter
Volkmar Keuter.
Gibt es etwas, worauf ich bei der
Anschaffung achten sollte?
Der moderne Lifta Treppenlift Avantgarde lässt sich in jedes Ambiente integrieren.
Wieso Treppenlift?
Harald Seick: Jeder von uns möchte im Alter frei und selbstbestimmt
leben und man sollte eher früher als
später darüber nachdenken, wie das
funktionieren kann. Es ist unnötig,
dass die nachlassende Beweglichkeit
einen dazu zwingt, das eigene Zuhause zu verlassen. Bevor man Treppen als Barrieren wahrnimmt, kann
man rechtzeitig dafür sorgen, dass
diese auch im Alter selbstständig bewältigt werden können. Dann kann
man weiterhin in seiner vertrauten
Umgebung wohnen, mobil und unabhängig bleiben.
Das Image vom Treppenlift ist trotzdem nicht sehr positiv beladen,
oder?
Man darf nicht vergessen, dass jedes
Hilfsmittel einmal klein angefangen
hat. Die Brille hat z.B. über 100 Jahre
gebraucht bevor sie wie heute als modisches Accessoire eingesetzt wird.
Da war der Treppenlift schneller. Die
Gesellschaft verändert sich und damit auch die Akzeptanz technischer
Hilfsmittel. Der Treppenlift rückt von
einem belächelten Randobjekt in den
Mittelpunkt einer älter gewordenen
Gesellschaft. Denn Tatsache ist: Er
hilft!
Kann man die Akzeptanz im Alltag
bemerken?
Ja, und zwar besonders was die
staatliche Förderung betrifft. Viele
Institutionen gewähren in vielen Fällen – egal, ob bei neuen, gebrauchten
oder gemieteten Treppenliften – beträchtliche Zuschüsse. Die Pflegeversicherung übernimmt bei Personen mit
Pflegestufe 0-3 häufig bis zu € 2.557,-.
Foto: ©Lifta
Dabei kann sich die Unterstützung
vervielfachen, wenn mehrere Pflegebedürftige zusammen wohnen. Die
KfW Bank bietet Eigentümern, Vermietern und Mietern im Rahmen des
Programms „159 – Altersgerecht Umbauen“ ein Darlehen mit einem effektiven Zinssatz ab 1,00 % p. a. an. Noch
ein Tipp für alle: Der Einbau eines
Treppenlifts kann als außergewöhnliche Belastung von der Steuer abgesetzt werden.
Das bedeutet, die Kunden kommen
inzwischen offensiv auf Sie zu?
Es wird spürbar mehr, aber in der
Regel kommt der Impuls zum Kauf
immer noch von außen. Häufig bemerken Kinder oder Bekannte, wie
die Treppennutzung des Betroffenen
nachlässt und machen ihn darauf aufmerksam. Es gibt aber auch Ehepaare,
die gesund sind, mitten im Leben stehen und sich sagen: „Jetzt kann ich
mich noch vernünftig darum kümmern, jetzt mache ich meine Wohnung
fit für später!“ Dieser proaktive Ansatz ist sinnvoll, denn fast alle Kunden
fragen sich nach dem Einbau, wieso
sie sich nicht schon früher das Leben
leichter gemacht haben.
Können schon junge Bauherren
vorsorgen?
Gerade beim Hausbau, der für
viele die Selbstverwirklichung darstellt
und entsprechend sorgfältig geplant
wird, kann man auf einige Punkte
achten. Wenn Treppen eingebaut werden, sollte die Treppenbreite bei etwa
100cm liegen. Außerdem sollte man
im Hinterkopf haben, dass ein Lift für
eine gerade Treppe sehr viel günstiger
ist als ein Kurvenlift und entsprechend
Je nach Wohnsituation sollten vorher einige Punkte abgeklärt werden,
denn bei Mehrfamilienhäusern muss
z.B. die Hausgemeinschaft dem Einbau
eines Lifts im gemeinsamen Treppenhaus zustimmen. Bei der Wahl des
Treppenlift-Anbieters sollte darauf
geachtet werden, wie gut der Kundendienst erreichbar ist, damit die Monteure immer schnell vor Ort sind. Ein
guter Berater berücksichtigt all diese
Dinge und berät den Kunden kompetent in allen Sachfragen.
Sie sprachen von ständigen Verbesserungen – wie innovativ ist der
Marktführer Lifta?
Wir arbeiten eng mit verschiedenen
Instituten und wissenschaftlichen
Studien wie der INSA Studie 50+
zusammen, um unsere Kunden und
ihre Bedürfnisse besser kennenzulernen. Gemeinsam mit dem KIT, dem
Karlsruher Institut für Technologie,
untersuchen wir gerade den Einfluss
von Treppenliften auf die Lebensqualität älterer Menschen. Auch im inHaus-Innovationszentrum für intelligente Raum- und Gebäudesysteme
der Fraunhofer-Gesellschaft steht
ein Lifta Avantgarde. Hier werden neue Lösungen für Räume und
Gebäude partnerschaftlich entwickelt,
getestet und demonstriert. Das ist die
Zukunft!
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass die Menschen angesichts des Älterwerdens
und der nachlassenden Mobilität
nicht resignieren, sondern sich
für eine höhere Lebensqualität im
Alter einzusetzen trauen.
Kostenloses Infotelefon: 0800-20 33 133
www.lifta.de
Harald Seick
Geschäftsführer
Lifta Lift und Antrieb
GmbH
Bereit für die Zukunft.
Foto: ©Fraunhofer-inHaus-Zentrum
Was genau passiert im inHaus-Innovationszentrum?
Das Fraunhofer-inHaus-Zentrum
ist eine einmalige Innovationswerkstatt für neuartige Systemlösungen in
Räumen und Gebäuden. Zusammen
mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung konzipieren und entwickeln
wir intelligente Produkte, die von
Bauherren, Investoren und Endnutzer
im SmartHome und SmartBuildingBereich eingesetzt werden.
Welche Themenfelder werden hier
behandelt?
Demografische Veränderungen
zeigen einen kontinuierlichen Anstieg
der Lebenserwartung, eine konstant
niedrige Geburtenrate und eine zunehmende Singularisierung der Gesellschaft. Das hat zur Folge, dass die
Pflegebedürftigkeit zunimmt, gleichzeitig aber auch weniger pflegerisches und medizinisches Personal
zur Verfügung steht. Ein wichtiger
Punkt für die Zukunft sind deshalb
Assistenzsysteme für die Selbstständigkeit älterer Bewohner, die wir
im Themenfeld „Health and Senior
Care“ aktiv angehen.
Wie kann so ein altersgerechtes
„SmartHome“ dann aussehen?
Von Hub- und Liftsystemen wie
herabsenkbaren Küchenschränken
oder Treppenliften über eine Duschwanne, die Stürze erkennt und automatisch den Notdienst ruft bis zum
Badezimmerspiegel, der an das Zähneputzen und die Medikamenteneinnahme erinnert, gibt es zahlreiche
Möglichkeiten. Mit solchen Technologien soll die Eigenständigkeit pflegebedürftiger Menschen erhöht und
ihnen ein längeres Leben in ihrer
gewohnten Umgebung ermöglicht
werden. Genau das, was sich viele
Menschen im Alter wünschen.
Seite 16
in|pact media Verlag
Ein Heim zum Wohlfühlen
In der Wohnung der Zukunft werden Zimmer zu Zonen. Weitere Trends: flexibles und gesundes Wohnen.
Klaus Lüber / Redaktion
ein großzügiger Kochbereich oder eine Kochinsel
werden gleich integriert.
„Es gibt einen starken Trend zum offenen Wohrinnern wir uns kurz an Zeiten, die noch
gar nicht so lange vergangen sind. Der
nen in den vergangenen zehn bis 15 Jahren, vor
erste Besuch in der Wohnung eines neuen
allem bei Familien“, so Gerd Kuhn, Professor am
Bekannten: Während dieser kurz in der Küche
Institut Wohnen und Entwerfen in Stuttgart, kürzverschwindet, um etwas zu trinken zu holen, gelich gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Immer
mehr Fertighäuser werden mit komplett offenem
hen wir zum Bücherregal. Und wissen nach einem
Erdgeschoss konzipiert. Besonders bei luxuriöseren
kurzen Blick: ja, das passt.
Bauvorhaben werden großzügige Wohnbereiche
Heute kann es passieren, dass wir ein solches
eingerichtet, in denen freistehende Kücheninseln
Regal vergebens suchen. Bücher? Die wurden
schon zum Standard gehören. Auch bei kleinelängst verschenkt. Oder eingescannt. Für den schicken schmalen eReader. Auf dem wir natürlich
ren Stadtwohnungen wird immer häufiger ein
nicht mal eben so schnell herumblättern. Ganz
„Repräsentationsbereich“ von bis zu 40 Quadratzu schweigen davon, dass
metern gewünscht.
der Bekannte mitnichten in
Noch viel wichtiger als
»Wer neu baut, sollte
der Küche „verschwindet”.
die bloße Offenheit von RäuSchließlich befindet sich diemen, die sich im Sinne eines
darauf achten, gesunde
Verzichts auf Rückzugsse im selben Raum.
Die Art, wie wir wohnen,
durchaus auch
Baustoffe zu verwenden.« möglichkeiten
sagt man, ist ein Spiegel unnegativ auf das Wohnklima
auswirken kann, scheint das
serer kulturellen Identität.
Thema Flexibilität zu sein. Starre Grundrisse, die
Große gesellschaftliche Trends bilden sich in den
jedem Raum eine klare Funktion zuweisen, sind
Grundrissen und Einrichtungen unserer Häuser
nicht mehr gefragt. „Viele Projekte mit Bauherren
ab. Wenn wir heute bauen, dann nicht mehr nur,
konstruieren wir heute so, dass tragende Wände
um Schutz zu suchen oder Privatheit zu leben. Sonmöglichst in den Randbereich kommen“, sagt beidern uns in unserem Drang zu unterstützen, mobil
zu sein, flexibel reagieren zu können auf ein Leben,
spielsweise der Berliner Architekt Christian Roth.
das immer mehr Überraschungen für uns bereit
„So lassen sich, je nach Bedarf, verschiebbare oder
hält. Vielleicht geht es nächste Woche für ein Jahr
auch fest installierte Trennwände mit überschauins Ausland. Die Lieblingsbücher reisen mit. In der
barem Aufwand einziehen oder entfernen.“
schicken Lederhülle eines eReaders.
Im Wohnungsbau der Zukunft werden aus
Offene Grundrisse und modulare RaumkonRäumen „Wohnzonen“, die sich nicht nur vom
Konzept eines statischen Grundrisses, sondern
zepte liegen im Trend bei Architekten und Bauträauch von den klassischen Aufteilung von „Wohngern. Geplant wird bevorzugt mit opulenten Wohnräumen, die bisweilen die Hälfte der Wohnfläche
funktionen“ entfernen. Kleine gekachelte Bäder
ausmachen und mehr. Räume gehen dabei fließend
verwandeln sich in ansprechende Wellnessbeineinander über: Wohnzimmer und Kaminzimmer
reiche, groß genug, um auch das tägliche Worksowieso, das Esszimmer gehört ebenso dazu, und
out auf der Yogamatte oder dem Hometrainer zu
E
bewältigen. Aus Schlafzimmern werden Erholungsräume zum Entspannen, Lesen und Fernsehen. Die Küche dient nicht mehr vordergründig
der Versorgung, sondern wird immer mehr
zum kommunikativen Zentrum der Wohnung.
Die Funktionen Essen und Wohnen bilden eine
Einheit. Der Tisch in dieser Wohnküche wird
größer und multifunktionell. Während die Mutter am einen Ende einen kleinen Nachmittagsimbiss zu sich nimmt, beginnen die Kinder am
anderen Ende schon mit den Hausaufgaben.
Auch für den GdW Bundesverband deutscher
Wohnungsunternehmen ist Flexibilität eine der
wichtigsten Zukunftstrends. Wenn sich die Gesellschaft zunehmend nach Altersgruppen, Lebensformen, Haushaltstypen, Einkommensschichten,
kultureller Zugehörigkeit und Wohnkonzepten
differenziert, so heißt es im aktuellen GdW Trendbericht, werden sich die Wohnungsmärkte auch
stärker als zuvor in Nischen segmentieren. Also
etwa Townhouses, Loftwohnungen, Seniorenwohnungen oder Öko-Häuser.
Abgesehen von einem flexiblen, modernen
Grundriss wird für viele Bauherren auch das Thema Gesundheit immer wichtiger. Denn was hat
man von einen schick ausgebauten Fabrikloft, wenn
sich schon beim Einzug unangenehme Gerüche bemerkbar machen? Möglich, dass es sich dabei um
gesundheitsschädliche Ausdünstungen handelt.
Langfristig steigt in einem solchen Umfeld die
Häufigkeit von Allergien und Unwohlsein, oder es
drohen im schlimmsten Fall Gesundheitsschäden.
Kinder und ältere Menschen sind davon am stärksten betroffen.
Wer neu baut, sollte also dringend darauf achten,
auch gesunde Baustoffe zu verwenden. Ein erster
Anhaltspunkt bietet dabei der Geruch. Was heftig
riecht, ist in den allermeisten Fällen weder für die
eigene Gesundheit noch für die Gesundheit der Familie gut. Wer bei der Auswahl seiner Baustoffe auf
Nummer sicher gehen will, sollte sich die gesunde
Qualität der Bauprodukte von seinem Architekten
oder seiner Baufirma bestätigen lassen. Diese können sich beim Sentinel-Haus Institut über die Qualität der gesunden Baustoffe erkundigen und sich in
Bezug auf das Thema gesund bauen und wohnen
fortbilden lassen.
Obwohl mittlerweile viele gesundheitsschädliche Produkte vom Markt verbannt wurden,
finden sich auch in neuen Baustoffen, beispielsweise Dichtmassen oder Dämmstoffen, Substanzen, die als gesundheitsbedenklich einzustufen
sind, so Josef Spritzendorfer, Baustoffexperte mit
Schwerpunkt Wohngesundheit, Mitbegründer des
Sentinel-Haus Instituts in einem Interview mit der
„aktion pro eigenheim“. Gerade die zunehmende
Luftdichtheit des Hauses durch energetische
Sanierungen führe oft zu sinkenden Luftwechselraten und damit einer Konzentration solcher
Belastungen.
Eine glaubwürdige Orientierungshilfe für die
Baustoffauswahl böten, so Spritzendorfer, beispielsweise die Gütezeichen des eco Institut Köln, natureplus und Eurofins. Eine ausführliche Auflistung
möglicher Schadstoffe beziehungsweise möglicher
Schadstoff-Quellen im Haus finden Bauherren
beim Umweltinstitut München.
Seite 17
WOHNEN DER ZUKUNFT
— Beitrag KS-ORIGINAl —
Nachhaltig Bauen für Mensch und Natur
Es ist unumstritten: Nachhaltiges Bauen wird für Bauherren immer wichtiger.
Denn gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimaschutz und Energieeinsparung gehen jeden etwas an.
Nachhaltiges Bauen beginnt mit
den Ausgangsstoffen. Als ein objektiver Beleg für unbedenkliche und
nachhaltige Verwendung von Baumaterialien dienen Ökobilanzen. Für
den Wandbaustoff Kalksandstein haben bereits 1994 unabhängige Institute die ökologische Qualität wissenschaftlich anerkannt, geprüft und
dokumentiert. Fazit: Kalksandsteine
(KS) zeichnen sich durch Umweltverträglichkeit und -freundlichkeit aus.
Sie bestehen ausschließlich aus den reinen Naturprodukten Kalk, Sand und
Wasser – ohne chemische Zusatzstoffe
und frei von Allergie auslösenden Substanzen. Seit über 120 Jahren gilt
diese alte und einfache Rezeptur, und
so wird es auch bleiben.
Nachhaltige Häuser heben sich
aber nicht nur durch die natürlichen
Bestandteile von üblichen Gebäuden
ab, sondern auch durch ihre bauphysikalischen Vorteile, die der Wandbaustoff bietet.
So sind die Energieeinsparung
und der damit verbundene Schutz des
Klimas ein ganz wesentliches Kriterium. Einen Schwerpunkt stellt die KSFunktionswand dar. Sie ist bereits vor
mehr als 50 Jahren entwickelt worden
und besteht aus dem massiven Kalksandstein und einer Wärmedämmung für die Außenwand. Mit dieser einfachen Funktionstrennung ist
es möglich, nur durch Anpassen der
Dämmschichtdicke, zusammen mit
der hohen Wärmespeicherfähigkeit
von KS, energieeffiziente Häuser bis
zum Passivhaus problemlos und wirtschaftlich zu realisieren. Mit einem
Passivhaus können Bauherren im Vergleich zu einem durchschnittlichen
Neubau rund 75 Prozent Heizwärme
einsparen. Da bleibt das Heizen bezahlbar – auch in Krisenzeiten.
Und weil die Wärmedämmung der
KS-Funktionswand das ganze Haus
lückenlos umschließt, werden auch
Wärmebrücken und Wärmeverluste
Kalksandstein sichert dem Bauherren Ruhe und Behaglichkeit sowie ein gleichbleibend
angenehmes Raumklima in seinen eigenen vier Wänden. Foto: Mester / KS-ORIGINAL
mit einfachen baupraktischen Detaillösungen auf ein Minimum begrenzt.
Auch sorgen kostengünstige
Dünnlagenputze für ein luft- und
winddichtes Haus. Kurzum: Die
kostbare Wärme bleibt mit der
KS-Funktionswand, wo sie hingehört – im Haus.
KS-ORIGINAL – der größte deutsche Kalksandstein-Markenverbund –
bietet Bauherren aber noch mehr. Seit
Jahrzehnten steht das Thema Nachhaltigkeit bei KS-ORIGINAL ganz
oben auf der Prioritätenliste. Neben
dem allgemeinen Wohlergehen, sieht
sich der Verbund verpflichtet, kommenden Generationen eine saubere
Umwelt zu hinterlassen und hat
deshalb das Thema Nachhaltigkeit
immer wieder in den Fokus seiner
Produktentwicklung gerückt. Hierzu
zählen insbesondere die Marken
KS-PLUS und KS-QUADRO.
KS-QUADRO THERM ist eine
effektive Wandtemperierung zum
Heizen wie auch Kühlen der Räume.
Sie minimiert den Energieverbrauch
und kann mit fossilen (Gas, Öl und
Kohle) wie auch regenerativen Energieträgern (Erdwärme, Solarthermie
und Holz) betrieben werden.
Mit dem, unter nachhaltigen
Gesichtspunkten konzipierten, Elektroinstallationssystem KS-QUADRO
ETRONIC können Bauherren die
Elektroinstallationen jederzeit flexibel in jede Richtung – horizontal wie
auch vertikal – verändern und sie so
den neuesten technischen Anforderungen generationsübergreifend anpassen.
KS-PLUS ist ein wirtschaftliches
Bausystem, das sich durch ein vorgefertigtes großformatiges Mauerwerk
auszeichnet. Es wird schnell und rationell nach einem Verlegeplan auf
der Baustelle verarbeitet. Lohnkosteneinsparungen von bis zu 50 Prozent
gegenüber traditionellem Mauerwerk
sind hier möglich.
Zum nachhaltigen Bauen gehören
aber auch soziokulturelle Aspekte wie
Gesundheit und Behaglichkeit. Optimaler Schutz vor Lärm ist beispielsweise eine Grundvoraussetzung für gesundes Wohnen. Selbst in einer ruhigen Gegend – wie zum Beispiel in
einer Einfamilienhaussiedlung – ist
er von großer Bedeutung. Ob vom
Nachbarn oder im eigenen Wohnbereich, jede Art von Lärm kann hier
empfindlich stören und sogar krank
machen. Mit Kalksandstein erhält
die Bauherrenfamilie von Anfang an
bestmöglichen Schallschutz. Er wird
gleich zusammen mit dem Stein eingebaut. Auf ganz natürliche Weise
– nur durch seine baustoffspezifisch
hohen Rohdichten sorgt er für erholsame Ruhe und Wohlbefinden, schont
die Nerven und die Gesundheit.
Gleichzeitig ist Kalksandstein wegen seiner hohen Masse (Gewicht) ein
idealer Wärmespeicher, der das Klima
in den Räumen im Winter wie auch
Sommer perfekt reguliert. Er speichert Wärme und gibt sie bei sinkenden Temperaturen an den Raum wieder ab. Ohne zusätzliche Klimageräte
ist es durch das Kachelofenprinzip
von KS bei kalten, winterlichen Temperaturen innen angenehm warm
und selbst an heißen Sommertagen
kann es sich der Bauherr bei einem
erfrischenden Raumklima im Haus
gemütlich machen.
Text: Bernd Niebuhr, Hannover
Weitere Informationen:
www.ks-original.de
www.ksplus.de
www.ks-quadro.de
Seite 18
in|pact media Verlag
KOLUMNE
Impulse:
»Welchen Ansprüchen muss sich
das Haus von morgen stellen?«
Dächer der Zukunft
Harald Seick,
Geschäftsführer, Lifta GmbH
»Das Haus von morgen sollte am besten allen Ansprüchen, die
im Laufe des Lebens an ein Haus gestellt werden, gerecht werden.
Für Familien muss das Haus der Zukunft ebenso praktikabel
sein wie für ältere Menschen. Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit
und Sicherheit stehen hier im Vordergrund. Hilfssysteme, die die
Bewohner im Alltag unterstützen und so mehr Freiräume für
wichtige Dinge schaffen, müssen bezahlbar sein. Das Haus von
morgen sollte alle Generationen ideal versorgen.«
Uwe Brühl,
»Das Gebäude der Zukunft wird höchsten Ansprüchen an
Komfort, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit genügen
müssen. Die Gebäudehülle wird mit einer Wärmedämmung ausgestattet sein, so dass der Energiebedarf um
zirka 80 Prozent reduziert wird. Durch die Ausgestaltung
der Haustechnik wird der Rest des Energiebedarfs durch
natürliche Ressourcen gedeckt werden können. Ich gehe
davon aus, dass sich ein liberalisierter Passivhausstandard
durchsetzen wird, um architektonischen Spielraum zu
behalten. Schließlich soll auch die Nutzerfreundlichkeit
gewahrt bleiben.«
Foto: Martin Baitinger, Sto AG
Leiter Geschäftsfeld Fassade, Sto AG
Thomas von Küstenfeld,
Customer Relations & Services, Nemetschek Allplan
»Cloud-basierte Dienste werden die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Planern und Bauherrn prägen – ganz
gleich, ob es sich um Neubau, Umbau oder Sanierung handelt.
Moderne Planungswerkzeuge geben Sicherheit bei Entwurfsfragen, Materialauswahl, Energieberechnung und Kostenmanagement. Gleichzeitig wird der Planungsprozess für den
Bauherrn transparenter, etwa durch die Möglichkeit, mobil
immer und überall auf sein Projekt zugreifen zu können.«
Prof. Sahin Albayrak,
Innovationszentrum Connected Living e.V.
»Einer der wichtigsten Trends in den Branchen Gebäudetechnik, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik ist die Heimvernetzung. Bereits jetzt sind viele Geräte im Haushalt netzwerkfähig und können über das Internet angesteuert werden. Doch die
technische Integration unterschiedlicher Geräte, Schnittstellen und
Komponenten ist für Verbraucher noch eine wesentliche Hürde.
Connected Technologies tragen dazu bei, dass Deutschland hier
international die Technologieführerschaft übernehmen kann.«
Unsere Autorin Marie Fink
plädiert für die Begrünung
urbaner Zonen.
Die berühmte, international renommierte
Trendforscherin Li Edelkoort hat uns das „Back
to the Nature“-Jahrhundert prophezeit. Als Visionärin für Lebensmodelle von morgen berät sie
Top-Industrieunternehmen, aber auch bedeutende Architekturbüros rund um den Globus.
Sie sagt voraus: „Die Natur wird ein erstaunliches Comeback in unseren Wohnalltag haben.“
Es ist also kein Phänomen, dass Architekten und
Städteplaner in Zukunft nicht nur graue Steine
aufeinander bauen, sondern auch an das Grün
denken, das die Welt für uns so viel schöner macht.
Sie tun gut daran: Die Zahl dicht besiedelter
Ballungszentren wächst. Weltweit lebt mehr
als die Hälfte aller Menschen in Städten. In
Deutschland sind laut Bundesamt für Bauwesen
bereits 50 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt. Täglich gehen landwirtschaftliche Nutzflächen verloren. Als Ausgleich
haben sich in dicht bebauten Regionen begrünte
Dächer durchgesetzt. Da liegt doch nichts näher,
als diese für den Anbau von Gemüse, Obst
und Kräutern zu nutzen? Ob Hinterhof oder
Industriebrache – womöglich kann sogar jeder
einzelne schauen, wo was grüner zu machen
ist. Die Idee der Landwirtschaft in der Stadt,
das „Urban Farming“, ist nicht neu. Schon auf
Wolkenkratzern in New York hat es der Gemüseanbau in die Großstadt geschafft. In Brooklyn
wachsen auf 1.500 Quadratmetern Salatpflanzen.
In Los Angeles, Dubai und Shanghai existieren
ebenfalls bemerkenswerte Anlagen.
Auch in Deutschland wächst das Bedürfnis,
das Potential von Dächern zu nutzen. Auf dem
Dach des Mannheimer Technoseums liegt ein
600 Quadratmeter großer Schrebergarten als
Dauerausstellung, und auf dem sächsischen
Weingut Schloss Wackerbarth wächst der größte
Teil der Weinreben auf dem Dach. Das schönste
Beispiel ist der Prinzessinnengarten in BerlinKreuzberg: ein Bio- und Soziotop mit Modellcharakter – ein Bollwerk gegen Betonwüsten.
Dächer werden in Zukunft als Gärten
dienen, als spannende Orte für ein entspanntes
Miteinander. Ob privat oder kommerziell: Urban Farming ist eine großartige Antwort auf die
vorrückende Verstädterung. „Unsere Beziehung
zur Natur wird sich intensivieren, wenn wir
Menschen als Spezies überleben wollen“, sagt
Li Edelkoort. Eine weise Vision.
Seite 19
WOHNEN DER ZUKUNFT
— Beitrag IVPU —
Energieeffizienz geht auch
ohne dicke Dämmung
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz eines Gebäudes
wird wesentlich durch die Nutzung bestimmt.
Wer den Energieverbrauch seines Hauses senken will, muss nicht
unbedingt dicker dämmen. Hochleistungsdämmstoffe verbinden Effizienz und Leistung mit geringer
Materialdicke. Die Nutzung von
Gebäuden und die Ansprüche an
das Wohnen haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und
gesundes Wohnen stehen im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
Die eigenen vier Wände sollen eine
angenehme und gesunde Umgebung bieten, in der man sich wohl
fühlt. Fortschritte in der Bautechnik bringen neue, leistungsfähigere
Baumaterialien auf den Markt und
verändern herkömmliche Bauweisen. Dämmstoffe aus Polyurethan
(PU) haben sehr gute technische
Eigenschaften, lassen sich einfach
verarbeiten und sind dauerhaft.
POLYURETHAN –
FORSCHUNG ALS BASIS FÜR
RESSOURCENSCHONUNG
Bereits 1937 entdeckt, steckt Polyurethan heute in vielen Produkten,
die wir täglich nutzen. Der Wortstamm Urethan bezieht sich auf die
seit langem bekannte Verbindung
aus Harnstoff und Alkohol. Ob
Schuhsohle, Matratze, Lenkrad, Medizintechnik oder Dämmung – Polyurethan spielt in vielen Bereichen des
Alltags eine große Rolle. Was kaum
jemand weiß: Moderne PolyurethanFunktionsmembranen verbessern in
Freizeit- und Sportbekleidung den
Tragekomfort. In Lenkrad, Stoßstange oder Sitzen verbergen sich
Polyurethan-Formteile. Lebensmittel werden in Kühlschränken und
Kühlfahrzeugen mit PolyurethanDämmung frisch gehalten. Denn
hier gilt das gleiche Prinzip wie
bei der Gebäudedämmung: Beste
Dämmleistung bei geringster Dicke.
Polyurethan-Hartschaum (PU) besteht aus Milliarden kleiner geschlossener Zellen, welche die Übertragung von Kälte oder Wärme auf ein
Minimum reduzieren – eine ideale
Eigenschaft für hochleistungsfähige
Dämmelemente.
Die hohe Effizienz von Polyurethan drückt sich in den
Wärmeleitfähigkeitsstufen(WLS)
023 bis 029 aus. Das Dämmvermögen von PU ist doppelt so hoch wie
beispielsweise das von Holzfasern.
Bei gleicher Dämmleistung sind die
PU-Platten nur halb so dick. Gute
mechanische Eigenschaften und
hervorragende Verbundwirkung mit
anderen Werkstoffen ermöglichen
ein breites Anwendungsfeld. Dabei
geht die Forschung noch weiter.
In der Entwicklung befinden sich
Polyurethan-Dämmstoffe mit winzigen Zellen im Nanometerbereich,
die eine um 25 bis 50 % schlankere
Dämmung ermöglichen.
Polyurethan spielt in vielen Bereichen des Alltags eine große Rolle.
PRODUKTLEBENSZYKLUS –
EIN BAUSTEIN DER
BEWERTUNG EINES NACHHALTIGEN GEBÄUDES
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
eines Gebäudes werden wesentlich durch
die Nutzung bestimmt. Entscheidend
ist die Heizenergie, die ein gut gedämmtes Gebäude weniger verbraucht. Der
Energieinhalt einer PolyurethanDämmplatte hat sich meist bereits
nach weniger als einem Jahr über die
Heizenergieeinsparung „amortisiert“.
Tatsächlich ist die Ermittlung der
Ökobilanz eines Dämmstoffs eine
sehr komplexe Angelegenheit. Und
weil das so ist, werden in Deutschland
Umweltproduktdeklarationen als Informationsgrundlage herangezogen,
die es ermöglichen, unterschiedliche
Produkte in Bezug auf ihre Ökobilanz
nach gleichen Kriterien zu bewerten.
Weil Dämmstoffe eine sehr entscheidende Rolle bei der umweltbezogenen Bewertung eines Gebäudes
spielen – schließlich sparen sie Energie
und reduzieren so den Ausstoß von
Treibhausgasen, muss der gesamte
Produktlebenszyklus des Dämmstoffs
betrachtet werden: von der Herstellung über die Nutzungsphase bis hin
zur Nachnutzung oder Entsorgung.
ENERGIEEFFIZIENZ - VOM
KELLER BIS ZUM DACH
Wenn die Notwendigkeit, Energie
einzusparen, nicht zu einem Wohlstandsverlust führen soll, müssen die
knappen Energieressourcen effizienter
genutzt werden. Die Verbesserung der
Energieeffizienz ist Voraussetzung für
Richtig gedämmt, bieten die Räume unterm Dach
hohen Wohnkomfort. Die niedrige Heizkostenrechnung spricht für sich selbst.
Klimaschutz und Ressourcenschonung.
Das gilt in besonderem Maße für Gebäude, die in vielfältiger Weise Energie
benötigen.
Die wichtigste Voraussetzung für
energieeffiziente Häuser ist eine hervorragende Wärmedämmung. Dämmstoffe aus Polyurethan sind wegen ihres
optimalen Dämmvermögens vielseitig
einsetzbar. Die Anwendungsmöglichkeiten umfassen Dach, Wand, Boden
und Decke im Wohn- und Gewerbebau. Polyurethan-Dämmstoffe sind
genormt, qualitätsüberwacht und qualitativ hochwertig.
Für spezielle Anwendungen, z. B.
im Dach oder auf der obersten Geschossdecke, gibt es Verbundelemente
mit zusätzlichen Funktionsschichten
(Holzwerkstoffe, Ausbauplatten, Unterdeckbahnen etc.). Damit kann der
ausführende Handwerker mehrschichtige Aufbauten in einem Arbeitsgang
herstellen. Die schimmel- und fäulnisfesten Polyurethan-Dämmplatten erfüllen ihre Funktion zuverlässig über
Jahrzehnte.
Text: Dipl.-Ing. Tobias Schellenberger
IVPU – Industrieverband PolyurethanHartschaum e. V.
www.daemmt-besser.de
Weil Dämmstoffe eine sehr entscheidende Rolle bei der umweltbezogenen
Bewertung eines Gebäudes spielen, muss
der gesamte Produktlebenszyklus des
Dämmstoffs betrachtet werden: von der
Herstellung über die Nutzungsphase bis
hin zur Nachnutzung oder Entsorgung.
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