Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren

Werbung
LEA
LUDWIGSBURGER
ENERGIEAGENTUR
Ratgeber energiebewusstes
­Bauen und Sanieren
ge
la
Neuauf
Foto: Dena
2
1
0
2
LUDWIGSBURGER
ENERGIEAGENTUR
LEA
Für Energie-Impulse im Landkreis Ludwigsburg.
www.kemker.de
. Wärmedämmung
. Steildachbau
. Flachdachbau
. Wohndachfenster
. Balkone
Wir haben schon vieles überDACHt.
Ener
und
%
0
2
e
Si
durch
N
e
i
E
g
r
e
SPhAr dRer Heizteen Dächer.
me edämm
gut g
Ein Meisterbetrieb im
in den eigenen vier Wänden
. Mit jeder Wärmedämmung, egal ob bei einem Neubau oder
einer Altbausanierung, sparen Sie nicht nur Energiekosten,
sondern steigern den Wert Ihrer Immobilie.
Unser kompetenter Energieberater, Herr Ulrich Wohlfarth
(Dachdecker-/Zimmerermeister), berät Sie gerne persönlich.
Kemker GmbH Bedachungen
Postfach 1008
71610 Ludwigsburg
Tel. 07141/2 85 00
Fax 07141/8 15 78
[email protected]
Inhalt | Impressum
»
Impressum
Neubau // Beim Neubau energetisch ans Werk
8
Sanierung // Schritt für Schritt zum Erfolg 9
Herausgeber
LEA
LUDWIGSBURGER
ENERGIEAGENTUR
Ludwigsburger Energieagentur e. V.
Hermann-Hagenmeyer-Str. 1
71636 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 2 42 22 35
E-Mail [email protected]
Verlag und Druck
chverlag
Seit 1825 Fa
her.
für Adressbüc
Energieausweis // Verbrauch und Bedarf im Blick
10
Wärmegesetz // Klimafreundlich heizen in Alt- und Neubau
11
Energiestandards // Viele Wege führen zum Ziel
13
Wärmedämmung Dach // Eine warme Mütze für das Haus
17
Wärmedämmung Haus // Warmer Mantel macht Haus behaglich19
Fenster // Nicht nur der Durchblick zählt
21
Körnerstraße 14–18
71634 Ludwigsburg
Telefon (07141) 130-360
Telefax (07141) 130-390
E-Mail [email protected]
Heizung // Eine heiße Sache kühl kalkulieren
22
Gestaltung
Kerstin Koch
Die Sonnenseite der Energie
23
Alter Energieträger trifft moderne Technik
25
Mit der Wärmepumpe ist weniger mehr
26
Qualitätssicherung // Mit Sicherheit zu guter Qualität
27
Baubiologie // Mit der Natur im Einklang 28
Lüftung // Richtig lüften ist kein Geheimnis
29
Niedriginvestive Maßnahmen // Kleine Kosten, großer Gewinn
30
Bauberatung // Eine Stunde, die sich lohnen wird
33
Energetikom // Energetikom
34
Beraternetzwerk // Beraternetzwerk der LEA
36
Sanierungsbeispiel // Aus Alt mach Neu – so wird saniert
38
Förderprogramme // Geld vom Staat für gute Planung
40
Redaktion und Texte
Martin Bergmann
Textbeiträge
Matthias Berg: Sonnenseite der Energie/
Thermische Solaranlagen; Förderprogramme
Wolf-Dieter Dötterer: Wärmedämmung Dach;
Qualitätssicherung; Baubiologie
Jörg Eisser: Fenster
Heiko Englert: Energieausweis
Elke Hesse: Bauberatung
Harald Janke: Mehrfamilienhaus sanieren
Uwe Meyer: Neubau; Sanierung; Fenster
Michael A. Müller: Wärmegesetz;
Energiestandards; Sanierungsbeispiel
Dierk Schreyer: Heizung;
Erneuerbare Energien; Lüftung
Jörg Schuhmacher: Sanierung
Jens Walter: Sonnenseite der Energie/
Photovoltaik
Anja Wenninger: Energetikom
Fotos
Bausparkasse Schwäbisch Hall,
Dena, KfW, BHW, LEA,
www.fotolia.com, Bergmann
Alle Rechte vorbehalten. Der Abdruck,
auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages Ungeheuer + Ulmer gestattet. Die ­Benützung zur
gewerbsmäßigen Adressenveräußerung
ist unzulässig. Für etwaige Irrtümer und
Druckfehler wird keine Verantwortung
übernommen.
Stand
Dezember 2011.
Erneuerbare Energien //
Mehrfamilienhäuser sanieren // Mehrere Eigentümer – ein Ziel 41
Modernisierungsumlage // Die Nutznießer an den Kosten beteiligen42
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
1
Vorwort
Sehr geehrte
Leserinnen und Leser,
Energiesparen und Klimaschutz werden immer wichtiger und betreffen
jeden von uns. Die Folgen des Klimawandels werden zunehmend greifbar. Fachleute und Politik sind sich
einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Das Problem liegt in
der Umsetzung des als notwendig Erkannten. Allein die stetig steigenden
Energiekosten wären Anlass genug,
grundlegend umzudenken.
Der Gebäudebereich ist für rund 40
Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland verantwortlich. Beim Neubau eines Hauses, aber
vor allem bei bestehenden Gebäuden
gibt es viele Möglichkeiten, Energie
einzusparen, effizienter zu nutzen
und regenerative Energien einzusetzen. Wer energiebewusst baut oder
saniert, spart nicht nur Geld, sondern
erhöht auch den Wohnkomfort und
steigert den Wert des Gebäudes.
Viele energiesparende Techniken und
Materialien im Neubau oder bei der
Sanierung wurden in den vergangenen Jahren fortentwickelt und sind
schon zum Standard geworden – von
der Heizung über die Lüftung, von
Fenstern bis hin zur Dämmung. Jeder Bauherr entscheidet durch den
Einsatz dieser Möglichkeiten darüber, wie viel Geld er in den nächsten
Jahren und Jahrzehnten für Heizung
und Warmwasser in seinem Gebäude
ausgeben muss und wie viel Kohlendioxid dabei ausgestoßen wird.
ist ein gemeinnütziger Verein, der das
Ziel hat, im Landkreis Ludwigsburg
einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Energie und zum
Klimaschutz zu leisten. Sie berät seit
ihrer Gründung Ende 2006 die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis
umfassend, kompetent und neutral
über alle Fragen zum Energiesparen
im Alt- und Neubau, zu gesetzlichen
Vorgaben und Fördermöglichkeiten,
zu energieeffizienten Techniken und
zu regenerativen Energien. Das Beratungsangebot ist breit gefächert, alle
Informationen dazu finden Sie ebenfalls in dieser Broschüre. Die Mitgliedskommunen und -unternehmen
der LEA verfolgen das Ziel, durch
einen Mix von Maßnahmen ihren
Beitrag zum verantwortungsbewussten und zukunftsfähigen Einsatz von
Energie und zum schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen
zu leisten. Dies kann letztlich nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und
Bürgern erreicht werden. Um hier
voranzukommen, möchten wir mit
dem Beratungsangebot der LEA und
dem neuen Energieratgeber weitere
Schritte tun.
Wichtig ist uns dabei auch die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handwerk. Die Investitionen für energetische Maßnahmen im Alt- und Neubau
kommen so der regionalen Wirtschaft
zugute.
Dr. Utz Remlinger
Um optimale Lösungen in ökologischer und ökonomischer Hinsicht zu
finden, ist viel Information und eine
gute Beratung notwendig. Mit diesem
Energieratgeber möchte Ihnen die
Ludwigsburger Energieagentur (LEA)
durch den Dschungel der Fachbegriffe, Fördermöglichkeiten und technischen Möglichkeiten helfen. Die LEA
2
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
Erster Landesbeamter
des Landkreises Ludwigsburg
Vorsitzender der LEA e.V.
Vorwort
Sehr geehrte
Leserinnen und Leser,
Wir begrüßen es sehr, dass der neue
Energieratgeber der Ludwigsburger
Energieagentur LEA den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis und
damit auch in der Stadt Ludwigsburg
nun zur Verfügung steht. Die Ludwigsburger Energieagentur hat ihren
Ursprung in der Lokalen Agenda Ludwigsburg. Sie spielt für uns – ebenso
wie für die anderen Mitgliedskommunen – eine wichtige Rolle als neutraler
und kompetenter Ansprechpartner in
Energiefragen.
Die Auswirkungen des Klimawandels
sind für uns alle zunehmend spürbar.
Die Kommunen stehen hier in einer
besonderen Verantwortung. Zum einen müssen sie ihren Teil dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu senken
und Energie nachhaltig zu nutzen.
Zum anderen ist eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung
unverzichtbar.
In Ludwigsburg ist dasThema Energie
mit den Schwerpunkten Energieeinsparung, effiziente Energienutzung
und regenerative Energien eines der
elf Themenfelder des Stadtentwicklungskonzepts „Chancen für Ludwigsburg“. Wichtiger Schwerpunkt ist
dabei das Gesamtenergiekonzept für
die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr, das gemeinsam mit der Universität Stuttgart 2009 / 2010 unter Einbeziehung der LEA erarbeitet wurde.
Nach wie vor wird der überwiegende Teil der CO2-Emissionen vom Bereich „Gebäude“ verursacht. Daher
ist uns die Information und Beratung
der Bürgerschaft zu allen Fragen des
Energiesparens im Alt- und Neubau,
zu Fördermöglichkeiten und zum
Einsatz regenerativer Energien ein
großes Anliegen. Dies gilt auch für
andere Kommunen. Sehr erfolgreich
ist hier die kostenlose, neutrale und
ganzheitliche „Bauberatung Energie“
der LEA, die diese in ihren Mitgliedskommunen ihren Bürgerinnen und
Bürgern anbietet.
Aber auch andere Beratungsangebote
der LEA und ihre intensive Öffentlichkeitsarbeit mit Vorträgen und Veranstaltungen sind wichtige Bestandteile
der Information für Bürgerinnen und
Bürger im Landkreis, die ihr Bestandsgebäude energetisch sanieren oder
energiesparend neu bauen möchten.
Mit dem Energieratgeber geht die
LEA nun einen weiteren Schritt in
diese Richtung. Er bietet allen Interessierten umfassende Informationen
zu allen Energiethemen im Alt- und
Neubau.
Wir sind überzeugt, dass viele Hausbesitzer und die, die es noch werden
wollen, wertvolle Anregungen daraus
mitnehmen und mit Handwerkern
und Firmen vor Ort umsetzen. Davon
werden auch die Kommunen bei ihren Bemühungen profitieren, ihre
CO2-Bilanz aufzubessern und so einen
Beitrag zum Klimaschutz und zur Unterstützung der regionalen Wirtschaft
zu leisten.
Konrad Seigfried
Erster Bürgermeister der
Stadt Ludwigsburg
Stellvertretender Vorsitzender
LEA e.V.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
3
Die LEA stellt sich vor
Die Ludwigsburger Energieagentur
stellt sich vor
Die Bauberatung Energie bietet auch
aktuelle Informationen über öffentliche
Fördermittel sowie weitere Informationen zum Beispiel über den Themenbereich Modernisierungsumlage im
Mietwohnungsbau. Die BBE wird von
bei der LEA tätigen Architekten und Ingenieuren ausgeführt, die als Energieberater beim Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle zugelassen sind.
Von links: Matthias Berg, Dierk Schreyer, Morea Fels, Anja Wenninger, Michael A. Müller, Uwe M. Meyer
Die Ludwigsburger Energieagentur –
LEA – wurde am 9. November 2006 als
gemeinnütziger Verein gegründet. Mitglieder sind neben dem Landkreis Ludwigsburg die Kommunen Ludwigsburg,
Kornwestheim, Remseck, Freiberg, Asperg, Hemmingen, Pleidelsheim, Löchgau, und Oberriexingen. Außerdem die
Kreishandwerkerschaft Ludwigsburg,
die Energieversorger EnBW, Stadtwerke Ludwigsburg – Kornwestheim und
Süwag, verschiedene Institutionen wie
die Haus und Grund, Mieterbund oder
die Solarinitiative Ludwigsburg, Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen.
Mit einer Anschubfinanzierung wurde
die LEA durch das Land Baden-Württemberg gefördert. Außerdem wird
sie durch die Stiftung „Natur- und Umweltschutz“ der Kreissparkasse Ludwigsburg unterstützt.
Die Aufgaben der LEA sind die Beratung von Hauseigentümern und Gewerbebetrieben sowie von Kommunen und Institutionen mit dem Ziel
Energie einzusparen, Energie effizient
4
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
zu nutzen und erneuerbare Energien
zu fördern. Hauptschwerpunkte sind
das Energiesparen im Alt- und Neubau. Aber auch Energiekonzepte für
Gebäude oder Baugebiete werden von
der LEA erstellt.
Angebote der LEA für
­Privathaushalte
Gemeinsam mit ihrem Berater-Netzwerk bietet die LEA für Privatpersonen
folgende Dienstleistungen an:
Informationen über den
Energieausweis
Energiesparen im Alt- und Neubau, Sanierungsmaßnahmen und
­Heizungs- / Technikalternativen, Niedrigenergie- und Passivhäuser
Einsatz von erneuerbaren Energien
Auskunft über gesetzliche Vorgaben
und aktuelle Fördermittel
Im Rahmen der Bauberatung Energie
(BBE) bietet die LEA in ihren Mitgliedskommunen eine unabhängige, ganzheitliche und kostenlose Erstberatung
rund um den Themenbereich Energie
und Bauen an.
Neben einer kostenlosen Erstberatung
führt die LEA mit dem Energie-BeraterNetzwerk auch öffentlich geförderte
Energieberatungen für Wohngebäude
durch. Interessierte bekommen mit der
Energieberatung eine ideale Entscheidungsgrundlage in Sachen energetischer Sanierung.
Mit der „Bauberatung Energie zu Hause“ hat die LEA ein weiteres zusätzliches Angebot für Eigentümer von
Ein- und Zweifamilienhäusern. Hauseigentümer haben hier die Möglichkeit
sich vor Ort kompetent und unabhängig beraten zu lassen. Mehr Infos zu
allen Beratungsangeboten finden Sie
unter www.lea-lb.de, zum Beispiel Termine und Ansprechpartner in den Mitgliedskommunen.
»
Das LEA-Team
Matthias Berg,
Bauingenieur/Energieberater
Uwe M. Meyer,
Architekt/Energieberater
Michael A. Müller,
Architekt/Energieberater
Dierk Schreyer,
Fachingenieur HLS/Energieberater
Anja Wenninger,
Koordination
Morea Fels, Sekretariat
Die LEA stellt sich vor
Termine für die Bauberatung Energie in den Mitgliedskommunen
Stadt/Gemeinde
Beratungstermine
Ansprechpartner
Telefon
Asperg
jeweils am letzten Montag im Monat
Gudrun Herm
(07141) 269-259
Freiberg a. N.
jeweils am 2. Montag im Monat
Andrea Feilmeier
(07141) 278-110
Hemmingen
jeweils am 3. Montag im Monat
Irene Kadner
(07150) 9203-47
Kornwestheim
jeweils am 1. Montag im Monat
Christine Hartkorn
(07154) 2028370
Löchgau
jeweils am 3. Dienstag im Monat
Sabine Fischer
(07143) 2709-0
Ludwigsburg
wöchentlich donnerstags
Team Service
Bürgerbüro Bauen
(07141) 910-2255
Oberriexingen
jeweils am 1. Donnerstag Im Monat
Sandra Keller
(07042) 909-31
Pleidelsheim
jeweils am 1. Dienstag im Monat
Tanja Bez
(07144) 264-35
Remseck a. N.
jeweils am 2. Donnerstag im Monat
Ute Kronmüller
(07146) 289-634
Die genauen Termine und die Besprechungsräume erfahren Sie bei den jeweiligen ­Ansprechpartnern.
Eine vorherige Terminvereinbarung ist zwingend erforderlich.
Anschrift
Ludwigsburger Energieagentur
LEA e.V.
Energieagentur im
Landkreis ­Ludwigsburg
Hermann-Hagenmeyer-Straße 1
71636 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 2 42 22 35
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lea-lb.de
Telefonische Beratung:
Dienstag und Mittwoch 15 – 18 Uhr
Donnerstag und Freitag 10 – 12 Uhr
Termine nach Vereinbarung
Löchgau
Landkreis Ludwigsburg
Oberriexingen
Pleidelsheim
Freiberg a.N.
Asperg
Ludwigsburg
Hemmingen
Kornwestheim
Remseck
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
5
Grußwort der Kreishandwerkerschaft
Mit dem Handwerk Hand in Hand
Die Ludwigsburger Energieagentur
nimmt eine wichtige Aufgabe wahr:
kompetente und unabhängige Beratung zu allen Fragen energetisch
hochwertigen Bauens. Die Mitgliedskommunen im Landkreis haben dieses
wichtige gesellschaftliche Thema erkannt und deshalb die LEA gegründet.
Besonders die Sanierung bestehender
Gebäude ist von großer Bedeutung.
Denn ältere Gebäude, die bis zu den
1980er Jahren gebaut wurden, sind gegenüber Neubauten deutlich schlechter gedämmt.
Ein heißes Thema für jeden Hauseigentümer oder Mieter. Die Energiepreise
werden weiter steigen. Denn alle Rohstoffe, die wir heute zur Energieerzeugung nutzen (Öl, Erdgas, Kohle), gehen
absehbar zur Neige. Für Öl wird das
nicht einmal mehr ein Menschenalter
dauern. Jeder Euro, den man ausgibt,
um Energie zu sparen, ist daher gut
angelegtes Geld. Bei älteren Häusern
lassen sich Einsparungen der Energiekosten von 50 % oder mehr erreichen.
Zeit zu handeln, zumal die Zeitspanne, in der sich die Ausgaben für Wärmedämmung oder energiesparende
Technik amortisieren, immer kürzer
wird. Außerdem gibt es viele Fördermöglichkeiten von Bund, Land oder
auch von den Energieversorgern. Die
Berater der LEA kennen sich in dem
Förderdschungel aus.
Normalerweise behält der Schwabe die Dinge, die er braucht, solange es „hebt“. Dies gilt für die eigenen
vier Wände genauso wie fürs heilige
Blechle. Diese Einstellung ist hier aber
falsch. Ein Beispiel: Die alten, einfach
verglasten Holzfenster funktionieren
noch bestens. Die Rahmen wurden
regelmäßig gestrichen, die Scharniere
gefettet. Gleichwohl: Durch die undichten Fugen entweicht viel Wärme. Und
die einfache Verglasung führt auch zu
hohem Energieverlust. Mit neuen wärmedämmenden Fenstern ließe sich
viel Energie sparen. Entgegen alter
6
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
schwäbischer Gewohnheit sollte man
die Fenster austauschen. Denn auch
sparen ist gut schwäbisch … Das Gleiche lässt sich auf Wärmedämmung,
Heizung und mehr anwenden.
Auch ein Punkt: Alle paar Jahre lässt
man das Häusle streichen. Dazu muss
ein Gerüst gestellt werden. Von diesem Gerüst aus kann man auch gleich
die Fassade dämmen. Die Kosten fürs
Gerüst hat man sowieso, daher sollte
man die Gelegenheit nutzen. So lassen sich durch „Sowieso-Kosten“ die
Kosten einer energetischen Sanierung
drücken.
Im Bereich der energetischen Gebäudesanierung gibt es aber laufend Neuerungen. Für Hauseigentümer ist es
schwierig, den Überblick zu behalten.
Was am einen Haus gut sein kann, ist
am Nachbarhaus schon nicht mehr
richtig. Man kann viel richtig und richtig viel falsch machen. Umfassender
Rat von qualifizierten Fachleuten, die
keine Einzelinteressen verfolgen, ist
daher geboten. Eine Beratung bei der
LEA ist daher der richtige Schritt.
Seit Jahren gibt es einen stetigen Rückgang bei Neubauten. Dafür gewinnt
die Sanierung und Renovierung älterer
Gebäude an Bedeutung. Im Handwerk
hat man das längst erkannt und sich
darauf eingestellt. Die Innungsbetriebe
sind durch ihre Mitgliedschaft in den
Fachverbänden bei den technischen
Entwicklungen stets auf dem neuesten Stand. Viele Handwerker haben
sich zum „Gebäudeenergieberater im
Handwerk“ oder zum „Energiefachmann“ weitergebildet. Die Handwerker kennen für ihre Gewerke bis ins
Detail die passenden Lösungen. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig „seinen“
Handwerker zurate zu ziehen. Schließlich trifft man lang wirkende Entscheidungen. Bauen ist Vertrauenssache
und nicht das erstbeste Angebot muss
auch das beste sein.
Die Handwerkebetriebe aus den Bauund Ausbauinnungen in der Kreishandwerkerschaft Ludwigsburg sind
mit der LEA seit deren Gründung eng
verbunden. Wir sehen in der LEA einen
guten und wichtigen Partner in einem
Bereich, der fürs Handwerk immer
wichtiger wird. Zusammen mit der LEA
sind wir ein verlässlicher und fairer
Partner für alle Hauseigentümer und
Bauherren. Allen Hauseigentümern,
die noch zögern, raten wir: Packen Sie
es an. Wir packen gerne mit an.
Albrecht Lang
Kreishandwerksmeister
Büro Berg
Ingenieurbüro für Hochbau
Matthias Berg
Kallenbergstraße 92
70825 Korntal-Münchingen
Tel.: 0 800 2374 800
(gebührenfrei)
Energieberatung
Ludwigsburg
www.buero-berg.de
[email protected]
Planung
Umsetzung
Guter Rat ist unser Markenzeichen
Wir helfen Ihnen bei Ihren „Haus-Aufgaben“
� Hauseigentümer
Beratung und Service rund um Eigenheim und Grundstück,
damit die Freude an der Immobilie erhalten bleibt.
� Vermieter
Wir helfen Ihnen, Ihre Investitionen in Immobilieneigentum
erfolgreich und ertragreich zu gestalten.
- Baurecht - Erbrecht - Immobiliensteuerrecht
- Wohnungseigentumsrecht - Nachbarrecht - Mietrecht
- Immobilienkaufrecht - Kommunale
RechtAbgaben
& Steuern
- Versicherungen - Wertermittlung
- Werthaltigkeitsberatung
Vermieten
&Verwalten
- Baufinanzierungs- und Fördermittelberatung - Solvenz-Check
� Wohnungseigentümer
Beratung und Service zum Wohnungseigentum,
damit Sie eine zukunftssichere Altersvorsorge haben.
Bauen & Renovieren
- Bautechnik - Bauphysik - Baubegleitung
� Bau- und Kaufwillige
Beratung und Unterstützung für Bau- und Kaufinteressenten,
damit schon der Einstieg ins Eigentum reibungslos gelingt.
Technik & Energie
- Verwaltungsmanagement - Energieberatung
- Instandsetzungs- u. Sanierungsberatung
Geschäftsstelle: Hospitalstraße
9 · 71634
Ludwigsburg
Mo. - Ludwigsburg
Do. 9.00 - 17.00
Uhr- ·Do.
Vorsitzende:
Stadträtin
Helga Schneller
Geschäftsstelle:
Hospitalstraße
9 · ·71634
· Mo.
9.00 - 17.00
Uhr
Tel.:
07141/
92 58 99
· Fax:
07141/
57 26
· E-Mail:
[email protected]
· www.hausundgrund-ludwigsburg.de
Tel.:
0 71 41/92
58 99
· Fax:
0 71 92
41/92
57 26
· E-Mail:
[email protected] · www.hausundgrund-wuerttemberg.de
Erdwärme –
kompetent geplant,
effizient und sicher.
IGE weyersberg die geologen gmbh · Porschestraße 2 · 74321 Bietigheim-Bissingen
Tel: 0 71 42 / 775 110 · Fax: 0 71 42 / 775 730 · [email protected] · www.ige-w.de
Erdwärmesonden mit Wärmepumpe haben sich millionenfach
bewährt: Sie sind effektiv, wirtschaftlich und umweltfreundlich.
Unsere Themen sind geologische
Beurteilungen von Grundwasserbrunnen und Erdwärmesonden.
Ingenieurleistungen · Geologie · Erdwärme
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
7
Neubau
Beim Neubau energetisch ans Werk
Hochwertige Investitionen zahlen sich mit der Zeit aus
In vielen Fällen bestimmt das Grundstück schon die Gestalt und die Ausrichtung des Gebäudes, bisweilen
bestehen auch Auflagen des Bebauungsplans. Das muss bei der Energiebilanz berücksichtigt werden. So
macht es einen erheblichen Unterschied, ob sich das zukünftige Haus in
einer exponierten oder in einer windgeschützten Lage befindet. Auf die
Vermeidung von Verschattungen sollte man bei der Wahl des Bauplatzes
ebenfalls großen Wert legen. Das gilt
übrigens auch bei Baumpflanzungen
im Rahmen der Gartengestaltung,
besonders in Bezug auf Solaranlagen
und passive Wärmegewinne (siehe
Seite 25). Auch die Form des Gebäudes selbst wirkt sich auf seinen Ener-
8
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
Effekt der Maßnahme
Vor­planung Planung
Bau
kompakte einfache
Gebäudeform
Ein einfacher, klarer Baukörper verringert
den Energieverbrauch; Einschnitte, Erker
oder Vorsprünge erhöhen wegen ihrer
größeren Oberfläche den Wärmeverlust
Architekt
Architekt
od. Planer
Ausrichtung
Mehr solare Wärme durch Wohnräume
und große Fenster mit Südausrichtung
Architekt
Architekt
od. Planer
Architekt
Planer od.
Ausführer
KfW-40-Haus
Maßnahme
Die Mehrkosten für einen energiesparenden Neubau müssen nicht groß
sein, doch ihr Spareffekt reicht weit
in die Zukunft. Auch der Wohnkomfort erhöht sich. Wer es richtig anstellt,
verteilt die Wärme gleichmäßiger, holt
viel Licht ins Haus und sorgt für gesunde Luft darin. Wirtschaftlicher und
gesundheitlicher Nutzen gehen also
Hand in Hand. Wissenswert ist, dass
in der Regel die Betriebskosten eines Gebäudes über die Nutzungszeit
deutlich höher sind als die einmaligen
Baukosten. Dies spricht für die Wahl
eines sehr guten Energiestandards
beim Neubau (siehe Seite 13), mit
dem Vorteil niedriger Nebenkosten
beim Betrieb.
KfW-55-Haus
Wer ist wann der richtige Ansprech­
partner für den Bauherren?
KfW-70-Haus
Mehr Energieeffizienz bei Neu- und Umbau
EnEV-Standard
»
Wer heute ein Haus baut, muss künftige
Energiepreis-Entwicklungen in die Planung mit einbeziehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kosten für Energie in
den nächsten Jahren und Jahrzehnten
deutlich steigen, ist groß. Wenn also
über die Art der Heizung, Haustechnik
und die Qualität der Gebäudehülle entschieden wird, muss energetisch nachhaltig gedacht werden.
Baukörper
Wärmeschutz
Wärmedämmung
Gedämmte Außenwände, Dach und Bodenplatte senken den Energiebedarf
Architekt
od. Planer
Architekt
Planer od.
Ausführer
Wärmebrücken vermeiden
Wärmebrücken können zu Bauschäden führen
Architekt
od. Planer
Architekt
Planer od.
Ausführer
Neue Fenster
Moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung
minimieren die Energieverluste
Architekt
od. Planer
Architekt
Planer od.
Ausführer
Luftdichtheit
Ein rechtzeitig erstelltes Konzept inklusive
Planung und Überwachung wirkt nachhaltig
Architekt
Planer od.
Ausführer
Blower-Door-Test
Beim Luftdichtstest werden Undichtigkeiten in
den Bauteilen ausfindig gemacht
Architekt
Planer od.
Ausführer
Technik
Heizanlage
Wärmepumpen und Brennwertkessel erzielen
sehr hohe Wirkungsgrade
Architekt
od. Planer
Architekt
Planer od.
Ausführer
Lüftungsanlage
Sorgt für den nötigen Luftwechsel und für
Einsparungen durch Wärmerückgewinnung
Architekt
od. Planer
Architekt
Planer od.
Ausführer
Solarsysteme
Können im Sommer bis zu 90 % des Täglichen
Warmwasserbedarfs decken
Architekt
od. Planer
Architekt
Planer od.
Ausführer
Erneuerbare Energien
Regenerative Energien verringern die Energiekosten und schonen die Umwelt
Architekt
od. Planer
Architekt
Planer od.
Ausführer
Wichtig Empfehlenswert
Grafik: erweitert nach Bausparkasse Schwäbisch Hall. Quelle: B.A.U.M. e. V.
giebedarf aus. Kellerdecke und Außenwände, die Fenster und das Dach
geben Wärme an die Umgebung ab.
Bei der Planung geht es daher um das
Verhältnis zwischen der Außenfläche
des Hauses und seines Rauminhaltes.
Ein Haus mit kompakter Gestalt gibt
deutlich weniger Energie an seine
Umwelt ab als eines mit Erkern und
Gauben. Doppel- und Reihenhäuser
haben eine deutlich bessere Energiebilanz als frei stehende Gebäude, weil
sie sich seitlich schützen. Zu beachten
ist, dass die Energiesparverordnung
Mindeststandards für die energetische Qualität von Gebäuden setzt, die
eingehalten werden müssen (siehe
Seite 13).
Sanierung
Schritt für Schritt zum Erfolg
Hilfestellung für Hauseigentümer – so saniert man richtig
beschriebenen Leistungen übernimmt
der Planer, er vertritt die Interessen
des Bauherren gegenüber den Handwerkern. Das spart Zeit und Kosten.
Angebote einholen
Die Reihenfolge ist wichtig: Nach einer umfassenden Wärmedämmung des Gebäudes wird nur noch
eine geringere Kesselleistung benötigt.
Wer sein Haus saniert, steigert dessen
Wert, spart künftig Energie und Geld.
Und Zuschüsse gibt es oft auch noch
– vorausgesetzt, der Hauseigentümer
geht die Sanierung durchdacht an.
Wann ist der richtige Zeitpunkt? Neben Gesetzen und Verordnungen, die
Termine für die Modernisierung (etwa
alte Heizanlagen) setzen, zählen weitere Faktoren: ein Eigentümer- oder Mieterwechsel etwa. Die unterschiedliche
Lebensdauer einzelner Bauteile macht
bei der Planung Vorgaben. So ist das
Dach nach 25 bis 50 Jahren fällig, die
Fassade sollte nach 25 bis 30 Jahren
erneuert werden. Bei älteren Gebäuden ist es aus energetischen Gründen
sinnvoll, schon vor Ablauf der Bauteillebensdauer zu modernisieren.
Technische Anlagen unterliegen durch
Verschleiß und technischen Fortschritt
weit kürzeren Modernisierungszyklen.
So lohnt es sich meist nach 15 bis 20
Jahren, einen neuen, effizienteren Wärmeerzeuger zu planen, womöglich unter Einbezug regenerativer Energien.
Über die Modernisierungsschritte und
ihre Reihenfolge sollte man sich gründlich informieren, um Fehler zu vermeiden. So sind Heizungsanlagen schnell
überdimensioniert, wenn wenige Jahre
später das Haus gut wärmegedämmt
wird. Der folgende Modernisierungsfahrplan gibt einen Überblick.
Schwachstellenanalyse
Der Eigentümer kennt sein Haus und
kann erste Hinweise auf energetische
Schwachstellen geben.
Energiediagnose vom Profi
Qualifizierte Architekten und Ingenieure sowie zertifizierte Energieberater
unterziehen das Haus einer Energiediagnose und geben Empfehlungen
(siehe Seite 33).
Finanziellen Rahmen prüfen
Mit den Modernisierungsempfehlungen erhält der Hauseigentümer auch
eine Kostenschätzung und die konkreten Fördermöglichkeiten. So lässt sich
der finanzielle Rahmen überprüfen.
Gute Planung spart Kosten
Nach der Analyse weiß der Hauseigner, welche Arbeiten notwendig sind.
Bei der Planung ist der Einsatz von Expertenkompetenz empfehlenswert. Er
kennt die gesetzlichen Anforderungen,
weiß, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist, und erklärt, welche Arbeiten in Eigenleistung erledigt werden
können. Auch sämtliche nachfolgend
Nach der Entscheidung, welche Maßnahmen erledigt werden sollen, holt
man jeweils mindestens drei Angebote ein – der Vergleichbarkeit wegen
mit identischem Ausschreibungstext.
Alle zu erledigenden Arbeiten sollten
in den Angeboten einzeln aufgeführt
und detailliert beschrieben sein. So
ist eine Fassadendämmung mehr als
nur pauschal der Einbau eines Wärmedämmverbundsystems. Je nach
Einzelfall gehören weitere Arbeiten
wie etwa ein Gerüst, neue Fensterbänke, Anpassen der Regenrohre und
anderes dazu.
Bauvertrag abschließen
Hat man sich für ein Angebot entschieden, empfiehlt sich häufig der
Abschluss eines Bauvertrags anstelle
einfacher Beauftragung. Im Vertrag
ist auf Preisgestaltung, Zahlungsfristen und Mängelansprüche zu achten.
Wichtige Stufen des Bauablaufs sowie die Abnahme mit verbindlichen
Terminen sind konkret festzulegen.
Terminvorgaben aus bewilligten Förderungen sind zu berücksichtigen.
Abnahme der Leistung
Die vereinbarte Leistung muss bei
der Abnahme die vertraglich zugesicherten Eigenschaften haben. Mängel
sind zu beheben. Geht es um eine
Heizung, sind die Handbücher der Anlage auszuhändigen und der Eigentümer ist in die Bedienung einzuweisen.
Gewährleistungsansprüche bestehen
je nach Leistung von 6 Monaten bis
zu 5 Jahren. Innerhalb dieser Zeit ist
der Handwerker verpflichtet, auch
nachträglich auftretende Mängel zu
beseitigen.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
9
Energieausweis
Verbrauch und Bedarf im Blick
Energieausweis ist Pflicht
3
2
1
Mode
gemäß
WEIS
IEAUS
ENERG
ng
äudes
des Geb
e
Gebäud
> 400
ser
armwas
und W
bis
von
04
.12.20
04 31
05
.12.20
01.01.20
05 31
06
.12.20
01.01.20
06 31
04
.20
.12
01.01.20
tt
04 31
01.01.20 sondertem Bla
auf ge
n
ate
auchsd
H
Erdgas
H
Erdgas
H
Erdgas
llets
Holz-Pe
Verbr
ere
Weit
te En
ichswer
Vergle
300
arf
350
400
> 400
Du
rc
Wo hsch
hng nit
ebä t
ude
MF
H
we ene
sen rge
ti
tlic
h m sch n
ode icht
EFH
rnis
we ene
iert
sen rge
ti
tlic
h m sch n
ode icht
rnis
iert
au
250
EFH
Ne
uba
EFH
u
gut energ
mo etisc
dern h
isie
rt
aus
eub
ivh
HN
Pass
MF
giebed
dener
200
150
100
50
0
14.055
15.430
14.540
6.104
78.086
85.720
80.775
33.911
1)
1,0
1,06
1,08
1,07
129,6
124,4
51,7
25,3
10,6
nitt
sch
Durch
Gebäude Ist-Wert
EnEV-Anforderungswert
62,4
213,4
Endenergiebedarf
Energieträger
ziehen
erte be
izung
rgleichsw
elten Ve Wärme für He e bereitermitt
ud
dellhaft e, in denen die el im Gebä
Die mo
ud
Heizkess
f Gebä
durch
r
sich au
sse
n,
rmwa
werde
und Wa rd.
rglichen hten,
wi
wert ve
beac
gestellt
chskenn thält, ist zu
eerbrau
en
Gebäud
ranteil
Energiev
je nach
Soll ein n Warmwasse rbereitung
.
können
ine
rmwasse2 entfallen
der ke
Wa
er
·a)
f die
Fern- od
dass au – 40 kWh/(m
es mit
ist
20
wert ein en werden,
größe
%
ich
chskenn
15 – 30
erbrau bäudes vergl
Ge
Energiev
e ein um
n
Soll ein e beheizten
alerweis rgleichbare
r norm
i ve
.
Nahwärm n, dass hie rauch als be
ist
en
hte
art
ieverb
zu erw
zu beac
rer Energ sselheizung
Ke
geringe
en mit
Gebäud
d
rte sin ung
Die We
hn
geben. ch einer Wo
au
n
g vorge
Erläu
rordnun hliche Verbr angegebene
insparve
ren
tatsäc
vom
Energiee dnung. Der rverhaltens
Verfah
rch die
ror
en Nutze
n ist du
insparve
en zum
nnwerte ch Energiee d sich ändernd
un
) na
rauchske
terung
(A
ses
erb
ergiev enutzfläche Nrungseinflus
von En
tte
bäud
ittlung
ter Ge wegen des Wi
n zur Erm Quadratme
dere
rfahre
Das Ve he Werte pro icht insbeson
we
spezifisc Gebäudes wert ab.
es
nn
oder ein erbrauchske
ser.
Energiev
ienhäu
1) EFH
– Ein
Tipp
Veranlassen Sie eine vom BAFA geförderte „Energiesparberatung vor Ort“
und beauftragen Sie Ihren Energieberater, nach Abschluss der Sanierung
einen Energieausweis auszustellen.
10
5 Mus
tersta
hlung
dt
en zu
r kost
engün
stigen
Mod
Haup
tn
Gebäud utzung /
ekate
go
rie
ernisie
kWh/(m2 ·a)
Fenster
Mehrfa
rung
milien
haus
Beisp
ielhaft
er Vari
anten
vergle
ich
2 ·a) für
Jährlicher Endenergiebedarf in kWh/(m
Hilfsgeräte 3)
Warmwasser
Heizung
16,6
0,0
8,2
151,2
0,0
40,1
Erdgas H
Strom
Holz-Pellets
12,3
2
Gesamt in kWh/(m ·a)
Mode 167,8
rnisier
Ist-Zu
stand
ung ge
Numm
mäß
er12,3
n:
Primäre
ne48,3
[kWh/( 2 rgiebedar
f
m ·a)
]
Einsp
arung
227,5
gegenü
Ist-Zu
ber
stand
[%]
Endene
rg
[kWh/( 2 iebedarf
m ·a)
]
Einsp
228,4
arung
gegenü
Ist-Zu
ber
stand
[%
]
CO
> 400
400
350
300
2 -Emiss
ionen
[kg/(m 2
·a)]
Einsp
51,9
arung
gegenü
Ist-Zu
ber
stand
[%]
rgungsEinsetzbarkeit alternativer Energieverso
systeme:
nach § 5 EnEV vor Baubeginn geprüft
e werden
Alternative Energieversorgungssystem
genutzt für:
Warmwasser
Heizung
Kühlung
Lüftung
Lüftungskonzept
Die Lüftung erfolgt durch:
Schachtlüftung
Fensterlüftung
ewinnung
Lüftungsanlage ohne Wärmerückg
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
100
50
0
150
200
erfahren
Erläuterungen zum Berechnungsv
250
Ausstell
er
Paul M
usterm 4)
ann
Ingeni
eurbür
o Mus
Muste
terman
rstraße
n
45
12345
Muste
rstadt
standardisierter
vorgegeben. Insbesondere wegen
ist durch die Energieeinsparverordnung
ausgewiesenen
tatsächlichen Energieverbrauch. Die
Das verwendete Berechnungsverfahren
n Werte keine Rückschlüsse auf den
Randbedingungen erlauben die angegebene
Gebäudenutzfläche (AN).
nach der EnEV pro Quadratmeter
Bedarfswerte sind spezifische Werte
Fällen des Neubaus und
1) Freiwillige Angabe. 2) Nur in den
1 bis 4
arf
Vergleichswerte Endenergiebed
Sonstige Angaben
der Modernisierung auszufüllen.
3) Ggf. einschließlich Kühlung.
(Anga
ben fre
iwillig)
Mode
rnisier
ungsva
riante
1
Mode
rnisier
ungsva
riante
2
189,5
1 bis 9
17
99,2
193,9
56
15
108,9
43,9
52
16
23,8
54
26.04.
Datum
2007
Unter
sch
Mehrfamilienhäuser.
4) EFH – Einfamilienhäuser, MFH –
rift de
s Ausst
ellers
hrfamil
Seit dem 1. Juli 2009 ist der Energieausweis für Gebäude Pflicht. Nach
dem Ablauf verschiedener Übergangsfristen ist mit der aktuellen Energieeinsparverordnung 2009 die Vorlage des
Energieausweises verbindlich festgelegt. Im Wesentlichen unterscheidet
die Verordnung zwei Ausweisarten:
den Verbrauchs- und den Bedarfsausweis. Die Ausweise sind gemäß Energieeinsparverordnung (§16 ff.) bei Ver-
»
sweis
H – Me
user, MF
nhä
familie
kWh/(m
au
räger
2 ·a)
us
u
Verbra
Primärenergiebedarf
rgieau
3, 1234
Abs. 1 EnEV
oder § 9
Nachweis der Einhaltung des § 3
ha
eizung
–H
assung
chserf
Energiet
200
150
100
EF
ub
H
au
gu ene
t m rg
od etis
er ch
nis
ier
t
Du
Wo rchs
hn chn
ge it
bä t
MF
u
de
we H e
se ner
nt
lic getis
h m ch
EF
od nic
we H e
er
nis ht
se ner
nt
ier
lic getis
t
h m ch
od nic
er
nis ht
ier
t
Geräten
emäßen
thalten
bei zeitg thalten.
nicht en
beträgt
ht en
Kühlung nnwert nic
ch für
ske
erbrau ieverbrauch
iev
erg
erg
he En
2
]
ch für
ist im En
r typisc
h/(m ·a)
erbrau
hlt; de und Jahr und
wert [kW
Energiev
e
ch gekü
chskenn abereinigt)
wird au udenutzfläch
erbrau
klim
bäude
rt
Energiev ch bereinigt,
m2 Gebä
Das Ge
Kennwe
kWh je
Klima(zeitli
sser
etwa 6
Warmwa
Anteil r faktor
3,7
ng
14
sse
Heizu
EnergieWarmwa
24,4
ch
156,3
[kWh]
verbrau
9,2
26,8
11
h]
Zeitraum
149,6
[kW
7
50
Ne
0
H
400
m Ene
Maßn
sind mö
ahme
nbesch
glich
Austa
reibu
sind nic
us
ng
3
ht mö
Fenster ch der ein
Decken
glich
fachverg
: U-We
las
rt 1,2;
Austa
g-Wert ten Fenster
us
4
> 400
0,6
400
im Erdg
U-We ch der Do
350
Heizu
300
250
ppelkas
rt: 1,2
ng
es
choss
; g-Wert
tenfes
des An
Dämm
: 0,6
ter im
ba
un
us; ne
Erdges
5
g der
035
Heizu
ue
Kellerde
choss
ng
des An
cken un
baus,
Dämm
d der
neue
ung de
obers
227,5 kWh/(m²·a)
6
Fenster
ten Ge
Außenw
r Verte
:
schoss
illeitung
ände
decken
en im
nergieeffizienz"
Austa
Keller
im An
Primärenergiebedarf "Gesamte
usch de
7
bau, WL
Außenw
r Heizu
G
ngsanla
ände
ge, ne
Dämm
ue An
ung de
8
lage:
Dach
r Nordf
Ga
s-Bren
assade
2)
nwert
des Vo
Dämm
kessel
rderha
ung de
uses;
r Ostfa
WDVS
ssade;
Weite
12 cm
le
WDVS
re Em
Hinweis
Dämm
; WLG
Energetische Qualität der Gebäudehül
pfehlu
16 cm
ung de
: Mo
035
; WLG
ngen
derni
s Dach
W/(m2 ·K)
auf ge
035
s (Zw
sondert
Sie sin sierungsem
Gebäude Ist-Wert HT’
isc
henspa
d nur ku
pfe
em Bla
rrendäm
W/(m2 ·K)
rz gefas hlungen für
tt
das Ge
ste Hin
mung
EnEV-Anforderungs-Wert HT’
); Mine
bäude
weise
und ke
ralwolle
dienen
in Ersatz
led
20 cm
, WLG
für ein iglich der Inf
e Energ
035
ormati
iebera
tung. on.
n
enthalte
r:
sse
Warmwa
2
228,4 kWh/(m²·a)
350
rstr. 12
Empfe
EF
300
ngen
zu
(EnEV)
Empfoh
lene Mo
Nr.
dernisi
erungs
Bau- od
maßn
er An
ahme
lagen
1
n
Fenster
teile
Endenergiebedarf
ssiv
0
51,9
m²·a)
kWh/(
250
200
150
100
CO2-Emissionen
[kg/(m²·a)]
ub
213,4
50
Gebäudes
Ne
Dieses
ieverb
Energ
1)
Muste
2
Energiebedarf
t
ennwer
rauchsk
sparve
rordnu
ng
Adresse
H
rauch
rb
ergieve
Berechneter Energiebedarf des
ngsem
pfehlu
ergiee
in
Gebäu
de
sparverordnung (EnEV)
gemäß den §§ 16 ff. Energieein
Pa
ter En
Erfass
für Wohngebäude
MF
gemäß
16
den §§
ENERGIEAUSWEIS
3
(EnEV)
rordnu
sparve
gieein
ff. Ener
de
ngebäu
für Woh
rnisie
ru
§ 20 En
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
4
kauf, Vermietung oder Verpachtung
vorzulegen. Baudenkmäler sind von
der Ausweispflicht ausgenommen.
Verbrauchs-/Bedarfsausweis
Beim Verbrauchsausweis wird lediglich der gemittelte, witterungsbereinigte Endenergiebedarf (z. B. der Verbrauch von Erdgas oder Heizöl) der
letzten drei Jahre zur Einstufung des
Gebäudes herangezogen 1 . Der Bedarfsausweis geht weiter. Er stellt den
theoretischen, mit normativen Bedingungen berechneten Energiebedarf
des Gebäudes dar und schafft so die
Grundlage für Vergleiche 2 .
Ein Energieausweis dient also nicht
nur der Information über die Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit
einer Immobilie. Der von einem Fachmann sorgfältig erstellte Bedarfsausweis ermöglicht durch die nutzerunab-
hängige Berechnung einen objektiven
Vergleich der Immobilie mit anderen
Gebäuden und eine fundierte Abschätzung des durch eine integrale Sanierung erreichbaren Energiesparpotenzials.
Hinweise zur Modernisierung
Dazu sind in der Anlage zum Energieausweis kurzgefasste Modernisierungsempfehlungen aufgeführt 3 .
Sie können neben einer Beschreibung
der möglichen Verbesserungen auch
prozentuale Angaben zu deren jeweiligen Einsparpotenzialen an Energie
und ihrer Potenziale zur Senkung der
Kohlendioxid-Emissionen enthalten
4 . Die Ausweise gelten übrigens 10
Jahre, sollten aber nach einer Sanierung wegen der daraus resultierenden
besseren Einstufung in jedem Fall neu
ausgestellt werden.
Wärmegesetz
Klimafreundlich heizen
Erneuerbare-Wärme-Gesetze von Bund und Land
Der Bund und die Neubauten
Das Land und die Altbauten
Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz des Bundes gilt für neue Wohnund Nichtwohngebäude. Pflicht ist
danach, den Wärmeenergiebedarf des
Gebäudes durch die anteilige Nutzung
von mindestens 15 % an erneuerbaren Energien zu decken. Verschiedene
Maßnahmen sind dabei möglich (siehe
Seite 23ff).
Mit dem seit 2010 gültigen „Erneuerbare-Wärme-Gesetz“ setzt
Baden-Württemberg auch in älteren Wohnhäusern auf erneuerbare Energien. Bis 2020 soll ihr
Anteil an der Wärmeversorgung
im Land von derzeit 8 auf 16 %
ausgebaut werden. Heizung und
Warmwasserbereitung verursachen
in Baden-Württemberg knapp 30 %
des Kohlendioxid-Ausstoßes. Davon
entfallen über 90 % auf schon länger
bestehende Gebäude. Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz
verpflichtet
Hauseigentümer beim Austausch des
Heizwärmeerzeugers (als Bestandteil
einer Zentralheizungsanlage; Etagenheizungen oder Einzelöfen sind bei
Austausch nicht betroffen) zur Nutzung erneuerbarer Energien. Diese
sollen 10 % der benötigten Energie
liefern. Eine neue Öl- oder Gasheizung kann durch eine solarthermische
Anlage zur Warmwasserbereitung ergänzt werden. Auch ein dezentraler
Holzofen genügt dem Gesetz, wenn
er mindestens ein Viertel der Wohnfläche überwiegend beheizt oder die
überschüssige Wärme in einen Pufferspeicher abgibt. Der Holzofen muss
die Abgas- und Staubgrenzwerte der
Thermische Solaranlage mit einem
Mindestanteil von 15 %. Dafür sind bei
Wohngebäuden mit höchstens 2 Wohnungen 0,04 m² Anlagenfläche pro m²
Nutzfläche nötig und 0,03 m² Kollektorfläche pro m² Nutzfläche bei Mehrfamilienhäusern.
Nutzung gasförmiger Biomasse. Hier
muss der Wärmebedarf zu mindestens
30 % durch Biogas gedeckt werden.
Nutzung von flüssiger oder fester
Biomasse (Bioöl oder Holz) mit mindestens 50 % Anteil. Die genutzten
Heizkessel müssen einen Mindestwirkungsgrad einhalten.
Nutzung von Erd- oder Umweltwärme mittels Wärmepumpen; Deckung
des Wärmebedarfs zu mindestens 50 %.
Wärmemenge und Stromverbrauch
müssen erfasst werden. Die Jahresarbeitszahl bei Heizanlagen und Warmwasserbereitung per Luft-Wasser- und
Luft-Luft-Wärmepumpen muss 3,3 und
bei allen anderen Wärmepumpen 3,8
betragen.
Betrieb einer kontrollierten Lüftungsanlage mit mindestens 70 % Wärmerückgewinnung.
Betrieb von Blockheizkraftwerken und
Nah-/Fernwärmenetzen mit Abwärmenutzung und Kraftwärmekopplung, die
50 % des Wärmebedarfs decken.
Energiesparmaßnahmen an Gebäudehülle und Gebäudetechnik mit einem Einsparvolumen von mindestens
15 %. Erneuerbare Energien und Ersatzmaßnahmen können zur Erfüllung
der Pflicht kombiniert werden.
»
Bundesimmisionschutzverordnung und anderer
Normen einhalten. Eine
Wärmepumpe
muss
eine
Jahresarbeitszahl von mehr als 3,5
erreichen (siehe Seite
28). Wärme aus Nahund Fernwärmenetzen
und unter bestimmten
Voraussetzungen aus
Kraft-Wärme-Kopplung
genügen ebenfalls. Weiters kann das ErneuerbareWärme-Gesetz durch Beimischen von
10 % Biogas oder Bioöl zum Öl oder
Gas erfüllt werden.
Als Alternative sieht das Gesetz die
besonders gute Dämmung von Außenwänden oder Dach vor. Die verschärften Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2009 des Bundes
muss dadurch um 20 % unterschritten
werden. Bei einer Komplettsanierung
richten sich die Anforderungen nach
dem Baualter des Hauses (siehe Info).
Der Nachweis wird durch qualifizierte
Fachleute und Energieberater durchgeführt. Wer vor einem Heizungsaustausch steht, sollte einen qualifizierten
Energieberater hinzuziehen.
Info
Bei den Gesetzen werden Neu- und Altbauten nicht über einen Kamm geschoren. Für
das EWärmeG des Landes gelten die Anforderungen der EnEV 2009 als Bemessungsgrundlage. Für bestehende Häuser sind je nach Baujahr geringere Unterschreitungen
oder sogar Überschreitungen der Neubauanforderungen beim wichtigen Transmissionswärmeverlust möglich.
Gebäude mit Bauantrag:
Transmissionswärmeverlust H’T
Vor 1. November 1977
Um bis 40 % Überschreitung möglich
1. November 1977 bis 31. Dezember 1994
Um bis 10 % Überschreitung möglich
1. Januar 1995 bis 31. Januar 2002
Mindestens um 20 % unterschreiten
1. Februar 2002 bis 31. März 2008
Mindestens um 30 % unterschreiten
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
11
Für uns ist Heimat mehr
als nur ein Markt.
Bei der EnBW Regional AG arbeitet jeder zu Hause – denn als größtes Netzunternehmen für Strom, Gas und Wasser in
Baden-Württemberg sind wir im ganzen Land daheim. Mit annähernd 100 Standorten sind wir der nahe liegende Partner
für Kommunen und Stadtwerke im Land. Mit ihnen gemeinsam tragen wir die Verantwortung für die Versorgungsnetze.
Grundlage unseres Erfolges sind dabei langfristige Partnerschaften und das Wissen, für wen wir eigentlich arbeiten:
die Menschen in unserer Heimat.
Die Energiezukunft ist hier.
EnBW Regional AG
www.enbw.com/kommunen
• Beratung • Planung
• Installation erneuerbarer Energien
• Photovoltaik
Architekten-Energieberater
• Thermische Solaranlagen
• Blockheizkraftwerke
• Holzpelletsheizungen
Zeppelinstraße 7 · 74354 Besigheim
Telefon 0 71 43 / 96 31 37 · Fax 0 71 43 / 96 31 38
[email protected] · bs-solar.de
12
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
• Architektur
• Energieberatung (Bafa)
• Ökologisches Bauen
• Altbausanierung
• Si-Ge Koordination
• Passivhausplanung
Architekturbüro
M. Müller – H. Ziegler
Freie Architekten
Dipl.-Ing. (FH)
Uhlandstraße 21
71638 Ludwigsbur g
Tel. 0 71 41 / 90 65 13
Fax 0 71 41 / 90 65 15
Energiestandards
Viele Wege führen zum Ziel
Energiestandards im Überblick
dard. Mittlerweile wird er auch bei
Sanierungen erreicht. Passivhäuser
sind sowohl im Winter als auch im
Sommer behaglich, kommen aber
ohne ein konventionelles Heiz- oder
Klimatisierungssystem aus. Sie bieten Wohnkomfort bei einem Heizwär­
mebedarf von weniger als 15 kWh/
m²a und einem Primärenergiebedarf
einschließlich Warmwasser unter 40
kWh/m²a. Wärmeverluste vermeiden
und freie Wärmegewinne optimieren
ist der Schlüssel. Dies gelingt durch
»
Gebäudestandards
EnEV 2009: Mindestanforderungen
Qp 100 % H‘T 100 %
Je nach Baustandard zeigt das Haus entsprechende Energieeffizienz.
Beim Neubau eines Hauses oder bei
der Sanierung ist eine der wichtigsten Entscheidungen die Wahl des
angestrebten Energiestandards, also
wie wenig Energie das Haus später
verbrauchen soll. Entscheidend sind
die Qualität der Gebäudehülle und
der Haus- und Heizungstechnik sowie
ihre Effizienz. Im Folgenden werden
die gebräuchlichsten Energiestandards und Haustypen beschrieben.
Niedrigenergiehaus/EnEV
Seit Februar 2002 ist die Energieeinsparverordnung in Kraft. Seither
dürfen Neubauten nur noch nach den
Richtlinien für Niedrigenergiehäuser
erstellt werden. Dem Bauherrn bleibt
freigestellt, wie er die Zielwerte erreicht: Wärmedämmung, Anlagentechnik, erneuerbare Energien oder
Wärmerückgewinnung. Der Grenzwert ist dabei je nach Oberflächen-
Foto: Kirsty Pargeter
www.Fotolia.com
KfW-Effizienzhaus 70
Qp < 70 % der Werte der EnEV2009 H‘T < 85 % der Werte der EnEV2009
Volumen-Verhältnis des Gebäudes
unterschiedlich. Der Heizenergiebedarf liegt beim Niedrigenergiehaus
bei rund 70 bis 100 Kilowattstunden
(= 7 bis 10 l Heizöl) je Quadratmeter
und Jahr (kWh/m²a).
KfW-Effizienzhaus 55
Qp < 55 % der Werte der EnEV2009 H‘T < 70 % der Werte der EnEV2009
Bei Sanierungen bestehender Gebäude darf der Grenzwert für Neubauten
um 40 % überschritten werden, wenn
der Nachweis für das Gesamtgebäude
geführt wird. Wird aber bei Sanierungen der für Neubauten gültige Wert
erreicht, winken attraktive Förderungen. Die Anforderungen der EnEV an
Neubauten wird stetig erhöht. Zuletzt
2009 um 30 %, eine weitere Verschärfung der Anforderungen ist 2012 geplant.
Passivhaus
Qp < 40 % kWh/m²a Qh < 15 % kWh/m²a
Passivhaus
Dies ist der zurzeit beste wirtschaftlich
erreichbare energetische Baustan-
KfW-Effizienzhaus 40
Qp < 40 % der Werte der EnEV2009 H‘T < 55 % der Werte der EnEV2009
Sonnenhaus
Qp < 15 kWh/m²a
H‘T < 55 % der Werte der EnEV2009
Nullenergiehaus
Endenergiebedarf 0
Plusenergiehaus
Endenergiebedarfüberschuss
Qp Primärenergiebedarf
H'T Transmissionswärmeverlust
Stand 2. 1. 2012
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
13
Energiestandards
beste Fenstertechnik, sehr hohen
Wärmedämmstandard und wärmebrückenfreie Bauweise sowie eine
luftdichte Hülle und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Wärmegewinne erzielt das Haus
„passiv“ durch die Verglasung und
die Wärmeabgabe von Personen und
Haushaltsgeräten. Der Passivhausstandard wird von der Kreditanstalt
für Wiederaufbau mit den gleichen
Konditionen gefördert wie der KfWEffizienzhaus-55- bzw. -40-Standard.
Planung und Bau eines Passivhauses
sind deutlich anspruchsvoller als bei
Standardgebäuden – daher bietet die
LEA Bauherren eine unabhängige Beratung zur Planung an.
Sonnenhaus
Der Begriff bezeichnet ein Haus,
das den Prinzipien des solaren Bauens folgt. Der Primärenergiebedarf
darf maximal 15 kWh/m²a betragen
und der Transmissionswärmeverlust
muss mindestens 45 % unter dem
EnEV-Standard liegen. Den hohen solaren Deckungsgrad von mindestens
50 % des Warmwasser- und Heizwärmebedarfs erreicht das Sonnenhaus
durch eine großflächige Solaranlage zur Wärmegewinnung und einen
entsprechend dimensionierten Pufferspeicher für sonnenlose Tage. Nur
während der sonnenarmen Monate
kommt zusätzlich die regenerative
Zuheizung zum Einsatz.
Nullenergiehaus
Bei diesem Energiestandard bezieht
das Haus rechnerisch in der Jahresbilanz keine externe Energie (Elektrizität, Gas, Öl). Die nötige Energie (für
Heizung, Warmwasser, Strom) wird
im bzw. am Haus selbst erzeugt, meist
durch Solaranlagen. Technisch ist das
Nullenergiehaus eine Verbesserung
des Passivhauses. Wird mehr Energie
erzeugt als selbst verbraucht, spricht
man von einem Plusenergiehaus.
Energieeinsparverordnung
Sie definiert den gesetzlichen Mindeststandard für den Wärmeschutz der Gebäudehülle und die Anforderungen an
die Gebäudetechnik beim Neubau und
bestimmt die Mindestanforderungen
14
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
»
Info
Luftschadstoff-MengenjeKilowattstundeWärmeverschiedenerEnergierohstoffe
Jede Nutzung fossiler Energieträger setzt Kohlendioxid frei. Die dabei entstehende
Menge hängt von der Art des Energieträgers ab und steht in direktem Zusammenhang mit der Menge der erzeugten Energie.
Energieträger
Kohlendioxid
Stickoxide
Schwefel
CO2 in g/kWh
Nox in g/kWh***
SO2 in g/kWh
Heizöl
310
0,18/0,14
0,31
Erdgas
235
0,07
0,004
Flüssiggas
235
0,18/0,10
0,004
Strom
960*)
0,05
0,48
Fernwärme
110
0,18
0,20
Steinkohle
507
0,05
1,82
Braunkohle
529
1,15
0,28
Holz
0**)
0,10
0,18
*) wegen des hohen Primärenergieaufwandes und der Fernübertrageverluste
**) Holz nimmt während Wachstum der Bäume CO2 auf. ***) Kessel alt/neu
bei umfassenden Sanierungen. Seit
Oktober 2009 ist die novellierte Energieeinsparverordnung in Kraft. Sie verschärft die Werte gegenüber der Vorgängerrichtlinie (EnEV 2007) wie folgt:
Der erforderliche Wärmeschutz ist um
rund 15 Prozent erhöht worden. Maßstab sind die U-Werte der Außenbauteile, die die Gebäudehülle bilden.
Die energetischen Anforderungen an
Neubauten sind um rund 30 Prozent
verschärft worden. Der rechnerische
Nachweis für Wohngebäude kann nun
mit Hilfe eines Referenzgebäudes erbracht werden. Zuvor war dies nur für
Nichtwohngebäude der Fall gewesen.
Der Jahres-Primärenergiebedarf eines
neu zu bauenden Wohngebäudes darf
den Jahres-Primärenergiebedarf eines
entsprechenden
Referenzgebäudes
nicht überschreiten. Dabei hat das Referenzgebäude die gleiche Geometrie,
die gleiche Gebäudenutzfläche sowie
die gleiche Ausrichtung wie das geplante Wohngebäude.
Die Gesamtenergieeffizienz wird durch
den „Primärenergiebedarf“ definiert.
Die Qualität der Gebäudehülle, in der
EnEV mit dem Begriff „Transmissionsverlust“ definiert, wird einberechnet.
Ebenso Wärmeverluste über die Bauteile und Solarenergiegewinne durch
Fenster. Der Bauherr ist frei in der Wahl
von Materialien, Anlagentechnik und
Energieträger. Die aktuelle Verordnung
sieht die Verwendung von erneuerbaren Energien vor. Neben den Anforderungen der Energieeinsparverordnung
sind die „Erneuerbaren-Energien-Wärme-Gesetze“ von Land und Bund einzuhalten (siehe Seite 11).
Ausblick EnEV 2012
Nach dem „Integrierten Energie- und
Klimaprogramm“, das die Bundesregierung 2007 auf den Weg gebracht
hat, sollen die Anforderungen der für
2012 geplanten Fortschreibung der
EnEV in einem weiteren Schritt verschärft werden.
KfW-Energiesparhaus
im Neubau gefördert
Die bundeseigene Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) hat, um mit Förderprogrammen Anreize für bessere
Energiestandards zu geben, die Energiesparhäuser eingeführt. Diese werden im Neubau mit zinsvergünstigten
Darlehen gefördert. Je anspruchsvoller der angestrebte KfW-Energie-
Energiestandards
sparhaus-Standard ist, desto besser
die Förderung. Die Mindestanforderungen orientieren sich an der Energieeinsparverordnung. Beim Neubau
wird der Förderstandard durch die
verschärften Werte beim Primärenergiebedarf und beim Transmissionswärmeverlust definiert.
Beim Effizienzhaus 70 liegt der Primärenergiebedarf um 30 %, beim KfW-Effizienzhaus 55 um 45 % und beim KfWEffizienzhaus 40 sogar um 60 % unter
den Grenzwerten eines Referenzhauses nach Vorschrift der EnEV 2009.
Dieser reduzierte Primärenergiebedarf
kann durch Einsatz regenerativer Energien zur Heizung und Warmwasserbereitung erreicht werden. Wichtig sind
auch die Kompaktheit des Gebäudes
und die Qualität der Gebäudehülle,
die den spezifischen Transmissionswärmeverlust definiert (H’T max in
W/m²K). Beim Energieeffizienzhaus
»
So sparen Sie Energiekosten:
Dämmung und Luftdichtigkeit des Daches
Effiziente Heizungstechnik
Einsatz erneuerbarer Energien
Dämmung der Außenwände
Wärmeschutzglas, Abdichtung
Reduzierung von Wärmebrücken
Kontrollierte Lüftung
Dämmung von Kellerdecke/Fußboden
Investieren in energetische Sanierung lohnt sich.
70 liegt H´T um rund 15 % unter dem
Wert der EnEV. Beim Effizienzhaus 55
und 40 liegt H´T um 30 bzw. 45 % unter
dem entsprechenden Wert der EnEV.
Grafik: www.ecographis.com
Beim Passivhaus spielt zudem der
Heizenergiebedarf Qh eine Rolle (maximal 15 kWh/m²a).
Info Energieeinsparverordnung bestehende Gebäude
DieEnergieeinsparverordnung2009be­
inhaltet je nach Fall Nachrüstpflichten,
Ausnahmen und Befreiungen.
Auch Eigentümer älterer Gebäude, die
keine Modernisierung planen, müssen teilweise ihre Gebäude energetisch aufbessern. Folgende Neuregelungen und Übergangsfristen gelten für alle Eigentümer:
trieb, mit Baujahr vor dem 1. 1. 1990: Außerbetriebnahme bis spätestens 31. 12. 2019
Ausnahme: Gebäudestandard entspricht
WschVO 1994 .
Nachrüstpflichten bei der AnlagenTechnik in bestehenden Gebäuden
Austauschpflicht für Öl- und Gas-Heizkessel: Baujahr vor 01. 10. 1978.
Ausnahme Niedertemperaturkessel und
Brennwertkessel.
Dämmen bisher ungedämmter Wärmeverteilungsleitungen und Armaturen in
nicht beheizten Räumen.
Nachrüstpflichten bei
Bauteilen in bestehenden Gebäuden
Wärmedämmung von bisher ungedämmten obersten Geschossdecken beheizter Räume ( U = 0,24 W/(m²*K)
Ersatzweise kann das darüberliegende,
bisher ungedämmte Dach entsprechend
gedämmt werden; Ausnahme bei 1–2-Familien-Häusern: Bei Wohngebäuden, bei denen der Eigentümer eine Wohnung schon
vor dem 1. 2. 2002 selbst bewohnt hat, entfällt die Pflicht. Im Falle eines Eigentümerwechsels nach dem 1. 2. 2002 ist die Pflicht
innerhalb von 2 Jahren zu erfüllen.
Außerbetriebnahme von
elektrischen Speicherheizsystemen
In Wohngebäuden mit mehr als fünf
Wohneinheiten dürfen elektrische Speicherheizungen nach Ablauf folgender
Fristen nicht mehr betrieben werden;
Außerbetriebnahme nach 30 Jahren Be-
Ausnahmen oder Befreiungen möglich
Bei Austausch oder Erneuerung von
Bauteilen müssen bestimmte Mindestanforderungen an den Wärmeschutz eingehalten werden.
Wirtschaftlicher Vorbehalt bei der Pflicht
zur Dämmung der Geschoss­decke und
Austausch älterer Speicherheizungen für
den Fall, dass erforderlicher Aufwand nicht
binnen angemessener Frist durch eintretende Einsparungen erwirtschaftet wird.
(Nachweis erforderlich).
Nachweispflichten
Nachweise durch qualifizierte Fachleute möglich.
Unternehmererklärung durch qualifizierten Bauhandwerker weist die Erfüllung
der Pflichten nach.
Bei heizungstechnischen Anlagen prüft
der Bezirksschornsteinfeger im Rahmen der
Feuerstättenschau die Einhaltung der EnEV.
Ausführende Fachbetriebe müssen künftig nach Abschluss der Arbeiten eine
schriftliche Unternehmererklärung an den
Gebäudeeigentümer abgeben und damit
nachweisen, dass sie die neue EnEV bei
der Sanierung eingehalten haben. Ein
Fachbetrieb, der die Erklärung nicht oder
falsch abgibt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einer Geldstrafe von
bis zu 15 000 Euro rechnen.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
15
Energiestandards
Konstruktionsmerkmale
der Energiesparhäuser
Die Gebäudehülle bestimmt mit ihrer
Qualität entscheidend den Energiebedarf eines Gebäudes. Die Außenwände mit den Fenstern, das Dach
und die Böden gegen Kellerräume
sowie die Bauteile gegen unbeheizte Bereiche müssen hervorragende
Wärmedämmung besitzen. Wärmebrücken müssen vermieden werden
(siehe Seite 27). Die Fenster spielen
eine Schlüsselrolle. Einerseits sorgen
sie „passiv“ für Energiegewinne, andererseits müssen die Fenster hohe
Wärmedämmstandards
erreichen
(siehe Seite 21). Dabei ist auch das
Thema Lüftung wichtig (siehe Seite
29). Das Heizsystem sollte mit einem
möglichst hohen Anteil an regenerativen Energien gespeist werden.
Um Energiesparhäuser realisieren zu
können und damit einen niedrigen
Energieverbrauch zu erreichen, müssen bestimmte Konstruktionsmerkmale berücksichtigt werden.
1. Bester Wärmeschutz der gesamten
Gebäudehülle (siehe Seite 17ff).
Qualität – so einfach verlegt.
Das Warmdach-Dämmsystem
Schön, wenn Qualität schon
beim Einbau anfängt. Und später beim Wohn-Komfort weitergeht. Das Warmdach-Dämmsystem wird einfach, exakt und
verschnittfrei im Steildach montiert. Und obendrein garantiert
feuchtesicher abgedichtet. Später sind die Früchte der Arbeit
gut zu genießen: Ganzjähriger
Wärmeschutz, himmlischer Schallschutz und sicherer, vorbeugender Brandschutz.
Jetzt bei Ihrem Fachhändler:
16
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
2. Kompakte Bauweise mit geringem
Außenflächen-Volumen-Verhältnis.
3. Vermeidung und Reduzierung von
Wärmebrücken (etwa durch Balkone
und Deckenanschlüsse).
4. Dichtheit der Gebäudehülle gegen
Wärmeverlust (siehe Seite 27).
5. Kontrollierte Lüftung spart Energie
(siehe Seite 29).
6. Ausnutzung solarer Gewinne durch
die Gebäudeorientierung. Öffnung
des Baukörpers nach Süden, um die
Sonnenstrahlen einzufangen. Verschattungsfreie Lage im Winter.
Wärmedämmung Dach
Eine warme Mütze für das Haus
Ungedämmte Dächer verschleudern viel Heizenergie
schicht von außen direkt auf die
Sparren angebracht. Die Dämmung
wird so nirgendwo unterbrochen,
es entstehen keine Wärmebrücken.
Auch ohne komplette Dachsanierung
ist Dämmung möglich. Zwischen den
Dachsparren ist meist viel Platz, der
für die Zwischensparrendämmung
genutzt werden kann. Die Dämmung
ausschließlich zwischen den Sparren
hat einen Nachteil: Die Sparren unterbrechen die Dämmschicht. So entstehen Wärmebrücken. Die Untersparrendämmung eignet sich als Ergänzung
zur Dämmung zwischen den Sparren.
Da dies aber den Wohnraum etwas
verkleinert, reicht eine Dämmdicke von
etwa 50 Millimetern.
Die Zwischensparrendämmung kann auch von eigener Hand eingebaut werden.
Das Dach trennt zusammen mit den
Wänden den Außenraum vom Innenraum und schützt vor der Witterung.
Bei den meisten Dächern kann zwischen Dachkonstruktion (Tragwerk)
und der Dachhaut (Dachdeckung) unterschieden werden. Holz spielt beim
Tragwerk eine große Rolle.
Früher diente der Dachraum meist als
Vorratskammer und Stauraum. Eine
gewisse Durchlüftung war erwünscht.
In vielen Häusern gehen deshalb heute aber enorme Wärmemengen durchs
Dach. Nachvollziehbar ist daher, dass
die Dämmung der obersten Geschossdecken eine der wenigen konkreten
Nachrüstpflichten der Energieeinsparverordnung für Altbauten ist. Die
kostengünstige Dachbodendämmung
bietet sich an, wenn die Dachräume
nicht ausbaufähig sind. Werden die
Dachräume gar nicht betreten, reicht
es, die Dämmung fugendicht auf dem
Boden zu verlegen. Druckbelastbare
Dämmstoffe, mit Spanplatten belegt,
sind begehbar.
Foto: BHW/Isover
Eine umfassendere Dachdämmung ist
nötig, wenn die Dachräume bewohnt
sind. Verschiedene Vorgehensweisen
sind dabei in Bezug auf die Sparren
(= schräge Dachstuhlbalken) bekannt.
Steht die Erneuerung der Dachdeckung an, lohnt sich eine Aufsparrendämmung. Dabei wird die Dämm-
»
Bei einer Dämmung ist darauf zu achten, dass sich später die Feuchtigkeit
der Raumluft nicht in Dach und Wänden niederschlägt. Das würde die
Dämmung beeinträchtigen und die
Bauteile beschädigen. Daher muss die
Dämmkonstruktion so aufgebaut sein,
dass sie denTransport der Feuchtigkeit
erlaubt, oder an der Innenseite des
Raums muss eine dampfsperrende
oder -bremsende Schicht angebracht
werden. Hier ist ein Experte gefragt.
Tipp
Die Energieeinsparverordnung 2009 sieht
bei Dachumbauten und Erneuerung von
Bauteilen genaue U-Werte (Wärmedurchgangswerte) vor. Beim Steildach (U = 0,24
W/m²K) entspricht dies einer Zwischensparrendämmung mit 18 bis 20 cm Stärke.
Beim Flachdach (U = 0,20 W/m²K) müssen
höhere Anforderungen eingehalten werden. Neben den handelsüblichen Dämmstoffen stehen auch Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Wolle, Flachs,
Hanf oder Zellulose zur Verfügung. Vor
allem beim Dachausbau bietet es sich aus
bautechnischer und -biologischer Sicht an,
Naturdämmstoffe zu verwenden.
Zusätzlich zur Wahl der Dämmmethode und der Dämmstoffe müssen bei der
Sanierung des Dachs der Brandschutz,
der Schallschutz und der sommerliche
Wärmeschutz beachtet werden. Außerdem sind die statischen Anforderungen
zu berücksichtigen. In alten Dachstühlen
muss auf möglichen Schädlingsbefall untersucht werden.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
17
Zeit
für mehr Stadt und Kreis.
Jetzt lesen:
(07141) 130-333
oder
www.lkz.de
Mit Regionalausgabe Neckar- und Enzbote.
Wärmedämmung Haus
Warmer Mantel macht Haus behaglich
Dämmung hält die Wärme drinnen und spart Energie
Geht es um den energieeffizienten
Neubau oder die energetische Modernisierung, so ist die Wärmedämmung ein wesentlicher Faktor im
Gesamtkonzept. Die Außenwände
machen die größte Fläche des Hauses
aus. Über sie kann viel Energie verloren gehen. Dämmung schafft wie ein
warmer Mantel Abhilfe. Verschiedene
Methoden der Wärmedämmung gibt
es. Sie unterscheiden sich in Effizienz
und im Preis:
Der Wärmedämmputz ist die einfachste Art. Wegen ihres geringen Wärmedurchgangs werden dem Grundputz
Perlite, Bimsstein oder Polystyrolkugeln beigemischt. Als Abschluss
wird ein wasserabweisender Überputz aufgetragen. Wärmedämmputz
erreicht den geringsten Einspareffekt
aller hier vorgestellten Varianten und
kommt nur noch im Ausnahmefällen
zum Einsatz.
Die Fassadenverkleidung ist eine
eingeführte Technik. Grundlage
eine Unterkonstruktion, die an
Wand montiert wird. Zwischen
»
gut
ist
der
die
Das leicht zu montierende Wärmeverbundsystem ist vielfach bewährt.
Info
Die Wahl des Dämmmaterials und sein
passgenauer Einbau entscheiden mit
über die Effizienz. Zur Wahl stehen
Dämmmatten aus Mineralfaser wie Glasoder Steinwolle und Dämmplatten aus
Kunststoffen wie Polystyrol-Hartschaum.
Sie müssen vor dem Einbau passgenau
zugeschnitten werden.
Zudem gibt es Dämmmaterial aus natürlichen Rohstoffen – Platten und Matten aus
Holzfasern, Kork, Hanf, Kokosfaser oder
Schilf. Auch diese Dämmstoffe unterliegen technischen Anforderungen, daher
werden oft Zusatzstoffe beigemischt, die
problematisch sein können. Das Naturplus-Zeichen zeichnet Materialien aus,
die in Tests ihre Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit bewiesen haben.
Alle Wärmedämmstoffe haben gemeinsam, dass sie den europäischen Produktnormen entsprechen und von der
Bauaufsicht zugelassen sein müssen.
Die Kennmarke eines Dämmstoffs ist die
Wärmeleitgruppe (WLG). Sie wird auf
dem Produkt als dreistellige Zahl angegeben, zum Beispiel WLG 032. Die Regel
ist einfach: Je niedriger der Wert, desto
besser die Wärmedämmung.
Grundlatten wird das Dämmmaterial
in Matten oder Platten eingebaut. Auf
die Grundlattung werden Konterlatten
montiert, an denen die Fassade aus
Metallbahnen (Kupfer oder Aluminium), Holz oder anderen Werkstoffen
aufgehängt wird. Die Konterlattung
sorgt für ein paar Zentimeter Luft
zwischen Fassade und Dämmung.
Man spricht daher von einer „vorgehängten und hinterlüfteten Fassade“.
Die Luftschicht sorgt, da nur eingeschränkt bewegt, ihrerseits für einen
Dämmeffekt.
Das Wärmedämmverbundsystem ist
ebenfalls weit verbreitet. Dabei werden Dämmplatten an der Außenwand
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
19
Wärmedämmung Haus
befestigt und überputzt. In die erste
Putzschicht wird ein Armierungsgewebe eingebettet, das Risse im Putz
verhindern soll. Schließlich wird als
Finish der Oberputz aufgetragen.
Wichtig ist, dass sich in der Wand kein
Tauwasser bildet (die Normen lassen
zeitweise geringen Ausfall zu).
Die Kerndämmung ist ein System aus
zwei Wänden, das die Dämmwirkung
aus dem Zwischenraum zieht. Vor die
tragende Außenmauer wird in geringem Abstand ein Sichtmauerwerk gesetzt. Die zwischen den beiden Mauern bestehende Lücke ist luftgefüllt
und nutzt so die Dämmwirkung von
Luft. So ähnelt das System einer mageren Fassadenverkleidung. Wird der
Spalt mit Dämmstoff verfüllt, steigt die
Dämmwirkung deutlich. So ähnelt das
System dem Wärmeverbundsystem.
Die Vakuumdämmung ist die jüngste Entwicklung. Sie funktioniert nach
dem Warmhalteprinzip von Thermos­
kannen. Platten aus mikroporösen
Werkstoffen werden als Stützkern
20
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
und Hohlraumsystem unter Vakuum
in eine gas- und wasserdampfdichte Folie eingeschweißt. Hochwertige
Aluminiumverbundfolien erreichen
schon eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten.
Die Pakete aus Folie und Stützkern
isolieren durch die äußerst geringe
Wärmeleitfähigkeit des Vakuums sehr
gut – bis zu zehnmal besser als die anderer Dämmsysteme. Aufgrund der
guten Dämmeigenschaften sind die
geringsten Dämmstärken möglich.
Allerdings ist diese Lösung auch mit
klarem Abstand die teuerste Variante.
Damit keine Kälte aus dem Keller kriecht
Den Keller darf man bei der Dämmung
nicht vergessen. Bei Neubauten gehört das zum Standard, bei Altbauten
muss man nachrüsten. Zunächst geht
es darum, die Kellerwände gegen
die Nässe des Erdreichs zu schützen.
Moderne Dichtungssysteme schützen
die Wände dauerhaft ungleich besser als die früher üblichen BitumenSchwarzanstriche, die mit der Zeit
spröde und rissig wurden. Zur Däm-
mung der Kellerdecke gibt es zwei Varianten: von oben oder von unten. Im
Parterre lässt sich ein Bodenaufbau
etwa für Parkett einbauen, der mit
Dämmmaterial verfüllt wird. Leichter
geht die Dämmung von unten. Dabei
werden Dämmstoffplatten von unten
an die Kellerdecke montiert.
»
Info
Wer ein wegen seines äußeren
­Erscheinungsbildes unter Denkmalschutz stehendes Haus wärmedämmen will, muss andere Wege beschreiten. Die Außendämmung ist hier nicht
anwendbar. In diesen Fällen muss der
Wärmeschutz an den Innenseiten der
Außenwände angebracht werden. Bei
Innendämmungen müssen bestimmte
bauphysikalische Randbedingungen
berücksichtigt werden. Eine sorgfältige Planung und Ausführung ist daher
empfehlenswert.
Fenster
Nicht nur der Durchblick zählt
Fenster haben in der Energiebilanz große Bedeutung
Links: Schnitt durch ein Holz-AluminiumFenster mit dreifacher Wärmeschutzverglasung, die tief in den Rahmen
eingelassen ist.
Rechts: Wie die isothermische Darstellung verdeutlicht, sinkt bei einem gut
gedämmten Fenster auch bei Außentemperaturen von – 10 °C die Innenseite des
Fensters nicht unter + 17 °C ab.
Grafik: Bausparkasse Schwäbisch Hall
Nur auf der Nordseite sind die Wärmeverluste größer als die Gewinne.
Fenster lassen Licht herein, aber sie
sollten auch wenig Wärme nach außen
lassen und luftdicht schließen.
Moderne
Wärmeschutzverglasungen
bestehen aus zwei Scheiben, in hochwertigerer Ausführung sogar aus drei.
Die Zwischenräume sind mit Edelgas
gefüllt. Zusätzlich ist das Glas unsichtbar
beschichtet, um die langwellige Wärmestrahlung im Haus zu halten. Hochwertige Fenster auf der Gebäude-Südseite
gewinnen heute durch Sonneneinstrahlung mehr Energie, als an Wärme verloren geht. Im Osten und Westen kann
sich die Energiebilanz die Waage halten.
»
Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist
der U-Wert. Je niedriger er ist, desto
weniger Wärme geht verloren (siehe
Info). 1,3 W/m²K ist heute der Standard für den Uw-Wert. Ideal ist eine
Dreischeiben-Verglasung mit gedämmtem Rahmenprofil (Uw-Wert
0,8 W/m²K).
Der Rahmen ist heute der Schwachpunkt
des Fensters. Daher wird versucht, den
Rahmenanteil möglichst gering zu halten und die Rahmen in die Fassadendämmung zu integrieren. Alle Rahmenmaterialien haben Vor- und Nachteile.
Info
WärmedurchgangskoeffizientUwzeigt‘s
Die Fensterqualität zeigt der Wärmedurchgangskoeffizient U, gemessen in W/m²K. Je
kleiner er ist, desto besser. Der U-Wert wird
in drei „Ebenen“ ermittelt.
Der Ug­Wert hängt vom Scheibenaufbau
(g = Glas) und der Gasfüllung ab. Häufig wird
der Ug-Wert genannt, da der Scheibenaufbau die beste Dämmung erzielt.
Der Uf­Wert bezieht sich auf den Rahmen
(f = frame, Rahmen) und wird seltener genannt. Der Uf-Wert ist abhängig von Rahmenmaterial und -konstruktion sowie vom
Wärmeübergang im Glasrandbereich.
Der Uw­Wert ist der insgesamt entscheidende. Er zeigt den Wärmedurchgang durch
die Gesamtkonstruktion des Fensters an
(w = window, Fenster). Im Uw-Wert sind der
Ug- und der Uf-Wert zusammengefasst. Hinzu kommt ein Beiwert für den Randverbund.
Energiedurchlassgrad g der Fenster
Der Energiedurchlassgrad gibt an, wie viel
Sonnenenergie durch die Verglasung dringt.
Es besteht eine Abhängigkeit zwischen dem
Ug-Wert und dem Energiedurchlassgrad. Je
kleiner der Ug-Wert desto geringer ist der
Energiedurchlassgrad. Bei der Wahl der
Fenster muss auch auf die Himmelsrichtung
geachtet werden.
Heute werden immer öfter die einst für
Passivhäuser entwickelten Fenster mit
3-Scheiben-Wärmeschutzglas und gedämmten Rahmenprofilen eingesetzt.
Holzfenster – Rahmen und Flügel
bestehen aus dreischichtig verleimten
Holzprofilen aus geeigneten Nadeloder Laubhölzern. Sie erzielen gute
Wärmedämmung, benötigen aber regelmäßige Pflege.
Holz-Alufenster – Sie sind wie Holzfenster aufgebaut, besitzen aber außen
eine Aludeckschale, die auf Holzrahmen
und -flügel aufgeklickt wird. Sie bieten
die Vorteile von Holzfenstern, sind aber
aufgrund der außenseitigen Aluminium-Verkleidung deutlich wartungsärmer.
Kunstofffenster – Sie sind günstiger
als Holzfenster, besitzen aber nicht deren Dämmleistung und Maßhaltigkeit.
Kunstofffenster schrumpfen im Winter
stärker und dehnen sich im Sommer
stärker aus. Die Anzahl der Luftkammern zeigt den wärmetechnischen Wert.
Derzeit ist das 5-Kammer-Rahmenprofil
noch Standard. Bei größeren Fenstern
wird der Rahmen mit einem Stahlprofil
verstärkt.
Aluminiumfenster – Die thermisch
getrennten Aluminiumfenster werden
hauptsächlich in Büro- oder Verwaltungsgebäuden eingesetzt.
Beim Austausch der Fenster sollten
Mauerwerksrollladenkästen stillgelegt
und gedämmt werden. Vorbaurollläden
sind effizienter. Nach Einbau neuer, dichter Fenster ist auf erhöhten Lüftungsbedarf zu achten (siehe Seite 29). Neue
Fenster am besten in Kombination mit
der Dämmung der Fassade planen. Der
Fenstereinbau ist eine Aufgabe für den
Fachmann. Er sollte nach den Kriterien
der RAL-Gütegemeinschaft vorgehen.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
21
Heizung
Eine heiße Sache kühl kalkulieren
Heizanlage vorausschauend planen – Erneuerbare Energie
Die Planung der Heizanlage darf nicht
losgelöst von anderen Modernisierungsmaßnahmen am Haus angegangen werden. Der Heizwärmebedarf
richtet sich unter anderem nach dem
Dämmstandard des Gebäudes. Dies
ist bei der Auslegung der Heizanlage
zu berücksichtigen.
Moderne Heizanlagen werden meist
als zentrale Systeme betrieben. Ein
Wärmeerzeuger sorgt für die Warmwasserbereitung und die Heizung.
Die Wärme wird über ein Verteilungsnetz, meist ein Warmwassernetz mit
Vor- und Rücklauf, zu den Heizkörpern
gepumpt. So wird der Wärmeverlust
über die Gebäudehülle und durch Lüftung ausgeglichen. Passive Wärmegewinne durch die Sonne (über die
Bauteile, meist die Fenster) und interne Wärmegewinne (Abwärme durch
Personen und Geräte) verringern den
von der Heizung zu erbringenden Wärmenachschub. Wärmeverluste durch
die Technik der Heizanlage selbst können über effiziente Haustechnik und
Wärmedämmung der Heizleitungen
verringert werden. In jedem Modernisierungskonzept muss die Wär-
»
meversorgung in die Optimierung
des Gebäudes einbezogen werden.
Dabei sind beim Heizungsaustausch
die Erneuerbare-Wärme-Gesetze zu
beachten (siehe Seite 11). Moderne
Anlagentechnik bietet erhebliche Effizienzpotenziale. Die mit fossilen Energieträgern (Erdgas, Öl) betriebene
konventionelle Heizkesseltechnik ge-
Tipp
Blockheizkraftwerk | BHKW
Neben dem Einsatz von Solaranlagen
kann mit effizienten Systemen auch anders Energie gewonnen werden: Ein
Blockheizkraftwerk (BHKW) produziert
Strom, der im Gebäude genutzt oder ins
Stromnetz eingespeist werden kann. Dafür gibt es die Stromeinspeisevergütung
vom Stromversorger, die den Betrieb eines Blockheizkraftwerks wirtschaftlich
macht. Die Abwärme der mit Erdgas oder
mit Heizöl betriebenen Anlage wird im
Heizsystem zur Warmwasserversorgung
22
Die Wahl der Heizung hängt auch vom Dämmstandard des Hauses ab.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
und Heizungsunterstützung genutzt (KraftWärme-Kopplung). Die Wärme wird in einem großen gedämmten Warmwasserspeicher gespeichert und bei Bedarf
abgerufen. Das BHKW muss so ausgelegt
werden, dass die Laufzeit möglichst hoch
ausfällt. Diese Technik bietet sich vor allem bei Gebäuden an, in denen der Warmwasserbedarf möglichst konstant und relativ hoch ist (Mehrfamilienhäuser). Im
Winterbetrieb wird das BHKW meist
durch einen konventionell betriebenen
Spitzenlastkessel unterstützt.
Foto: BHW/Postbank
winnt durch moderne Technik (Brennwertnutzung) an Effizienz. Daneben
leisten zunehmend regenerative Energiequellen (Sonne, Biomasse) Beiträge zur Energieeinsparung. Gesetzliche
Regelungen fordern bei Modernisierung oder Neubau die Nutzung erneuerbarer Energien oder ersatzweise die
Verbesserung der Wärmedämmung
(siehe Seite 15ff).
Regenerative Energieanlagen sind
heute Stand der Technik und können
in aller Regel wirtschaftlich betrieben
werden. Die Beurteilung der Energieeinsparmöglichkeiten sollte sich
aber nicht allein an der aktuellen Wirtschaftlichkeit orientieren. Die dauerhafte Wirtschaftlichkeit hängt sehr von
Faktoren ab, die sich heute nur mit
annähernder Zuverlässigkeit bestimmen lassen (Entwicklung der Energiepreise, Verfügbarkeit von Rohstoffen
etc.). Sicher ist nur, dass man sich
mit einem gut gedämmten Gebäude
mit moderner Heizungstechnik wenig
Sorge vor steigenden Energiepreisen
machen muss.
Erneuerbare Energien
Die Sonnenseite der Energie
Thermische und photovoltaische Solaranlagen
on sind Röhrenkollektoren pro Flächeneinheit teurer als Flachkollektoren.
Kleinere thermische Solaranlagen mit
einer Kollektorfläche von 5 bis 6 m²
sind bereits ab 4000 Euro zu haben
(zuzüglich Montagekosten). Bei guter
Ausrichtung decken sie den Großteil
des Warmwasserbedarfs eines Vierpersonenhaushalts. In letzter Zeit nimmt
der Anteil heizungsunterstützender
Solaranlagen zu. Bei diesen erfolgt
die Warmwasserbereitung meist im
Durchlaufprinzip, was der Bildung von
Keimen im Trinkwasser vorbeugt. Der
Beitrag zur Beheizung des Hauses erfordert eine größere Kollektorfläche, einen größeren Speicher und eine andere
Anlagenkonzeption.
Röhrenkollektoren erzielen auf geringem Raum höchste Wirkungsgrade.
Sonnenenergie kann auf zwei Arten
genutzt werden. Photovoltaik erzeugt
umweltfreundlichen Strom, thermische
Anlagen dienen zur Beheizung und
Warmwasserbereitung. Das bedingt
unterschiedliche Herangehensweisen
an die Planung.
Thermische Solaranlagen
Bei der thermischen Nutzung der Sonnenenergie wird zwischen passiver
und aktiver Nutzung unterschieden. Als
passive Nutzung wird die direkte Erwärmung eines Gebäudes durchs Sonnenlicht bezeichnet. Die aktive Nutzung
sammelt Sonnenenergie über Solarkollektoren und verteilt die Wärme über ein
geeignetes Medium – im Heizungsnetz
Wasser – im Gebäude. Ein wichtiger
Bestandteil einer thermischen Solaranlage ist der gedämmte Speicher, in dem
die Sonnenenergie in Form erwärmten
Wassers gespeichert wird. Wichtigster
Bestandteil einer Solaranlage ist der
Kollektor. Im thermischen Bereich gibt
es zwei Bauarten.
Flachkollektoren sind flach kastenförmig aufgebaut und gedämmt. Auf der
Oberseite sind sie verglast. In dem Kasten befindet sich ein schwarzes Blech
(Absorber) mit rückseitig aufgelöteten
Leitungen. Die Sonne erwärmt den Absorber, der die Wärme an die Leitungen
überträgt. Durch die Leitungen fließt
ein Wasser-Frostschutz-Gemisch, das
die Wärme in den Speicher abführt.
Röhrenkollektoren zeichnen sich gegenüber Flachkollektoren durch höhere Wirkungsgrade aus. Sie sind daher
für knappe Platzverhältnisse geeignet.
Auch hier erwärmt die Sonne Absorber,
die die Wärme über Leitungen an das
Wasser-Frostschutz-Gemisch übertragen. Beim Röhrenkollektor sind die Absorber in langen, schmalen Absorberstreifen in Glasröhren nebeneinander
angeordnet. In den Glasröhren herrscht
ein Vakuum, was Wärmeverlust durch
Luftbewegungen im Kollektor vermeidet (vergleichbar einer Thermoskanne).
Wegen der aufwändigeren Konstrukti-
Der Deckungsbeitrag einer thermischen Solaranlage am gesamten
Energiebedarf ist abhängig von vielen
Faktoren (Dämmstandard des Hauses,
Größe, Ausrichtung und Neigung der
Kollektoren, Nutzerverhalten). Unter
idealen Bedingungen sind im Neubau solare Deckungsraten von über
50 % möglich. Man spricht dann von
sogenannten „Sonnenhäusern“. Meist
werden aber Standard-Lösungen eingesetzt, die einen deutlich niedrigeren Anteil an der Wärmeversorgung
leisten. Thermische Solaranlagen
sind langlebig, sie überschreiten die
Lebenserwartung eines Heizkessels
in der Regel deutlich. Mit jedem Anstieg der Energiekosten steigt daher
ihre Wirtschaftlichkeit, denn die Sonne scheint gratis. Nicht korrekt ist übrigens die verbreitete Meinung, eine
thermische Solaranlage rechne sich
bei einem ungedämmten Altbau nicht.
Zwar ist die solare Deckungsrate nicht
so hoch wie bei einem gedämmten
Gebäude. Da aber die Heizperiode im
ungedämmten Gebäude früher beginnt und später endet, sind gerade
während dieser Zeit gute Erträge einer
thermischen Solaranlage möglich.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
23
Erneuerbare Energien
Photovoltaikanlagen
Mit Sonnenlicht kann nicht nur Wärme gewonnen werden, sondern auch
Elektrizität. Bei der Photovoltaik wird
die Energie des Lichts direkt in elektrische Energie umgewandelt. Komplexe Technik ist dafür nicht erforderlich, daher eignet sich Photovoltaik
hervorragend als Kraftwerk auf dem
eigenen Hausdach.
Aufbau
Eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage)
besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: Solargenerator, Wechselrichter
und Einspeisezähler. Der Solargenerator ist der außen sichtbare Teil der
Anlage. Auf dem Dach wandelt er
Sonnenlicht in Strom um. Er erzeugt
jedoch Gleichstrom, der in den bei uns
üblichen Wechselstrom umgewandelt
werden muss, bevor er ins Stromnetz
eingespeist werden kann. Das leistet
der Wechselrichter. Der Einspeisezähler erfasst die Strommenge, die von
der PV-Anlage ins Stromnetz eingespeist wird.
»
Photovoltaik –
Aufbau der Anlage
Solargenerator
Wechselrichter
(mit Regelung)
Einspeisezähler
© 2009 Jens Walter, SOL e.V.
PV-Möglichkeiten in Ludwigsburg
Netzverbund
PV-Anlagen dienen der öffentlichen
Stromversorgung. Ihr Strom wird in
der Regel ins öffentliche Stromnetz
eingespeist. Anders als eine thermische Solaranlage muss die PV-Anlage
nicht auf den persönlichen Strombedarf abgestimmt sein.
Auslegung einer PV-Anlage
Die PV-Anlage kann unabhängig vom
eigenen Stromverbrauch dimensio­
niert werden. Anlagengrößen ab
500 W bis zu mehrstelligen kW sind
möglich. Große Anlagen erlauben,
24
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
dauerhaft Strom für andere zu produzieren und zu verkaufen. Je größer die Anlage ist, desto günstiger
ist der spezifische Preis pro kW installierter Leistung. Da die Anlagenkosten den wichtigsten Kostenfaktor
darstellen, ist es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten grundsätzlich
sinnvoll, die geeigneten Dachflächen
optimal auszunutzen und eine möglichst große, leistungsstarke Anlage
zu wählen. Eine typische Anlagengröße ist 4 kW. Das erfordert rund 35
m² nach Süden geneigte Dachfläche.
Auf einem Flachdach sind rund 100
m² Fläche zum Aufstellen der Module notwendig. Eine 4-kW-Anlage
erbringt jährlich 3500 bis 4500 kWh
– der Jahresstrombedarf eines Vierpersonenhaushalts.
Wirtschaftliche Faktoren, EEG
Die wirtschaftliche Grundlage für
eine PV-Anlage ergibt sich aus dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Jeder Betreiber einer PV-Anlage hat
das Recht, seinen gesamten Strom
ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Zudem ist die Höhe der Vergütung gesetzlich geregelt. Abhängig
vom Jahr der Inbetriebnahme der
PV-Anlage ist der Betrag (pro kWh)
festgeschrieben und über 20 Jahre
garantiert. Im Normalfall amortisiert sich eine PV-Anlage in 10 bis 15
Jahren. Mit der letzten Novellierung
des EEG wurde als Alternative zur
bisherigen Volleinspeisung auch für
die Eigennutzung des erzeugten Solarstroms eine attraktive Regelung
eingeführt. Seit dem wird auch der
vor Ort verbrauchte Solarstrom gefördert.
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Jahresertrag
in kWh
11 560
10 830
10 430
11 140
11 500
11 000
Ertrag
pro kW
1095
1026
988
1055
1090
1042
Beispiel: Erträge der Gemeinschafts­
solaranlage auf der Gottlieb-DaimlerRealschule in Ludwigsburg
Photovoltaik-Anlagen sind längst ein gewohnter
Anblick auf den Dächern in Stadt und Land.
Der Weg zur eigenen Anlage
Für eine PV-Anlage braucht es ein
Flachdach oder ein nach Süden geneigtes Dach ohne Verschattung.
Grundsätzlich sind mehrere Angebote einzuholen. Die Angebote müssen
genau auflisten, welche Bauteile eingesetzt werden und welche technischen Daten sie haben. Referenzen
gehören auch zu einem richtigen Angebot. Bei der Wahl des richtigen Anbieters sollten neben dem Preis vor
allem die Qualität der Anlagenteile
und die Erfahrung des Unternehmens
entscheiden.
Erneuerbare Energien
Alter Energieträger trifft moderne Technik
Holz als Heizmittel erlebt eine deutliche Renaissance
Heizen mit Holz ist die älteste Form
menschlicher Energiegewinnung. Die
„Steinzeitheizung“ kommt mit moderner Technik wieder in Mode. Schließlich
nutzt sie erneuerbare Energie. Bei der
Verbrennung von Holz wird nicht mehr
Kohlendioxid freigesetzt, als der Baum
während seines Wachstums gebunden
hat. Würde der Baum ungenutzt im Wald
verrotten, würde ebenfalls die gleiche
Menge Kohlendioxid wieder freigesetzt
werden. Verschiedene Lösungen mit
Holz als Brennstoff gibt es.
Kamin- und Kachelöfen beheizen einen
Raum und ergänzen eine zentrale Heizung. Offene (Wand)Kamine schneiden
am schlechtesten ab. Weil die Luftzufuhr
ungeregelt ist, erfolgt die Verbrennung
unvollständig, Luftschadstoffe entstehen. Kaminöfen mit verschließbarer
Brennkammer und regelbarer Luftzufuhr erzielen eine bessere Verbrennung
und höhere Wirkungsgrade (bis 80 %).
Kachelöfen bestehen aus verkleideten
Schamottesteinen. Sie speichern Wärme
und geben sie nach der Feuerung über
längere Zeit ab. Inzwischen sind auch
Öfen mit einem integrierten Wärmetauscher, einer sogenannten Wassertasche
erhältlich. Damit wird die Einspeisung
eines Teils der Wärme in das Heizungssystem des Hauses ermöglicht. Damit
erwärmt der Ofen nicht nur den Aufstell-
»
raum, die Wärme kann auch anderen
Räumen zugeführt werden.
Bei Zentralheizungen mit Holzfeuerung
wird nach der Art des Heizkessels unterschieden.
Holzvergaserkessel haben eine geregelte Luftzufuhr durch Gebläse, sie erzielen kontinuierliche und effektive Verbrennung und höhere Wirkungsgrade.
Hackschnitzelkessel werden dank einheitlich geringer Größe der Hackschnitzel automatisiert nachgefüllt und erreichen so den Bedienungskomfort von
Gas- und Ölheizungen.
Holzpelletkessel verfügen dank der
kleinen Holzpresslinge ebenfalls über
Befüllungsautomatik. Dank der normierten Pellets erzielen sie die höchsten Wirkungsgrade unter den Holzheizungen.
Eine Kombination mit einem Pufferspeicher ist bei Holzvergaser- und Hackschnitzelkesseln zwingend erforderlich,
beim Holz-Pellet-Kessel empfehlenswert. Er nimmt die über den Heizbedarf
hinausgehende Energie auf und macht
sie später nutzbar.
Holz wird in verschiedener Form als
Brennstoff genutzt. Seit Menschengedenken ist das Stück- und Scheitholz
im Einsatz. Durch Zerhacken von Holz
werden Holzhackschnitzel erzeugt,
Info
Holzfeuerungsanlagen müssen die
Anforderungen der Bundesimmissionsschutzverordnung erfüllen. Auch
Kleinfeuerungsanlagen (Kamin- und Kachelöfen) sind nicht ausgenommen.
Die Abluft von Holzheizungen enthält je
nach Wirkungsgrad Feinstaub und Ruß
sowie Kohlenmonoxid und polyzyklische
aromatische Kohlenwasserstoffe. Die
Schadstofffracht liegt über der von Gasoder Ölheizungen gleicher Leistung. Das
Verbrennen von imprägniertem, lackiertem oder bemaltem Holz ist verboten, es
ist durch Rußanalyse nachweisbar. Die
BimSchV lässt maximal 0,1 g Feinstaub
je Kubikmeter Abluft zu. Dieser Wert wird
2015 für Neuanlagen auf 0,02 g je Kubikmeter verschärft.
die automatische Holzheizanlagen mit
Brennstofffördertechnik möglich machen. Hackschnitzel sind Normen unterworfen.
Holzpellets
sind
stäbchenförmige
Presslinge aus Abfallprodukten von Sägewerken. Durch den hohen Pressdruck
wird das Lignin als Bindemittel mobilisiert und die Energiedichte je Volumeneinheit deutlich erhöht. Zwei Tonnen
Pellets haben den Heizwert von 1000
Litern Heizöl. Oft sind Sägewerke und
Pelletherstellung integriert. Angeschlossene Heizkraftwerke liefern die Wärme
zur Trocknung des Pellet-Materials. Weniger als 3 % der in den Pellets steckenden Energie wird aber für die Produktion aufgewandt (Heizöl 12 %). Pellets
sind klaren Normen unterworfen (z. B.
Wassergehalt unter 10 %) und erlauben
einen technisch homogenen Anlagenbetrieb. Holzbriketts sind die größeren
Brüder der Pellets. Die Herstellung ist
die gleiche. Auch sie sind Normen unterworfen.
Wichtig ist der Heizwert pro Masseneinheit. Er hängt vor allem vom Wasseranteil im Holz ab, denn nur aus der Trockenmasse ergibt sich Heizenergie, beim
Verdampfen des Wassers aber geht ein
Teil des Heizwertes verloren. Völlig trockenes Holz erreicht einen Heizwert von
etwa 5 Kilowattstunden je Kilogramm.
Es ist daher sinnvoll, Holz lange zum
Trocknen zu lagern. Holzhackschnitzel
lassen sich nur lagern, wenn der Wassergehalt unter 30 % liegt. Der Anteil von
Holz an der Wärmeerzeugung nähert
sich der 5 %-Marke. Dynamisch entwickelt sich der Einsatz von Holzpelletzentralheizungen (im privaten Bereich) und
Holzhackschnitzelheizwerken (für größere Gebäudekomplexe). Wer mit Holz
heizt stärkt die heimische Wirtschaft.
Im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern bleibt der größte Teil der Wertschöpfung im Inland und der Region.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
25
Erneuerbare Energien
Mit der Wärmepumpe ist weniger mehr
Kühle Umgebungstemperatur auf molliges Niveau heben
Mit 8° Celsius Außen- oder Erdtemperatur kann man es sich durchaus
gemütlich machen. Eine Wärmepumpe macht daraus behagliche 20°
Celsius in der Wohnung. Umgangssprachlich ist Wärme eine menschliche Empfindung. Der Wohlfühlbereich liegt zwischen etwa 18° und
25° Celsius (C) – der Zielbereich
für Heizungen (und Klimaanlagen).
7 oder 8 °C erscheinen dagegen kalt.
Winter eine möglichst hohe Temperatur besitzen (z. B. Erdwärmesonden/
Geothermie) und Heizungen, die mit
möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen auskommen (Flächenheizungen im Fußboden, an der Wand oder
in der Decke).
Die Effizienz einer Wärmepumpe zeigt
sich in der Jahresarbeitszahl (JAZ).
Sie setzt die ins Gebäude abgegebene
Wärmeenergie ins Verhältnis zur aufgenommenen elektrischen Energie.
Eine JAZ von mindestens 3,5 sollte
erreicht werden, weil bei konventioneller erzeugter elektrischer Energie
angesichts von geringem KraftwerkWirkungsgrad und Leitungsverlusten
oft kaum ein Drittel der eingesetzten
Primärenergie beim Nutzer ankommt.
Dies eingerechnet, ist eine JAZ unter
3,3 uneffektiv.
Die gängige Gradeinteilung nach Celsius bezieht sich auf die Zustände von
Wasser zwischen Gefrieren und Sieden. Absolut gesehen gibt es für Wärme eine Naturkonstante: Der absolute Temperaturnullpunkt (0° Kelvin/K)
liegt bei – 273,15 °C. Zwischen 8 °C
(281,15 °K) und 20 °C (293,15 °K) ist
energetisch kaum ein Unterschied.
Dies zu nutzen, ist die Idee der Wärmepumpe, die technisch betrachtet
ähnlich wie ein Kühlschrank aufgebaut ist. Zum Einsatz kommen in
Gebäuden fast ausschließlich elektrisch betriebene Kompressions-Wärmepumpen. In ihnen zirkuliert eine
Flüssigkeit als Übertragungsmittel in
einem geschlossenen Kreislauf.
Vier Elemente sind in den geschlossenen Kreislauf der Wärmepumpe
eingebaut: der Verdampfer, der Verdichter (Kompressor), der Verflüssiger
(Kondensator) und die Drossel-Einheit. Die Wärmepumpe nimmt über
den Verdampfer Umweltwärme auf,
komprimiert die Flüssigkeit mittels
des Verdichters auf ein höheres Temperaturniveau und führt die Wärme
dann über den Verflüssiger dem Heizund Brauchwassersystem zu. Dabei
gilt: Je geringer der Unterschied zwischen der Umwelt-Temperatur und
der Heiz-Temperatur, desto weniger
muss die Wärmepumpe arbeiten und
somit Strom aufnehmen. Ideal sind
daher Wärmequellen, die auch im
26
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
»
Info
WärmeausLuft,ErdeundGrundwasser
1 Luft steht überall in ausreichender
Menge als Wärmequelle zur Verfügung.
Ihre Erschließung ist am einfachsten
und kostengünstigsten, die Effizienz aber
relativ gering.
2 Grundwasser ist wegen seiner konstanten Temperatur eine ideale Wärmequelle. Es sind aber nicht überall ausreichende Wasservorkommen vorhanden.
3 Vertikal ins Erdreich eingelassene Erdsonden sind das am weitesten
verbreitete System in Deutschland. Der
Platzbedarf ist gering und die Sonden
können nahezu überall eingesetzt
werden.
4 Erdkollektoren sind relativ günstig
in der Installation. Benötigt wird eine
ausreichend große, unversiegelte Grundstücksfläche.
Grafik: Bausparkasse Schwäbisch Hall
Qualitätssicherung
Mit Sicherheit zu guter Qualität
Qualitätssicherung – Thermografie und Differenzdruck
Ob Neubau oder Sanierung, ohne Qualitätssicherung ist Bauen ein riskantes
Unterfangen. Umsichtiges Vorgehen
ist daher das oberste Gebot.
Sachverständiger Rat
von Beginn an empfohlen
Wer ein Haus baut, investiert in der
Regel mehrere hunderttausend Euro.
Fehler bei der Ausführung können
aber leicht Schäden von mehreren
zehntausend Euro nach sich ziehen. Da
versteht sich sorgfältiges Herangehen
von selbst, oder? Auch bei Um- und
Ausbauten ist Umsicht nötig. Hier wird
nicht selten in die Statik des Gebäudes
eingegriffen, weshalb sorgfältig geplant und gearbeitet werden muss.
Der Überblick geht bei Bauprojekten
für Laien schnell verloren. Dringend
angeraten ist es, sich eingehende Beratung und Begleitung durch einen
unabhängigen Bausachverständigen
zu holen.
Thermografie
und Differenzdruck
Hohe Ansprüche werden an die Dämmung eines energetisch optimierten
Hauses gestellt. Gerade hier ist eine
Qualitätssicherung der Bauarbeiten
unabdingbar. Sachverständige übernehmen die baubegleitend und zur
Bauabnahme nötigen Kontrollen. Zur
Überprüfung der energetischen Effizienz der Gebäudehülle werden zwei
Prüfverfahren angewandt.
Das bekanntere ist die Thermografie,
bei der die Wärmeabstrahlung des
Gebäudes mit einer Wärmebildkamera festgehalten wird. Gegenstände,
die wärmer sind als der absolute Temperatur-Nullpunkt (0 °K, – 273,15 °C),
geben Wärmestrahlung ab. Im Temperaturbereich normalen Lebens ist die
Wärmeabstrahlung im Infrarotbereich
des Lichts sichtbar. Entsprechend sensible Kameras erfassen dies, Compu-
ter „übersetzen“ es in die bekannten
bunten Bilder zwischen Rot, Gelb,
Grün und Blau. An Bauten werden so
Schwachstellen sichtbar. Kalte Flächen
werden dabei in der Regel blau, warme Flächen dagegen rot dargestellt.
Häufige Schwachstellen sind Rollladenkästen, direkt mit der Deckenplatte
verbundene Balkone und ungedämmte Deckenstirnseiten in Außenwänden.
Thermografien können von innen und
außen durchgeführt werden. Mit der
Innenthermografie besteht die Möglichkeit, schimmelgefährdete Stellen
aufzuspüren. Der Einsatz der Thermografie beschränkt sich auf die Heiz­
periode.
Die zweite Prüfmethode ist das Differenzdruck-Messverfahren, auch Blow­
er-Door-Test genannt. Mit ihm wird die
Luftdichtheit der Gebäudehülle gemessen. Luftdichtheit darf nicht mit Dampfdiffusionsdichtheit verwechselt werden.
So ist ein üblicher Innenputz luftdicht,
aber offen für Dampfdiffusion. Ein gut
gedämmtes Haus sollte nicht durch
Zugluft unnötig Wärme verlieren.
Bei dem Verfahren wird ein Ventilator
»
Thermografie
mit der LEA
Die Ludwigsburger Energieagentur
LEA bietet in Zusammenhang mit
der Bauberatung Energie zuhause
(siehe Artikel „Eine Stunde, die sich
lohnt“ (S. 33)) die Überprüfung Ihres
Gebäudes mit Hilfe einer Thermografiekamera an.
In Zusammenhang mit der Begehung des Hauses können Schwachstellen an der Gebäudehülle identifiziert und dokumentiert werden.
In einem Kurzbericht werden
Hinweise gegeben, wie diesen
Mängeln zu Leibe gerückt werden
kann.
Die Thermografie legt Schwachstellen am Gebäude in allen Farben offen.
Foto: BHW Postbank
in eine Tür- oder eine Fensteröffnung
luftdicht eingebaut. Über diesen mit
einer Messblende ausgestatteten Ventilator wird in verschiedenen Messschritten Luft aus dem geschlossenen
Gebäudeinneren herausgesaugt oder
hineingedrückt. So wird Winddruck
simuliert. Der Ventilator wird so eingestellt, dass vorgegebene Druckdifferenzen zwischen drinnen und draußen
entstehen. Um die aufrecht zu erhalten, muss der Ventilator den Druckunterschied erzeugen und dazu noch den
Luftverlust durch Lecks in der Gebäudehülle ersetzen.
Der gemessene Luftstrom geteilt durch
das Gebäudevolumen ergibt die Luftwechselrate n, die sich mit den Werten
anderer Gebäude vergleichen lässt.
Standard ist ein n50-Wert von 3,0/h,
der bei der Luftdruckdifferenz von 50
Pascal (entspricht Windstärke 5) zwischen draußen und drinnen ermittelt
wird. Ein n50-Wert von 3,0/h besagt,
dass die Luft im Inneren dreimal pro
Stunde ausgewechselt wird und damit
entsprechende Energie verloren geht.
Diesen Höchstwert schreibt die Energieeinsparverordnung 2009 für normale Neubauten vor. Bei Gebäuden
mit Lüftungsanlagen beträgt der Wert
1,5 pro Stunde. Bei Passivhäusern sind
nur 0,6/h erlaubt. Bei nicht sanierten
Altbauten werden n50-Werte zwischen
4 und über 10/h erreicht. Lecks in der
Gebäudehülle lassen sich durch das
Testverfahren genau lokalisieren mittels Einbringen von Rauch, Luftbewegungsmessung oder Infrarotbildern.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
27
Baubiologie
Mit der Natur im Einklang
bauen und wohnen
Baubiologie ist die Lehre, Bauwerke
durch Einsatz geeigneter Erkenntnisse und Techniken umweltbewusst
und möglichst schadstofffrei zu errichten. Die Beziehungen zwischen
Mensch, Wohn-Umwelt und den dafür geeigneten Materialien stehen im
Mittelpunkt. Ein gesundes Wohn- und
Raumklima ist das Ziel.
Das Raumklima wird bestimmt von
Temperatur (geregelt über Wärmedämmung, Heizung, Sonneneinstrahlung und Klimatisierung), Feuchtigkeit
in Luft und Materialien, Staubgehalt,
Luftbewegung und Geruch. Auch die
elektrischen Felder spielen hinein. Die
einzelnen Elemente beeinflussen sich
wechselseitig. So zieht Elektrostatik
Staub an und Staub wiederum Allergene, Pilzsporen, Biozide und Schwermetalle. Baufeuchte fördert Schim-
melpilze und mangelnde Lüftung
wiederum befördert Raumfeuchte.
Die Grundregeln der Baubiologie sind:
Bauplatz ohne natürliche (Wasseradern) und künstliche Störungen
(Starkstromleitungen) abseits von
Emissions- und Lärmquellen,
Bauweise und -materialien umweltbewusst und natürlich wählen,
Verwendung von Baustoffen mit
geringer Radioaktivität,
Geruchsneutrale Baustoffe ohne
Abgabe von Giftstoffen,
Natürliche Regulierung der Raumluftfeuchte unter Verwendung feuchteausgleichender Materialien,
Geringe und rasch abklingende
Neubaufeuchte,
Ausgewogenes Maß von Wärmedämmung und Wärmespeicherung,
Strahlungswärme zur Beheizung,
Optimale Oberflächen- und Raumlufttemperaturen,
Gute Luftqualität durch natürlichen
Luftwechsel,
Naturnahe Licht-, Beleuchtungsund Farbverhältnisse,
Keine Ausbreitung elektromagnetische Felder und Funkwellen,
Weitgehende Reduzierung statischer Aufladung (Staubbildung),
Minimierung
des
Energieverbrauchs, Nutzung regenerativer Energiequellen.
Die Berufsbezeichnung „Baubiologe“
ist nicht geschützt. Das Feld ist also
offen auch für zweifelhafte Anbieter. Vertrauenswürdige Baubiologen
arbeiten aber mit wissenschaftlich
anerkannten und reproduzierbaren
Messmethoden und qualifizieren sich
ständig weiter.
Ihr Partner für individuelle Lösungen!
Sanitär/Bäder
Heizungsbau
Klempnerei
• Ausführung sämtl. Sanitärinstallationen
• Badrenovierungen aus einer Hand
• Senioren-, behindertengerechte Bäder
• Wanne-in-Wanne-System
• Regenwassernutzung
• Kundendienstarbeiten
• Öl-, Gas- und Pelletheizungen
• Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
• Solaranlagen
• Heizkörper-Modernisierungen
• Kundendienst-Wartungsarbeiten
• Gas-Check/24-Std.-Notdienst
• Bauklempnerei
• Dachrinnen
• Ablaufrohre
• Blechverwahrungen aller Art
Ruhrstraße 5
Telefon (0 71 41) 6 30 30 oder 64 39 99-0
71679 Asperg
Telefax (0 71 41) 66 02 64
E-Mail: [email protected] · Internet: www. imbery-asperg.de
28
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
Lüftung
Richtig lüften ist kein Geheimnis
Von der Stoßlüftung bis zu modernen Lüftungsanlagen
Frischluft ist eine Grundlage für Wohlbefinden und hygienische Raumverhältnisse.
Dem wird auch durch die DIN 1946,
Teil 6, Rechnung getragen. Darin wird
bei Neubau und beim Austausch der
Fenster bei bestehenden Wohngebäuden die Aufstellung eines Lüftungskonzepts gefordert. Dieses fordert
den Nachweis eines ausreichenden
nutzerunabhängigen
Luftwechsels
zum Feuchteschutz und damit zur Vorbeugung von Schimmelschäden.
Am einfachsten lässt sich über die
Fenster lüften. Allerdings ist das die
energetisch schlechteste Möglichkeit. Richtig gelüftet wird dabei durch
Stoß- und Querlüftung: mindestens
viermal am Tag müssen die Fenster
für fünf bis zehn Minuten ganz geöffnet werden. In dieser Zeit sollten Heizkörper abgestellt werden, damit nicht
zum Fenster hinaus geheizt wird. Die
Luft wird ausgetauscht, ohne dass die
Wände auskühlen.
Besser werden Energieverluste durch
den Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage reduziert. Im Altbau lässt
sich dies durch eine Abluftanlage realisieren. Sie erfordert keine oder
nur wenige Lüftungsleitungen. Dabei
wird von einem kleinen Ventilator
dem Bedarf entsprechend verbrauchte Luft aus den am meisten belasteten
Räumen (Bäder, Toiletten und Küche)
abgezogen.
Soweit die Gebäudehülle luftdicht genug ist, strömt von Wohn-, Ess- und
Schlafräumen Frischluft nach. Sie
kommt durch die Außenluftdurchlässe
ins Gebäude. Diese Durchlässe sollten
aus raumklimatischen Gründen möglichst hoch und oberhalb von Heizkörpern montiert sein. Wird der Ventilator
für die Grund- und Bedarfslüftung
1
2
1
2
Der Erdwärmetauscher mit Absaugturm
1 wärmt oder kühlt die Außenluft. Im Haus strömt die vortemperierte Luft zum zentralen Lüftungsgerät 2 . Von dort leitet das Luftverteilsystem 3 sie in die Räume.
Grafik: Bausparkasse Schwäbisch Hall
über eine Zeitschaltuhr gesteuert, arbeitet dieses System für weniger als
20 Euro pro Jahr.
Eine weitere Verbesserung der Energieeffizienz bietet eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Hier wird die verbrauchte Luft über
einen Wärmetauscher geführt. Die
Wärme wird entzogen und auf die
kalte Frischluft übertragen. Gegenüber der Fensterlüftung reduzieren
sich die Lüftungs-Wärmeverluste
durch solche Anlagen um bis zu 90
Prozent.
Beim Passivhaus wird die Lüftungsanlage um einen Erdwärmetauscher ergänzt. Er liegt 2 bis 3 Meter unter der
Erde, wärmt im Winter die Frischluft
vor und kühlt sie im Sommer ab. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung können sowohl als zentrale als
auch als dezentrale Anlagen realisiert
werden. Dezentrale Anlagen eignen
sich auch zur Nachrüstung in bestehenden Gebäuden. Zentrale Anlagen
müssen mit einem Rohrnetz versehen sein und werden vor allem beim
Neubau in Energiesparhäusern und
Passivhäusern eingesetzt. Wichtig ist
bei einer solchen Anlage, dass das
Gebäude bestimmten Mindestanforderungen an die Dichtheit genügt. Sie
sollte durch einen Luftdichtigkeitstest
nachgewiesen werden.
Ein weiterer Vorteil von Lüftungsanlagen: Zum Lüften müssen die Fenster
nicht mehr geöffnet werden. Daher
gelangen auch weniger Lärm, Staub
oder auch Insekten in die Räume. Mit
feinen Außenluftfiltern ausgestattet,
bieten sie Allergikern Wohnkomfort
ohne lästige Pollen.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
29
Niedriginvestive Maßnahmen
Kleine Kosten, großer Gewinn
Effektive Sparmaßnahmen für Eigentümer und Mieter
Umwälzpumpen –
wer tauscht, spart
Heizungspumpen gehören wegen ihrer
hohen jährlichen Betriebsstundenzahl
zu den „Stromgroßverbrauchern“ in
Gebäuden. Dabei ist der Stand der Technik wichtig. Eine alte Pumpe verbraucht
Strom für 100 Euro im Jahr, neue Hocheffizienzpumpen dagegen deutlich unter 20 Euro Stromkosten im Jahr.
Anfang der 1980er-Jahre waren Pumpen mit 140 Watt Leistung Standard.
Elektronisch gesteuerte Hocheffizienzpumpen unserer Tage benötigen im
normalen Einfamilienhaus nur noch 7
Watt.
Auf die Fläche umgelegt liegt in Wohngebäuden der „Pumpenanteil“ bei 5 bis
20 % des gesamten Gebäudestromverbrauches, in Einfamilienhäusern bei
rund 15 %.
Elektronische Heizkörperventile
Die Heizung ist der größte Energieverbraucher im Privathaushalt. Hier
lohnen sich Sparansätze. Eine einfache und sehr wirtschaftliche Lösung
ist der Einbau elektronischer Heizkörperventile mit zentraler Einzelraumregelung. Die meisten Systeme arbeiten drahtlos und lassen sich daher
zeit- und kostengünstig auch in bestehende Anlagen einbauen.
Elektronische Heizkörperventile steuern die Raumtemperaturen in den
Zimmern zentral und zielgerichtet. Je
nach Anwendung kann so der Energieverbrauch um bis zu 20 % gesenkt
werden. Ein Zeitprogramm bestimmt
je nach persönlichem Tagesablauf
der Bewohner, wann die Zimmer wie
warm sein sollen. Der Regler öffnet
das Heizkörperventil nur dann, wenn
die Räume tatsächlich genutzt wer-
30
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
Die selbsttätige Pumpenleistungsregelung erfolgt mittels Drehzahlanpassung. Bei den sogenannten Elektronikpumpen ist die Regelung unmittelbar
am Motor integriert. Durch sie wird ein
zu hoher Pumpendruck besonders beim
für Heizungsanlagen typischen Teillastbetrieb (über 90 % der Heizperiode)
ebenso vermieden wie Fließgeräusche
in Thermostatventilen.
Der Kaufpreis einer solchen Heizungsumwälzpumpe macht über ihre Lebensdauer gerechnet nur rund 5 % der
anfallenden Stromkosten aus. Bei der
Auswahl der Pumpe ist auf das Energieverbrauchslabel zu achten. Am
energiesparendsten ist die Energie-Effizienzklasse A. In der Energieeinsparverordnung 2009 fordert der Gesetzgeber,
dass bei Neueinbau oder Austausch alle
Heizungsumwälzpumpen, die mehr als
25 Kilowatt Heizungsleistung abdecken,
über selbsttätige Pumpenleistungsre-
gelung verfügen. Wichtig ist in diesem
Zusammenhang der hydraulische Abgleich des Heizungssystems, da nur
dann die Vorteile der Hocheffizienzpumpen voll zur Geltung kommen.
den. Erhältlich sind sowohl programmierbare Einzelventilköpfe als auch
handliche zentrale Bedieneinheiten.
Gute Systeme haben außer energiebewusstem Heizkomfort noch weitere
Funktionen:
Automatische Lüftungsregelung: Sobald ein Fenster zum Lüften geöffnet
wird, schließt der betreffende Heizkörperregler sein Ventil. Dasselbe erfolgt bei Wärmeanstieg von außen,
etwa durch Sonneneinstrahlung.
Zone 2
Zone 1
Anwendung mit Heizkörperreglern
Automatische Urlaubsregelung: Auch
im Urlaub kann das Heizsystem auf
kostensparenden Betrieb gestellt
werden, ohne in eine kalte Wohnung
zurückkehren zu müssen. Das Zeitprogramm bestimmt, wann wieder
auf Normalbetrieb geschaltet wird.
Kompakte Einzelraumregelungen eignen sich für Häuser, Wohnungen, Heimbüros und kleine Geschäftseinheiten.
Meist sind sie im Baukastenprinzip aufgebaut und können jederzeit erweitert
werden. Weil drahtlos arbeitend, kann
das gesamte System beim Umzug problemlos mitgenommen werden.
Niedriginvestive Maßnahmen
Richtig nutzen bringt Nutzen
Geht es um den Energieverbrauch,
steht der Nutzer keineswegs ohnmächtig vor seinen Geräten und der
Haustechnik. Durch bewussten Umgang lässt sich einiges sparen in den
Bereichen Strom und Heizung.
Strom sparen leicht gemacht
Bei der Beleuchtung ist das Stromsparpotenzial im Haus höher als in
allen anderen Bereichen. Normale
Glühlampen sind auf dem Rückzug.
Ihr Nachteil ist spürbar. Nur 5 bis 10 %
der Energie erzeugen Licht, der Rest
wird als Wärme abgegeben. Energiesparlampen sind längst in verschiedenen Größen und Weißlichtnuancen zu haben.
Eine 20-W-Energiesparlampe leuchtet so hell wie
eine 100-W-Glühlampe.
Der Verbrauch sinkt um
80 %. Dabei leben Energiesparlampen bis zu
achtmal länger. Die technische Entwicklung geht
in die LED-Technik, die
eine noch bessere Energieausbeute und längere
Lebensdauer verspricht.
Halogenlampen sind keine Energiesparlampen.
Auch bei ihnen fließt
der meiste Strom in die
Wärmeentwicklung. Wer
Tageslicht möglichst lange nutzt, spart. Weiß als
Farbe der Wände hat die
beste Rückstrahlfähigkeit und hilft
bei der Raumausleuchtung. Dunklere
Farben schlucken Licht. Deshalb sind
auch helle Lampenschirme zu bevorzugen.
Heimliche Stromfresser sind Standby-Schaltungen in Elektrogeräten.
Manche vierköpfige Familie lässt so
im Jahr Strom für bis zu 100 Euro
versickern. Die Zahl der Verdächtigen
ist groß: Fernseher, Video- und DVDRekorder, Computer, Stereoanlage,
Satellitenreceiver, DBTV-Empfänger,
Halogenlampe mit Netzteil, Espressomaschine etc. Eine Leuchtdiode,
ein Brummton oder Wärme überführen die Täter. Ein Röhrenfernseher im
Stand-by-Betrieb verbraucht bis zu
20 Watt. Die Lösung: Geräte ganz abschalten, bei Bedarf über eine schaltbare Steckerleiste. Nötigenfalls den
Stecker ziehen.
Man kann den Stromfressern auch an
die Wäsche gehen. Bis zu 30 % Strom
lässt sich da sparen. Die Waschmaschine sollte im Betrieb immer gut gefüllt
sein. Vorwäsche ist nicht nötig. Für
normal verschmutzte Wäsche reichen
30 oder 40 °C Temperatur. Waschmittel arbeiten da schon effektiv. Neue
Waschmaschinen sollten zur Energieeffizienzklasse A oder besser gehören.
Im Sommer Wäsche an der Luft trocknen und sich den Wäschetrockner sparen.
Für Kühlen und Gefrieren wird
im durchschnittlichen Haushalt
rund ein Fünftel der Energie
verbraucht. Wichtig ist daher,
Kühlgeräte nicht neben Wärmequellen zu stellen. Kühlgeräte müssen dicht sein, die
Türdichtung ist nötigenfalls
auszutauschen.
Keinesfalls
warme Sachen in den Kühlschrank stellen. Kühlgeräte
regelmäßig abtauen, da Eisbildung den Energiebedarf
erhöht. Tür nicht weit öffnen
und lange offen lassen. Besonders beim Neukauf bieten
Kühl- und Gefriergeräte Energiesparpotenzial. Allein schon
durch klugen Kauf lässt sich
bis zu 25 % Energie einsparen. Geräte sollten der Energieeffizienzklasse A
bis A++ angehören. Nach Bedarf kaufen. Ist ein Gefrierfach nötig? Verzicht
darauf spart 20 % Energie. Auch das
Volumen ist zu prüfen. Es gilt: Je kleiner, desto sparsamer.
Auch beim Kochen und Backen ist
Energiesparen möglich. Effizient kocht
man mit dem kleinstmöglichen Topf,
der einen flachen Boden hat und genau auf die Platte passt. Dabei kommt
immer ein Deckel auf den Topf, da so
die Energie nicht verpufft. Wer den
Herd schon einige Minuten vor Koch­
ende abschaltet, kocht mit der Restwärme fertig. Wer Schnellkochtöpfe
nutzt, spart bis zu 50 % Energie, auch
„Thermotöpfe“ sind effizienter. Beim
Backen kann man auf das Vorheizen
verzichten.
Eine wesentliche Entscheidung ist
die Wahl des Stromanbieters und
des Tarifs. Von auf fossilen Ressourcen beruhenden Angeboten bis hin
zu voll aus erneuerbaren Energiequellen stammenden Tarifen reicht
die Palette. Die Wahl ist eine K-Frage:
Kosten sparen oder Kohlendioxidausstoß.
Geld nicht verheizen
Sechs Monate und mehr im Jahr heizen Menschen ihre Wohnungen. Wer
effizient heizt, spart Energie. Das gilt
auch dann, wenn man ältere Fenster,
eine ältere Heizanlage und ein wenig
gedämmtes Gebäude hat. Fenster
müssen hinreichend dicht schließen.
Wenn es auch nur leicht zieht, ist die
Dichtung des Fensters schlecht und
muss verbessert werden. Türen müssen ebenfalls dicht sein, auch am
Boden, wo eine Bürstenleiste hilft.
Mit Einbruch der Dämmerung sollte man im Winter die Rollläden he­
runterlassen oder die Fensterläden
schließen. Sie schaffen zusätzliche
Dämmung vor dem Fenster.
Luft im Heizkreislauf schmälert die
Effizienz der Heizung. Regelmäßige
Entlüftung ist wichtig. Heizungsrohre sollten wärmegedämmt werden,
damit die Heizenergie nur über die
Heizkörper abgegeben wird. Das gilt
vor allem für die Heizleitungen im
Keller, aber auch für die Leitungsabschnitte in den Wohnräumen. Sparen
lässt sich auch bei der Temperatur.
Ein Grad weniger spart 6 % Heizenergie. Warum nicht 20 °C statt 21 °C?
Heizkörper müssen frei sein, auch
von Vorhängen, damit die Luft zirkulieren kann. Am besten dämmt man
die Heizkörper gegen die Hauswand
ab. Jeder Raum sollte für sich geheizt
werden. Es ist nicht sinnvoll, Räume
durch Luftaustausch von anderen
Räumen mitzuheizen. Die Außenwände der kühleren Räume sind kälter.
Daher kondensiert die Luftfeuchtigkeit
der ganzen Wohnung dort – Schimmelbildung droht.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
31
____Architekt____Beutelspacher____
Denk‘ an meine Zukunft... !
+ Partner
•
•
•
•
beraten
planen
bauen
sanieren
Jede Investition in energetische
Renovierung ist eine Zukunftsinvestition!
Egal welche Anforderungen
und Wünsche Sie auch haben
– sprechen Sie mit uns!
Nutzen Sie unsere Erfahrung.
nachher
• energieeffizient
• nachhaltig
• zuverlässig
vorher
71672 Marbach
Tel. 07144 841260
www.beutelspacher.de
Wir kümmern uns auch gerne
um Ihre Fassade.
neuweilerstraße 9
74395 mundelsheim
tel. 0 71 43 / 81 54-0
fax 0 71 43 / 81 54 25
[email protected]
www.baeuerle-stuckateure.de
ENERGIEEFFIZIENT BAUEN
WIRTSCHAFTLICH BAUEN ZU JEDER JAHRESZEIT
Architektur, Passivhausplanung
Energieberatung
Immobilienbewertung
Alt-Württemberg-Allee 42 l 71638 Ludwigsburg
Fon 07141/ 90 19 59 l Fax 07141/ 91 85 09
www.architektmeyer.de l [email protected]
Mit wegweisenden Entwicklungen für den Tiefbau, die Gebäudetechnik sowie Fenster- und Fassadensystemen prägt
REHAU die Welt des Bauens maßgeblich. Dabei stehen besonders die Themen Energieeffizienz, Wassermanagement
und Infrastruktur im Vordergrund.
Energie effizient erzeugen
Systeme für Solarthermie und Geothermie, Wärmepumpen
Energie effizient nutzen
Systeme für Flächenheizung/-kühlung, Betonkerntemperierung
Energieverluste reduzieren
Hochwärmedämmende Fenstersysteme
Dank optimal aufeinander abgestimmter REHAU Komponenten lassen sich Heizkosten optimal reduzieren,
regenerative Energiequellen nutzen und CO2-Emissionen
erheblich senken.
Informieren Sie sich unter www.rehau.de/energieeffizienz
oder rufen Sie uns einfach an.
REHAU AG + Co - Haldenstr. 1 - 71272 Renningen - Malmsheim - Tel: +49 7159 1601-0 - [email protected] - www.rehau.de
32
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
Bauberatung
Eine Stunde, die sich lohnt
Beratung vor Ort: unabhängig, neutral und kompetent
ten am Computer. Dabei werden die
Kosten, die Energieeinsparpotenziale,
sowie die Amortisationszeiten für die
einzelnen Varianten aufgezeigt. Innerhalb der Energieberatung werden dem
Bauherrn die konkreten öffentlichen
Fördermöglichkeiten genau dargelegt.
»
Info
FolgendeStufenkönnenbeiderEner­
gieagenturimLandkreisLudwigsburg
in Anspruch genommen werden:
Energieexperten ermitteln Schwachstellen oft mit einem Blick. Foto: KfW-Bildarchiv/Thomas Klewar
So ist es oft: Ein Hauseigentümer will
sein Gebäude modernisieren und für
die Zukunft rüsten. Mit abgestimmter
Planung und Sanierung lässt sich auch
für ältere Häuser ein guter Standard bis
hin zum Neubauniveau erreichen. Doch
wo anfangen? Mit dem Dach? Bei der
Heizung? Mit der Fassade? Oft sind ja
durch die finanziellen Möglichkeiten
Grenzen gesetzt. Ein Fachhandwerker
kann bezüglich seines Gewerkes sehr
gut beraten. Die Gesamtbetrachtung
des Gebäudes bleibt dabei aber oft außen vor.
Die erfahrenen Architekten und Ingenieure der LEA schöpfen aus einem die
Gewerke übergreifenden Erfahrungspotenzial. Sie können ein Gebäude binnen
einer Stunde hinreichend gut einschätzen. Sie erstellen ein Beratungsprotokoll, das auf einer Seite das Gebäude
in seiner Gesamtheit bewertet und die
Schwachstellen nach Dringlichkeit aufdeckt. Zudem geben die Experten erste
Tipps zu möglichen Fördermitteln von
Bund, Land und Kommune.
Schon bei dieser einstündigen Hausbegehung werden kleinere, schnell
behebbare Schwachstellen aufgedeckt. Etwa ungedämmte Heizleitun-
gen im Keller, unnötige Zuluftlöcher
in Heizräumen, stromfressende alte
Heizungsumwälzpumen, von Möbeln
verstellte Heizkörper oder sogar bisher
unentdeckter Schimmelbefall. Während der Heizperiode ist optional auch
der Einsatz einer Wärmebildkamera
möglich, was bei der Suche nach Wärmebrücken und schimmelgefährdeten
Stellen hilfreich ist.
Beauftragt der Hauseigentümer als Folge der Beratung einen Handwerker der
Kreishandwerkerschaft Ludwigsburg,
erhält er die Beratungsgebühr von
derzeit 100 Euro (ohne Thermografieaufnahmen) zuzüglich Mehrwertsteuer
von dem Handwerksbetrieb zurückerstattet, sofern die Auftragssumme
5000 Euro übersteigt.
Viele Bauherren entscheiden sich nach
dieser einstündigen Beratung für eine
weitergehende Energiesparberatung
am Gebäude. Hier nimmt der Energiebrater das Gebäude qualitativ und
quantitativ auf, erstellt Berechnungen
zum Transmissionswärmeverlust und
Energiebedarf und berechnet zwei bis
drei verschiedene Sanierungsvarian-
Kostenlose Erstberatung in den
Rathäusern der Mitgliedskommunen
der LEA
Einstündige Hausbegehung (Bauberatung Energie zuhause), während
der Heizperiode optional mit Thermografieaufnahmen (Wärmebilder).
Energiesparberatung vor Ort. Während dieser detaillierten Beratung
schlagen die LEA-Experten passende
Fördermöglichkeiten vor und helfen
so durch den für den Laien manchmal
schwer durchschaubaren Förder­
dschungel.
Im Rahmen des Programms „Energiesparberatung vor Ort“ gewährt
das Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (BAFA) Fördermittel.
Aktuell erhalten Bauherren 300 Euro
als Zuschuss für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie 360 Euro für Wohnhäuser mit mindestens drei Wohneinheiten. Zu den aktuellen Laufzeiten
des Förderprogramms siehe die Internetseite www.bafa.de Die Kreditanstalt für Wiederaufbau unterstützt
derzeit mit bis zu 4000 Euro Zuschuss
die Baubegleitung durch einen Sachverständigen im Rahmen des Förderprogramms „Energieeffizient sanieren“. www.kfw-foerderbank.de
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
33
Energetikom
Energetikom
Innovatives Zentrum für Energiekompetenz und Ökodesign
Das Energetikom-Zentrum für Energiekompetenz und Ökodesign ist ein
Netzwerk für Experten und Nutzer in
den Bereichen Energieeinsparung
und -effizienz, Klimaschutz und Ökodesign.
Alle Kompetenzbereiche werden
­gebündelt (One-stop agency), so
dass Besucherinnen und Besucher
von den Erfahrungen und Angeboten
der einzelnen Ansprechpartner und
der hohen Beratungsqualität profitieren. Zusammengeführt werden
alle Akteure im Verein „Energetikom
– Energie­kompetenz und Ökodesign
e. V.“, der als Energie-Denkfabrik zu
verstehen ist. Hier werden innovative
Projekte initiiert und die nachhaltige
­Stadt­entwicklung weiter vorangetrieben.
34
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
Forschung und
Entwicklung
Vernetzung
Kooperation
Lehre, Aus- und
Weiterbildung
Beratung
Energetikom
Energiekompetenz und Ökodesign
Information
Die Vernetzung erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen: von der Einbindung von Planungsbüros sowie Energie- und Finanzierungsdienstleistern,
Fachbereichen der Stadtverwaltungen, der Metropolregion Stuttgart
bis hin zur Ludwigsburger Energieagentur, den Stadtwerken und der
Wohnungsbau Ludwigsburg. Durch
die Vernetzung von unterschiedlichen
Akteuren werden alle Kompetenzen
für energetische Fragestellungen zusammengeführt. Insbesondere ist
das Energetikom Informations- und
Beratungszentrum für Bauwillige und
Energieverbraucher. Hier wird das
gesamte Spektrum bei der Durchführung einer energetischen Maßnahme
angeboten.
EnergieDenkfabrik
Tragende
Säulen
Unternehmen, Start-ups, (Ingenieur-)Büros, ausführende Firmen, Banken
Informationszentrum für private und gewerbliche Bauherren und
Energieverbraucher durch Weiterentwicklung der LEA zur One-stop-agency
Wissenschaftliche Einrichtungen und Institutionen
Zielgruppe/
Nutzer
Städte und Kommunen aus der Region
»
Die tragenden Säulen des Energetikoms
Information und Beratung
Mit der Ludwigsburger Energieagentur
(LEA) und weiteren ansässigen Akteuren
(u. a. Ingenieurbüros, ausführende Firmen und Banken) wurde im Energetikom
eine Anlaufstelle für private Bauherren,
Wirtschaft und Kommunen geschaffen.
Von der Beratung über die Planung bis
zur Finanzierung werden alle Energiedienstleistungen angeboten.
Lehre, Aus- und Weiterbildung
Aufgrund des Fachkräftemangels besteht
in der Region ein großer Bedarf an qualifizierten Fortbildungen. Das Zentrum
schließt diese Lücke. In Form von Ausund Weiterbildungsmaßnahmen werden
die gewonnenen Erkenntnisse aus der
Arbeit der Energie-Denkfabrik weitergegeben.
Kooperation und Vernetzung
Durch die Vernetzung lokaler, regionaler
und internationaler Akteure auf unterschiedlichen Handlungsebenen können
energetische Fragestellungen interdisziplinär bearbeitet werden.
Forschung und Entwicklung
Die bestehenden Forschungseinrichtungen in der Region haben ein großes
Interesse an themen- und projektbezogener Zusammenarbeit im Bereich
„Energietechnologie/Energieversorgung/
Umweltschutz“. In themenbezogenen Arbeitskreisen werden verschiedene Energiefragen interdisziplinär behandelt und
für die Öffentlichkeit aufbereitet.
Alle Informationen zum Energetikom finden Sie unter www.energetikom.de
Reparaturen
Renovieren
Austausch
• Fenster aller Art
• Dachfenster
• Haustüren
• Ganzglastüren
• Zimmertüren
• Rollladen
Wärmedämmsysteme für
Fenster, Türen
und Rollladen
Stoppen Sie Ihre HeizkostenExplosion jetzt! Mit geeigneten
Renovierungsmaßnahmen reduzieren Sie den Wärmeverlust
um bis zu 60%.
• Jalousien
• Markisen
• Vordächer
• Terrassenüber-
Sonnenhaus. Für diese und
kommende Generationen.
dachungen
• Insekten- und
Einbruchschutz
Rotweg 31
71686 Remseck-Hbg.
Tel. 0 71 46 / 86 01 82
www.schwarzergmbh.de
Leben von und mit der Sonne! Dieser Traum wird wahr dank
Rückbesinnung auf den Urquell aller Energien auf Erden,
verbunden mit dem neuesten Stand der Gebäudetechnik.
Das Sonnenhaus von FERMO verbraucht extrem wenig Energie
und bietet dennoch größtmöglichen Wohnkomfort.
Mehr Informationen: 07144 262-0 oder www.fermo.de
FERMO-MASSIVHAUS AG · Gottlieb-Daimler-Str. 68 · 71711 Murr
Mo. - Do.: 8.00 - 12.30 Uhr und 13.30 - 18.00 Uhr · Fr.: 8.00 - 16.00 Uhr
So macht bauen und
renovieren SPASS
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Zimmerarbeiten
Dachflächenfenster
Restaurierung
Dachausbau
Wärmedämmung
Fassaden
Holzverkleidungen
Balkone
Pergolen
Holzkonstruktionen
ZIMMEREI & HOLZBAU
Foto: VELUX
Büro: Auf der Schanz 45 . Betrieb: Voithstraße 18 . 71640 Ludwigsburg
Tel. 07141/87 02 77 . [email protected] . www.holzbau-striegel.de
Der seriöse Partner für Ihre Geschäftspost
im Landkreis Ludwigsburg.


CitiPost Ludwigsburg.
Mauserstraße 6. 71640 Ludwigsburg.
[email protected] · www.citipost-lb.de
Info-Telefon (07141) 64229-50.
Schnell · Günstig · Zuverlässig
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
35
Beraternetzwerk
Beraternetzwerk der LEA –
die Energieagentur
im Landkreis Ludwigsburg
Die Ludwigsburger Energieagentur
arbeitet mit zahlreichen Energieberaterinnen und -beratern aus dem
Landkreis Ludwigsburg zusammen.
Voraussetzung für eine Aufnahme
in das Beraternetzwerk der Ludwigsburger Energieagentur ist die
36
Zulassung zur sogenannten Vor-OrtEnergieberatung beim Bundesamt
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
(BAFA). Alle Beraterinnen und Berater des LEA-Beraternetzwerks sind
unabhängig und nicht am Verkauf
bestimmter Produkte oder an der
Ausführung bestimmter Gewerke
beteiligt. Auf diese Weise gewährleisten wir eine neutrale und objektive Beratung. Aktuell sind folgende
Beraterinnen und Berater im Netzwerk der LEA organisiert (Sortierung
nach Alphabet):
Aldinger, Jürgen
Architekt
Schwabstraße 80
71672 Marbach
Telefon (0 71 44) 81 69 34
[email protected]
Berg, Matthias
Bauingenieur
Kallenbergstraße 92
70825 Korntal-Münchingen
Telefon (07 11) 6 57 13 16
[email protected]
Beutelspacher, Gerd
Architekt
Benzstraße 1
71672 Marbach
Telefon (0 71 44) 84 12 60
[email protected]
Böhnert, Angela
Architektin
Hulda-Goes-Weg 18
71640 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 90 46 00
[email protected]
Bolkart, Karen
Bauingenieurin
Besigheimer Straße 7
74366 Kirchheim
Telefon (0 71 43) 40 33 04
[email protected]
Chevalier, Ralf
Architekt
Rheinlandstraße 10
71636 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 9 91 57 85
[email protected]
Christ, Franz
Dipl.-Ing. Elektrotechnik
Badstraße 10
71642 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 6 43 30 13
[email protected]
Dominke, Peter
Dipl.-Ing. Architektur, Dipl.-Ing. E-Technik
Rechentshofener Straße 9
74321 Bietigheim-Bissingen
Telefon (0 71 42) 4 36 11
[email protected]
Dötterer, Wolf-Dieter
Bauingenieur
Brunnenstraße 10
74343 Sachsenheim
Telefon (0 71 47) 27 05 05
[email protected]
Eisser, Jörg
Architekt
Eichendorffstraße 5
71706 Markgröningen
Telefon (0 71 45) 93 11 79
[email protected]
Englert, Heiko
Architekt
Mirander Straße 40
70825 Korntal-Münchingen
Telefon (07 11) 83 75 76
[email protected]
Groß, Jürgen
Architekt
Solitudestraße 1/1
71638 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 2 98 53 45
[email protected]
Hesse, Elke
Architektin
Christofstraße 23
71686 Remseck
Telefon (0 71 46) 2 00 21
[email protected]
Jahnke, Harald
Architekt
Wilhelmstraße 63
71638 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 6 48 36 75
[email protected]
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
Beraternetzwerk
Kaufmann, Bernd
Bauingenieur
Flößerstraße 119/2
74321 Bietigheim-Bissingen
Telefon (0 71 42) 92 03 94
[email protected]
Meyer, Uwe Michael
Architekt
Alt-Württemberg-Allee 42
71638 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 90 19 59
[email protected]
Michael, Peter
Architekt
Neuhalde 26
71640 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 25 02 32
[email protected]
Müller, Michael
Architekt
Uhlandstraße 21
71638 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 90 65 13
[email protected]
Reiner, Susanne
Architektin
Yorckstraße 6
71636 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 5 05 01 34
[email protected]
Roth, Sven
Dipl.-Ing. Masch.-Bau
Osterholzallee 45
71636 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 92 14 01
[email protected]
Schreyer, Dierk
Faching. Haustechnik
Sonnenhalde 52
71642 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 6 48 07 17
[email protected]
Schumacher, Joerg
Architekt
Römerhofstraße 19
71642 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 89 97 46
[email protected]
Wünderlich, Ronny
Architekt
Rosenstraße 6
74343 Sachsenheim
Telefon (0 71 47) 2 70 38 65
[email protected]
Ziegler, Hansdieter
Architekt
Uhlandstraße 21
71638 Ludwigsburg
Telefon (0 71 41) 90 65 13
[email protected]
•
•
•
•
Malerarbeiten
Wärmedämmung
Balkone u. Geländer
Algenbeseitigung
und -vorbeugung
• Sockelsanierung/
aufsteigende
Feuchtigkeit
• Betoninstandsetzung
• Asbestsanierung
• Anti-Graffiti
• Dachbeschichtung
• Neue Fenster
• Putzsanierung
KRAFT GmbH Ludwigsburg
WARMEDAMMUNG
DIE BEGEISTERT
Vaihinger Straße 30 · 71634 Ludwigsburg
Tel. (0 71 41) 30 33-0 · Fax (0 71 41) 30 33 77
[email protected]
www.arta.de · www.arta.at
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
37
Sanierungsbeispiel
Aus Alt mach Neu – so wird saniert
Sechsfamilienhaus, 1954, auf Neubaustand gebracht
Spot 1: T = + 0,0° C
Spot 2: T = + 2,4 ° C
Thermogrammaufnahme:
Aufnahmedatum:
17. 2. 2010, 04.13 Uhr
Temperaturen:
– 5° C außen
Westfassade vor der Sanierung.
Thermografie Westfassade eines Nachbargebäudes
gleicher Bauart unsaniert, Bühnenraum unbeheizt.
Spot 1: T = – 2,9° C
Spot 2: T = – 3,2 ° C
Thermogrammaufnahme:
Aufnahmedatum:
17. 2. 2010, 04.12 Uhr
Temperaturen:
– 5° C außen
38
Westfassade nach der Sanierung, Anbau eines
Balkons.
Westfassade nach der Sanierung. Die Südfassade ist zum
Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht gedämmt. Hier zeichnen
sich erhebliche Wärmeverluste deutlich rot ab.
Ein altes Haus lässt sich ohne überzogenen Aufwand auf den aktuellen
Neubaustandard bringen – kalkulierbar und Schritt für Schritt.
Das Sechsfamilienhaus in Ludwigsburg ist nur eines von vielen gelungenen Beispielen. 1954 wurde es mit
zwei Vollgeschossen und Dachgeschoss
erbaut. Die Außenwände bestanden
aus verputztem Bimsmauerwerk. Die
Geschossdecken sind in massiver Bauweise erstellt worden. Geheizt wurde
mit wohnungszentralen Kachelofen-
heizungen. Im Untergeschoss befinden
sich Abstell- und Nebenräume. Das Gebäude wurde mit den damals üblichen
Holz-Doppelfenstern ausgestattet.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
Modernisierungsschritte
1997: Installation einer Dachheizzentrale mit Gasbrennwertheizung und
Warmwasserspeicher innerhalb der beheizten Gebäudehülle. Vier Wohnungen
werden an die Heizanlage mit Warmwasserbereitung angeschlossen. Zwei
Wohnungen behalten die wohnungs-
zentrale Kachelofenheizung. Die Kellerdecke wird mit einer 6 cm (WLZ 030)
starken Deckendämmung versehen.
2004: Das Dach wird erneuert und gedämmt. Einbau einer Photovoltaikanlage mit 10 Kilowatt peak Leistung. Die
Westfassade wird mit einer hinterlüfteten Fassade versehen und gedämmt.
(Dämmung 20 cm, WLZ 035)
2009 und 2010: Die bestehenden alten
Holzfenster werden durch Kunststofffenster mit Wärmeschutzverglasung
und integrierter Jalousie ersetzt. Die al-
Sanierungsbeispiel
ten Rollladenkästen werden stillgelegt
und gedämmt. Die beiden restlichen
Wohnungen wurden an die Heizzentrale angeschlossen. Die Ostfassade wird
wärmegedämmt (Dämmung 20 cm,
WLZ 035) und mit einer hinterlüfteten
Fassade versehen. Die Süd- und Nordfassade werden gedämmt mit 14 cm
(WLZ 035). Damit ist die „Sanierung
in Stufen“ des Gebäudes abgeschlossen. Das Gebäude wurde Schritt für
Schritt auf den aktuellen Neubaustandard modernisiert. Der Energiebedarf
wurde um rund 70 % gesenkt. Der Kohlendioxidausstoß wurde von 58,4 kg je
Quadratmeter und Jahr auf 17,1 kg/m²a
gesenkt, ebenfalls eine Senkung um
70 %. Die Photovoltaikanlage gewinnt
so viel Strom, wie die sechs Haushalte
pro Jahr verbrauchen. (Bilanziert auf
ein Jahr mit der Nutzung von energiesparenden Geräten und Beleuchtung.)
Endenergie
232.3 kWh/(m²a)
0
50
100
150
200
250
300
350
>=400
259.0 kWh/(m²a)
Primärenergie
6 Familienhaus 1954
Endenergie
64.4 kWh/(m²a)
0
50
100
150
200
250
300
350
>=400
74.9 kWh/(m²a)
Primärenergie
EnEV 2009, Modernisierungsstand 2010

  
 
 
 
 
 

    

     


 
Architekten-Energieberater
Als Wohnungsunternehmen der Stadt
Ludwigsburg vermieten, verkaufen und
verwalten wir Wohnungen und gewerbliche Flächen, bauen neuen Wohnraum
und modernisieren den Bestand. Daneben
engagieren wir uns im sozialen Netzwerk
der Stadt, bei städtebaulichen Maßnahmen
und bei ökologischen Projekten.
www.wb-lb.de
• Architektur
• Energieberatung (Bafa)
• Ökologisches Bauen
• Altbausanierung
• Si-Ge Koordination
• Passivhausplanung
Architekturbüro
M. Müller – H. Ziegler
Freie Architekten
Dipl.-Ing. (FH)
Uhlandstraße 21
71638 Ludwigsbur g
Tel. 0 71 41 / 90 65 13
Fax 0 71 41 / 90 65 15
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
39
Förderprogramme
Geld vom Staat für gute Planung
Die wichtigsten Förderprogramme vorgestellt
Klar ist, dass nichts gefördert wird,
was gesetzlich gefordert ist. Wer aber
weitergehende Maßnahmen umsetzen
will, hat Aussicht auf finanzielle Unterstützung. Förderfähig sind bei Wohngebäuden Wärmedämmmaßnahmen
und Investitionen in die Haustechnik,
besonders wenn dabei erneuerbare
Energien genutzt werden.
Allgemein werden staatliche
Förderprogramme durch die
Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) und durch das Bundesamt
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) umgesetzt. Neubauten können von der KfW im
Förderprogramm „Energieeffizient bauen“ gefördert werden. Voraussetzung ist, dass
die aktuellen Anforderungen
der Energieeinsparverordnung deutlich unterschritten werden (siehe Seite
13). Die Förderung erfolgt
über vergünstigte Darlehen, die je nach erreichtem Gebäudestandard
mit unterschiedlich hohen Tilgungszuschüssen kombiniert
werden.
Foto: KfW-Bildarchiv
Fotograf: Thomas Klewar
Deutschland hat sich in internationalen Abkommen zur Reduzierung der
Kohlendioxid-Emissionen verpflichtet. Um die im Gebäudebereich erforderliche Senkung des Energieverbrauchs zu erreichen, wurden
einerseits Gesetze und Verordnungen
erlassen, andererseits werden aber
auch Haus- und Wohnungseigentümer unterstützt, wenn sie investieren, um den Energieverbrauch senken.
40
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
Für bestehende Gebäude hat die KfW das Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“ aufgelegt. In diesem Programm
können sowohl Einzelmaßnahmen,
die zur Energieeinsparung beitragen,
aber auch umfassendere Modernisierungen, die das ganze Haus betreffen,
mittels vergünstigter Kredite gefördert
werden. Handelt es sich um Ein- und
Zweifamilienhäuser oder um Eigentumswohnungen in Wohnungseigentümergemeinschaften sind auch nicht
rückzahlbare Zuschüsse möglich. Die
Höhe der Förderung richtet sich auch
hier nach dem nach der Modernisierung erreichten energetischen Niveau.
Zusätzlich unterstützt die KfW die Baubegleitung durch qualifizierte Energieberater bei energetischen Sanierungen. Details hierzu erfahren Sie bei
der Ludwigsburger Energieagentur.
Der Einsatz erneuerbarer Energien
wird primär durch das BAFA mittels
Investitionszuschüssen
gefördert.
Dies beinhaltet Solaranlagen zur
Heizungsunterstützung, den Einsatz
von Wärmepumpen und die Nutzung
von Biomasse (Holzpellets, Holzhackschnitzel oder Scheitholz) zu Heizzwecken. Da es bei Neubauten inzwischen
eine gesetzliche Verpflichtung zur
Nutzung erneuerbarer Energien gibt,
gilt diese Förderung allerdings nur für
den Einsatz in schon bestehenden Gebäuden.
Einige Kommunen sowie auch Energieversorger haben ebenfalls Förderprogramme aufgelegt. Daher
und aufgrund vieler Kombinationsmöglichkeiten und Boni ist eine umfassende Darstellung der staatlichen
Förderprogramme hier nicht möglich.
Es empfiehlt sich, früh Informationen
und Rat bei Experten zu holen.
»
Tipp
Zu beachten ist, dass bei einigen
Förderprogrammen der Antrag auf
Förderung vor Beginn oder Beauftragung der entsprechenden Maßnahme zu stellen ist. Eine nachträgliche
Förderung ist in diesen Fällen ausgeschlossen.
Infos im Internet unter www.bafa.de
und www.kfw-foerderbank.de
Mehrfamilienhäuser sanieren
Mehrere Eigentümer – ein Energieziel
Konzepte für Gemeinschaften in Mehrfamilienhäusern
sammenhang kann sich bei den Fenstern ergeben, die häufig nicht gemeinschaftlich erneuert wurden. Bislang ist
es für die Eigentümergemeinschaft
überdies auch schwer, an die Fördermittel in Form von vergünstigten Krediten zu gelangen. Insbesondere ältere
Menschen möchten verständlicherweise ihr privates Wohneigentum nicht mit
Krediten belasten. Aus diesem Grund
werden mittlerweile Fördermittel in
Form von Zuschüssen vom Staat bereit
gestellt.
Bei mehreren Eigentümern in einem Gebäude ist vorausschauende Absprache sehr wichtig.
Beim Thema Energieeinsparen stehen
in der Berichterstattung meist Ein- und
Zweifamilienhäuser im Blickpunkt.
Hier ist der Ansprechpartner klar, die
Maßnahmen sind überschaubar. Über
die Bewertung der Investitionen, den
Profit und persönliche Überzeugungen entscheidet in der Regel ein sehr
kleiner Personenkreis. Bei 10 bis 60 Eigentümern eines Gebäudes kann der
Weg nicht der gleiche sein.
Grundsätzlich wird gemäß der Energieeinsparverordnung 2009 immer das
gesamte Gebäude bewertet, egal ob
Einfamilienhaus oder Wohnanlage mit
50 Einheiten. Dies macht besonders bei
größeren Gebäuden Sinn, da hier die
Unterschiede zwischen einer rundherum von anderen Wohnungen umgebenen Wohnung und einer Dach- oder
Kellergeschosswohnung sehr markant
sind. Über den Verteilerschlüssel der
Heizkostenabrechnung und über die
bessere energetische Bewertung aller
Wohnungen im Energieausweis profitieren somit alle Eigentümer von den
Einsparungen und der Wertsteigerung
der Immobilie.
Dieser Zwang zur Gemeinsamkeit ist
jedoch das größte Problem, wenn eine
Hausgemeinschaft energetisch sanieren will. Die Interessen und finanziellen
Möglichkeiten der Eigentümer liegen
häufig sehr weit auseinander. Einen gemeinsamen Sanierungsplan für Rentner und junge Familien sowie für eigengenutzte und vermietete Wohnungen
zu finden, kann sich äußerst schwierig
gestalten. Für die persönlichen Überzeugungen der einzelnen Eigentümer
bleibt da nur wenig Raum.
Das Grundproblem liegt häufig darin,
dass die Rücklagen, die gebildet wurden, die Mehrkosten für die energetischen Sanierungsmaßnahmen nicht
ausreichend berücksichtigen konnten
und der Sanierungszyklus nicht mit der
aus energetischer Sicht sinnvollen Abfolge der Investitionen übereinstimmt.
Ein besonderes Problem in diesem Zu-
Aufgrund der Vielzahl der Interessen,
die berücksichtigt werden müssen,
ist es für große Hauseigentümergemeinschaften besonders sinnvoll, sich
frühzeitig einen Sanierungsplan zu erarbeiten, der auch die energetischen
Rahmenbedingungen mit einkalkuliert.
Wenn sonst die Heizung ausgetauscht,
das Dach erneuert oder die Fassade
verputzt werden muss und die Eigentümergemeinschaft in diesen Fällen nur
reagieren kann, verpasst sie die Chance
auf eine nachhaltige und langfristige
Aufwertung des Gebäudes.
»
Info
Die energetischen Rahmenbedingungen sind frühzeitig festzulegen.
Die Eigentümergemeinschaft sollte frühzeitig einen Sanierungsplan
­erarbeiten; dies schafft Planungs­
sicherheit für alle Beteiligten. Eigen­
tümergemeinschaften haben es
be­son­ders schwer, an Fördermittel
zu kommen. Die Mitglieder des Beraternetzwerks der LEA können hier
wertvolle Hilfe leisten.
Eine Sanierung wertet das Gebäude
in der Qualität, im Wert und bei der
Energieeinsparung auf. Alle Wohnungen profitieren davon. Im neuen
Energieausweis wird der neue Standard dargelegt.
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
41
Modernisierungsumlage
Die Nutznießer an den Kosten beteiligen
Modernisierungsumlage bei vermietetem Wohnraum
Durch die Modernisierungsumlage
kann der Mieter an den Kosten für
den Komfort- und Effizienz-Gewinn
beteiligt werden (§ 559, BGB).
Der Vermieter muss dabei schriftlich dem Mieter nachvollziehbar die
Mieterhöhung vorrechnen – andernfalls ist sie unwirksam. Die Gesamtkosten müssen ebenso ausgewiesen
sein wie die Kostenanteile der Modernisierungs- und der Instandhaltungsmaßnahmen (siehe Info). Sind
mehrere Wohnungen betroffen, ist
die Kostenverteilung darzulegen. Der
Mieter hat das Recht auf Einsichtnahme relevanter Dokumente.
Über die Modernisierungsumlage können Eigen­
tümer die Mieter an der energetischen Aufwertung der Immobilie beteiligen.
Bei der Modernisierung der eigenen
vier Wände liegen Kosten und Nutzen
in einer Hand. Aber wie sieht es mit der
energetischen Aufwertung von vermietetem Wohnraum aus? Hier greift
das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB),
Stichwort: Modernisierungsumlage.
Mieter haben die Aufwertung der
Wohnräume in energetischer (und
anderer) Hinsicht zu dulden, auch
wenn dies zu Mieterhöhung führen
kann (§ 554, BGB). Voraussetzung ist,
dass die Maßnahme mindestens drei
Monate vorher unter Angabe des Ablaufs und der voraussichtlichen Mieterhöhung schriftlich angekündigt wird
und keine unzumutbare Härte für den
Mieter darstellt.
42
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
Nicht umlagefähig sind Zinsen, die
dem Eigentümer aus den für seine
Investitionen aufgenommenen Krediten entstehen. Ebenso sind der
mit der Baumaßnahme möglicherweise einhergehende Mietausfall
oder auch die Kosten zur Unterbringung der Mieter während der Arbeiten nicht umlegbar. Der Eigentümer
muss zudem alle Fördergelder von
Gesamtkosten abziehen, ehe er diese umlegt. Das gilt auch für Zinsvergünstigungen.
»
Die jährliche Mieterhöhung darf höchstens 11 % der reinen Modernisierungskosten betragen. Eine Kappungsgrenze
durch einen Mietspiegel gibt es hier
nicht; es bedarf auch keiner Zustimmung des Mieters. Zu beachten ist, dass
es nicht zu einer Mietpreisüberhöhung
(§ 5, Wirtschaftsstrafgesetzbuch) kommt.
Als überhöht gelten Mieten, die die Vergleichsmiete um über 20 % übersteigen.
Eine Erhöhung um mehr als 50 % über
die Vergleichsmiete ist Mietwucher (§
291, Strafgesetzbuch). Wichtig: Weitere
Mietanpassungen richten sich wieder
nach dem Mietspiegel.
Hat der Eigentümer dem Mieter nicht
vorab schon die voraussichtliche Mieterhöhung mitgeteilt oder liegt sie um
mehr als 10 % über jener voraussichtlichen Mieterhöhung, wird die Erhöhung
nicht nach drei Monaten, sondern erst
nach neun wirksam.
Für den Mieter stehen den höheren
Mietkosten Einsparungen im Energiebereich gegenüber. Will oder kann er die
Mehrkosten nicht tragen, kann er den
Mietvertrag kündigen. In diesem Fall
tritt die Mieterhöhung für die restliche
Mietzeit nicht ein (§ 561, BGB).
Info
Kosten für Instandhaltung dürfen nicht
umgelegt werden. Sie sind Sache des Eigentümers. Da energetische Sanierung
und Instandhaltung oft anteilig in derselben Maßnahme stecken, werden die Kalkulationen komplizierter. Zwei Beispiele:
Austausch von Fenstern. Undicht gewordene Fenster werden durch energieeffizientere Modelle ersetzt. Hier darf nur
der Kostenanteil der energetischen Aufwertung umgelegt werden. Der Instandhaltungsanteil berechnet sich durch den
hypothetischen Ersatz der alten Fenster
durch neue der gleichen Bauart. Der Aufwertungsanteil steckt in der Kostendifferenz zwischen den Gesamtkosten und
jenem Instandhaltungsanteil.
Austausch der Heizungsanlage. Die alte
Heizung wird durch eine modernere, effizientere Heizung ersetzt. Auch hier darf nur
die Differenz zwischen Preis der effizienteren neuen Anlage und einer Anlage von
gleichem Niveau wie das Vorgängermodell
als Modernisierung umgelegt werden.
UNGEHEUER
TRADITIONELL.
Wir verstehen was von unserem Handwerk.
Denn Ungeheuer+Ulmer besteht seit 1818.
Seitdem ent
entwickelte
wickelte sich U+U zum modernen
Medienhaus und versteht sich als Spezialist für
die Produktion von Kommunikationsmitteln.
Dank unserer neuen Druckhalle mit moderner
Hochleistungsakzidenzdruckmaschine
Hochleistungsakzidenzdruckmaschine
können wir jetzt noch effi
zienter für
effizienter
Sie arbeiten. Wir hoffen, Sie mit
unserem Leistungsspektrum
überzeugen zu können.
Wir drucken für Sie:
• Prospekte
• Bücher
• Broschüren
• Geschäftsberichte
• Zeitschriften
• Kundenzeitungen
• Kataloge
• zeitungsähnliche Produkte
und bieten darüber hinaus eine große
Palette an weiteren Dienstleistungen.
Lassen Sie sich von uns beeindrucken.
ren!
Jetzt informie
ck.de
www.u-u-dru
Qualität in Satz und Druck. Seit 1818. Ungeheuer+Ulmer KG GmbH+Co.
Körnerstr. 14–18 · 71634 Ludwigsburg · Tel. (07141) 130-440 · Fax (07141) 130-347 · [email protected]
Inserentenverzeichnis
44
A2E Architekten
Eichendorffstr. 5
71706 Markgröningen
Jürgen Aldinger
Architekt
Schwabstr. 80
71672 Marbach
Beutelspacher & Partner
Architekturbüro
Benzstr. 1
71672 Marbach
Blasenbrei & Schrader
Solartechnik
Zeppelinstr. 7
74354 Besigheim
Burkhardt & Sohn
Baustoffhandel
Eberhardstraße 48
71679 Asperg
Bäuerle GmbH
Stuckateurbetrieb
Neuweilerstr. 9
74395 Mundelsheim
Büro Berg
Ingenieurbüro für Hochbau
Kallenbergstr. 92
70825 Korntal-Münchingen
Ralf Chevalier Architekturbüro
Wegenerstr. 5
70439 Stuttgart
Fermo Massivhaus AG
Gottlieb-Daimler-Str. 68
71711 Murr
EnBW Regional AG
Hoferstr. 30
71636 Ludwigsburg
Jürgen Groß
Energiearchitekt
Solitudestr. 1
71638 Ludwigsburg
Haus-, Wohnungs- und
Grundeigentümerverein LB e.V.
Hospitalstraße 9
71634 Ludwigsburg
IGE weyersberg die geologen gmbh
Porschestr. 2
74321 Bietigheim-Bissingen
Imbery GmbH + Co. KG
Heizungen und Sanitär
Ruhrstr. 5
71679 Asperg
Ingenieurbüro Zeeh, Schreyer + Partner
Sonnenhalde 52
71642 Ludwigsburg
Kemker GmbH
Bedachungen
Alter See 19
71638 Ludwigsburg
Kraft Malerwerkstätten GmbH
Vaihinger Str. 30
71634 Ludwigsburg
Kreissparkasse Ludwigsburg
Schillerplatz 6
71638 Ludwigsburg
MS-Blitzschutz GmbH
Dieselstr. 8
71546 Aspach
Uwe Michael Meyer
Architekt
Alt-Württemberg-Allee 42
71638 Ludwigsburg
Müller und Ziegler
Architekturbüro
Uhlandstr. 21
71638 Ludwigsburg
Rehau AG + Co.
Bauunternehmen
Haldenstr. 1
71272 Renningen
Schwarzer GmbH
Fensterbau
Rotweg 31
71686 Remseck
Stadtwerke LudwigsburgKornwestheim GmbH
Gänsfußallee 23
71636 Ludwigsburg
Holzbau Striegel GmbH
Zimmerei – Holzbau
Auf der Schanz 45
71640 Ludwigsburg
Volksbank Ludwigsburg
Schwieberdinger Str. 25
71636 Ludwigsburg
Wohnungsbau
Ludwigsburg GmbH
Mathildenstr. 21
71638 Ludwigsburg
Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren
Verdient Ihr Dach
schon Geld?
VobaWohnenUmwelt
Top-Konditionen für
Photovoltaikanlagen
Solarthermische
Anlagen
Wärmepumpen
Pelletheizungen
Hier sind Sie zu Hause. Wir auch.
www.ksklb.de
bi
s
15 0 €
1
„Bei uns zu Hause soll’s
noch gemütlicher werden.“
Ganz einfach – Modernisierungskredit!
s Kreissparkasse
Ludwigsburg
Sie wollen Energiekosten sparen, teure Reparaturkosten vermeiden oder einfach nur den Wohnkomfort verbessern? Wir helfen Ihnen, Ihre
Wünsche mit dem Modernisierungskredit zu verwirklichen. Telefonisch erreichen Sie uns unter 07141 148-0. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.
¹ bei Beauftragung eines Handwerkers aus unserem Landkreis
Herunterladen