LEA LUDWIGSBURGER ENERGIEAGENTUR Ratgeber energiebewusstes ­Bauen und Sanieren ge la Neuauf Foto: Dena 2 1 0 2 LUDWIGSBURGER ENERGIEAGENTUR LEA Für Energie-Impulse im Landkreis Ludwigsburg. www.kemker.de . Wärmedämmung . Steildachbau . Flachdachbau . Wohndachfenster . Balkone Wir haben schon vieles überDACHt. Ener und % 0 2 e Si durch N e i E g r e SPhAr dRer Heizteen Dächer. me edämm gut g Ein Meisterbetrieb im in den eigenen vier Wänden . Mit jeder Wärmedämmung, egal ob bei einem Neubau oder einer Altbausanierung, sparen Sie nicht nur Energiekosten, sondern steigern den Wert Ihrer Immobilie. Unser kompetenter Energieberater, Herr Ulrich Wohlfarth (Dachdecker-/Zimmerermeister), berät Sie gerne persönlich. Kemker GmbH Bedachungen Postfach 1008 71610 Ludwigsburg Tel. 07141/2 85 00 Fax 07141/8 15 78 [email protected] Inhalt | Impressum » Impressum Neubau // Beim Neubau energetisch ans Werk 8 Sanierung // Schritt für Schritt zum Erfolg 9 Herausgeber LEA LUDWIGSBURGER ENERGIEAGENTUR Ludwigsburger Energieagentur e. V. Hermann-Hagenmeyer-Str. 1 71636 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 2 42 22 35 E-Mail [email protected] Verlag und Druck chverlag Seit 1825 Fa her. für Adressbüc Energieausweis // Verbrauch und Bedarf im Blick 10 Wärmegesetz // Klimafreundlich heizen in Alt- und Neubau 11 Energiestandards // Viele Wege führen zum Ziel 13 Wärmedämmung Dach // Eine warme Mütze für das Haus 17 Wärmedämmung Haus // Warmer Mantel macht Haus behaglich19 Fenster // Nicht nur der Durchblick zählt 21 Körnerstraße 14–18 71634 Ludwigsburg Telefon (07141) 130-360 Telefax (07141) 130-390 E-Mail [email protected] Heizung // Eine heiße Sache kühl kalkulieren 22 Gestaltung Kerstin Koch Die Sonnenseite der Energie 23 Alter Energieträger trifft moderne Technik 25 Mit der Wärmepumpe ist weniger mehr 26 Qualitätssicherung // Mit Sicherheit zu guter Qualität 27 Baubiologie // Mit der Natur im Einklang 28 Lüftung // Richtig lüften ist kein Geheimnis 29 Niedriginvestive Maßnahmen // Kleine Kosten, großer Gewinn 30 Bauberatung // Eine Stunde, die sich lohnen wird 33 Energetikom // Energetikom 34 Beraternetzwerk // Beraternetzwerk der LEA 36 Sanierungsbeispiel // Aus Alt mach Neu – so wird saniert 38 Förderprogramme // Geld vom Staat für gute Planung 40 Redaktion und Texte Martin Bergmann Textbeiträge Matthias Berg: Sonnenseite der Energie/ Thermische Solaranlagen; Förderprogramme Wolf-Dieter Dötterer: Wärmedämmung Dach; Qualitätssicherung; Baubiologie Jörg Eisser: Fenster Heiko Englert: Energieausweis Elke Hesse: Bauberatung Harald Janke: Mehrfamilienhaus sanieren Uwe Meyer: Neubau; Sanierung; Fenster Michael A. Müller: Wärmegesetz; Energiestandards; Sanierungsbeispiel Dierk Schreyer: Heizung; Erneuerbare Energien; Lüftung Jörg Schuhmacher: Sanierung Jens Walter: Sonnenseite der Energie/ Photovoltaik Anja Wenninger: Energetikom Fotos Bausparkasse Schwäbisch Hall, Dena, KfW, BHW, LEA, www.fotolia.com, Bergmann Alle Rechte vorbehalten. Der Abdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages Ungeheuer + Ulmer gestattet. Die ­Benützung zur gewerbsmäßigen Adressenveräußerung ist unzulässig. Für etwaige Irrtümer und Druckfehler wird keine Verantwortung übernommen. Stand Dezember 2011. Erneuerbare Energien // Mehrfamilienhäuser sanieren // Mehrere Eigentümer – ein Ziel 41 Modernisierungsumlage // Die Nutznießer an den Kosten beteiligen42 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 1 Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Energiesparen und Klimaschutz werden immer wichtiger und betreffen jeden von uns. Die Folgen des Klimawandels werden zunehmend greifbar. Fachleute und Politik sind sich einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Das Problem liegt in der Umsetzung des als notwendig Erkannten. Allein die stetig steigenden Energiekosten wären Anlass genug, grundlegend umzudenken. Der Gebäudebereich ist für rund 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland verantwortlich. Beim Neubau eines Hauses, aber vor allem bei bestehenden Gebäuden gibt es viele Möglichkeiten, Energie einzusparen, effizienter zu nutzen und regenerative Energien einzusetzen. Wer energiebewusst baut oder saniert, spart nicht nur Geld, sondern erhöht auch den Wohnkomfort und steigert den Wert des Gebäudes. Viele energiesparende Techniken und Materialien im Neubau oder bei der Sanierung wurden in den vergangenen Jahren fortentwickelt und sind schon zum Standard geworden – von der Heizung über die Lüftung, von Fenstern bis hin zur Dämmung. Jeder Bauherr entscheidet durch den Einsatz dieser Möglichkeiten darüber, wie viel Geld er in den nächsten Jahren und Jahrzehnten für Heizung und Warmwasser in seinem Gebäude ausgeben muss und wie viel Kohlendioxid dabei ausgestoßen wird. ist ein gemeinnütziger Verein, der das Ziel hat, im Landkreis Ludwigsburg einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Energie und zum Klimaschutz zu leisten. Sie berät seit ihrer Gründung Ende 2006 die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis umfassend, kompetent und neutral über alle Fragen zum Energiesparen im Alt- und Neubau, zu gesetzlichen Vorgaben und Fördermöglichkeiten, zu energieeffizienten Techniken und zu regenerativen Energien. Das Beratungsangebot ist breit gefächert, alle Informationen dazu finden Sie ebenfalls in dieser Broschüre. Die Mitgliedskommunen und -unternehmen der LEA verfolgen das Ziel, durch einen Mix von Maßnahmen ihren Beitrag zum verantwortungsbewussten und zukunftsfähigen Einsatz von Energie und zum schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu leisten. Dies kann letztlich nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erreicht werden. Um hier voranzukommen, möchten wir mit dem Beratungsangebot der LEA und dem neuen Energieratgeber weitere Schritte tun. Wichtig ist uns dabei auch die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handwerk. Die Investitionen für energetische Maßnahmen im Alt- und Neubau kommen so der regionalen Wirtschaft zugute. Dr. Utz Remlinger Um optimale Lösungen in ökologischer und ökonomischer Hinsicht zu finden, ist viel Information und eine gute Beratung notwendig. Mit diesem Energieratgeber möchte Ihnen die Ludwigsburger Energieagentur (LEA) durch den Dschungel der Fachbegriffe, Fördermöglichkeiten und technischen Möglichkeiten helfen. Die LEA 2 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren Erster Landesbeamter des Landkreises Ludwigsburg Vorsitzender der LEA e.V. Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Wir begrüßen es sehr, dass der neue Energieratgeber der Ludwigsburger Energieagentur LEA den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis und damit auch in der Stadt Ludwigsburg nun zur Verfügung steht. Die Ludwigsburger Energieagentur hat ihren Ursprung in der Lokalen Agenda Ludwigsburg. Sie spielt für uns – ebenso wie für die anderen Mitgliedskommunen – eine wichtige Rolle als neutraler und kompetenter Ansprechpartner in Energiefragen. Die Auswirkungen des Klimawandels sind für uns alle zunehmend spürbar. Die Kommunen stehen hier in einer besonderen Verantwortung. Zum einen müssen sie ihren Teil dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu senken und Energie nachhaltig zu nutzen. Zum anderen ist eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung unverzichtbar. In Ludwigsburg ist dasThema Energie mit den Schwerpunkten Energieeinsparung, effiziente Energienutzung und regenerative Energien eines der elf Themenfelder des Stadtentwicklungskonzepts „Chancen für Ludwigsburg“. Wichtiger Schwerpunkt ist dabei das Gesamtenergiekonzept für die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr, das gemeinsam mit der Universität Stuttgart 2009 / 2010 unter Einbeziehung der LEA erarbeitet wurde. Nach wie vor wird der überwiegende Teil der CO2-Emissionen vom Bereich „Gebäude“ verursacht. Daher ist uns die Information und Beratung der Bürgerschaft zu allen Fragen des Energiesparens im Alt- und Neubau, zu Fördermöglichkeiten und zum Einsatz regenerativer Energien ein großes Anliegen. Dies gilt auch für andere Kommunen. Sehr erfolgreich ist hier die kostenlose, neutrale und ganzheitliche „Bauberatung Energie“ der LEA, die diese in ihren Mitgliedskommunen ihren Bürgerinnen und Bürgern anbietet. Aber auch andere Beratungsangebote der LEA und ihre intensive Öffentlichkeitsarbeit mit Vorträgen und Veranstaltungen sind wichtige Bestandteile der Information für Bürgerinnen und Bürger im Landkreis, die ihr Bestandsgebäude energetisch sanieren oder energiesparend neu bauen möchten. Mit dem Energieratgeber geht die LEA nun einen weiteren Schritt in diese Richtung. Er bietet allen Interessierten umfassende Informationen zu allen Energiethemen im Alt- und Neubau. Wir sind überzeugt, dass viele Hausbesitzer und die, die es noch werden wollen, wertvolle Anregungen daraus mitnehmen und mit Handwerkern und Firmen vor Ort umsetzen. Davon werden auch die Kommunen bei ihren Bemühungen profitieren, ihre CO2-Bilanz aufzubessern und so einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Unterstützung der regionalen Wirtschaft zu leisten. Konrad Seigfried Erster Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg Stellvertretender Vorsitzender LEA e.V. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 3 Die LEA stellt sich vor Die Ludwigsburger Energieagentur stellt sich vor Die Bauberatung Energie bietet auch aktuelle Informationen über öffentliche Fördermittel sowie weitere Informationen zum Beispiel über den Themenbereich Modernisierungsumlage im Mietwohnungsbau. Die BBE wird von bei der LEA tätigen Architekten und Ingenieuren ausgeführt, die als Energieberater beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zugelassen sind. Von links: Matthias Berg, Dierk Schreyer, Morea Fels, Anja Wenninger, Michael A. Müller, Uwe M. Meyer Die Ludwigsburger Energieagentur – LEA – wurde am 9. November 2006 als gemeinnütziger Verein gegründet. Mitglieder sind neben dem Landkreis Ludwigsburg die Kommunen Ludwigsburg, Kornwestheim, Remseck, Freiberg, Asperg, Hemmingen, Pleidelsheim, Löchgau, und Oberriexingen. Außerdem die Kreishandwerkerschaft Ludwigsburg, die Energieversorger EnBW, Stadtwerke Ludwigsburg – Kornwestheim und Süwag, verschiedene Institutionen wie die Haus und Grund, Mieterbund oder die Solarinitiative Ludwigsburg, Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen. Mit einer Anschubfinanzierung wurde die LEA durch das Land Baden-Württemberg gefördert. Außerdem wird sie durch die Stiftung „Natur- und Umweltschutz“ der Kreissparkasse Ludwigsburg unterstützt. Die Aufgaben der LEA sind die Beratung von Hauseigentümern und Gewerbebetrieben sowie von Kommunen und Institutionen mit dem Ziel Energie einzusparen, Energie effizient 4 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren zu nutzen und erneuerbare Energien zu fördern. Hauptschwerpunkte sind das Energiesparen im Alt- und Neubau. Aber auch Energiekonzepte für Gebäude oder Baugebiete werden von der LEA erstellt. Angebote der LEA für ­Privathaushalte Gemeinsam mit ihrem Berater-Netzwerk bietet die LEA für Privatpersonen folgende Dienstleistungen an: Informationen über den Energieausweis Energiesparen im Alt- und Neubau, Sanierungsmaßnahmen und ­Heizungs- / Technikalternativen, Niedrigenergie- und Passivhäuser Einsatz von erneuerbaren Energien Auskunft über gesetzliche Vorgaben und aktuelle Fördermittel Im Rahmen der Bauberatung Energie (BBE) bietet die LEA in ihren Mitgliedskommunen eine unabhängige, ganzheitliche und kostenlose Erstberatung rund um den Themenbereich Energie und Bauen an. Neben einer kostenlosen Erstberatung führt die LEA mit dem Energie-BeraterNetzwerk auch öffentlich geförderte Energieberatungen für Wohngebäude durch. Interessierte bekommen mit der Energieberatung eine ideale Entscheidungsgrundlage in Sachen energetischer Sanierung. Mit der „Bauberatung Energie zu Hause“ hat die LEA ein weiteres zusätzliches Angebot für Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern. Hauseigentümer haben hier die Möglichkeit sich vor Ort kompetent und unabhängig beraten zu lassen. Mehr Infos zu allen Beratungsangeboten finden Sie unter www.lea-lb.de, zum Beispiel Termine und Ansprechpartner in den Mitgliedskommunen. » Das LEA-Team Matthias Berg, Bauingenieur/Energieberater Uwe M. Meyer, Architekt/Energieberater Michael A. Müller, Architekt/Energieberater Dierk Schreyer, Fachingenieur HLS/Energieberater Anja Wenninger, Koordination Morea Fels, Sekretariat Die LEA stellt sich vor Termine für die Bauberatung Energie in den Mitgliedskommunen Stadt/Gemeinde Beratungstermine Ansprechpartner Telefon Asperg jeweils am letzten Montag im Monat Gudrun Herm (07141) 269-259 Freiberg a. N. jeweils am 2. Montag im Monat Andrea Feilmeier (07141) 278-110 Hemmingen jeweils am 3. Montag im Monat Irene Kadner (07150) 9203-47 Kornwestheim jeweils am 1. Montag im Monat Christine Hartkorn (07154) 2028370 Löchgau jeweils am 3. Dienstag im Monat Sabine Fischer (07143) 2709-0 Ludwigsburg wöchentlich donnerstags Team Service Bürgerbüro Bauen (07141) 910-2255 Oberriexingen jeweils am 1. Donnerstag Im Monat Sandra Keller (07042) 909-31 Pleidelsheim jeweils am 1. Dienstag im Monat Tanja Bez (07144) 264-35 Remseck a. N. jeweils am 2. Donnerstag im Monat Ute Kronmüller (07146) 289-634 Die genauen Termine und die Besprechungsräume erfahren Sie bei den jeweiligen ­Ansprechpartnern. Eine vorherige Terminvereinbarung ist zwingend erforderlich. Anschrift Ludwigsburger Energieagentur LEA e.V. Energieagentur im Landkreis ­Ludwigsburg Hermann-Hagenmeyer-Straße 1 71636 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 2 42 22 35 E-Mail: [email protected] Internet: www.lea-lb.de Telefonische Beratung: Dienstag und Mittwoch 15 – 18 Uhr Donnerstag und Freitag 10 – 12 Uhr Termine nach Vereinbarung Löchgau Landkreis Ludwigsburg Oberriexingen Pleidelsheim Freiberg a.N. Asperg Ludwigsburg Hemmingen Kornwestheim Remseck Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 5 Grußwort der Kreishandwerkerschaft Mit dem Handwerk Hand in Hand Die Ludwigsburger Energieagentur nimmt eine wichtige Aufgabe wahr: kompetente und unabhängige Beratung zu allen Fragen energetisch hochwertigen Bauens. Die Mitgliedskommunen im Landkreis haben dieses wichtige gesellschaftliche Thema erkannt und deshalb die LEA gegründet. Besonders die Sanierung bestehender Gebäude ist von großer Bedeutung. Denn ältere Gebäude, die bis zu den 1980er Jahren gebaut wurden, sind gegenüber Neubauten deutlich schlechter gedämmt. Ein heißes Thema für jeden Hauseigentümer oder Mieter. Die Energiepreise werden weiter steigen. Denn alle Rohstoffe, die wir heute zur Energieerzeugung nutzen (Öl, Erdgas, Kohle), gehen absehbar zur Neige. Für Öl wird das nicht einmal mehr ein Menschenalter dauern. Jeder Euro, den man ausgibt, um Energie zu sparen, ist daher gut angelegtes Geld. Bei älteren Häusern lassen sich Einsparungen der Energiekosten von 50 % oder mehr erreichen. Zeit zu handeln, zumal die Zeitspanne, in der sich die Ausgaben für Wärmedämmung oder energiesparende Technik amortisieren, immer kürzer wird. Außerdem gibt es viele Fördermöglichkeiten von Bund, Land oder auch von den Energieversorgern. Die Berater der LEA kennen sich in dem Förderdschungel aus. Normalerweise behält der Schwabe die Dinge, die er braucht, solange es „hebt“. Dies gilt für die eigenen vier Wände genauso wie fürs heilige Blechle. Diese Einstellung ist hier aber falsch. Ein Beispiel: Die alten, einfach verglasten Holzfenster funktionieren noch bestens. Die Rahmen wurden regelmäßig gestrichen, die Scharniere gefettet. Gleichwohl: Durch die undichten Fugen entweicht viel Wärme. Und die einfache Verglasung führt auch zu hohem Energieverlust. Mit neuen wärmedämmenden Fenstern ließe sich viel Energie sparen. Entgegen alter 6 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren schwäbischer Gewohnheit sollte man die Fenster austauschen. Denn auch sparen ist gut schwäbisch … Das Gleiche lässt sich auf Wärmedämmung, Heizung und mehr anwenden. Auch ein Punkt: Alle paar Jahre lässt man das Häusle streichen. Dazu muss ein Gerüst gestellt werden. Von diesem Gerüst aus kann man auch gleich die Fassade dämmen. Die Kosten fürs Gerüst hat man sowieso, daher sollte man die Gelegenheit nutzen. So lassen sich durch „Sowieso-Kosten“ die Kosten einer energetischen Sanierung drücken. Im Bereich der energetischen Gebäudesanierung gibt es aber laufend Neuerungen. Für Hauseigentümer ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Was am einen Haus gut sein kann, ist am Nachbarhaus schon nicht mehr richtig. Man kann viel richtig und richtig viel falsch machen. Umfassender Rat von qualifizierten Fachleuten, die keine Einzelinteressen verfolgen, ist daher geboten. Eine Beratung bei der LEA ist daher der richtige Schritt. Seit Jahren gibt es einen stetigen Rückgang bei Neubauten. Dafür gewinnt die Sanierung und Renovierung älterer Gebäude an Bedeutung. Im Handwerk hat man das längst erkannt und sich darauf eingestellt. Die Innungsbetriebe sind durch ihre Mitgliedschaft in den Fachverbänden bei den technischen Entwicklungen stets auf dem neuesten Stand. Viele Handwerker haben sich zum „Gebäudeenergieberater im Handwerk“ oder zum „Energiefachmann“ weitergebildet. Die Handwerker kennen für ihre Gewerke bis ins Detail die passenden Lösungen. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig „seinen“ Handwerker zurate zu ziehen. Schließlich trifft man lang wirkende Entscheidungen. Bauen ist Vertrauenssache und nicht das erstbeste Angebot muss auch das beste sein. Die Handwerkebetriebe aus den Bauund Ausbauinnungen in der Kreishandwerkerschaft Ludwigsburg sind mit der LEA seit deren Gründung eng verbunden. Wir sehen in der LEA einen guten und wichtigen Partner in einem Bereich, der fürs Handwerk immer wichtiger wird. Zusammen mit der LEA sind wir ein verlässlicher und fairer Partner für alle Hauseigentümer und Bauherren. Allen Hauseigentümern, die noch zögern, raten wir: Packen Sie es an. Wir packen gerne mit an. Albrecht Lang Kreishandwerksmeister Büro Berg Ingenieurbüro für Hochbau Matthias Berg Kallenbergstraße 92 70825 Korntal-Münchingen Tel.: 0 800 2374 800 (gebührenfrei) Energieberatung Ludwigsburg www.buero-berg.de [email protected] Planung Umsetzung Guter Rat ist unser Markenzeichen Wir helfen Ihnen bei Ihren „Haus-Aufgaben“ � Hauseigentümer Beratung und Service rund um Eigenheim und Grundstück, damit die Freude an der Immobilie erhalten bleibt. � Vermieter Wir helfen Ihnen, Ihre Investitionen in Immobilieneigentum erfolgreich und ertragreich zu gestalten. - Baurecht - Erbrecht - Immobiliensteuerrecht - Wohnungseigentumsrecht - Nachbarrecht - Mietrecht - Immobilienkaufrecht - Kommunale RechtAbgaben & Steuern - Versicherungen - Wertermittlung - Werthaltigkeitsberatung Vermieten &Verwalten - Baufinanzierungs- und Fördermittelberatung - Solvenz-Check � Wohnungseigentümer Beratung und Service zum Wohnungseigentum, damit Sie eine zukunftssichere Altersvorsorge haben. Bauen & Renovieren - Bautechnik - Bauphysik - Baubegleitung � Bau- und Kaufwillige Beratung und Unterstützung für Bau- und Kaufinteressenten, damit schon der Einstieg ins Eigentum reibungslos gelingt. Technik & Energie - Verwaltungsmanagement - Energieberatung - Instandsetzungs- u. Sanierungsberatung Geschäftsstelle: Hospitalstraße 9 · 71634 Ludwigsburg Mo. - Ludwigsburg Do. 9.00 - 17.00 Uhr- ·Do. Vorsitzende: Stadträtin Helga Schneller Geschäftsstelle: Hospitalstraße 9 · ·71634 · Mo. 9.00 - 17.00 Uhr Tel.: 07141/ 92 58 99 · Fax: 07141/ 57 26 · E-Mail: [email protected] · www.hausundgrund-ludwigsburg.de Tel.: 0 71 41/92 58 99 · Fax: 0 71 92 41/92 57 26 · E-Mail: [email protected] · www.hausundgrund-wuerttemberg.de Erdwärme – kompetent geplant, effizient und sicher. IGE weyersberg die geologen gmbh · Porschestraße 2 · 74321 Bietigheim-Bissingen Tel: 0 71 42 / 775 110 · Fax: 0 71 42 / 775 730 · [email protected] · www.ige-w.de Erdwärmesonden mit Wärmepumpe haben sich millionenfach bewährt: Sie sind effektiv, wirtschaftlich und umweltfreundlich. Unsere Themen sind geologische Beurteilungen von Grundwasserbrunnen und Erdwärmesonden. Ingenieurleistungen · Geologie · Erdwärme Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 7 Neubau Beim Neubau energetisch ans Werk Hochwertige Investitionen zahlen sich mit der Zeit aus In vielen Fällen bestimmt das Grundstück schon die Gestalt und die Ausrichtung des Gebäudes, bisweilen bestehen auch Auflagen des Bebauungsplans. Das muss bei der Energiebilanz berücksichtigt werden. So macht es einen erheblichen Unterschied, ob sich das zukünftige Haus in einer exponierten oder in einer windgeschützten Lage befindet. Auf die Vermeidung von Verschattungen sollte man bei der Wahl des Bauplatzes ebenfalls großen Wert legen. Das gilt übrigens auch bei Baumpflanzungen im Rahmen der Gartengestaltung, besonders in Bezug auf Solaranlagen und passive Wärmegewinne (siehe Seite 25). Auch die Form des Gebäudes selbst wirkt sich auf seinen Ener- 8 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren Effekt der Maßnahme Vor­planung Planung Bau kompakte einfache Gebäudeform Ein einfacher, klarer Baukörper verringert den Energieverbrauch; Einschnitte, Erker oder Vorsprünge erhöhen wegen ihrer größeren Oberfläche den Wärmeverlust Architekt Architekt od. Planer Ausrichtung Mehr solare Wärme durch Wohnräume und große Fenster mit Südausrichtung Architekt Architekt od. Planer Architekt Planer od. Ausführer KfW-40-Haus Maßnahme Die Mehrkosten für einen energiesparenden Neubau müssen nicht groß sein, doch ihr Spareffekt reicht weit in die Zukunft. Auch der Wohnkomfort erhöht sich. Wer es richtig anstellt, verteilt die Wärme gleichmäßiger, holt viel Licht ins Haus und sorgt für gesunde Luft darin. Wirtschaftlicher und gesundheitlicher Nutzen gehen also Hand in Hand. Wissenswert ist, dass in der Regel die Betriebskosten eines Gebäudes über die Nutzungszeit deutlich höher sind als die einmaligen Baukosten. Dies spricht für die Wahl eines sehr guten Energiestandards beim Neubau (siehe Seite 13), mit dem Vorteil niedriger Nebenkosten beim Betrieb. KfW-55-Haus Wer ist wann der richtige Ansprech­ partner für den Bauherren? KfW-70-Haus Mehr Energieeffizienz bei Neu- und Umbau EnEV-Standard » Wer heute ein Haus baut, muss künftige Energiepreis-Entwicklungen in die Planung mit einbeziehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kosten für Energie in den nächsten Jahren und Jahrzehnten deutlich steigen, ist groß. Wenn also über die Art der Heizung, Haustechnik und die Qualität der Gebäudehülle entschieden wird, muss energetisch nachhaltig gedacht werden. Baukörper Wärmeschutz Wärmedämmung Gedämmte Außenwände, Dach und Bodenplatte senken den Energiebedarf Architekt od. Planer Architekt Planer od. Ausführer Wärmebrücken vermeiden Wärmebrücken können zu Bauschäden führen Architekt od. Planer Architekt Planer od. Ausführer Neue Fenster Moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung minimieren die Energieverluste Architekt od. Planer Architekt Planer od. Ausführer Luftdichtheit Ein rechtzeitig erstelltes Konzept inklusive Planung und Überwachung wirkt nachhaltig Architekt Planer od. Ausführer Blower-Door-Test Beim Luftdichtstest werden Undichtigkeiten in den Bauteilen ausfindig gemacht Architekt Planer od. Ausführer Technik Heizanlage Wärmepumpen und Brennwertkessel erzielen sehr hohe Wirkungsgrade Architekt od. Planer Architekt Planer od. Ausführer Lüftungsanlage Sorgt für den nötigen Luftwechsel und für Einsparungen durch Wärmerückgewinnung Architekt od. Planer Architekt Planer od. Ausführer Solarsysteme Können im Sommer bis zu 90 % des Täglichen Warmwasserbedarfs decken Architekt od. Planer Architekt Planer od. Ausführer Erneuerbare Energien Regenerative Energien verringern die Energiekosten und schonen die Umwelt Architekt od. Planer Architekt Planer od. Ausführer Wichtig Empfehlenswert Grafik: erweitert nach Bausparkasse Schwäbisch Hall. Quelle: B.A.U.M. e. V. giebedarf aus. Kellerdecke und Außenwände, die Fenster und das Dach geben Wärme an die Umgebung ab. Bei der Planung geht es daher um das Verhältnis zwischen der Außenfläche des Hauses und seines Rauminhaltes. Ein Haus mit kompakter Gestalt gibt deutlich weniger Energie an seine Umwelt ab als eines mit Erkern und Gauben. Doppel- und Reihenhäuser haben eine deutlich bessere Energiebilanz als frei stehende Gebäude, weil sie sich seitlich schützen. Zu beachten ist, dass die Energiesparverordnung Mindeststandards für die energetische Qualität von Gebäuden setzt, die eingehalten werden müssen (siehe Seite 13). Sanierung Schritt für Schritt zum Erfolg Hilfestellung für Hauseigentümer – so saniert man richtig beschriebenen Leistungen übernimmt der Planer, er vertritt die Interessen des Bauherren gegenüber den Handwerkern. Das spart Zeit und Kosten. Angebote einholen Die Reihenfolge ist wichtig: Nach einer umfassenden Wärmedämmung des Gebäudes wird nur noch eine geringere Kesselleistung benötigt. Wer sein Haus saniert, steigert dessen Wert, spart künftig Energie und Geld. Und Zuschüsse gibt es oft auch noch – vorausgesetzt, der Hauseigentümer geht die Sanierung durchdacht an. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Neben Gesetzen und Verordnungen, die Termine für die Modernisierung (etwa alte Heizanlagen) setzen, zählen weitere Faktoren: ein Eigentümer- oder Mieterwechsel etwa. Die unterschiedliche Lebensdauer einzelner Bauteile macht bei der Planung Vorgaben. So ist das Dach nach 25 bis 50 Jahren fällig, die Fassade sollte nach 25 bis 30 Jahren erneuert werden. Bei älteren Gebäuden ist es aus energetischen Gründen sinnvoll, schon vor Ablauf der Bauteillebensdauer zu modernisieren. Technische Anlagen unterliegen durch Verschleiß und technischen Fortschritt weit kürzeren Modernisierungszyklen. So lohnt es sich meist nach 15 bis 20 Jahren, einen neuen, effizienteren Wärmeerzeuger zu planen, womöglich unter Einbezug regenerativer Energien. Über die Modernisierungsschritte und ihre Reihenfolge sollte man sich gründlich informieren, um Fehler zu vermeiden. So sind Heizungsanlagen schnell überdimensioniert, wenn wenige Jahre später das Haus gut wärmegedämmt wird. Der folgende Modernisierungsfahrplan gibt einen Überblick. Schwachstellenanalyse Der Eigentümer kennt sein Haus und kann erste Hinweise auf energetische Schwachstellen geben. Energiediagnose vom Profi Qualifizierte Architekten und Ingenieure sowie zertifizierte Energieberater unterziehen das Haus einer Energiediagnose und geben Empfehlungen (siehe Seite 33). Finanziellen Rahmen prüfen Mit den Modernisierungsempfehlungen erhält der Hauseigentümer auch eine Kostenschätzung und die konkreten Fördermöglichkeiten. So lässt sich der finanzielle Rahmen überprüfen. Gute Planung spart Kosten Nach der Analyse weiß der Hauseigner, welche Arbeiten notwendig sind. Bei der Planung ist der Einsatz von Expertenkompetenz empfehlenswert. Er kennt die gesetzlichen Anforderungen, weiß, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist, und erklärt, welche Arbeiten in Eigenleistung erledigt werden können. Auch sämtliche nachfolgend Nach der Entscheidung, welche Maßnahmen erledigt werden sollen, holt man jeweils mindestens drei Angebote ein – der Vergleichbarkeit wegen mit identischem Ausschreibungstext. Alle zu erledigenden Arbeiten sollten in den Angeboten einzeln aufgeführt und detailliert beschrieben sein. So ist eine Fassadendämmung mehr als nur pauschal der Einbau eines Wärmedämmverbundsystems. Je nach Einzelfall gehören weitere Arbeiten wie etwa ein Gerüst, neue Fensterbänke, Anpassen der Regenrohre und anderes dazu. Bauvertrag abschließen Hat man sich für ein Angebot entschieden, empfiehlt sich häufig der Abschluss eines Bauvertrags anstelle einfacher Beauftragung. Im Vertrag ist auf Preisgestaltung, Zahlungsfristen und Mängelansprüche zu achten. Wichtige Stufen des Bauablaufs sowie die Abnahme mit verbindlichen Terminen sind konkret festzulegen. Terminvorgaben aus bewilligten Förderungen sind zu berücksichtigen. Abnahme der Leistung Die vereinbarte Leistung muss bei der Abnahme die vertraglich zugesicherten Eigenschaften haben. Mängel sind zu beheben. Geht es um eine Heizung, sind die Handbücher der Anlage auszuhändigen und der Eigentümer ist in die Bedienung einzuweisen. Gewährleistungsansprüche bestehen je nach Leistung von 6 Monaten bis zu 5 Jahren. Innerhalb dieser Zeit ist der Handwerker verpflichtet, auch nachträglich auftretende Mängel zu beseitigen. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 9 Energieausweis Verbrauch und Bedarf im Blick Energieausweis ist Pflicht 3 2 1 Mode gemäß WEIS IEAUS ENERG ng äudes des Geb e Gebäud > 400 ser armwas und W bis von 04 .12.20 04 31 05 .12.20 01.01.20 05 31 06 .12.20 01.01.20 06 31 04 .20 .12 01.01.20 tt 04 31 01.01.20 sondertem Bla auf ge n ate auchsd H Erdgas H Erdgas H Erdgas llets Holz-Pe Verbr ere Weit te En ichswer Vergle 300 arf 350 400 > 400 Du rc Wo hsch hng nit ebä t ude MF H we ene sen rge ti tlic h m sch n ode icht EFH rnis we ene iert sen rge ti tlic h m sch n ode icht rnis iert au 250 EFH Ne uba EFH u gut energ mo etisc dern h isie rt aus eub ivh HN Pass MF giebed dener 200 150 100 50 0 14.055 15.430 14.540 6.104 78.086 85.720 80.775 33.911 1) 1,0 1,06 1,08 1,07 129,6 124,4 51,7 25,3 10,6 nitt sch Durch Gebäude Ist-Wert EnEV-Anforderungswert 62,4 213,4 Endenergiebedarf Energieträger ziehen erte be izung rgleichsw elten Ve Wärme für He e bereitermitt ud dellhaft e, in denen die el im Gebä Die mo ud Heizkess f Gebä durch r sich au sse n, rmwa werde und Wa rd. rglichen hten, wi wert ve beac gestellt chskenn thält, ist zu eerbrau en Gebäud ranteil Energiev je nach Soll ein n Warmwasse rbereitung . können ine rmwasse2 entfallen der ke Wa er ·a) f die Fern- od dass au – 40 kWh/(m es mit ist 20 wert ein en werden, größe % ich chskenn 15 – 30 erbrau bäudes vergl Ge Energiev e ein um n Soll ein e beheizten alerweis rgleichbare r norm i ve . Nahwärm n, dass hie rauch als be ist en hte art ieverb zu erw zu beac rer Energ sselheizung Ke geringe en mit Gebäud d rte sin ung Die We hn geben. ch einer Wo au n g vorge Erläu rordnun hliche Verbr angegebene insparve ren tatsäc vom Energiee dnung. Der rverhaltens Verfah rch die ror en Nutze n ist du insparve en zum nnwerte ch Energiee d sich ändernd un ) na rauchske terung (A ses erb ergiev enutzfläche Nrungseinflus von En tte bäud ittlung ter Ge wegen des Wi n zur Erm Quadratme dere rfahre Das Ve he Werte pro icht insbeson we spezifisc Gebäudes wert ab. es nn oder ein erbrauchske ser. Energiev ienhäu 1) EFH – Ein Tipp Veranlassen Sie eine vom BAFA geförderte „Energiesparberatung vor Ort“ und beauftragen Sie Ihren Energieberater, nach Abschluss der Sanierung einen Energieausweis auszustellen. 10 5 Mus tersta hlung dt en zu r kost engün stigen Mod Haup tn Gebäud utzung / ekate go rie ernisie kWh/(m2 ·a) Fenster Mehrfa rung milien haus Beisp ielhaft er Vari anten vergle ich 2 ·a) für Jährlicher Endenergiebedarf in kWh/(m Hilfsgeräte 3) Warmwasser Heizung 16,6 0,0 8,2 151,2 0,0 40,1 Erdgas H Strom Holz-Pellets 12,3 2 Gesamt in kWh/(m ·a) Mode 167,8 rnisier Ist-Zu stand ung ge Numm mäß er12,3 n: Primäre ne48,3 [kWh/( 2 rgiebedar f m ·a) ] Einsp arung 227,5 gegenü Ist-Zu ber stand [%] Endene rg [kWh/( 2 iebedarf m ·a) ] Einsp 228,4 arung gegenü Ist-Zu ber stand [% ] CO > 400 400 350 300 2 -Emiss ionen [kg/(m 2 ·a)] Einsp 51,9 arung gegenü Ist-Zu ber stand [%] rgungsEinsetzbarkeit alternativer Energieverso systeme: nach § 5 EnEV vor Baubeginn geprüft e werden Alternative Energieversorgungssystem genutzt für: Warmwasser Heizung Kühlung Lüftung Lüftungskonzept Die Lüftung erfolgt durch: Schachtlüftung Fensterlüftung ewinnung Lüftungsanlage ohne Wärmerückg Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 100 50 0 150 200 erfahren Erläuterungen zum Berechnungsv 250 Ausstell er Paul M usterm 4) ann Ingeni eurbür o Mus Muste terman rstraße n 45 12345 Muste rstadt standardisierter vorgegeben. Insbesondere wegen ist durch die Energieeinsparverordnung ausgewiesenen tatsächlichen Energieverbrauch. Die Das verwendete Berechnungsverfahren n Werte keine Rückschlüsse auf den Randbedingungen erlauben die angegebene Gebäudenutzfläche (AN). nach der EnEV pro Quadratmeter Bedarfswerte sind spezifische Werte Fällen des Neubaus und 1) Freiwillige Angabe. 2) Nur in den 1 bis 4 arf Vergleichswerte Endenergiebed Sonstige Angaben der Modernisierung auszufüllen. 3) Ggf. einschließlich Kühlung. (Anga ben fre iwillig) Mode rnisier ungsva riante 1 Mode rnisier ungsva riante 2 189,5 1 bis 9 17 99,2 193,9 56 15 108,9 43,9 52 16 23,8 54 26.04. Datum 2007 Unter sch Mehrfamilienhäuser. 4) EFH – Einfamilienhäuser, MFH – rift de s Ausst ellers hrfamil Seit dem 1. Juli 2009 ist der Energieausweis für Gebäude Pflicht. Nach dem Ablauf verschiedener Übergangsfristen ist mit der aktuellen Energieeinsparverordnung 2009 die Vorlage des Energieausweises verbindlich festgelegt. Im Wesentlichen unterscheidet die Verordnung zwei Ausweisarten: den Verbrauchs- und den Bedarfsausweis. Die Ausweise sind gemäß Energieeinsparverordnung (§16 ff.) bei Ver- » sweis H – Me user, MF nhä familie kWh/(m au räger 2 ·a) us u Verbra Primärenergiebedarf rgieau 3, 1234 Abs. 1 EnEV oder § 9 Nachweis der Einhaltung des § 3 ha eizung –H assung chserf Energiet 200 150 100 EF ub H au gu ene t m rg od etis er ch nis ier t Du Wo rchs hn chn ge it bä t MF u de we H e se ner nt lic getis h m ch EF od nic we H e er nis ht se ner nt ier lic getis t h m ch od nic er nis ht ier t Geräten emäßen thalten bei zeitg thalten. nicht en beträgt ht en Kühlung nnwert nic ch für ske erbrau ieverbrauch iev erg erg he En 2 ] ch für ist im En r typisc h/(m ·a) erbrau hlt; de und Jahr und wert [kW Energiev e ch gekü chskenn abereinigt) wird au udenutzfläch erbrau klim bäude rt Energiev ch bereinigt, m2 Gebä Das Ge Kennwe kWh je Klima(zeitli sser etwa 6 Warmwa Anteil r faktor 3,7 ng 14 sse Heizu EnergieWarmwa 24,4 ch 156,3 [kWh] verbrau 9,2 26,8 11 h] Zeitraum 149,6 [kW 7 50 Ne 0 H 400 m Ene Maßn sind mö ahme nbesch glich Austa reibu sind nic us ng 3 ht mö Fenster ch der ein Decken glich fachverg : U-We las rt 1,2; Austa g-Wert ten Fenster us 4 > 400 0,6 400 im Erdg U-We ch der Do 350 Heizu 300 250 ppelkas rt: 1,2 ng es choss ; g-Wert tenfes des An Dämm : 0,6 ter im ba un us; ne Erdges 5 g der 035 Heizu ue Kellerde choss ng des An cken un baus, Dämm d der neue ung de obers 227,5 kWh/(m²·a) 6 Fenster ten Ge Außenw r Verte : schoss illeitung ände decken en im nergieeffizienz" Austa Keller im An Primärenergiebedarf "Gesamte usch de 7 bau, WL Außenw r Heizu G ngsanla ände ge, ne Dämm ue An ung de 8 lage: Dach r Nordf Ga s-Bren assade 2) nwert des Vo Dämm kessel rderha ung de uses; r Ostfa WDVS ssade; Weite 12 cm le WDVS re Em Hinweis Dämm ; WLG Energetische Qualität der Gebäudehül pfehlu 16 cm ung de : Mo 035 ; WLG ngen derni s Dach W/(m2 ·K) auf ge 035 s (Zw sondert Sie sin sierungsem Gebäude Ist-Wert HT’ isc henspa d nur ku pfe em Bla rrendäm W/(m2 ·K) rz gefas hlungen für tt das Ge ste Hin mung EnEV-Anforderungs-Wert HT’ ); Mine bäude weise und ke ralwolle dienen in Ersatz led 20 cm , WLG für ein iglich der Inf e Energ 035 ormati iebera tung. on. n enthalte r: sse Warmwa 2 228,4 kWh/(m²·a) 350 rstr. 12 Empfe EF 300 ngen zu (EnEV) Empfoh lene Mo Nr. dernisi erungs Bau- od maßn er An ahme lagen 1 n Fenster teile Endenergiebedarf ssiv 0 51,9 m²·a) kWh/( 250 200 150 100 CO2-Emissionen [kg/(m²·a)] ub 213,4 50 Gebäudes Ne Dieses ieverb Energ 1) Muste 2 Energiebedarf t ennwer rauchsk sparve rordnu ng Adresse H rauch rb ergieve Berechneter Energiebedarf des ngsem pfehlu ergiee in Gebäu de sparverordnung (EnEV) gemäß den §§ 16 ff. Energieein Pa ter En Erfass für Wohngebäude MF gemäß 16 den §§ ENERGIEAUSWEIS 3 (EnEV) rordnu sparve gieein ff. Ener de ngebäu für Woh rnisie ru § 20 En Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 4 kauf, Vermietung oder Verpachtung vorzulegen. Baudenkmäler sind von der Ausweispflicht ausgenommen. Verbrauchs-/Bedarfsausweis Beim Verbrauchsausweis wird lediglich der gemittelte, witterungsbereinigte Endenergiebedarf (z. B. der Verbrauch von Erdgas oder Heizöl) der letzten drei Jahre zur Einstufung des Gebäudes herangezogen 1 . Der Bedarfsausweis geht weiter. Er stellt den theoretischen, mit normativen Bedingungen berechneten Energiebedarf des Gebäudes dar und schafft so die Grundlage für Vergleiche 2 . Ein Energieausweis dient also nicht nur der Information über die Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit einer Immobilie. Der von einem Fachmann sorgfältig erstellte Bedarfsausweis ermöglicht durch die nutzerunab- hängige Berechnung einen objektiven Vergleich der Immobilie mit anderen Gebäuden und eine fundierte Abschätzung des durch eine integrale Sanierung erreichbaren Energiesparpotenzials. Hinweise zur Modernisierung Dazu sind in der Anlage zum Energieausweis kurzgefasste Modernisierungsempfehlungen aufgeführt 3 . Sie können neben einer Beschreibung der möglichen Verbesserungen auch prozentuale Angaben zu deren jeweiligen Einsparpotenzialen an Energie und ihrer Potenziale zur Senkung der Kohlendioxid-Emissionen enthalten 4 . Die Ausweise gelten übrigens 10 Jahre, sollten aber nach einer Sanierung wegen der daraus resultierenden besseren Einstufung in jedem Fall neu ausgestellt werden. Wärmegesetz Klimafreundlich heizen Erneuerbare-Wärme-Gesetze von Bund und Land Der Bund und die Neubauten Das Land und die Altbauten Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz des Bundes gilt für neue Wohnund Nichtwohngebäude. Pflicht ist danach, den Wärmeenergiebedarf des Gebäudes durch die anteilige Nutzung von mindestens 15 % an erneuerbaren Energien zu decken. Verschiedene Maßnahmen sind dabei möglich (siehe Seite 23ff). Mit dem seit 2010 gültigen „Erneuerbare-Wärme-Gesetz“ setzt Baden-Württemberg auch in älteren Wohnhäusern auf erneuerbare Energien. Bis 2020 soll ihr Anteil an der Wärmeversorgung im Land von derzeit 8 auf 16 % ausgebaut werden. Heizung und Warmwasserbereitung verursachen in Baden-Württemberg knapp 30 % des Kohlendioxid-Ausstoßes. Davon entfallen über 90 % auf schon länger bestehende Gebäude. Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz verpflichtet Hauseigentümer beim Austausch des Heizwärmeerzeugers (als Bestandteil einer Zentralheizungsanlage; Etagenheizungen oder Einzelöfen sind bei Austausch nicht betroffen) zur Nutzung erneuerbarer Energien. Diese sollen 10 % der benötigten Energie liefern. Eine neue Öl- oder Gasheizung kann durch eine solarthermische Anlage zur Warmwasserbereitung ergänzt werden. Auch ein dezentraler Holzofen genügt dem Gesetz, wenn er mindestens ein Viertel der Wohnfläche überwiegend beheizt oder die überschüssige Wärme in einen Pufferspeicher abgibt. Der Holzofen muss die Abgas- und Staubgrenzwerte der Thermische Solaranlage mit einem Mindestanteil von 15 %. Dafür sind bei Wohngebäuden mit höchstens 2 Wohnungen 0,04 m² Anlagenfläche pro m² Nutzfläche nötig und 0,03 m² Kollektorfläche pro m² Nutzfläche bei Mehrfamilienhäusern. Nutzung gasförmiger Biomasse. Hier muss der Wärmebedarf zu mindestens 30 % durch Biogas gedeckt werden. Nutzung von flüssiger oder fester Biomasse (Bioöl oder Holz) mit mindestens 50 % Anteil. Die genutzten Heizkessel müssen einen Mindestwirkungsgrad einhalten. Nutzung von Erd- oder Umweltwärme mittels Wärmepumpen; Deckung des Wärmebedarfs zu mindestens 50 %. Wärmemenge und Stromverbrauch müssen erfasst werden. Die Jahresarbeitszahl bei Heizanlagen und Warmwasserbereitung per Luft-Wasser- und Luft-Luft-Wärmepumpen muss 3,3 und bei allen anderen Wärmepumpen 3,8 betragen. Betrieb einer kontrollierten Lüftungsanlage mit mindestens 70 % Wärmerückgewinnung. Betrieb von Blockheizkraftwerken und Nah-/Fernwärmenetzen mit Abwärmenutzung und Kraftwärmekopplung, die 50 % des Wärmebedarfs decken. Energiesparmaßnahmen an Gebäudehülle und Gebäudetechnik mit einem Einsparvolumen von mindestens 15 %. Erneuerbare Energien und Ersatzmaßnahmen können zur Erfüllung der Pflicht kombiniert werden. » Bundesimmisionschutzverordnung und anderer Normen einhalten. Eine Wärmepumpe muss eine Jahresarbeitszahl von mehr als 3,5 erreichen (siehe Seite 28). Wärme aus Nahund Fernwärmenetzen und unter bestimmten Voraussetzungen aus Kraft-Wärme-Kopplung genügen ebenfalls. Weiters kann das ErneuerbareWärme-Gesetz durch Beimischen von 10 % Biogas oder Bioöl zum Öl oder Gas erfüllt werden. Als Alternative sieht das Gesetz die besonders gute Dämmung von Außenwänden oder Dach vor. Die verschärften Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2009 des Bundes muss dadurch um 20 % unterschritten werden. Bei einer Komplettsanierung richten sich die Anforderungen nach dem Baualter des Hauses (siehe Info). Der Nachweis wird durch qualifizierte Fachleute und Energieberater durchgeführt. Wer vor einem Heizungsaustausch steht, sollte einen qualifizierten Energieberater hinzuziehen. Info Bei den Gesetzen werden Neu- und Altbauten nicht über einen Kamm geschoren. Für das EWärmeG des Landes gelten die Anforderungen der EnEV 2009 als Bemessungsgrundlage. Für bestehende Häuser sind je nach Baujahr geringere Unterschreitungen oder sogar Überschreitungen der Neubauanforderungen beim wichtigen Transmissionswärmeverlust möglich. Gebäude mit Bauantrag: Transmissionswärmeverlust H’T Vor 1. November 1977 Um bis 40 % Überschreitung möglich 1. November 1977 bis 31. Dezember 1994 Um bis 10 % Überschreitung möglich 1. Januar 1995 bis 31. Januar 2002 Mindestens um 20 % unterschreiten 1. Februar 2002 bis 31. März 2008 Mindestens um 30 % unterschreiten Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 11 Für uns ist Heimat mehr als nur ein Markt. Bei der EnBW Regional AG arbeitet jeder zu Hause – denn als größtes Netzunternehmen für Strom, Gas und Wasser in Baden-Württemberg sind wir im ganzen Land daheim. Mit annähernd 100 Standorten sind wir der nahe liegende Partner für Kommunen und Stadtwerke im Land. Mit ihnen gemeinsam tragen wir die Verantwortung für die Versorgungsnetze. Grundlage unseres Erfolges sind dabei langfristige Partnerschaften und das Wissen, für wen wir eigentlich arbeiten: die Menschen in unserer Heimat. Die Energiezukunft ist hier. EnBW Regional AG www.enbw.com/kommunen • Beratung • Planung • Installation erneuerbarer Energien • Photovoltaik Architekten-Energieberater • Thermische Solaranlagen • Blockheizkraftwerke • Holzpelletsheizungen Zeppelinstraße 7 · 74354 Besigheim Telefon 0 71 43 / 96 31 37 · Fax 0 71 43 / 96 31 38 [email protected] · bs-solar.de 12 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren • Architektur • Energieberatung (Bafa) • Ökologisches Bauen • Altbausanierung • Si-Ge Koordination • Passivhausplanung Architekturbüro M. Müller – H. Ziegler Freie Architekten Dipl.-Ing. (FH) Uhlandstraße 21 71638 Ludwigsbur g Tel. 0 71 41 / 90 65 13 Fax 0 71 41 / 90 65 15 Energiestandards Viele Wege führen zum Ziel Energiestandards im Überblick dard. Mittlerweile wird er auch bei Sanierungen erreicht. Passivhäuser sind sowohl im Winter als auch im Sommer behaglich, kommen aber ohne ein konventionelles Heiz- oder Klimatisierungssystem aus. Sie bieten Wohnkomfort bei einem Heizwär­ mebedarf von weniger als 15 kWh/ m²a und einem Primärenergiebedarf einschließlich Warmwasser unter 40 kWh/m²a. Wärmeverluste vermeiden und freie Wärmegewinne optimieren ist der Schlüssel. Dies gelingt durch » Gebäudestandards EnEV 2009: Mindestanforderungen Qp 100 % H‘T 100 % Je nach Baustandard zeigt das Haus entsprechende Energieeffizienz. Beim Neubau eines Hauses oder bei der Sanierung ist eine der wichtigsten Entscheidungen die Wahl des angestrebten Energiestandards, also wie wenig Energie das Haus später verbrauchen soll. Entscheidend sind die Qualität der Gebäudehülle und der Haus- und Heizungstechnik sowie ihre Effizienz. Im Folgenden werden die gebräuchlichsten Energiestandards und Haustypen beschrieben. Niedrigenergiehaus/EnEV Seit Februar 2002 ist die Energieeinsparverordnung in Kraft. Seither dürfen Neubauten nur noch nach den Richtlinien für Niedrigenergiehäuser erstellt werden. Dem Bauherrn bleibt freigestellt, wie er die Zielwerte erreicht: Wärmedämmung, Anlagentechnik, erneuerbare Energien oder Wärmerückgewinnung. Der Grenzwert ist dabei je nach Oberflächen- Foto: Kirsty Pargeter www.Fotolia.com KfW-Effizienzhaus 70 Qp < 70 % der Werte der EnEV2009 H‘T < 85 % der Werte der EnEV2009 Volumen-Verhältnis des Gebäudes unterschiedlich. Der Heizenergiebedarf liegt beim Niedrigenergiehaus bei rund 70 bis 100 Kilowattstunden (= 7 bis 10 l Heizöl) je Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a). KfW-Effizienzhaus 55 Qp < 55 % der Werte der EnEV2009 H‘T < 70 % der Werte der EnEV2009 Bei Sanierungen bestehender Gebäude darf der Grenzwert für Neubauten um 40 % überschritten werden, wenn der Nachweis für das Gesamtgebäude geführt wird. Wird aber bei Sanierungen der für Neubauten gültige Wert erreicht, winken attraktive Förderungen. Die Anforderungen der EnEV an Neubauten wird stetig erhöht. Zuletzt 2009 um 30 %, eine weitere Verschärfung der Anforderungen ist 2012 geplant. Passivhaus Qp < 40 % kWh/m²a Qh < 15 % kWh/m²a Passivhaus Dies ist der zurzeit beste wirtschaftlich erreichbare energetische Baustan- KfW-Effizienzhaus 40 Qp < 40 % der Werte der EnEV2009 H‘T < 55 % der Werte der EnEV2009 Sonnenhaus Qp < 15 kWh/m²a H‘T < 55 % der Werte der EnEV2009 Nullenergiehaus Endenergiebedarf 0 Plusenergiehaus Endenergiebedarfüberschuss Qp Primärenergiebedarf H'T Transmissionswärmeverlust Stand 2. 1. 2012 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 13 Energiestandards beste Fenstertechnik, sehr hohen Wärmedämmstandard und wärmebrückenfreie Bauweise sowie eine luftdichte Hülle und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Wärmegewinne erzielt das Haus „passiv“ durch die Verglasung und die Wärmeabgabe von Personen und Haushaltsgeräten. Der Passivhausstandard wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau mit den gleichen Konditionen gefördert wie der KfWEffizienzhaus-55- bzw. -40-Standard. Planung und Bau eines Passivhauses sind deutlich anspruchsvoller als bei Standardgebäuden – daher bietet die LEA Bauherren eine unabhängige Beratung zur Planung an. Sonnenhaus Der Begriff bezeichnet ein Haus, das den Prinzipien des solaren Bauens folgt. Der Primärenergiebedarf darf maximal 15 kWh/m²a betragen und der Transmissionswärmeverlust muss mindestens 45 % unter dem EnEV-Standard liegen. Den hohen solaren Deckungsgrad von mindestens 50 % des Warmwasser- und Heizwärmebedarfs erreicht das Sonnenhaus durch eine großflächige Solaranlage zur Wärmegewinnung und einen entsprechend dimensionierten Pufferspeicher für sonnenlose Tage. Nur während der sonnenarmen Monate kommt zusätzlich die regenerative Zuheizung zum Einsatz. Nullenergiehaus Bei diesem Energiestandard bezieht das Haus rechnerisch in der Jahresbilanz keine externe Energie (Elektrizität, Gas, Öl). Die nötige Energie (für Heizung, Warmwasser, Strom) wird im bzw. am Haus selbst erzeugt, meist durch Solaranlagen. Technisch ist das Nullenergiehaus eine Verbesserung des Passivhauses. Wird mehr Energie erzeugt als selbst verbraucht, spricht man von einem Plusenergiehaus. Energieeinsparverordnung Sie definiert den gesetzlichen Mindeststandard für den Wärmeschutz der Gebäudehülle und die Anforderungen an die Gebäudetechnik beim Neubau und bestimmt die Mindestanforderungen 14 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren » Info Luftschadstoff-MengenjeKilowattstundeWärmeverschiedenerEnergierohstoffe Jede Nutzung fossiler Energieträger setzt Kohlendioxid frei. Die dabei entstehende Menge hängt von der Art des Energieträgers ab und steht in direktem Zusammenhang mit der Menge der erzeugten Energie. Energieträger Kohlendioxid Stickoxide Schwefel CO2 in g/kWh Nox in g/kWh*** SO2 in g/kWh Heizöl 310 0,18/0,14 0,31 Erdgas 235 0,07 0,004 Flüssiggas 235 0,18/0,10 0,004 Strom 960*) 0,05 0,48 Fernwärme 110 0,18 0,20 Steinkohle 507 0,05 1,82 Braunkohle 529 1,15 0,28 Holz 0**) 0,10 0,18 *) wegen des hohen Primärenergieaufwandes und der Fernübertrageverluste **) Holz nimmt während Wachstum der Bäume CO2 auf. ***) Kessel alt/neu bei umfassenden Sanierungen. Seit Oktober 2009 ist die novellierte Energieeinsparverordnung in Kraft. Sie verschärft die Werte gegenüber der Vorgängerrichtlinie (EnEV 2007) wie folgt: Der erforderliche Wärmeschutz ist um rund 15 Prozent erhöht worden. Maßstab sind die U-Werte der Außenbauteile, die die Gebäudehülle bilden. Die energetischen Anforderungen an Neubauten sind um rund 30 Prozent verschärft worden. Der rechnerische Nachweis für Wohngebäude kann nun mit Hilfe eines Referenzgebäudes erbracht werden. Zuvor war dies nur für Nichtwohngebäude der Fall gewesen. Der Jahres-Primärenergiebedarf eines neu zu bauenden Wohngebäudes darf den Jahres-Primärenergiebedarf eines entsprechenden Referenzgebäudes nicht überschreiten. Dabei hat das Referenzgebäude die gleiche Geometrie, die gleiche Gebäudenutzfläche sowie die gleiche Ausrichtung wie das geplante Wohngebäude. Die Gesamtenergieeffizienz wird durch den „Primärenergiebedarf“ definiert. Die Qualität der Gebäudehülle, in der EnEV mit dem Begriff „Transmissionsverlust“ definiert, wird einberechnet. Ebenso Wärmeverluste über die Bauteile und Solarenergiegewinne durch Fenster. Der Bauherr ist frei in der Wahl von Materialien, Anlagentechnik und Energieträger. Die aktuelle Verordnung sieht die Verwendung von erneuerbaren Energien vor. Neben den Anforderungen der Energieeinsparverordnung sind die „Erneuerbaren-Energien-Wärme-Gesetze“ von Land und Bund einzuhalten (siehe Seite 11). Ausblick EnEV 2012 Nach dem „Integrierten Energie- und Klimaprogramm“, das die Bundesregierung 2007 auf den Weg gebracht hat, sollen die Anforderungen der für 2012 geplanten Fortschreibung der EnEV in einem weiteren Schritt verschärft werden. KfW-Energiesparhaus im Neubau gefördert Die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat, um mit Förderprogrammen Anreize für bessere Energiestandards zu geben, die Energiesparhäuser eingeführt. Diese werden im Neubau mit zinsvergünstigten Darlehen gefördert. Je anspruchsvoller der angestrebte KfW-Energie- Energiestandards sparhaus-Standard ist, desto besser die Förderung. Die Mindestanforderungen orientieren sich an der Energieeinsparverordnung. Beim Neubau wird der Förderstandard durch die verschärften Werte beim Primärenergiebedarf und beim Transmissionswärmeverlust definiert. Beim Effizienzhaus 70 liegt der Primärenergiebedarf um 30 %, beim KfW-Effizienzhaus 55 um 45 % und beim KfWEffizienzhaus 40 sogar um 60 % unter den Grenzwerten eines Referenzhauses nach Vorschrift der EnEV 2009. Dieser reduzierte Primärenergiebedarf kann durch Einsatz regenerativer Energien zur Heizung und Warmwasserbereitung erreicht werden. Wichtig sind auch die Kompaktheit des Gebäudes und die Qualität der Gebäudehülle, die den spezifischen Transmissionswärmeverlust definiert (H’T max in W/m²K). Beim Energieeffizienzhaus » So sparen Sie Energiekosten: Dämmung und Luftdichtigkeit des Daches Effiziente Heizungstechnik Einsatz erneuerbarer Energien Dämmung der Außenwände Wärmeschutzglas, Abdichtung Reduzierung von Wärmebrücken Kontrollierte Lüftung Dämmung von Kellerdecke/Fußboden Investieren in energetische Sanierung lohnt sich. 70 liegt H´T um rund 15 % unter dem Wert der EnEV. Beim Effizienzhaus 55 und 40 liegt H´T um 30 bzw. 45 % unter dem entsprechenden Wert der EnEV. Grafik: www.ecographis.com Beim Passivhaus spielt zudem der Heizenergiebedarf Qh eine Rolle (maximal 15 kWh/m²a). Info Energieeinsparverordnung bestehende Gebäude DieEnergieeinsparverordnung2009be­ inhaltet je nach Fall Nachrüstpflichten, Ausnahmen und Befreiungen. Auch Eigentümer älterer Gebäude, die keine Modernisierung planen, müssen teilweise ihre Gebäude energetisch aufbessern. Folgende Neuregelungen und Übergangsfristen gelten für alle Eigentümer: trieb, mit Baujahr vor dem 1. 1. 1990: Außerbetriebnahme bis spätestens 31. 12. 2019 Ausnahme: Gebäudestandard entspricht WschVO 1994 . Nachrüstpflichten bei der AnlagenTechnik in bestehenden Gebäuden Austauschpflicht für Öl- und Gas-Heizkessel: Baujahr vor 01. 10. 1978. Ausnahme Niedertemperaturkessel und Brennwertkessel. Dämmen bisher ungedämmter Wärmeverteilungsleitungen und Armaturen in nicht beheizten Räumen. Nachrüstpflichten bei Bauteilen in bestehenden Gebäuden Wärmedämmung von bisher ungedämmten obersten Geschossdecken beheizter Räume ( U = 0,24 W/(m²*K) Ersatzweise kann das darüberliegende, bisher ungedämmte Dach entsprechend gedämmt werden; Ausnahme bei 1–2-Familien-Häusern: Bei Wohngebäuden, bei denen der Eigentümer eine Wohnung schon vor dem 1. 2. 2002 selbst bewohnt hat, entfällt die Pflicht. Im Falle eines Eigentümerwechsels nach dem 1. 2. 2002 ist die Pflicht innerhalb von 2 Jahren zu erfüllen. Außerbetriebnahme von elektrischen Speicherheizsystemen In Wohngebäuden mit mehr als fünf Wohneinheiten dürfen elektrische Speicherheizungen nach Ablauf folgender Fristen nicht mehr betrieben werden; Außerbetriebnahme nach 30 Jahren Be- Ausnahmen oder Befreiungen möglich Bei Austausch oder Erneuerung von Bauteilen müssen bestimmte Mindestanforderungen an den Wärmeschutz eingehalten werden. Wirtschaftlicher Vorbehalt bei der Pflicht zur Dämmung der Geschoss­decke und Austausch älterer Speicherheizungen für den Fall, dass erforderlicher Aufwand nicht binnen angemessener Frist durch eintretende Einsparungen erwirtschaftet wird. (Nachweis erforderlich). Nachweispflichten Nachweise durch qualifizierte Fachleute möglich. Unternehmererklärung durch qualifizierten Bauhandwerker weist die Erfüllung der Pflichten nach. Bei heizungstechnischen Anlagen prüft der Bezirksschornsteinfeger im Rahmen der Feuerstättenschau die Einhaltung der EnEV. Ausführende Fachbetriebe müssen künftig nach Abschluss der Arbeiten eine schriftliche Unternehmererklärung an den Gebäudeeigentümer abgeben und damit nachweisen, dass sie die neue EnEV bei der Sanierung eingehalten haben. Ein Fachbetrieb, der die Erklärung nicht oder falsch abgibt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einer Geldstrafe von bis zu 15 000 Euro rechnen. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 15 Energiestandards Konstruktionsmerkmale der Energiesparhäuser Die Gebäudehülle bestimmt mit ihrer Qualität entscheidend den Energiebedarf eines Gebäudes. Die Außenwände mit den Fenstern, das Dach und die Böden gegen Kellerräume sowie die Bauteile gegen unbeheizte Bereiche müssen hervorragende Wärmedämmung besitzen. Wärmebrücken müssen vermieden werden (siehe Seite 27). Die Fenster spielen eine Schlüsselrolle. Einerseits sorgen sie „passiv“ für Energiegewinne, andererseits müssen die Fenster hohe Wärmedämmstandards erreichen (siehe Seite 21). Dabei ist auch das Thema Lüftung wichtig (siehe Seite 29). Das Heizsystem sollte mit einem möglichst hohen Anteil an regenerativen Energien gespeist werden. Um Energiesparhäuser realisieren zu können und damit einen niedrigen Energieverbrauch zu erreichen, müssen bestimmte Konstruktionsmerkmale berücksichtigt werden. 1. Bester Wärmeschutz der gesamten Gebäudehülle (siehe Seite 17ff). Qualität – so einfach verlegt. Das Warmdach-Dämmsystem Schön, wenn Qualität schon beim Einbau anfängt. Und später beim Wohn-Komfort weitergeht. Das Warmdach-Dämmsystem wird einfach, exakt und verschnittfrei im Steildach montiert. Und obendrein garantiert feuchtesicher abgedichtet. Später sind die Früchte der Arbeit gut zu genießen: Ganzjähriger Wärmeschutz, himmlischer Schallschutz und sicherer, vorbeugender Brandschutz. Jetzt bei Ihrem Fachhändler: 16 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 2. Kompakte Bauweise mit geringem Außenflächen-Volumen-Verhältnis. 3. Vermeidung und Reduzierung von Wärmebrücken (etwa durch Balkone und Deckenanschlüsse). 4. Dichtheit der Gebäudehülle gegen Wärmeverlust (siehe Seite 27). 5. Kontrollierte Lüftung spart Energie (siehe Seite 29). 6. Ausnutzung solarer Gewinne durch die Gebäudeorientierung. Öffnung des Baukörpers nach Süden, um die Sonnenstrahlen einzufangen. Verschattungsfreie Lage im Winter. Wärmedämmung Dach Eine warme Mütze für das Haus Ungedämmte Dächer verschleudern viel Heizenergie schicht von außen direkt auf die Sparren angebracht. Die Dämmung wird so nirgendwo unterbrochen, es entstehen keine Wärmebrücken. Auch ohne komplette Dachsanierung ist Dämmung möglich. Zwischen den Dachsparren ist meist viel Platz, der für die Zwischensparrendämmung genutzt werden kann. Die Dämmung ausschließlich zwischen den Sparren hat einen Nachteil: Die Sparren unterbrechen die Dämmschicht. So entstehen Wärmebrücken. Die Untersparrendämmung eignet sich als Ergänzung zur Dämmung zwischen den Sparren. Da dies aber den Wohnraum etwas verkleinert, reicht eine Dämmdicke von etwa 50 Millimetern. Die Zwischensparrendämmung kann auch von eigener Hand eingebaut werden. Das Dach trennt zusammen mit den Wänden den Außenraum vom Innenraum und schützt vor der Witterung. Bei den meisten Dächern kann zwischen Dachkonstruktion (Tragwerk) und der Dachhaut (Dachdeckung) unterschieden werden. Holz spielt beim Tragwerk eine große Rolle. Früher diente der Dachraum meist als Vorratskammer und Stauraum. Eine gewisse Durchlüftung war erwünscht. In vielen Häusern gehen deshalb heute aber enorme Wärmemengen durchs Dach. Nachvollziehbar ist daher, dass die Dämmung der obersten Geschossdecken eine der wenigen konkreten Nachrüstpflichten der Energieeinsparverordnung für Altbauten ist. Die kostengünstige Dachbodendämmung bietet sich an, wenn die Dachräume nicht ausbaufähig sind. Werden die Dachräume gar nicht betreten, reicht es, die Dämmung fugendicht auf dem Boden zu verlegen. Druckbelastbare Dämmstoffe, mit Spanplatten belegt, sind begehbar. Foto: BHW/Isover Eine umfassendere Dachdämmung ist nötig, wenn die Dachräume bewohnt sind. Verschiedene Vorgehensweisen sind dabei in Bezug auf die Sparren (= schräge Dachstuhlbalken) bekannt. Steht die Erneuerung der Dachdeckung an, lohnt sich eine Aufsparrendämmung. Dabei wird die Dämm- » Bei einer Dämmung ist darauf zu achten, dass sich später die Feuchtigkeit der Raumluft nicht in Dach und Wänden niederschlägt. Das würde die Dämmung beeinträchtigen und die Bauteile beschädigen. Daher muss die Dämmkonstruktion so aufgebaut sein, dass sie denTransport der Feuchtigkeit erlaubt, oder an der Innenseite des Raums muss eine dampfsperrende oder -bremsende Schicht angebracht werden. Hier ist ein Experte gefragt. Tipp Die Energieeinsparverordnung 2009 sieht bei Dachumbauten und Erneuerung von Bauteilen genaue U-Werte (Wärmedurchgangswerte) vor. Beim Steildach (U = 0,24 W/m²K) entspricht dies einer Zwischensparrendämmung mit 18 bis 20 cm Stärke. Beim Flachdach (U = 0,20 W/m²K) müssen höhere Anforderungen eingehalten werden. Neben den handelsüblichen Dämmstoffen stehen auch Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Wolle, Flachs, Hanf oder Zellulose zur Verfügung. Vor allem beim Dachausbau bietet es sich aus bautechnischer und -biologischer Sicht an, Naturdämmstoffe zu verwenden. Zusätzlich zur Wahl der Dämmmethode und der Dämmstoffe müssen bei der Sanierung des Dachs der Brandschutz, der Schallschutz und der sommerliche Wärmeschutz beachtet werden. Außerdem sind die statischen Anforderungen zu berücksichtigen. In alten Dachstühlen muss auf möglichen Schädlingsbefall untersucht werden. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 17 Zeit für mehr Stadt und Kreis. Jetzt lesen: (07141) 130-333 oder www.lkz.de Mit Regionalausgabe Neckar- und Enzbote. Wärmedämmung Haus Warmer Mantel macht Haus behaglich Dämmung hält die Wärme drinnen und spart Energie Geht es um den energieeffizienten Neubau oder die energetische Modernisierung, so ist die Wärmedämmung ein wesentlicher Faktor im Gesamtkonzept. Die Außenwände machen die größte Fläche des Hauses aus. Über sie kann viel Energie verloren gehen. Dämmung schafft wie ein warmer Mantel Abhilfe. Verschiedene Methoden der Wärmedämmung gibt es. Sie unterscheiden sich in Effizienz und im Preis: Der Wärmedämmputz ist die einfachste Art. Wegen ihres geringen Wärmedurchgangs werden dem Grundputz Perlite, Bimsstein oder Polystyrolkugeln beigemischt. Als Abschluss wird ein wasserabweisender Überputz aufgetragen. Wärmedämmputz erreicht den geringsten Einspareffekt aller hier vorgestellten Varianten und kommt nur noch im Ausnahmefällen zum Einsatz. Die Fassadenverkleidung ist eine eingeführte Technik. Grundlage eine Unterkonstruktion, die an Wand montiert wird. Zwischen » gut ist der die Das leicht zu montierende Wärmeverbundsystem ist vielfach bewährt. Info Die Wahl des Dämmmaterials und sein passgenauer Einbau entscheiden mit über die Effizienz. Zur Wahl stehen Dämmmatten aus Mineralfaser wie Glasoder Steinwolle und Dämmplatten aus Kunststoffen wie Polystyrol-Hartschaum. Sie müssen vor dem Einbau passgenau zugeschnitten werden. Zudem gibt es Dämmmaterial aus natürlichen Rohstoffen – Platten und Matten aus Holzfasern, Kork, Hanf, Kokosfaser oder Schilf. Auch diese Dämmstoffe unterliegen technischen Anforderungen, daher werden oft Zusatzstoffe beigemischt, die problematisch sein können. Das Naturplus-Zeichen zeichnet Materialien aus, die in Tests ihre Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit bewiesen haben. Alle Wärmedämmstoffe haben gemeinsam, dass sie den europäischen Produktnormen entsprechen und von der Bauaufsicht zugelassen sein müssen. Die Kennmarke eines Dämmstoffs ist die Wärmeleitgruppe (WLG). Sie wird auf dem Produkt als dreistellige Zahl angegeben, zum Beispiel WLG 032. Die Regel ist einfach: Je niedriger der Wert, desto besser die Wärmedämmung. Grundlatten wird das Dämmmaterial in Matten oder Platten eingebaut. Auf die Grundlattung werden Konterlatten montiert, an denen die Fassade aus Metallbahnen (Kupfer oder Aluminium), Holz oder anderen Werkstoffen aufgehängt wird. Die Konterlattung sorgt für ein paar Zentimeter Luft zwischen Fassade und Dämmung. Man spricht daher von einer „vorgehängten und hinterlüfteten Fassade“. Die Luftschicht sorgt, da nur eingeschränkt bewegt, ihrerseits für einen Dämmeffekt. Das Wärmedämmverbundsystem ist ebenfalls weit verbreitet. Dabei werden Dämmplatten an der Außenwand Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 19 Wärmedämmung Haus befestigt und überputzt. In die erste Putzschicht wird ein Armierungsgewebe eingebettet, das Risse im Putz verhindern soll. Schließlich wird als Finish der Oberputz aufgetragen. Wichtig ist, dass sich in der Wand kein Tauwasser bildet (die Normen lassen zeitweise geringen Ausfall zu). Die Kerndämmung ist ein System aus zwei Wänden, das die Dämmwirkung aus dem Zwischenraum zieht. Vor die tragende Außenmauer wird in geringem Abstand ein Sichtmauerwerk gesetzt. Die zwischen den beiden Mauern bestehende Lücke ist luftgefüllt und nutzt so die Dämmwirkung von Luft. So ähnelt das System einer mageren Fassadenverkleidung. Wird der Spalt mit Dämmstoff verfüllt, steigt die Dämmwirkung deutlich. So ähnelt das System dem Wärmeverbundsystem. Die Vakuumdämmung ist die jüngste Entwicklung. Sie funktioniert nach dem Warmhalteprinzip von Thermos­ kannen. Platten aus mikroporösen Werkstoffen werden als Stützkern 20 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren und Hohlraumsystem unter Vakuum in eine gas- und wasserdampfdichte Folie eingeschweißt. Hochwertige Aluminiumverbundfolien erreichen schon eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten. Die Pakete aus Folie und Stützkern isolieren durch die äußerst geringe Wärmeleitfähigkeit des Vakuums sehr gut – bis zu zehnmal besser als die anderer Dämmsysteme. Aufgrund der guten Dämmeigenschaften sind die geringsten Dämmstärken möglich. Allerdings ist diese Lösung auch mit klarem Abstand die teuerste Variante. Damit keine Kälte aus dem Keller kriecht Den Keller darf man bei der Dämmung nicht vergessen. Bei Neubauten gehört das zum Standard, bei Altbauten muss man nachrüsten. Zunächst geht es darum, die Kellerwände gegen die Nässe des Erdreichs zu schützen. Moderne Dichtungssysteme schützen die Wände dauerhaft ungleich besser als die früher üblichen BitumenSchwarzanstriche, die mit der Zeit spröde und rissig wurden. Zur Däm- mung der Kellerdecke gibt es zwei Varianten: von oben oder von unten. Im Parterre lässt sich ein Bodenaufbau etwa für Parkett einbauen, der mit Dämmmaterial verfüllt wird. Leichter geht die Dämmung von unten. Dabei werden Dämmstoffplatten von unten an die Kellerdecke montiert. » Info Wer ein wegen seines äußeren ­Erscheinungsbildes unter Denkmalschutz stehendes Haus wärmedämmen will, muss andere Wege beschreiten. Die Außendämmung ist hier nicht anwendbar. In diesen Fällen muss der Wärmeschutz an den Innenseiten der Außenwände angebracht werden. Bei Innendämmungen müssen bestimmte bauphysikalische Randbedingungen berücksichtigt werden. Eine sorgfältige Planung und Ausführung ist daher empfehlenswert. Fenster Nicht nur der Durchblick zählt Fenster haben in der Energiebilanz große Bedeutung Links: Schnitt durch ein Holz-AluminiumFenster mit dreifacher Wärmeschutzverglasung, die tief in den Rahmen eingelassen ist. Rechts: Wie die isothermische Darstellung verdeutlicht, sinkt bei einem gut gedämmten Fenster auch bei Außentemperaturen von – 10 °C die Innenseite des Fensters nicht unter + 17 °C ab. Grafik: Bausparkasse Schwäbisch Hall Nur auf der Nordseite sind die Wärmeverluste größer als die Gewinne. Fenster lassen Licht herein, aber sie sollten auch wenig Wärme nach außen lassen und luftdicht schließen. Moderne Wärmeschutzverglasungen bestehen aus zwei Scheiben, in hochwertigerer Ausführung sogar aus drei. Die Zwischenräume sind mit Edelgas gefüllt. Zusätzlich ist das Glas unsichtbar beschichtet, um die langwellige Wärmestrahlung im Haus zu halten. Hochwertige Fenster auf der Gebäude-Südseite gewinnen heute durch Sonneneinstrahlung mehr Energie, als an Wärme verloren geht. Im Osten und Westen kann sich die Energiebilanz die Waage halten. » Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist der U-Wert. Je niedriger er ist, desto weniger Wärme geht verloren (siehe Info). 1,3 W/m²K ist heute der Standard für den Uw-Wert. Ideal ist eine Dreischeiben-Verglasung mit gedämmtem Rahmenprofil (Uw-Wert 0,8 W/m²K). Der Rahmen ist heute der Schwachpunkt des Fensters. Daher wird versucht, den Rahmenanteil möglichst gering zu halten und die Rahmen in die Fassadendämmung zu integrieren. Alle Rahmenmaterialien haben Vor- und Nachteile. Info WärmedurchgangskoeffizientUwzeigt‘s Die Fensterqualität zeigt der Wärmedurchgangskoeffizient U, gemessen in W/m²K. Je kleiner er ist, desto besser. Der U-Wert wird in drei „Ebenen“ ermittelt. Der Ug­Wert hängt vom Scheibenaufbau (g = Glas) und der Gasfüllung ab. Häufig wird der Ug-Wert genannt, da der Scheibenaufbau die beste Dämmung erzielt. Der Uf­Wert bezieht sich auf den Rahmen (f = frame, Rahmen) und wird seltener genannt. Der Uf-Wert ist abhängig von Rahmenmaterial und -konstruktion sowie vom Wärmeübergang im Glasrandbereich. Der Uw­Wert ist der insgesamt entscheidende. Er zeigt den Wärmedurchgang durch die Gesamtkonstruktion des Fensters an (w = window, Fenster). Im Uw-Wert sind der Ug- und der Uf-Wert zusammengefasst. Hinzu kommt ein Beiwert für den Randverbund. Energiedurchlassgrad g der Fenster Der Energiedurchlassgrad gibt an, wie viel Sonnenenergie durch die Verglasung dringt. Es besteht eine Abhängigkeit zwischen dem Ug-Wert und dem Energiedurchlassgrad. Je kleiner der Ug-Wert desto geringer ist der Energiedurchlassgrad. Bei der Wahl der Fenster muss auch auf die Himmelsrichtung geachtet werden. Heute werden immer öfter die einst für Passivhäuser entwickelten Fenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzglas und gedämmten Rahmenprofilen eingesetzt. Holzfenster – Rahmen und Flügel bestehen aus dreischichtig verleimten Holzprofilen aus geeigneten Nadeloder Laubhölzern. Sie erzielen gute Wärmedämmung, benötigen aber regelmäßige Pflege. Holz-Alufenster – Sie sind wie Holzfenster aufgebaut, besitzen aber außen eine Aludeckschale, die auf Holzrahmen und -flügel aufgeklickt wird. Sie bieten die Vorteile von Holzfenstern, sind aber aufgrund der außenseitigen Aluminium-Verkleidung deutlich wartungsärmer. Kunstofffenster – Sie sind günstiger als Holzfenster, besitzen aber nicht deren Dämmleistung und Maßhaltigkeit. Kunstofffenster schrumpfen im Winter stärker und dehnen sich im Sommer stärker aus. Die Anzahl der Luftkammern zeigt den wärmetechnischen Wert. Derzeit ist das 5-Kammer-Rahmenprofil noch Standard. Bei größeren Fenstern wird der Rahmen mit einem Stahlprofil verstärkt. Aluminiumfenster – Die thermisch getrennten Aluminiumfenster werden hauptsächlich in Büro- oder Verwaltungsgebäuden eingesetzt. Beim Austausch der Fenster sollten Mauerwerksrollladenkästen stillgelegt und gedämmt werden. Vorbaurollläden sind effizienter. Nach Einbau neuer, dichter Fenster ist auf erhöhten Lüftungsbedarf zu achten (siehe Seite 29). Neue Fenster am besten in Kombination mit der Dämmung der Fassade planen. Der Fenstereinbau ist eine Aufgabe für den Fachmann. Er sollte nach den Kriterien der RAL-Gütegemeinschaft vorgehen. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 21 Heizung Eine heiße Sache kühl kalkulieren Heizanlage vorausschauend planen – Erneuerbare Energie Die Planung der Heizanlage darf nicht losgelöst von anderen Modernisierungsmaßnahmen am Haus angegangen werden. Der Heizwärmebedarf richtet sich unter anderem nach dem Dämmstandard des Gebäudes. Dies ist bei der Auslegung der Heizanlage zu berücksichtigen. Moderne Heizanlagen werden meist als zentrale Systeme betrieben. Ein Wärmeerzeuger sorgt für die Warmwasserbereitung und die Heizung. Die Wärme wird über ein Verteilungsnetz, meist ein Warmwassernetz mit Vor- und Rücklauf, zu den Heizkörpern gepumpt. So wird der Wärmeverlust über die Gebäudehülle und durch Lüftung ausgeglichen. Passive Wärmegewinne durch die Sonne (über die Bauteile, meist die Fenster) und interne Wärmegewinne (Abwärme durch Personen und Geräte) verringern den von der Heizung zu erbringenden Wärmenachschub. Wärmeverluste durch die Technik der Heizanlage selbst können über effiziente Haustechnik und Wärmedämmung der Heizleitungen verringert werden. In jedem Modernisierungskonzept muss die Wär- » meversorgung in die Optimierung des Gebäudes einbezogen werden. Dabei sind beim Heizungsaustausch die Erneuerbare-Wärme-Gesetze zu beachten (siehe Seite 11). Moderne Anlagentechnik bietet erhebliche Effizienzpotenziale. Die mit fossilen Energieträgern (Erdgas, Öl) betriebene konventionelle Heizkesseltechnik ge- Tipp Blockheizkraftwerk | BHKW Neben dem Einsatz von Solaranlagen kann mit effizienten Systemen auch anders Energie gewonnen werden: Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) produziert Strom, der im Gebäude genutzt oder ins Stromnetz eingespeist werden kann. Dafür gibt es die Stromeinspeisevergütung vom Stromversorger, die den Betrieb eines Blockheizkraftwerks wirtschaftlich macht. Die Abwärme der mit Erdgas oder mit Heizöl betriebenen Anlage wird im Heizsystem zur Warmwasserversorgung 22 Die Wahl der Heizung hängt auch vom Dämmstandard des Hauses ab. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren und Heizungsunterstützung genutzt (KraftWärme-Kopplung). Die Wärme wird in einem großen gedämmten Warmwasserspeicher gespeichert und bei Bedarf abgerufen. Das BHKW muss so ausgelegt werden, dass die Laufzeit möglichst hoch ausfällt. Diese Technik bietet sich vor allem bei Gebäuden an, in denen der Warmwasserbedarf möglichst konstant und relativ hoch ist (Mehrfamilienhäuser). Im Winterbetrieb wird das BHKW meist durch einen konventionell betriebenen Spitzenlastkessel unterstützt. Foto: BHW/Postbank winnt durch moderne Technik (Brennwertnutzung) an Effizienz. Daneben leisten zunehmend regenerative Energiequellen (Sonne, Biomasse) Beiträge zur Energieeinsparung. Gesetzliche Regelungen fordern bei Modernisierung oder Neubau die Nutzung erneuerbarer Energien oder ersatzweise die Verbesserung der Wärmedämmung (siehe Seite 15ff). Regenerative Energieanlagen sind heute Stand der Technik und können in aller Regel wirtschaftlich betrieben werden. Die Beurteilung der Energieeinsparmöglichkeiten sollte sich aber nicht allein an der aktuellen Wirtschaftlichkeit orientieren. Die dauerhafte Wirtschaftlichkeit hängt sehr von Faktoren ab, die sich heute nur mit annähernder Zuverlässigkeit bestimmen lassen (Entwicklung der Energiepreise, Verfügbarkeit von Rohstoffen etc.). Sicher ist nur, dass man sich mit einem gut gedämmten Gebäude mit moderner Heizungstechnik wenig Sorge vor steigenden Energiepreisen machen muss. Erneuerbare Energien Die Sonnenseite der Energie Thermische und photovoltaische Solaranlagen on sind Röhrenkollektoren pro Flächeneinheit teurer als Flachkollektoren. Kleinere thermische Solaranlagen mit einer Kollektorfläche von 5 bis 6 m² sind bereits ab 4000 Euro zu haben (zuzüglich Montagekosten). Bei guter Ausrichtung decken sie den Großteil des Warmwasserbedarfs eines Vierpersonenhaushalts. In letzter Zeit nimmt der Anteil heizungsunterstützender Solaranlagen zu. Bei diesen erfolgt die Warmwasserbereitung meist im Durchlaufprinzip, was der Bildung von Keimen im Trinkwasser vorbeugt. Der Beitrag zur Beheizung des Hauses erfordert eine größere Kollektorfläche, einen größeren Speicher und eine andere Anlagenkonzeption. Röhrenkollektoren erzielen auf geringem Raum höchste Wirkungsgrade. Sonnenenergie kann auf zwei Arten genutzt werden. Photovoltaik erzeugt umweltfreundlichen Strom, thermische Anlagen dienen zur Beheizung und Warmwasserbereitung. Das bedingt unterschiedliche Herangehensweisen an die Planung. Thermische Solaranlagen Bei der thermischen Nutzung der Sonnenenergie wird zwischen passiver und aktiver Nutzung unterschieden. Als passive Nutzung wird die direkte Erwärmung eines Gebäudes durchs Sonnenlicht bezeichnet. Die aktive Nutzung sammelt Sonnenenergie über Solarkollektoren und verteilt die Wärme über ein geeignetes Medium – im Heizungsnetz Wasser – im Gebäude. Ein wichtiger Bestandteil einer thermischen Solaranlage ist der gedämmte Speicher, in dem die Sonnenenergie in Form erwärmten Wassers gespeichert wird. Wichtigster Bestandteil einer Solaranlage ist der Kollektor. Im thermischen Bereich gibt es zwei Bauarten. Flachkollektoren sind flach kastenförmig aufgebaut und gedämmt. Auf der Oberseite sind sie verglast. In dem Kasten befindet sich ein schwarzes Blech (Absorber) mit rückseitig aufgelöteten Leitungen. Die Sonne erwärmt den Absorber, der die Wärme an die Leitungen überträgt. Durch die Leitungen fließt ein Wasser-Frostschutz-Gemisch, das die Wärme in den Speicher abführt. Röhrenkollektoren zeichnen sich gegenüber Flachkollektoren durch höhere Wirkungsgrade aus. Sie sind daher für knappe Platzverhältnisse geeignet. Auch hier erwärmt die Sonne Absorber, die die Wärme über Leitungen an das Wasser-Frostschutz-Gemisch übertragen. Beim Röhrenkollektor sind die Absorber in langen, schmalen Absorberstreifen in Glasröhren nebeneinander angeordnet. In den Glasröhren herrscht ein Vakuum, was Wärmeverlust durch Luftbewegungen im Kollektor vermeidet (vergleichbar einer Thermoskanne). Wegen der aufwändigeren Konstrukti- Der Deckungsbeitrag einer thermischen Solaranlage am gesamten Energiebedarf ist abhängig von vielen Faktoren (Dämmstandard des Hauses, Größe, Ausrichtung und Neigung der Kollektoren, Nutzerverhalten). Unter idealen Bedingungen sind im Neubau solare Deckungsraten von über 50 % möglich. Man spricht dann von sogenannten „Sonnenhäusern“. Meist werden aber Standard-Lösungen eingesetzt, die einen deutlich niedrigeren Anteil an der Wärmeversorgung leisten. Thermische Solaranlagen sind langlebig, sie überschreiten die Lebenserwartung eines Heizkessels in der Regel deutlich. Mit jedem Anstieg der Energiekosten steigt daher ihre Wirtschaftlichkeit, denn die Sonne scheint gratis. Nicht korrekt ist übrigens die verbreitete Meinung, eine thermische Solaranlage rechne sich bei einem ungedämmten Altbau nicht. Zwar ist die solare Deckungsrate nicht so hoch wie bei einem gedämmten Gebäude. Da aber die Heizperiode im ungedämmten Gebäude früher beginnt und später endet, sind gerade während dieser Zeit gute Erträge einer thermischen Solaranlage möglich. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 23 Erneuerbare Energien Photovoltaikanlagen Mit Sonnenlicht kann nicht nur Wärme gewonnen werden, sondern auch Elektrizität. Bei der Photovoltaik wird die Energie des Lichts direkt in elektrische Energie umgewandelt. Komplexe Technik ist dafür nicht erforderlich, daher eignet sich Photovoltaik hervorragend als Kraftwerk auf dem eigenen Hausdach. Aufbau Eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: Solargenerator, Wechselrichter und Einspeisezähler. Der Solargenerator ist der außen sichtbare Teil der Anlage. Auf dem Dach wandelt er Sonnenlicht in Strom um. Er erzeugt jedoch Gleichstrom, der in den bei uns üblichen Wechselstrom umgewandelt werden muss, bevor er ins Stromnetz eingespeist werden kann. Das leistet der Wechselrichter. Der Einspeisezähler erfasst die Strommenge, die von der PV-Anlage ins Stromnetz eingespeist wird. » Photovoltaik – Aufbau der Anlage Solargenerator Wechselrichter (mit Regelung) Einspeisezähler © 2009 Jens Walter, SOL e.V. PV-Möglichkeiten in Ludwigsburg Netzverbund PV-Anlagen dienen der öffentlichen Stromversorgung. Ihr Strom wird in der Regel ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Anders als eine thermische Solaranlage muss die PV-Anlage nicht auf den persönlichen Strombedarf abgestimmt sein. Auslegung einer PV-Anlage Die PV-Anlage kann unabhängig vom eigenen Stromverbrauch dimensio­ niert werden. Anlagengrößen ab 500 W bis zu mehrstelligen kW sind möglich. Große Anlagen erlauben, 24 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren dauerhaft Strom für andere zu produzieren und zu verkaufen. Je größer die Anlage ist, desto günstiger ist der spezifische Preis pro kW installierter Leistung. Da die Anlagenkosten den wichtigsten Kostenfaktor darstellen, ist es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten grundsätzlich sinnvoll, die geeigneten Dachflächen optimal auszunutzen und eine möglichst große, leistungsstarke Anlage zu wählen. Eine typische Anlagengröße ist 4 kW. Das erfordert rund 35 m² nach Süden geneigte Dachfläche. Auf einem Flachdach sind rund 100 m² Fläche zum Aufstellen der Module notwendig. Eine 4-kW-Anlage erbringt jährlich 3500 bis 4500 kWh – der Jahresstrombedarf eines Vierpersonenhaushalts. Wirtschaftliche Faktoren, EEG Die wirtschaftliche Grundlage für eine PV-Anlage ergibt sich aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Jeder Betreiber einer PV-Anlage hat das Recht, seinen gesamten Strom ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Zudem ist die Höhe der Vergütung gesetzlich geregelt. Abhängig vom Jahr der Inbetriebnahme der PV-Anlage ist der Betrag (pro kWh) festgeschrieben und über 20 Jahre garantiert. Im Normalfall amortisiert sich eine PV-Anlage in 10 bis 15 Jahren. Mit der letzten Novellierung des EEG wurde als Alternative zur bisherigen Volleinspeisung auch für die Eigennutzung des erzeugten Solarstroms eine attraktive Regelung eingeführt. Seit dem wird auch der vor Ort verbrauchte Solarstrom gefördert. 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahresertrag in kWh 11 560 10 830 10 430 11 140 11 500 11 000 Ertrag pro kW 1095 1026 988 1055 1090 1042 Beispiel: Erträge der Gemeinschafts­ solaranlage auf der Gottlieb-DaimlerRealschule in Ludwigsburg Photovoltaik-Anlagen sind längst ein gewohnter Anblick auf den Dächern in Stadt und Land. Der Weg zur eigenen Anlage Für eine PV-Anlage braucht es ein Flachdach oder ein nach Süden geneigtes Dach ohne Verschattung. Grundsätzlich sind mehrere Angebote einzuholen. Die Angebote müssen genau auflisten, welche Bauteile eingesetzt werden und welche technischen Daten sie haben. Referenzen gehören auch zu einem richtigen Angebot. Bei der Wahl des richtigen Anbieters sollten neben dem Preis vor allem die Qualität der Anlagenteile und die Erfahrung des Unternehmens entscheiden. Erneuerbare Energien Alter Energieträger trifft moderne Technik Holz als Heizmittel erlebt eine deutliche Renaissance Heizen mit Holz ist die älteste Form menschlicher Energiegewinnung. Die „Steinzeitheizung“ kommt mit moderner Technik wieder in Mode. Schließlich nutzt sie erneuerbare Energie. Bei der Verbrennung von Holz wird nicht mehr Kohlendioxid freigesetzt, als der Baum während seines Wachstums gebunden hat. Würde der Baum ungenutzt im Wald verrotten, würde ebenfalls die gleiche Menge Kohlendioxid wieder freigesetzt werden. Verschiedene Lösungen mit Holz als Brennstoff gibt es. Kamin- und Kachelöfen beheizen einen Raum und ergänzen eine zentrale Heizung. Offene (Wand)Kamine schneiden am schlechtesten ab. Weil die Luftzufuhr ungeregelt ist, erfolgt die Verbrennung unvollständig, Luftschadstoffe entstehen. Kaminöfen mit verschließbarer Brennkammer und regelbarer Luftzufuhr erzielen eine bessere Verbrennung und höhere Wirkungsgrade (bis 80 %). Kachelöfen bestehen aus verkleideten Schamottesteinen. Sie speichern Wärme und geben sie nach der Feuerung über längere Zeit ab. Inzwischen sind auch Öfen mit einem integrierten Wärmetauscher, einer sogenannten Wassertasche erhältlich. Damit wird die Einspeisung eines Teils der Wärme in das Heizungssystem des Hauses ermöglicht. Damit erwärmt der Ofen nicht nur den Aufstell- » raum, die Wärme kann auch anderen Räumen zugeführt werden. Bei Zentralheizungen mit Holzfeuerung wird nach der Art des Heizkessels unterschieden. Holzvergaserkessel haben eine geregelte Luftzufuhr durch Gebläse, sie erzielen kontinuierliche und effektive Verbrennung und höhere Wirkungsgrade. Hackschnitzelkessel werden dank einheitlich geringer Größe der Hackschnitzel automatisiert nachgefüllt und erreichen so den Bedienungskomfort von Gas- und Ölheizungen. Holzpelletkessel verfügen dank der kleinen Holzpresslinge ebenfalls über Befüllungsautomatik. Dank der normierten Pellets erzielen sie die höchsten Wirkungsgrade unter den Holzheizungen. Eine Kombination mit einem Pufferspeicher ist bei Holzvergaser- und Hackschnitzelkesseln zwingend erforderlich, beim Holz-Pellet-Kessel empfehlenswert. Er nimmt die über den Heizbedarf hinausgehende Energie auf und macht sie später nutzbar. Holz wird in verschiedener Form als Brennstoff genutzt. Seit Menschengedenken ist das Stück- und Scheitholz im Einsatz. Durch Zerhacken von Holz werden Holzhackschnitzel erzeugt, Info Holzfeuerungsanlagen müssen die Anforderungen der Bundesimmissionsschutzverordnung erfüllen. Auch Kleinfeuerungsanlagen (Kamin- und Kachelöfen) sind nicht ausgenommen. Die Abluft von Holzheizungen enthält je nach Wirkungsgrad Feinstaub und Ruß sowie Kohlenmonoxid und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Die Schadstofffracht liegt über der von Gasoder Ölheizungen gleicher Leistung. Das Verbrennen von imprägniertem, lackiertem oder bemaltem Holz ist verboten, es ist durch Rußanalyse nachweisbar. Die BimSchV lässt maximal 0,1 g Feinstaub je Kubikmeter Abluft zu. Dieser Wert wird 2015 für Neuanlagen auf 0,02 g je Kubikmeter verschärft. die automatische Holzheizanlagen mit Brennstofffördertechnik möglich machen. Hackschnitzel sind Normen unterworfen. Holzpellets sind stäbchenförmige Presslinge aus Abfallprodukten von Sägewerken. Durch den hohen Pressdruck wird das Lignin als Bindemittel mobilisiert und die Energiedichte je Volumeneinheit deutlich erhöht. Zwei Tonnen Pellets haben den Heizwert von 1000 Litern Heizöl. Oft sind Sägewerke und Pelletherstellung integriert. Angeschlossene Heizkraftwerke liefern die Wärme zur Trocknung des Pellet-Materials. Weniger als 3 % der in den Pellets steckenden Energie wird aber für die Produktion aufgewandt (Heizöl 12 %). Pellets sind klaren Normen unterworfen (z. B. Wassergehalt unter 10 %) und erlauben einen technisch homogenen Anlagenbetrieb. Holzbriketts sind die größeren Brüder der Pellets. Die Herstellung ist die gleiche. Auch sie sind Normen unterworfen. Wichtig ist der Heizwert pro Masseneinheit. Er hängt vor allem vom Wasseranteil im Holz ab, denn nur aus der Trockenmasse ergibt sich Heizenergie, beim Verdampfen des Wassers aber geht ein Teil des Heizwertes verloren. Völlig trockenes Holz erreicht einen Heizwert von etwa 5 Kilowattstunden je Kilogramm. Es ist daher sinnvoll, Holz lange zum Trocknen zu lagern. Holzhackschnitzel lassen sich nur lagern, wenn der Wassergehalt unter 30 % liegt. Der Anteil von Holz an der Wärmeerzeugung nähert sich der 5 %-Marke. Dynamisch entwickelt sich der Einsatz von Holzpelletzentralheizungen (im privaten Bereich) und Holzhackschnitzelheizwerken (für größere Gebäudekomplexe). Wer mit Holz heizt stärkt die heimische Wirtschaft. Im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern bleibt der größte Teil der Wertschöpfung im Inland und der Region. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 25 Erneuerbare Energien Mit der Wärmepumpe ist weniger mehr Kühle Umgebungstemperatur auf molliges Niveau heben Mit 8° Celsius Außen- oder Erdtemperatur kann man es sich durchaus gemütlich machen. Eine Wärmepumpe macht daraus behagliche 20° Celsius in der Wohnung. Umgangssprachlich ist Wärme eine menschliche Empfindung. Der Wohlfühlbereich liegt zwischen etwa 18° und 25° Celsius (C) – der Zielbereich für Heizungen (und Klimaanlagen). 7 oder 8 °C erscheinen dagegen kalt. Winter eine möglichst hohe Temperatur besitzen (z. B. Erdwärmesonden/ Geothermie) und Heizungen, die mit möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen auskommen (Flächenheizungen im Fußboden, an der Wand oder in der Decke). Die Effizienz einer Wärmepumpe zeigt sich in der Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie setzt die ins Gebäude abgegebene Wärmeenergie ins Verhältnis zur aufgenommenen elektrischen Energie. Eine JAZ von mindestens 3,5 sollte erreicht werden, weil bei konventioneller erzeugter elektrischer Energie angesichts von geringem KraftwerkWirkungsgrad und Leitungsverlusten oft kaum ein Drittel der eingesetzten Primärenergie beim Nutzer ankommt. Dies eingerechnet, ist eine JAZ unter 3,3 uneffektiv. Die gängige Gradeinteilung nach Celsius bezieht sich auf die Zustände von Wasser zwischen Gefrieren und Sieden. Absolut gesehen gibt es für Wärme eine Naturkonstante: Der absolute Temperaturnullpunkt (0° Kelvin/K) liegt bei – 273,15 °C. Zwischen 8 °C (281,15 °K) und 20 °C (293,15 °K) ist energetisch kaum ein Unterschied. Dies zu nutzen, ist die Idee der Wärmepumpe, die technisch betrachtet ähnlich wie ein Kühlschrank aufgebaut ist. Zum Einsatz kommen in Gebäuden fast ausschließlich elektrisch betriebene Kompressions-Wärmepumpen. In ihnen zirkuliert eine Flüssigkeit als Übertragungsmittel in einem geschlossenen Kreislauf. Vier Elemente sind in den geschlossenen Kreislauf der Wärmepumpe eingebaut: der Verdampfer, der Verdichter (Kompressor), der Verflüssiger (Kondensator) und die Drossel-Einheit. Die Wärmepumpe nimmt über den Verdampfer Umweltwärme auf, komprimiert die Flüssigkeit mittels des Verdichters auf ein höheres Temperaturniveau und führt die Wärme dann über den Verflüssiger dem Heizund Brauchwassersystem zu. Dabei gilt: Je geringer der Unterschied zwischen der Umwelt-Temperatur und der Heiz-Temperatur, desto weniger muss die Wärmepumpe arbeiten und somit Strom aufnehmen. Ideal sind daher Wärmequellen, die auch im 26 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren » Info WärmeausLuft,ErdeundGrundwasser 1 Luft steht überall in ausreichender Menge als Wärmequelle zur Verfügung. Ihre Erschließung ist am einfachsten und kostengünstigsten, die Effizienz aber relativ gering. 2 Grundwasser ist wegen seiner konstanten Temperatur eine ideale Wärmequelle. Es sind aber nicht überall ausreichende Wasservorkommen vorhanden. 3 Vertikal ins Erdreich eingelassene Erdsonden sind das am weitesten verbreitete System in Deutschland. Der Platzbedarf ist gering und die Sonden können nahezu überall eingesetzt werden. 4 Erdkollektoren sind relativ günstig in der Installation. Benötigt wird eine ausreichend große, unversiegelte Grundstücksfläche. Grafik: Bausparkasse Schwäbisch Hall Qualitätssicherung Mit Sicherheit zu guter Qualität Qualitätssicherung – Thermografie und Differenzdruck Ob Neubau oder Sanierung, ohne Qualitätssicherung ist Bauen ein riskantes Unterfangen. Umsichtiges Vorgehen ist daher das oberste Gebot. Sachverständiger Rat von Beginn an empfohlen Wer ein Haus baut, investiert in der Regel mehrere hunderttausend Euro. Fehler bei der Ausführung können aber leicht Schäden von mehreren zehntausend Euro nach sich ziehen. Da versteht sich sorgfältiges Herangehen von selbst, oder? Auch bei Um- und Ausbauten ist Umsicht nötig. Hier wird nicht selten in die Statik des Gebäudes eingegriffen, weshalb sorgfältig geplant und gearbeitet werden muss. Der Überblick geht bei Bauprojekten für Laien schnell verloren. Dringend angeraten ist es, sich eingehende Beratung und Begleitung durch einen unabhängigen Bausachverständigen zu holen. Thermografie und Differenzdruck Hohe Ansprüche werden an die Dämmung eines energetisch optimierten Hauses gestellt. Gerade hier ist eine Qualitätssicherung der Bauarbeiten unabdingbar. Sachverständige übernehmen die baubegleitend und zur Bauabnahme nötigen Kontrollen. Zur Überprüfung der energetischen Effizienz der Gebäudehülle werden zwei Prüfverfahren angewandt. Das bekanntere ist die Thermografie, bei der die Wärmeabstrahlung des Gebäudes mit einer Wärmebildkamera festgehalten wird. Gegenstände, die wärmer sind als der absolute Temperatur-Nullpunkt (0 °K, – 273,15 °C), geben Wärmestrahlung ab. Im Temperaturbereich normalen Lebens ist die Wärmeabstrahlung im Infrarotbereich des Lichts sichtbar. Entsprechend sensible Kameras erfassen dies, Compu- ter „übersetzen“ es in die bekannten bunten Bilder zwischen Rot, Gelb, Grün und Blau. An Bauten werden so Schwachstellen sichtbar. Kalte Flächen werden dabei in der Regel blau, warme Flächen dagegen rot dargestellt. Häufige Schwachstellen sind Rollladenkästen, direkt mit der Deckenplatte verbundene Balkone und ungedämmte Deckenstirnseiten in Außenwänden. Thermografien können von innen und außen durchgeführt werden. Mit der Innenthermografie besteht die Möglichkeit, schimmelgefährdete Stellen aufzuspüren. Der Einsatz der Thermografie beschränkt sich auf die Heiz­ periode. Die zweite Prüfmethode ist das Differenzdruck-Messverfahren, auch Blow­ er-Door-Test genannt. Mit ihm wird die Luftdichtheit der Gebäudehülle gemessen. Luftdichtheit darf nicht mit Dampfdiffusionsdichtheit verwechselt werden. So ist ein üblicher Innenputz luftdicht, aber offen für Dampfdiffusion. Ein gut gedämmtes Haus sollte nicht durch Zugluft unnötig Wärme verlieren. Bei dem Verfahren wird ein Ventilator » Thermografie mit der LEA Die Ludwigsburger Energieagentur LEA bietet in Zusammenhang mit der Bauberatung Energie zuhause (siehe Artikel „Eine Stunde, die sich lohnt“ (S. 33)) die Überprüfung Ihres Gebäudes mit Hilfe einer Thermografiekamera an. In Zusammenhang mit der Begehung des Hauses können Schwachstellen an der Gebäudehülle identifiziert und dokumentiert werden. In einem Kurzbericht werden Hinweise gegeben, wie diesen Mängeln zu Leibe gerückt werden kann. Die Thermografie legt Schwachstellen am Gebäude in allen Farben offen. Foto: BHW Postbank in eine Tür- oder eine Fensteröffnung luftdicht eingebaut. Über diesen mit einer Messblende ausgestatteten Ventilator wird in verschiedenen Messschritten Luft aus dem geschlossenen Gebäudeinneren herausgesaugt oder hineingedrückt. So wird Winddruck simuliert. Der Ventilator wird so eingestellt, dass vorgegebene Druckdifferenzen zwischen drinnen und draußen entstehen. Um die aufrecht zu erhalten, muss der Ventilator den Druckunterschied erzeugen und dazu noch den Luftverlust durch Lecks in der Gebäudehülle ersetzen. Der gemessene Luftstrom geteilt durch das Gebäudevolumen ergibt die Luftwechselrate n, die sich mit den Werten anderer Gebäude vergleichen lässt. Standard ist ein n50-Wert von 3,0/h, der bei der Luftdruckdifferenz von 50 Pascal (entspricht Windstärke 5) zwischen draußen und drinnen ermittelt wird. Ein n50-Wert von 3,0/h besagt, dass die Luft im Inneren dreimal pro Stunde ausgewechselt wird und damit entsprechende Energie verloren geht. Diesen Höchstwert schreibt die Energieeinsparverordnung 2009 für normale Neubauten vor. Bei Gebäuden mit Lüftungsanlagen beträgt der Wert 1,5 pro Stunde. Bei Passivhäusern sind nur 0,6/h erlaubt. Bei nicht sanierten Altbauten werden n50-Werte zwischen 4 und über 10/h erreicht. Lecks in der Gebäudehülle lassen sich durch das Testverfahren genau lokalisieren mittels Einbringen von Rauch, Luftbewegungsmessung oder Infrarotbildern. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 27 Baubiologie Mit der Natur im Einklang bauen und wohnen Baubiologie ist die Lehre, Bauwerke durch Einsatz geeigneter Erkenntnisse und Techniken umweltbewusst und möglichst schadstofffrei zu errichten. Die Beziehungen zwischen Mensch, Wohn-Umwelt und den dafür geeigneten Materialien stehen im Mittelpunkt. Ein gesundes Wohn- und Raumklima ist das Ziel. Das Raumklima wird bestimmt von Temperatur (geregelt über Wärmedämmung, Heizung, Sonneneinstrahlung und Klimatisierung), Feuchtigkeit in Luft und Materialien, Staubgehalt, Luftbewegung und Geruch. Auch die elektrischen Felder spielen hinein. Die einzelnen Elemente beeinflussen sich wechselseitig. So zieht Elektrostatik Staub an und Staub wiederum Allergene, Pilzsporen, Biozide und Schwermetalle. Baufeuchte fördert Schim- melpilze und mangelnde Lüftung wiederum befördert Raumfeuchte. Die Grundregeln der Baubiologie sind: Bauplatz ohne natürliche (Wasseradern) und künstliche Störungen (Starkstromleitungen) abseits von Emissions- und Lärmquellen, Bauweise und -materialien umweltbewusst und natürlich wählen, Verwendung von Baustoffen mit geringer Radioaktivität, Geruchsneutrale Baustoffe ohne Abgabe von Giftstoffen, Natürliche Regulierung der Raumluftfeuchte unter Verwendung feuchteausgleichender Materialien, Geringe und rasch abklingende Neubaufeuchte, Ausgewogenes Maß von Wärmedämmung und Wärmespeicherung, Strahlungswärme zur Beheizung, Optimale Oberflächen- und Raumlufttemperaturen, Gute Luftqualität durch natürlichen Luftwechsel, Naturnahe Licht-, Beleuchtungsund Farbverhältnisse, Keine Ausbreitung elektromagnetische Felder und Funkwellen, Weitgehende Reduzierung statischer Aufladung (Staubbildung), Minimierung des Energieverbrauchs, Nutzung regenerativer Energiequellen. Die Berufsbezeichnung „Baubiologe“ ist nicht geschützt. Das Feld ist also offen auch für zweifelhafte Anbieter. Vertrauenswürdige Baubiologen arbeiten aber mit wissenschaftlich anerkannten und reproduzierbaren Messmethoden und qualifizieren sich ständig weiter. Ihr Partner für individuelle Lösungen! Sanitär/Bäder Heizungsbau Klempnerei • Ausführung sämtl. 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Dieses fordert den Nachweis eines ausreichenden nutzerunabhängigen Luftwechsels zum Feuchteschutz und damit zur Vorbeugung von Schimmelschäden. Am einfachsten lässt sich über die Fenster lüften. Allerdings ist das die energetisch schlechteste Möglichkeit. Richtig gelüftet wird dabei durch Stoß- und Querlüftung: mindestens viermal am Tag müssen die Fenster für fünf bis zehn Minuten ganz geöffnet werden. In dieser Zeit sollten Heizkörper abgestellt werden, damit nicht zum Fenster hinaus geheizt wird. Die Luft wird ausgetauscht, ohne dass die Wände auskühlen. Besser werden Energieverluste durch den Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage reduziert. Im Altbau lässt sich dies durch eine Abluftanlage realisieren. Sie erfordert keine oder nur wenige Lüftungsleitungen. Dabei wird von einem kleinen Ventilator dem Bedarf entsprechend verbrauchte Luft aus den am meisten belasteten Räumen (Bäder, Toiletten und Küche) abgezogen. Soweit die Gebäudehülle luftdicht genug ist, strömt von Wohn-, Ess- und Schlafräumen Frischluft nach. Sie kommt durch die Außenluftdurchlässe ins Gebäude. Diese Durchlässe sollten aus raumklimatischen Gründen möglichst hoch und oberhalb von Heizkörpern montiert sein. Wird der Ventilator für die Grund- und Bedarfslüftung 1 2 1 2 Der Erdwärmetauscher mit Absaugturm 1 wärmt oder kühlt die Außenluft. Im Haus strömt die vortemperierte Luft zum zentralen Lüftungsgerät 2 . Von dort leitet das Luftverteilsystem 3 sie in die Räume. Grafik: Bausparkasse Schwäbisch Hall über eine Zeitschaltuhr gesteuert, arbeitet dieses System für weniger als 20 Euro pro Jahr. Eine weitere Verbesserung der Energieeffizienz bietet eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Hier wird die verbrauchte Luft über einen Wärmetauscher geführt. Die Wärme wird entzogen und auf die kalte Frischluft übertragen. Gegenüber der Fensterlüftung reduzieren sich die Lüftungs-Wärmeverluste durch solche Anlagen um bis zu 90 Prozent. Beim Passivhaus wird die Lüftungsanlage um einen Erdwärmetauscher ergänzt. Er liegt 2 bis 3 Meter unter der Erde, wärmt im Winter die Frischluft vor und kühlt sie im Sommer ab. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung können sowohl als zentrale als auch als dezentrale Anlagen realisiert werden. Dezentrale Anlagen eignen sich auch zur Nachrüstung in bestehenden Gebäuden. Zentrale Anlagen müssen mit einem Rohrnetz versehen sein und werden vor allem beim Neubau in Energiesparhäusern und Passivhäusern eingesetzt. Wichtig ist bei einer solchen Anlage, dass das Gebäude bestimmten Mindestanforderungen an die Dichtheit genügt. Sie sollte durch einen Luftdichtigkeitstest nachgewiesen werden. Ein weiterer Vorteil von Lüftungsanlagen: Zum Lüften müssen die Fenster nicht mehr geöffnet werden. Daher gelangen auch weniger Lärm, Staub oder auch Insekten in die Räume. Mit feinen Außenluftfiltern ausgestattet, bieten sie Allergikern Wohnkomfort ohne lästige Pollen. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 29 Niedriginvestive Maßnahmen Kleine Kosten, großer Gewinn Effektive Sparmaßnahmen für Eigentümer und Mieter Umwälzpumpen – wer tauscht, spart Heizungspumpen gehören wegen ihrer hohen jährlichen Betriebsstundenzahl zu den „Stromgroßverbrauchern“ in Gebäuden. Dabei ist der Stand der Technik wichtig. Eine alte Pumpe verbraucht Strom für 100 Euro im Jahr, neue Hocheffizienzpumpen dagegen deutlich unter 20 Euro Stromkosten im Jahr. Anfang der 1980er-Jahre waren Pumpen mit 140 Watt Leistung Standard. Elektronisch gesteuerte Hocheffizienzpumpen unserer Tage benötigen im normalen Einfamilienhaus nur noch 7 Watt. Auf die Fläche umgelegt liegt in Wohngebäuden der „Pumpenanteil“ bei 5 bis 20 % des gesamten Gebäudestromverbrauches, in Einfamilienhäusern bei rund 15 %. Elektronische Heizkörperventile Die Heizung ist der größte Energieverbraucher im Privathaushalt. Hier lohnen sich Sparansätze. Eine einfache und sehr wirtschaftliche Lösung ist der Einbau elektronischer Heizkörperventile mit zentraler Einzelraumregelung. Die meisten Systeme arbeiten drahtlos und lassen sich daher zeit- und kostengünstig auch in bestehende Anlagen einbauen. Elektronische Heizkörperventile steuern die Raumtemperaturen in den Zimmern zentral und zielgerichtet. Je nach Anwendung kann so der Energieverbrauch um bis zu 20 % gesenkt werden. Ein Zeitprogramm bestimmt je nach persönlichem Tagesablauf der Bewohner, wann die Zimmer wie warm sein sollen. Der Regler öffnet das Heizkörperventil nur dann, wenn die Räume tatsächlich genutzt wer- 30 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren Die selbsttätige Pumpenleistungsregelung erfolgt mittels Drehzahlanpassung. Bei den sogenannten Elektronikpumpen ist die Regelung unmittelbar am Motor integriert. Durch sie wird ein zu hoher Pumpendruck besonders beim für Heizungsanlagen typischen Teillastbetrieb (über 90 % der Heizperiode) ebenso vermieden wie Fließgeräusche in Thermostatventilen. Der Kaufpreis einer solchen Heizungsumwälzpumpe macht über ihre Lebensdauer gerechnet nur rund 5 % der anfallenden Stromkosten aus. Bei der Auswahl der Pumpe ist auf das Energieverbrauchslabel zu achten. Am energiesparendsten ist die Energie-Effizienzklasse A. In der Energieeinsparverordnung 2009 fordert der Gesetzgeber, dass bei Neueinbau oder Austausch alle Heizungsumwälzpumpen, die mehr als 25 Kilowatt Heizungsleistung abdecken, über selbsttätige Pumpenleistungsre- gelung verfügen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang der hydraulische Abgleich des Heizungssystems, da nur dann die Vorteile der Hocheffizienzpumpen voll zur Geltung kommen. den. Erhältlich sind sowohl programmierbare Einzelventilköpfe als auch handliche zentrale Bedieneinheiten. Gute Systeme haben außer energiebewusstem Heizkomfort noch weitere Funktionen: Automatische Lüftungsregelung: Sobald ein Fenster zum Lüften geöffnet wird, schließt der betreffende Heizkörperregler sein Ventil. Dasselbe erfolgt bei Wärmeanstieg von außen, etwa durch Sonneneinstrahlung. Zone 2 Zone 1 Anwendung mit Heizkörperreglern Automatische Urlaubsregelung: Auch im Urlaub kann das Heizsystem auf kostensparenden Betrieb gestellt werden, ohne in eine kalte Wohnung zurückkehren zu müssen. Das Zeitprogramm bestimmt, wann wieder auf Normalbetrieb geschaltet wird. Kompakte Einzelraumregelungen eignen sich für Häuser, Wohnungen, Heimbüros und kleine Geschäftseinheiten. Meist sind sie im Baukastenprinzip aufgebaut und können jederzeit erweitert werden. Weil drahtlos arbeitend, kann das gesamte System beim Umzug problemlos mitgenommen werden. Niedriginvestive Maßnahmen Richtig nutzen bringt Nutzen Geht es um den Energieverbrauch, steht der Nutzer keineswegs ohnmächtig vor seinen Geräten und der Haustechnik. Durch bewussten Umgang lässt sich einiges sparen in den Bereichen Strom und Heizung. Strom sparen leicht gemacht Bei der Beleuchtung ist das Stromsparpotenzial im Haus höher als in allen anderen Bereichen. Normale Glühlampen sind auf dem Rückzug. Ihr Nachteil ist spürbar. Nur 5 bis 10 % der Energie erzeugen Licht, der Rest wird als Wärme abgegeben. Energiesparlampen sind längst in verschiedenen Größen und Weißlichtnuancen zu haben. Eine 20-W-Energiesparlampe leuchtet so hell wie eine 100-W-Glühlampe. Der Verbrauch sinkt um 80 %. Dabei leben Energiesparlampen bis zu achtmal länger. Die technische Entwicklung geht in die LED-Technik, die eine noch bessere Energieausbeute und längere Lebensdauer verspricht. Halogenlampen sind keine Energiesparlampen. Auch bei ihnen fließt der meiste Strom in die Wärmeentwicklung. Wer Tageslicht möglichst lange nutzt, spart. Weiß als Farbe der Wände hat die beste Rückstrahlfähigkeit und hilft bei der Raumausleuchtung. Dunklere Farben schlucken Licht. Deshalb sind auch helle Lampenschirme zu bevorzugen. Heimliche Stromfresser sind Standby-Schaltungen in Elektrogeräten. Manche vierköpfige Familie lässt so im Jahr Strom für bis zu 100 Euro versickern. Die Zahl der Verdächtigen ist groß: Fernseher, Video- und DVDRekorder, Computer, Stereoanlage, Satellitenreceiver, DBTV-Empfänger, Halogenlampe mit Netzteil, Espressomaschine etc. Eine Leuchtdiode, ein Brummton oder Wärme überführen die Täter. Ein Röhrenfernseher im Stand-by-Betrieb verbraucht bis zu 20 Watt. Die Lösung: Geräte ganz abschalten, bei Bedarf über eine schaltbare Steckerleiste. Nötigenfalls den Stecker ziehen. Man kann den Stromfressern auch an die Wäsche gehen. Bis zu 30 % Strom lässt sich da sparen. Die Waschmaschine sollte im Betrieb immer gut gefüllt sein. Vorwäsche ist nicht nötig. Für normal verschmutzte Wäsche reichen 30 oder 40 °C Temperatur. Waschmittel arbeiten da schon effektiv. Neue Waschmaschinen sollten zur Energieeffizienzklasse A oder besser gehören. Im Sommer Wäsche an der Luft trocknen und sich den Wäschetrockner sparen. Für Kühlen und Gefrieren wird im durchschnittlichen Haushalt rund ein Fünftel der Energie verbraucht. Wichtig ist daher, Kühlgeräte nicht neben Wärmequellen zu stellen. Kühlgeräte müssen dicht sein, die Türdichtung ist nötigenfalls auszutauschen. Keinesfalls warme Sachen in den Kühlschrank stellen. Kühlgeräte regelmäßig abtauen, da Eisbildung den Energiebedarf erhöht. Tür nicht weit öffnen und lange offen lassen. Besonders beim Neukauf bieten Kühl- und Gefriergeräte Energiesparpotenzial. Allein schon durch klugen Kauf lässt sich bis zu 25 % Energie einsparen. Geräte sollten der Energieeffizienzklasse A bis A++ angehören. Nach Bedarf kaufen. Ist ein Gefrierfach nötig? Verzicht darauf spart 20 % Energie. Auch das Volumen ist zu prüfen. Es gilt: Je kleiner, desto sparsamer. Auch beim Kochen und Backen ist Energiesparen möglich. Effizient kocht man mit dem kleinstmöglichen Topf, der einen flachen Boden hat und genau auf die Platte passt. Dabei kommt immer ein Deckel auf den Topf, da so die Energie nicht verpufft. Wer den Herd schon einige Minuten vor Koch­ ende abschaltet, kocht mit der Restwärme fertig. Wer Schnellkochtöpfe nutzt, spart bis zu 50 % Energie, auch „Thermotöpfe“ sind effizienter. Beim Backen kann man auf das Vorheizen verzichten. Eine wesentliche Entscheidung ist die Wahl des Stromanbieters und des Tarifs. Von auf fossilen Ressourcen beruhenden Angeboten bis hin zu voll aus erneuerbaren Energiequellen stammenden Tarifen reicht die Palette. Die Wahl ist eine K-Frage: Kosten sparen oder Kohlendioxidausstoß. Geld nicht verheizen Sechs Monate und mehr im Jahr heizen Menschen ihre Wohnungen. Wer effizient heizt, spart Energie. Das gilt auch dann, wenn man ältere Fenster, eine ältere Heizanlage und ein wenig gedämmtes Gebäude hat. Fenster müssen hinreichend dicht schließen. Wenn es auch nur leicht zieht, ist die Dichtung des Fensters schlecht und muss verbessert werden. Türen müssen ebenfalls dicht sein, auch am Boden, wo eine Bürstenleiste hilft. Mit Einbruch der Dämmerung sollte man im Winter die Rollläden he­ runterlassen oder die Fensterläden schließen. Sie schaffen zusätzliche Dämmung vor dem Fenster. Luft im Heizkreislauf schmälert die Effizienz der Heizung. Regelmäßige Entlüftung ist wichtig. Heizungsrohre sollten wärmegedämmt werden, damit die Heizenergie nur über die Heizkörper abgegeben wird. Das gilt vor allem für die Heizleitungen im Keller, aber auch für die Leitungsabschnitte in den Wohnräumen. Sparen lässt sich auch bei der Temperatur. Ein Grad weniger spart 6 % Heizenergie. Warum nicht 20 °C statt 21 °C? Heizkörper müssen frei sein, auch von Vorhängen, damit die Luft zirkulieren kann. Am besten dämmt man die Heizkörper gegen die Hauswand ab. Jeder Raum sollte für sich geheizt werden. Es ist nicht sinnvoll, Räume durch Luftaustausch von anderen Räumen mitzuheizen. Die Außenwände der kühleren Räume sind kälter. Daher kondensiert die Luftfeuchtigkeit der ganzen Wohnung dort – Schimmelbildung droht. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 31 ____Architekt____Beutelspacher____ Denk‘ an meine Zukunft... ! + Partner • • • • beraten planen bauen sanieren Jede Investition in energetische Renovierung ist eine Zukunftsinvestition! Egal welche Anforderungen und Wünsche Sie auch haben – sprechen Sie mit uns! Nutzen Sie unsere Erfahrung. nachher • energieeffizient • nachhaltig • zuverlässig vorher 71672 Marbach Tel. 07144 841260 www.beutelspacher.de Wir kümmern uns auch gerne um Ihre Fassade. neuweilerstraße 9 74395 mundelsheim tel. 0 71 43 / 81 54-0 fax 0 71 43 / 81 54 25 [email protected] www.baeuerle-stuckateure.de ENERGIEEFFIZIENT BAUEN WIRTSCHAFTLICH BAUEN ZU JEDER JAHRESZEIT Architektur, Passivhausplanung Energieberatung Immobilienbewertung Alt-Württemberg-Allee 42 l 71638 Ludwigsburg Fon 07141/ 90 19 59 l Fax 07141/ 91 85 09 www.architektmeyer.de l [email protected] Mit wegweisenden Entwicklungen für den Tiefbau, die Gebäudetechnik sowie Fenster- und Fassadensystemen prägt REHAU die Welt des Bauens maßgeblich. Dabei stehen besonders die Themen Energieeffizienz, Wassermanagement und Infrastruktur im Vordergrund. Energie effizient erzeugen Systeme für Solarthermie und Geothermie, Wärmepumpen Energie effizient nutzen Systeme für Flächenheizung/-kühlung, Betonkerntemperierung Energieverluste reduzieren Hochwärmedämmende Fenstersysteme Dank optimal aufeinander abgestimmter REHAU Komponenten lassen sich Heizkosten optimal reduzieren, regenerative Energiequellen nutzen und CO2-Emissionen erheblich senken. Informieren Sie sich unter www.rehau.de/energieeffizienz oder rufen Sie uns einfach an. REHAU AG + Co - Haldenstr. 1 - 71272 Renningen - Malmsheim - Tel: +49 7159 1601-0 - [email protected] - www.rehau.de 32 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren Bauberatung Eine Stunde, die sich lohnt Beratung vor Ort: unabhängig, neutral und kompetent ten am Computer. Dabei werden die Kosten, die Energieeinsparpotenziale, sowie die Amortisationszeiten für die einzelnen Varianten aufgezeigt. Innerhalb der Energieberatung werden dem Bauherrn die konkreten öffentlichen Fördermöglichkeiten genau dargelegt. » Info FolgendeStufenkönnenbeiderEner­ gieagenturimLandkreisLudwigsburg in Anspruch genommen werden: Energieexperten ermitteln Schwachstellen oft mit einem Blick. Foto: KfW-Bildarchiv/Thomas Klewar So ist es oft: Ein Hauseigentümer will sein Gebäude modernisieren und für die Zukunft rüsten. Mit abgestimmter Planung und Sanierung lässt sich auch für ältere Häuser ein guter Standard bis hin zum Neubauniveau erreichen. Doch wo anfangen? Mit dem Dach? Bei der Heizung? Mit der Fassade? Oft sind ja durch die finanziellen Möglichkeiten Grenzen gesetzt. Ein Fachhandwerker kann bezüglich seines Gewerkes sehr gut beraten. Die Gesamtbetrachtung des Gebäudes bleibt dabei aber oft außen vor. Die erfahrenen Architekten und Ingenieure der LEA schöpfen aus einem die Gewerke übergreifenden Erfahrungspotenzial. Sie können ein Gebäude binnen einer Stunde hinreichend gut einschätzen. Sie erstellen ein Beratungsprotokoll, das auf einer Seite das Gebäude in seiner Gesamtheit bewertet und die Schwachstellen nach Dringlichkeit aufdeckt. Zudem geben die Experten erste Tipps zu möglichen Fördermitteln von Bund, Land und Kommune. Schon bei dieser einstündigen Hausbegehung werden kleinere, schnell behebbare Schwachstellen aufgedeckt. Etwa ungedämmte Heizleitun- gen im Keller, unnötige Zuluftlöcher in Heizräumen, stromfressende alte Heizungsumwälzpumen, von Möbeln verstellte Heizkörper oder sogar bisher unentdeckter Schimmelbefall. Während der Heizperiode ist optional auch der Einsatz einer Wärmebildkamera möglich, was bei der Suche nach Wärmebrücken und schimmelgefährdeten Stellen hilfreich ist. Beauftragt der Hauseigentümer als Folge der Beratung einen Handwerker der Kreishandwerkerschaft Ludwigsburg, erhält er die Beratungsgebühr von derzeit 100 Euro (ohne Thermografieaufnahmen) zuzüglich Mehrwertsteuer von dem Handwerksbetrieb zurückerstattet, sofern die Auftragssumme 5000 Euro übersteigt. Viele Bauherren entscheiden sich nach dieser einstündigen Beratung für eine weitergehende Energiesparberatung am Gebäude. Hier nimmt der Energiebrater das Gebäude qualitativ und quantitativ auf, erstellt Berechnungen zum Transmissionswärmeverlust und Energiebedarf und berechnet zwei bis drei verschiedene Sanierungsvarian- Kostenlose Erstberatung in den Rathäusern der Mitgliedskommunen der LEA Einstündige Hausbegehung (Bauberatung Energie zuhause), während der Heizperiode optional mit Thermografieaufnahmen (Wärmebilder). Energiesparberatung vor Ort. Während dieser detaillierten Beratung schlagen die LEA-Experten passende Fördermöglichkeiten vor und helfen so durch den für den Laien manchmal schwer durchschaubaren Förder­ dschungel. Im Rahmen des Programms „Energiesparberatung vor Ort“ gewährt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Fördermittel. Aktuell erhalten Bauherren 300 Euro als Zuschuss für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie 360 Euro für Wohnhäuser mit mindestens drei Wohneinheiten. Zu den aktuellen Laufzeiten des Förderprogramms siehe die Internetseite www.bafa.de Die Kreditanstalt für Wiederaufbau unterstützt derzeit mit bis zu 4000 Euro Zuschuss die Baubegleitung durch einen Sachverständigen im Rahmen des Förderprogramms „Energieeffizient sanieren“. www.kfw-foerderbank.de Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 33 Energetikom Energetikom Innovatives Zentrum für Energiekompetenz und Ökodesign Das Energetikom-Zentrum für Energiekompetenz und Ökodesign ist ein Netzwerk für Experten und Nutzer in den Bereichen Energieeinsparung und -effizienz, Klimaschutz und Ökodesign. Alle Kompetenzbereiche werden ­gebündelt (One-stop agency), so dass Besucherinnen und Besucher von den Erfahrungen und Angeboten der einzelnen Ansprechpartner und der hohen Beratungsqualität profitieren. Zusammengeführt werden alle Akteure im Verein „Energetikom – Energie­kompetenz und Ökodesign e. V.“, der als Energie-Denkfabrik zu verstehen ist. Hier werden innovative Projekte initiiert und die nachhaltige ­Stadt­entwicklung weiter vorangetrieben. 34 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren Forschung und Entwicklung Vernetzung Kooperation Lehre, Aus- und Weiterbildung Beratung Energetikom Energiekompetenz und Ökodesign Information Die Vernetzung erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen: von der Einbindung von Planungsbüros sowie Energie- und Finanzierungsdienstleistern, Fachbereichen der Stadtverwaltungen, der Metropolregion Stuttgart bis hin zur Ludwigsburger Energieagentur, den Stadtwerken und der Wohnungsbau Ludwigsburg. Durch die Vernetzung von unterschiedlichen Akteuren werden alle Kompetenzen für energetische Fragestellungen zusammengeführt. Insbesondere ist das Energetikom Informations- und Beratungszentrum für Bauwillige und Energieverbraucher. Hier wird das gesamte Spektrum bei der Durchführung einer energetischen Maßnahme angeboten. EnergieDenkfabrik Tragende Säulen Unternehmen, Start-ups, (Ingenieur-)Büros, ausführende Firmen, Banken Informationszentrum für private und gewerbliche Bauherren und Energieverbraucher durch Weiterentwicklung der LEA zur One-stop-agency Wissenschaftliche Einrichtungen und Institutionen Zielgruppe/ Nutzer Städte und Kommunen aus der Region » Die tragenden Säulen des Energetikoms Information und Beratung Mit der Ludwigsburger Energieagentur (LEA) und weiteren ansässigen Akteuren (u. a. Ingenieurbüros, ausführende Firmen und Banken) wurde im Energetikom eine Anlaufstelle für private Bauherren, Wirtschaft und Kommunen geschaffen. Von der Beratung über die Planung bis zur Finanzierung werden alle Energiedienstleistungen angeboten. Lehre, Aus- und Weiterbildung Aufgrund des Fachkräftemangels besteht in der Region ein großer Bedarf an qualifizierten Fortbildungen. Das Zentrum schließt diese Lücke. In Form von Ausund Weiterbildungsmaßnahmen werden die gewonnenen Erkenntnisse aus der Arbeit der Energie-Denkfabrik weitergegeben. Kooperation und Vernetzung Durch die Vernetzung lokaler, regionaler und internationaler Akteure auf unterschiedlichen Handlungsebenen können energetische Fragestellungen interdisziplinär bearbeitet werden. Forschung und Entwicklung Die bestehenden Forschungseinrichtungen in der Region haben ein großes Interesse an themen- und projektbezogener Zusammenarbeit im Bereich „Energietechnologie/Energieversorgung/ Umweltschutz“. In themenbezogenen Arbeitskreisen werden verschiedene Energiefragen interdisziplinär behandelt und für die Öffentlichkeit aufbereitet. Alle Informationen zum Energetikom finden Sie unter www.energetikom.de Reparaturen Renovieren Austausch • Fenster aller Art • Dachfenster • Haustüren • Ganzglastüren • Zimmertüren • Rollladen Wärmedämmsysteme für Fenster, Türen und Rollladen Stoppen Sie Ihre HeizkostenExplosion jetzt! Mit geeigneten Renovierungsmaßnahmen reduzieren Sie den Wärmeverlust um bis zu 60%. • Jalousien • Markisen • Vordächer • Terrassenüber- Sonnenhaus. Für diese und kommende Generationen. dachungen • Insekten- und Einbruchschutz Rotweg 31 71686 Remseck-Hbg. Tel. 0 71 46 / 86 01 82 www.schwarzergmbh.de Leben von und mit der Sonne! Dieser Traum wird wahr dank Rückbesinnung auf den Urquell aller Energien auf Erden, verbunden mit dem neuesten Stand der Gebäudetechnik. Das Sonnenhaus von FERMO verbraucht extrem wenig Energie und bietet dennoch größtmöglichen Wohnkomfort. Mehr Informationen: 07144 262-0 oder www.fermo.de FERMO-MASSIVHAUS AG · Gottlieb-Daimler-Str. 68 · 71711 Murr Mo. - Do.: 8.00 - 12.30 Uhr und 13.30 - 18.00 Uhr · Fr.: 8.00 - 16.00 Uhr So macht bauen und renovieren SPASS . . . . . . . . . . Zimmerarbeiten Dachflächenfenster Restaurierung Dachausbau Wärmedämmung Fassaden Holzverkleidungen Balkone Pergolen Holzkonstruktionen ZIMMEREI & HOLZBAU Foto: VELUX Büro: Auf der Schanz 45 . Betrieb: Voithstraße 18 . 71640 Ludwigsburg Tel. 07141/87 02 77 . [email protected] . www.holzbau-striegel.de Der seriöse Partner für Ihre Geschäftspost im Landkreis Ludwigsburg. CitiPost Ludwigsburg. Mauserstraße 6. 71640 Ludwigsburg. [email protected] · www.citipost-lb.de Info-Telefon (07141) 64229-50. Schnell · Günstig · Zuverlässig Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 35 Beraternetzwerk Beraternetzwerk der LEA – die Energieagentur im Landkreis Ludwigsburg Die Ludwigsburger Energieagentur arbeitet mit zahlreichen Energieberaterinnen und -beratern aus dem Landkreis Ludwigsburg zusammen. Voraussetzung für eine Aufnahme in das Beraternetzwerk der Ludwigsburger Energieagentur ist die 36 Zulassung zur sogenannten Vor-OrtEnergieberatung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Alle Beraterinnen und Berater des LEA-Beraternetzwerks sind unabhängig und nicht am Verkauf bestimmter Produkte oder an der Ausführung bestimmter Gewerke beteiligt. Auf diese Weise gewährleisten wir eine neutrale und objektive Beratung. Aktuell sind folgende Beraterinnen und Berater im Netzwerk der LEA organisiert (Sortierung nach Alphabet): Aldinger, Jürgen Architekt Schwabstraße 80 71672 Marbach Telefon (0 71 44) 81 69 34 [email protected] Berg, Matthias Bauingenieur Kallenbergstraße 92 70825 Korntal-Münchingen Telefon (07 11) 6 57 13 16 [email protected] Beutelspacher, Gerd Architekt Benzstraße 1 71672 Marbach Telefon (0 71 44) 84 12 60 [email protected] Böhnert, Angela Architektin Hulda-Goes-Weg 18 71640 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 90 46 00 [email protected] Bolkart, Karen Bauingenieurin Besigheimer Straße 7 74366 Kirchheim Telefon (0 71 43) 40 33 04 [email protected] Chevalier, Ralf Architekt Rheinlandstraße 10 71636 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 9 91 57 85 [email protected] Christ, Franz Dipl.-Ing. Elektrotechnik Badstraße 10 71642 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 6 43 30 13 [email protected] Dominke, Peter Dipl.-Ing. Architektur, Dipl.-Ing. E-Technik Rechentshofener Straße 9 74321 Bietigheim-Bissingen Telefon (0 71 42) 4 36 11 [email protected] Dötterer, Wolf-Dieter Bauingenieur Brunnenstraße 10 74343 Sachsenheim Telefon (0 71 47) 27 05 05 [email protected] Eisser, Jörg Architekt Eichendorffstraße 5 71706 Markgröningen Telefon (0 71 45) 93 11 79 [email protected] Englert, Heiko Architekt Mirander Straße 40 70825 Korntal-Münchingen Telefon (07 11) 83 75 76 [email protected] Groß, Jürgen Architekt Solitudestraße 1/1 71638 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 2 98 53 45 [email protected] Hesse, Elke Architektin Christofstraße 23 71686 Remseck Telefon (0 71 46) 2 00 21 [email protected] Jahnke, Harald Architekt Wilhelmstraße 63 71638 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 6 48 36 75 [email protected] Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren Beraternetzwerk Kaufmann, Bernd Bauingenieur Flößerstraße 119/2 74321 Bietigheim-Bissingen Telefon (0 71 42) 92 03 94 [email protected] Meyer, Uwe Michael Architekt Alt-Württemberg-Allee 42 71638 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 90 19 59 [email protected] Michael, Peter Architekt Neuhalde 26 71640 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 25 02 32 [email protected] Müller, Michael Architekt Uhlandstraße 21 71638 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 90 65 13 [email protected] Reiner, Susanne Architektin Yorckstraße 6 71636 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 5 05 01 34 [email protected] Roth, Sven Dipl.-Ing. Masch.-Bau Osterholzallee 45 71636 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 92 14 01 [email protected] Schreyer, Dierk Faching. Haustechnik Sonnenhalde 52 71642 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 6 48 07 17 [email protected] Schumacher, Joerg Architekt Römerhofstraße 19 71642 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 89 97 46 [email protected] Wünderlich, Ronny Architekt Rosenstraße 6 74343 Sachsenheim Telefon (0 71 47) 2 70 38 65 [email protected] Ziegler, Hansdieter Architekt Uhlandstraße 21 71638 Ludwigsburg Telefon (0 71 41) 90 65 13 [email protected] • • • • Malerarbeiten Wärmedämmung Balkone u. Geländer Algenbeseitigung und -vorbeugung • Sockelsanierung/ aufsteigende Feuchtigkeit • Betoninstandsetzung • Asbestsanierung • Anti-Graffiti • Dachbeschichtung • Neue Fenster • Putzsanierung KRAFT GmbH Ludwigsburg WARMEDAMMUNG DIE BEGEISTERT Vaihinger Straße 30 · 71634 Ludwigsburg Tel. (0 71 41) 30 33-0 · Fax (0 71 41) 30 33 77 [email protected] www.arta.de · www.arta.at Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 37 Sanierungsbeispiel Aus Alt mach Neu – so wird saniert Sechsfamilienhaus, 1954, auf Neubaustand gebracht Spot 1: T = + 0,0° C Spot 2: T = + 2,4 ° C Thermogrammaufnahme: Aufnahmedatum: 17. 2. 2010, 04.13 Uhr Temperaturen: – 5° C außen Westfassade vor der Sanierung. Thermografie Westfassade eines Nachbargebäudes gleicher Bauart unsaniert, Bühnenraum unbeheizt. Spot 1: T = – 2,9° C Spot 2: T = – 3,2 ° C Thermogrammaufnahme: Aufnahmedatum: 17. 2. 2010, 04.12 Uhr Temperaturen: – 5° C außen 38 Westfassade nach der Sanierung, Anbau eines Balkons. Westfassade nach der Sanierung. Die Südfassade ist zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht gedämmt. Hier zeichnen sich erhebliche Wärmeverluste deutlich rot ab. Ein altes Haus lässt sich ohne überzogenen Aufwand auf den aktuellen Neubaustandard bringen – kalkulierbar und Schritt für Schritt. Das Sechsfamilienhaus in Ludwigsburg ist nur eines von vielen gelungenen Beispielen. 1954 wurde es mit zwei Vollgeschossen und Dachgeschoss erbaut. Die Außenwände bestanden aus verputztem Bimsmauerwerk. Die Geschossdecken sind in massiver Bauweise erstellt worden. Geheizt wurde mit wohnungszentralen Kachelofen- heizungen. Im Untergeschoss befinden sich Abstell- und Nebenräume. Das Gebäude wurde mit den damals üblichen Holz-Doppelfenstern ausgestattet. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren Modernisierungsschritte 1997: Installation einer Dachheizzentrale mit Gasbrennwertheizung und Warmwasserspeicher innerhalb der beheizten Gebäudehülle. Vier Wohnungen werden an die Heizanlage mit Warmwasserbereitung angeschlossen. Zwei Wohnungen behalten die wohnungs- zentrale Kachelofenheizung. Die Kellerdecke wird mit einer 6 cm (WLZ 030) starken Deckendämmung versehen. 2004: Das Dach wird erneuert und gedämmt. Einbau einer Photovoltaikanlage mit 10 Kilowatt peak Leistung. Die Westfassade wird mit einer hinterlüfteten Fassade versehen und gedämmt. (Dämmung 20 cm, WLZ 035) 2009 und 2010: Die bestehenden alten Holzfenster werden durch Kunststofffenster mit Wärmeschutzverglasung und integrierter Jalousie ersetzt. Die al- Sanierungsbeispiel ten Rollladenkästen werden stillgelegt und gedämmt. Die beiden restlichen Wohnungen wurden an die Heizzentrale angeschlossen. Die Ostfassade wird wärmegedämmt (Dämmung 20 cm, WLZ 035) und mit einer hinterlüfteten Fassade versehen. Die Süd- und Nordfassade werden gedämmt mit 14 cm (WLZ 035). Damit ist die „Sanierung in Stufen“ des Gebäudes abgeschlossen. Das Gebäude wurde Schritt für Schritt auf den aktuellen Neubaustandard modernisiert. Der Energiebedarf wurde um rund 70 % gesenkt. Der Kohlendioxidausstoß wurde von 58,4 kg je Quadratmeter und Jahr auf 17,1 kg/m²a gesenkt, ebenfalls eine Senkung um 70 %. Die Photovoltaikanlage gewinnt so viel Strom, wie die sechs Haushalte pro Jahr verbrauchen. (Bilanziert auf ein Jahr mit der Nutzung von energiesparenden Geräten und Beleuchtung.) Endenergie 232.3 kWh/(m²a) 0 50 100 150 200 250 300 350 >=400 259.0 kWh/(m²a) Primärenergie 6 Familienhaus 1954 Endenergie 64.4 kWh/(m²a) 0 50 100 150 200 250 300 350 >=400 74.9 kWh/(m²a) Primärenergie EnEV 2009, Modernisierungsstand 2010 Architekten-Energieberater Als Wohnungsunternehmen der Stadt Ludwigsburg vermieten, verkaufen und verwalten wir Wohnungen und gewerbliche Flächen, bauen neuen Wohnraum und modernisieren den Bestand. Daneben engagieren wir uns im sozialen Netzwerk der Stadt, bei städtebaulichen Maßnahmen und bei ökologischen Projekten. www.wb-lb.de • Architektur • Energieberatung (Bafa) • Ökologisches Bauen • Altbausanierung • Si-Ge Koordination • Passivhausplanung Architekturbüro M. Müller – H. Ziegler Freie Architekten Dipl.-Ing. (FH) Uhlandstraße 21 71638 Ludwigsbur g Tel. 0 71 41 / 90 65 13 Fax 0 71 41 / 90 65 15 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 39 Förderprogramme Geld vom Staat für gute Planung Die wichtigsten Förderprogramme vorgestellt Klar ist, dass nichts gefördert wird, was gesetzlich gefordert ist. Wer aber weitergehende Maßnahmen umsetzen will, hat Aussicht auf finanzielle Unterstützung. Förderfähig sind bei Wohngebäuden Wärmedämmmaßnahmen und Investitionen in die Haustechnik, besonders wenn dabei erneuerbare Energien genutzt werden. Allgemein werden staatliche Förderprogramme durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) umgesetzt. Neubauten können von der KfW im Förderprogramm „Energieeffizient bauen“ gefördert werden. Voraussetzung ist, dass die aktuellen Anforderungen der Energieeinsparverordnung deutlich unterschritten werden (siehe Seite 13). Die Förderung erfolgt über vergünstigte Darlehen, die je nach erreichtem Gebäudestandard mit unterschiedlich hohen Tilgungszuschüssen kombiniert werden. Foto: KfW-Bildarchiv Fotograf: Thomas Klewar Deutschland hat sich in internationalen Abkommen zur Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen verpflichtet. Um die im Gebäudebereich erforderliche Senkung des Energieverbrauchs zu erreichen, wurden einerseits Gesetze und Verordnungen erlassen, andererseits werden aber auch Haus- und Wohnungseigentümer unterstützt, wenn sie investieren, um den Energieverbrauch senken. 40 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren Für bestehende Gebäude hat die KfW das Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“ aufgelegt. In diesem Programm können sowohl Einzelmaßnahmen, die zur Energieeinsparung beitragen, aber auch umfassendere Modernisierungen, die das ganze Haus betreffen, mittels vergünstigter Kredite gefördert werden. Handelt es sich um Ein- und Zweifamilienhäuser oder um Eigentumswohnungen in Wohnungseigentümergemeinschaften sind auch nicht rückzahlbare Zuschüsse möglich. Die Höhe der Förderung richtet sich auch hier nach dem nach der Modernisierung erreichten energetischen Niveau. Zusätzlich unterstützt die KfW die Baubegleitung durch qualifizierte Energieberater bei energetischen Sanierungen. Details hierzu erfahren Sie bei der Ludwigsburger Energieagentur. Der Einsatz erneuerbarer Energien wird primär durch das BAFA mittels Investitionszuschüssen gefördert. Dies beinhaltet Solaranlagen zur Heizungsunterstützung, den Einsatz von Wärmepumpen und die Nutzung von Biomasse (Holzpellets, Holzhackschnitzel oder Scheitholz) zu Heizzwecken. Da es bei Neubauten inzwischen eine gesetzliche Verpflichtung zur Nutzung erneuerbarer Energien gibt, gilt diese Förderung allerdings nur für den Einsatz in schon bestehenden Gebäuden. Einige Kommunen sowie auch Energieversorger haben ebenfalls Förderprogramme aufgelegt. Daher und aufgrund vieler Kombinationsmöglichkeiten und Boni ist eine umfassende Darstellung der staatlichen Förderprogramme hier nicht möglich. Es empfiehlt sich, früh Informationen und Rat bei Experten zu holen. » Tipp Zu beachten ist, dass bei einigen Förderprogrammen der Antrag auf Förderung vor Beginn oder Beauftragung der entsprechenden Maßnahme zu stellen ist. Eine nachträgliche Förderung ist in diesen Fällen ausgeschlossen. Infos im Internet unter www.bafa.de und www.kfw-foerderbank.de Mehrfamilienhäuser sanieren Mehrere Eigentümer – ein Energieziel Konzepte für Gemeinschaften in Mehrfamilienhäusern sammenhang kann sich bei den Fenstern ergeben, die häufig nicht gemeinschaftlich erneuert wurden. Bislang ist es für die Eigentümergemeinschaft überdies auch schwer, an die Fördermittel in Form von vergünstigten Krediten zu gelangen. Insbesondere ältere Menschen möchten verständlicherweise ihr privates Wohneigentum nicht mit Krediten belasten. Aus diesem Grund werden mittlerweile Fördermittel in Form von Zuschüssen vom Staat bereit gestellt. Bei mehreren Eigentümern in einem Gebäude ist vorausschauende Absprache sehr wichtig. Beim Thema Energieeinsparen stehen in der Berichterstattung meist Ein- und Zweifamilienhäuser im Blickpunkt. Hier ist der Ansprechpartner klar, die Maßnahmen sind überschaubar. Über die Bewertung der Investitionen, den Profit und persönliche Überzeugungen entscheidet in der Regel ein sehr kleiner Personenkreis. Bei 10 bis 60 Eigentümern eines Gebäudes kann der Weg nicht der gleiche sein. Grundsätzlich wird gemäß der Energieeinsparverordnung 2009 immer das gesamte Gebäude bewertet, egal ob Einfamilienhaus oder Wohnanlage mit 50 Einheiten. Dies macht besonders bei größeren Gebäuden Sinn, da hier die Unterschiede zwischen einer rundherum von anderen Wohnungen umgebenen Wohnung und einer Dach- oder Kellergeschosswohnung sehr markant sind. Über den Verteilerschlüssel der Heizkostenabrechnung und über die bessere energetische Bewertung aller Wohnungen im Energieausweis profitieren somit alle Eigentümer von den Einsparungen und der Wertsteigerung der Immobilie. Dieser Zwang zur Gemeinsamkeit ist jedoch das größte Problem, wenn eine Hausgemeinschaft energetisch sanieren will. Die Interessen und finanziellen Möglichkeiten der Eigentümer liegen häufig sehr weit auseinander. Einen gemeinsamen Sanierungsplan für Rentner und junge Familien sowie für eigengenutzte und vermietete Wohnungen zu finden, kann sich äußerst schwierig gestalten. Für die persönlichen Überzeugungen der einzelnen Eigentümer bleibt da nur wenig Raum. Das Grundproblem liegt häufig darin, dass die Rücklagen, die gebildet wurden, die Mehrkosten für die energetischen Sanierungsmaßnahmen nicht ausreichend berücksichtigen konnten und der Sanierungszyklus nicht mit der aus energetischer Sicht sinnvollen Abfolge der Investitionen übereinstimmt. Ein besonderes Problem in diesem Zu- Aufgrund der Vielzahl der Interessen, die berücksichtigt werden müssen, ist es für große Hauseigentümergemeinschaften besonders sinnvoll, sich frühzeitig einen Sanierungsplan zu erarbeiten, der auch die energetischen Rahmenbedingungen mit einkalkuliert. Wenn sonst die Heizung ausgetauscht, das Dach erneuert oder die Fassade verputzt werden muss und die Eigentümergemeinschaft in diesen Fällen nur reagieren kann, verpasst sie die Chance auf eine nachhaltige und langfristige Aufwertung des Gebäudes. » Info Die energetischen Rahmenbedingungen sind frühzeitig festzulegen. Die Eigentümergemeinschaft sollte frühzeitig einen Sanierungsplan ­erarbeiten; dies schafft Planungs­ sicherheit für alle Beteiligten. Eigen­ tümergemeinschaften haben es be­son­ders schwer, an Fördermittel zu kommen. Die Mitglieder des Beraternetzwerks der LEA können hier wertvolle Hilfe leisten. Eine Sanierung wertet das Gebäude in der Qualität, im Wert und bei der Energieeinsparung auf. Alle Wohnungen profitieren davon. Im neuen Energieausweis wird der neue Standard dargelegt. Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren 41 Modernisierungsumlage Die Nutznießer an den Kosten beteiligen Modernisierungsumlage bei vermietetem Wohnraum Durch die Modernisierungsumlage kann der Mieter an den Kosten für den Komfort- und Effizienz-Gewinn beteiligt werden (§ 559, BGB). Der Vermieter muss dabei schriftlich dem Mieter nachvollziehbar die Mieterhöhung vorrechnen – andernfalls ist sie unwirksam. Die Gesamtkosten müssen ebenso ausgewiesen sein wie die Kostenanteile der Modernisierungs- und der Instandhaltungsmaßnahmen (siehe Info). Sind mehrere Wohnungen betroffen, ist die Kostenverteilung darzulegen. Der Mieter hat das Recht auf Einsichtnahme relevanter Dokumente. Über die Modernisierungsumlage können Eigen­ tümer die Mieter an der energetischen Aufwertung der Immobilie beteiligen. Bei der Modernisierung der eigenen vier Wände liegen Kosten und Nutzen in einer Hand. Aber wie sieht es mit der energetischen Aufwertung von vermietetem Wohnraum aus? Hier greift das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), Stichwort: Modernisierungsumlage. Mieter haben die Aufwertung der Wohnräume in energetischer (und anderer) Hinsicht zu dulden, auch wenn dies zu Mieterhöhung führen kann (§ 554, BGB). Voraussetzung ist, dass die Maßnahme mindestens drei Monate vorher unter Angabe des Ablaufs und der voraussichtlichen Mieterhöhung schriftlich angekündigt wird und keine unzumutbare Härte für den Mieter darstellt. 42 Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren Nicht umlagefähig sind Zinsen, die dem Eigentümer aus den für seine Investitionen aufgenommenen Krediten entstehen. Ebenso sind der mit der Baumaßnahme möglicherweise einhergehende Mietausfall oder auch die Kosten zur Unterbringung der Mieter während der Arbeiten nicht umlegbar. Der Eigentümer muss zudem alle Fördergelder von Gesamtkosten abziehen, ehe er diese umlegt. Das gilt auch für Zinsvergünstigungen. » Die jährliche Mieterhöhung darf höchstens 11 % der reinen Modernisierungskosten betragen. Eine Kappungsgrenze durch einen Mietspiegel gibt es hier nicht; es bedarf auch keiner Zustimmung des Mieters. Zu beachten ist, dass es nicht zu einer Mietpreisüberhöhung (§ 5, Wirtschaftsstrafgesetzbuch) kommt. Als überhöht gelten Mieten, die die Vergleichsmiete um über 20 % übersteigen. Eine Erhöhung um mehr als 50 % über die Vergleichsmiete ist Mietwucher (§ 291, Strafgesetzbuch). Wichtig: Weitere Mietanpassungen richten sich wieder nach dem Mietspiegel. Hat der Eigentümer dem Mieter nicht vorab schon die voraussichtliche Mieterhöhung mitgeteilt oder liegt sie um mehr als 10 % über jener voraussichtlichen Mieterhöhung, wird die Erhöhung nicht nach drei Monaten, sondern erst nach neun wirksam. Für den Mieter stehen den höheren Mietkosten Einsparungen im Energiebereich gegenüber. Will oder kann er die Mehrkosten nicht tragen, kann er den Mietvertrag kündigen. In diesem Fall tritt die Mieterhöhung für die restliche Mietzeit nicht ein (§ 561, BGB). Info Kosten für Instandhaltung dürfen nicht umgelegt werden. Sie sind Sache des Eigentümers. Da energetische Sanierung und Instandhaltung oft anteilig in derselben Maßnahme stecken, werden die Kalkulationen komplizierter. Zwei Beispiele: Austausch von Fenstern. Undicht gewordene Fenster werden durch energieeffizientere Modelle ersetzt. Hier darf nur der Kostenanteil der energetischen Aufwertung umgelegt werden. Der Instandhaltungsanteil berechnet sich durch den hypothetischen Ersatz der alten Fenster durch neue der gleichen Bauart. Der Aufwertungsanteil steckt in der Kostendifferenz zwischen den Gesamtkosten und jenem Instandhaltungsanteil. Austausch der Heizungsanlage. Die alte Heizung wird durch eine modernere, effizientere Heizung ersetzt. Auch hier darf nur die Differenz zwischen Preis der effizienteren neuen Anlage und einer Anlage von gleichem Niveau wie das Vorgängermodell als Modernisierung umgelegt werden. UNGEHEUER TRADITIONELL. Wir verstehen was von unserem Handwerk. Denn Ungeheuer+Ulmer besteht seit 1818. Seitdem ent entwickelte wickelte sich U+U zum modernen Medienhaus und versteht sich als Spezialist für die Produktion von Kommunikationsmitteln. Dank unserer neuen Druckhalle mit moderner Hochleistungsakzidenzdruckmaschine Hochleistungsakzidenzdruckmaschine können wir jetzt noch effi zienter für effizienter Sie arbeiten. Wir hoffen, Sie mit unserem Leistungsspektrum überzeugen zu können. Wir drucken für Sie: • Prospekte • Bücher • Broschüren • Geschäftsberichte • Zeitschriften • Kundenzeitungen • Kataloge • zeitungsähnliche Produkte und bieten darüber hinaus eine große Palette an weiteren Dienstleistungen. Lassen Sie sich von uns beeindrucken. ren! Jetzt informie ck.de www.u-u-dru Qualität in Satz und Druck. Seit 1818. Ungeheuer+Ulmer KG GmbH+Co. Körnerstr. 14–18 · 71634 Ludwigsburg · Tel. (07141) 130-440 · Fax (07141) 130-347 · [email protected] Inserentenverzeichnis 44 A2E Architekten Eichendorffstr. 5 71706 Markgröningen Jürgen Aldinger Architekt Schwabstr. 80 71672 Marbach Beutelspacher & Partner Architekturbüro Benzstr. 1 71672 Marbach Blasenbrei & Schrader Solartechnik Zeppelinstr. 7 74354 Besigheim Burkhardt & Sohn Baustoffhandel Eberhardstraße 48 71679 Asperg Bäuerle GmbH Stuckateurbetrieb Neuweilerstr. 9 74395 Mundelsheim Büro Berg Ingenieurbüro für Hochbau Kallenbergstr. 92 70825 Korntal-Münchingen Ralf Chevalier Architekturbüro Wegenerstr. 5 70439 Stuttgart Fermo Massivhaus AG Gottlieb-Daimler-Str. 68 71711 Murr EnBW Regional AG Hoferstr. 30 71636 Ludwigsburg Jürgen Groß Energiearchitekt Solitudestr. 1 71638 Ludwigsburg Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümerverein LB e.V. Hospitalstraße 9 71634 Ludwigsburg IGE weyersberg die geologen gmbh Porschestr. 2 74321 Bietigheim-Bissingen Imbery GmbH + Co. KG Heizungen und Sanitär Ruhrstr. 5 71679 Asperg Ingenieurbüro Zeeh, Schreyer + Partner Sonnenhalde 52 71642 Ludwigsburg Kemker GmbH Bedachungen Alter See 19 71638 Ludwigsburg Kraft Malerwerkstätten GmbH Vaihinger Str. 30 71634 Ludwigsburg Kreissparkasse Ludwigsburg Schillerplatz 6 71638 Ludwigsburg MS-Blitzschutz GmbH Dieselstr. 8 71546 Aspach Uwe Michael Meyer Architekt Alt-Württemberg-Allee 42 71638 Ludwigsburg Müller und Ziegler Architekturbüro Uhlandstr. 21 71638 Ludwigsburg Rehau AG + Co. Bauunternehmen Haldenstr. 1 71272 Renningen Schwarzer GmbH Fensterbau Rotweg 31 71686 Remseck Stadtwerke LudwigsburgKornwestheim GmbH Gänsfußallee 23 71636 Ludwigsburg Holzbau Striegel GmbH Zimmerei – Holzbau Auf der Schanz 45 71640 Ludwigsburg Volksbank Ludwigsburg Schwieberdinger Str. 25 71636 Ludwigsburg Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH Mathildenstr. 21 71638 Ludwigsburg Ratgeber energiebewusstes Bauen und Sanieren Verdient Ihr Dach schon Geld? 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