Börsen-Zeitung - Zeitung für die Finanzmärkte

Werbung
B˛rsen-Zeitung
Zeitung fˇr die Finanzmärkte
Ausgabe
103 vom 31.05.2017, Seite B8
Sonderbeilage: Volks- und Raiffeisenbanken
Nachvollziehbar, schnell und verbindlich
muss es sein!
Standardisierung bringt Investorengeschäft in der Immobilienfinanzierung voran
B˛rsen-Zeitung, 31.5.2017
Der deutsche Immobilienmarkt hat
sich in den vergangenen Jahren äußerst dynamisch entwickelt. Daraus
haben sich auch fˇr die genossenschaftlichen Banken neue Geschäftschancen ergeben. Gemeinsam mit
den auf die Immobilienfinanzierung
spezialisierten Finanzgruppe-Partnern tun sich hier M˛glichkeiten
auf, bestimmte Kundengruppen intensiver als bisher anzusprechen
und fˇr die genossenschaftliche Finanzgruppe zu gewinnen.
Allerdings bergen die aktuellen
Entwicklungen durchaus Risiken.
Seit Beginn der Niedrigzinspolitik
sowie dem Ankaufprogramm der
Europäischen Zentralbank (EZB)
steigen die Immobilienpreise. Die
Flutung der Märkte mit Liquidität
hat die Nachfrage nach Sicherheit erh˛ht. Die teils hohen Staatsverschuldungen, die mit der Geldpolitik verbundenen
Inflationserwartungen
und die mangelnden Investitionsalternativen stärken die Bedeutung
der Immobilie als Anlagem˛glichkeit. Insbesondere Deutschland gilt
dabei aus internationaler Sicht als sicherer und prosperierender Hafen:
Die Arbeitslosenzahlen sind gesunken, die Einkommen gestiegen und
die Immobilienpreise waren im internationalen Vergleich lange Jahre
gˇnstig.
Dynamiken eher untypisch
Historisch betrachtet sind die beobachteten Immobilienmarktdynamiken eher untypisch. Lediglich im
Rahmen des Ölpreisschocks Ende
der 1970er Jahre sowie beim ,,Aufbau Ost‘‘ nach der Wiedervereinigung konnten vergleichbare Preisaufschwˇnge in Deutschland verzeichnet werden. Neben der in solchen Phasen ˇblichen Preisblasendiskussion steht die Vermutung im
Raum, dass sich die deutsche Immobilienpreisdynamik seit der Finanzmarktkrise der internationalen
Preisdynamik angepasst hat. Dies
gilt insbesondere fˇr die Großstädte,
wobei zum Beispiel ähnliche Wertentwicklungen fˇr Berlin, Hamburg
oder Mˇnchen im Vergleich zu London und Paris vermutet werden.
Die Preissteigerungen in den deutschen Ballungsgebieten sind auf
ID: 2017103814
mehrere Ursachen zurˇckzufˇhren.
Aufgrund des technischen Fortschritts nimmt die Dienstleistungsbranche, welche ˇberproportional
in den Städten vertreten ist, eine immer stärkere Rolle ein. Wissensintensive Industrien locken hochqualifizierte Arbeitnehmer mit einem attraktiven Arbeitsumfeld beziehungsweise gut bezahlten Arbeitsplätzen.
Gerade Universitätsstädte profitieren von dieser Entwicklung, welche
die bildungs- und arbeitsplatzmotivierte Zuwanderung steigert. Zudem verfˇgen Städte in der Regel
ˇber eine gute Infrastruktur, die die
Erreichbarkeit verbessert. Darˇber
hinaus wird die Lebensqualität in
den Städten ständig erh˛ht. Insgesamt trägt dies zu den aktuell beobachteten Reurbanisierungstendenzen bei.
Begrenzter Wohnraum
Allerdings ist der Wohnraum in Ballungsgebieten begrenzt. Aufgrund
der hohen Siedlungsdichte lassen
sich kaum Baugrundstˇcke fˇr neue
Wohngebäude finden. Die steigende
Nachfrage trifft auf ein nur mäßig
ausgeweitetes Angebot, was zu den
entsprechenden Preissteigerungen
fˇhrt. Gˇnstiger Wohnraum kann
daher nicht mit dem Nachfragepotenzial mithalten, weshalb die Wohnungspolitik mit einer Mietpreisbremse in den Markt eingreift. Demgegenˇber stehen ländliche Immobilienmärkte, welche mit Abwanderung und eher moderaten Immobilienpreisentwicklungen konfrontiert
sind.
Insgesamt hat die Spreizung der
Immobilienpreise stark zugenommen. Da die Regionen hinsichtlich
der Arbeitsmärkte und der demografischen Gegebenheiten zunehmend
divergieren, ist eine kleinräumige
Betrachtung der Entwicklung ungemein wichtig. Jede Gemeinde weist
eigene Charakteristika auf, welche
nicht komplett durch die zur Verfˇgung stehenden demografischen
oder ˛konomischen Daten beschrieben werden k˛nnen. Deshalb ist es
zwingend erforderlich, den makro˛konomischen beziehungsweise regionalen Blick durch eine kleinräumige und lokale Sichtweise zu ergänzen. Nur so kann zum Beispiel
ein Investor den Standort adäquat
beurteilen.
Der Erfahrungen bedienen
All dies macht es sinnvoll, sich als
Anbieter
von
Investorenfinanzierungen der in der genossenschaftlichen Finanzgruppe
bereits vorhandenen Strukturen
und Erfahrungen zu bedienen.
Schließlich ist es eine wesentliche
Aufgabe der spezialisierten Unternehmen der genossenschaftlichen
Finanzgruppe, den Aktionsradius ihrer Partner zu vergr˛ßern, ihre
Marktbearbeitungsoptionen zu vertiefen und gegebenenfalls sogar
neue Geschäftsfelder zu erschließen. Ausgewiesene Marktkenntnisse, eigene Infrastrukturen und
Produkte unterstˇtzen diesen Antritt.
Die Immobilienfinanzierung geh˛rt zur Kernkompetenz der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Dennoch sind beispielsweise lange Zinsbindungsfristen, die durch Kunden
vermehrt nachgefragt werden, nicht
durch alle Banken darstellbar. Hier
ist die Zusammenarbeit mit den Spezialisten eine m˛gliche Option, die
zudem ˇber schnelle Prozesse verfˇgen, von denen der Endkunde ebenfalls profitiert.
Dabei k˛nnen die genossenschaftlichen Partner entsprechende Angebote machen, wenn sie sich auf die
Bedˇrfnisse der Ortsbanken und
Kunden einstellen und das eigene
Leistungsangebot entsprechend anpassen. Darum bietet die WL Bank
ihren Vermittlungspartnern umfassende Unterstˇtzung beim kleinteiligen Investorengeschäft an. Das beginnt mit einem täglichen Informationsdienst,
dem
,,WL
InvestorenBarometer‘‘, der die Volksbanken Raiffeisenbanken mit einer vordefinierten, praxisnahen Konditionenindikation fˇr wohnwirtschaftliche und gewerbliche Finanzierungen bis zu einem Volumen von
3 Mill. Euro versorgt. Auf unverbindliche Finanzierungsanfragen vonseiten der Volksbanken Raiffeisenbanken reagiert die WL Bank innerhalb
von drei Stunden mit einem ersten
freibleibenden Angebot.
Schon hierin wird eine wichtige
Anforderung an die Leistung der Fi-
nanzgruppe-Partner deutlich: Sie
muss schnell, passgenau und zuverlässig erfolgen, damit die Berater vor
Ort ihrem Kunden eine belastbare
Information zukommen lassen k˛nnen. Das lässt sich nur ˇber eine
m˛glichst griffige Standardisierung
erreichen. Nicht jedes Geschäft eignet sich dafˇr. Darum mˇssen die
Partner klar definieren, welches Investorengeschäft sinnvoll in einen
m˛glichst schlanken Workflow
passt. Welche Kreditkonstellationen
eignen sich? Welche kommen ohne
tiefe Individualisierung und ohne
zusätzliche Beratung aus?
Anfrageprozess neu denken
Aber auch der Anfrageprozess selbst
muss neu gedacht werden. Wie erhält man alle n˛tigen Informationen
zum richtigen Zeitpunkt? Kann ein
modularer Aufbau des Genehmigungsprozesses das Geschäft mit
vereinfachen? Welche Reaktionsfristen k˛nnen verbindlich fˇr die Ge-
ID: 2017103814
samtheit der m˛glichen Darlehensfälle zugesagt werden?
Vereinfachung und Beschleunigung durch Standardisierung sind
die beiden Schlˇsselbegriffe, durch
die das Investorengeschäft in der genossenschaftlichen Finanzgruppe an
Schwung gewinnen kann. Bei der
WL Bank geschieht dies mit dem
,,WL InvestorenExpress‘‘. Damit wird
der Prozess bezeichnet, in dem innerhalb von einer Woche (fˇnf Arbeitstage) nach Vorlage der entscheidungsrelevanten Unterlagen
eine Darlehensentscheidung zustande kommt.
Schnell Fahrt aufgenommen
Die geltenden Rahmenbedingungen
trennen das hierfˇr geeignete Geschäft vom Individualgeschäft. Es
kommen nur wohnwirtschaftlich
und teilweise gewerblich genutzte
Immobilien mit guter Objektqualität
infrage. Darlehensnehmer k˛nnen
natˇrliche Personen oder immobi-
lienbestandshaltende Unternehmen
(ˇber 50 % der Umsatzerl˛se aus
Vermietung) mit bisher einwandfreier Zahlungsweise sein. Es ist ein Beleihungsauslauf bis 80 % m˛glich.
Darlehenssummen von 750 000 Euro bis 5 Mill. Euro sind die Regel, die
Zinsbindungen bewegen sich zwischen 10 und 30 Jahren. Auch k˛nnen zur Sicherung der Konditionen
Future-Finanzierungen/ForwardDarlehen bis zu fˇnf Jahre im Voraus
abgeschlossen werden.
Der ,,WL InvestorenExpress‘‘ wird
von der WL Bank seit knapp einem
Jahr eingesetzt und hat schnell Fahrt
aufgenommen. Fˇr die Baufinanzierungsberater vor Ort kommt das
Prozessangebot zum richtigen Zeitpunkt und offensichtlich auch in
der gewˇnschten Form: auf das Wesentliche konzentriert, verbindlich,
nachvollziehbar und schnell.
.......................................................
Frank M. Mˇhlbauer, Vorstandsvorsitzender der WL Bank
Herunterladen