Kurzberichte Vogelgrippe Stallpflicht nur noch regional begrenzt (bmelv) Geflügel muss in Deutschland zum Schutz vor der Vogelgrippe künftig nur noch in Risikogebieten im Stall bleiben. Darauf verständigten sich Bund und Länder. Eine entsprechende Eilverordnung ist in Vorbereitung und soll bis spätestens zum 12. Mai in Kraft treten, teilte das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am 4. Mai mit. Auf der Basis von Risikobewertungen durch das Friedrich-Loeffler-Institut werde die Lage monatlich neu bewertet und die Stallpflicht überprüft. Nach der neuen Verordnung müssen Geflügelhaltungen in Restriktionsgebieten (Gebiete, in denen infizierte Wildvögel gefunden wurden), geflügeldichten Gebieten und Sammelgebieten von Wildvögeln (insbesondere Feuchtgebiete) auch über den 15. Mai hinaus ihr Geflügel aufstallen. Als ‚geflügeldichtes Gebiet‘ gilt ein Gebiet mit einem Radius von 1 000 Metern um die Geflügelhaltung, in dem sich auf den Quadratkilometer mindestens 10 Geflügelhaltungen oder mindestens 4 000 Stück Geflügel befinden. Der vollständige Verordnungsentwurf ist auf den Seiten des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz abrufbar. ■ Wie reagieren die Konsumenten? (dialego) Wie nehmen deutsche Verbraucher die Vogelgrippe wahr? Fühlen sie sich persönlich von einer Infektion bedroht? Haben sie ihr Konsumverhalten verändert? Eine Anfang März in Kooperation mit dem Handelsblatt durchgeführte Umfrage des Markforschungsunternehmens Dialego unter 1 000 Verbraucher zeigt, dass sich die meisten Verbraucher im Befragungszeitraum täglich über die Vogelgrippe informierten und die getroffenen Maßnahmen wie Stallpflicht, Tötung befallener Tierbestände, etc. für ausreichend hielten. Nur 11 Prozent der Befragten schätzten das Risiko, sich über die Nahrungskette mit dem Vogelgrippevirus zu infizieren, als eher hoch ein. Hingegen hielten 89 Prozent diese Gefahr für eher gering bis sehr gering. Dennoch haben 5 Prozent der Befragten ihr Essverhalten wegen der Vogelgrippe verändert; 18 Prozent ga- 202 ben an, ihre Ernährungsgewohnheiten zumindest zeitweise, aber nicht konsequent geändert zu haben. Von dieser Untergruppe verzichteten 19 Prozent wegen der Vogelgrippe auf ihr Frühstücksei. Etwa ein Fünftel der Befragten isst überhaupt kein Geflügelfleisch mehr, über die Hälfte weniger als früher. Stattdessen werden vermehrt Fisch sowie Obst und Gemüse verzehrt. ■ Pfandpflicht Neue Regelung (dpg) Seit dem 1. Mai gelten neue Regelungen für bestimmte Getränke, die in EinwegGetränkeverpackungen verkauft werden. Unterlagen bislang Einweggetränkeverpackungen für Bier, Biermischgetränke sowie kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke, einschließlich Limonaden und Brausen, Colaund Bittergetränke der Pfandpflicht, so wird künftig auch auf kohlensäurefreie Erfrischungsgetränke wie Eistee, aromatisierte Wässer oder Fitnessgetränke sowie auf bestimmte alkoholische Mischgetränke (Alkopops) in Einwegverpackungen Pfand erhoben. Es gilt ein einheitlicher Pfandbetrag von 25 Cent für alle Verpackungsgrößen zwischen 0,1 und 3 Litern. Ausgenommen vom Einwegpfand sind nach wie vor Weine, Milch und Säfte sowie Verpackungen, die laut Verpackungsverordnung als ökologisch vorteilhaft gelten, zum Beispiel Getränkekartons. Zudem müssen Händler auch leere Verpackungen von Getränken annehmen, die nicht bei ihnen erworben wurden, wenn sie die jeweilige Verpackungsart (PET, Glas oder Dose) in ihrem Sortiment führen. Sonderregelungen gelten weiterhin für kleinere Verkaufsstellen mit weniger als 200 Quadratmetern Verkaufsfläche. Alle Einweggetränkeverpackungen, für die Pfand gezahlt werden muss, erhalten eine deutliche Markierung der DPG Deutsche Pfandsystem GmbH (DPG). Diese besteht aus dem Pfandlogo der DPG und dem EAN-Code. ■ Lebensmittelsicherheit 20 Jahre nach Tschernobyl (mlr-ba-wü) Als Folge des Reaktorunfalls vom 26. April 1986 nahe der Stadt Tschernobyl kam es auch in weiten Teilen Deutschlands zu Kontaminationen der Umwelt mit künstlichen radioaktiven Stoffen. Seitdem haben die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Freiburg und Stuttgart insgesamt über 23 000 Lebensmittel-, Futtermittel- und Bodenproben auf ihre Radioaktivität untersucht. Während in der Anfangsphase erhöhte Belastungen der Lebensmittel mit den Radionukliden Jod 131/132, Tellur 132 und Cäsium 134/137 festgestellt wurden, spielt heute praktisch nur noch das langlebige Cäsium 137 mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren eine Rolle, berichtet das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum BadenWürttemberg. Belastungen in Folge des Reaktorunfalls seien heute nur noch bei einigen Pilzsorten sowie bei Wildschweinen relevant. Der gelgentliche Verzehr heimischer Wildpilze stellt jedoch kein nennenswertes Strahlenrisiko mehr dar. Wildpilze aus Drittländern unterliegen speziellen Einfuhrkontrollen. Kultivierte Pilze sind hingegen in aller Regel gering oder gar nicht belastet. Für Wildschweine aus Regionen mit erhöhter Radioaktivität gelten besondere Überwachungsbedingungen: Jedes erlegte Tier wird auf Radioaktivität untersucht. Die ausführlichen Untersuchungsergebnisse der amtlichen Lebensmittelüberwachung wurden unter www.untersuchungsaemter-bw.de veröffentlicht. ■ Deutschland Erster Freilandversuch mit GV-Gerste (idw) Die Gießener Justus-Liebig-Universität hat Ende April mit der Aussaat gentechnisch veränderter (GV) Gerste auf einer 10 Quadratmeter großen landwirtschaftlichen Versuchsfläche begonnen. Damit wird erstmals gentechnisch veränderte Gerste in Deutschland freigesetzt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hatte den Antrag der Universität auf Freisetzung der Pflanzen zu Forschungszwecken am 3. April genehmigt. In dem Freilandversuch können nun bis zum Jahr 2008 jährlich 5 000 gentechnisch veränderte Pflanzen freigesetzt werden. Die Gerste ist nicht für den Verzehr durch Menschen oder Tiere zugelassen. Freigesetzt werden zwei Linien von Gerstenpflanzen: Die gentechnische Ernährungs-Umschau 53 (2006) Heft 5 Foto: Bilderbox Kurzberichte Seit April wird erstmals genveränderte Gerste in Deutschland freigesetzt Veränderung der ersten Linie soll dazu führen, dass die Pflanze ein Enzym produziert, durch das sich die Gerste bei der Futtermittelherstellung bzw. das Gerstenmalz beim Brauen besser verarbeiten lässt. Die Gerstenpflanzen der zweiten Linie sollen widerstandsfähig gegen eine bestimmte Pilzkrankheit sein. Die Genehmigung des BVL ist an Sicherheitsbestimmungen geknüpft, die unter anderem Isolationsabstände, einen engmaschigen Wildschutzzaun, Vogelnetze und Vorschriften zur Lagerung des Getreides vorsehen. Durch eine Kontrolle der Flächen auch nach Abschluss der Freisetzungsversuche und ein Entfernen von Pflanzen verwandter Arten in der Nähe der Versuchsfläche muss der Antragsteller gewährleisten, dass keine gentechnisch veränderten Pflanzen auf dem Feld überdauern, sich auf benachbarten Flächen ausbreiten oder sich mit verwandten Pflanzen kreuzen. ■ Adipositas Genvariante für Fettleibigkeit entdeckt (ngfn) Ob eine Person Übergewicht oder gar eine Fettleibigkeit entwickelt, wird zu 60 Prozent durch das Erbgut bestimmt. Mehrere Gene, die das Gewicht beeinflussen, sind bereits bekannt. Jetzt hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung von Wissenschaftlern der Universität Duisburg-Essen und des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF) München erstmals insgesamt rund 100 000 Genvarianten im menschlichen Erbgut analysiert. Dabei suchten sie gezielt nach Auffälligkeiten, die bei Personen mit Übergewicht vermehrt auftreten. Die Forscher entdeckten eine Veränderung im Erbgut Ernährungs-Umschau 53 (2006) Heft 5 in der Nähe eines Gens, das den Fettstoffwechsel steuert, und konnten diese Genvariante rs7566605 sowohl bei Menschen mit westeuropäischer wie auch mit afroamerikanischer Abstammung nachweisen [Herbert A.; Gerry, N. P.; McQueen, M. B.; et al.: A common genetic variant is associated with adult and childhood obesity. Science 312: 279–283 (2006)]. In Deutschland wurde der Befund sowohl in einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe (KORA) durch die Münchner Wissenschaftler als auch an der Universität Duisburg-Essen im dort untersuchten Kollektiv extrem übergewichtiger Kinder und Jugendlicher bestätigt. ■ DONALD-Studie Fast Food macht Kinder dick (fke) Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Kinderernährung haben erstmals belastbare statistische Daten für den Zusammenhang von Fast Food und Übergewicht vorgelegt. Beispielsweise ist der Body-Mass-Index (BMI) in der Gruppe der 7- bis 12-jährigen Fast-Food-Konsumentinnen mit 18,0 kg/m2 höher als bei Mädchen, die auf Burger & Co. verzichteten (16,8 kg/m2). Die Auswertung von rund 7 400 Ernährungsprotokollen von Kindern und Jugendlichen zwischen 1 und 18 Jahren im Rahmen der DONALD-Studie (Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) zeigt zudem, dass Kinder und Jugendliche durchschnittlich etwa 20 Prozent ihrer Gesamtenergiezufuhr mit FastFood-Speisen aufnehmen und 5 Prozent mit außer Haus verzehrten Getränken – Tendenz steigend. Konsumenten von Fast Food hatten je nach Alter eine um 7 bis 15 Prozent höhere Energiezufuhr und in den meisten Untergruppen auch einen höheren BMI als Nicht-Konsumenten. ■ Online-Umfrage Diäten & Co. (sozioland) Von Anfang April bis Ende November 2005 führte sozioland eine Online-Umfrage zum Thema „Diäten“ durch. An dieser beteiligten sich 1 654 Personen, von denen 80 % zumindest bereits einmal eine Diät ausprobiert haben. Während zwei Drittel der weiblichen Teilnehmer Gewicht verlieren wollten, ist dies bei weniger als 40 % der männlichen der Fall. Aus gesund- heitlichen Gründen haben nur 2 % eine Diät durchgeführt. Als beliebteste Methoden zum Gewichtsverlust werden genannt: Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und Sport und Diätformen wie FDH, Atkins oder Logi. Gefragt wurde auch danach, woher der Wunsch kommt, abzunehmen. Hier zeigten sich abhängig von Alter und Geschlecht völlig unterschiedliche Motivationen. Für 78 % aller Teilnehmer steht der Wunsch nach mehr Attraktivität im Vordergrund, etwas über die Hälfte geben an, gesünder leben zu wollen. Dieser Aspekt wird mit zunehmendem Alter immer wichtiger: Bei Personen unter 18 Jahren nennen nur 34,8 % die Gesundheit als Grund fürs Abnehmen, bei den über 40-Jährigen hingegen 71,1 %. Die Ergebnisse der Umfrage finden sich unter www.sozio land.de/7584_diaet.php. ■ Ballaststoffe Inulin und Darmkrebs (uni-jena) Der unter anderem in Knoblauch, Zwiebeln, Artischocken, Spargel und Chicorée vorkommende Ballaststoff Inulin senkt das Risiko, an Dikkdarmkrebs zu erkranken. Das konnten europäische Forscher in mehreren Studien belegen [vgl. Pool-Zobel, B. L.: Inulin-type fructans and reduction in colon cancer risk: review of experimental and human data. B. J. Nutr. 93:73–90 (2005)]. Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten SYNCANProjekts haben die Wissenschaftler sowohl an Krebszelllinien, in Tierversuchen als auch in ersten Humanstudien die positiven Effekte des Inulins nachgewiesen. Der Ballaststoff gelangt unverdaut in den Dickdarm. Vor allem Bifido- und Lactobacillusstämme nutzen ihn als Substrat und vermehren sich. Sie produzieren verstärkt Milchsäure, der pH-Wert im Darm sinkt und andere unerwünschte Bakterien werden verdrängt. Insgesamt führt dies zu einem verbesserten Stuhlgang, so dass auch giftige Substanzen besser ausgeschieden werden. Zudem konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass beim Inulinabbau Stoffe entstehen, die bestimmte Gengruppen, u. a. solche, die für die Entgiftung verantwortlich sind, aktivieren. Kanzerogene können so schneller entschärft werden. Ein weiterer möglicher Mechanismus ist, dass stark geschädigte Zellen, die sonst zu Tumor- 203 Kurzberichte zellen entarten, gezielt zur Apoptose getrieben werden. Außerdem könnten entartete Zellen am weiteren Wachstum gehindert werden. ■ DIfE Warum schmeckt Wasser süß? (dife) Werden Hemmstoffe wegspült, die die Süßgeschmacksrezeptoren im Mund blockieren, hat Wasser einen süßen Geschmack. Paradoxerweise zählen auch die Süßstoffe Saccharin und Acesulfam K zu diesen Hemmstoffen. Dies fand ein deutsch-amerikanisches Wissenschaftsteam heraus, zu dem auch Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung PotsdamRehbrücke (DIfE) gehören. In geringen Konzentrationen schmecken Saccharin und Acesulfam K sehr süß. Bei hohen Dosen nimmt ihr Süßgeschmack jedoch stark ab und ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Spült man den Mund dann mit Wasser aus, so kehrt sich das Geschmacksempfinden wieder um, man nimmt einen sehr intensiven, süßen „Wasser-Geschmack“ wahr. Das heißt, beide Süßstoffe können Süßgeschmacksrezeptoren aktivieren, aber auch hemmen. Die vorliegenden Studienergebnisse liefern Beweise für das Vorhandensein von zwei unterschiedlichen Saccharin-Bindungsstellen am Rezeptormolekül, mit dem der Rezeptor quasi „an-“ oder „ausgeschaltet“ werden kann. An die erste Bindungsstelle, die den Rezeptor „anschaltet“, bindet Saccharin bereits in geringen Konzentrationen sehr leicht und wir nehmen einen süßen Geschmack wahr. Steigt die Süßstoffkonzentration, besetzen die Saccharinmoleküle auch die zweite Bindungsstelle. Diese Bindung ändert nun die räumliche Anordnung des Rezeptors, und „schaltet ihn aus“, der Süßgeschmack verschwindet. Spült man die meisten Süßstoffmoleküle wieder mit Wasser weg, bleiben nur noch die an der ersten Bindungsstelle relativ fest gebundenen übrig. Der Rezeptor ist somit wieder „angeschaltet“ und wir haben den Eindruck, Wasser schmeckt „süß“. ■ Alkoholkonsum Trinkverhalten genetisch beeinflusst? (idw) Nach ein, zwei Gläsern Wein mit dem Trinken aufzuhören, fällt vie- 204 len Menschen schwer. Das kann an den Genen liegen: Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) entschlüsselten zwei Varianten im Gen CRHR1, die unsere Trinkgewohnheiten beeinflussen. Betroffene betrinken sich im Schnitt doppelt so häufig wie Menschen, die diese Genveränderungen nicht aufweisen. Dabei trinken sie durchschnittlich nicht häufiger als andere, trinken aber bei jedem Anlass im Schnitt wesentlich mehr. Beide Genvarianten sind in der Bevölkerung weit verbreitet, etwa jeder Fünfte bzw. jeder Zehnte weist diese Veränderung im Erbgut auf. Das ergab die Untersuchung von 600 alkoholabhängigen Menschen mit unterschiedlichem Trinkverhalten, darunter auch knapp 300 Jugendliche, die durchschnittlich im Alter von 13 Jahren erste Erfahrungen mit Alkohol machten. Das CRHR1-Gen liefert die Bauanleitung für ein Protein, das bei der Verarbeitung von Stress eine Rolle spielt und wichtig ist, um Gefühle zu steuern. Gibt es also einen Zusammenhang zwischen Stressbewältigung und Trinkverhalten? Im Tiermodell konnte gezeigt werden, dass Mäuse mit defektem CRHR1-Gen in Stresssituationen deutlich mehr Alkohol trinken als ihre Artgenossen. Die Wissenschaftler vermuten, dass dies bei Menschen ähnlich ist. Einiges spricht zudem dafür, dass es neben den CRHR1-Varianten noch viele weitere Gene gibt, die, zusammen mit äußeren Faktoren, das Trinkverhalten beeinflussen. Denn Alkoholsucht wird zu 50 bis 60 Prozent vererbt. Die Ergebnisse der NGFNForscher wurden in der Fachzeitschrift Molecular Psychiatry veröffentlicht [Treutlein, J.; et al.: Genetic association of the human corticotropin releasing hormone receptor 1 (CRHR1) with binge drinking and alcohol intake patterns in two independent samples. Mol. Psy. advance online publication 21 March 2006; doi: 10.1038/sj.mp. 4001813]. ■ Lebensmittelhygiene Was muss bei Vereinsfeiern beachtet werden? (tüv süd) Jeder, der Lebensmittel herstellt, behandelt oder in den Verkehr bringt, haftet zivil- und strafrechtlich dafür, dass die Produkte einwandfrei sind und gesundheitlich unbedenklich genossen werden können. Das Prinzip der Selbstkontrolle wird unterstrichen von den neuen EU-Verordnungen zur Lebensmittelhygiene, die seit Januar 2006 gelten. Die Ausrichter von Festen müssen an zahlreiche Vorgaben denken: Stände für Fleisch- und Wurstwaren brauchen zum Beispiel ein festes Dach. Rohware und fertige Speisen müssen immer getrennt gelagert werden. Speisereste dürfen nur in Spezialcontainern entsorgt werden. Als Hilfe für Organisatoren und Vereinsvorstände sowie ehrenamtliche Helfer hat der TÜV SÜD daher zwei Checklisten erstellt, die kostenlos unter www.tuevsued.de/vereinschecklisten heruntergeladen werden können. ■ DGH Modellprojekt Altenpflege (dgh) „Gemeinsam Handeln – Qualität durch Dialog“ – unter diesem Motto wurden kürzlich in Potsdam die Ergebnisse eines Modellprojektes in der Altenpflege vorgestellt, in dem zum ersten Mal die Hauswirtschaft als wichtiger und zentraler Dienstleistungsbereich gleichberechtigt neben Betreuung und Pflege eingebunden war. Im Mittelpunkt der ersten „Interdisziplinären Konferenz zur Qualitätsentwicklung in der Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft“ standen drei Leitlinien. Diese sind als interdisziplinäre Qualitätsniveaus angelegt und Kern eines Modellvorhabens der Bundeskonferenz zur Qualitätssicherung im Gesundheits- und Pflegewesen e. V. (BUKO-QS) zur Qualitätssicherung und -entwicklung. Die Leitlinien bilden eine wichtige Basis für die von Experten wiederholt geforderten qualitativen Ziele für die Arbeit von Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen. Sie leisten nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft e. V. einen Beitrag für eine qualitativ hochwertige und nachprüfbare Pflege und Betreuung älterer Menschen durch verschiedene Professionen und berücksichtigen zudem das Engagement von Ehrenamtlichen und Angehörigen. Die Qualitätsniveaus dienen konkret der Bündelung von Fachwissen für praxisrelevante Themen wie Mobilität und Sicherheit bei Menschen mit Demenz, bedürfnis- und bedarfsgerechter Ernährung sowie zu Aspekten der Teilhabe von Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf. Weitere Informationen sind zu finden unter www.buko-qs.de. ■ Ernährungs-Umschau 53 (2006) Heft 5