Web 2.0 - Uni Erfurt

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Web
2.0
Web 2.0 Potentiale
der
Mobilisierung
politischen
Protests
Potentiale der Mobilisierung politischen Protests
Mit
den
multi-modalen
Mitteln
des
interaktiven
Internets
entstehen
im
politischen
Raum
hypertextuelle
Diskurse
in
Mit den multi-modalen Mitteln des interaktiven Internets entstehen im politischen Raum hypertextuelle Diskurse in
Online-Öffentlichkeiten.
Mit
ihnen
sind
erweiterte
sachliche,
soziale
und
zeitliche
Möglichkeiten
der
ProtestmobilisOnline-Öffentlichkeiten. Mit ihnen sind erweiterte sachliche, soziale und zeitliche Möglichkeiten der Protestmobilisierung
und
der
Einflussnahme
auf
politische
Entscheidungen
verbunden.
Neben
die
Protestmobilisierung
über
ierung und der Einflussnahme auf politische Entscheidungen verbunden. Neben die Protestmobilisierung über
politische
Parteien
und
Interessenorganisationen
tritt
das
interaktive
Internet,
welches
eine
breite
(Meso)-Mobilispolitische Parteien und Interessenorganisationen tritt das interaktive Internet, welches eine breite (Meso)-Mobilisierung
jenseits
klassisch
verteilter
Organisationsmacht
und
Ressourcen
politischer
Institutionen
ermöglicht.
ierung jenseits klassisch verteilter Organisationsmacht und Ressourcen politischer Institutionen ermöglicht.
Forschungsfrage und Hypothesen
Das Forschungsprojekt der Fachhochschule Nordhausen untersucht die Potentiale der Skandalisierung und Protestmobilisierung des interaktiven Internet am
Beispiel der Proteste gegen das Bauvorhaben des Stuttgarter Bahnhofs (S21).
Die Stuttgarter Demonstration am 30.09.2010, auch „Schwarzer Donnerstag“
genannt, ist ein Beispiel par excellance, das die Skandalisierung politischer
Entscheidungen über die interaktiven Internettechnologien verdeutlicht. An diesem Beispiel zeichnet das Forschungprojekt nach, wie durch die interaktiven
Web 2.0-Technologien erweiterte Möglichkeiten und Potentiale der Skandalisierung im virtuellen Raum entstanden sind.
Theoretischer Bezugsrahmen
kollektiv bindende
Entscheidungen
Entscheidungsprämissen
Forschungsfrage
 Welche Möglichkeiten und Potentiale der Skandalisierung und Protestmobilisierung haben sich mit den interaktiven Internettechnologien herausgebildet?
Hypothesen
 Mit dem interaktiven Web 2.0 haben sich funktionale Äquivalente zu den traditionellen politischen Organisationen der Protestmobilisierung herausgebildet.
 Mit den funktionalen Äquivalenten der Protestmobilisierung gehen erweiterte
Möglichkeiten der Skandalisierung politischer Entscheidungen einher.
 Aus den funktionalen Äquivalenten der Protestmobilisierung und den erweiterten Möglichkeiten der Skandalisierung politischer Entscheidungen entstehen
neue Formen politischer Öffentlichkeit.
Öffentlichkeit
Abb. 1: Der offizielle Machtkreislauf des politischen System nach Luhmann (1981).
Als theoretischen Bezugsrahmen zieht das Forschungsprojekt die Theorie des politischen Systems von Niklas Luhmann heran. Entlang der dreistelligen Binnendifferenzierung des politischen
Systems in Politik, Verwaltung und Publikum wird untersucht, ob sich der Bedeutungsverlust politischer Organisationen in der Protestmobilisierung durch funktional äquivalente Leistungen des
interaktiven Internet erklären lässt.
Forschungsergebnisse
Forschungsmethoden
Das Forschungsprojekt stützt sich auf ein vierstufiges Verfahren der Erhebung
und Auswertung empirischer Daten. Es ist themenfokussiert ausgerichtet und
greift auf drei Analyseverfahren der empirischen Sozialforschung zurück: die
quantitative Linkanalyse, das problemzentrierte Experteninterview und die qualitative Inhaltsanalyse. Auf diese Weise werden mit dem vierstufigen Verfahren der
Datenerhebung und -auswertung quantitative und qualitative Ansätze der empirischen Sozialforschung verbunden. Mit diesem Erhebungsinstrument wird sowohl
das online wie auch das offline verfügbare Datenmaterial berücksichtigt.
Fragestellung, Forschungsstand und theoretischer Bezugsrahmen
Linkanalyse
Problemzentrierte
Experteninterviews
Linkanalyse
Identifizierung von Zentren als wichtige Knotenpunkte politischer Kommunikation innerhalb des
interaktiven Protestnetzwerks.
Problemzentrierte Experteninterviews
Zunehmende Bedeutung des Web 1.0 und Web 2.0 innerhalb der Protesthistorie zu S21
 zeitlich:
Beschleunigung der Informationsdiffusion; Archivierungsfunktion
 sozial:
hochinklusiv / Ausdehnung des Adressatenkreises
 sachlich:
Gegenöffentlichkeit als thematisches Korrektiv zur veröffentlichten Meinung
Qualitative Inhaltsanalyse
Funktionen der Skandalisierung und Dramatisierung als diskursive Teilstrategie der Mobilisierung
von Protest.
Ausblick und Anschlussfähigkeit
Themenzentrierte qualitative
Inhaltsanalyse
 Wie gestaltet sich die über interaktive Elemente multi-modaler Online-Diskurse vermittelte Organisation von und Mobilisierung zu politischen Protesten?
Theoretische und empirische Ergebnisse
Quantitative Linkanalyse: Um das Forschungsfeld zu strukturieren wird zunächst eine quantitative Linkanalyse von drei ausgewählten Internetseiten durchgeführt. Anhand der Outlinks und Inlinks werden Knotenpunkte der Internetkommunikation identifiziert. Damit wird sichtbar, wie die Homepages miteinander verlinkt sind und wie die Skandalisierung des „Schwarzen Donnerstag“ vorangetrieben wurde. Gleichzeitig werden Schlüsselpersonen für problemzentrierte Experteninterviews erkannt.
Problemzentriertes Experteninterview: Mit den Experteninterviews wird offline
erforscht, wie Personen die Möglichkeiten des interaktiven Internets nutzen, um
ein Thema online zu verbreiten. Dadurch werden zusätzliche Erkenntnisse über
die Charakteristika der Skandalisierung des „Schwarzen Donnerstag“ im Internet
ermöglicht.
Qualitative Inhaltsanalyse: Die durch die quantitative Linkanalyse identifizierten
Knotenpunkte auf den Internetseiten zu S21 werden mit der qualitativen Inhaltsanalyse weiter analysiert. Beispielsweise werden Themen kategorisiert, die in
den Blogs diskutiert werden.
 Wie verläuft die über Meta-Organisationen geleistete Meso-Mobilisierung im interaktiven Internet? Welche Funktionen nehmen Meta-Organisationen bei der Protestmobilisierung ein?
 Welche Veränderungen im offiziellen Machtkreislauf des politischen Systems repräsentativer
Demokratien sind empirisch beobachtbar? Wird etwa die Legitimation politischer Organisationen bei der Programmierung der Verwaltung in Frage gestellt ?
Kontakt
Prof. Dr. Petra Hiller
Fachhochschule Nordhausen
Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Weinberghof 4
99734 Nordhausen
E-Mail: [email protected]
Projektbearbeiter:
Dipl. Soz. Rudi Ehlscheidt
Dipl. Soz. Joscha Vieregge
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