Terrassenhaus Hügelhaus Hochhaus

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Terrassenhaus
Hügelhaus
Hochhaus
professur für gebäudelehre – ws 2013
ronald r.wanderer, dipl.-ing. architekt BDA
Es ist weder notwendig noch möglich, jeden Montagmorgen eine neue Architektur zu erfinden ( Mies )
Terrassenhaus
Terrassenhäuser sind abgestufte Mehrfamilienhäuser mit einem verhältnismäßig großen Freiflächenanteil (Terrasse
min. 25,00 m2), der teilweise überdacht ist.
Das Dach der unteren Wohneinheit dient dabei der zurückgesetzten oberen Wohneinheit als Terrasse.
Insgesamt gesehen gewährleisten Terrassenhäuser auch bei hoher Verdichtung (wirtschaftliche Auswertung des
Baulandes) viel privaten Freiraum.
Diese Art der Wohnform kommt somit dem Wohnen im Einfamilienhaus, d.h. dem individuellen Wohnen, am
nächsten.
Merkmale
- Anbieten von einem größeren privaten Freibereich mit optimaler Besonnung im Mehrgeschosswohnungsbau.
- Bei entsprechender Ausbildung der Terrassenabschlüsse (bepflanzte Brüstungen) ist keine Einsicht zum darunter
und darüber liegenden Freibereich möglich. Die Trogtiefe ist abhängig von der Geschosshöhe und der Tiefe der
Abtreppung.
- Unterschiedlich große Wohnungen und Wohnformen sind durch Zurückspringen der Gebäudeform und durch die
Terrassierung möglich.
- Die Höhe von Terrassenhäusern ist begrenzt und kann nicht beliebig vergrößert werden.
- Durch das gestufte Ansteigen ergibt sich ein ablesbarer, menschlicher Maßstab.
Künstliches Terrassenhaus (freistehendes Terrassenhaus)
Die Wohneinheiten werden künstlich und um Terrassenbreite versetzt, gestapelt. Das Gebäude wird über ein
zentrales Erschließungselement (Treppenhaus mit Aufzug) in Verbindung mit einem Außengang oder als
Spännertyp erschlossen.
Merkmale
- Terrassierte Gebäudeform besitzen mind. vier bis fünf Geschosse.
- Wegen der Staffelung sind die Wohneinheiten je nach Haustyp unterschiedlich tief.
- Die beiden obersten Geschosse werden oft wegen der kleinen nutzbaren Wohnflächen zu Maisonette-Wohnungen
zusammengefasst.
- In den unteren, tieferen Geschossen wird der durch die Neigung entstehende
Gemeinschaftseinrichtungen, öffentliche Einrichtungen oder Autoabstellplätze nutzbar.
Hohlraum
für
- Zum Teil sind Erdgeschosswohnungen, Reihenhäusern ähnlich, nebeneinander mit Garten angeordnet. Der
Zugang erfolgt von außen.
- Gute Ausnutzung der Besonnung bei entsprechender Größe der Terrasse.
- Die Terrassen sind teilweise als überdachte Freiflächen ausgebildet (Erhöhung des Wohnwertes).
- Im Vergleich zum Wohnblock ist das künstliche Terrassenhaus eine aufwendige und kostenintensive Bauform.
Natürliches Terrassenhaus (Hangterrassenhaus)
Hier wird der Hang (meist Südhang) zur Übereinanderstapelung verschiedener Wohneinheiten, die über
Außentreppen oder einen Aufzug erreicht werden können, genutzt.
Merkmale
- Anzahl und Tiefe der Wohneinheiten ist von der Topographie, d.h. von der Ausbildung des Hanggeländes (8-40°)
abhängig.
- Es gibt je nach Erschließungstyp zwei gute belichtete (zur Terrasse und der angrenzenden Seite) und eine
schlechte unbelichtete Seite zum Hang.
- An der schlechteren Seite liegen untergeordnete Räume, wie Abstellraum, Keller, Sanitärräume u.a.
Typologie Terrassenhaus
Hügelhaus
Hügelhäuser sind nach zwei Seiten terrassierte
Mehrfamilienhäuser mit großen, zum Teil
überdachten Freiflächen. Die Wohneinheiten
können ein- bis zweigeschossig sein.
Zellenhaus
Zellenbauten
Strukturen.
bestehen
meist
aus
größeren
Oft gibt es keine klare vertikale und horizontale
Gliederung und Erschließung, wie bei anderen
Mehrfamilienhäusern.
Die Wohnungen sind je nach Größe und Bedarf über
mehrere Ebenen gestaffelt. Es finden sich viele
verschiedene Grundrissmöglichkeiten, die sich auf
eine Grundeinheit beziehen. Dabei wird angestrebt,
jeder Wohnung einen möglichst großzügigen und
abgeschlossenen Freibereich zu geben, der vor
Regen, Wind, Einsicht geschützt ist.
Die Erschließungsstraße befindet sich in der
vertikalen und horizontalen Mitte der Wohnanlage,
um lange Erschließungswege zu vermeiden.
Punkthaus
Diese Gebäudeart hat ein punktförmiges Erschließungselement und ist nicht direkt addierbar wie die Spännertypen.
In einer Grundrissebene liegen mindestens fünf Wohnungen, die vom selben Treppenhaus und Aufzug erschlossen
werden. Bei Wohnhochhäusern liegt die Geschosszahl zwischen acht und zwanzig Geschossen.
Die Grundfläche des Gebäudes ist kompakt, eine geschlossene oder gegliederte Bauform mit unterschiedlichen
Wohnungstypen und vielfältiger Grundrissgestaltung möglich.
Hochhaus
Wohnungen in den Obergeschossen können weit weniger gelüftet werden wegen:
Windstau an der Luvseite eines Hochhauses
hoher Luftgeschwindigkeiten in den Treppenhäusern, Schächten und Hausdurchgängen (Zugerscheinungen).
Freibereiche wie Balkone und Terrassen sind in den oberen Geschossen durch die hohen Windgeschwindigkeiten
in der Nutzung zum Teil erheblich eingeschränkt.
Es herrscht eine große Ruf- und Sichtdistanz zwischen Spielplatz und Wohnung bzw. zwischen Mutter und Kind.
Die Mutter kann zwar zum Kind gehen, das Kind seinerseits aber nicht zur Mutter, wenn es nicht alleine Aufzug
fahren kann.
marco polo tower, hamburg, 2010
behnisch architekten, stuttgart
boarding house leipzig, 2005
wandererarchitekten BDA
Bei Apartmenthäusern oder Wohngebäuden ist der Laubengang eine außen liegende Erschließung der oberhalb des Erdgeschosses
liegenden Wohneinheiten, die seit der Moderne in der Architektur Verbreitung fand. Mit einem allgemeineren Ausdruck wird
dieser Bauteil auch als Galerie bezeichnet. Wie der Korridor ist der Laubengang ein horizontales Erschließungselement in
Kombination mit einer vertikalen, oft ebenfalls äußeren Erschließung, zum Beispiel einem Treppenturm.Meist sind Laubengänge
an der Nordseite eines Gebäudes platziert, um eine Verschattung und Lärmbelästigung der Wohnräume an der
sonnenbeschienenen Südseite zu vermeiden. Die schmale und nach beiden Seiten offene Bauweise ermöglicht eine gute
Querlüftung der Wohnungen.Ein frühes Beispiel für diese Bauform sind die Laubenganghäuser des Architekten Paul A. R. Frank,
zum Beispiel das Laubenganghaus Heidhörn in Hamburg von 1926-27. In der Dulsberger Siedlung, bestehend aus sechs
Laubenganghäusern (erbaut zwischen 1927 und 1931), stehen sich je zwei Laubengänge an ihrer Ost- und Westseite gegenüber.
Dies und die gemeinsamen Grünanlagen mit zeitgenössischen Skulpturen dazwischen sollten das nachbarschaftliche
Gemeinschaftsgefühl fördern.Hannes Meyer und die Bauabteilung des Bauhauses errichteten 1929-30 in der Siedlung Törten in
Dessau fünf Laubenganghäuser, drei in der Peterholzstraße und zwei in der Straße Mittelbreite.In den fünfziger Jahren des 20.
Jahrhunderts wird das Laubenganghaus als typische Bauform dieser Zeit zu einer häufig vorkommenden Konstruktion entwickelt.
Hintergrund war die Minimierung der Erschließungsfläche um möglichst viele (oft kleine) Wohnungen an nur ein Treppenhaus
anzubinden. Zusätzlich wurden noch dadurch Baukosten gespart, da der Laubengang als außenliegende Verkehrsfläche nicht mit
Außenwänden umschlossen wurde.Wenn der Laubengang Aufenthaltsqualitäten aufweist, wird er auch zu den Freisitzen gezählt.
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