Schutzgebühr 5,00 € Ausgabe 1 + 2/2016 Zeitschrift für Bauwerkserhaltung, Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung Bühne für Trends und Innovationen Die Welt der Fenster, Türen und Fassaden Ostbau 1 + 2/16 1 Balkon Kluge Einheit Eine Laubengangverglasung hält nicht nur die Witterung draußen, sondern bringt auch energetische Vorteile für das Gebäude. Die naßkalte Jahreszeit offenbart die Probleme mit offenen Laubengängen. So müssen im Herbst die Laufwege regelmäßig vom herabfallenden Laub der umliegenden Bäume gereinigt wer­ den. Der Wind bläst stark und es zieht durch den offenen Laubengang. Das macht den Weg zum Treppenhaus zum Hindernissparcour. Kommt der erste Schnee und das Eis, ist guter Rat teuer. Haumeister und Räumdienste müs­ sen für die gefahrlose Nutzung des Laubengan­ ges sorgen. Oft sind die Bewohner trickreich und behelfen sich mit Streusalz. Gefahrenlos läßt sich der Laubengang jetzt wieder betreten. Fol­ genlos bleibt es jedoch nicht. Die Deckbeschich­ tung der Laufwege leidet und auch der Beton unter der eigentlich schützenden Oberfläche wird in Mitleidenschaft gezogen. Eine Sanierung der Betonstraße ist kostenin­ tensiv und muß regelmäßig wiederholt werden. Für manche Objekte mit mehreren Wohnzugän­ gen gibt es jedoch alternative Lösungsansätze. Sie gewährleisten einen Schutz der Laufwege und bieten den Bewohnern, wie auch dem Ge­ bäude, einen Schutz. Diese Lösung schließt den Laubengang nach außen und läßt die jeweili­ gen Jahreszeiten nichtig werden. Laub, Schnee und Wind haben keine Chance mehr. Wie das funktionieren soll? Die Lösung: eine Laubengangverglasung! Ein nicht isoliertes System aus gerahmten Alumi­ niumprofilen und Glas, das sich bei möglicher Rauchentwicklung öffnet und die Laubengän­ ge nach draußen freigibt. Ein solches System ist das Produkt „Access“ von Balco. Es handelt sich um ein gerahmtes System aus Aluminiumprofilen mit integrierter Schließanlage des Laubengangs. Rauchmeldeanlagen im Laubengang. 18 Eine Laubengangverglasung verändert auch das Erscheinungsbild eines Gebäudes wesentlich – eine einheitliche Fassade entsteht. Fotos (5): BBG-ARCHIV Entrauchungstechnik. Die Verglasungselemen­ te bestehen aus umlaufend gerahmtem Glas, schlagregendicht durch Bürstendichtungen und mit einer dazugehörigen Entwässerungslösung („Balco CleanLine“). Die kluge Einheit besteht aus Fensterelemen­ ten, die durch eine magnetische Verbindung ver­ schlossen bleiben. Dieser Verbindung reagiert auf den integrierten Rauchmelder, der bei mög­ licher Rauch-/Feuerentwicklung die Koppelung aufhebt. Die Verglasung öffnet sich in diesem Fall kontrolliert durch ein eingebautes Seilzug­ system. Ein Dämpfer regelt die Öffnungsgeschwin­ digkeit der Fensterelemente, zusätzlich fängt ein Puffer die sich öffnenden Verglasungen ab. Das Rauchmeldesystem wird mit Schwach­ strom betrieben und auch bei einem Stromaus­ fall bleibt die Funktion der Öffnung gewährlei­ stet – die Verglasung öffnet sich kontrolliert und hält den möglichen Rettungsweg frei. Eine Laubengangverglasung hält jedoch nicht nur die Witterung draußen, sondern bringt auch energetische Vorteile für das Gebäude. Der Alu­ miniumrahmen bildet in Kombination mit dem Glas ein Luftpolster zwischen Verglasung und Fassade, eine Art Schutzhülle für das Gebäude. Dennoch bildet es keinen abgeschlossenen Raum und ein integriertes Belüftungssystem („Bal­co VentTec“) unterstützt die Zuluft des Gebäudes. Die Erfahrung der bereits realisierten Projek­ te zeigt deutlich, daß die Bewohner die bauli­ che Veränderung als sehr positiv auffassen. Es entsteht ein geschützter Bereich, die Laufwe­ ge werden sicher und die Nutzung von schäd­ lichem Streugut bleibt aus. Wesentlich verän­ dert es auch das Erscheinungsbild des Gebäu­ des – eine einheitliche Fassade entsteht. BBG Ostbau 1 + 2/16