Konzeptewettbewerb Kelag Zentrale 486700

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Konzeptewettbewerb Kelag Zentrale
HKLS - ÜBERGANGSZEIT
HKLS - SOMMERFALL
PERSPEKTIVE TAG |
PERSPEKTIVE TAG |
LÄNGSSCHNITT M 1:200 |
PERSPEKTIVE TAG |
01 A R C H I T E K T U R
DIE NEUE KELAG ZENTRALE
Der KELAG Konzern ist ein internationales, expandierendes Unternehmen mit starken regionalen Wurzeln und einer langen erfolgreichen Historie. Das Unternehmen
stand und steht im Spannungsfeld von Natur und Technik. Die Energiegewinnung
aus der Natur erfolgt bei möglichst großer Schonung und ökonomischem Einsatz
der Ressourcen und mit einem hohen Wirkungsgrad. Daraus abgeleitet ergeben
sich folgende entwurfsleitende Ideen:
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ökonomischer, schonender und sinnvoller Umgang mit Ressourcen
ein Energiekonzept mit hohem Wirkungsgrad
Energie sichtbar machen
das Spannungsfeld Natur – Technik thematisieren
A | FASSADE
Das Kelag Hauptgebäude zeigt in seiner statischen Struktur auf beeindruckende
Art und Weise, wie ökonomisch und ressourcenschonend mit dem Baumaterial Beton umgegangen werden kann - ein außergewöhnliches Zeugnis architektonischer
und bauingenieursmäßiger Kunst.
Diesen Faden galt es aufzunehmen und in der Fassade in zeitgemäßer Art und
Weise weiterzuspinnen.Die neue Fassade soll ressourcenschonend errichtet werden, auf heutigen Stand der Technik gebracht werden und so einen weiteren Entwicklungsschritt in der Unternehmensgeschichte abbilden.Die gewählte Fassade
ist zweischalig aufgebaut. Dies verleiht der Fassade räumliche Tiefe und zugleich
optimale bauphysikalische Bedingungen hinsichtlich Verschattung und Hinterlüftung. Damit kann gewährleistet werden, dass die Energieeinträge von außen so
gesteuert werden, dass sie im Sommer minimiert und im Winter gesteuert eingebracht werden können. Auch hinsichtlich Lärmschutz und mechanischem Schutz
der Verschattung liefert die Zweischaligkeit optimale Ergebnisse. Neben den Verglasungen wurde für die Verkleidung der Parapete ein Material ausgewählt, dass
in anderer Form im Kraftwerksbau häufig verwendet wird. Edelstahl, in diesem Fall
als Metallgewebe – der Materialaufwand wird minimiert, das Material selbst ist unverwüstlich, qualitativ hochwertig und kann materialrein wiederverwertet werden.
Um die Flexibilität im Inneren des Gebäudes beizubehalten, wurde die horizontale Schichtung der Fassade beibehalten. Die Höhe der Parapete bzw. Stürze ist
unterschiedlich, die Verglasung im 9. Obergeschoß ist raumhoch – dadurch entsteht trotz der klaren horizontalen Teilung ein dynamischer Fassadenverlauf. Die
vorgehängte Fassade aus Nirogewebe verleiht der Gebäudeoberfläche zusätzlich
zur Tiefe vielfältige Licht- und Schattenstimmungen und Plastizität. Der Eindruck
der Fassade ändert sich mit dem Blickwinkel. Für den Vorübergehenden wird das
statische Gebäude zum dynamischen. Das Gebäude erscheint dynamisch, leicht
flirrend und ist dennoch ein klarer, horizontal gegliederter Baukörper – Energie
wird visualisiert. Eine weitere Form der Visualisierung von Energie sind die hinter
dem Metallgewebe angeordneten Solarleuchten, die sich unter Tags aufgrund des
Sonnenverlaufs unterschiedlich aufladen und dementsprechend während der Nacht
ihr Licht abgeben. Das Gebäude glimmt und visualisiert den Sonnenverlauf des
Tages. Der Sockel und die westlichen Bereiche werden mit einem dunklen Naturstein bzw. natursteinähnlichen Platten verkleidet. Dadurch nehmen sich diese Bereich zurück und der dunkle Sockel verleiht dem darüberliegenden Baukörper einen
schwebenden Ausdruck. Das südseitige Stiegenhaus und das zurückspringende
10. Obergeschoß werden als Spange ausformuliert. Sie werden mit STO Glaspaneelen ausgestattet, die im Stiegenhausbereich zusätzlich eine Photovoltaikanlage
beinhalten. Auf eine weitere Bestückung des Gebäudes mit Photovoltaikzellen wurde aus Gründen des verminderten Wirkungsgrades verzichtet.
zellen umstrukturiert.
NATUR - TECHNIK
Aufgrund der hohen ökonomischen Ausnutzung der Gebäudegrundrisse und der
damit verbundenen verringerten Möglichkeiten, Aufenthaltsräume in großem Maßstab einzufügen, wurde auch hier das Prinzip des hohen Wirkungsgrades angewandt: In den Aufenthaltsbereiche und den Wartezonen werden vertikale Wandbepflanzungen eingeführt. Dies minimiert den Platzbedarf für die Pflanzbereiche und
schafft gänzlich neue und freundliche Raumstimmungen.
C | NACHHALTIGKEIT
B | 9. UND 10. OBERGESCHOSS
BESTAND
Ausgehend von der zentral gelegenen Liftzone erschließen 4 innenliegende Gänge
die Büros. An den Eckpunkten des Gebäudes befinden sich die Vorstandsbüros.
Die Gänge sind künstlich belichtet, Tageslicht gelangt keines in die Gänge. Die
Orientierung für Ortsunkundige gestaltet sich schwierig. Die Gänge sind lang und
monoton. Vor den Vorstandsbereichen gibt es für Wartende keine Sitzmöglichkeiten bzw. Wartezonen. Der Besucher merkt nicht, dass er sich in einem obersten
Stockwerk eines der wenigen Hochhäuser Klagenfurts befindet. Der Weitblick ist
ausgeblendet. Auch in den Büros selbst beeinträchtigt der massive Parapetvorbau
die Weitsicht und das Raumgefühl, sich über den Dächern von Klagenfurt zu befinden.
ARCHITEKTONISCHE INTERVENTION
Die Gangbereiche werden bis zur Fassade hin verlängert. Tageslicht gelangt in die
Gänge und Wartezonen vor den Vorstandsbüros entstehen. Durch diese Maßnahme
wird auch die Orientierung verbessert. Die Verteilerzone vor dem Lift wird in die
Gesamtgestaltung miteinbezogen und die Glasflügeltüren werden durch Schiebetüren ersetzt, die sich nur im Brandfall schließen. Auch in diesem Bereich werden
Raumzonen bis hin zu den Glasfassaden geschaffen. Die massiven Parapete werden in allen genannten Zonen abgebrochen und durch verglaste Bereiche ersetzt.
Dadurch ergeben sich vielfältige Blickbeziehungen über Klagenfurt und das Raumgefühl, sich in einem der wenigen Hochhäuser der Landeshauptstadt zu befinden,
wird spürbar. Auch in den übrigen Bereichen werden vollflächig verglaste Bereiche
eingeführt. In den Innenräumen entsteht dadurch ein völlig neues Raumgefühl,
Weitsicht und Weitblick wird erlebbar und spürbar gemacht. Auch in den Fassadenansichten zeichnet sich durch die aufgelockerte Gestaltung der obersten Geschoße die Geschäftsführungsebene deutlich ab. Die Fassade wird nach oben hin
lockerer und leichter, löst sich gegen den Himmel hin auf. Der Lift wurde in das 10.
Obergeschoss geführt. Im Grundriss wurden die Abläufe optimiert und die Nass-
Das Thema Nachhaltigkeit wurde entsprechend behandelt und die diesbezüglichen
Maßnahmen können grob in den folgenden Punkten zusammengefasst werden:
ENERGIEEFFIZIENZ
Der Energiebedarf des Gebäudes für Heizung, Kühlung, Lüftung und Beleuchtung
wird minimiert: Die Wärme wird durch hohe Dämmung und 3 fach Verglasung
bewahrt, der solare Wärmeeintrag wird durch innovative und automatisierte Lamellenjalousien und durch das Metallgewebe minimiert und Wärmebrücken werden
vermieden.
GR 10.OG M 1:200 |
ÖKOEFFIZIENZ
Die Materialien können auf einfache Art und Weise nach Stoffgruppen getrennt und
somit wieder verwendet werden.
ERNEUERBARE ENERGIEN
Durch das Metallgewebe werden im Wiinterhalbjahr passive thermische solare
Gewinne erzielt. Die passiven Gewinne werden mittels Haustechnik sinnvoll im
Haus verteilt. Aktive solare Gewinne werden mit der erneuerten Photovoltaikanlage
erzielt, welche ca. die doppelte Leistung der bestehenden Anlage erreicht. Die
Versorgung des Gebäudes mit Geothermie (Grundwasser, Erdwärme) wurde bei
dem Bestandsgebäude t in die Überlegungen miteinbezogen, wird aber aufgrund
folgender Rahmenbedingungen nicht empfohlen: Grundwasser: große technische
Schwierigkeiten aufgrund sehr hoher erfoderlicher Wassermengen; Tiefenbohrung:
17.000 lfm Bohrungen in einer Tiefe von 150m notwendig, Flächenbedarf 11.000
m², Kosten 680.000 EUR.
NUTZERKOMFORT
Der Nutzerkomfort wird durch die genannten Maßnahmen wesentlich erhöht, was
die thermische Behaglichkeit, den hygienischen Komfort und die Blendfreiheit der
Arbeitsplätze betrifft.Zusätzlich dazu soll der Energieverbrauch des Gebäudes den
Nutzern mittels Infopaneelen angezeigt werden. Auch dies ist ein Beitrag zum Energiesparen, da der Energieverbrauch stark vom Nutzerverhalten abhängt.
GR 9.OG M 1:200 |
TIEFGARAGENABFAHRT M 1:200 |
LAGEPLAN M 1:500; INKL GEFÄLLLEAUSMITTLUNG IM MITTELTRAKT |
ANSICHT NORD M 1:200 |
ANSICHT NORD M 1:200 |
INNENRAUMPERSPEKTIVE öffentlicher Bereich, vertical garden 9:OG |
486700
BAUSTELLENEINRICHTUNG, Bauablauf
auf |
ANSICHT NORD M 1:200
00 |
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Konzeptewettbewerb Kelag Zentrale
HKLS - WINTERFALL
SANIERUNG DER THERMISCHEN GEBÄUDEHÜLLE
Bei der Sanierung des KELAG Gebäudes wurden alle zugänglichen Bauteile in die Sanierung einbezogen. Hauptaugenmerk wurde hierbei aber auf
die effiziente Fassadengestaltung gelegt. Durch die Verbesserung dieses
Bauteils kann aufgrund des hohen Flächenanteils sowohl der Heizwärmebedarf als auch der Kühlbedarf maßgebend gesenkt werden.
Die anderen Bauteile werden entsprechend angepasst um eine vollflächige thermische Verbesserung zu erzielen.
SOMMERLICHE ÜBERWÄRMUNG / SONNENSCHUTZ / FENSTER-VERSCHATTUNG
Sommerliche Überwärmung wird für das Bürogebäude über den Kühlbedarf nachgewiesen. Dieser liegt für den im Detail untersuchten Haupttrakt
mit 0,16 kWh/m³a weit unter dem maximal erlaubten Wert und auch weit
unter der Wettbewerbsvorgabe von 1kWh/m³a. Dies ist auf die außenliegende Verschattungseinrichtung in Kombination mit einem verringerten
Energieeintrag über die hochqualitative 3-fach Wärmeschutzverglasung
(g-Wert: 0,45) der Fensterbänder zurückzuführen.
B | FASSADENSYSTEM
Im Fassadensystem wird eine Paneel-Fassade mit Hinterlüftung sowie einer vollflächigen saisonal-abhängigen Verschattungseinrichtung mit qualitativ hochwertigen Fensterbändern kombiniert.
Die durchgängig hohe thermische Qualität des Fassadenaufbaus wird
durch effiziente Dämmung und verbesserte Wärmeübergangswiderstände (Hinterlüftung) sowie durch gezielte Verschattungseinrichtungen im
Fenster und Paneel-Bereich erzielt.
AUFBAUBESCHREIBUNG
Allgemein
Die Fassade des KELAG-Gebäudes bildet in den Regelgeschoßen vom
1. Obergeschoss bis zum 9. Obergeschoss die größte und daher auch
maßgebende Fläche der thermischen Gebäudehülle. Aus diesem Grund
wird besonders dieser Bauteil verbessert und so der Energiebedarf des
Gebäudes maßgebend gesenkt.
Panneel-Bereich
Im Parapet- und Sturzbereich kommen hochdämmende Paneele zum Einsatz. Mit dieser Konstruktionsweise wird die thermische Qualität des Bauteils bei geringer Aufbaustärke verbessert.
Auf der Innenseite wird zusätzlich ein ausgedämmtes Trockenbauelement
vorgestellt wodurch den brandschutztechnischen Anforderungen (Brandüberschlag) Folge geleistet wird aber auch eine weitere Verbesserung der
thermischen Qualität erreicht wird.
(2)
(1)
Mit dem vorgehängten Metallgewebe wird die Hinterlüftungsebene gebildet.
Durch die vom Sonnenstand abhängige Durchlässigkeit des Gewebes
werden solare Einträge über die Fassadenaußenseite optimal ausgenutzt.
Verglasung
Im Fensterbandbereich kommt eine 3-fach-Wärmeschutzverglasung mit
vorgesetztem VSG-Einfachglas zum Einsatz. Mit der 3-fach Verglasung
wird die hohe thermische Qualität des Paneelaufbaus in der transparenten Ebene weitergeführt und so eine homogene, thermisch ausgewogene
Fassade gebildet. Neben der Funktion die Verschattungseinrichtung aufzunehmen und somit der sommerlichen Überwärmung und einer zu hohen
Kühllast entgegenzuwirken entsteht durch die vorgesetzte VSG-Verglasung
ein belüfteter Pufferraum, der die thermische Qualität weiter verbessert.
Übergangsbereich Paneel – Verglasung
Aufgrund der zahlreichen Wechsel zwischen der Paneel-Konstruktion und
der Rahmenkonstruktion der Verglasung wird dieser Bereich thermisch
entkoppelt ausgeführt. Wärmebrücken entlang der Fensterbänder werden
so vermieden.
PANEELVERSCHATTUNG (1)
Abgesehen von der außenliegenden Verschattungseinrichtung der Fensterbänder (siehe sommerliche Überwärmung/ Sonnenschutz/ Fensterverschattung) wird durch das Metallgittergewebe mit einer Durchlässigkeitsanteil von 50% auch eine saisonal und zeitlich abhängige Verschattung
der Paneel-Elemente erreicht (ähnlich wie bei einem Vordach). Abhängig
vom Sonnenstand steigt der Energieeintrag über das Paneel in den Innenraum.
Bei tiefem Sonnenstand wie im Winter ergibt sich durch den Einfallswinkel ein geringer Verschattungsgrad der Paneele wodurch ein direkter
Energieeintrag über den Bauteil erfolgen kann.
Im Sommer (bei hohem Sonnenstand) verringert der durch den steileren
Einfallswinkel erhöhte Verschattungsgrad den direkten Energieeintrag.
HINTERLÜFTUNG (2)
Durch die hinterlüftete Fassadenkonstruktion - sowohl der Paneel-Fassade mit vorgespanntem engmaschigem Metallgitter, besonders aber durch
die doppelte Fensterebene - kann der Heizwärmebedarf zusätzlich gesenkt
werden.
Durch den reduzierten Luftwechsel an der Oberfläche sowie die verringerte Konvektion an Paneeloberfläche und 3-Fach Wärmeschutzverglasung
wird ein zusätzlicher Pufferraum geschaffen – die Wärmeübergangswiderstände werden besser; es kommt zu geringeren Energieverlusten und
einer weiteren Reduktion des Heizwärmebedarfs.
(1)
d.o.h Metallgewebefassade frontal betrachtet
d.o.h Metallgewebefassade betrachtet aus einem schleifenden Blickwinkel
vertival gardens im öffentlichen Bereich des 9. Obergeschosses und dem Besprechungssaal im 10. Obergecchosses
Perspektive Blick Haupteingang |
ANSICHT SÜD M 1:200 |
ANSICHT WEST M 1:200 |
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