Europäische Kommission - Pressemitteilung Essen wird Grüne Hauptstadt Europas 2017 Brüssel, 20. Januar 2017 Die beeindruckende Umwandlung einer Kohle- und Stahlstadt zur grünsten Stadt in Nordrhein-Westfalen ist Ausdruck des erfolgreichen Strukturwandels in Essen. Am 21. Januar wird Essen offiziell Grüne Hauptstadt Europas 2017. Bei der Eröffnungsveranstaltung wird Karmenu Vella, Kommissionsmitglied für Umwelt, Meerespolitik und Fischerei, den Titel für das Jahr 2017 von Ljubljana an Essen übergeben. Da mehr als zwei Drittel der Europäer in Städten leben, ist die Bewältigung umweltpolitischer Herausforderungen von enormer Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger. Mit der Auszeichnung „Grüne Hauptstadt Europas“ werden die Bemühungen und das Engagement zur Verbesserung der städtischen Umwelt belohnt und das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Umweltveränderungen auf Ebene der Städte geschärft. Essen wird ein Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung sein und die besten Verfahren, die sich in dieser Stadt bewährt haben, austauschen und fördern. Kommissionsmitglied Vella erklärte: „Ich gratuliere Essen zum Titel Grüne Hauptstadt Europas 2017 und zur Umwandlung der Stadt in einen gesünderen Lebensraum. Die beeindruckende Umwandlung einer Kohle- und Stahlstadt zur grünsten Stadt in Nordrhein-Westfalen ist Ausdruck des erfolgreichen Strukturwandels in Essen. Diese großen Fortschritte im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit waren nur mit Weitblick, verantwortungsvoller Verwaltung, starker Führungskraft und der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger möglich. Ich freue mich auf das Veranstaltungsprogramm in Essen und wünsche Oberbürgermeister Kufen, seinem Team und der Bevölkerung von Essen viel Erfolg.“ Thomas Kufen, Oberbürgermeister von Essen, erklärte: „Mit dieser Auszeichnung werden die großen Anstrengungen anerkannt, die Essen als eine Stadt im Wandel unternommen hat, um eine schwierige Industriegeschichte zu überwinden und sich als grüne Stadt neu zu erfinden. Es ist uns sehr wichtig, anderen europäischen Städten ein Vorbild bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen für städtepolitischen Herausforderungen zu sein. Wir danken auch unseren Bürgerinnen und Bürgern, denn ihre Bereitschaft zu Veränderungen und ihr Engagement haben unseren Erfolg erst möglich gemacht. Wir freuen uns sehr darauf, Europa zeigen zu können, was Essen in seinem Jahr als Grüne Hauptstadt Europas 2017 zu bieten hat.“ Die Kommission entwickelt auch das „Green City Tool“ - ein neues Instrument, das jede Stadt freiwillig nutzen kann, um seine Umweltleistung zu bewerten und zu überwachen. Es basiert auf zwölf Kriterien, die für die Auswahl Grüner Hauptstädte verwendet werden, und hilft europäischen Städten, ihre städtische Umwelt und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Das Tool wird voraussichtlich ab Juni einsatzbereit sein. Was überzeugte die Jury? - Ein ehrgeiziges Ziel, die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 % zu verringern; - 128 000 m² Straße wurden mit lärmoptimiertem Asphalt neu asphaltiert; - ein Wasserwirtschaftssystem mit multifunktionalen Grünflächen, die für das Regenwassermanagement, den Hochwasserschutz und die Grundwasseranreicherung genutzt werden, um auf mindestens 15 % der an das Mischwassernetz angeschlossenen Fläche zu verhindern, dass Regenwasser in das Netz gelangt; - 376 km Radwege: Steigerung des Radverkehrs um 25 % bis 2035; - Schaffung von 20 000 Arbeitsplätzen im Umweltbereich bis 2025; - 95 % der Bevölkerung leben nicht weiter als 300 m von städtischen Grünflächen entfernt; - Verringerung des Autoverkehrs um 29 % bis 2035; - keine Deponierung von Haushaltsabfällen seit den 1960er Jahren; - Recyclingziel von 65 % bis 2020. Während seines Jahres als Grüne Hauptstadt Europas 2017 plant Essen mehr als 300 Projekte und Veranstaltungen von Bürgerinnen und Bürgern, mit denen die Lebensqualität in der Stadt weiter verbessert und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Entwicklungsprogramme der Stadt gerückt werden soll. Hintergrund Mit dem Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ werden Städte ausgezeichnet, die eine Vorreiterrolle beim umweltfreundlichen städtischen Leben einnehmen. Ein Gremium unabhängiger Experten beurteilt die Leistung der konkurrierenden Städte anhand von zwölf Umweltkriterien. Anschließend bewertet eine Jury ihr Engagement für eine ständige Verbesserung des Umweltschutzes und für nachhaltige Entwicklung sowie ihre Kommunikationsfähigkeit. Bewertet wird auch, in welchem Umfang sie beispielhafte Verfahren an andere Städte weitergeben könnten. Abgesehen von der Vorbildfunktion für andere Städte steigert der Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ das Ansehen der ausgezeichneten Stadt und deren Attraktivität als Reiseziel sowie als Ort zum Arbeiten und zum Leben. Seit der Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ 2010 erstmals vergeben wurde, wurden neun Städte ausgezeichnet. Stockholm (Schweden) gewann den ersten Titel, gefolgt von Hamburg 2011, VitoriaGasteiz (Spanien) 2012 und Nantes (Frankreich) 2013, Kopenhagen (Dänemark) 2014 und Bristol (Vereinigtes Königreich) 2015. Die Grüne Hauptstadt Europas 2016, Ljubljana in Slowenien, wird den Titel für das Jahr 2017 nun an Essen weitergeben, auf das 2018 das niederländische Nijmegen folgt. Weitere Informationen: Website: http://ec.europa.eu/environment/europeangreencapital Facebook www.facebook.com/EuropeanGreenCapitalAward Twitter: @ EU_GreenCapital LinkedIn: Auszeichnung „Grüne Hauptstadt Europas“ EU-Politik im Bereich der städtischen Umwelt: http://ec.europa.eu/environment/urban/index_en.htm IP/17/85 Kontakt für die Medien: Enrico BRIVIO (+32 2 295 61 72) Iris PETSA (+32 2 299 33 21) Kontakt für die Öffentlichkeit: Europe Direct – telefonisch unter 00 800 67 89 10 11 oder per E-Mail