Sanierung und Erweiterung Gymnasium

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SANIERUNG UND ERWEITERUNG GYMNASIUM STRANDBODEN, 2503 BIEL
Sanierung und Erweiterung
Gymnasium Strandboden, Biel
Behutsame Sanierung, stilvolle Erweiterung
Das Gymnasium Strandboden in Biel gilt
als Zeitzeuge der «Solothurner Schule». Die
klar strukturierte und anmutige Stahl- und
Glaskonstruktion prägt die ganze Anlage,
welche von 2013 bis 2016 erweitert und saniert wurde. Die Steiner AG als Totalunternehmerin garantierte für die korrekte und
pünktliche Entwicklung und Umsetzung
des Konzepts.
Der Bieler Architekt Max Schlup (1917–2013) gehörte zu den Protagonisten der so genannten «Solothurner Schule». Diese informelle
Gruppe von Architekten, die ihre Büros zwischen 1945 und 1990 in und um Solothurn
betrieben, sind bekannt für ihre reduzierte
Architektursprache, die Vorliebe für Stahlund Glaskonstruktionen und die gestalterische Verwandtschaft zu Ludwig Mies van der
Rohe, einem der wichtigsten Schöpfer der Architektur der Moderne. Neben dem modernistischen Kongresszentrum hat Max Schlup
in Biel auch das Gymnasium Strandboden
gebaut und somit das Gesicht der Stadt in
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt. In Biel trennt das Geleisefeld des Bahnhofs das Stadtzentrum vom
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Seebecken, der rund 250 Meter breite Uferbereich ist grösstenteils eine locker bebaute
und stark durchgrünte Parklandschaft, etwas
abseits des urbanen Treibens. Vom Gymnasium mit dem passenden Namen Strandboden sind es tatsächlich nur wenige Schritte
bis zum Seeufer. Der Schulhauskomplex liegt
an der Schüss, dem kleinen Fluss, der auf dem
Weg zu seiner Mündung Biel in einem schnurgeraden Kanal durchquert. Das Gymnasium
Strandboden entstand von 1976 bis 1980 auf
der grünen Wiese. Architekt Max Schlup konzipierte die Anlage als drei unterirdisch verbundene Pavillons im Park; drei freistehende
dreigeschossige Volumen stehen auf einem
gemeinsamen Untergeschoss. Sie gruppieren
sich auf der rechten Seite der Schüss locker
um einen Pausenhof. Über eine Brücke ist die
Sporthalle am gegenüberliegenden Flussufer erschlossen.
Schützenswerter Zeitzeuge
Mit der Kantonalisierung sind die Gymnasien
von der Stadt Biel im Baurecht in das Liegenschaftsportfolio des Kantons Bern übergegangen. Durch eine Bestandesaufnahme wurden
an der Schulanlage Strandboden verschiedene Mängel festgestellt. So wiesen die klimatisierten Klassentrakte mit ihren geschlossenen Fassaden und dem innenliegenden
Sonnenschutz einen unverhältnismässig hohen Energieverbrauch auf. Die Haustechnikanlage und die Gebäudehülle erreichten das
Ende ihrer Lebensdauer oder hatten sie bereits überschritten, Sicherheitsstandards waren nicht mehr gewährleistet.
Aus diesem Grund wurden die bestehenden
Schulbauten umfassend saniert und baulich
angepasst. Zudem wurde die 27 414 m² grosse
Bauherr
Amt für Grundstücke und Gebäude des
Kantons Bern
Architekten
Sanierung:
■■ Maier Hess Architekten,
Neptunstrasse 25, 8032 Zürich
■■ Schwaar & Partner AG,
Thunstrasse 59, 3000 Bern
Neubau:
■■ brügger architekten ag,
Scheibenstrasse 6, 3600 Thun
Totalunternehmer
Steiner AG
Hagenhozstrasse 56, 8050 Zürich
Bildquelle: Steiner AG
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Bauphysik + Brandschutz
Prona AG
Collègegasse 9
2502 Biel
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4500 Solothurn
Telefon 032 621 24 21
Fax 032 621 27 04
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lichen waren sensibilisiert; das Bewusstsein,
Hand an einen wichtigen Bauzeugen zu legen, begleitete die ganze Umsetzung des
Projektes, das Raum für 1200 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bietet. Für die Sanierung der bestehenden Schulbauten wurde
ein Architekturwettbewerb durchgeführt,
den Maier Hess Architekten aus Zürich gewonnen haben. Maier Hess Architekten
zeichneten für die Gestaltung des Fassadenkonzepts, die Erstellung der TU-Submissionsunterlagen des Architekturteils sowie für die
gestalterische Leitung während der Ausführung verantwortlich. Mit der Ausführungsplanung wurden die Architekten Schwaar &
Partner AG aus Bern betraut.
Anlage durch einen Neubau auf der linken
Seite der Schüss ergänzt. Dadurch liessen sich
neben dem Gymnase français de Bienne die
beiden vor sechs Jahren zum Seeland Gymnasium fusionierten Schulen «Deutsches Gymnasium» und «Gymnasium Linde» örtlich zusammenlegen. Der Erweiterungsbau, geplant von
der Brügger Architekten AG aus Thun, ist ein
Ingenieurholzbau mit drei Obergeschossen im
Minergie-P ECO-Standard, in dem sich 25 modern ausgestattete Unterrichtsräume und Labors für die Naturwissenschaften befinden. In
den zwei Untergeschossen sind eine Velohalle
sowie die Haustechnik untergebracht. Der Erweiterungsbau bezieht sich in Stil und Anordnung auf die Anlage von Max Schlup.
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Die Sanierung der bestehenden Bauten gab
Anlass zu angeregten Diskussionen. Zwar bestand Einigkeit, dass die Anlage in ihrem bisherigen Erscheinungsbild erhalten bleiben
soll, doch bei der Frage nach der Tiefe der Eingriffe und der Interpretation des «Erhaltens»
gingen die Meinungen auseinander. Ist ein
Gebäude, das auf den Rohbau reduziert und
anschliessend neu aufgerüstet wird, noch ein
«Original»? Der Berner Heimatschutz, Regionalgruppe Biel-Seeland und ein Komitee
«Rettet den Gymer Strandbode» kämpften
für einen behutsameren Umgang mit dem
Komplex. Es wurde ein Rekurs eingelegt,
den das zuständige Regierungsstatthalteramt Biel jedoch abwies. Doch die Verantwort-
Vielseitige Anforderungen
Der Bauablauf wurde in Etappen organisiert.
Die Arbeiten begannen 2013 mit der Errichtung des Neubaus und ab Frühjahr 2014 mit
der Sanierung der bestehenden Bauten. Insgesamt dauerten diese bis im Sommer 2016.
Die Regie führte die Zürcher Totalunternehmung Steiner AG, die im Juni 2013 mit der Bauherrschaft einen TU-Werkvertrag abschloss.
Steiner erhielt die Aufgabe, die drei bestehenden Schulbauten vollständig und die Sporthalle teilweise zu sanieren, den Erweiterungsbau zu realisieren und die Energieversorgung
des gesamten Komplexes zu modernisieren.
Die bestehenden Gebäude wurden bis auf
das Stahlskelett zurückgebaut und anschliessend – soweit möglich – in das originale Erscheinungsbild zurückgeführt. Besondere Aufmerksamkeit benötigte dabei die Fassade,
eine Neuentwicklung, die Steiner in enger
partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den
Architekten umsetzte. Die Stahlteile ersetzte
man durch solche aus Aluminium. Die neu
eingesetzten dreifach verglasten Fenster sind
hinter einer Prallscheibe angeordnet. Sie lassen sich kippen und sind elektrisch steuerbar.
Der Sonnenschutz, Rafflamellenstoren, wurde
von der Innen- auf die Aussenseite verlegt. Die
Lisenen, die ursprünglich 60 mm kürzer als die
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Baureklame, Signaletik und Beschriftungen
Ausgeführte Arbeit: Fassadenplanung Sanierung
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Brüstung und der Sturz waren, besitzen nun
die gleiche Höhe wie die Abschlüsse. Auch
sind sie nicht mehr durchgehend, sondern
jeweils in zwei Elemente mit einer Fuge von
20 mm unterteilt. Auch die Befestigungstechnik der Lisenen wurde geändert: an Stelle einer neunfach verschraubten Befestigung mit
Flacheisen und Fusspfetten sind durchgehende Aluminiumbleche mit Fräsungen zum
Einsatz gekommen.
Die Wärmeenergie für die gesamte Anlage
wird künftig durch eine im Erweiterungsneubau installierte Holzfeuerung mit Gaskessel
produziert. Konvektoren geben die Wärme
an die Räumlichkeiten ab, wobei das Verteilsowie das Wärmeabgabesystem hierfür kom-
plett erneuert wurden. Zur Klimatisierung
trägt zudem die Wärmerückgewinnung der
Lüftungsanlagen mit Kältekreislaufverbundsystem bei. Dazu wurden Platten- und Rotationswärmetauscher eingebaut. Das Luftverteilsystem ist komplett neu in die abgehängten
Decken integriert worden. Der Erweiterungsneubau trägt das Energielabel Minergie-P
ECO, die sanierten Gebäudeteile streben die
Zertifizierung Minergie Standard Neubau an.
Nicht nur die Entwicklung und Realisierung des Projektes auf dem Strandboden waren eine Herausforderung, auch für den Bauablauf hatte der Totalunternehmer sein ganzes
Können aufzubieten. So verdiente der Grundwasserspiegel beim unterkellerten Gebäude-
komplex in Fluss- und Seenähe eine besondere Beachtung. Zudem musste während
der Bautätigkeiten der ganze Schulbetrieb
– teilweise in Provisorien – aufrechterhalten
werden. Trotz diesen nicht alltäglichen Umständen konnte die Steiner AG dieses umfangreiche Projekt pünktlich und innerhalb des gesetzten Kostenrahmens umsetzen.
www.steiner.ch
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